Das Leben auf der Cross Academy von Puraido ================================================================================ Kapitel 154: USA-Teil – Kapitel 5 – Zimmergenossen -------------------------------------------------- Sonntag, 6. August 2006 Hiroshi lief zu seinem Zimmer, er war gespannt, wie sein Zimmergenosse so war. Unterwegs staunte er nicht schlecht, es war wirklich luxuriös hier. Auf dem Flur hingen Bilder, die allem Anschein nach sehr wertvoll sein mussten. Er kam schließlich beim Raum 504 an. Er öffnete die Tür und trat ein. Er stieß einen Pfiff aus. „Ich glaube, hier könnte es mir gefallen, richtig schick die Bude“, murmelte er. „Hm, sagt bloß, ihr japanischen Vampire lebt nicht in so schicken Häusern“, hörte Hiroshi eine Stimme. Er sah zum hinteren Bett, darauf lag ein blonder Junge, er lag auf dem Bauch und hatte ihm den Kopf zugedreht. Er starrte ihn aus dunkelblauen Augen an. Hiroshi grinste. „Nun ja, mein zuhause in Japan ist wesentlich imposanter, auch mein Zimmer war größer als dieser Raum hier, mein Vater ist ein Reinblüter und das bedeutet, er hat Geld und auch Macht … Aber trotzdem, so schick hatte ich mein Zimmer nicht eingerichtet …“, meinte er. Der Junge richtete sich auf und grinste. „Ah, du bist das Kind eines Reinblüters? Cool. Ich bin Allan. Allan Moore“, stellte er sich vor. „Miyazaki Hiroshi …“, kam es von Hiroshi, er musste einige Augenblicke überlegen, doch dann fiel ihm wieder ein, dass man sich in Amerika mit seinem Vornamen zuerst vorstellte. „Hiroshi Miyazaki, so rum ist es wohl hier richtig“, korrigierte er sich. Allan grinste ihn an, er saß noch immer auf seinem Bett, die Füße hingen über den Bettrand hinaus und er hatte sich nach hinten auf die Hände gestützt. „Woher kannst du so gut Englisch?“, wollte er wissen. „Hm, ich war auch in Japan auf einer Schule und da wurde nun mal auch Englisch unterrichtet, da es nun mal eine Weltsprache ist. Aber mein Vater hat mir das meiste beigebracht …“, antwortete Hiroshi. „Und wie siehts mit dir aus, kannst du zufällig Japanisch?“, fragte er ihn direkt auf Japanisch. Allan legte den Kopf schief. „Was?“ „Wohl nicht … welche Fremdsprache suchst du dir aus?“, fragte er ihn wieder auf Englisch. „Ich hab mir Deutsch ausgesucht. Und du? Es wird ja wohl nicht erlaubt sein, dass ihr Japanisch nehmt, oder?“, kam es von Allan. „Nein, das ist nicht zulässig, leider … Ich nehme Französisch“, seufzte Hiroshi, er ließ sich auf sein Bett fallen. „Was ist mit dir? Wie bist du aufgewachsen, hm?“, wollte er dann noch wissen. „Meine Eltern sind beide Edelblüter, nichts besonderes also, sie haben hier zwar einen relativ hohen Stand, aber mich hat das nie interessiert“, er zuckte mit den Schultern. Hiroshi grinste. „Aha, du interessierst dich also nicht für den gesellschaftlichen Stand? Interessant. Sag, mein Freund, was für eine Fähigkeit hast du? Kannst du mir da was bieten?“, Hiroshis Augen glühten auf. Allan hob plötzlich ab und schwebte einige Meter über dem Boden. „Ich kann Fliegen, allerdings habe ich nur Level 4 …“, meinte er. „Und du?“ Hiroshis Grinsen wurde breiter und er ließ seine Augen erneut aufglühen, er starrte Allan an und dieser fiel schreiend zurück auf sein Bett, er bog den Rücken durch und verkrampfte sich vor Schmerz. Nur langsam flaute er ab und Allan kam langsam wieder zur Ruhe. „Was war das?“, keuchte er, während er Hiroshi anstarrte. „Ich kann durch meine Gedanken anderen Leuten Schmerzen zufügen … Ich besitze Level 2 …“, antwortete er. „Gott, du spinnst, musst du mich so quälen?“, fauchte Allan. „Du wolltest doch wissen, was für eine Fähigkeit ich habe, das habe ich dir gesagt, wo ist das Problem?“ „Das tat weh, verdammt!“ „Halloho, Schmerzen müssen weh tun, sonst wären es ja keine Schmerzen“, meinte Hiroshi. „Ach, lass mich in Ruhe!“, knurrte Allan und drehte sich um. Hiroshi lachte auf, allerdings legte er sich ebenfalls auf sein Bett. Er hatte so das Gefühl, dass ihm Amerika gefallen könnte. Auch Takashi war mittlerweile bei seinem Zimmer angekommen, er war Luxus zwar auch gewöhnt, aber nicht in dieser Art. Das beeindruckte ihn schon ein wenig. Er öffnete die Tür und plötzlich stand jemand vor ihm. „Oh, hallo …“, kam es von dem anderen Vampir, er wollte wohl gerade das Zimmer verlassen, doch jetzt trat er zur Seite und ließ Takashi hinein. Takashi sah den blauhaarigen Jungen an. Der andere starrte ihn aus ebenso blauen Augen heraus an, ob er sich wohl seine Haare passend zu seiner Augenfarbe gefärbt hatte? „Ähm, ist die Haarfarbe echt?“, wollte Takashi wissen. Der Junge zuckte zusammen. „Nein … ist sie nicht, nur gefärbt“, beeilte er sich zu antworten. Takashi legte den Kopf schief. „Alles okay?“, hakte er nach. Der Junge kratzte sich mit dem Zeigefinger an der rechten Wange. „Öhm, ja, aber sag mal, du bist doch Japaner, oder? Warum sprichst du dann fließend Englisch?“, fragte er. „Weil mir meine Mutter Englisch beigebracht hat …“, antwortete Takashi. „Oh, okay, wie erleichternd, ich dachte schon, du könntest kein Englisch, ich hatte mich schon darauf eingestellt, Zeichensprache oder so benutzen zu müssen, denn ich spreche auch kein Wort Japanisch, oh, ich bin übrigens Kevin, Kevin Werkheiser“, stellte er sich vor. „Takashi Kobayashi. Und keine Sorge, ich wäre nicht hier, wenn ich kein Englisch könnte. Aber gut, meine Mutter hat darauf bestanden, dass ich es fließend sprechen kann, sonst hätte ich es wahrscheinlich auch ein wenig schleifen lassen“, murmelte er. „Verstehe. Mütter halt“, Kevin grinste ein wenig unsicher. „Äh, wolltest du noch irgendwo hin?“, kam es von Takashi. „Nein, nein, ich wollte dich eigentlich gerade suchen gehen, aber das hat sich ja erledigt“, stammelte er schnell. „Oh, warum wolltest du mich suchen gehen?“, hakte der Japaner nach. „Na ja, hier kann man sich schnell verlaufen. Ich hab ersten einen japanischen Jungen gesehen, der sich anscheinend gar nicht zurecht gefunden hat. Der, der ersten meinte, er hätte Level 0, der mit diesen unheimlich coolen Augen“, erklärte er. „Ah, du meinst wohl diesen Akuma. Ja, seine Augen haben echt eine unglaubliche Farbe …“, murmelte Takashi. „Akuma? Hm … so heißt er also … Jedenfalls, ich hätte auch gerne so eine schöne Augenfarbe, blau ist einfach langweilig“, Kevin seufzte. Takashi musste schmunzeln. „Na, wenn du meinst“, er ging an seinem Zimmergenossen vorbei und legte sich aufs Bett. „Ich hab ihn mal auf einer Soiree in Japan gesehen, seine Mutter hatte auch so türkisblaue Augen, allerdings hab ich bei ihrem Anblick fast eine Panikattacke bekommen“, meinte Takashi. „Oh, warum?“ „Sie hat eine beängstigende Ausstrahlung“, antwortete er. „Du kannst froh sein, dass Akuma anscheinend recht schüchtern ist. Sonst wäre ich nämlich gleich wo anders hin verschwunden, aber gut Kagami Jigoku ist ja auch kein unbeschriebenes Blatt. Es heißt, sie als Edelblüterin legt sich sogar mit Reinblütern an.“ „Was?! Wie ist das möglich?“, wollte Kevin wissen, er starrte Takashi mit großen Augen an. „Keine Ahnung, frag da am besten Akuma“, Takashi gähnte. Kevin ging zu seinem Bett und setzte sich darauf, er fasste den Entschluss, morgen gleich mal Akuma danach zu fragen. Sasori und Kumo kamen auch auf ihrem Zimmer an. „Wow, sogar zwei Betten. Was für eine Platzverschwendung“, meinte Kumo. „Aber echt, Bruder …“, murmelte Sasori. Er sah sich im Zimmer um. „Aber ich muss schon sagen, nicht schlecht. Man merkt, dass unsere Mutter hier nichts eingerichtet hat.“ Sasori wurde plötzlich von Kumo umgeschmissen. „Schön, nicht wahr? Endlich können wir unsere Zeit mal genießen, ohne dass sie dazwischen funkt“, grinste Kumo. Sasori erwiderte das Grinsen und gab seinem Bruder einen Kuss. „Ja, das ist toll.“ Die beiden waren noch ein wenig miteinander beschäftigt, ehe sie kurz vor Sonnenaufgang einschliefen. Sayo kam im sechsten Stock an und steuerte direkt auf das Zimmer 602 zu. Sie öffnete die Tür und trat ein, dass sie dabei das andere Mädchen störte, realisierte sie noch nicht mal, denn der Wind, der die ganze Zeit um sie herum wehte, brachte die Frisur der anderen durcheinander. „He! Was soll das denn?“, fauchte sie sogleich. Ihre langen braunen Haare standen in alle Richtungen ab. In den blauen puppenähnlichen Augen stand Hass. Sayo drehte sich zu dem Mädchen um, sie hatte noch nicht mal gemerkt, dass überhaupt jemand hier drin war. „Sorry“, meinte sie nur und wandte sich dann wieder ab. „He, du Schnepfe! Entschuldige dich gefälligst richtig bei mir, Julienne Withmore!“, verlangte sie. Sayo drehte sich erneut um und fixierte Julienne mit ihrem Blick. „Geh mir nicht auf die Nerven. Ich bin echt nicht in der Stimmung, mich mit dir anzulegen, ich hab dich nicht gesehen, was musst du auch so unmittelbar hinter der Tür stehen?“, murmelte sie. „Ich bitte dich, wie kann man mich, Julienne Withmore, übersehen? Mich wundert es eh, dass so ein japanisches Landei wie du, der englischen Sprache mächtig ist“, stieß sie hochnäsig aus. Sie spürte plötzlich, wie sie gegen die Tür gedrückt wurde, Sayos Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. „Ich sagte doch, ich bin nicht in der Stimmung, um mich mit dir anzulegen. Solltest du mich weiterhin provozieren, sehe ich mich gezwungen, dir weh zu tun, kapiert? Und zu deiner Information, ich bin kein japanisches Landei. Ich habe in der Stadt gewohnt“, informierte Sayo sie. Der Druck ließ von Julienne ab und sie rutschte runter. „Ich kann es nicht fassen, meine Frisur! Völlig ruiniert! Du herzloses Monster!“, fauchte sie und wandte sich wieder ihrem Schminktisch zu. Sayo seufzte und legte sich auf ihr Bett, sie schloss die Augen, zusätzlich baute sie noch eine Windkuppel um sich herum auf, sodass Julienne sie nicht plötzlich mit ihrer Nagelschere erstechen konnte, sicher war sicher. Akane öffnete die Zimmertür und wurde fast augenblicklich umgerissen, sie brauchte etwas, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden, denn sie wurde von einem Mädchen umarmt. „Hallo!“, rief die kleine und sah Akane aus großen, offenherzigen braunen Augen an. „Ich bin Rosalie Johnson und ich hoffe, dass wir eine schöne Zeit zusammen haben werden!“ Noch immer etwas überrumpelt tätschelte Akane Rosalies braune weiche Haare. „Äh, okay“, stammelte sie dabei, was ihre Antwort mehr wie eine Frage klingen ließ. „Huch, tut mir leid, ich bin mal wieder zu stürmisch“, entschuldigte sich Rosalie schnell, sie wich zurück und hielt sich die Hände vor den Mund. „Verstehst du mich überhaupt?“, wollte sie dann noch wissen. Akane nickte noch immer etwas überfordert. „Ja, ich spreche auch Englisch“, meinte sie. „Ich bin Shizu Akane“, stellte sie sich dann auch vor. „Okay, hallo Shizu“, meinte Rosalie und schüttelte Akane überschwänglich die Hände. „Ähm, nein, sorry, mein Vorname ist Akane, in Japan stellt man sich mit dem Nachnamen zuerst vor, ich vergas, dass das in Amerika andersrum ist, ich heiße Akane Shizu“, korrigierte sie sich schnell. Rosalie lief knallrot an. „Oh Gott, tut mir leid!“, stieß sie aus. „Ist doch kein Problem, ich hab mich ja Falschrum vorgestellt“, meinte Akane. Sie betrachtete die kleinere Vampirin genau, sie wirkte ein wenig eingeschüchtert im Moment. „Ich hoffe auch, dass wir eine schöne Zeit haben werden“, fügte sie schließlich noch hinzu. Rosalie lächelte leicht. „Das ist schön. Du kannst mich gerne Rosie nennen“, schlug sie vor. „Gibt’s für Akane eigentlich auch einen Kosenamen?“, wollte sie wissen. „Gibt’s da nicht so Nachsilben? Das ist zumindest in den Animes immer so. Da kürzt man den Namen und hängt noch ein Suffix dran. Oder? Ist Aka-chan in dem Fall okay?“ Akane zuckte zusammen. „Ähm, ich würde lieber nicht Aka-chan genannt werden, denn das bedeutet ‚Baby‘. Du kannst mich aber K-san nennen, wenn du magst“, berichtigte sie Rosalie. „Oh, tut mir Leid, das wusste ich nicht!“, stammelte Rosalie. „Macht doch nichts, da kannst du ja nichts für, Rosie“, Akane lächelte leicht. Auch Rosalie lächelte jetzt, sie hatte das Gefühl, sie würde sich schon mit Akane verstehen. Auch Kaori kam in ihrem Zimmer an, womit sie erstmal Kuraiko heftig erschreckte, denn sie tauchte mitten im Zimmer auf. Vor Schreck fiel Kuraiko erstmal aus dem Bett. „Wah!“ Kaori sah zu Kuraiko. „Was hast du denn? Warum sitzt du auf dem Boden?“, wollte Kaori wissen. „Ach, nur so, mir gefällt der teure Bodenbelag“, grummelte Kuraiko. „Ach so“, Kaori lächelte, als sie scheinbar verstanden hatte. „Natürlich nicht! Ich hab mich erschrocken, als du plötzlich im Zimmer standest!“, fauchte Kuraiko. „Aber warum denn?“ „Weil ich es nicht gewohnt bin, dass jemand einfach so vor mir auftaucht! Ich bin bisher noch keinem Teleporter begegnet!“, knurrte Kuraiko. „Hm, okay, ich werde mich in Zukunft vor die Zimmertür teleportieren und dann erst reinkommen“, murmelte Kaori. „Zu großzügig“, brummte die noch immer am Boden liegende. „Also, willst du jetzt nicht mal langsam aufstehen? Der Boden, obgleich er sehr wertvoll scheint, ist doch sicherlich unbequem“, meinte Kaori. Kuraiko grummelte etwas vor sich hin, ehe sie dann aber doch aufstand. Sie hatte gerade das Bedürfnis, Kaori zu schlagen. Doch Kaori war schon wieder verschwunden und hockte vor Kuraiko. „Oh, du trägst ja einen Rock! Wie ungewohnt, so was habe ich nicht in meinem Kleiderschrank. Ist das nicht furchtbar unpraktisch?“, wollte Kaori wissen, während sie den Rock anhob. Kuraiko quiekte auf. „Lass das! Und ja, gerade in Zeiten wie diesen ist es unpraktisch! Dumme Nuss!“, fauchte Kuraiko. „Was bist du denn so sauer?“, fragte Kaori unschuldig. „Erst erschreckst du mich und dann ziehst du mir den Rock hoch, lass das gefälligst!“, knurrte Kuraiko. Kaori legte den Kopf schief. „Okay, ist ja gut“, nuschelte sie und legte sich ebenfalls auf das Bett. „Gute Nacht“, meinte sei dann noch und legte sich auf ihr Bett. „Ja, ja, gute Nacht“, grummelte Kuraiko, sie legte sich ebenfalls hin. Das konnte ja noch was werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)