Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 35: Teil 1 – Kapitel 33 – Gespräche -------------------------------------------- Freitag, 26. September 2008 Shiro erwachte am nächsten Nachmittag, er war schon jetzt überraschend ausgeschlafen, woran das wohl lag … Doch lange blieb er nicht unwissend, denn er spürte, dass jemand einen Arm um ihn geschlungen hatte. Er wandte leicht sein Gesicht und sah Kaori. Ihr Gesicht sah so friedlich aus. Doch jetzt stellte sich ihm die Frage, was er hier machte. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er mit seiner Cousine in einem Bett schlief, aber damals waren sie noch Kinder. Früher hatten sie fast immer im selben Bett geschlafen, bevor sie acht Jahre alt wurden … Er drehte sich vorsichtig in Kaoris Armen und lag jetzt mit der Brust zu ihr, vorher mit dem Rücken. Ach, wie sehr vermisste er die Zeit, als sie noch gleich groß waren … Er legte eine Hand auf ihre Wange und streichelte sie sanft. Wie sehr er doch die Wärme seiner Cousine vermisst hatte … Früher waren sie unzertrennlich gewesen, Kaori hatte ihn mehr geliebt, als ihre eigenen Geschwister … Er schmiegte sich ganz eng an sie ran, wollte jeden Augenblick genießen, sein Kinn zitterte, als er an die mehr oder weniger glücklichen Zeiten zurückdachte. Er wollte es nicht zugeben, aber er vermisste sie, er vermisste seine Cousine. Obwohl sie immer bei ihm war, war sie ihm doch so fern … Plötzlich fühlte er, wie sie seinen Kopf streichelte. „Shiro“, murmelte sie. Sie zog ihn enger an sich und er klammerte sich in ihrer Kleidung fest. „Kaori“, gab er zurück. Seine Stimme zitterte leise. Dass er seit knapp zehn Jahren wieder neben ihr lag, wühlte ihn auf, brachte all die traurigen Erinnerungen zurück, die er bis hier her erfolgreich verdrängt hatte. „Schsch, Shiro, ist ja gut. Nicht weinen, ich bin bei dir, ich bleibe bei dir“, flüsterte sie und versuchte ihn zu beruhigen. „Ich, ich habe dich so vermisst“, schluchzte er. „Ich weiß, ich habe dich auch vermisst“, hauchte sie. „Es war ein Fehler, dass wir nicht für einander da waren, als wir uns gegenseitig so sehr brauchten“, sagte Shiro nach einer Weile mit brüchiger Stimme, noch immer umklammerte er seine Cousine. „Ja, und es tut mir so leid. Ich weiß, dass es für dich vielleicht noch schwieriger war, als für mich, denn du hattest niemanden mehr. Meine Eltern waren wenigstens noch da, auch wenn sie mich immer für das Geschehene verantwortlich machten. Aber deine … waren immer weg … Es tut mir so leid“, murmelte sie in seine Haare und erwiderte seine Umarmung. Sie blieben eine lange Zeit so ineinander verschlungen liegen, sie schliefen auch noch einmal ein und erwachten dann am selben Abend. Sie beide hatten gerötete Augen. Allerdings ging es Shiro jetzt wesentlich besser, er war zum einen ausgeschlafen und zum anderen, wusste er, dass seine Cousine noch immer bei ihm war. Er war auf merkwürdige Art und Weise glücklich. Es war das erste Mal, seit sehr langer Zeit, dass er geweint hatte, immer nur hatte er alles in sich hineingefressen, doch jetzt war ihm, als sei eine große Last von ihm gefallen. Er hatte sich aufgesetzt und sah Kaori an, diese schlief noch. „Oh, Shiro-chan? Was machst du denn hier?“, fragte Kuraiko. Sie hatte schon geschlafen, als Kaori mit Shiro ins Zimmer kam. „Ich hab heute bei Kaori geschlafen“, antwortete er ihr mit rauer Stimme. „Hm … du hast dich aber nicht an mir vergriffen, oder? Obwohl, dass hätte ich sicherlich gemerkt …“, murmelte sie. Shiro war errötet. „Wie gesagt, so was mache ich nicht“, grummelte er. „Sag mal, hattest du schon mal eine Freundin?“, fragte Kuraiko neugierig. „Ich meine, wegen deiner Größe und so …“ Shiro war nun komplett rot angelaufen, warum musste Kuraiko bloß immer so dermaßen direkt fragen? „Äh … muss ich darauf antworten?“ „Ja, natürlich. Also, bist du noch Jungfrau, oder hattest du schon mal das Glück, dein Rohr bei einem Mädchen zu verlegen?“, sie zwinkerte ihm zu. Oh Gott, das war so peinlich … „Äh, also … eigentlich will ich darauf gar nicht antworten“, murmelte Shiro. „Ah, du bist schüchtern … aber keine Sorge, dass bleibt ein Geheimnis zwischen uns Mädels“, meinte sie zwinkernd, sie hatte ihren Zeigefinger auf die Lippen gelegt. Shiro grummelte etwas vor sich hin, ehe er tief aufseufzte. „Da war einmal so ein Mädchen … Sie hatte ungefähr meine Größe und das gleiche Alter und da dachte ich, warum nicht …“, grummelte er, er hatte den Blick abgewandt. „Awww, wie süß. Wenn ich mir das vorstelle …“, sie hatte die Hände an die Wangen gelegt und grinste ihn an. „Du stellst dir das echt vor?“, fragte er halbwegs entsetzt. „Natürlich! Wenn ich mir das vorstelle. Zwergensex, yay“, grinste sie. „Du bist abartig, Kuraiko-chan“, meinte Shiro tonlos. „Ach quatsch. Und, war sie denn süß? Wie sah sie aus, wie hieß sie?“, quetschte sie ihn weiter aus. „Blond, blauäugig, ja, sie war süß, sie hieß Callie Rose, sie war ein normaler Vampir“, antwortete er ihr schnell. Kuraiko schnalzte mit der Zunge. „Callie … Altgriechisch von kallistos: am schönsten. Also praktisch ‚die schönste Rose‘. Du suchst dir ja wirkliche Schnittchen aus, und dann noch ein Level C“, meinte sie schmunzelnd. „Glaubst du, ich hab sie mir wegen dem Namen ausgesucht?“, grummelte er. „Und, was habt ihr alles so gemacht? Mit Blut oder ohne?“ „Kuraiko … ich glaube nicht, dass dich das was angeht“, brummte Shiro, jetzt reichte es ihm langsam. „Och komm schon, das interessiert mich aber jetzt mal“, bettelte sie. Doch durch ihre laute Stimme, wurde Kaori aufgeweckt. Sie grummelte verschlafen etwas vor sich hin, ehe sie sich halb aufsetzte. „Was redet ihr denn bloß so laut?“, fragte sie müde. „Ach, ich hab Shiro-chan nur gerade etwas über sein Sexleben ausgefragt. Wusstest du, dass er mal Sex mit einer gewissen Callie Rose hatte?“, sprudelte Kuraiko drauf los. „Kuraiko“, kreischte Shiro auf. „Du hattest doch gesagt, dass du es keinem sagst!“ Kaori schlang ihre Arme von hinten um ihren Cousin. „Ach, Shiro-chan“, seufzte Kaori und gab ihm einen leichten Kuss auf den Kopf. „Vertraue Kuro-san niemals solche Dinge an, sie wird dich eiskalt verraten“, erzählte sie. „Ich habs gemerkt“, brummte Shiro und schmiegte sich in Kaoris Umarmung. „Ach, wie süß, darf ich davon ein Foto machen?“, fragte Kuraiko. „Nein!“, knurrte Shiro und funkelte sie an. Da klatschte Kuraiko in die Hände. „Gut, Kaori-sama, wir sollten uns dann mal fertig machen“, meinte sie. „Ja, du hast recht“, stimmte angesprochene zu. „Dann ist es ja wohl für mich Zeit zu gehen“, murmelte Shiro. „Du kannst auch hier bleiben, wenn du willst, du kannst uns beim Umziehen helfen“, grinste Kuraiko. „Nein!“, brummte Shiro nur und stand auf. Er bemerkte, dass er seine Schlafsachen trug. „Ich hab dich gestern Abend umgezogen, deine Sachen sind in deinem Zimmer“, meinte Kaori. „Hm, Akuma weiß, dass ich hier geschlafen habe?“, fragte Shiro. „Klar.“ Der kleine Vampir grummelte noch etwas vor sich hin, ehe er dann den Raum verließ. Er lief zurück zu seinem Zimmer, unterwegs begegnete er Kumo und Sasori, sie unterhielten sich lebhaft. Als er sein Zimmer erreichte, sah er schon, dass Akuma wach war. Er trat ein. „Morgen“, meinte er schließlich. „Duuu Glückspilz!“, fuhr Akuma ihn gleich an, wobei er das ‚du‘ beinahe unendlich in die Länge zog und das ‚Glückspilz‘ wiederum sehr schnell aussprach. „Hä?“ „Du durftest bei Kaori-sama schlafen und ich nicht! Ich bin offiziell eifersüchtig“, meinte Akuma, er verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach du … Kaori ist meine Cousine, ich bin nicht auf diese Art an ihr interessiert, deshalb ist das auch keine große Sache. Ich hab früher immer mit ihr in einem Bett geschlafen“, meinte er. Da wurde er von Akuma hochgehoben. Verblüfft sah Shiro sein Gegenüber an. „Du hast früher immer mit Kaori-sama in einem Bett geschlafen?“, Akumas Stimme klang sehnsüchtig. „Ja … habe ich, als wir noch klein waren“, murmelte Shiro. Plötzlich drückte Akuma Shiro an seine Brust. „Shiro, du bist ein glücklicher, glücklicher, glücklicher Glücks-Pilz“, meinte Akuma während er Shiro knuddelte. „Du konntest immer mit Kaori-sama in einem Bett schlafen, während mir das selbst jetzt verwehrt wird. Oh, wie ungerecht das Leben doch ist!“, murmelte Akuma. „Eeek“, stieß Shiro aus, während er mit Händen und Füßen wedelte. „Akuma, ich bekomme keine Luft“, stammelte er. Plötzlich und ohne Vorwarnung ließ Akuma ihn los, und Shiro knallte auf den Boden. „Auuu …“ Akuma ging zu seinem Bett und setzte sich am Fußende auf die Matratze. „Sag mal, Akuma, du bist heute so … wuschig. Was ist denn mit dir passiert?“, grummelte Shiro, während er sich aufrichtete und sich den Hintern rieb, er war ungebremst auf sein Steißbein gefallen, ehe er dann mit dem Kopf aufgeschlagen war. „Hmhmhmhm“, giggelte Akuma. „Das wirst du schon noch sehen … Was hast du noch so gemacht? Wie hat Kuraiko reagiert, als sie bemerkte, dass du auch da bist?“, lenkte Akuma von sich ab. „Na ja, sie hat mich zunächst erst einmal gefragt, ob ich mich an ihr vergriffen hätte … Und dann hat sie mich nach meinem Sexleben ausgefragt“, meinte Shiro. Vielleicht hätte er das nicht aussprechen sollen. „Uuund, wie siehts denn nun mit deinem Sexleben aus?“, hakte Akuma nach, jetzt war er hellhörig geworden. „D-das geht dich überhaupt nichts an!“, stammelte Shiro. „Komm schon, nur so unter uns Männern …“, setzte Akuma erneut an. „Nein! Auf die gleiche Weise hat es auch bei Kuraiko angefangen. Einmal und nicht wieder“, fauchte Shiro. „Also hast du es ihr erzählt, aber mir willst du es nicht erzählen?“, meinte Akuma gespielt beleidigt. „So siehts aus. Einmal reicht!“ Shiro zog sich schnell um und wollte verschwinden, warum war nur jeder daran interessiert, ob er schon mal Sex gehabt hatte? Er verließ das Zimmer, doch Akuma trottete ihm hinterher. Er würde wohl nicht so leicht loslassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)