Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 79: Teil 2 – Kapitel 33 – Grüne Augen ---------------------------------------------- Dienstag, 7. Oktober 2009 – Mittwoch, 8. Oktober 2008 Die Vampire gingen wieder in den Unterricht und Kaori hielt sich diesmal bei Hiroshi, sie erhoffte sich, von ihm ein wenig mehr über seine nächtlichen Aktivitäten mit Kuraiko zu erfahren, da diese auf stur gestellt hatte. Nur zu bereitwillig erzählte Hiroshi es ihr auch, was Kuraiko nicht gerade fröhlicher stimmte. Akuma war wiederum nicht sehr begeistert, dass Kaori so sehr an Hiroshi klebte. Shiro schüttelte über die Neugierde seiner Cousine nur den Kopf, er musste für Callie dolmetschen, da sie ja kein Japanisch verstand. Kuraiko hingegen versuchte ihre Knutschflecke so gut es ging zu verbergen, natürlich gelang es ihr nicht so wirklich. Raidon hatte, ebenso wie Zero, in letzter Zeit viel beim Wechsel zu tun, denn Yuki stand einfach nur traumatisiert in der Gegend herum. Sie hatten mittlerweile schon alles versucht, allerdings half es nichts, Shairas Kuss hatte Yuki mehr erschreckt als alles andere. Als der Wechsel endlich vorbei war, seufzte Raidon erleichtert auf. „Endlich geschafft … die Mädchen werden von Tag zu Tag schlimmer“, grummelte er. „Da geb ich dir recht, vor allem, seit die neuen Vampire da sind und noch mehr Jungs in die Night Class gehen. Aber auch die Mädchen scheinen ihre Fangemeinschaften zu haben“, meinte Zero. „Hast du dir heute Kuraiko angeguckt?“, fragte Raidon. „Ja, hab ich, es scheint bei den Blutsaugern ganz schön zur Sache zu gehen, nach der Größe der Knutschflecke nach zu urteilen“, sagte er. „Von wem sie die wohl wieder hat?“, murmelte Raidon. „Willst du das ernsthaft wissen?“, kam es leicht irritiert von Zero. Raidon riss die Augen auf und erschauderte. „Also … eigentlich nicht …“, nuschelte er. „Ich auch nicht, komm mit, wir bringen Yuki rein, sonst vergessen wir sie nachher noch“, sagte Zero und ging auf Yuki zu, er hob sie hoch und klemmte sie sich unter den Arm. „Wow, steif wie ein Brett … was hat Shaira nur mit ihr gemacht?“, wollte Zero wissen. „Keine Ahnung, ich bin ja schon froh, dass wir diese Irre fangen konnten, wie lange wird sie eigentlich da unten bleiben?“, fragte Raidon. Zero zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht, so lange, bis sie wieder normal ist?“, meinte er. „Also für immer?“ „Schätze schon … Sag, willst du nicht schon mit dem Rundgang anfangen, dann bring ich Yuki zurück“, schlug Zero vor. „Ja, mach das“, stimmte Raidon zu. Während Zero Yuki zu ihrem Zimmer brachte, machte sich Raidon auf den Weg zu seiner nächtlichen Runde. Obwohl er sich etwas hilflos fühlte, schließlich hatte er keine Waffe. Plötzlich vernahm er Geräusche hinter sich. Schnell drehte er sich um, um zu sehen, wer da war. Doch zuerst er kannte er niemanden. „Guten Abend, so spät noch wach?“, ertönte eine Stimme wieder hinter ihm. Raidon wirbelte herum und sah sich einem riesigen Kerl entgegenstehen, er war circa zwei Meter groß. Der Mann lächelte, es hatte etwas Bedrohliches an sich. Langsam kam er auf Raidon zu und legte ihm die Hände auf die Schultern. Der Riese sah ihm ganz tief in die Augen. Raidon wusste nicht, wie ihm geschah, als er in die grünen Augen des Mannes blickte. Es sah so aus, als würde sich die Iris bewegen, sie verzerrte sich um die Pupille herum, es machte Raidon schwindelig und seine Beine drohten unter ihm nachzugeben, doch der Mann hielt ihn fest. „Hey, Junge, wie heißt du?“, wollte Lee wissen. „Raidon Sotooka“, murmelte Raidon in Trance. „Hör zu, ihr hab doch hier so ein Mädchen an der Schule, sie ist von einer der Vampirinnen besessen, ich glaube es war diese Haibara. Weißt du, welches Mädchen ich meine?“, fragte er. „Hmhm, du redest von Shaira“, nuschelte Raidon. „Shaira heißt sie also. Sag mir, wo ist Shaira jetzt?“, hakte er weiter nach. „Sie ist im Keller, da wo früher die Vampire eingesperrt worden sind. Sie ist … gefährlich“, sagte der Vertrauensschüler. „Gut, da kann sie erstmal bleiben. Hör zu, sorg dafür, dass sie da nicht rauskommt, ja?“ „Klar …“ „Und noch was, du wirst dich an nichts erinnern, klar, weder an mich, noch an das Gespräch hier, klar?“ „Klar …“, antwortete Raidon erneut. Er kniff die Augen zusammen und als er sie wieder öffnete, war Lee verschwunden. Verwirrt schüttelte Raidon den Kopf, warum war ihm so schwindelig? Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter, ruckartig drehte er den Kopf und sah Zero in die Augen. „Alles okay?“, fragte dieser. Raidon lief plötzlich knallrot an. „Äh, klar“, stammelte er. Zero sah einen Moment verwirrt aus, was war denn jetzt mit ihm los? Raidon löste sich jedoch nur schnell von ihm um meinte, dass er jetzt mit dem Rundgang fort fuhr. Raidon fühlte sich auf einmal ganz komisch, er wusste nicht mehr, was er eben noch gemacht hatte … irgendetwas sollte er mit Shaira machen … Doch da tauchte plötzlich Zero in seinem Kopf auf. Schnell versuchte er, diesen aus seinem Kopf zu bekommen, aber es wollte ihm partout nicht gelingen. „Verdammt, verschwinde aus meinem Kopf“, nuschelte er, während er mit einer Hand über seine Schläfe strich. Die ganze Nacht war Zeros Gesicht in Raidons Kopf, ohne dass er wusste, wieso es plötzlich da war, noch warum unbedingt jetzt. Der nächste Tag fing schon schleppend an, Raidon kam kaum aus dem Bett. Als er sich endlich aufgerafft hatte, zog er sich lustlos an und machte sich zurecht. Er wusste nicht, was heute mit ihm los war. Im Unterricht neben Zero zu sitzen war die reinste Qual für ihn, er konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren, sondern war mit seinen Gedanken bei dem anderen Vertrauensschüler, die ganze Zeit, ohne Unterbrechung. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er zu ihm schielte. Zwar versuchte er es zu lassen, aber es funktionierte nicht, er konnte nicht damit aufhören. In der Pause war es noch schlimmer, Zero versuchte sich ein paar Mal, mit Raidon zu unterhalten, aber dieser wurde nur immer rot und stammelte einige Sätze vor sich hin. Zunehmend verwirrter betrachtete Zero den anderen Jungen, was hatte er auf einmal? Ihm war nicht entgangen, dass er Raidon ihn immerzu anstarrte. Zu ihrer aller Überraschung tauchte heute Yuki wieder im Unterricht auf. Sie sah zwar noch etwas blass aus, aber wenigstens redete sie wieder und schien generell richtig zu funktionieren. Sie saß allerdings meistens still neben Sayori und kritzelte etwas in ihr Heft. Es waren Augenpaare, gruselige Augenpaare. Raidon erinnerte es an etwas, es hatte etwas mit grünen Augen zu tun. Augen, die einen in seinen Bann ziehen konnten. „Sie sind grün“, murmelte er. Er sah ihr schon die ganze Zeit zu. Erschrocken drehte sich Yuki zu ihm um. „Was? Woher weißt du das?“, wollte sie wissen. „Ich weiß nicht, ich hab keine Ahnung“, meinte Raidon, seine Stimme klang seltsam hohl. „Warum malst du Augen?“ „Ich hab von ihnen geträumt … Da war ein wunderschöner Mann, mit unglaublichen, wunderschönen grünen Augen“, erzählte sie. „Kuran-senpai hat aber braune Augen, Yuki“, kam es da von Zero. „Kaname-senpai … Er war ja auch nicht in meinem Traum. Der man war riesig, mit wuscheligen, hellbraunen Haaren und den Augen eines Engels“, beschrieb Yuki den Mann. „Warte Mal, wie groß war er denn ungefähr?“, kam es plötzlich von Suri. „Ich weiß nicht genau, vielleicht um die zwei Meter? Jedenfalls größer als Akatsuki Kain aus der Night Class“, meinte sie. Suri riss die Augen auf … „Wie kommt es, dass ich ebenfalls von ihm geträumt habe …“, stammelte sie. „Und ich glaube, ich hab ihn auch schon mal in echt gesehen“, sie war sichtlich verwirrt. „In echt? Meinst du es gibt so einen wunderschönen Mann in echt?“, fragte Yuki. „Ja … ja, ich hab den Mann aus meinen Träumen schon einmal in echt gesehen. Das war in den USA … Ich drückte mich gerade vor einem der Clubs herum, da Shaira mich gebeten hatte, sie abzuholen. Da hab ich ihn gesehen. Er stand neben mir und wartete ebenfalls auf jemanden … Seine Augen waren die Schönsten, die ich je im Leben gesehen habe, aber sie haben mir auch Angst gemacht“, erzählte Suri. „Er hat mir tief in die Augen gesehen, doch plötzlich kam eine Frau auf ihn zu, sie sah von Gesicht her echt schön aus, auch wenn ihr Blick mir Angst gemacht hat.“ „Warum das?“, wollte Yuki wissen. „Nun ja, er hat mich an etwas erinnert. Ich habe mir alte Fotos von meinem Vater mal angeguckt, du musst wissen, dass er Soldat ist und auf einem Bild, es war gerade irgendeine Krise, die sie überstanden haben, da haben sie ein Gruppenbild gemacht, da konnte ich die Augen von den Soldaten ganz deutlich sehen und ihr Blick war eiskalt und furchtbar“, Suri fröstelte leicht. „Die Augen dieser Frau, sie waren genauso kalt und so. Mein Vater erklärte mir, dass das die Augen eines Soldaten seien, von jemandem der getötet hatte und der Blick dieser einen Frau, die so harmlos vom Aussehen her wirkte, war tausend Mal schlimmer, als der Blick der Soldaten. So als ob sie es gewohnt sei zu töten“, erzählte sie. „Oh, das ist sicherlich nicht schön“, meinte Yuki, ihre Stirn war gerunzelt und ihre Augenbrauen waren zusammen gezogen. „Ja, Shaira kam zum Glück in dem Moment aus dem Club und wir konnten gehen, ich hätte es keine Sekunde länger neben dieser Frau ausgehalten.“ Suri sah zu Boden und seufzte. Raidon betrachtete Suri, das war sicherlich unangenehm gewesen. Doch allzu lange konnte er nicht über sie nachdenken, denn Zero geisterte schon wieder in seinem Kopf herum. Irgendwie brachte er die letzten beiden Mathestunden auch noch hinter sich, eigentlich sollte es jetzt zum Wechsel gehen, aber er konnte nicht. „Ich geh kurz auf mein Zimmer, bin gleich wieder da“, murmelte er schnell und verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)