Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 119: Teil 2 – Kapitel 71 – Viele merkwürdige Sachen ------------------------------------------------------------ Freitag, 17. Oktober 2008 Shiro lag auf der Krankenstation, die Ärztin versuchte gerade, das Loch in seiner Brust komplett zu schließen, allerdings hatte Kyra seine Lunge durchschossen, auch wenn er Kaoris Blut getrunken hatte, es würde noch einige Zeit dauern, bis es geheilt war. Callie war noch immer furchtbar besorgt und sie weinte fast ununterbrochen. Auch wenn Shiro ihr immer wieder versicherte, dass es ihm gut ging. Irgendwann, ziemlich spät am Abend lag plötzlich ein schwerer Geruch in der Luft. Die Vampire reagierten darauf, denn es war das Blut von Kaname. „Wie ist das möglich?“, fragte Ruka entsetzt. Der Geruch lag noch lange Zeit in der Luft und machte die Vampire verrückt. Am nächsten Morgen saß Raidon noch immer ziemlich angeschlagen in der Klasse. Er wirkte traumatisiert, selbst die Mädchen merkten das. Die Tür ging auf und Shaira stand im Türrahmen, doch ohne irgendetwas zu sagen, ging sie auf ihren Platz neben Suri. Sie blieb ebenfalls für den Rest des Unterrichts stumm. Die Schülerinnen wunderten sich ganz schön, was war heute nur los? In der Pause kam wohl das sonderbarste, Shaira stand auf und ging zu Raidon und Yuki. Sie wirkte noch immer betroffen. „Yuki, Raidon“, murmelte sie. Die beiden Vertrauensschüler sahen auf. „Es … tut mir leid“, entschuldigte sie sich. Die ganze Klasse hielt den Atem an. Hatte sich Shaira gerade entschuldigt? „Für was?“, stammelte Yuki. „Bei dir, Yuki, dafür, dass ich dich gezwungen habe, meine Freundin zu spielen und bei dir, Raidon, dafür, dass ich dich immer geärgert habe und für das, was du durchmachen musstest“, konkretisierte sie. Danach drehte sie sich wieder um und setzte sich auf ihren Platz. Raidon und Yuki sahen Shaira hinterher, sie waren recht ungläubig, hatte sie das jetzt echt gemacht? Yuki und Raidon wussten nicht, dass sich Shaira bald in einen Level E verwandeln würde. Am Abend beim Wechsel passierte noch etwas. Yuki wurde von den Mädchen gerade geschubst und jemand fing sie auf. Zu ihrer großen Überraschung war es Zero. Raidon war total schockiert, als er seinen Freund sah, zum einen war er erleichtert, dass es ihm gut ging, zum anderen hatte er Angst. Schließlich war Zero ein Vampir und hätte ihn fast gebissen. Die Night Class kam schließlich sicher im Unterricht an und die Vertrauensschüler blieben zurück. Noch immer starrte Raidon Zero an. Yuki entschuldigte sich schnell, sie musste ja schließlich den Rundgang machen. Raidon zitterte leicht. Allerdings blieb Zero da wo er war, er kam nicht näher, um Raidon nicht noch mehr zu verängstigen. „Es tut mir leid, dass ich dich vor einigen Tagen fast gebissen hätte“, entschuldigte sich Zero. „Aber bei dieser Feier, da war so viel Blut, ich hab es nicht mehr ausgehalten …“ „Wann hattest du vor, es mir zu sagen? Das du ein Vampir bist, meine ich“, fragte Raidon. Er war zwar geschockt, aber auch irgendwo enttäuscht, dass Zero ihm das nicht gesagt hatte. Zero atmete tief durch. „Irgendwann hätte ich es dir gesagt, aber ganz ehrlich, ich wusste nicht, wie ich es dir hätte sagen sollen“, antwortete er. „Weißt du, ich wurde gestern von Kyra als Geisel genommen“, nuschelte Raidon. „Was?!“, stieß Zero aus. „Ja, sie hat mir eine Pistole an den Kopf gehalten, doch Kaori hat mich gerettet. Danach habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass du bei mir wärst, aber du warst es nicht“, seufzte Raidon auf. Plötzlich zog Zero ihn in eine Umarmung. „Es tut mir leid, aber ich war durch die Degeneration nicht klar im Kopf, doch jetzt bin ich es wieder“, murmelte er. Raidon errötete. „Aber Zero! Was, wenn die Night Class hier vorbei kommt?“, nuschelte er. „Ist mir momentan egal“, murmelte Zero. Raidon war noch immer überrascht, allerdings erwiderte er die Umarmung. Yuki hielt sich im angrenzenden Wald versteckt und kicherte leise, sie hatte es doch gewusst. Aber sie freute sich für Zero und Raidon. Shaira war auf ihrem Zimmer, als der Rektor ihr gesagt hatte, was passiert war, war sie geschockt gewesen. Sie wollte kein Vampir mehr sein, auch wenn sie es sich damals von Kaori gewünscht hatte. Doch jetzt, da sie wusste, dass sie für Kaoris Tod verantwortlich sein würde, war sie auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen. Der Rektor hatte sie gefragt, was sie soweit abseits der Cross Academy gemacht hatte. Doch als sie es ihm sagen wollte, überkam sie plötzlich eine gewaltige Übelkeit. Sie hätte sich fast übergeben. Der Rektor schob es auf die bald bevorstehende Wandlung. Er ging fort, aber die Übelkeit ließ nicht nach, erst als Shaira aufhörte, daran zu denken, ging es besser. Sie musste es Kaori unbedingt sagen, doch sie konnte nicht, auch als sie versuchte es aufzuschreiben, wurde ihr wieder übel. Wäre sie bloß nie auf Kyra reingefallen. „Das ich auch nie eine Sekunde darüber nachgedacht habe“, fluchte sie. Sie spielte mit der Schachtel Bluttabletten, welche Kaien Cross ihr vorsichtshalber gegeben hatte, falls die Anfälle einsetzten. Suri kam aus dem Bad, sie machte sich auch sorgen um ihre Schwester, allerdings schwieg sie, da sie wusste, wie sehr Shaira es hasste, wenn sie sich einmischte. Shaira sah nicht zu Suri, sie starrte nur an die Decke und spielte weiterhin mit der Schachtel. Was würde die Zukunft wohl bringen? Auch Kaori dachte über die Zukunft nach. Sie hatte mit Akuma ein Einzelzimmer bekommen, da Sasori ja in Akumas Zimmer schlief, sie lag auch auf ihrem Bett und sah zur Decke, sie fuhr mit den Fingern über ihren Bauch. Man hatte sie aus der Krankenstation rausgeschmissen, da sie mit ihren Sorgen zu sehr genervt hatte. Akuma kam gerade in das Zimmer, er trug nur Boxershorts und ein Handtuch lag ihm um die Schultern, er trocknete sich gerade die Haare ab. „Sag mal“, murmelte Kaori. „Warum wollte Kyra eigentlich dass ich Shiro mein Blut gebe, nachdem sie ihn angeschossen hat?“ Das schwirrte ihr schon die ganze Zeit im Kopf herum. „Hm, ich weiß es nicht, Kaori-sama, aber das, was sie gesagt hat, war sowieso merkwürdig. Warum hat sie uns zudem nicht wirklich angegriffen? Warum will sie nächste Woche wiederkommen?“, fragte sich Akuma. „Ich habe keine Ahnung, warum sie das gesagt, hat und auch nicht, warum sie wollte, dass Shiro mein Blut trinkt“, Kaori verstand es immer noch nicht. „Hm, sie hat ja regelrecht darauf bestanden, dass er dein Blut trinkt. Sie wollte das ja richtig“, merkte Akuma an. „Ja, stimmt. Was das wohl für einen Sinn hatte und warum kann ich bald nicht mehr vor ihr weg laufen?“ Kaori fuhr sich durch die Haare und setzte sich auf. Sie sah Akuma in die Augen. „Und warum war es gerade Shiro, den sie provoziert hat?“ Akuma setzt sich zu ihr aufs Bett. „Ich habe keine Ahnung, Kaori-sama, Kyra ist mir nach wie vor ein Rätsel.“ Sie schmiegte sich an Akuma, ja, das stimmte, Kyra war auch für sie ein großes Fragezeichen. „Ich hoffe, sie verschwindet bald. Ich will jetzt nur noch mein Leben mit dir verbringen“, murmelte Kaori. „Ich ebenfalls.“ Die beiden legten sich zurück und kuschelten sich aneinander. Dass ihr Leben bald vorbei sein sollte, wussten sie beide nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)