Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 50: Teil 2 – Kapitel 5 – Saito Chiko und Kobayashi Takashi ------------------------------------------------------------------- Dienstag, 30 September 2008 Es war gegen Abend, als ein weiterer Wagen vorfuhr, es stiegen zwei Personen aus, ein Vampir und ein Mensch. „Ha, endlich da, das war vielleicht eine lange Fahrt“, meinte das Mädchen und ging zu dem Jungen, sie ergriff seine Hand und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Kaien Cross’ Büro. „Ja, wirklich ziemlich lang“, stimmte der Junge zu. „Wir sind eine ganze Woche zu spät, ob wir überhaupt noch am Unterricht teilnehmen dürfen“, überlegte das Mädchen. „Aber klar doch, es war doch so abgemacht“, antwortete der Junge, er lächelte sie an. Sie kamen beim Büro an und sie klopfte. Sie traten kurze Zeit später beide ein, als sie dazu aufgefordert wurden. „Oh, herzlich Willkommen, ich hab euch schon erwartet“, meinte Kaien und betrachtete die beiden. Das Mädchen trat vor und verbeugte sich leicht. „Hallo, ich bin Saito Chiko“, stellte sie sich vor. „Und das ist mein Bruder Kobayashi Takashi.“ Takashi nickte kurz und sah den Rektor an. „Ihr seid das ungewöhnliche Geschwisterpaar, stimmts? Ein Vampir und ein Mensch, die Geschwister sind“, strahlte der Rektor. „Ähm, genau“, meinte Chiko. „Das liegt daran, das ihr den gleichen Vater habt, aber verschiedene Mütter, oder?“, fragte Kaien interessiert. „Korrekt“, sagte Takashi. „Oh, das ist so interessant, ein Vampir-Mensch-Geschwisterpaar und ein Vampirzwillingspaar, was es nicht alles gibt“, stieß der Rektor erfreut aus. „Ah, Kumo und Sasori sind auch da, stimmt ja“, meinte Takashi und grinste. „Nun, aber Chiko-san, du gehst doch in die Day Class richtig und du in die Night Class, Takashi-san“, meinte der Rektor. „So wars gedacht. Aber ich darf ihn doch trotzdem besuchen, oder?“, fragte Chiko und sah den Rektor lieb an. „Ähm, nun normalerweise dürfen die Schüler der Day Class nicht das Haus ‚Mond‘ betreten“, er stockte und sah sie an. „Ähm, aber ich denke, in deinem Fall kann ich eine Ausnahme machen.“ „Yay, cool“, grinste Chiko. Da flog plötzlich die Tür auf und Zero, Yuki und Raidon kamen rein, sie zerrten eine wütende Shaira hinter sich her und sie mussten alle ihre gesamte Kraft aufbringen, um sie nicht entkommen zu lassen. Shaira wehrte sich verflixt heftig, gegen ihre drei Gegner, sie schlug, kratzte und biss die anderen, doch irgendwie schafften sie es, sie festzuhalten. Yuki löste sich schnell und verriegelte die Tür. „Herr Rek- … Papa, wir haben Shaira endlich gefangen“, keuchte Yuki. Shaira war seit der Sache mit Kaori spurlos verschwunden gewesen, doch endlich hatten sie sie wieder gefunden. „Oh, die Irre schon wieder“, murmelte Chiko. Sie war Shaira einmal in den Clubs begegnet und diese Begegnung hatte ihr gereicht. „Oh, du bist das“, meinte Shaira, wobei sie Englisch sprach. „Du bist doch auch die Schlampe von irgendso einem Vampir, nicht wahr?“, wollte sie wissen. „Ich bin keine Schlampe“, grummelte Chiko ebenfalls auf Englisch zurück. „Zudem ist Takashi mein Bruder …“ „Uh, Inzest, heiß …“, kicherte Shaira und breitete die Arme aus, wobei sie Zero und Raidon, die sie an den Armen festhielten leicht hochhob und dann abstreifte. „Was hat man der gegeben?“, keuchte Zero fassungslos. Shaira ging auf Chiko zu und inspizierte sie. „Hm, nee, ich weiß nicht, du bist nicht hübsch genug, um von mir beachtet zu werden“, meinte Shaira hochnäsig. Wütend sah Chiko sie an. „Und du bist zu verrückt, um von mir beachtet zu werden“, knurrte sie zurück und funkelte sie aus ihren grünen Augen an. Shaira grinste breit, als sie merkte, dass sich Chiko provozieren ließ. „Ist er gut … deinen Bruder meine ich. Macht’s Spaß mit ihm? Also ich könnte ja nie was mit meiner Schwester anfangen, allein schon, weil sie es nicht wert ist. Sie hat nicht meine Klasse“, seufzte Shaira und wieder breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus. „Lass Chiko in Ruhe“, knurrte da Takashi. „Oh, der Bruder hat gesprochen. Sag mein Freund, wie ist sie denn so?“, wollte Shaira wissen. Takashis schokobraune Augen glühten rot auf und er fauchte sie an. „Shaira, lass es jetzt.“ Takashi sah sich Shairas Aura an, obwohl er vor ihr am liebsten zurückgewichen wäre, knurrte er sie weiter an. Ihre Aura strahlte schwarze, äußerst negative Energie aus, sie schien Shaira komplett zu umwirbeln und es war einfach schrecklich, diese Aura bei einem solch jungen Mädchen zu sehen. „Tja, sie ist bestimmt nicht so gut. Würde ich auf Männer stehen, würde ich dir mal zeigen, was richtiger Spaß ist. Aber so mein Freund, wird das leider nichts“, giggelte Shaira und wandte sich dann ab. „Genug jetzt!“, rief da Kaien Cross dazwischen. „Shaira, ich hab noch einiges mit dir zu bereden“, wandte er sich direkt an Shaira. „Das du einfach ins Haus ‚Mond‘ gehst, du dort die Schüler belästigst, das kann ich nicht länger dulden.“ „Awww, jetzt sind Sie ja so böse“, kicherte Shaira weiterhin auf Englisch. „Sprich gefälligst Japanisch!“, forderte der Rektor sie auf. Es war nicht so, dass er kein Englisch verstand, er unterhielt sich mit Josh meistens auf Englisch, aber sie waren ihr immerhin in Japan und da redete man Japanisch, noch dazu war er sehr wütend und Shaira war respektlos wie eh und je. „Yuki, Zero, Raidon, würdet ihr die beiden bitte in ihre Wohnheime bringen?“, fragte der Rektor. „Klar, kein Problem … Papa“, antwortete Yuki. „Kommt mit ihr beiden“, wandte sie sich dann an die Geschwister. Sie verließen den Raum und ließen den Rektor und Shaira alleine zurück. „In welches Wohnheim müsst ihr denn?“, fragte Yuki. „Ich bin übrigens Yuki und das sind Zero und Raidon“, stellte sie sich und die beiden anderen vor. „Ich bin Chiko und das ist mein Bruder Takashi“, sagte Chiko. „Seid ihr beiden Vampire? Ich hab eure Unterhaltung mit Shaira leider nicht verstanden“, wollte Yuki wissen. „Ähm, nein, Takashi ist ein Vampir und ich bin ein Mensch“, antwortete Chiko. „Öh, war nicht davon die Rede, dass noch ein Geschwisterpaar hier her kommen soll?“, fragte Raidon. „Wir sind doch Geschwister“, meinte Takashi. „Eh, wie geht denn das?“, wollte Yuki ratlos wissen. „Nun ja, kennst du den Begriff ‚Halbgeschwister‘? Meine Mutter ist eine Reinblüterin und mein Vater, im Übrigen auch Chikos Vater, ist ein Mensch. Er hat sich von meiner Mutter getrennt und kam mit ihrer Mutter, einem Menschen, zusammen, und da er mit beiden Frauen ein Kind hat … Sind wir Halbgeschwister. Ich bin ein Edelblüter und Chiko ist ein Mensch“, erklärte Takashi. „Woah, wie cool“, strahlte Yuki. „Na ja, ich weiß ja nicht …“, grummelte Takashi. „Okay, wir sollten dann mal los“, murrte Zero. Sie machten sich auf zum Haus „Mond“. „Ähm, Chiko-san, eigentlich dürfen Day Class Schüler nicht mit ins Mondwohnheim“, fing Yuki an. Doch Chiko krallte sich an Takashis Arm fest und meinte: „Ich komme mit, Takashi ist schließlich mein Bruder, ich werde ihn besuchen wann immer ich will. Der Rektor hats erlaubt!“ „Okay, ich denke, heute kannst du noch mal mitgehen“, stammelte Yuki dann. Zero marschierte mittlerweile geradewegs zum Haus „Mond“, er konnte es nicht fassen, dass er schon wieder da hin musste, er war in letzter Zeit viel zu oft da. Sie erreichten das Wohnheim und Yuki öffnete die Tür. „So da sind wir …“, fing sie an. Doch ehe sie weiter reden konnte, flog etwas an ihr vorbei und auf Takashi zu. „Takashi!“, rief Sasori und warf sich in die Arme des anderen Vampirs. „Eh …?“, kam es von Takashi, der etwas überrumpelt war. Sasori schmiegte sich an den etwas kleineren Vampir und erdrückte ihn fast. Takashi ließ es mehr oder weniger begeistert über sich ergehen. Er tätschelte Sasori leicht den Rücken. „Sasori … ist ja gut, okay?“ „Nein, noch eine Minute, ich hab dich so lange nicht gesehen“, meinte der Giftvampir. Takashi seufzte auf und wartete. Nach circa einer Minute ließ Sasori ihn tatsächlich los und grinste ihn an. „Ich wusste doch, dass ich dich gespürt habe. Und es freut mich, dass du hier bist“, grinste er. Takashi musste lachen, schon seid er denken konnte, war Sasori so stürmisch. Allerdings konnte er es ihm verzeihen, schließlich waren er und sein Bruder Takashis beste Freunde. „Hey, Takashi!“, rief da auch Kumo. Er saß auf der Couch, er hatte seinen Arm um einen blonden, etwas ramponiert aussehenden Vampir gelegt. Aidos Verletzungen waren dank seiner Regenerationsfähigkeit schon ziemlich weit verheilt, es war nur noch ein wenig angeschwollen und die Farben sahen etwas unnatürlich aus, aber dank Kumo hatte er keine Schmerzen. „Hi, Kumo“, antwortete er. Kumo grinste und wandte sich dann wieder Aido zu, er erzählte ihm, wer die beiden neuen waren und woher sie sich kannten. Die kleine Gruppe, die im Türrahmen gestanden hatte, betrat jetzt das Wohnheim richtig, es war nicht schön, alles zwischen Tür und Angel zu machen. Takashi wurde dabei von Sasori mitgezogen, einige der anderen Schüler waren sehr irritiert, da Sasori sonst nicht so zutraulich und zahm war. Sasori setzte sich neben seinen Bruder und zog Takashi mit auf die Couch. „So, jetzt sag mal, warum bist du nicht gleich mit uns hierher gekommen?“, fragte Sasori. „Warum kommst du erst so spät?“ „Nun ja, wir beide, Chiko und ich, mussten erst noch einige Dinge abklären, das hat halt etwas länger gedauert …“, berichtete Takashi. Dann versuchte er vom Thema abzulenken. Er betrachtete Kumo und Aido. „Und Kumo, wer ist das in deinem Arm?“ Kumo grinste Takashi an. „Das hier ist Aido, mein Freund“, meinte er stolz. Überrascht sah Takashi ihn an. „Ernsthaft, dein richtiger Freund? Und was ist mit Sasori?“, wollte er wissen. „Ja, er ist mein richtiger Freund, ganz echt, wirklich. Und Sasori, er ist mein Bruder, das sind zwei verschiedene Seiten einer Medaille“, erklärte Kumo. „Heißt das, ihr beiden seid nicht mehr zusammen?“, fragte jetzt Chiko, sie war zu Takashi gegangen. „Doch schon noch, aber im Moment steht Sasori hinten an“, antwortete Kumo und zog Aido näher an sich ran. Dieser grinste leicht. „Hm, okay …“, nuschelte sie. „Moment mal, soll das heißen Sasori und Kumo sind zusammen?“, fragte da Hiroshi verwirrt. Sasori und Kumo sahen sich an. „Sag bloß, das hast du nicht gewusst“, meinte Sasori. Hiroshi schüttelte den Kopf. „So sehr interessiere ich mich dann doch nicht für euch“, antwortete er nur. „Chiko, du bist auch hier!“, ertönte da Akanes Stimme. „Akane!“, quietschte Chiko erfreut auf und warf sich in die Arme der Vampirin. Akatsuki stand hinter Akane und betrachtete die beiden. „Und wie geht’s dir?“, fragte Chiko aufgeregt. „Mir könnte es im Moment gar nicht besser gehen“, antwortete Akane und sah sie viel sagend an. Chiko klappte der Mund auf. „Wer?“, wollte sie sofort wissen. Akane ergriff Akatsukis Hand und lehnte sich leicht an ihn. Während Chiko aufquietschte und begeistert klatschte, sprühten Rukas Blicke Funken … und Hiroshi hatte anscheinend wieder nichts mitgekriegt. Schnell schüttelte er den Kopf. „Wie jetzt, Kain, ich dachte, du wärst nicht an ihr interessiert und hilfst ihr nur, die ganzen Gefühle auszublenden …“, er stockte kurz und grinste dann. „Oh, ich verstehe, es hat bereits begonnen. Du hast sie dazu gebracht, sich Hals über Kopf in dich zu verlieben. Dein nächster Schritt wird es sein, sie zu dir ins Bett zu holen und dann wirst du sie fallen lassen. Ich habs dir schon mal gesagt“, meinte Hiroshi. Weder Akatsuki noch Akane sahen wirklich begeistert aus. „Hiroshi … du hast zu viel Fantasie …“, kommentierte Akane nur. Doch plötzlich war Hiroshi verschwunden, Akane zuckte zusammen, als er hinter ihr stand. „Wie machst du das? Sag bloß, du bist auch ein Teleporter?“, knurrte sie. „Quatsch, Kaori-sama ist die einzige Teleporterin hier, es gibt nicht so viele Teleporter, das müsstest du wissen, die sind selten, quasi vom Aussterben bedroht“, antwortete er ihr. „Ich bin lediglich gut darin, schnell zu verschwinden und wieder aufzutauchen. Aber zurück zu Kain. Akane, der Typ sieht schon so aus, als hätte er es nur auf dich abgesehen, komm lieber zu mir, da bist du sicher“, versuchte er sie zu überreden. Akane runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Hiroshi, ich glaube, das du mich eher fallen lassen würdest, ich kenne dich nur zu gut. Zudem, so häufig, wie du mit deinen Gefühlen bei Ruka bist, solltest du lieber zu ihr gehen“, meinte sie. „Wie bitte?“, fauchte Ruka. Akane drehte sich zu ihr um. „Ja, er ist recht häufig mit seinen Gefühlen bei dir, durchschnittlich sechsmal pro Stunde, wenn ich mich nicht verzählt habe. Du solltest aufpassen, es könnte sonst passieren, dass er dich anspringt“, warnte sie Ruka vor. „Tsh, was spionierst du einfach meine Gefühle aus?“, knurrte Hiroshi. „Ähm, das kommt automatisch, ich hab damit gar nichts zu tun“, murmelte sie. „Ach Leute, streitet euch nicht, Takashi und ich sind gerade erst angekommen“, beschwerte sich Chiko. „Das ist hier immer so, du brauchst dir gar keine Hoffnung auf Besserung zu machen“, mischte sich da Kaname ein. „Soll das heißen, du würdest wollen, dass wir wieder verschwinden?“, grummelte Sasori. „Aber ich weiß ja schon, ich nerve dich besonders, nicht war, Süßer?“, fügte er dann neckisch hinzu. Er stand auf und ging auf Kaname zu. „Ja, da hast du recht. Du nervst mich zwar nicht am Meisten, aber du bist dennoch relativ weit oben …“, meinte Kaname. „Uh, lass mich raten, Akuma-sama ist auf Platz eins, nicht wahr?“, hakte Sasori nach. „Möglicherweise“, grummelte Kaname. „Seit wann nennst du mich Akuma-sama?“, fragte da auch Akuma, der gerade mit Kaori im Arm dazu kam. „Oh, hab ich das?“, wollte Sasori wissen. „Ja, hast du.“ „Upps, tut mir leid“, sagte Sasori und setzte sich dann wieder hin, nachdem er Kaori einen eifersüchtigen Blick zugeworfen hatte. Takashi beobachtete seinen Kumpel ziemlich genau und er konnte einen leichten Rotschimmer auf dessen Wangen entdecken. War er etwa in Akuma verknallt? Akane musste auch schmunzeln, zwar hatte Sasori ihr gesagt, dass ihr ab jetzt immer schlecht werden würde, wenn sie seine Gefühle belauschte, aber dem war nicht so, nach diesem einen Mal, war es nicht wieder vorgekommen. Sie musste nur aufpassen, dass sie sich nicht verriet. Jedenfalls war das wirklich zu süß, was sie gerade bei ihm fühlte. „Uhm, Chiko-san, ich denke, wir sollten langsam mal ins Haus ‚Sonne‘ gehen, schließlich sollen wir dir auch noch dein Zimmer zeigen“, mischte sich dann irgendwann Yuki ein. Chiko sah auf und ihr ging wieder ein Licht auf. „Ah, klar, ich komme gleich. Ich verabschiede mich nur noch“, meinte sie und ging dann auf Takashi zu. Sie küsste ihn kurz und lächelte ihn liebevoll an. „Bis demnächst, ich komm so schnell wie möglich vorbei“, versprach sie ihm und drehte sich dann zu Sasori um. „Und du, Hände weg von meinem Bruder!“, ermahnte sie ihm. „Ey, ich hab mich noch nie ernsthaft an ihn rangemacht, das weißt du!“, verteidigte sich Sasori und hatte die Hände zu einer beruhigenden Geste erhoben. „Gut, das soll auch so bleiben“, sagte sie und drehte sich dann um. „Bis dann“, fügte sie noch hinzu. Schließlich verließen die vier das Haus „Mond“ und kehrten zum Haus „Sonne“ zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)