Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 43: Teil 1 – Kapitel 40 – Gefühlssache ----------------------------------------------- Samstag, 27. September 2008 Sasori und Aido fanden Kumo fix und fertig in einem Gebüsch liegen. Der arme Junge war so verstört, dass er ihnen noch nicht mal sagen konnte, wo Kaori ihn hingebracht hatte … Sie brachten ihn jedenfalls zurück auf sein Zimmer und er fiel sofort in einen, beinahe schon komatösen Schlaf. Kaori ging mit den anderen zurück, sie wartete schon die ganze Zeit sehnsüchtig darauf, Akuma wieder zu sehen. Natürlich verschwanden die beiden wieder in Akumas Zimmer, Shiro fand das mittlerweile ganz und gar nicht mehr witzig. Doch er war mit etwas anderem beschäftigt. Seit er über sie geredet hatte, hatte er so eine gewisse Sehnsucht nach ihr, im Moment wünschte er sich, dass Callie auch hier wäre, aber es war unwahrscheinlich, dass sie plötzlich hier auftauchte. Er saß also unten im Foyer und hing seinen Gedanken nach. In der Zwischenzeit liefen auch Akane und Akatsuki zum Haus „Mond“ zurück, sie würden heute wahrscheinlich wieder trainieren. Mittlerweile klappte es schon recht gut, aber es würde noch so seine Zeit dauern, bis Akatsuki es tatsächlich schaffte, einen Gefühlston zu finden, der Akane beruhigen konnte, wenn die Gefühle der anderen ihr wieder zusetzten. „Was hältst du davon, wenn wir heute mal hier draußen bleiben? Drinnen kann ich mich irgendwie kaum noch konzentrieren“, murmelte sie. „Von mir aus, lass uns doch zum Brunnen gehen“, meinte er daraufhin. Akane stimmte zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Schon beinahe automatisch suchte Akane nach Akatsukis Gefühlen, in den letzten Tagen waren sie sooft zusammen gewesen, dass sie sich an ihn gewöhnt hatte. Auch wenn seine Gefühle manchmal etwas zu stark bei Ruka waren, das versetzte Akane immer wieder einen Stich … Sie fragte sich schon seit einiger Zeit, ob sie nicht eifersüchtig auf Ruka war. Sie kamen endlich beim Brunnen an und sie setzten sich an den Rand, seufzend ließ Akane ihren Kopf auf Akatsukis Schulter sinken, sie schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. „Sag mal, geht es in letzter Zeit wieder schlechter?“, wollte Kain wissen. Akane öffnete die Augen und sah ihn an. „Na ja, schon irgendwie … deine Gefühle sind sehr oft bei Ruka … das mag ich nicht“, murmelte sie, wenn man genau hinhörte, konnte man sogar einen bissigen, leicht eifersüchtigen Ton heraushören. „Tut mir Leid, doch in letzter Zeit ist es irgendwie extrem schlimm“, nuschelte er etwas verlegen. Das war natürlich der Nachteil an der ganzen Sache, Akane bekam seine Gefühle für Ruka mit. Doch Moment, war sie etwa eifersüchtig? Leicht überrascht sah Akatsuki das Mädchen neben ihm an. Sie lehnte wieder an ihm, in letzter Zeit war sie ziemlich erschöpft. Eine Empathin zu sein, musste wirklich anstrengend sein. Sanft legte er einen Arm um sie und er spürte, wie sie sich an ihn schmiegte. Einige Zeit saßen sie einfach nur so da, bis er schließlich spürte, dass sie eingeschlafen war. Behutsam hob er sie auf und trug sie in Richtung Mondwohnheim, sie sah sehr friedlich aus, während sie schlief. Er betrachtete sie genauer, er konnte nicht abstreiten, dass sie nicht hübsch war … ihre Lippen waren leicht geöffnet. Lange betrachtete er sie, doch nach einer Ewigkeit schüttelte er schließlich den Kopf, nein, das würde er nicht machen. Er ging weiter und erreichte das Wohnheim. Irgendwie öffnete er die Tür, ohne Akane abzusetzen und trat ein. Lediglich Shiro saß schmollend auf der Couch im Foyer, er konnte einem auch schon Leid tun, schoss es Akatsuki durch den Kopf. Er machte sich auf den Weg zu Akanes Zimmer, dort angekommen öffnete er auch diese Tür, Sayo war gerade nicht da. Er brachte Akane zu ihrem Bett, behutsam legte er sie darauf und deckte sie zu. Er setzte sich zu ihr aufs Bett und betrachtete sie noch eine Weile, automatisch verglich er sie mit Ruka. Doch es brachte nichts, er fand nicht heraus, woher die plötzliche Anziehung zu ihr kam. Vorsichtig strich er ihr über die Wange, welche so zart war. Mit dem Daumen fuhr er ihr Kinn entlang und schließlich über ihre Lippen. Seine Augen waren halb geschlossen, als er sie weiter betrachtete. Unbewusst beugte er sich zu ihr hinunter und hielt kurz vor ihrem Gesicht inne. So verharrte er einige Zeit, er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, denn Sayo betrat das Zimmer. Verwirrt blieb sie im Türrahmen stehen. „Akatsuki, was machst du da?“, fragte sie. Umgehend hatte sich Akatsuki aufgerichtet und war vom Bett aufgestanden. Das war unangenehm. „Nichts, ich bin schon weg“, murmelte er und verschwand aus dem Zimmer. „Mensch, Sayo! Hättest du nicht ein wenig warten können?“, grummelte Akane. „Du bist wach?“, meinte Sayo. „Klar, ich hab mich schlafend gestellt, weil ich wissen wollte, was er macht. Er hätte mich fast geküsst, aber leider musstest du ja reinplatzen, so ein Pech aber auch“, seufzte Akane. „Du bist in Akatsuki verknallt?“, fragte Sayo und hob die Augenbrauen. „Na ja, ich weiß nicht, ich schätze schon. Wenn du die ganze Zeit den Gefühlen einer Person lauschst, dann kann es nun mal passieren, dass du dich in sie verliebst“, sagte Akane. „Sag mal, was ist hier nur los? Ich meine, zuerst Kaori und Akuma, dann Kumo und Aido, und jetzt auch noch du und möglicherweise Akatsuki? Ist hier irgendwas in der Luft, das sich alle verlieben?“, wollte Sayo wissen. Akane zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, ob irgendwas in der Luft ist, du kontrollierst schließlich den Wind, aber so wie ich das fühle, wird es eventuell noch mehr Pärchen geben“, meinte sie. „Wie meinst du das? Wer denn noch?“, fragte Sayo, sie zog sich währenddessen um. „Na ja, so wie ich das mitbekommen habe sind Sasori und Kumo selbst zusammen, was wirklich gruselig ist“, fing Akane an. „Du meinst, sie haben eine inzestuöse Beziehung am Laufen?“ „Ja, genau. Ähm, nun ja, Hiroshi ist in letzter Zeit häufig mit seinen Gefühlen bei Ruka. Aber ob er in sie verknallt ist, oder sie nur in seinem Bett haben will, kann ich nicht erkennen. Oh, und wer mich sehr überrascht hat, ist Sasori, er scheint in Akuma verknallt zu sein, denn es macht ihn eifersüchtig, wenn Kaori bei Akuma ist. Auch wenn er das selbst gar nicht so merkt und sich dessen anscheinend auch nicht bewusst ist“, meinte sie. „Oha, ja ich hab auch schon seine Blicke bemerkt, wenn Akuma und Kaori zusammen sind, die sprühen dann praktisch Funken“, bemerkt Sayo. Akane nickte. „Ja, Shiro ist in letzter Zeit mit seinen Gefühlen bei diesem Mädchen, das er in den USA getroffen hat. Er möchte sie anscheinend wieder sehen. Und Takuma scheint dich sehr attraktiv zu finden, er wird in deiner Nähe immer ganz hibbelig“, endete Akane. Sayo sah sie an. „Takuma? Wirklich?“, fragte sie zweifelnd. „Jup, als er im Unterricht einmal neben dir stand, war er aufgeregt wie ein kleines Kind zu Weihnachten, dabei hast du noch nicht mal großartig was gemacht und ihn selbst noch nicht mal beachtet. Hach, mal sehen, was sich daraus entwickelt“, kicherte Akane. Sayo seufzte und zog die Augenbrauen hoch. „Da wird sich nichts entwickeln, ich bin nicht daran interessiert, etwas mit ihm anzufangen“, meinte sie. „Awww, aber weißt du Sayo, ob man sich verliebt oder nicht, kann man doch gar nicht beeinflussen, es passiert einfach so. Und dann ist die Welt rosarot mit viel Glitzer. Zumindest sieht es bei Akuma so aus, wenn er an Kaori denkt“, murmelte Akane und schob die Lippen vor. „Echt? Akuma? Dass der so was fühlen kann“, grummelte Sayo. „Ach Sayo, Akuma ist nicht so schlimm wie du denkst. Er hat zwar einige Fehler gemacht, aber eigentlich ist er ganz nett. Und seine Liebe zu Kaori kennt keine Grenzen, so etwas habe ich noch nie gefühlt, da bekomme ich ja schon fast ein Schleudertrauma …“, bemerkte Akane. „Na, wenn du meinst. Ich werde ihn trotzdem nicht zu meinen Freunden zählen“, seufzte Sayo und legte sich dann auf ihr Bett. „Gute Nacht.“ „Ja, gute Nacht“, meinte Akane und legte sich ebenfalls wieder zurück. Sie zog die Decke bis zum Kinn hoch. Beinahe augenblicklich waren ihre Gedanken wieder bei Akatsuki und sie errötete leicht. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Sie glitt schließlich in tiefen Schlaf und diesmal träumte sie von dem anderen Vampir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)