Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 122: Teil 2 – Kapitel 73 – Soiree – Teil 1 --------------------------------------------------- Sonntag, 19. Oktober 2008 Die Vampire machten sich für die Soiree, die stattfand und von der Aido-Familie gegeben wurde, fertig. Sie fuhren in kleinen Gruppen zur Nebenresidenz der Aidos. Kaori war besonders nervös, denn ihre Eltern und auch Kagami Jigoku würden da sein. Ob das wieder in einem Streit ausartete? Ob sie sie wieder tyrannisieren würden? Sie erzitterte schon bei dem Gedanken daran. Nach einiger Zeit kamen sie endlich an. Kaori atmete tief durch und straffte die Schultern, danach ergriff sie Akumas Hand und die beiden gingen in das Gebäude. Shiro und Callie folgten ihnen, obwohl Shiro noch immer Schmerzen hatte, ging er mit, denn er hatte gehört, dass seine Eltern auch auf die Soiree gehen würden. Er hatte sie seit knapp acht Monaten nicht mehr gesehen. Callie flatterte um ihn herum und erinnerte ihn immer wieder daran, dass er sich nicht überanstrengen und dass er sich am besten doch noch ausruhen sollte. Irgendwann küsste er sie einmal und danach war sie still. Sayo war schon früher mit Takuma und Kaname losgefahren, sie konnte die Blicke der anderen Vampire spüren. Allerdings ignorierte sie sie konnte. Gaffende Leute war sie schon gewohnt. Akane wurde auch angestarrt, allerdings weil sie noch immer rot wie ein Hummer war, sie versuchte auch ihr bestes, um die Leute zu ignorieren, aber vergebens, sie konnte das Getuschel der Vampire hören. Chiko wurde ebenfalls angestarrt, sie kam sich vor wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht, sie fühlte sich wie auf einem Präsentierteller, da sie der einzige Mensch hier war, abgesehen von den Huntern. Sie klammerte sich an Takashi fest, so fest, dass er das Gefühl hatte, ihm würde gleich der Arm abfallen. Da betrat Kaname den Raum und sofort wurde alles still, die meisten Vampire verbeugten sich vor Kaname, na ja, nur die üblichen blieben stehen und starrten Kaname an. Darunter auch Kagami Jigoku, sie hatte nichts weiter als Verachtung für Kaname übrig. Da sie ihn allerdings für zu uninteressant hielt, wandte sie sich lieber ihrem Sohn zu. „Akuma, zieh dich doch gefälligst ordentlich an, deine Krawatte sitzt viel zu locker!“, beschwerte sie sich. Dann funkelte sie Kaori wütend an. „Zukünftige Schwiegertochter du solltest mehr darauf achten, dass sich Akuma vernünftig anzieht!“, fauchte sie. „Ja, ich werde darauf achten“, fiepte Kaori und versteckte sich leicht hinter Akuma. „Na, Kagami, machst du meine Tochter schon wieder fertig?“, kam es da von Kirika. „Das solltest du besser lassen, sonst muss ich böse werden.“ „Ha, glaubst du, ich habe Angst vor dir?“, lachte Kagami und baute sich vor Kirika auf, wobei sie sie um längen überragte. „Aber, aber, müsst ihr diesen Machtkampf hier austragen?“, kam es von Takeo. „Takeo, so war meine Schwester schon immer“, meinte da Kyoko Jigoku. „Du solltest nicht versuchen, sie aufzuhalten, sonst werde ich dich aufhalten“, brummte sie und warf Takeo vernichtende Blicke zu. „Mama, das ist deine Schwester?“, fragte Akuma. Er hatte Kyoko noch nie zu Gesicht bekommen. „Ja, ich bin ihre Schwester und du bist das nichtsnutzige männliche Kind von Kagami? Schwester, was für eine Schande, dass du unbedingt einen Jungen bekommen musstest“, seufzte Kyoko. „Ich bin nicht nichtsnutzig!“, beschwerte sich Akuma. „Doch, du bist ein Mann, das erklärt schon alles!“, fauchte sie. „Mach dir nichts draus, Kyoko ist nun mal so“, seufzte Takeo. Akuma nickte nur. „Oh Gott, Shiro, was ist denn mit dir passiert?“, ertönte da Yana Shirois Stimme. „Ich wurde erschossen“, brummte Shiro. Das Schlimmste für Shiro in diesem Moment war das Desinteresse, welches Shiro in seiner Mutter sehen konnte. Es interessierte sie nicht wirklich, dass Shiro verletzt war. Aber er war es schon gewohnt, seine Eltern waren immer so kalt. „Also echt, kannst du nicht aufpassen?“, fauchte sie und verpasste ihm auch gleich noch eine Ohrfeige. „He, Tante! Lass Shiro in Ruhe, er hat schon genug durchgemacht!“, fauchte Kaori und stellte sich schützend vor Shiro. Da kam auch Nobunoga Shiroi an, er sah nicht gerade erfreut aus. „Shiro, ich hab dir gesagt, dass du dein Training nicht vernachlässigen sollst! Bist du wirklich so unfähig, oder tust du nur so?“, fauchte er. Shiro biss die Zähne zusammen, auch dass war er schon gewohnt. „Kyra hat mich angeschossen“, presste er hervor. „Tsh, das du gegen diese Menschenfrau verlierst, ist ja so eine Schande“, knurrte sein Vater. Da ertönte plötzlich ein Lachen. „Ihr solltet Kyra nicht unterschätzen, sie ist nicht einfach nur eine gewöhnliche Frau“, meinte Lee, er ging geradewegs auf die Vampire zu. Da er mal ein Hunter war, war es für ihn nur zu leicht gewesen, herauszufinden, wann und wo die nächste Soiree stattfand. Er musste Kyra praktisch in dem Hotel einsperren, damit sie ihm nicht folgte. Er kam neben Kagami zum stehen und sie sah zu ihm auf. „Hm, nie ist Kaname mal da, wenn man ihn fertig machen will …“, seufzte sie. „Wie bitte?“, kam es von Lee. „Ich mag Männer nicht, die kleiner sind als ich, und Kaname ist nun mal kleiner als ich, deswegen zeige ich ihm bei jeder Gelegenheit, was für ein jämmerlicher Haufen er ist. Für mich ist man nämlich erst ein Mann, wenn man größer ist als ich“, erklärte sie. „Verstehe“, Lee wirkte leicht irritiert. „Moment Mal, was hast du mit Kyra zu tun?“, fragte Kaori. „Kyra ist meine Partnerin. Gestatten, mein Name ist Lee Wesson“, stellte er sich vor. „W-Wesson?!“, stieß da Takeo aus. „Ja, haben Sie ein Problem damit?“, murmelte Lee. „Ihre Mutter war nicht zufällig Lyra Wesson?“, hakte Takeo nach. „Doch, aber woher kennen Sie meine Mutter?“, wollte Lee wissen. „Ich kenne sie nicht persönlich, doch wie ich vor kurzem herausgefunden habe, war Lyra Wesson meine Halbschwester“, erklärte er. Lee erstarrte. „Halbschwester? Aber meine Mutter war ein Mensch und Sie sind ein Vampir!“ „Ja, Bonnie Smith war meine Mutter und Taka Haibara mein Vater“, nuschelte Takeo. „D-Das bedeutet ja … ich hab Vampirverwandte …“, Lee war fassungslos. „Tja, Sie haben wohl doch nicht Ihre gesamten Verwandten getötet“, meinte Kagami spöttisch. „Zu schade, was?“ Lee grummelte etwas vor sich hin. „Und wer sind Sie?“, wollte er wissen, wobei er Kagami hypnotisierend in die Augen starrte. „Kagami Jigoku, und starr mich nicht so an, Junge“, grummelte sie. „Hä? Sie sollten eigentlich hypnotisiert sein“, stieß Lee aus. „Hypnose?“ „Ja, jeder, dem ich in die Augen starre, wird hypnotisiert. Warum Sie nicht?“, wollte er wissen. Da lachte Kagami. „Jungchen, glaubst du wirklich, ich lasse mich von jemandem hypnotisieren, der noch nicht mal den Bruchteil meines Alters erreicht hat? Wohl kaum.“ Durch diese Sätze provoziert, beging Lee einen großen Fehler. Er packte Kagami an den Schultern und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Doch Kagami hob die Hand und verpasste Lee eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. „Fass mich nicht an“, brummte sie verstimmt. Lee hielt sich die Wange und starrte Kagami nach wie vor verwirrt an. „Ich will dir mal was sagen, Junge. Hypnose funktioniert nur, wenn das Opfer dem Hypnotiseur vertraut. Und da ich dir nicht vertraue, kannst du mich auch nicht hypnotisieren. Und jetzt, mach dass du verschwindest“, fauchte sie. Doch Lee starrte Kagami nur an. Seine Augen waren geweitet. „Sie sind … klasse“, schwärmte er. Jetzt war es an Kagami, die Stirn zu runzeln. „Wie meinen?“ „Sie sind echt umwerfend … fast so toll wie Kyra … und mindestens genauso heiß“, grinste er und biss sich auf die Unterlippe. Kagami seufzte. „Mann, an was bin ich denn da schon wieder geraten?“, grummelte sie. Dann wandte sie sich an Lee. „Komm mal mit Freundchen, ich muss dir mal Manieren beibringen.“ Danach packte sie ihn am Hemd und schleifte ihn mit sich. Alle Vampire wichen vor ihr zurück, als sie an ihnen vorbei ging. „Gruselige Welt“, kommentierte Callie. „Sag mal, Shiro, wer ist das eigentlich?“, fragte Yana. „Das ist Callie, meine Freundin“, sagte Shiro. „Freundin? Du hast eine Freundin gefunden?“, Nobunoga war ungläubig. „Ja! Hab ich“, fauchte Shiro. „Ernsthaft? Sie nimmt dich, obwohl du so mickrig bist?“, fragte Nobunoga. „Vater, ich bin nicht mickrig!“, stieß Shiro aus, seine Stimme zitterte allerdings und er holte keuchend Luft. Callie war sofort bei ihm und stützte ihn. Sie gab Shiro einen Kuss. „Ist alles in Ordnung?“, wollte sie wissen. „Geht so“, antwortete Shiro und klammerte sich an Callie fest. Kaori starrte Shiros Eltern an, sie konnte Nobunoga Shiroi nicht leiden, er war ein furchtbarer Mann. Er war zu seinem Sohn nie nett, herzlich oder liebevoll gewesen, immer nur kamen solche Kommentare. Callie sah auf, als sie Blicke auf sich spürte. Kyoko Jigoku hockte neben ihr und sah sie verzaubert an. „Oh, du bist so süß“, grinste sie. Dann blickte sie zu Shiro und ihr Blick verdunkelte sich. „Aber du nicht.“ Der Hass in ihrem Blick war deutlich zu spüren. „Aber, Tante … Warum bist du bloß so feindselig gegenüber Männern?“, fragte Akuma. „Rede mich nicht mit Tante an! Ich bin nicht deine Tante, du existierst für mich nicht“, meinte Kyoko kalt und ohne Akuma eine Antwort zu geben, ging sie fort. „Hat hier eigentlich jeder einen an der Klatsche?“, fragte Akuma. „Das nennt man Familie, Akuma, das ist nun mal so“, seufzte Takeo. Sasori hatte eine zeitlang die Familien Jigoku, Haibara und Shiroi beobachtet. Da gings ja ganz schön zur Sache, seine Mutter war im Gegensatz zu diesen Eltern geradezu normal, fast harmlos. Er hielt sich schon die meiste Zeit beim Buffet auf und klammerte sich an sein Glas mit Kunstblut. Immer wieder wurde er, sowohl von Männern als auch von Frauen, interessiert angestarrt, da er ja einer der berühmtberüchtigten Vampirzwillinge war. Er hielt Ausschau nach Kumo und entdeckte ihn umringt von Aidos Schwestern. Da konnte er doch jetzt unmöglich hingehen, so viele Frauen … Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn Hanabusa kam auf ihn zu. „Hey, Sasori, komm mit, meine Schwestern wollen dich mal kennen lernen“, meinte er. Schnell schüttelte Sasori den Kopf. „Nein!“, stieß er aus. Hanabusa seufzte und trat hinter Sasori, er schob ihn in die Richtung seiner Schwestern. „Komm, sie werden dir nichts tun, sie sind nur neugierig. Ich passe schon auf, dass sie nicht über dich herfallen“, versprach Hanabusa. Die drei Mädchen quietschten auf, als sie Sasori sahen. „Awww, das ist dein Bruder, Kumo? Der ist ja so süß!“, schwärmten sie. Aiko klebte als erste an Sasori. „Hey du, du bist Kumos unheimlich süßer Bruder, nicht wahr? Aber gut, ich müsste eigentlich gar nicht fragen, denn ihr seht euch ziemlich ähnlich. Ich heiße Aiko. Du bist Sasori nicht wahr?“, attackierte sie ihn sofort. „Ach Aiko …“, seufzte Naoko. „Ich dachte, du stehst nicht auf Jüngere.“ „Ach, so viel Jünger als ich ist er nun auch nicht“, meckerte Aiko. „Er wird jetzt im Oktober achtzehn, war doch so, oder Kumo?“, fragte sie nach. „Jap, am 21.10.“, bestätigte er. „Siehst du? Und ich bin halt im März schon achtzehn geworden, so ein großer Unterschied ist da jetzt auch nicht.“ Aiko grinste zufrieden und wandte sich an Sasori zu. „Wir werden sicher noch viel Zeit miteinander verbringen, wenn Hana-chan und Kumo irgendwann heiraten wollen“, schnurrte sie. Sasori war rot angelaufen und ehe Aiko gucken konnte, war er verschwunden und versteckte sich hinter seinem Bruder. „Wie kommt der so schnell dahin?“, fragte sich Aiko. „Ihr müsst Sasori entschuldigen, er hat Angst vor Frauen“, meinte Kumo. „Hä, aber warum denn?“, wollte Aiko wissen. „SASORI!“, rief da eine hohe Stimme. Kumo konnte fühlen, wie sich Sasori fester an ihn krallte. Er erstarrte richtig. Plötzlich wurde er aber von ihm weggerissen und Kana Dokuyaku umarmte ihren Sohn. „Komm und umarme deine Mutter, wir haben uns ja schon so lange nicht mehr gesehen“, heulte sie beinahe, dabei presste sie sich an Sasori heran und rieb ihre Wange an seiner. Sasori zitterte am ganzen Körper. Das durfte doch nicht wahr sein. „Kana, benimm dich“, meinte Mugen Dokuyaku, er zog seine Frau von seinem Sohn weg. Sasori wich zitternd zurück und klammerte sich an Kumo fest. Seine Mutter strahlte über das ganze Gesicht, ihre unglaublich blauen Augen, welche Sasori von ihr geerbt hatte, fixierten ihn. Im Gegensatz zu Sasori, der ja schwarze Haare mit einem leichten Blaustich hatte, waren ihre Haare von einem dunklen violett, jetzt stich sie sich die Haare zurück und wandte dann ihre Aufmerksamkeit zu ihrem zweiten Sohn. „Kumo, hallo“, diese Begrüßung fiel weniger herzlich aus. „Hallo, Mutter“, antwortete Kumo in gleichem Ton. Noch im selben Atemzug fügte er hinzu. „Darf ich dir jemanden vorstellen?“ Er deutete auf Hanabusa und dieser trat vor. „Das ist Hanabusa Aido, mein Freund und Verlobter.“ Kana legte den Kopf schief und riss die Augen erschreckend weit auf, dann grinste sie. „Awww, du bist ja ein ganz süßer! Pass ja auf meinen Sohn auf! Und wehe du machst ihn unglücklich, dann werde ich dich unglücklich machen“, grinste sie. „Äh …“, stieß Hanabusa aus. Kana trat vor und tätschelte Hanabusa und Kumo den Kopf. „Und Sasori, wann bringst du endlich mal einen Mann mit nachhause? Hm?“, fragte sie Sasori sogleich. Doch dieser zuckte nur mit den Schultern, er hatte den Blick abgewandt. „Sie gehen ja ziemlich leicht damit um, dass Ihre Söhne beide schwul sind, ich hätte gedacht, da kommt mehr Widerstand, denn immerhin gibt’s so keine Enkelkinder“, kam es von Aiko. „Hä? Ich hab doch schon ein Enkelkind“, meinte Kana. Aiko legte den Kopf schief und sah Hanabusa und Kumo Stirn runzelnd an. „Ach, doch nicht von denen“, winkte Kana ab. „Sori! Umo!“, rief da ein kleines Kind. Ruckartig drehte sich Sasori in die Richtung um. Ein kleines, knapp dreijähriges Mädchen kam auf sie zugelaufen. Sie hatte rötliche Haare, welche sie offen trug, an jeder Seite aber jeweils noch einen kleinen Zopf hatte. Zudem hatte sie hellviolette Augen. „Sori!“, rief sie erneut. Sasori kniete sich hin und streckte die Arme nach dem Mädchen aus, diese warf sich lachend hinein. „Nozomi“, murmelte Sasori und drückte das Mädchen an sich. Er richtete sich wieder auf, wobei er die Kleine auf dem Arm hielt. Diese hatte ihre Hände um seinen Hals geschlungen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Oh, wer ist das?“, wollte Hanabusa wissen, er war verwundert darüber, wie liebevoll Sasori mit der Kleinen umging. „Das? Das ist Nozomi, meine Nichte“, erklärte Sasori und lächelte sie dabei liebevoll an. „Sori, Sori“, sang Nozomi und zog leicht an Sasoris Haaren. „He, nicht an den Haaren ziehen“, meinte Sasori und löste ihre Hand aus seinen Haaren. Da hörte er ein Lachen. „Tja, da bist du wohl selbst dran Schuld, was musst du auch so lange Haare haben … obwohl, richtig lang sind sie ja nicht, aber zum dran ziehen reicht es“, lachte das Mädchen. Danach ging sie auf Sasori zu und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. „Hallo, schön, dich wieder zu sehen“, meinte das Mädchen, welches Kana zum verwechseln ähnlich sah. Danach nahm sie ihm Nozomi ab, allerdings beugte sie sich auch vor und gab Sasori einen kurzen Kuss auf die Lippen. Hanabusa war noch mehr überrascht als eben. „Hä?“ Kumo drehte sich grinsend zu seinem Freund um. „Darf ich vorstellen, das ist Kimiko Aizawa, meine Schwester“ „Aizawa?“ „Ja, ich bin verheiratet“, antwortete Kimiko. Da trat ihr Mann neben sie. „Kenji Aizawa, ihr Mann …“, stellte sich der Rotschopf mit den strahlend blauen Augen vor. Kimiko ging auch auf Kumo zu und küsste ihn kurz. „Und du bist verlobt? Wird ja auch mal langsam Zeit“, meinte sie und grinste. „He, es muss sich ja nicht jeder mit zwölf verloben“, grummelte Kumo, aber er erwiderte ihr grinsen. Dann griff er nach Nozomis Hand. „Na, Kleine, wie geht’s dir?“ „Gutgut“, kicherte sie und zog an Kumos Pony. „Entschuldigung, sie hat gerade das Haareziehen für sich entdeckt“, kicherte Kimiko. Sasori betrachtete mit schief gelegtem Kopf seine Schwester. „He, Kimiko, du bist irgendwie dicker geworden, oder täusche ich mich da“, stieß Sasori aus. „Oh, du Depp!“, rief da Aiko dazwischen. „Sie ist bestimmt schwanger! So eine hübsche Frau kann einfach nicht von alleine dick werden!“ „Schwanger?“, wiederholte Sasori, er stand ein wenig auf dem Schlauch. „Ja, Sasori ich erwarte erneut ein Kind“, bestätigte Kimiko. Sasori lief rot an und riss die Augen auf. „Wirklich?“ „Ja, wirklich“, versicherte Kimiko ihm erneut, dann übergab sie Nozomi an Kumo und ging auf ihren anderen Bruder zu. Sie packte Sasoris Hand und presste sie gegen ihren dicken Bauch. Sasori zuckte zusammen und errötete. „Hach, Bruder, was soll man nur mit dir machen“, seufzte Kimiko. Noch immer errötet, fuhr Sasori leicht über den Bauch seiner Schwester, doch plötzlich zuckte er wieder zusammen. „Oh, da hat sich was bewegt“, murmelte er erstaunt. „Ja, die Kleine tritt schon ganz schön zu“, meinte Kimiko. „Oh und wann ist es … ähm, denn so weit?“, wollte Sasori wissen. „Der Termin ist im November“, antwortete sie. „Aber, das ist ja schon so bald!“, er sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Solltest du dich da nicht besser ausruhen, ich meine, so ein Baby muss doch schwer sein und ist das nicht zu anstrengend? Du solltest im Bett liegen, statt hier auf einer Soiree zu sein“, stammelte Sasori schnell. Doch Kimiko lachte nur leicht. „Sasori, ich bin schwanger und nicht krank. Mir geht es blendend. Ich weiß schon, was ich mache, schließlich war ich schon einmal schwanger“, meinte sie. Danach zog sie Sasori in eine Umarmung. „Sei nicht immer so panisch, wenn es um Frauen geht“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Er schmiegte sich an seine Schwester und erwiderte die Umarmung. „Mama, Sori!“, quäkte Nozomi dazwischen. Kumo hatte sie an die beiden herangetragen und Nozomi riss jetzt an einem der drei Piercings, die Sasori im rechten Ohr hatte. „Auauau, Nozomi, nicht dran ziehen, bitte!“, stammelte Sasori. „Nein, Liebling, das macht man nicht“, tadelte Kimiko ihre Tochter. „Ahh, Kind, seid wann bist du denn gepierct?“, mischte sich da Kana ein. „Seit ich in den USA war …“, antwortete Sasori. „Bist du noch irgendwo anders gepierct?“, fragte sie. „Äh, nein, nicht mehr …“, stammelte er. „Was heißt hier nicht mehr?“ „Nun ja … ich hatte einige Zeit ein Bauchnabelpiercing, das hab ich aber wieder raus gemacht.“ „Tststs, so was macht man doch nicht, zudem, warum umarmst du deine Schwester so, aber mich nicht?“, schmollte sie. „Äh, ich, äh“, stotterte Sasori und wich vor seiner Mutter zurück. „Mutter“, knurrte da Kimiko. Sie hatte angefangen zu kauen, was nie etwas Gutes bedeutete. Sie öffnete den Mund leicht und Sasori konnte etwas Silbernes erkennen. Ein silbernes Rinnsal einer etwas dickeren Flüssigkeit, floss aus ihrem Mundwinkel. „Lass ihn in Ruhe.“ „Kimiko“, murmelte da jetzt auch Kenji. „Hör du auch auf.“ Er nahm ihr das Kind ab. „Tut mir leid, es hat mich nur aufgeregt“, meinte sie und wischte sich die Flüssigkeit ab, zudem schluckte sie den Rest unter. „Was war das?“, fragte Hanabusa Kumo leise. „Quecksilber“, antwortete Kumo. „Was?“ „Sie kann Quecksilber produzieren, sie wird auch die Quecksilber-Queen genannt“, meinte Kumo. „Aber … ist Quecksilber nicht giftig?“, entfuhr es Aido. Kimiko lachte. „Ja, es ist giftig, allerdings ist es meine Fähigkeit, da wäre es doch blöd, wenn es das auch für mich wäre. Zudem, du bist mit einem der gefährlichsten Vampire der Welt zusammen, zumindest was die Fähigkeit angeht und du sorgst dich darum, ob mein Quecksilber giftig ist oder nicht?“, murmelte sie. Aido zuckte zusammen. „Oh, stimmt ja, hab ich vergessen“, antwortete er kleinlaut. „Was? Das du mit mir zusammen bist, oder das meine Fähigkeit darin besteht, Giftwolken zu produzieren?“, hakte Kumo nach. „Äh, deine Fähigkeit ist mir entfallen.“ Kumo starrte Aido an. „Nicht dein Ernst, oder? Wie kannst du vergessen, dass ich giftig bin?“, wollte Kumo wissen. „Es tut mir leid, aber da du deine Fähigkeit nicht bei mir einsetzt, verdränge ich das irgendwie“, gab Aido zu. Kumo seufzte tief auf. „Du bist mir einer …“ Er küsste Aido kurz. Hanabusas Schwestern hatten Herzen in den Augen. Auch Kumos Mutter war begeistert. Lediglich Sasori wurde immer trauriger, denn er wusste, dass Kumo ihm nicht mehr alleine gehörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)