Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 18: Teil 1 – Kapitel 18 – Pech --------------------------------------- Montag, 22. September 2008 Der Unterricht war gar nicht so langweilig, wie ihn sich die neuen Schüler und Schülerinnen vorgestellt hatten, er war jedenfalls interessanter, als auf dem Internat in den USA. Zumal man Yagaris Abneigung gegen die Vampire beinahe spüren konnte. Kaori wurde dadurch zwar nicht wirklich aufgeheitert, aber der Vorfall von eben rückte wenigstens ein bisschen in den Hintergrund. Nach einer scheinbaren Ewigkeit beendete Yagari dann endlich den Unterricht. Allerdings war der Schultag noch nicht ganz vorbei. Sie saßen also im Klassenzimmer und warteten darauf, dass es weiter ging. Jeder ging seinen eigenen Beschäftigungen nach. Sayo und Kaname unterhielten sich über dies und jenes, Sasori und Kumo waren damit beschäftigt Aido anzustarren, was diesem wirklich unangenehm war, er konnte beinahe spüren, wie die Zwillinge ihn mit ihren Blicken verschlangen. Akuma stritt sich mit Hiroshi über irgendetwas, was er angeblich getan haben sollte und Kaori hockte immer noch auf ihrer Bank, sie hatte sich keinen Millimeter bewegt. Shiki und Rima saßen nebeneinander und irgendwann holte Rima eine Packung Pocky heraus. Sie öffnete die Packung und nahm zwei Stäbchen heraus, eines aß sie selbst, mit dem anderen fütterte sie Shiki. Sie achtete nicht darauf, was sich vor ihr abspielte, sondern sah zu ihrem Partner, doch plötzlich konnte sie sehnsüchtige Blicke auf sich spüren. Langsam drehte sie den Kopf nach vorne und zuckte zusammen. Shiro hockte vor ihr auf dem Tisch. Sehnsüchtig starrte er die Schachtel Pocky an. Rima hatte noch nie so einen fixierten Blick gesehen. Leicht bewegte sie die Schachtel nach links und rechts, Shiros Augen folgten der Schachtel. Rima sah jetzt wieder zu Shiki. Sie hatte die Augenbrauen erhoben, dann betrachtete sie wieder den kleinen Vampir auf dem Tisch vor ihr. „Ist etwas?“, fragte sie. „Shiro will Pocky“, murmelte er wie hypnotisiert. „Warum sprichst du von dir in der dritten Person?“, wollte Rima wissen. „Shiro will Pocky!“, wiederholte er, diesmal energischer. Erneut wechselte sie einen Blick mit Shiki, ehe sie ein weiteres Stäbchen nahm und es vor Shiros Gesicht hielt. Sofort öffnete er den Mund. „Soll ich dich etwa füttern?“, fragte sie zweifelnd. Der kleine Vampir nickte mit geöffnetem Mund. Rima zuckte mit den Schultern und schob im das Schokostäbchen in den Mund. Er biss zu und stieß ein genüssliches Seufzen aus, als er es aß. Er hatte die Augen geschlossen und genoss es. Er öffnete sie wieder und starrte Rima an. „Shiro will mehr“, meinte er. Rima sah ihn mit großen Augen überrascht an. Dass er so drauf war, hätte sie nicht gedacht. Sie nahm ein zweites Stäbchen und fütterte ihn wieder. Als er immer mehr wollte, hielt sie ihm schließlich die Packung hin. „Hier, du kannst sie haben.“ „Wirklich?“, fragte Shiro. Rima nickte nur. Mit einem Freudenschrei nahm er die Packung an sich. „Danke, Rima-chan, du bist ja so nett“, jubelte er erfreut. Dann sprang er von dem Tisch und setzte sich dicht neben Rima. Noch immer verwundert betrachtete sie Shiro. Was ist mit dem Kerl los, fragte sie sich gedanklich. Dämlich grinsend und mit geschlossen Augen aß Shiro die Pocky, einen nach dem anderen. Als sie fast alle waren, hielt er inne. Er sah Rima an, die ihn wiederum ansah und dann schaute er die Pockys an. Er nahm eines und hielt es Rima hin. „Hier, bitte“, sagte er. Irritiert öffnete sie den Mund und ließ sich auch füttern. Shiki betrachtete die Szene ebenfalls leicht überrascht. Plötzlich hörte man Kaori lachen. „Oh je, Rima-chan, jetzt hast du dir was eingebrockt. So schnell wirst du Shiro jetzt nicht mehr los“, meinte sie. „Wie meinst du das?“, fragte sie und schielte kurz zum dem kleinen Vampir. „Na ja, du hast im Pocky gegeben, er ist da wie ein Hund, er merkt sich die Leute, die ihn mit solchen Sachen füttern und hängt sich an sie ran. Ich hätte dich vorher warnen sollen … tut mir leid …“, sie legte den Kopf schief. „Hm, jetzt hast du wenigstens eine Art Haustier.“ Sie grinste. „Das ist doch ein Scherz, oder?“, wollte sie wissen. Aber sie erkannte schnell, dass es keiner war, als Shiro seinen Kopf an ihren Arm lehnte. „Anscheinend nicht“, grummelte sie. Shiro grinste immer noch vor sich hin, seine Wangen waren gerötet und er hielt die Pockys an seinen Oberkörper gedrückt. „Er liebt Pockys einfach …“, seufzte Kaori. „Rima-chan!“, fing Shiro an. Er sah sie mit großen, goldenen Augen an. „Hast du noch mehr Pocky?“, fragte er. Dabei hatte er ein sehr liebes Gesicht aufgesetzt. Sie zögerte und rutschte etwas weiter zu Shiki. „Ähm … nein?“, sagte sie, allerdings klang es mehr nach einer Frage. „Ach, macht ja nichts, irgendwann hast du bestimmt wieder welche“, meinte Shiro. Hiroshi lachte. „Glückwunsch zur erfolgreichen Shiroadoption, Rima, du solltest ihm schnell ein Halsband kaufen und ihn Stubenrein kriegen, ach und du musst mindestens dreimal täglich mit ihm Gassi gehen und ihn regelmäßig füttern. Zudem mag er es sicher, wenn er bei dir im Bett schlafen darf.“ Genervt sah Rima Hiroshi an. „Er darf ganz sicher nicht in meinem Bett mit schlafen“, knurrte sie leise. „Ach, ich vergaß, das wird ja schon von Shiki mit belegt, da ist kein Platz für eine dritte Person, stimmts oder hab ich recht?“, meinte er dreckig grinsend, während er Rima mit seinen Blicken verschlang. „Wie kommst du denn darauf?“, sagte Rima. „Mein Bett gehört mir alleine.“ „Stimmt ja, ihr japanischen Vampire seid ja so unglaublich prüde“, er lachte, dann wandte er sich zu Kaori. „Na, wie wäre es, willst du mal wieder zu mir ins Bett?“ „Glaubst du ernsthaft, ich wäre so dumm und mache einen Fehler zweimal?“, fragte sie mit einem grimmigen Unterton. „Komm, gibs zu, es hat dir gefallen“, triezte er sie. „Hm, nein“, meinte sie mit einem frechen Grinsen. Hiroshi verzog den Mund. „Nicht? Sag bloß du findest, dass Akuma es besser kann“, fragte er sie. „Das habe ich nie behauptet und dazu werde ich mich sicher nicht weiter äußern“, sagte sie. Plötzlich tauchten Sasori und Kumo vor ihr auf, überrascht zuckte sie zusammen. „Wie machst du das nur?“, wollte Kumo wissen. „Wie mache ich was?“, hakte Kaori nach, sie war sich allerdings gar nicht sicher, ob sie wissen wollte, was er meinte. „Wie bekommst du so einfach die ganzen scharfen Typen in dein Bett?“, konkretisierte er. Kaori versteifte sich und wurde rot. „Ich sagte, dazu werde ich mich nicht weiter äußern.“ „Tja, sie hat die richtigen Argumente“, meinte Akuma und stierte Kaoris Brust an. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah Akuma mit einem finsteren Blick an. „Starr sie nicht so an! Das kann einem ja Angst machen“, grummelte sie. Akuma grinste. „Oh, du bist ja so eine Schlampe“, seufzte Kuraiko. „Ich meine, erst Akuma und Hiroshi, dann auch noch dieses Menschenmädel und so wie es aussieht, wird Aido der nächste sein, der in deinen Fängen landet“, fuhr sie fort. „Haaa?“, schrie Aido auf. „Wie kommst du denn darauf, dass ich was von ihr will?“ „Na ja, du hast sie an der Brust begrabscht … Also wird es nicht mehr so lange dauern“, meinte Kuraiko. Aido und Kaori waren rot angelaufen, Aido vor Scham und Kaori vor Wut. „Kuro-san“, begann sie. „Ich weiß, ich bin keine Heilige, aber ich bin auch keine Schlampe, ich hole nicht jeden Typen zu mir ins Bett, nur weil er mir an die Brust fasst. Das macht mich nicht an …“ „Das behauptest du …“, sagte Kuraiko weiter. Kaori hatte die Hand zur Faust geballt, wenn Kuraiko weitermachen würde, dann würde sie ebenfalls eine Ohrfeige verpasst bekommen. „Sie hat recht, Kaori-chan, du bist unkontrolliert“, murmelte Sayo, ehe sie wieder zu Kaname schaute. „Ach, lasst mich doch in Ruhe“, knurrte sie und wandte sich ab. „Kaori-sama“, begann Kumo erneut, er saß plötzlich neben ihr. Sie zuckte zusammen, denn Kumo hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt. „J-ja?“, fragte sie. „Du könntest nicht zufällig den Vermittler zwischen Aido und mir spielen? Ich will so gerne mal mit ihm ausgehen!“, meinte er. „Was? Frag ihn das selbst, wie alt bist du denn, zehn?“, grummelte sie. „Na ja, ich bin doch ab jetzt nett, also will ich ihn nicht mehr bedrängen … aber ich will ihn dennoch für mich haben, also machst du das? Wir sind doch so gute Freunde!“ Kumo sah sie lieb an. „Eh, seit wann das?“, hakte sie nach. Kurze Zeit überlegte Kumo, dann grinste er. „Seit eben gerade. Also, machst du es jetzt oder nicht?“ Sie seufzte und wandte sich an Aido. „Aido! Kumo fragt dich, ob du mit ihm ausgehen willst“, sagte sie. „Nein!“, grummelte Aido. „Aido sagt: Er würde sehr gerne mit dir ausgehen“, meinte Kaori an Kumo gewandt. „Klasse, dann sag ihm morgen Abend nach dem Unterricht“, er lachte. „Hey, Kaori, was soll das denn jetzt? Ich hab doch nein gesagt!“, stieß Aido entsetzt aus, er konnte es nicht fassen. „Tja, das ist die Rache dafür, dass du mich begrabscht hast“, murmelte sie fies. „Aber … ich hab dich doch gar nicht begrabscht! Hiroshi hat meine Hand genommen und auf deine Brust gelegt, meinst du ich wollte das?“, stammelte Aido. „Hey, Blondie! Was redest du denn da? Ich hab doch überhaupt gar nichts gemacht, ich stand die ganze Zeit bei Akuma, also erzähl mal keine Lügen hier, sonst gibt’s Stress“, knurrte er. „Aber … ich werde ganz sicher nicht mit Kumo ausgehen!“, protestierte Aido. Kaori wandte sich an Kumo und meinte: „Er sagt, er freut sich schon richtig darauf.“ „Nein!“, kreischte Aido. „Lass den Unsinn!“ Sie schaute zu ihm und grinste ihn frech an. „Pech.“ Verzweifelt setzte sich Aido auf der Bank weiter zurück. Jetzt hatte er doch tatsächlich ein Date mit Kumo … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)