Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 7: Teil 1 – Kapitel 7 – Dokuyaku Sasori und Kumo --------------------------------------------------------- Freitag, 19. September 2008 Akuma und Hiroshi warfen den beiden Neuankömmlingen feindliche Blicke zu. Es waren die berühmtberüchtigten Vampirzwillinge, Dokuyaku. Sasori, der Ältere der beiden, ein großer gut gebauter Junge mit schwarzen Haaren, welche einen leichten Stich ins bläuliche aufwiesen, und leuchtend blauen Augen mit den tiefen Augenringen darunter. Und Kumo, er wirkte, im Gegensatz zu seinem Bruder, eingefallener, er hatte immer einen gekrümmten Gang. Seine Haare waren schwarz, nur ohne diesen Blaustich und seine Augen waren blassblau, doch die Augenringe waren genauso tief, wie die von Sasori. Zudem wirkte Kumo verrückter als sein Bruder, so, als würde er jeden Moment jemanden anfallen. Doch sie beide hatten etwas gemeinsam. Sie hatten eine absolut verheerende Fähigkeit. Diese bestand darin, jegliche Art von Gift verbreiten zu können, sie selbst waren dagegen natürlich immun. Sasori übertrug das Gift durch Berührungen, das bedeutete, dass man ihn nicht ohne weiteres anfassen konnte, jedenfalls nicht, wenn man nicht vergiftet werden wollte. Kumo hingegen konnte einen giftigen Nebel absondern, der alle Personen, die ihn einatmeten, lahm legte. Sie waren in der gesamten Vampirwelt bekannt. Jedoch nur ihre Fähigkeiten, was ihre Persönlichkeiten und ihre Vorlieben waren, wusste keiner, bis auf ihre alten Klassenkameraden. „Hm, was meinst du, mein Bruder, welches Blut möchtest du? Jigoku-samas oder Hiro-samas?“, fragte Kumo. „Ich will Jigoku-samas Blut. Es riecht verführerisch“, meinte Sasori und leckte sich über die Lippen. „Dann bekomme ich Hiro-samas. Das wird klasse, er riecht hundert mal verführerischer als Jigoku-sama“, meinte Kumo. Er ging zwei Schritte vor. Sasori seufzte: „Bruder, du hast Geschmacksverirrungen …“ „Klar, du aber auch, ich will jetzt Blut!“, grummelte er und ging weiter auf Hiroshi zu. Auch Sasori setzte sich in Bewegung. Er öffnete den Mund und zeigte seine Fangzähne. Er trat an Akuma heran und blieb vor ihm stehen. Akuma und Hiroshi wollten weiter zurückweichen, aber Kumo stand plötzlich hinter ihnen. „Schön vorsichtig“, murmelte er. Er stieß eine leichte Giftwolke aus. Zudem legte er seine Hand auf Hiroshis Schulter und umkreiste ihn wieder. Auch Sasori ging jetzt noch näher auf Akuma zu. Er strich mit einem Finger über das Hemd seiner Beute und dieses löste sich an der Stelle praktisch in Luft aus. Akumas Augen wurden schmal. Sasori lächelte jetzt und fuhr sich erneut mit der Zunge über die Lippen. „Komm schon, gib mir dein Blut“, verlangte er. „Vergiss es“, knurrte Akuma. Ihm passte es gar nicht, dass Sasori ihn immer noch berührte. Bevor er irgendwas machen konnte, war Sasori auch schon hinter ihm. Er schlang seine Arme um Akumas Hals und ließ seine Hände auf dessen Brust ruhen. Sein Gesicht war nahe an Akumas Ohr. „Sei doch nicht so fies zu mir … Sonst vergesse ich mich noch …“, säuselte er beinahe. Er öffnete seinen Mund und seine Vampirzähne streiften schon Akumas Haut, doch diesem wurde es langsam zu viel. „Ich sagte: Vergiss es!“, rief er und langte nach hinten. Er packte Sasori an der Jacke und riss ihn nach vorne. Er schleuderte ihn gegen die nächste Wand. Er stieß kopfüber und mit dem Rücken an der Wand an. Er glitt zu Boden. Akuma keuchte, obwohl er nur die Jacke berührt hatte, brannte seine Hand von dem Gift. Seine Umleitung wirkte bei diesem Jungen nicht gut, jedenfalls nicht, wenn er so extrem nah war. „Bruder! Hast du dir wehgetan?“, fragte Kumo, er hatte sich halb umgedreht. „Mir geht’s bestens, Bruder“, knurrte Sasori, als er sich aufsetzte. „Gut, dann brauch ich mir ja keine Sorgen zu machen“, meinte Kumo unbekümmert und drehte sich zu Hiroshi um. Der Ausdruck in seinen Augen, erinnerte Hiroshi an einen Level E Vampir, aber Kumo war kein Level E, sondern ein Edelblüter. Kumo öffnete den Mund und fauchte, ehe er seine Zähne in Hiroshis Hals versenkte. Hiroshi konnte sich durch den Giftnebel nicht mehr richtig bewegen und so konnte er nicht verhindern, dass Kumo ihn biss. „Arschloch“, meinte Hiroshi nur. Da fegte plötzlich ein heftiger Wind durch den Raum, die Tür wurde aufgedrückt, ein Heulen war zu hören. Der giftige Nebel wurde nach draußen geweht. „Hör auf“, meinte Sayo. Es tanzte ein richtiger Sturm um sie herum. Kumo löste sich von Hiroshi, Blut lief ihm aus dem Mund, als er Sayo anknurrte. „Ach, soll mir das jetzt etwa Angst machen?“, fragte Sayo schnippisch. Kumo ging in Sprunghaltung und war kurz davor, Sayo anzufallen, doch sie bewegte einmal ihre Hand und brachte den Wind so dazu, Kumo wegzuwehen. Er krachte ebenfalls gegen eine Wand. „Sag mal, du bist doch ein Edelblüter, nicht wahr? Warum benimmst du dich dann wie einer dieser abscheulichen Level E Vampire. Das ist ja nicht zu fassen. Du bist eine Schande für alle Edelblüter“, sagte sie in bösem Tonfall. Kumo richtete sich grinsend wieder auf. „Was glaubst du Weibsstück eigentlich, wer du bist?“ Er knurrte und pirschte wieder an sie heran. Sasori ging jetzt auch langsam auf Sayo zu. Er konnte es gar nicht leiden, wenn man seinen Bruder mit einem Level E verglich. „Tja, soweit ich weiß, bin ich Saeki Sayo. Aber du … ich weiß nicht, vielleicht hast du auch einfach nur zu viel von deinen eigenem giftigen Nebel geschnüffelt. Vielleicht solltest du mal einen Zug weniger nehmen, ich glaube, das wirkt sich schlecht auf das Gehirn aus“, meinte sie. „Kann schon sein … Aber du vergisst, ich bin immun dagegen, dein Gehirn wird allerdings einigen Schaden dabei nehmen, wenn du in meinen Giftnebel kommst.“ Kumo lachte, es klang durchgeknallt, sogar in Akumas Ohren. Doch ehe noch irgendwer etwas sagen konnte, schritt Kaname mal wieder ein. Er empfand es als äußerst lästig. Diese neuen Vampire schienen seine Worte, dass er hier keine Kämpfe mehr wollte, überhaupt nicht ernst zu nehmen. Seine Macht wirbelte herum und die Vampire erstarrten alle. „Ich wiederhole mich nur noch einmal: Ich will hier keine Kämpfe! Was ist daran so schwer zu verstehen?“, fragte er mit strenger Stimme. „Und hier wird auch niemandem, gegen seinen Willen das Blut abgenommen, habt ihr beiden das verstanden?“, betonte er für die Brüder extra noch mal. „Ja, schon gut … Oh großer, böser, reinblütiger Vampir“, knurrte Kumo. Langsam richtete er sich auf, jedenfalls zu seiner gewohnten Haltung. Gerade stehen würde er wohl nie wieder können, dazu war sein Rücken schon zu verbogen. Langsam kam Kaori wieder zu sich, sie richtete sich wieder auf. „Was ist denn hier los? Warum stürmt es denn schon wieder?“, wollte sie wissen, sie hielt sich noch immer den Kopf. „Oh, die Teleporterin ist auch da“, meinte Sasori und ging nun auf die Couch zu. Akuma stellte sich zwischen Kaori und ihn. „Oh, ist die Kleine dein Weibchen?“, kam es von Kumo. „Oder warum solltest du sie sonst beschützen?“ Akumas Augen wurden schmal. „Nein, ist sie nicht, aber ich hab keine Lust, dass ihr sie vergiftet“, grummelte er. „Oh, du wirst ja schon wieder ganz rot“, kam es von Aido. Da erst wurden die beiden Brüder auf den blonden Vampir aufmerksam. „Huhu“, stieß Sasori erfreut aus. „Wie süß …“ Er ging jetzt auf Aido zu und setzte sich neben ihn. „Wer bist du denn“, fragte er ihn, dabei setzte er ein Lächeln auf, was wohl charmant aussehen sollte. „Äh … Aido Hanabusa“, antwortete er überrascht. „Warum ist uns der nicht vorher aufgefallen, Bruder?“, wollte Kumo wissen. Er hatte sich auf Aidos andere Seite gesetzt. „Ich weiß nicht, vielleicht waren wir von Jigoku-sama und Hiro-sama zu benebelt. Jetzt allerdings sehe ich wieder vollkommen klar“, meinte Sasori. Er lehnte sich näher zu Aido und der Zeigefinger seiner rechten Hand strich beinahe schon sanft über Aidos Wange. Dieser lehnte sich perplex zurück und landete somit in Kumos Armen. „Ah, Bruder, er mag mich lieber als dich“, grinste er. „Äh, das war … ein Versehen“, stammelte Aido, dem das jetzt sichtlich unangenehm war. „Stell dich doch nicht so kleinlich an …“, murmelte Kumo und näherte sich Aidos Ohr. Mit der Zunge fuhr er über das Ohrläppchen. Das ließ Hanabusa zusammenzucken und aufquietschen. „Ah, was machst du da?“, wollte er wissen. „Lass mich los!“ „Schsch, aber nicht doch …“, säuselte Sasori. „Leute“, mischte sich jetzt Kuraiko ein. „Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Das ist nervig!“ „Oh je, oh je … Wisst ihr, ihr schafft es immer wieder, mir eiskalte Schauer über den Rücken zu jagen“, fing Akane an, die die Gefühle der beiden mehr als gruselig fand. Ihnen gefiel es, andere Vampire, vor allem männliche, in Verlegenheit zu bringen. Sie erfreuten sich am Leid anderer und das alles erregte sie auch noch. Und Aidos Gefühle im Moment waren auch nicht gerade prickelnd … Von Kaname kam ein tiefer Seufzer. „Wie mir scheint, war ich noch nicht deutlich genug. Ich habe gesagt, ihr sollt damit aufhören!“ „Eifersüchtig? Keine Sorge, wenn du willst, dann kommst du auch dran“, meinte Kumo frech und zwinkerte Kaname zu. Doch jetzt lehnte er sein Gesicht an das von Aido. „Aber zuerst, möchte ich diesen süßen Vampir hier haben“, fügte er hinzu. Aido erzitterte vor Schreck, das konnte dieser Typ doch wohl nicht ernst meinen. „Sayo, wie wäre es, wenn du sie noch einmal wegbläst?“, meinte Kuraiko. „Nö!“, kam es von Sayo und sie wandte den Kopf ab. „Hä? Aber warum denn nicht?“, wollte Aido wissen. „Du hast mich verärgert, deshalb. Geschieht dir vollkommen recht“, antwortete sie gnadenlos ehrlich. „Das ist jetzt aber ein bisschen fies, findest du nicht?“, kam es schon fast kläglich von Aido. „Dein Pech“, sagte Sayo und wandte sich wieder ab. Aido stöhnte auf. „Nein, lasst mich jetzt endlich los!“, flehte er. Kumo hatte vielleicht einen Klammergriff drauf. Und Sasori saß mittlerweile fast auf ihm, das war ihm dann doch eindeutig zu viel Körperkontakt. Schließlich war es Kaori die aufseufzte und sich erbarmte und ihm half. Sie beugte sich über den Tisch vor und griff nach Aidos Handgelenk, dann zappte sie ihn zu sich hinüber. Erschrocken landete Aido hinter ihr auf der Couch. Er schnappte allerdings erleichtert nach Luft. „So, und jetzt will ich euch mal was sagen: Ich hab wegen Hiroshi wahnsinnige Kopfschmerzen und ich halte diese Lautstärke nicht mehr aus. Wenn ihr zwei euch nicht benehmt, teleportiere ich euch dahin wo der Pfeffer wächst, habt ihr das wenigstens verstanden?“, drohte sie. „Oh, bist du eifersüchtig, weil wir kein Interesse an einem Weibchen wie dir haben? Tja, von uns bekommst du keine Aufmerksamkeit, deshalb magst du uns auch nicht, stimmts?“, wollte Sasori wissen. „Jetzt reicht es mir aber, ich hatte euch gewarnt“, sie streckte ihre Hände nach den beiden aus. Sie berührte sie an den Schultern und schickte sie dann auf eine kleine Reise. Wo sie ankommen würden, wusste sie nicht. Schnell ließ sie sich zurückfallen, ihre linke Hand, die Hand, mit der sie Sasori berührt hatte, brannte wegen dem Gift. Sie setzte sich auf der Couch zurück, sie bemerkte erst nicht, dass sie sich gar nicht an die Lehne der Couch lehnte, sondern an Aido. Sie atmete schwer, jemanden anderen zu teleportieren war schon nicht einfach, doch gleich zwei wegzuzappen war ziemlich kräftezehrend, noch dazu hatte sie ziemlich starke Kopfschmerzen. Nach wenigen Sekunden öffnete sie wieder die Augen und drehte leicht den Kopf und bemerkte, dass sie an Aido lehnte. Schnell wich sie zurück. „’tschuldigung“, murmelte sie errötend. „Kein Problem, du hast mich zum Glück da raus geholt, du bist ja so nett, danke schön!“, meinte Aido überschwänglich. „Hm, Aido, das sah irgendwie ziemlich amüsant aus, so hab ich dich ehrlich gesagt noch nie erlebt“, meinte Akatsuki. „Das war nicht witzig! Das war widerlich, ich glaube, ich muss mich jetzt erst einmal in Desinfektionsmittel einlegen“, sprudelte er los. „Hm, aber einige Momente lang, hast du ausgesehen, wie ein kleines, verängstigtes Mädchen“, grummelte Akatsuki. Das hätte er mal lieber nicht gesagt, denn sofort schauten ihn sämtliche Mädchen der neuen Schüler wütend an. „Wie bitte? Was willst du denn damit sagen?“, knurrte Kuraiko. „Öhm, nichts …“, sagte Kain schnell. „Wähle deine Worte lieber mit bedacht, ich reagiere da etwas empfindlich drauf“, knurrte Kuraiko. „Sonst mach ich dich mal zu einem kleinen, verängstigten Mädchen.“ „Jetzt hab ich aber Angst“, murmelte er sarkastisch. „Leute, jetzt beruhigt euch und hört einfach mal auf zu reden ja?“, sagte Kaori. Plötzlich wurde sie hochgehoben. „Huch?“, entfuhr es ihr. „Was soll das, Jigoku-san?“ „Nun, wenn du solche Kopfschmerzen hast, dann solltest du ins Bett gehen. Zudem werden die Anderen bestimmt nicht leise sein … von daher, bringe ich dich in dein Zimmer“, meinte Akuma. „Lass das, ich kann mich selbst teleport-“, fing Kaori an, doch er unterbrach sie. „Damit du wieder in einer Wand landest? Das wollen wir doch nicht.“ Grummelnd gab sich Kaori geschlagen und ließ sich von Akuma in ihr Zimmer bringen. „Und sie sind wirklich nicht zusammen?“, fragte Aido, jetzt noch zweifelnder als vorher. 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