Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 131: Teil 2 – Kapitel 82 – Grausige Träume --------------------------------------------------- Mittwoch, 22. Oktober 2008 Kyra wälzte sich unruhig im Schlaf hin und her, ihr Atem ging hektisch und ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Sie hatte gerade einen sehr heftigen Alptraum. Sie schlug die Augen auf, jedenfalls glaubte sie, dass sie sie geöffnet hatte, denn sie sah gar nichts. Nichts als Schwärze. Auch als sie den Kopf drehte erkannte sie nichts, außer dieser abgrundtiefen Dunkelheit, eine Dunkelheit, in der sie lebte, aber gleichzeitig auch fürchtete. Sie konnte ihren Körper nicht richtig fühlen, sie wusste nicht, ob sie stand oder lag, sie hatte einfach kein Gefühl in ihren Gliedmaßen. Nur ihr Stöhnen hallte wider, es war, als wurde es zurückgeworfen und es dröhnte in ihren Ohren. Plötzlich hörte sie ein Wimmern, es war das Wimmern eines kleinen Mädchens. Der Raum erhellte sich ein ganz klein wenig, nun konnte Kyra erkennen, dass sie gefesselt war. Ihre Arme hingen an Handfesseln, welche von der Decke baumelten. Sie sah sich weiter um und entdeckte ein Mädchen, sie hatte dunkles Haar mit einem seltsamen, türkisfarbenen Schimmer. Sie kniete vor Kyra und weinte, die Hände hielt sie vor die Augen und unaufhörlich liefen der Kleinen, sie mochte knapp fünf Jahre alt sein, Tränen aus den Augen. Kyra legte den Kopf schief. „Hey, Kleine, warum heulst du?“, fragte sie. Das Mädchen schniefte noch weiter, hörte aber auf, richtig zu weinen, sie öffnete ihre Augen und sah Kyra aus riesigen, türkisfarbenen Augen an. So eine Farbe hatte Kyra noch nie gesehen. „Die böse Frau …“, wimmerte das Mädchen nur. „Meinst du mich?“, wollte Kyra wissen. Das Mädchen schüttelte nur den Kopf. „Nein. Du bist auch nur ein Opfer der bösen Frau“, antwortete das Mädchen. „Wie heißt du?“ Lange Zeit sah das Mädchen sie an, sie zog immer wieder die Nase hoch und versuchte sich noch immer zu beruhigen. „I-Ichigo“, brachte sie schließlich heraus. „Ichigo? Ist so nicht der Name von dieser bunten Reinblüterin an der Cross Academy?“, murmelte Kyra vor sich hin. Das Mädchen sah sie geschockt an. „Du kennst sie?“ Ihre Stimme klang voller Panik und zitterte. „Nein, ich hab sie nur einmal kurz gesehen“, antwortete Kyra. „D-Das ist die Falsche! Hörst du, das ist die falsche Ichigo!“, stieß das Mädchen aus. „Sie ist böse, du musst dich von ihr fernhalten, sie ist nicht die Richtige!“, stammelte sie. „Wie meinst du das?“, hakte Kyra nach, sie wollte zu der Kleinen, doch die Ketten hielten sie an ihrem Platz. „Sie ist böse, böse, böse, böseböseböseböseböseböseböse …“, immer schneller sprudelten die Worte aus dem Mund des Mädchens, so dass es bald zu einem unglaublich hohen Ton wurde, so, als würde man eine Kassette zu schnell vorlaufen lassen. Die Augen der Kleinen waren weit aufgerissen, noch immer bewegte sich ihr Mund unglaublich schnell, Kyra wurde beinahe schwindelig von der schnellen Bewegung. Sie glaubte nicht, dass ein Mensch so schnell sprechen konnte. Doch plötzlich schrie die Kleine auf. Etwas durchbohrte sie, es sah aus, wie ein Dorn. Sie warf den Kopf zurück und Blut sprudelte aus ihrem Mund heraus, ihr Schrei endete in einem Gurgeln. Da trat eine Person aus den Schatten. Es war eine Frau, sie sah sehr, sehr alt aus. Ihre Haut war durchscheinend und doch irgendwie undurchlässig, sie sah knittrig und doch glatt aus. Sie hatte schlohweißes Haar, welches ihr bis zu den Schultern ging. Sie war lediglich mit einem weißen Laken bekleidet, welches sie sich um die Brust gebunden hatte und bis auf den Boden fiel. Sie lächelte Kyra breit an und es sah fies aus, verdammt fies. Selbst Kyra liefen bei diesem Lächeln Schauer über den Rücken. Aus dem Mund der Frau ragten spitze Reißzähne, also war sie eine Vampirin. Ihre Augen waren rot, allerdings leuchteten sie nicht von der Blutlust rot, nein, es war ihre natürliche Augenfarbe. „Endlich, Kyra, ich warte schon lange darauf, dich endlich mal persönlich kennen zu lernen“, meinte sie und schritt auf die Killerin zu. Ihre Stimme hallte von der Dunkelheit wider und schmerzte in Kyras Ohren. Sie starrte die fremde Frau verängstigt an. Sie konnte ihre Macht spüren. „Wer bist du?“, wollte sie wissen. „Weißt du, Kyra, ich habe dich so oft beobachtet, doch nie war es mir möglich, dich zu treffen, deshalb freue ich mich heute umso mehr, dich bei mir zu haben“, sie ignorierte Kyras Frage einfach. Sie kniete sich vor Kyra hin und nahm das Gesicht ihres Gegenübers zwischen Daumen und Zeigefinger. „Du bist wirklich außerordentlich hübsch geworden, Kyra“, murmelte die Frau. „Da bekomme ich Appetit“, sie erhob sich und ging um die gefangene Killerin herum. Sie hielt hinter ihr an, sie näherte sich Kyras Nacken. „So hübsch und zart ist deine Haut, ich will am liebsten meine Zähne darin versenken“, säuselte sie. Wieder ging sie weiter und blieb erneut vor Kyra stehen, mit dem Zeigefinger fuhr sie über Kyras Oberteil, dieses löste sich da auf, wo der Finger es berührte. Sie schob das Hemd zur Seite und durchtrennte vorne, mit dem Fingernagel Kyras BH. Sie schob das linke Körbchen zur Seite und strich über Kyras Brust. „Lass mich dein Blut kosten, ich will in dein Innerstes blicken“, schnurrte die Vampirin, ehe sie sich hinunterbeugte und mit der Zunge über Kyras Brust leckte. Sie hinterließ eine feuchte Spur darauf und schließlich hatte sie die Spitze erreicht, sie umschloss sie mit den Lippen und sog zuerst daran, ehe sie auch zubiss. Kyra biss die Zähne zusammen, als ein gleißender Schmerz durch ihren Körper zog, es fühlte sich so an, als ob sie mit dem Biss das Blut in ihren Adern zum Gefrieren brachte. Sie grub ihre Zähne weit in Kyras Fleisch und sog gierig das Blut auf. Kyra konnte nichts machen, sie konnte sich nicht dagegen wehren. Sie wusste in dem Moment, in dem die Frau sie biss, dass es keine gewöhnliche Vampirin war, nein, sie war ein Reinblüter und was für einer. Kyra wusste natürlich auch sofort, was das für sie bedeutete. Die Vampirin zog die Zähne aus Kyras Brust und legte den Kopf in den Nacken, sie ließ die Zunge raushängen und Blut floss daran herab. Kyra fiel auf, dass ihre Zunge ungewöhnlich lang war … „Weißt du, du liebst diesen Kerl ja wirklich, du denkst sogar ernsthaft darüber nach, mit der Vampirjagd aufzuhören“, brummte die Frau plötzlich verstimmt. „Du willst also tatsächlich weiter die Beine für ihn breit machen, in der Hoffnung, dass er dich wirklich noch schwängert und du einen Grund hast, mit dem Töten aufzuhören. Jaja, ich hab dich durch schaut“, sie grinste fies. „Aber nicht mit mir, du wirst schön den Plan zu Ende führen, kapiert? Du solltest nicht mal daran denken, dich von ihm schwängern zu lassen, kapiert? Es wird sowieso nicht klappen, selbst wenn du wolltest, du wirst für immer kinderlos bleiben, kapiert? Es gibt nichts auf der Welt, was dir so wichtig wie dein Hass auf die Vampire sein sollte, kapiert? Du solltest dich nicht von diesem Lee beeinflussen lassen, kapiert? Der bringt dir nichts als ärger! Er macht dich schwach, so schwach … Du wirst verlieren, wenn du ihn bei dir behältst. Du solltest ihn töten, töten, töten!“, stieß die Vampirin aus, wobei ihre Vampirzähne sich unglaublicher Weise noch weiter verlängerten. Kyra hatte nicht gewusst, dass das überhaupt möglich war, sie dachte, Vampirzähne hätten eine bestimmte Länge … „Du musst deine Aufgabe erfüllen! Erfülle sie, das verlange ich von dir, immerhin habe ich dich so erzogen … Ja, jeder Alptraum in deinem Leben stammt von mir …“, sie grinste und ihre Zähne ragten weit über das Kinn hinaus, es sah jetzt fast wie ein Walross aus. „Töten, du willst nichts anderes als töten. Du denkst nur ans töten, töten, nicht weiter als töten. Dein Hass auf die Vampire wird schrecklich sein, du wirst sie alle töten“, wies die Vampirin sie an. Ihre Zähne berührten fast ihre Brust. Ihr Mund war entsetzlich entstellt auf Grund der riesigen Zähne, sie konnte auch nicht mehr normal Sprechen, allerdings hallte ihre Stimme in Kyras Kopf wider. „Du wirst alles und jeden auf deinem Wege niedermetzeln, dich wird nichts aufhalten! Hast du verstanden?“, grummelte die Vampirin. „Ja … ich habe verstanden“, Kyra war von ihr besessen, ihre Augen waren plötzlich rot. „Die Vampire sind meine Feinde. Ich werde sie töten und auch alle anderen, die mir im Weg stehen“, wiederholte sie. Die Zähne der Vampirin zogen sich langsam wieder zurück. Doch plötzlich floss etwas Rotes über ihre Wangen. Es war Blut, reines Blut. Das Weiße in ihren Augen war fast gänzlich rot, sie weinte tatsächlich Blut. „Sehr schön, mein Kind, sehr schön. Also habe ich dich doch richtig erzogen“, murmelte sie, jetzt wieder laut und deutlich hörbar. „Gehe nun, in drei Tagen wird es soweit sein, dann hat sich der Virus vollständig entfaltet. Bis dahin, schone dich, damit du bei vollkommenen Kräften bist. Und zur Verstärkung eben jener Kräfte …“, sie biss sich ins Handgelenk und sog das Blut auf, ehe sie es Kyra durch einen Kuss einflößte. „Nimm mein Blut als Geschenk und nun erwache“, murmelte die Frau, während sie sich in die Schatten zurückzog. Mit einem Schrei erwachte Kyra. Lee neben ihr zuckte zusammen und wäre fast aus dem Bett gefallen. „Kyra, alles in Ordnung?“, er berührte sie an der Schulter. „Fass mich nicht an!“, fuhr sie ihn an und schlug seine Hand weg. Sie starrte ihn aus seltsam violetten Augen an. Es war fast so, als hätte jemand rot in ihre blauen Augen gemischt. „Was ist denn los?“, wollte er verwirrt wissen. „Du bist Schuld“, knurrte sie. „Du machst mich schwach, ich habe mein Ziel fast aus den Augen verloren und das ist nur deine Schuld! Ich hasse dich, ich hasse dich wie die Pest. Und ich werde mich nicht weiter von dir ficken lassen, ich werde deine Scheißbälger nicht austragen und ich werde auch nicht mit dir wohnen und ein verdammtes scheißnormales Leben führen“, schrie sie ihn an. Sie stand auf und zog sich an. Lee war überrumpelt, was war denn jetzt mit Kyra los? „Was ist plötzlich in dich gefahren?“, er verstand es nicht. „Ich bin endlich zu mir gekommen, du bist echt das letzte, all die Jahre vergewaltigst du mich und jetzt sagst du mir, du liebst mich? Das ich nicht lache, Sex war doch das einzige, was du von mir wolltest. Aber ich sag dir jetzt mal was, das lasse ich mir nicht länger gefallen. Ab hier ist Schluss, ich werde nicht weiter mit dir zusammenreisen. Du kannst dich sonst wohin verpissen, aber bei mir wirst du nicht bleiben“, schleuderte sie ihm entgegen. „Kyra?!“ Sie grinste ihn fies an. „Oder besser, ich gehe, jetzt sofort, und wenn du mir folgst, knall ich dich ab, kapiert?“, fauchte sie ihn an, ehe sie ihre Waffen aufsammelte und verschwand. Lee blieb völlig perplex sitzen, was war denn jetzt auf einmal mit Kyra los? War sie völlig durchgeknallt … Na gut, das war sie vorher in gewissen Weise auch schon gewesen, aber war sie jetzt noch verrückter als sonst? Was hatte sie nur geträumt? Aber eines wusste Lee, damit würde sie nicht durchkommen, niemand sagte so etwas zu ihm und kam lebend davon. Mal sehen, ob er ihren schönen Plan nicht zunichte machen konnte … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)