Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 64: Teil 2 – Kapitel 18 – Nächster Schock -------------------------------------------------- Freitag, 3. Oktober 2008 Aido und Kumo kamen wieder im Haus „Mond“ an. Sie gingen geradewegs zu Aidos Zimmer und landeten irgendwie auf seinem Bett. Zwar war Aido noch nicht soweit, was Sex anging, das hieß aber nicht, dass er es nicht genoss mit Kumo zu kuscheln. Kumo lag auf Aido und küsste ihn liebevoll, dabei hatte er seine Arme um den Hals seines Freundes geschlungen. Der Giftvampir löste sich von Aido und sah ihm tief in die Augen. „Sag mal, ist es für dich wirklich so schwierig, dein Gift zu neutralisieren?“, fragte da Aido. Überrascht sah Kumo auf. „Ähm, nun ja, ja, es ist manchmal schwierig“, fing er an, dabei rollte er sich von Aido runter und zog ihn in seine Arme. „Aber ich bin bereit das in Kauf zu nehmen, um mit dir zusammen zu sein“, fügte er noch hinzu. Hanabusa sah Kumo an und nickte dann. „Verstehe. Und ich danke dir, dass du das auf dich nimmst“, murmelte Aido, ehe er sich hoch streckte um Kumo erneut zu küssen. Der Giftvampir öffnete den Mund und ließ Aidos Zunge hinein. Sie lieferten sich einen kleinen Zungenkampf, bei dem Kumo allerdings gewann. Doch plötzlich durchzuckte Aido etwas. Es war ein komisches Gefühl, und der Geschmack in seinem Mund war ein Abklatsch von dem Geschmack, den er hatte, als Kumo ihn ausversehen vergiftet hatte. Überrascht riss Aido die Augen auf. Was war das bloß? Was war das eben für eine Stimme gewesen? Ein leichter widerhall eines Gespräches, doch er konnte sich nicht daran erinnern. Es ging um Blut und Liebe. Er löste sich von Kumo und sah ihn verwirrt an. Kumo schaute ebenso verwirrt zurück. „Alles in Ordnung?“, wollte er wissen. Aido zog die Mundwinkel nach unten. „Hm, schätze schon, ich hab mir eben nur was eingebildet“, murmelte er. „Okay …“, meinte Kumo. „Wollen wir nicht die Jacken ausziehen, diese Schuluniform ist so unbequem“, schlug er schließlich vor. „Nur die Jacken!“, bestätigte Aido noch einmal. Leicht lachte Kumo wieder und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Danach zog er seine Jacke aus und half Aido ebenfalls aus der Jacke, danach beugte er sich wieder über ihn und küsste seinen Freund. Seine Hand lag dabei an Aidos Hüfte, langsam wanderte sie von unten unter Aidos Hemd und von da immer weiter hinauf. Aido seufzte auf, es fühlte sich gut an, Kumos Berührungen waren so sanft … Es interessierte ihn auch gar nicht, dass Kumo nebenbei langsam einen Knopf nach dem anderen von Aidos Hemd öffnete, es war einfach zu schön, als dass es ihn störte. „Hm, Aido, möchtest du mal Petting ausprobieren?“, fragte Kumo vorsichtig. Aido überlegte einige Zeit, sollte er, oder lieber noch nicht? „Ja, ja, warum nicht“, antwortete er. So lange es nur dabei blieb, würde er es ausprobieren. Kumo grinste leicht und küsste Aido noch einmal auf den Mund, ehe er weiter hinunter wanderte, er drückte Aidos Beine auseinander und ließ sich dazwischen nieder, er küsste sich über Aidos Brust hinunter zu seinem Bauch. Mit der Zunge tauchte er in Aidos Bauchnabel ein. Aido seufzte auf und legte den Kopf zurück. Das war ja herrlich … Kumo fuhr mit der Zunge weiter hinab und hinterließ eine feuchte Spur auf Aidos Körper, er kam schließlich beim Hosenbund an. Aido war überrascht, was alleine schon diese einfachen Berührungen bei ihm auslösten. Doch plötzlich glaubte er wieder eine entfernte Stimme zu hören. «Bald schon ist es so weit, bald wird er neben mir liegen», das waren die Worte die er hörte. Das war doch Kumos Stimme, oder täuschte er sich da? «Er wird mir sein Blut geben, wird mich anbetteln, dass ich ihm sein Blut abnehme.» Was sollte das? So was würde Kumo doch nicht sagen, oder doch? Er keuchte auf, als er Kumos Zunge wieder in seinem Bauchnabel fühlte. Sein Brustkorb hob sich leicht und sackte nach kurzer Zeit wieder zurück aufs Bett. Doch immer wieder hörte er Kumos Stimme. Was hatte das zu bedeuten? Es gab da etwas, an das er sich erinnern musste, da war irgendetwas passiert, kurz bevor Kumo ihn vergiftet hatte, doch was war es bloß? Er wollte sich daran erinnern, doch plötzlich wurde ihm schlecht. Abrupt richtete er sich auf, sein Atem ging heftig und er versuchte an gar nichts zu denken. „Aido, was hast du?“, wollte Kumo besorgt wissen. „Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, was das war“, stammelte Aido. So schnell wie die Übelkeit kam, war sie auch wieder verschwunden. Er atmete mittlerweile wieder normal. Kumo strich ihm sanft über den Rücken, er wunderte sich, was mit Aido los war. „Ich glaube, wir müssen das doch heute lassen, ich fühl mich nicht so gut“, murmelte Aido. Er hatte den Kopf in eine Hand gestützt und die Augen zugekniffen. „Okay …“, antwortete Kumo etwas überrumpelt. „Kumo! Komm schnell!“, rief da plötzlich Kaori. Moment! Kaori? Kumo und Aido sahen auf, Kaori stand tatsächlich im Zimmer und zwar nur in Unterwäsche. Sie sah halbwegs panisch aus. Kumo sah sie alarmiert an. „Was ist denn los?“, wollte er wissen. „Sasori ist umgefallen! Einfach so!“, stieß sie aus. Kumos Augen weiteten sich und er sprang geradewegs aus dem Bett. „Was? Bring mich zu ihm!“, verlangte er. „Ja, komm schnell!“, sagte Kaori und packte nach Kumos Arm, sie teleportierte sich und den Giftvampir davon. Aido blieb verwirrt im Zimmer sitzen. „Was ist denn jetzt los?“, fragte er sich und stand auf. Er wusste zwar noch nicht, wo er suchen sollte, aber er würde sie schon finden. Doch warum war Kaori in Unterwäsche? Kumo und Kaori kamen im Foyer an und tatsächlich lag Sasori auf dem Boden. Die anderen standen hilflos drum herum, sie wussten nicht recht, was sie machen sollten. Nur Akuma kniete bei Sasori, er schien gerade den Puls des bewusstlosen Vampirs zu überprüfen. „Scheiße, was ist passiert?“, wollte Kumo wissen, der neben seinem Bruder landete. Er kniete sich sofort hin griff nach Sasori. „Ich weiß nicht, er stand vor meinem Zimmer und hat sich wegen unserer Lautstärke beschwert, dann ist er davon gestürmt und ich bin ihm hinterher, weshalb weiß ich noch nicht mal, aber egal. Schließlich kamen wir im Foyer an und plötzlich wurde er ganz steif und ist umgefallen …“, berichtete Akuma. „Ja, und dann bin ich sofort los, um dich zu holen“, fügte Kaori noch hinzu. Kumo drehte Sasori vorsichtig um und legte sein Ohr an die Brust seines Bruders. Er lauschte dem Herzschlag, zusätzlich berührte er Sasoris Stirn … „Scheiße!“, stieß er auf, seine Augen waren vor Schreck geweitet. „Was ist denn? Ist es was Ernstes?“, fragte Kaori, die hinter Kumo stand. Sie sah sehr, sehr besorgt aus. „Oh ja, das ist es. Seine Fähigkeit wurde vor zwei Tagen zum ersten Mal versiegelt, oder?“, wollte er von Shiro wissen. „Ja, genau, als er Kuraiko angegriffen hatte“, bestätigte Shiro. Callie klammerte sich ängstlich an Shiro, welcher sie fester an sich ran zog. „Kein Wunder, dass er jetzt umgekippt ist. Er konnte zwei, fast drei Tage lang seinen Gifthaushalt nicht regulieren. Er ist zusammengebrochen weil er zu viel Gift in sich hat“, sagte Kumo „Was? Wie kann er denn zu viel Gift haben?“, fragte Kaori. „Nun ja, was glaubst du eigentlich wie unsere Fähigkeit funktioniert? Glaubst du, das Gift ist einfach da? Nein, wir produzieren immer neues Gift und müssen im Austausch dafür altes Gift absondern. Das passiert normalerweise in so geringen Mengen, dass man es gar nicht merkt, zumindest die anderen nicht. Unser Gift ist in sämtlichen Körperflüssigkeiten in verdünnter Menge enthalten, so sondern wir ständig irgendwo Gift ab und unser Gifthaushalt bleibt konstant. Manchmal sondern wir auch sehr viel Gift ab, wenn wir es zum Beispiel bewusst einsetzen oder wenn wir in Panik sind, das habt ihr bei ihm gesehen, als Kagami Jigoku hier war, nicht wahr? Da ist er auch in große Panik geraten, seine ganze Kleidung war durchweicht von Gift. Dieser Giftaustausch muss stattfinden, damit es uns gut geht. Und wenn unsere Fähigkeit Gift abzusondern blockiert wird, dann sammelt sich das Gift in unserem Körper und es kann nicht entweichen. Das heißt wir erleiden eine Übergiftung und dann passiert das!“, erklärte Kumo und deutete auf Sasori. „Aber warum passiert das? Ich meine, könnt ihr das Gift nicht einfach so abstellen? Wie könntet ihr sonst andere berühren“, fragte Ichijo. „Wir können es nicht abstellen, da wir eine permanente Fähigkeit haben, wir können unser Gift lediglich neutralisieren, für eine bestimmte Zeit, ehe es zu anstrengend wird“, sagte Kumo. „Permanente Fähigkeit, was heißt das?“, wollte Callie wissen. „Eine permanente Fähigkeit bedeutet, dass man sie nicht abstellen kann. Sasori und ich können unsere Fähigkeiten nicht abstellen, sie sind halt die ganze Zeit da, permanent eben. Wir müssen uns darauf konzentrieren, sie zu unterdrücken. Ich glaube, du, Akuma, hast doch auch eine permanente Fähigkeit, oder? Deine Abwehr ist auch immer da, stimmts?“, hakte Kumo nach. „Ja, hab ich, ich muss mich ständig konzentrieren, sie nicht einzusetzen“, antwortete Akuma. „Und du Shiro, wie ist das mit deinem Röntgenblick? Ist der auch immer da, oder nur wenn du ihn hervorrufst?“, fragte Kumo weiter. „Hm, ich muss mich normalerweise darauf konzentrieren, ihn hervorzurufen, doch wenn ich müde oder anderweitig erschöpft bin, dann kommt er manchmal unbewusst hervor und ich muss mich konzentrieren, ihn zu unterdrücken“, erklärte Shiro. „Ah, verstehe, du hast zum Beispiel eine temporäre Fähigkeit, also eine Fähigkeit, die nicht immer da ist. Genauso eine Fähigkeit haben auf Kaori, Hiroshi, Aido, und der Großteil der anderen Vampire, es gibt wenige Personen, die eine permanente Fähigkeit haben“, erzählte Kumo weiter. „Sie müssen sich immer darauf konzentrieren, sich zu teleportieren, Leuten per Gedanken Schmerzen zuzufügen oder Eis entstehen zu lassen.“ „Oh, das habe ich verstanden“, meinte Callie, die alles von Shiro übersetzt bekommen hatte. „Genug der Geschichtsstunde … Kaori, kannst du mich und Sasori bitte in ein Bad teleportieren? Ich muss ihm manuell das Gift ablassen“, murmelte Kumo. „Klar, sicher doch“, sagte Kaori, sie berührte die beiden Brüder und teleportierte sie in das Badezimmer, welches an Kumos und Sasoris Zimmer grenzte. Zum Glück hatte jedes Zimmer ein angrenzendes Bad mit einer Badewanne darin, es gab allerdings auch ein Gemeinschaftsbad mit einer Dusche darin. Kumo legte Sasori in die Wanne und meinte zu Kaori dass sie jetzt wieder gehen könne, da das hier gleich die reinste Gifthölle werden würde. Schnell verschwand Kaori wieder. Kumo entkleidete seinen Bruder schnell Obenrum und legte seine Hand auf Sasoris Brust. Er grub seine Fingernägel in den Körper seines Zwillings und begann dann, den Giftfluss zu kontrollieren. Zuerst tat sich gar nichts, doch nach einiger Zeit trat das Gift nach draußen. Es sah aus als würde Sasori purpurnen Schweiß absondern. Sasoris Atem ging schnell und Kumo merkte, dass er Schmerzen hatte, er musste sich beeilen. Es dauerte fast zehn Minuten, ehe er es geschafft hatte, Sasoris Gifthaushalt wieder auf einen normalen Level zu setzen. Nebenbei hatte er ebenfalls immer wieder Giftwolken absondern müssen. Sein überschüssiges Gift trat in Form von Giftwolken aus. Fein zerstäubtes, absolut tödliches Gift … Sasori schlug die Augen auf und sah seinen Bruder an. „Danke“, krächzte er. Kumo zog die Fingerspitzen aus dem Körper seines Bruders und küsste ihn. „Kein Problem, wofür hat man denn schließlich Brüder?“, meinte er und sah Sasori liebevoll an. „Ich fühl mich, als sei ich einmal durch den Fleischwolf gedreht wurden“, murmelte Sasori. „Aber jetzt ist alles wieder gut, mein geliebter Bruder“, hauchte Kumo. Nachdem Sasori wieder so fit war, dass er die Badewanne verlassen konnte. Nachdem er sich noch schnell abgespült hatte, zog er sich an und die beiden Brüder gingen wieder runter ins Foyer. Doch als sie unten ankamen flog Kaori plötzlich auf Sasori zu, sie schmiss sich an seine Brust und umarmte ihn. „Ah, Sasori, dir geht’s wieder besser. Da bin ich aber froh! Ich hatte mir solche Sorgen gemacht!“, nuschelte sie. Sasori versteifte sich und riss verwirrt die Augen auf. Was hatte sie denn jetzt bloß? Kaori konnte ihn doch eigentlich gar nicht leiden, oder? Plötzlich war auch Akuma bei Sasori. „Kaori-sama, ich glaube, dass ist ihm unangenehm, komm da mal weg, ja?“, meinte er und zog seine Freundin vorsichtig von Sasori weg. „Danke“, stieß Sasori nur etwas überrumpelt aus. Das war unangenehm gewesen, als sich die halbnackte Kaori an ihn gepresst hatte. Ein Schauer überlief seinen Rücken. Plötzlich legte Akuma einen Arm um Sasori. Sasori lief sofort wieder puterrot an. „Bereite meiner Freundin und mir nie wieder solche Sorgen, kapische? Sonst gibt’s Ärger“, flüsterte Akuma Sasori ins Ohr. Sasori konnte allerdings den nicht ganz ernst gemeinten und erleichterten Ton heraushören. Akuma ließ ihn los und ging dann einige Schritte zurück. „Ich glaube, Kaori-sama, du solltest dich mal anziehen“, meinte er dann und nahm seine Freundin auf die Arme und trug sie zu ihrem Zimmer. Sasori stand dämlich grinsend in der Gegend herum. Akuma hatte gesagt, dass er, Sasori, ihm nicht wieder solche Sorgen bereiten sollte … Also hatte Akuma sich auch sorgen gemacht. Sasori wurde warm ums Herz, so ganz egal war er Akuma anscheinend doch nicht … Als er später am Abend ins Bett ging, musste er noch immer lächeln, es war das erste Mal gewesen, dass Akuma ihm so etwas wie Zuneigung gezeigt hatte, wenn auch auf seine eigene Art. In dieser Nacht träumte er wieder von dem anderen Vampir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)