The Cross von LucyXCupcakes ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallöle~ Ich will nicht viel um den heißen Brei reden und euch direkt mal zur FF leiten ^^ Eine 'kleine' NorIce Soncfic, weil ich dieses Lied sehr gerne höre und es zu den Beiden so super passt :D Viel Spaß beim Lesen! ________________________________________________ ~The Cross~ Damals als Matthias den Brief vorgelesen hat, warst du sehr erschüttert. Ich konnte es genau in deinen Augen lesen. Immerhin kenne ich dich ja. Aber konntest du dir nicht auch denken, dass ich selbst geschockt war das zu hören? Du hast dich geweigert mich deinen großen Bruder zu nennen. Aber, was wäre denn so schwer daran gewesen? Es hätte doch nichts an unserer Beziehung geändert. Ich dachte damals, es wäre dir peinlich das jetzt noch zu sagen. Schließlich bist du aus dem Gebäude gegangen. Ich hörte noch wie du 'großer Bruder' murmeltest, dann aber deinen Daumen nach unten hieltest. Ich dachte damals, dass du dich damit schon abfinden würdest. Aber ich irrte mich. Gewaltig. Denn seitdem hat sich an deinem Verhalten mir gegenüber nichts geändert... Nothing's ever changed. You still turn away. You've washed your hands. You've made that all too clear. You just keep on living this lie. Ich hörte wie die Haustür aufging. Es war schon spätabends. Wir saßen zu viert auf dem Sofa und schauten Richtung Flur. Im Fernseher lief gerade eine Liveübertragung von einem 'Within Temptation' Konzert. Sie spielten gerade das Lied 'The Cross' und einige Strophen ließen mich an dich denken. Andauernd waren meine Gedanken bei dir. Was war jetzt? Wie ging das jetzt weiter mit uns? Es ist ein Geheimnis, das war es schon immer. Niemand weiß von den unseren Nächten, wir waren immer sehr vorsichtig. Unsere Gefühle für einander sind stärker, als die zweier Geschwister... Doch jetzt sahst du uns viel zu klar als Brüder. Warum leugnest du diese Gefühle und drehst dich von mir weg? Ich hatte dich eine ganze Zeit lang allein gelassen, damit du in Ruhe nachdenken konntest. Aber... irgendwas sagte mir, dass ich dich dadurch verloren hätte... „Hey, Leute.“, sagtest du, als du ins Zimmer kamst. Du schautest alle kurz an, außer mich, „Ich geh in mein Zimmer und ich würde gerne allein sein.“ Erschöpft, als hättest du drei Tage lang nicht geschlafen, stiegst du die Treppe hoch. Du drehtest dich einfach weg. Schon wieder. Und schon wieder sahst du nicht, wie sehr mich das verletzte. You refuse to see, you're denying me. The cross I bear, but you don't seem to care. Even Judas knew he had lied. Das Lied endete und das Publikum gab einen lauten Beifall. Mit dem der Beifall auch endete, stand ich langsam auf. „Ich geh dann auch mal.“, murmelte ich in meiner üblichen Tonlage. Gekonnt ignorierte ich Matthias' 'Warum-das-denn-jetzt-Seufzer' und ging wortlos die Treppe hoch. Ich hatte nicht vor in mein Zimmer zu gehen. Nein, ich wollte zu dir und mit dir reden. Ich wollte nun endlich erfahren, warum du es dir so schwer machst. Mir war gerade egal, dass du alleine sein wolltest. Langsam öffnete ich deine Zimmertür, schließlich wollte ich dich ja auch nicht erschrecken. Du lagst in vollen Klamotten mit dem Rücken auf dem Bett, hattest sogar noch deine Stiefel an. Leise schloss ich die Türe wieder und kam zu dir ans Bett. Anscheinend hattest du mich nicht bemerkt. Deine Augen waren geschlossen, deine Atmung ganz ruhig. Das Mondlicht, welches durch das Fenster schien, ließ deine helle Haut und deine weißen Haare leuchten. Du sahst wunderschön aus, wie in jenen Nächten. Sanft strich ich dir über die Haare runter über deine Wange. Kurze Zeit später sah ich in deine indigoblauen Augen. Eine lange Weile sahen wir uns einfach nur an, bis ich dann die Stille brach. „Ich wollte dich nicht wecken, Emil. Aber ich möchte mit dir reden.“, sagte ich mit ruhiger Stimme. „Über was?“, kam es leicht genervt von dir zurück und du drehtest deinen Blick von mir weg. „Über uns.“ Ich sah, wie deine Augen sich um Millimeter weiteten. Hast du geglaubt, mir wäre das mit uns egal und wir müssten seit dem Brief nicht mehr über unsere Liebe reden? „Was gibt’s da noch zu reden? Wir sind Brüder. Wir... dürfen so etwas nicht tun.“, meintest du darauf und schlossest nochmal die Augen. Ich wollte, dass du mich ansiehst, wenn ich mit dir rede, also stieg ich auf das Bett und kniete mich über dich. Du erschrakst leicht und wolltest mich wegdrücken, aber ich pinnte deine Arme mit meinen Händen in die Matratze runter. Ich würde dich jetzt nicht entfliehen lassen. „Dürfen wir nicht? Und was war vorher?“, wollte ich von dir wissen. Ich konnte erkennen, wie dir langsam der Schweiß ausbrach. „Hast du Angst?“ „N-Nein...“, antwortetest du schnell und schautest wieder zur Seite. „Emil, sieh mich an und beantworte meine Frage.“ Ich blieb ruhig, aber man konnte hören, wie ich langsam ungeduldig wurde. Dir schien es ebenso zu ergehen. „... Vorher.... war das ja anders... Wir waren ja nicht offiziell Brüder...“, brachtest du dann schließlich raus. „Und jetzt? Seitdem wir nun wissen, dass wir Brüder sind... fühlst du nichts mehr für mich?“ Ich wusste, dass diese Frage dumm war. Natürlich wusste ich, dass du mir dein Herz geschenkt hast und ich dir meines. Versuch mich also nicht zu verleugnen. Du sagtest daraufhin nichts. Sahst einfach nur zur Seite und versuchtest dir irgendeine Antwort auszudenken, aber nicht die Wahrheit. „Nein.“, sagtest du, sahst mich aber immer noch nicht an. „Lügner...“, murmelte ich und beugte mich weiter runter zu deinem Gesicht, „Lügner.“, wiederholte ich und spürte schon die Kälte deiner Haut. Du versuchtest dich tiefer in die Matratze zu drücken, aber das half dir nichts. „Lukas....“, murmeltest du und sahst mir nervös in die Augen. Meine Mimik wurde etwas sanfter, aber auch trauriger. „Weißt du eigentlich, wie sehr mich das verletzt?“, hauchte ich gegen deine Lippen, „Warum machst du es dir so schwer, Emil? Vergiss doch einfach diesen Brief...“ Damit versiegelte ich unsere Lippen zu einen sanften Kuss. Du zogst scharf die Luft ein und dein Körper verkrampfte sich. Warum erwiderst du meine Gefühle nicht mehr? Ich löste den Kuss und sah in deine bereits tränengefüllten Augen. Ich konnte leider nicht schnell genug reagieren, als du dich aus meinem Griff befreitest und Sekunden später flog mein Kopf zur Seite, dabei spürte ich einen brennenden Schmerz in meiner linken Wange. Meine Haarspange, das Kreuz, hatte sich dabei gelöst und war auf den Boden geflogen. Du schubstest mich von dir und stürmtest aus dem Zimmer raus. Bevor du das Zimmer verlassen hattest, hörte ich ein leises Knacken zwischen deinen Schritten. Ich sah auf den Boden. Das Kreuz, welches du mir geschenkt hast (*), als du noch ein kleines Kind warst, lag in drei Teilen zerbrochen auf dem Laminat. I'm still wondering why, I'm still calling your name through my tears. Noch lange schaute ich dir hinterher. Ist es jetzt vorbei? Hab ich mir gerade alles kaputt gemacht? Schließlich stand ich vom Bett auf, nur um mich auf den Boden vor dem kaputten Kreuz zu knien. Ich sammelte die Teile auf, blieb aber so sitzen und starrte sie stumm an. Das Kreuz war mein Herz. Du bist gnadenlos drauf getreten und nun ist es zerbrochen. Ich müsste dich dafür hassen. Eigentlich. Doch zwischen meinen Tränen höre ich mich selbst immer wieder deinen Namen rufen. Why have you waited to embrace me, my dear? Cold is your silence, denying what is real. I'm still wonderuing why, I'm still calling your name, my dear. „Lukas...“, hauchte ich in die eiskalte Abendluft. Es war November und alles lag voller Eis und Schnee. Der Boden, die Pflanzen, die Bäume, die Blätter. Alles war vereist und glitzerte im Schein des hellen Mondes. Schnell setzte ich meine Schritte den kleinen Pfad fort, der mich direkt in den Wald zu einer kleinen Hütte führte. Diese war so im Dickicht verborgen, dass man sie eigentlich nicht finden könnte. Zumindest, dass uns die Anderen nicht finden konnten. Es war unser Geheimnis, niemand sollte es erfahren, zumindest, bis wir herausgefunden hatten, ob wir nun Brüder sind oder nicht. Bald auch erreichte ich die Hütte. Du warst schon da, das konnte ich daran erkennen, weil aus dem schiefen Schornstein Rauch kam. Kurz schaute ich mich nochmal um, um sicher zu sein, dass mir keiner gefolgt ist und schlüpfte dann durch die kleine Tür. Der Raum wurde in einen gelb-orange Ton getaucht und Wärme empfing mich. „Da bist du ja.“, hörte ich nicht weit von mir entfernt. Sofort schlich sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht, da ich wusste, dass es deine Stimme war. Jacke, Mütze und Schal ließ ich einfach auf den Boden fallen und drehte mich zu dir. „Du brauchtest doch so lange, bis wir uns endlich wieder sehen konnten.“,hauchte ich gegen deine Lippen und legte meine Arme um deinen Nacken. „Tut mir leid, Emil.“, lächeltest du leicht und strichest mir sanft durch die Haare. Ich errötete dabei. „Hör auf mich wie ein Kind zu behandeln.“, grummelte ich und drückte meine Lippen auf deine. Du hast so lange gewartet mich zu umarmen, Lukas, und langsam legtest du nun endlich deine Arme um meine Taille und zogst mich näher zu dir. Ich lehnte mich an deinen warmen Körper und seufzte genussvoll auf, als du unseren Kuss vertieftest. Wir stolperten Richtung Bett und ließen uns darauf fallen, du über mich gebeugt. Kurz unterbrachst du unser Zungenspiel. „Jeg elsker deg, Emil.“, hauchtest du, zogst mich wieder in einen tiefen Kuss und begannst mit deinen Händen auf Wanderschaft zu gehen... Dies war eine der vielen Nächte, die wir zusammen verbracht haben. Ich habe sie so sehr genossen, dass ich schon bald nicht mehr genug von dir bekam. Aber jetzt? Der Brief wurde vorgelesen. Wir wissen, was jetzt mit uns ist. Wir sind Brüder und dürfen das nicht tun. Ich wollte es nicht mehr tun... Trotz allem versuchtest du mich umzustimmen. Du verdrängtest unsere Verwandtschaft und nahmst kalt meine Ablehnung entgegen. Ich wollte deine Liebe nicht mehr. Ich dürfte ja auch nicht das fühlen, was du fühlst... Ich dachte, ich hätte mich damit abgefunden, aber... trotzdem rufe ich deinen Namen in die eiskalte schwarze Nacht... I'm sorry if you can't stand the naked truth. All you see is how you want to be. So you keep on living your life. Ich habe dich abgewiesen. Jede Nacht wenn du zu mir kamst und sagtest, dass ich doch bitte aufhören soll mich selbst zu belügen. Und jedes Mal rannte ich aus dem Zimmer. Weg vor dieser Sache. Weg von dir, in die kalte, schwarze Nacht, in der ich soweit lief, bis ich nicht mehr konnte und schließlich zusammen sackte und unter Tränen nach dir rief. Tagsüber warst du wie eine wandelnde Leiche. Deine wunderschönen Augen waren geschwollen und blutunterlaufen. Du aßt kaum etwas, geschweige denn, dass du trankst. Du sprachst nicht mit mir, kamst aber jede Nacht zu mir, pinntest meine Arme in die Matratze, zwangst mich dich anzusehen und versuchtest mir weiterhin deine Liebe zu schenken. Und jedes Mal rannte ich weg. Weg von dir, weil ich Angst hatte. Angst, meine Gefühle hervor sprudeln zu lassen. Angst, dir falsche Hoffnungen zu machen. Angst, dich noch weiter zu verletzen, wenn ich zulasse, dass du mich berührst. Angst, selber zu zerbrechen. Ich habe einen Entschluss gefasst. Den ganzen Tag heute warst du nicht da, also bekamst du auch nicht mit, wie ich ging. Zurück nach Island, alleine. Die Anderen wussten davon schon, aber dir habe ich es nicht gesagt. Ich konnte dich einfach nicht mehr ansehen, ohne dabei einen schmerzvollen Stich in meiner Brust zu spüren. Ich musste einfach weg. Aber damit du nichts falsches von mir dachtest, hinterließ ich dir einen Brief. Ich wusste, dass du jede Nacht in mein zimmer kommen würdest, darum lag der Brief auf meinem Bett. Lukas, falls du dich fragst, wo ich bin: Ich bin heute zurück nach Island gereist. Allein. Ich konnte es nicht mehr ertragen, dich zu sehen. Tief in mir spürte ich immer wieder einen schmerzvollen Stich. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich brauche Zeit. Zeit für mich alleine, um nachzudenken. Du sagst mir jede Nacht, dass ich uns verleugne, aber siehst du nicht auch, dass du uns als Brüder verleugnest? Ich weiß, für was du dich entschieden hast Lukas. Aber bitte denk doch mal an mich. An meine Situation. Lukas, ich bin mir selbst nicht sicher, was ich gerade fühle. Ich muss nachdenken und kann dich dafür nicht gebrauchen. Es tut mir, dass ich verletzt habe. Bitte versuche mir nicht zu folgen. Emil Release me from this cross after all these years. Oh call my name and help me with this weight. Even though it comes far too late. Acht Jahre. Es sind nun Acht Jahre vergangen, seitdem ich nach Island zurück gegangen bin. Du bist mir nicht gefolgt Lukas. Und darum bin ich dir dankbar. Aber auch nicht. Ich habe nachgedacht, sehr lange nachgedacht. Und ich kam zu dem Entschluss, dass ich uns wirklich verleugnet habe. Ich habe meine wahren Gefühle zu dir verleugnet und nur diesen Brief vor den Augen gehabt. Mir war klar, dass ich dich dadurch verletzt habe, aber wie stark dich das verletzt haben muss, das weiß ich nicht. Wahrscheinlich so stark, wie ich es jetzt bin. Nur, dass ich selbst daran Schuld bin. Die ersten zwei Jahre habe ich gedacht, dass es besser wäre, wenn wir uns eine Weile nicht sehen würden. Damit ich auch vor allem nachdenken konnte. Ich wollte eigentlich früher zurück zum Festland kommen, wäre nicht in dieser einen Nacht etwas passiert. Nach vier Jahren, nachdem ich meine Gefühle eingeschlossen hatte und dich nur als meinen Bruder sah, nach vier Jahren war diese eine Nacht, in der ich von dir träumte. Zum ersten Mal nach so langer Zeit. Ich träumte von uns, von den vergangenen Tagen, die wir verbracht haben und davon, wie glücklich wir doch so zusammen gewesen waren. Meine Träume steigerten sich mit der Zeit. Ich träumte nun nicht mehr über uns, ich träumte aus meiner vergangenen Sicht. Alles, was ich je mit dir gespürt habe, Glück, Wärme, Geborgenheit, Leidenschaft, Liebe, all dies war in meinen Träumen verpackt und durchströmte mich. Mir wurde klar, wie sehr ich dich vermisste, aber nicht als Bruder. Ertappt hielt ich mich weiterhin auf Island auf, mit dem Ziel erst zu dir zurück zu kommen, wenn du für mich nur ein Bruder warst. Aber... ich schaffte es nicht. Vier Jahre lang träumte ich nur von dir, sah in jedem Traum deine dunkelblauen Augen, in denen ich mich jedes Mal verlor, hörte immer wieder deine Stimme, wie sie meinen Namen sagte und erzählte, dass du mich liebst und nie verlassen würdest. Lukas, du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich damit gequält habe! Du hattest Recht. Warum ich dies allerdings erst nach acht Jahren einsah, wusste ich bis heute nicht. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich wie ein Erwachsener diese Sache angehen wollte und mich stur gegen Anderes abgewendet habe... wie ein Kind. Ich hielt das nicht mehr aus. Ich habe dir zwar geschrieben, dass du mir nicht folgen sollst, aber hattest du nicht gesagt, du würdest mich nie verlassen? Lukas, warum bist du mir nicht gefolgt und hast mich letztendlich nicht von dieser Last befreit? Mein Hilferuf kommt spät, viel zu spät. I'm still wondering why, I'm still calling your name through my tears. Ich weiß, dass es falsch war, dich einfach so zu verlassen. Ich weiß, dass ich dumm gewesen war. Aber wenn du doch darauf beharrtest, dass ich mich selbst verleugne, warum bist du mir dann nicht gefolgt? Diese Frage ist dumm, ich weiß. Du hast mein Gehen akzeptiert. Es war meine eigene Schuld. Und wegen meiner eigenen Dummheit, weinte ich jede Nacht und rief voller Sehnsucht deinen Namen. Why have you waited to embrace me my dear? Cold is your silence, denying what is real. I'm still wondering why, I'm still calling your name and I wonder, oh I wonder... In my heart I still hope you will open the door You can purify it all, answer my call. Es waren nun acht Jahre vergangen, seitdem ich deinen Brief auf deinem Bett gefunden habe. Acht lange Jahre, Emil. Ich habe dein Gehen akzeptiert, auch wenn es mir sehr schwer viel. Ich hatte mir schon gedacht, dass es so kommen würde, aber nicht für acht Jahre lang. Andauernd fragte ich mich, wie lange noch? Dir folgen, wollten ich nicht. Was hätte es mir auch gebracht? Wahrscheinlich nur wieder Ablehnung... Das ich uns als Brüder verleugne, damit hattest du natürlich auch recht. Ich... habe das nur völlig außer Acht gelassen. Aber, Emil, egal für was du dich nun entschieden hast, ich werde es akzeptieren... Schneeflocken fielen auf meine dunkelblaue Jacke. Es war Abends und auch schon sehr dunkel. Trotzdem ging ich durch den Wald, durch das weiße Dickicht und stand nun vor unserer kleinen Hütte. Jede Nacht habe ich bisher darin verbracht, in der Hoffnung, dass du wieder zurück kommst. Nur dadurch hat sie vor ihrem Zerfall überlebt. Wieder entzündete ich ein kleines Feuer und wärmte mich auf. Aber es nützte nicht so wirklich was. Meine Haut war immer kalt, egal was ich tat. Ich seufzte und legte mich auf das Bett. Keine Ahnung wie viele schlaflose Nächte ich schon hinter mir hatte. Jedenfalls spürte ich eine unglaubliche Müdigkeit. Mein ganzer Körper wurde schwer und ich schaffte es kaum mehr meine Augen offen zu halten. Ich hoffte, dass ich wenigstens von dir träumen werde... „Emil...“ Langsam umfing mich eine kalte Dunkelheit... Why? Why? „Lukas?“, war das erste was ich durch das große Haus rief. „Oh, Emil. Lange nicht mehr gesehen. Geht’s dir gut?“ Ich drehte mich zu Tino, der gerade aus der Küche kam und mich verwirrt aber auch besorgt musterte. „Ja... mir geht’s gut. Ist Lukas hier?“ „Lukas? Nein, nachts ist er immer weg und keiner von uns weiß wo... Komm doch erst mal rein. Du siehst sehr erschöpft aus.“ Ich wich dem einfach aus und meinte: „Ich muss ihn erst finden.“ Dann lief ich wieder aus unserem Haus raus, einem extrem verwirrten Tino zurücklassend, in die Nacht. Ich wusste wo du vielleicht sein konntest, Lukas, deshalb lief ich einen altbekannten Pfad zu einem Wald entlang. Nun stand ich vor der Hütte und legte meine Hand auf die hölzerne Klinke. Zaghaft drehte ich sie um und trat ein. Das einzige Licht, was den Raum erhellte, war das noch glimmende Holz in dem kleinen Kamin. Leise schloss ich wieder die Tür und gewöhnte mich recht schnell an die schlechten Lichtverhältnisse. Ich schaute mich in der kleinen Hütte um. Alles war so, wie immer. Der kleine Kamin, davor ein runder Teppich, ein Tisch mit zwei alten Sesseln in einer hinteren Ecke, ein kleines Regal mit einigen Büchern, ein Schrank und natürlich das große Bett. Aber, da lag jemand auf dem Bett, Arme und Beine von sich gestreckt. „Lukas?“, flüsterte ich und kam der Gestalt näher. Keine Antwort. Ich trat nun an den Bettrand und beugte mich runter zu dem Gesicht. Ja, du warst es. Deine Augen waren geschlossen, dein Mund leicht geöffnet. Erleichtert, dass du es warst, setzte ich mich auf das Bett und betrachtete dich weiter. Aber, je mehr sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, desto mehr fiel mir auf, dass du sehr mitgenommen aussahst. Deine Haare waren leicht fettig, unter deinen Augen erkannte ich große dunkle Augenringe und deine Klamotten waren teils schmutzig und sehr zerknittert. Du achtetest doch sonst immer so auf dein Aussehen. Aber anscheinend war es dir gerade auch egal, wie du aussahst. Wahrscheinlich hatte das auch was mit mir zu tun. Ich spürte leichte Gewissensbisse und schaute mit kläglichem Blick auf dein Gesicht. „Ach, Lukas...“, murmelte ich und strich mit der Hand über deine Wange. Ich fuhr leicht zusammen, als ich die Kälte deiner Haut spürte. Dein Gesicht, deine Hände, dein ganzer Körper war eiskalt. „Lukas?“ Immer noch bekam ich keine Antwort. „Lukas, wach auf.“ Aber du rührtest dich nicht. „Lukas! Wach auf!“ Ich rüttelte dich an den Schulter, aber immer noch nichts. Langsam begann ich zu zittern. Ich spürte, wie sich mein Herz schmerzvoll zusammen zog. Du konntest doch nicht einfach...! Wäre ich doch bloß früher wieder gekommen... „Lukas...!“, war mein erstickter Schrei. Heiße Tränen liefen mir bereits über die Wangen. „Wach auf!“, schrie ich und schlug mit der flachen Hand in dein Gesicht. Dein Kopf flog nach rechts doch du warst immer noch regungslos. Ich schlug nochmal zu, diesmal fester als vorhin. Dann endlich hörte ich einen leisen Laut von dir. Sofort nahm ich dein Gesicht in die Hände und zog dich näher zu mir. „Lukas...?“, flüsterte ich gegen deine Lippen. Langsam öffnetest du deine Augen und schautest mich träge an. „Emil...“, hauchtest du, „Endlich bist du wieder da...“ Why have you waited to embrace me, my dear? Cold is your silence, denying wat is real. I'm still wondering why I'm still calling your name and I wonder, oh I wonder... In my heart I still hope you will open the door. You can purify it all, answer my call. „Emil...“, wiederholtest du und ein ganz leichtes Lächeln zeigte sich auf deinen Lippen. Ich zitterte immer noch leicht, unfähig was zu sagen. Ich sah dich einfach nur an, erleichtert, wie noch nie in meinem Leben. Reflexartig zog ich dich in eine enge Umarmung und vergrub mein Gesicht in deine Halsbeuge. „L-Lukas...“, brachte ich nur mit erstickter Stimme raus, „Ich dachte, d-du wärst tot...“ Langsam legtest du deine Arme um meinen Rücken, strichest sanft darüber. Am liebsten wollte ich dich nie wieder loslassen, Lukas. „Ich glaube, ich war auf dem besten Weg dahin...“, murmeltest du. Ich erhob mein Gesicht aus deiner Halsbeuge und starrte dir in die Augen. „Du warst so lange weg. Acht Jahre lang waren wir getrennt.“, fuhrst du fort und legtest deine kalte Hand auf meine Wange und lächeltest, „Ich bin froh, dass du wieder hier bist.“ Ich kniff die Augen zusammen und ließ dich los, damit ich mir die Tränen vom Gesicht Du saßt weiterhin vor mir, geduldig wartetest du darauf, dass ich zu sprechen begann. Ich schluckte noch einmal, dann begann ich dir zu erzählen, was ich in den letzten acht Jahren gemacht, durchgemacht habe. Ich erzählte dir von meiner Unsicherheit, von meiner Angst, meiner Entscheidung, dann von meinen Träumen von dir und wie sehr ich doch letztendlich vermisst habe. „... Und jetzt bin ich zurück gekommen, weil ich es nicht mehr länger ohne dich ertragen konnte.“ Erst jetzt traute ich mich wieder in deine Augen zu blicken. Sie waren stumm, wie immer. Kein einziges Mal hattest du mich unterbrochen. Wie gerne hätte ich jetzt gewusste, was du dachtest. Es vergingen ein paar Sekunden, bis du dann die Stille brachst. „Du hattest Sehnsucht nach mir, die ganze Zeit, wolltest uns aber nicht als Brüder verleugnen.“, meintest du und rutschtest ein Stück näher an mich heran. Ich nickte nur. Du lächeltest. „Ich weiß, dass es schwer mit dieser Beziehung ist, Emil. Ich hatte ja auch weiterhin darüber nachgedacht, aber, egal wie sehr ich dich als Bruder sehen mag,“, du legtest eine Hand auf meine Wange. Ihre Kühle beruhigte mich ein wenig, „meine Gefühle für dich waren, sind und werden immer stärker bleiben.“ Du schlossest deine Augen und versiegeltest deine Lippen mit meinen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Du schautest mir nun wieder in die Augen. Dein Blick war sanft aber auch fesselnd zugleich. Und wieder verlor ich mich in diesen Augen. „Ich liebe dich, Emil.“, hauchtest du gegen meine Lippen, „Und es ist mir egal, ob du mein Bruder bist.“ „Lukas...“, konnte ich nur hervorbringen. Ich legte einfach meine Arme um deinen Nacken und zog dich in einen langen, tiefen Kuss. „Ich liebe dich.“, flüsterte ich immer wieder. „Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich.“ Du lächeltest und zogst meine Jacke von meinen Schultern. „Es war so lange kalt.“, hauchtest du, während du mich weiter auszogst und mit schmelzenden Berührungen über meine Haut fuhrst, „Der Frühling naht...“ Du fielst über mich her. Aber ich genoss es, wie nichts anderes. Denn acht Jahre lang herrschte auch bei mir eisiger Winter... ________________________________________________ Das war's mit der Story :D Hoffe es hat euch gefallen und das Ende ist nciht zu kitschig geworden ^^' Nun zu dem kleinen Sternchen: (*) = Ich weiß, dass Lukas das Kreuz eigentlich von Matthias geschenkt bekommen hat, aber die Stelle passte gerade einfach nur in die FF rein ^^' *euch Cupcakes, Scones, Kakao und Tee dalass* Danke, dass ihr die Geschichte gelesen habt! Ihr seit die Besten :DD GLG und bis denne Lucy Blue and Pinky ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)