Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 71: Teil 2 – Kapitel 25 – Eine Peinlichkeit nach der anderen --------------------------------------------------------------------- Sonntag, 5. Oktober 2008 Sayo erwachte später am Abend, blinzelnd schlug sie die Augen auf. Zuerst wusste sie nicht, wo sie war, doch dann fiel es ihr wieder ein. Langsam kam alles wieder, mehr oder weniger geschockt musste sie feststellen, dass Takuma neben ihr lag, er trug nur seine Boxershorts und sie selbst war nur in Büstenhalter und Rock, kein Slip. Mit einem Schlag war alles wieder da, im Blutrausch hatte sie mit Takuma geschlafen. Ihre Augen waren geweitet, leicht panisch strich sie sich ihr Pony aus dem Gesicht und hob die Haare dann im Nacken an, ihr war plötzlich ganz warm. Langsam wachte Takuma auch wieder auf. Er schien ebenfalls verwirrt zu sein. Er sah einige Zeit Sayo an, ehe sich seine Augen weiteten. „Oh Gott, was haben wir getan?“, fragte er sie. „Nun ja“, antwortete Sayo nach einigem Zögern. „Wir hatten Sex.“ Takuma stützte den Kopf in die Linke, leicht schüttelte er ihn. „Was ist da bloß in uns gefahren?“, nuschelte er. „Das muss an meinem Verlangen gelegen haben, einfach, weil ich zu lange nichts getrunken hatte und dann auch noch verletzt wurde“, murmelte sie. „Du hast noch überall Blut im Gesicht … und am ganzen Körper“, bemerkte Takuma. Sayo stöhnte auf. „Das darf doch nicht wahr sein … wie konnte das nur so weit kommen?“ Sie stützte den Kopf in beide Hände. „Es tut mir Leid, ich weiß auch nicht, wieso das passiert ist, aber in dem Moment, in dem du mein Blut getrunken hast, hat etwas in mir einfach abgeschaltet“, erklärte Takuma. „Nein, das ist nicht deine Schuld, das ist meine Schuld. Da ich die Technik aus den USA angewandt habe, sie bereitet den Opfern Lust und macht sie gefügiger …“, murmelte Sayo durch ihre Hände hindurch. Behutsam strich Takuma ihr über die Schulter. Er wollte gerade etwas sagen, doch da hörten sie, wie sich ein Schlüssel im Türschloss drehte und mit einem Mal stand Akane im Zimmer. „Ich hoffe, ich störe nicht“, meinte sie und marschierte zu ihrem Kleiderschrank, sie wollte sich dringend frische Sachen anziehen. „Takuma, ich glaub, es ist besser, wenn du erst mal gehst, ich muss das jetzt verarbeiten“, stammelte Sayo. Takuma nickte und zog sich an, danach verließ er das Zimmer. Akane tat so als, hätte sie gar nichts mitbekommen. „Tu bloß nicht so, als wüsstest du nicht, was passiert ist“, knurrte Sayo. „Gut, dann eben nicht. Ich sollte dich übrigens vorwarnen, Sayo. Callie hat mit bekommen, wie du … Sex hattest und hat es in ihrem Eifer allen erzählt“, warnte Akane sie. „Sie hat was?“, stieß Sayo aus. „Oh, das darf doch nicht wahr sein!“ „Nun ja, den meisten schien es egal zu sein, allerdings war Kaname nicht so begeistert und Josh auch nicht“, berichtete Akane. „Josh? Warum weiß der das?“ „Nun, er war gerade anwesend, weil er sich entschuldigen wollte, als Callie ins Foyer gestürmt kam, Shiro in bester Footballmanier umgeschmissen hat und dann meinte, nur weil ihr beiden Sex hattet, dass sie jetzt auch Sex haben will … oder so“, sagte Akane. „Zudem meint sie, dass es fast nichts Schöneres gibt, als anderen beim Sex zuzusehen … ich sag’s dir, die Kleine ist pervers.“ „Gott, das darf doch alles nicht wahr sein …“, Sayo ließ wieder den Kopf sinken und seufzte auf. „Geh dich lieber erstmal sauber machen, sonst kommen die anderen noch auf dumme Gedanken“, schlug Akane vor. „Ja, ich glaube, das sollte ich wirklich machen“, nuschelte Sayo und stand auf. Sie nahm sich ihr Waschzeug und frische Sachen und flitzte ins Gemeinschaftsbad, dort war nämlich die einzige Dusche. Während sie unter der Dusche stand wurde ihr etwas anderes bewusst, wieder verfluchte sie sich, wie hatte sie bloß so dumm sein können? Schnell drehte sie das Wasser aus, stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich an. Barfuss flitzte sie dann zu Kaoris Zimmer. Sie klopfte schnell und öffnete die Tür als man sie hereinrief. Jedoch war nur Kuraiko anwesend. „Oh, Sayo, du bist es. Was gibt’s?“, fragte sie verschlafen. Sie lag noch immer im Bett. „Weißt du, wo Kaori ist?“, wollte Sayo wissen. „Nö, ich hab bis eben geschlafen … warum?“, nuschelte Kuraiko und gähnte. „Weil ich … sie sprechen muss, dringend!“, antwortete Sayo schnell. „Hm, nö, keine Ahnung. Guck doch mal in Akumas Zimmer nach“, schlug Kuraiko vor. „Ah, okay, danke“, murmelte Sayo und schloss die Tür wieder. Schnell machte sie sich auf den Weg zu Akumas Zimmer. Als sie ankam klopfte sie wieder und trat dann ein. Sie stürmte diesmal allerdings praktisch ins Zimmer, da sie schon fest davon ausging, dass Kaori darin war, das hätte sie mal lieber nicht machen sollen. Als sie Akuma sah schrie sie auf, errötete und wandte hastig den Blick ab. „Akuma, was machst du denn da?“, stammelte sie. „Oh, Kaori-sama hat mich ans Bett gefesselt und ist nun verschwunden“, meinte Akuma. Er lag vollkommen nackt auf seinem Bett, die Hände waren mit Handschellen an die Bettpfosten gefesselt. „Oh Gott, wo ist Kaori denn?“, stieß Sayo aus, sie hielt stur den Blick abgewandt. „Ich weiß nicht genau, sie hat sich weg teleportiert. Aber Sayo, könntest du mir vielleicht eine Decke überlegen, es wird allmählich kalt“, bat Akuma. Sayo stöhnte auf. „Okay …“, nuschelte sie und hielt sich dann die Hand vor die Augen, durch einen dünnen Schlitz zwischen Mittel- und Ringfinger spähte sie hindurch und tastete nach einer Decke, sie fand sie und schmiss sie über Akumas Unterleib. „Ah, danke schön“, kam es von ihm. Sayo nahm zögernd die Hand weg. „Willst du vielleicht hier warten, bis Kaori-sama hier auftaucht?“, fragte Akuma. „Uh, na gut“, stimmte sie widerwillig zu. Obwohl Akuma ihr anbot, dass sie sich auf Shiros Bett setzen konnte, blieb sie stur auf der Stelle stehen und wippte mit den Füßen auf und ab. Nach zehn Minuten kam Kaori schließlich wieder. „Oh, Sayo, was machst du denn hier?“, wollte sie wissen. „Ich hab dich gesucht und bin hier gelandet. Und jetzt komm, ich muss mit dir reden“, drängte sie und zog Kaori mit in Richtung des angrenzenden Badezimmers. Sie schloss die Tür hinter sich ab und sah Kaori ernst an. „Kaori, ich hab gerade eine gewaltige Dummheit begangen“, fing sie an. „Du hattest Sex mit Takuma!“, kam es allerdings sogleich von Kaori. Irritiert riss Sayo die Augen auf, allerdings erinnerte sie sich daran, dass Akane gemeint hatte, Callie hätte allen gesagt, dass sie, Sayo, Sex hatte. „Äh, ja, hatte ich“, bestätigte sie. „Uh, Glückwunsch“, meinte Kaori grinsend. „Nein, nein, gar nichts ist Glückwunsch! Ich hatte nämlich ungeschützen Sex. Ungeschützt! Verstehst du?“, stieß sie aus und dabei hatte sie Kaori an den Schultern gepackt, sie schüttelte sie leicht. Kaori blinzelte einige Male, sie schien das irgendwie nicht zu verstehen. „Wie meinst du das? Ungeschützt?“ Sayo erstarrte. „Was? Du willst mir weiß machen, dass du nicht weißt, was ungeschützter Sex ist? Gott, hast du eigentlich überhaupt mal im Unterricht aufgepasst?“, fuhr Sayo sie an. „Äh …“ „Gott, echt, ungeschützt bedeutet ohne Kondom oder sonstige Verhütungsmittel! Sag mir nicht, dass du überhaupt nicht verhütest …“, Sayo sah Kaori ernst an. „Nö … sollte ich?“, kam es sehr geistreich von Kaori. Sayo starrte sie eine Zeit lang nur an. „Ich fasse es nicht … Ja, man sollte immer verhüten, sonst kann man nämlich schwanger werden und bei uns Vampiren ist das genauso wie bei den Menschen! Da gibt’s keine Unterschiede … Du solltest dringend noch mal in den Sexualkundeunterricht“, seufzte Sayo. „Aber jetzt zum springenden Punkt, ich hatte Sex mit Takuma ohne jegliche Verhütung, was ist, wenn ich schwanger werde? Was soll ich dann machen?“, fragte Sayo leicht verzweifelt. Kaori hatte den Kopf schief gelegt. „Lass dich doch von Shiro untersuchen … Der kann das bestimmt herausfinden, ob du schwanger bist oder nicht.“ „Was?“ „Ja, Shiro kann doch mit seinem Röntgenblick in deinen Körper gucken. Da kann er bestimmt auch das feststellen“, versicherte Kaori. „Ich lasse Shiro ganz sicher nicht in meinen Körper gucken! Das ist ja widerlich, was ist, wenn er das weiter erzählt?“, stieß Sayo aus. „Ach quatsch, Shiro erzählt das nicht weiter. Ich hab ihn früher öfter mal in meinen Körper gucken lassen, nachdem ich … öh, ungeschützen Sex hatte. Glaub mir, der ist vertrauenswürdiger als jeder Frauenarzt …“, meinte Kaori und grinste. „Kaori, du machst mich gerade irgendwie fertig. Echt, das macht mich jetzt fertig“, meinte Sayo fassungslos. „Ach komm, du musst ein bisschen vertrauen haben. Aber so weißt du wenigstens bescheid“, drängte Kaori. „Das ich das tatsächlich machen muss … Aber wehe er sagt das nur einer einzigen Person weiter, dann setzt es was“, knurrte Sayo. „Nein, wird er schon nicht, komm“, sagte Kaori und zog Sayo aus dem Bad, nachdem sie aufgeschlossen hatte. „He, wo wollt ihr denn hin? Kaori-sama, du kannst mich doch hier nicht einfach liegen lassen!“, stammelte Akuma. „Doch, doch … Akuma, ich kann dir ja Sasori vorbeischicken, wenn dir langweilig ist“, meinte Kaori. „Nein! Schon gut“, nuschelte Akuma kleinlaut. Sayo konnte nur den Kopf schütteln, sie ließ sich von Kaori aus dem Zimmer ziehen und dann ging es geradewegs zu Callies Zimmer. Schon von weitem konnten sie laute Musik und Gelächter hören. Was machten die beiden bloß da drin? Sayo beschloss, dass sie es nicht wissen wollte. Kaori klopfte an der Zimmertür, erst nach einigen Augenblicken wurde die Musik etwas leiser gedreht und die Tür geöffnet. Shiro stand grinsend in der Tür, er trug nur Boxershorts, sein Brustkorb war übersäht mit Bisswunden und Blutflecken. „Kaori-oneechan, was machst du denn hier“, kicherte er gut gelaunt. „Oh, seit wann nennst du mich wieder ‚große Schwester‘, das hast du ja seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht“, meinte Kaori irritiert. „Uppsi, egal, ich hab gerade so gute Laune, was gibt’s denn, Kaori?“, wollte er wissen. Hinter ihm erschien plötzlich Callie. „Oh, Kaori, wollen du und Akuma mit machen, wir feiern gerade so eine kleine Party“, giggelte sie. „Nein, lass mal. Ich muss mir Shiro mal für fünf Minuten ausborgen, geht das?“, fragte Kaori. „Nö … den geb ich heute nicht her … Oh, Sayo-lein ist ja auch da. Weißt du, dass der gute Joshi ganz schön eifersüchtig war, als du S-E-X mit Takuma hattest“, lachte Callie. „Oh Gott, musstest du das über all rum erzählen?“, knurrte Sayo. „Nö, aber ich wollte es“, meinte sie grinsend. „Ach, egal, Shiro komm jetzt“, nuschelte Sayo und zog Shiro aus dem Zimmer raus. „He!“, quietschte Callie, doch Kaori schmiss der Kleinen die Tür vor der Nase zu und teleportierte sich, Sayo und Shiro weg. Sie landeten wieder im Badezimmer von Akuma und Shiro. „Und, was soll ich jetzt machen?“, fragte Shiro, es klang leicht genervt. „Nun ja, Sayo will wissen ob sie möglicherweise schwanger ist, beziehungsweise, ob sie demnächst schwanger wird … Weil sie ungeschützen Sex hatte“, klärte Kaori Shiro auf. „Ab wann kannst du sehen, ob jemand schwanger ist … oder wird?“ Shiro hob die Augenbrauen und verzog den Mund. „Ich kann es schon jetzt erkennen. Solange nur schon irgendwas vorhanden ist, kann ich es auch sehen. Mit meinem Röntgenblick kann ich sogar Dinge erkennen, die normalerweise nur unter einem Hochleistungsmikroskop zu erkennen wären … Deshalb versuche ich ihn auch nicht allzu häufig einzusetzen … das wird auf Dauer eklig …“, erklärte er und erschauderte bei der Vorstellung. „… Okay … Also, dann guck jetzt nach, je schneller du das tust, desto schneller hab ich es hinter mir und desto schneller kannst du wieder zu Callie“, meinte Sayo. Shiro seufzte erneut. „Okay, Kaori mach bitte das Licht aus, sonst werde ich geblendet“, wies er seine Cousine an und starrte dann auf Sayo. Kaori knipste das Licht aus. Sayo konnte richtig sehen, wie sich seine Pupillen weiteten und nur noch ein schmaler Rand der Iris blieb, es sah unheimlich aus. Und zu Sayos entsetzen weiteten sich seine Pupillen noch weiter, sie verschluckten die Iris ganz und gingen selbst in das Weiße über. Seine Augen waren jetzt fast gänzlich schwarz. „Und?“, fragte sie schließlich. Shiro schüttelte allerdings nur den Kopf, zwar betrachtete er sie noch einmal genauer, aber da war nichts, keine Regung war vorhanden. „Nein, ich sehe nichts und ich hab meinen Röntgenblick schon so sehr vergrößert wie es ging. Da ist nichts, du wirst nicht schwanger“, versicherte Shiro. „Puh, Glück gehabt …“, seufzte Sayo. Plötzlich sah Shiro, wie Kaori Sayo umarmte. „Na, das ist doch mal ein Wort“, stimmte Kaori zu. Shiros Augen weiteten sich leicht, als er etwas Winziges in Kaori erkannte. Doch bevor er genauer hinsehen konnte schaltete sie das Licht wieder an. „Ah, Mensch, Kaori!“, stieß Shiro aus, der seine Augen zusammengekniffen hatte. „Upps, ich dachte, du hättest deine Augen schon wieder normalisiert, tut mir Leid, Shiro“, entschuldigte sie sich. Langsam schlug Shiro seine Augen wieder auf, lauter grelle Lichtpunkte tanzten vor seinen Augen herum. „Danke, jetzt bin ich halb blind wegen dir“, grummelte er. „Oh, wie gesagt, es tut mir Leid. Komm, ich werde dich zu Callie bringen“, meinte sie. „Ach, Shiro … Du sagst besser nichts hier rüber, verstanden? Und erst recht kein Wort zu Callie“, meinte Sayo. „Ja, schon gut …“, seufzte er. Kaori öffnete die Tür und führte Shiro, der immer noch nicht wirklich was sah, zum Raum seiner Freundin, dort gab sie ihn ab. Callie war zwar nicht so gut gelaunt, als sie Kaori sah, aber das änderte sich schnell, als sie Shiro wieder hatte. Sayo wartete in der Zwischenzeit auf Kaori. „Danke“, meinte sie schließlich. „Für was?“ „Nun ja, ich hatte echt Panik, aber deine Idee hat mich gerettet“, sagte sie. „Ach, kein Problem, dafür sind Freunde schließlich da“, antwortete Kaori. „Gut, ich werde dann wohl noch mal mit Takuma reden müssen … Und du, Kaori, bitte denk dran zu verhüten … okay?“, erinnerte Sayo sie. „Öh, ja, natürlich“, grinste Kaori, sie würde es wahrscheinlich trotzdem nicht machen … So machte sich Sayo auf den Weg zu Takumas Zimmer und Kaori ging wieder zu Akuma, der noch immer ans Bett gefesselt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)