Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 44: Teil 1 – Kapitel 41 – Die Situation eskaliert ---------------------------------------------------------- Sonntag, 28. September 2008 Shaira lief auf und ab, sie überlegte, was sie tun könnte, damit sie ihre Kaori für sich haben konnte. Aber noch wollte ihr nichts Passendes einfallen. Sie raufte sich die Haare. „Das darf doch nicht wahr sein!“, fauchte sie. Doch da … Da kam ihr die Idee. „Oh Shaira, du bist ja so was von genial!“, giggelte sie und betrachtete ihr Spiegelbild. Doch plötzlich flog ihr etwas an den Hinterkopf. „Au!“, stieß sie aus. „Shaira, ab ins Bett!“, knurrte Suri und zog sich dann die Decke über den Kopf. Grummelnd sah Shaira zu ihrer Schwester. So eine Miesepeterin. Allerdings legte sie sich tatsächlich ins Bett, denn sie musste morgen fit sein. Der Tag, es war übrigens Sonntag, verlief verhältnismäßig ereignislos ab, auch wenn Shaira schon beinahe zu verdächtig ruhig war. Suri war diesmal jedenfalls das Misstrauen in Person und sie ließ ihre Schwester keine Sekunde lang aus den Augen. Auch Yuki, Zero und Raidon waren misstrauisch, sie heckte doch irgendwas aus. Lediglich Yui war froh darüber, dass diese kleine Irre endlich mal still war. Gegen Abend verschwand Shaira allerdings sofort. Niemand wusste, wo sie hin gegangen war oder wo sie jetzt stecken könnte. „Diese verdammte Irre“, fluchte Raidon. Konnte sie nicht einfach normal sein? Was niemand wusste war, dass sich Shaira irgendwie zutritt zum Haus „Mond“ verschafft hatte und nun vor dem Gebäude stand. Ein langes, perverses Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, sie ging los und setzte ihren Plan in die Tat um. Heimlich, still und leise schlüpfte sie in das Gebäude und lief die Treppe in den zweiten Stock hinauf, sie ging schnurstracks in Richtung der Badezimmer, und dort, dort würde sie warten … Kaori stand diesen Abend ungewöhnlich früh auf, sie war schon jetzt ausgeschlafen und putzmunter. Woran das wohl lag? Sie zuckte jedenfalls mit den Schultern und schnappte sich ein Handtuch und Duschzeug und marschierte damit ins Bad, dabei ahnte sie nichts Böses. Fröhlich vor sich hinsummend drehte sie zuerst das Wasser auf, ehe sie sich auszog und dann unter die Dusche stieg. Sofort seufzte sie auf, als das warme Wasser sie berührte. Herrlich, einfach herrlich. ‚Herrlich, einfach herrlich!‘, dachte sich auch Shaira, sie war mittlerweile leise ins Badezimmer geschlichen und beobachtete die Silhouette Kaoris hinter dem halbdurchsichtigen Duschvorhand. Sie drehte bei diesem Anblick fast durch, dabei sah sie nur die Schatten. Schnell und leise zog sie sich ebenfalls aus, dabei kam es ihr zugute, dass ihre Geräusche vom Geräusch des Wassers und von Kaoris Summen übertönt wurden. Dann ging sie langsam auf die Dusche zu. Sie schob den Vorhang leicht bei Seite und was sie sah, war einfach herrlich. Ihr klappte der Mund auf und sie fing sogar an zu sabbern. Kaori war einfach nur göttlich! Ihr Körper war dermaßen perfekt und Shaira wollte ihn nur für sich haben, leicht grinste sie und dann stieg sie in die Dusche. Da Kaori sich gerade die Haare wusch und die Augen geschlossen hatte, bemerkte sie nichts. Erst, als sie zwei weitere Hände auf ihren Brüsten fühlte, wurde sie stutzig … und dann geriet sie in Panik, denn es waren nicht Akumas Hände, diese waren dafür viel zu klein. Sie öffnete die Augen und drehte langsam den Kopf herum, während dessen strichen die Hände über ihren gesamten Körper. Zudem presste sich ein kleiner Körper an sie dran. „Sh-sh-shaira!“, stieß sie aus und drehte sich um. Doch Shaira nutzte das aus, um Kaori gegen die Duschwand zu pressen. „Kaori-sama“, hauchte Shaira, während ihre Hände immer weiter runter wanderten, sie hatten fast Kaoris Intimbereich erreicht, als wieder Leben in die Vampirin fuhr. Sie riss Shairas Hände von ihrem Körper und beugte sich leicht vor. „Du verdammte Irre, was soll das?“, fauchte Kaori, doch Shaira ignorierte sie, löste ihre Hände geschickt aus Kaoris Griff und schlang ihre Arme um den Hals der Vampirin. Dann küsste sie sie. Vollkommen geschockt riss Kaori die Augen auf, sie konnte nicht fassen, was dieses Mädchen da machte. Erschrocken wich sie zurück und holte mit der Hand aus. Ihre Handfläche traf Shairas Wange und es gab einen lauten Knall. „Raus mit dir!“, schrie Kaori fuchsteufelswild. Sie schubste Shaira aus der Dusche, diese flog auf die Fliesen, doch sogleich richtete sie sich wieder auf. Kaori stellte das Wasser ab und kam ebenfalls heraus. Wütend packte sie Shaira an der Schulter und zog sie rauf, dann drückte sie ihrer Stalkerin die Sachen in die Hand, sich selbst teleportierte sie ein Handtuch an den Körper. Wutentbrannt schubste sie Shaira Richtung Ausgang, die Treppe hinunter und auf die große Tür zu. Sie öffnete die Eingangstür und stieß Shaira, nackt wie sie war, nach draußen. „Wage es nie wieder, hier einen Fuß reinzusetzen!“, stieß Kaori aus, ehe sie mit einem lauten Rums die Tür zuschmiss. „Kaori, was ist denn los?“, konnte sie hinter sich jemanden fragen hören. Es war Aido, wie es sich herausstellte. Erschöpft seufzte Kaori auf und ging auf Aido zu. „Shaira, sie war bei mir unter der Dusche“, erzählte sie. Und dann trat sie an Aido heran und umarmte ihn, sie lehnte ihre Stirn an seine Brust und ihre Finger verkrallten sich in dem Stoff seines Pyjamas. Aido war leicht mit der Situation überfordert, aber er legte einfach mal seine Arme zögernd um ihre Mitte. „Ähm, alles ist wieder gut?“, meinte er, allerdings klang es etwas ratlos. Leicht lächelte sie und löste sich dann von ihm. „Tut mir leid, ich hab dich ganz nass gemacht“, meinte sie und deutete auf sein Oberteil. „Ist schon gut“, winkte Aido ab. „Ich … werde dann mal wieder hoch gehen“, teilte Kaori ihm mit und entfernte sich dann von ihm. „Was war denn hier schon wieder los, Aido?“, fragte da Kaname. „Oh, Morgen, Kaname-sama. Ähm, Shaira hat sich wohl hier eingeschlichen und sich zu Kaori unter die Dusche gestellt“, antwortete er. Kaname schüttelte den Kopf. „Seit die ganzen Vampire aus den USA hier sind, ist es viel zu unruhig, das ist nervig“, grummelte er. „Ja, manchmal ist es tatsächlich nervig. Vor allem, dieses Menschenmädchen nervt. Und sie hören ja irgendwie auch nicht auf dich, Kaname-sama“, murmelte Aido. „Das kommt noch dazu, manchmal habe ich sogar einige Mordgelüste, vor allem bei Sasori und Akuma, aber zum Glück kann ich mich gerade noch so beherrschen“, seufzte Kaname. Aido schob die Lippen vor. „Soll ich mal mit Kumo reden, dass er Sasori vielleicht ins Gewissen redet, das er nicht mehr solchen Unsinn macht?“, schlug Aido vor. Kaname sah ihn an und nickte. „Ja, mach das bitte. Nun gut, ich werde mich auch wieder zurückziehen“, murmelte er. „Natürlich, Kaname-sama“, sagte Aido. Dann ging auch er die Treppe hinauf. Oben stand jedoch Kaori und sah ihn finster an. „Wir nerven also, hm?“, fing sie an. ‚Oh Gott, nein‘, dachte Aido. „Ähm, also, nein, ich … vielleicht ein bisschen“, stammelte Aido. „Tja, warum hast du nicht vorgesagt, dass ich nerve, dann hätte ich dich nicht umarmt. Sorry, das war ja wahrscheinlich sehr nervig für dich“, knurrte sie. „Mensch, Kaori! So hab ich das doch gar nicht gemeint, es ist nicht so, dass du mich nervst“, fing er wieder an. „Aha, ich nerve also doch nicht, aber Akuma nervt euch, schon klar“, grummelte sie. „Ach, lass mich doch in Ruhe.“ Sie drehte sich um und wollte gehen, doch Aido hielt sie auf, was wahrscheinlich einer der größten Fehler seines Lebens war. Er packte Kaori am Arm. „Jetzt warte doch mal!“, rief er, doch sie drehte sich schnell zu ihm um und holte mit der Hand aus. ‚Nicht schon wieder eine Ohrfeige!‘, schoss es Aido durch den Kopf. Schnell hob der die Arme vor sein Gesicht um sich zu schützen, erst nach einer Weile, als die Ohrfeige ausblieb sah er auf. Ihm klappte vor Schreck der Mund auf. Das durfte doch nicht wahr sein. In seiner Panik hatte er Kaori eingefroren. „Kaori, ach du scheiße! Das tut mir leid, kleinen Moment!“, stammelte er. Das würde so ärger geben, sowohl von ihr, als auch von Akuma. Er ließ das Eis wieder auftauen, doch leider rutschte dabei Kaoris Handtuch, mit welchem sie nur bekleidet war, vollkommen nach unten. Aido starrte sie mit hochrotem Kopf an, das war sein Untergang! Kaori war erst noch etwas geschockt und dadurch erstarrt, dann schien sie zu merken, dass ihr Handtuch einen Abgang gemacht hatte und das Aido sie anstarrte, denn plötzlich schrie sie. Und was für ein Schrei das war, er war laut und ohrenbetäubend. Sie holte wieder aus und diesmal traf es Aido vollkommen, er verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Boden, während sich Kaori das Handtuch wieder an den Körper teleportierte. „Du, du, du bist genauso pervers wie Shaira!“, kreischte sie. „Aber Kaori! Ich hab das doch gar nicht mit Absicht gemacht!“, stammelte Aido. Er war erledigt, so was von hinüber, eigentlich könnte er sich schon sein eigenes Grab schaufeln gehen. Aido hatte sich gerade wieder aufgerappelt als auch schon die anderen kamen, allen voran Akuma, dahinter Akane und Sayo. Kuraiko und Shiro kamen auch und zum Schluss noch Kumo und Sasori und Hiroshi, das durfte doch nicht wahr sein … Er war so was von erledigt! „Was ist hier los? Aido, warum schreit meine Freundin? Was hast du ihr angetan?“, knurrte Akuma bedrohlich. „Akuma, er … er hat zuerst behauptet, wir seien nervig, daraufhin wollte ich ihm eine Ohrfeige verpassen doch … dann hat er mich eingefroren!“, stammelte Kaori. „Was? Du Bastard hast meine Freundin eingefroren, tickst du noch ganz richtig?“, fauchte Akuma. „Und dann, dann als er mich wieder aufgetaut hat, ist dabei mein Handtuch runter geflogen und er starrt mich die ganze Zeit an und wendet noch nicht mal seinen Blick ab“, heulte sie mittlerweile. „Dabei war es schon schlimm genug, dass Shaira bei mir unter der Dusche stand und jetzt auch noch das! Ich halt das nicht mehr aus!“ Akuma ging jetzt bedrohlich auf Aido zu, packte ihn am Kragen und drückte den verängstigen Vampir gegen die Wand. „Nenn mir nur einen guten Grund, warum ich dich nicht sofort in Stücke reißen soll. Nur einen!“, fauchte er und in seinen Augen lag Hass. „Ich … Akuma, ich hab das nicht mit Absicht gemacht! Sie wollte mich Schlagen und ich hab sie ausversehen eingefroren! Meinst du ich wäre wirklich so dumm und würde deine Freundin mit Absicht einfrieren? Nein, zudem was hätte ich schon davon, ich bin doch mit Kumo zusammen!“, stammelte er. „Nicht gut genug. Ganz und gar nicht gut genug“, knurrte Akuma, dann holte er mit der Faust aus und schlug zu. Er verpasste Aido einen Kinnhaken, der gesessen hatte. Kaoris Ohrfeige war dagegen ein sanftes Streicheln. Aido keuchte auf und er konnte Blut in seinem Mund schmecken, doch ehe er weiter denken konnte, traf ihn schon Akumas Faust in den Magen. Aido ging auf die Knie, doch er wurde von dem anderen Vampir an den Haaren festgehalten, Akuma schlug wieder zu. Aido lehnte sich an die Wand und sah schon die nächste Faust kommen. „Hör auf!“, stieß er aus, Blut lief ihm aus Mund und Nase. „Ich bin doch gar nicht an Kaori interessiert! Ich hatte nicht vor sie dir auszuspannen. Ich liebe Kumo!“, stammelte er. Kumo horchte auf, als er hörte was Aido gesagt hatte. Das durfte doch nicht wahr sein. Es war das erste Mal, das jemand, der nicht sein Bruder war, sagte, dass er ihn liebte. „Akuma, stopp!“, rief da, zu Aidos Überraschung Kaori. Er schielte zu ihr und sah, dass sie Akuma von hinten umarmte. „Lass es, bitte, hör auf“, murmelte sie. „Aber er … er hat dich …“, knurrte er. „Akuma, hör auf!“, sagte sie schließlich fest. Sie drehte ihn herum und sah ihm tief in die Augen. „Es ist genug. Dass das so eskaliert, wollte ich doch gar nicht, ich …“, sie sog die Luft ein. „Es … es tut mir Leid, so Leid“, murmelte sie zu Aido. Kumo war mittlerweile aus seiner leichten Starre erwacht und hielt Aido im Arm. „Kaori, halt bloß deinen gemeingefährlichen Freund von meinem fern“, fauchte er, ehe er sich zu Aido wandte. „Hey, soll ich … die Schmerzen betäuben?“, fragte Kumo vorsichtig, während er Aido über den Rücken strich. „Ja, bitte“, murmelte Aido, sein gesamter Körper schmerzte, es tat weh, vor allem aber sein Gesicht. Sanft legte Kumo seine Lippen auf Aidos und es breitete sich beinahe sofort ein taubes Gefühl in Aidos Körper aus. Mittlerweile war auch Kaname wieder da, er tobte vor Zorn. „Akuma! Jetzt bist du zu weit gegangen“, fauchte er. Akane hatte noch nie etwas so schreckliches Gefühlt, wie Kanames Wut im Moment. „Du kommst sofort mit zum Rektor und du auch, Kaori, los, zieh dich um“, befahl Kaname. Kaori zog sich schnell um und stieß dann wieder zu den anderen. Akuma starrte nur auf den Boden, wie er es doch hasste, schon wieder war nur er an allem Schuld. Gemeinsam gingen sie schließlich zum Rektor, dieser war nicht gerade erfreut zu hören, was passiert war. „Jigoku-san, so kann das nicht weiter gehen, am Montag wäre dein Unterrichtsverbot eigentlich aufgehoben gewesen, doch das werde ich wohl erneuern müssen. Zudem werde ich deine Eltern benachrichtigen, sie werden wohl oder übel vorbeikommen müssen“, sagte er. Akuma riss verschreckt die Augen auf. „Was? Sie wollen meine Mama anrufen?“ Kaori konnte sehen, wie Akuma zitterte, sie selbst hatte seine Mutter bisher nur einmal gesehen und das, was sie gesehen hatte, war schon Furcht einflößend gewesen. Ihre Ausstrahlung war gewaltig gewesen. „Ja, ich werde veranlassen, dass sie Morgen schon kommen. Wir müssen dringend besprechen, wie es mit dir weitergehen soll. Du warst bisher einen Tag erst in der Schule, dann greifst du meine Tochter Yuki an und nun auch Aido. So geht das nicht weiter!“, sagte der Rektor. Akuma sackte ein wenig zusammen. Niedergeschlagen nickte er. „Okay … ich hab verstanden“, murmelte er. „Gut, dann darfst du nun gehen. Und Kaori-san, du erzählst mir jetzt bitte noch einmal genau, was passiert ist. Ich muss schließlich auch noch was gegen Shaira unternehmen“, meinte der Rektor. Auch Kaori nickte und während Akuma den Raum verließ, erzählte Kaori dem Rektor, was genau passiert war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)