Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 56: Teil 2 – Kapitel 10 – Angst, Peinlichkeiten, Besessenheit und Gequassel ------------------------------------------------------------------------------------ Donnerstag, 2. Oktober 2008 Als die anderen das Foyer verließen, um zum Unterricht zu gehen, blieben Akuma und Sasori zurück. Während Sasori Akuma sehnsüchtige Blicke zu warf, waren Akumas eher frostig. Er war sauer und auch etwas genervt. „So, ich werde jetzt zu Kuraiko gehen und wenn du auch nur daran denkst, in die Nähe ihres Zimmers zu kommen, dann bist du der Nächste, den ich verprügeln werde!“, knurrte Akuma. „Selbst wenn ich dadurch noch länger Unterrichtsverbot bekomme.“ Seine Augen sprühten beinahe Funken. Sasoris Kinn zitterte, dann stand er mit einem Ruck auf und trat auf Akuma zu. Er war nur einige Zentimeter größer, als der andere Vampir, doch er wusste, dass er gegen ihn keine Chance hatte, sollte Akuma tatsächlich auf ihn einschlagen. „Warum bist du jetzt plötzlich so fies zu mir?“, fragte er. „Warum ich fies zu dir bin? Du hast eine Freundin von mir verletzt, meinst du ernsthaft, da kann ich noch so tun, als sein alles in Ordnung? Wohl kaum“, knurrte Akuma. „Moment, sie hat etwas ausgeplaudert, dass niemanden etwas anging. Hätte sie …“, stammelte Sasori. „Hätte, hätte. Ja, hätte sie mal nicht. Das ändert nichts daran! Du hast sie trotzdem vergiftet!“, fauchte Akuma. „Zudem, sonst ist es dir doch auch egal, also was solls. Für mich wird es eh nur Kaori-sama geben.“ „Es sollte genau deswegen keiner wissen!“, schrie Sasori. „Glaubst du ernsthaft, ich wüsste nicht, dass es für dich nur Kaori gibt? Ich weiß, dass es immer nur sie sein wird! Deshalb wollte ich nicht, dass irgendwer davon erfährt. Damit eben so was nicht passiert!“, seine Stimme zitterte. Akuma sah ihn nur finster an. „Tja, jetzt ist es nun mal passiert, du kannst froh sein, dass es nicht meine Kaori-sama war, die du vergiftet hast, sonst wärst du gleich tot gewesen“, grummelte Akuma und legte seine Hand auf Sasoris Schulter. Panik durchflutete Sasori, er wusste, dass Akuma ihn einfach so in Fetzen reißen konnte, wenn er das wünschte, auch wenn er dafür seine Fähigkeit einsetzen musste. Ohne zu wissen wie er hier hinkam, fand sich Sasori plötzlich gegen die Wand gepresst wieder, Akuma sah ihn immer noch feindselig an. Seine Augen glühten rot auf. Er kam Sasori jetzt sehr nahe, gefährlich nahe. Akumas Gesicht war jetzt direkt neben dem des Giftvampirs. „Du solltest ab jetzt nichts mehr machen, was mich verärgern könnte, sonst werde ich, trotz des Verbotes, meine Kräfte einsetzen und dich töten. Der Vampir, der mich in den USA provoziert hat, wird im Gegensatz zu dir einen leichten Tod gehabt haben. Und solltest du auch nur daran denken, meiner Kaori-sama etwas anzutun, dann gnade dir Gott, du wirst deines Lebens nicht mehr froh werden, kapische?“, drohte Akuma. Sasori nickte leicht, sein Körper reagierte heftig auf Akumas Nähe, sein Gesicht glühte rot und er konnte nur hoffen, dass ihn sein Körper nicht vollkommen im Stich ließ, nichts wäre peinlicher, als jetzt hart zu werden. Doch Akuma ließ nicht so schnell von ihm los, er hatte nämlich bemerkt, wie stark Sasori auf ihn reagierte. Er packte mit einer Hand Sasoris Gesicht und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. „Hehehe, das ist echt armselig, selbst jetzt bist du erregt, dabei solltest du dich zu Tode fürchten“, hauchte er. Sasori war rot angelaufen und versuchte immer noch, jetzt nicht die Kontrolle über sich zu verlieren, doch er konnte nicht anders. Akuma war ihm so nah, so nah wie noch nie … Sein Herz schlug wie wild, er konnte es immer noch nicht fassen. Und als ihn Akuma ein weiteres Mal leicht anhauchte, passierte es, Sasori wurde steif. Akuma lachte fies. „Upps, ich denke, das sollte wohl nicht passieren, nicht wahr“, grinste er schadenfroh. Er lachte Sasori weiter aus, aber er ließ jetzt von ihm ab und trat zurück. Fix und fertig rutschte Sasori an der Wand hinab. Das war ja alles so peinlich … Noch immer kicherte Akuma. „Jetzt guck doch nicht so, du kannst es dir ja nachher von deinem Bruder besorgen lassen. Falls der noch Lust hat, schließlich hat er ja jetzt einen Freund … und du nicht. Zu Schade, nicht wahr?“, stichelte Akuma. Sasori sah ihn vom Boden aus an, er wollte gerade etwas sagen, doch da drehte sich Akuma auch schon um und ging. „Man sieht sich … leider“, meinte er als er ging. Sasori blieb eine Weile sitzen, er hatte die Augen geschlossen und versuchte wieder abzukühlen, was gar nicht so leicht war. Er sah auf seine Erregung und stöhnte. „Das darf doch alles nicht wahr sein“, stammelte er. Er wollte sich gerade auf den Weg in sein Zimmer machen, als die Tür auf ging. Die beiden Hunter und zwei weitere kamen herein. Die Mädchen betrachteten Sasori eine Zeit lang. „Ähm, was hast du denn gerade gemacht?“, fragte Tenshi mit Blick auf die Beule in seiner Hose. Sasori lief noch weiter an. „Ich hab gar nichts gemacht!“, fiepte er und schoss die Treppe hoch, das war ja so peinlich! Josh sah Sasori kopfschüttelnd hinterher. Diese Vampire … Er schleppte schnell Callies Sachen in das ihr zugewiesene Zimmer und verschwand dann so schnell wie möglich. Akuma unterdessen war bei Kaoris und Kuraikos Zimmer angekommen, er klopfte und trat ein. „Ah, Akuma, endlich kommst du, ich hab mich schon richtig einsam gefühlt“, meinte Kuraiko und grinste. Doch plötzlich war Akuma, der eben noch in der Tür gestanden hatte, verschwunden. Suchend sah sie sich um. Sie entdeckte ihn in Kaoris Bett. Wie war er so schnell dahin gekommen? Er lag auf dem Bauch und presste sein Gesicht in Kaoris Kissen, welches er fest umklammert hielt. „Oh, es riecht immer noch nach meiner Kaori-sama, so gut …!“, giggelte er vor sich hin. Immer wieder sagte er „Kaori-sama“, seine Stimme klang regelrecht besessen. Er wälzte sich in ihrem Bett umher. Kuraiko bekam es langsam mit der Angst zu tun, sie zog die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch und sah Akuma ängstlich an. Was hatte er bloß? „Akuma?“, stammelte sie. Akuma sah auf und Kuraiko an. „Was machst du da?“, wollte die verängstigte Vampirin wissen. „Ich sauge Kaori-samas Duft in mich auf, es riecht so gut, ich kann ihr so richtig nah sein, obwohl sie gar nicht bei mir ist“, kicherte Akuma und drückte sein Gesicht erneut in ihr Kissen. Er hatte den Blick eines frisch verliebten Teenagermädchens. Seine Augen funkelten wie verrückt. Kuraiko verkroch sich schnell unter ihrer Bettdecke, Akuma machte ihr große Angst, so verrückt hatte sie ihn noch nie erlebt … Sie hoffte nur, dass er schnell wieder verschwand, doch leider tat er das nicht. Callie kam jetzt im Klassenzimmer an. Toga Yagari sah sie verstimmt an, doch sie lief erstmal schnurstracks auf ihn zu und umarmte ihn. „Hallo!“, sagte sie auf Englisch. „Ich bin Callie Rose, freut mich dich kennenzulernen, auch wenn du mich wahrscheinlich nicht verstehst. Ich bin aus den USA und wurde in Chicago geboren. Ich bin seit heute hier. Joshi war so freundlich und hat mich mitgenommen. Weißt du, ich hab Joshi bei einem Fall kennengelernt. Er jagt dieser bösfiesen Frau und dem riesigen Riesen hinterher und ich war zufälligerweise zufällig Zeuge, wie die Frau, die damals übrigens ganz schlimm betrunken war, und der riesige Riese einen armen Vampir kaputtverbrannt haben. Aber so arm war der Vampir gar nicht, der hatte viel Geld, weil der viele Frauen hatte und so, weißt du. Und als ich gehört habe, dass die Frau und der riesige Riese nach Japan gegangen sind, habe ich Angst um meinen süßen Shiro bekommen, weißt du. Denn diese Frau, sag’s nicht weiter ja, aber weißt du, ich glaube, sie ist eine Vampirkillerin. Und der Mann, der ist ein Hunter und die beiden sind gefährlich, weißt du. Jedenfalls, ich bin ein Level C und ich tu dir nichts, weißt du. Ich bin nur hier, um meinen süßen Shiro wieder zu sehen und Joshi hat mich hierher gebracht, weißt du. Und Joshi ist so lieb zu mir gewesen, ich bin mir sicher, die Frau und der Riese wären nicht so nett zu mir gewesen, wenn sie mich gefunden hätten, weißt du. Aber die beiden waren zu beschäftigt, der Riese hat die Frau dann nämlich geküsst, weißt du. Obwohl neben ihnen noch der verbrannte Vampir verbrannt ist, weißt du, das muss wahre Liebe sein, wenn sie sich sogar in einer dunklen, staubigen Gasse lieben können, wenn daneben auch noch ein Vampir verbrennt. Hach, wie romantisch … Aber jetzt bin ich ja hier bei meinem süßen Shiro, weißt du. Der wird mich sicher auch ganz dolle lieb haben. Ich hab ihn jedenfalls ganz dolle lieb. Und Joshi hat bestimmt Sayo ganz dolle lieb, sonst wäre er nicht so schnell hier her geeilt. Aber weißt du, das kommt mir ja nur ganz recht, alleine hätte ich nämlich Angst gehabt zu fliegen. Wer weiß, vielleicht hätte mich die Frau dann am Flughafen abgefangen und auch wegverbrannt, dann wäre ich nämlich tot, weißt du und dann könnte ich gar nicht zu meinem süßen Shiro, weißt du eigentlich, wie zuckersüß er ist? Du musst ihn dir nur mal ansehen, du verliebst dich sicher auch in ihn, wenn du ihn ansiehst. Aber halt, du könntest dich ja auch in ihn verlieben und würdest ihn mir dann bestimmt wegnehmen wollen, aber das werde ich nicht zu lassen, dass sage ich dir schon mal gleich, weißt du. Ich liebe Shiro und er soll mir gehören, ich …“, quasselte sie, ehe sie dann endlich von Shiro weggezogen wurde. Sie hätte wahrscheinlich noch weiter gemacht, hätte er sie nicht von Yagari, den sie die ganze Zeit umarmt gehalten hatte, weggezogen. Dieser sah ziemlich traumatisiert aus. Mit mechanischen Schritten ging er in Richtung Tür. „Der Unterricht ist beendet, ich muss mich ausruhen“, nuschelte er. „So eine Quasselstrippe“, fügte er noch leise hinzu. Zu seinem Leidwesen hatte er alles verstanden, da er ebenfalls Englisch beherrschte. „Oh je, Callie, Süße, du hast unseren Lehrer vergrault“, murmelte Shiro und küsste Callie auf die Stirn. „Hab ich denn irgendwas falsch gemacht? Was ist, wenn er mich nicht mehr mag?“, sie schlug sich die Hände vor den Mund. „Oh, ich will nicht, dass er mich nicht mehr mag.“ Sie wimmerte und sah Shiro an. „Ich schätze, du brauchst dir keine großen Hoffnungen zu machen, Yagari mag generell keine Vampire“, erklärte Shiro und zog sie in seinen Arm. „Aber, ich wollte mich doch nur vorstellen und jetzt hat er Angst vor mir und ist weggelaufen. Er mag mich nicht“, schluchzte sie. Ein bisschen überfordert sah Shiro Callie an. Er wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte. „Komm wir setzen uns, ich denke, er wird bald wieder normal sein, bleib einfach ruhig, ja“, meinte Shiro. „Ja, ist gut“, schniefte Callie und setzte sich neben Shiro, sie saß so auch neben Kaori. „Oh hallo, du bist Shiros … Schwester?“, fragte sie. „Hallo, ich bin seine Cousine“, berichtigte sie Callie. „Ah, ich bin Callie Rose, Rose ist mein Nachname und Callie mein Vorname. Viele Leute verwechseln das immer ….“, quasselte sie weiter. So zog sich dass den ganzen restlichen Tag noch hin. Die anderen waren halbwegs genervt, doch Shiro war noch immer ganz verzaubert, seine Callie war endlich wieder bei ihm … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)