Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 87: Teil 2 – Kapitel 41 – Klare Ansagen und Kariesgefahr ----------------------------------------------------------------- Freitag, 10. Oktober 2008 Kaname saß mit Takuya und Ichigo in seinem Zimmer, Ichigo war allerdings sehr genervt davon, dass sie jetzt mit Kaname reden sollte. „Also, was gibt’s denn?“, fragte sie schließlich. „Nun, wie ich von den anderen so gehört habe, interessiert es Sie nicht, dass Sie ein Reinblüter sind, Sie setzen alle Vampire und sogar Menschen gleich“, fing Kaname an. „Ja, was dagegen? Wir sind doch alle gleich … Ich verstehe nicht, dass die Leute uns immer fürchten, ich will nicht, dass sie Angst vor mir haben, deshalb versuche ich gleich so rüber zu kommen, dass sie keine Angst vor mir haben“, erklärte Ichigo. „Aber Ihr verhalten ist ziemlich … nun ja, wie soll ich sagen …“, Kaname wusste nicht so recht, was er von Ichigo halten sollte. „Du willst sagen, dass es nicht angemessen ist. Nicht wahr, Kleiner?“ Ichigo beugte sich vor und sah Kaname in die Augen. „Ja, ich verhalte mich mit Absicht unangemessen, einfach um den anderen, verklemmten Reinblütern zu zeigen, dass es auch anders geht! Ich versuche den meisten Vampiren keine Angst einzujagen … es sei denn, sie heißen Sasori … und meistens funktioniert das auch wunderbar. Sag mal, haben die Vampire, die vorher bei mir in den USA waren auch nur einmal wirklich auf dich gehört?“, fragte sie. „Nein, nicht wirklich, erst wenn ich meine Macht eingesetzt habe“, gab Kaname zu. „Ha, siehst du … Ich musste nie meine Macht einsetzen, wenn ich sie um etwas gebeten habe“, triumphierte Ichigo. Takuya stieß ein leichtes seufzen aus. „Yumi, reiß dich zusammen“, meinte er. „Nein, Takuya, ich habe nun mal ein Problem mit Kaname, da kann ich mich nicht beruhigen“, knurrte sie. „Sie haben ein Problem mit mir? Ihre völlig unpassenden Methoden, haben die USA-Vampire degenerieren lassen, sie benehmen sich teilweise wie die Wilden und können nichts anderes, als sich zu streiten und sich über Sex zu unterhalten!“, klagte Kaname sie an. „Erstens, hör auf, mich so dämlich zu siezen, da bekomm ich einen an die Klatsche und zweitens, das ist ganz sicher nicht meine Schuld! Das ist für sie einfach zur Gewohnheit geworden, sie haben immerhin fast zwei Jahre lang in den USA gewohnt! Da läuft es nun mal ein wenig anders ab als hier, und wenn du tatsächlich glaubst, dass sie das von einem Tag auf den anderen umstellen können, dann bist du aber schief gewickelt. Gewohnheiten lassen sich nichts so einfach abstellen!“, fuhr sie ihn an. Kanames Augen verengten sich. „Pass lieber auf deinen Ton auf … Sonst muss ich mich vergessen“, drohte er. Da fing Ichigo an zu lachen und schnellte zu Kaname herüber, er saß auf der gegenüberliegenden Couch und nur ein Tischchen trennte sie von einander. Ichigo hockte mit dem rechten Bein auf dem Tisch, das linke war noch immer auf ihrer Couch, ihr Gesicht näherte sich Kanames, noch immer war ihr Grinsen breit und fies. „Glaubst du ernsthaft, dass ich vor dir Angst habe? Du bist doch auch nur einer von diesen verklemmten Reinblütern, die keinen Arsch in der Hose haben und sich zurückziehen, sobald es gefährlich wird und die anderen ‚minderwertigen‘ Vampire vorschicken, hab ich nicht recht? Genauso einer bist du doch und da glaubst du ernsthaft, du könntest es mit mir aufnehmen? Du bist um längen zu schwach dafür, du bekommst ja noch nicht mal eine Schar Vampire gebändigt … Das ist armselig“, meinte sie. „Yumi …“, kam es wieder von Takuya, er wirkte genervt von seiner Schwester. Allerdings hielt er es auch nicht für nötig, weiter einzugreifen. Er hatte den Ellbogen auf die Lehne der Couch gestützt und seinen Kopf in die Hand. Ichigo ignorierte ihn gekonnt. „Hör zu, Kaname. Ich habe vor, hier ebenfalls einzuziehen. Wer weiß, vielleicht spiele ich Lehrerin, denn mit einundzwanzig Jahren hab ich keine Lust auf Schule spielen … Ich werde dir mal zeigen, wie man mit den Vampiren umgeht“, verkündete sie und grinste wieder. „Wie bitte? Das kann ich nicht zulassen! Dann geht ja hier bald alles drunter und drüber!“, fauchte Kaname. „Tja, Pech für dich, das ich schon mit Kaien gesprochen habe … Ich darf hier bleiben und es ist alles schon geklärt. Sowohl ich, als auch mein werter Herr Bruder bekommen ein nettes Einzelzimmer. Schließlich brauch ich ja auch ein wenig Freiraum für mich“, sagte sie. Kaname schwante übles, die ganze Ruhe und Ordnung, die vor der Ankunft der USA-Vampire geherrscht hatte, all das würde nie wieder einkehren. All das war für immer verloren. Es würde alles nie wieder so werden wie früher … All das war vorbei … Plötzlich ertönte ein erschreckendes Geräusch, es bereitete Kaname im ersten Moment, als er es hörte eine Gänsehaut, allerdings passte es auch irgendwie zu seiner Stimmung. Er sah Ichigo an. „Oh, Mist, ein Anruf …“, meinte sie und zog ihr Mobiltelefon hervor. Dieses Gerät machte so fiese Geräusche … Ichigo verließ den Raum um zu telefonieren und Takuya und Kaname blieben alleine zurück. Takuya seufzte auf. „Yumi … ist immer so …“, kam es lediglich von ihm. „Das kann ja was werden … Ich bange jetzt schon um den Frieden in diesem Haus“, meinte Kaname. „Das würde ich auch, glaub mir, das würde ich auch“, pflichtete Takuya ihm bei und stand dann auf. „Ich werde sie mal suchen gehen“, teilte er dem verzweifelten Kaname mit und verließ ebenfalls das Zimmer. Ichigo streifte währenddessen durch das Haus „Mond“, sie fand schließlich wieder ins Foyer zurück. Mit einem Satz sprang sie von der Empore und landete unten im Foyer auf dem kleinen Tisch, um den die Sofas gestellt waren. „Wuah!“, stieß Aido aus, Ichigo war direkt vor ihm gelandet, er hatte sich gerade vorgebeugt um sein Glas mit dem Blutersatz abzustellen. Sie grinste ihn an. „Buh!“, machte sie nur und blieb vor ihm in der Hocke sitzen. Ihre Beine waren dabei etwas auseinander genommen und sie hatte ihre Hände locker zischen ihren Beinen liegen. Aido lief rot an und setzte sich rasch zurück, denn diese Haltung war mit Ichigos Outfit etwas gewagt. Sie trug chinesische Kleidung und zwar eine Art Cheongsam, der Stoff war aus feinster Seide und in Türkis gehalten, die Knöpfe und Schlaufenverschlüsse an den Schultern waren in dunklem blau gehalten und die Muster auf dem Kleidungsstück stellten Blumen da, sie waren in orangenen und gelben Tönen gehalten. Zudem hatte es keine Ärmel und die Schlitze an den Seiten waren auch länger als gewöhnlich. Das Kleidungsstück an sich ging bis zu den Knöcheln, allerdings fingen die Schlitze schon ab der Taille an. Vorne war die Stoffbahn zudem ein wenig schmaler und hinten sah es dafür in etwa so aus wie ein Cape. Vorder- und Rückseite wurden auf Hüfthöhe lediglich von zwei dünnen Schnüren zusammengehalten. Sie zeigte also sehr viel Bein. Zudem trug sie noch türkisfarbene Ballerinas. Und die Krönung war wohl die dunkeltürkisfarbene Fellweste, die sie darüber trug. Diese passte perfekt zu den ebenfalls türkisfarbenen Handschuhen mit Fellrand. „Na, Kleiner, wie geht’s?“, fragte sie neckisch. „Äh … Gut?“, stammelte Aido. „Oh, schon wieder eine Neue?“, hörten sie da eine Person fragen. Es war Tenshi, die gerade zur Tür rein kam, sie trug ihre normale pinke Kleidung und nicht ihre Uniform. „Uh!“, stieß Ichigo aus und erhob sich. Aido konnte dabei erkennen, dass sie Messerhalterungen an den Beinen befestigt hatte, ebenso wie Kaori, allerdings benutzte Ichigo anscheinend richtige Kampfmesser und kein Silberbesteck … Mit einem gekonnten Salto landete sie neben Tenshi und umrundete sie. Immer wieder betrachtete die reinblütige Vampirin ihr Gegenüber. „Weißt du Tenshi, du bist nach wie vor so moe“, quietschte Ichigo und umarmte Tenshi stürmisch. „I-Ichigo, schön dich wieder zu sehen“, stammelte Tenshi etwas überrumpelt, sie hatte Ichigo nicht gleich erkannt, als sie vor Aido auf dem Tisch hockte. „Hehe, das du auch hier bist, das überrascht mich ehrlich gesagt“, kam es von Ichigo. „Äh, ja, ich bin hier um Kyra und Lee zu fangen und nebenbei gehe ich auch noch zur Schule“, erklärte Tenshi. „Oh, Lee, so heißt also Kyras überaus schnuckelige Begleitung. Echt, der ist ja so heiß, den darf man nicht an den Nordpol bringen, der schmilzt glatt weg, so heiß ist der“, schwärmte Ichigo und stieß ein zischendes Geräusch aus. „Schade, dass alle heißen Typen die Bösen sind. Diese Sahneschnitte hätte ich gerne für mich“, meinte sie und leckte sich einmal über die Oberlippe. „Ich beneide Kyra … Ob das wohl ihr Lover ist? Ich meine, wäre merkwürdig wenn nicht … Keine Frau kann ihm bestimmt auf längere Zeit widerstehen“, vermutete sie. Akuma und Kaori zuckten plötzlich zusammen, Takuya stand hinter ihnen und er sah offen gestanden nicht gerade fröhlich aus. Eine tiefschwarze Aura waberte um ihn herum, die seinem Missfallen noch mehr Ausdruck verlieh. Als Takashi diese Aura sah, wäre er am liebsten vor Angst gestorben, so etwas Gruseliges hatte er noch nie erlebt. Auch Kaori und Akuma duckten sich und klammerten sich aneinander fest. „Was hast du denn, Takuya?“, fragte Ichigo unschuldig, sie hatte ihren rechten Zeigefinger an den Mund gelegt und ihre linke Hand verkrallte sich ein wenig in der vorderen Stoffbahn ihres Kleides, sie rieb ihre Knie leicht aneinander. Sie sah ihn mit großen, türkisfarbenen, unschuldig leuchtenden Augen, durch ihre langen tiefschwarzen und vollen Wimpern an, so wie es nur eine kleine Schwester konnte, wenn sie sich bei ihrem großen Bruder entschuldigte. Und durch ihre zwei seitlichen hohen Zöpfe und dem Pony, wirkte sie noch unschuldiger und jünger, wie ein Kind eben. Es fehlte lediglich, dass alles um sie herum in einen komischen rosa Nebel getaucht wurde. Sie sah momentan dermaßen süß aus, dass Kaname, der hinter Takuya stand glaubte, er bekomme von dem Anblick gleich Karies. Bei Takuya jedoch wirkte es. Die schwarze Aura verzog sich und ein Lächeln breitete sich auf Takuyas Gesicht aus. Er stand plötzlich neben Ichigo und nahm sie in den Arm, mit einer Hand tätschelte er ihr den Kopf. „Ich kann dir einfach nicht böse sein, Yumi“, meinte er versöhnlich. Auch die anderen Vampire, allen voran Hiroshi, Akuma und Kaori waren von Ichigo angetan. „Sie ist ja so süß“, schwärmten sie unisono. Kuraiko sah sie jedoch nur verwirrt an. „Hiroshi, was ist denn mit dir los?“, fragte sie. „Siehst du das nicht, Ichigo ist ein Engel!“, schwärmte er. Fassungslos schüttelte Kuraiko den Kopf, allerdings konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken. Auch Akane musste ein Kichern unterdrücken. Ichigo hatte es schon immer geschaft, die anderen durch ihre Art zu beeindrucken. Kaname war allerdings nicht so begeistert, er fragte sich wirklich, ob sie das alles ernst meinte. Was bitte schön war daran süß? Wenn Yuki das machen würde, das wäre süß … aber noch nicht dieses quietschbunte Etwas von einem Reinblüter. Grummelnd verzog er sich in sein Zimmer zurück, er hatte schon jetzt schlechte Laune. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was das Morgen noch alles geben würde, oder über morgen, oder den Tag darauf … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)