Fensterbanknächte von Angel_66 (TrunksxGoten) ================================================================================ Kapitel 10: Dummheit, Kampf und eine unzerbrechliche Liebe ---------------------------------------------------------- Er wachte wie in Nebel gehüllt langsam aus seinem tiefen Schlaf auf und versuchte seine Orientierung wieder zu erlangen. Er lag nicht in seinem Bett, so viel stand schon einmal fest. Immer noch ziemlich verschlafen und von üblen Kopfschmerzen geplagt, versuchte Trunks sich umzuschauen und realisierte endlich, wo er sich befand. Im Wohnzimmer seines zu Hauses. Auf dem geräumigen Ledersofa, in einen flauschigen, warmen Kolder gehüllt und mit zwei kleinen, funkelnden blauen Saphiren davor sitzend. Der Halbsaiyajin quietschte geschockt auf, als er diese entdeckt hatte und wich zurüch die Lehne des Sofas, die Hände in seine Decke krallend. „Maaammmii, Dadddyyy….er ist aufgewacht!!! Wo ist mein Keks?“ Sein Herzschlag normalisierte sich schlagartig wieder, als der Prinzensohn bemerkte, dass es lediglich seine kleine Schwester war, die ihn eindeutig ZU NAHE beim Schlafen beobachtet hatte. Allerdings musste er sogleich seine Augen fest aufeinanderpressen, als die Kleine begann die komplette Capsule Corporation zusammenzuschreien und dabei wie eine Wahnsinnige durch die Gegend rannte. Müde und zermürbt richtete sich Trunks auf und fasste sich an seinen Kopf. Er fühlte sich abscheulich. Ein kurzer Blick auf den Wohnzimmertisch verriet ihm, dass sich seine Mutter anscheinend liebevoll um ihn gekümmert hatte, als er dabei war den Rausch der Spritze auszuschlafen. Seine Augen erblickten eine kleine Schüssel mit Wasser gefüllt und erst jetzt entdeckte Trunks auch den feuchten Lappen, der von seiner Stirn auf die Decke gefallen war, als er sich aufgerichtet hatte. Hatte er etwa gefiebert?! Diese und viele weitere Fragen beiseite schiebend, schwang er schließlich die Beine von dem schwarzen Sofa und nahm einen kräftigen Schluck aus dem mit Wasser gefüllten Glas auf dem Tisch vor ihm. Sein Blick fiel auf sein Handy, welches danebenlag. Kurz zog er eine Augenbraue in die Höhe und überlegte, ob er nachschauen sollte, ob ihn jemand versuchte hatte zu erreichen. Natürlich hatte er einige Anrufe in Abwesenheit und etliche SMSn, da war sich der Prinzensohn sicher….und diese stammten zweifellos bestimmt alle auch nur von einer Person. Seinem Chibi. Seufzend nahm er das elektronische und durchaus moderne Gerät in seine leicht zitternden Hände und schaltete den Display an, auf welchem nur ein einziger Name hervor blinkte. „…ich hab Scheiße gebaut, das weiß ich. Es tut mir so unendlich leid, wenn ich dich verletzt habe oder sonst irgendwas. Bitte lass uns das klären. Ich konnte einfach nicht mehr anders und musste dir schreiben, gerade jetzt wo ich gemerkt habe, dass sich deine Aura im Krankenhaus befindet und sie sich alles andere als normal anfühlt. Verdammte Scheiße, bitte antworte endlich…ich mach mir höllische Sorgen.“ Er atmete tief ein und aus und schloss seine Augen. Das war nicht fair. Er hatte nicht das Recht dazu sich um ihn zu sorgen, geschweige denn ihn zu einem erneuten, sicherlich nervenaufreibenden Gespräch zu bitten. Trunks Körper begann zu zittern und ergeben ließ er sich zurück an die Rückenlehne des Sofas fallen. Er wollte nicht mit ihm reden, wollte nicht hören, dass er wahrscheinlich bereits sogar mit dieser Tusse zusammen war, wollte einfach alles verdrängen, seine Gefühle auslöschen. „Trunks mein Schatz…um Himmels Willen wir haben uns ja solche Sorgen gemacht. Geht es dir wieder besser mein Liebling?“, besorgt hatte sich seine Mutter während dieser Worte neben ihn gesetzt und legte liebevoll ihre Hand auf seine Stirn. Also doch gefiebert. Trunks brachte ein durchweg sarkastisches, schwaches Lächeln zustande und schaute seiner Mutter schwach in ihre Augen. Ob er sich besser fühlte? Sah er denn etwa so aus, als hätte sich etwas gebessert? Ironisch schüttelte er sachte seinen Kopf. Erst gar nicht auf die Frage seiner Mutter eingehend und damit einige weitere unangenehme Fragen umgehend, stellte Trunks eine durchaus berechtigte Gegenfrage: „Was ist denn passiert? Das letzte was ich weiß ist, dass Dad mich nach der Untersuchung nach Hause gebracht hat.“ Mit einem besorgten Blick musterte Bulma ihren Sohn und strich ihm sanft über eine Wange. Er sah so unnatürlich zerbrechlich aus. Seine Augen waren aufgequollen und gerötet, sein Gesicht dagegen völlig farblos, wo er doch sonst immer eine so schöne, natürliche Bräune trug. Es schien einfach nichts mehr übrig geblieben zu sein von seinem sonstigen strahlenden Glanz und seiner Stärke, die er ausstrahlte und die jeder in seiner Anwesenheit spüren konnte. Bulma schaute ihm schließlich nach ihrer Musterung tief in seine getrübten Augen und versuchte ein Lächeln hervorzubringen. Konnte er sich wirklich an alles andere, das danach geschehen war nicht mehr erinnern? Seufzend strich sie sich eine verwirrte Haarsträhne hinter ihr Ohr. War wahrscheinlich besser so. „Du hast Recht, ja mein Schatz. Nachdem dich dein Vater nach Hause gebracht hatte, legte er dich zunächst in dein Bett. Danach hatte ich mich ziemlich heftig mit ihm gestritten, da ich panische Angst um dich hatte und er mir nicht sagen wollte, was vorgefallen war. Als ich das schließlich aus ihm herausbekommen hatte, hörten wir dich panisch aufschreien und sind zu dir ins Zimmer hochgerannt. Ich habe dieses schreckliche Bild immer noch vor Augen...“, damit unterbrach sie ihre Erzählung kurz und nahm die Hand von Trunks in die ihre. „Anscheinend hattest du einen derart üblen Traum, dass du selbst im Schlaf angefangen hattest zu weinen und zu schreien. Dein Vater und ich haben also vergebens versucht dich zu wecken, bis wir schließlich erneut einen Arzt rufen mussten, der dir noch mal eine volle Dröhnung verpasst hat. Zur Sicherheit haben wir dich dann schließlich hier auf das Sofa bugsiert und Bra damit beauftragt dich im Auge zu behalten und uns bescheid zu geben, wenn du wach wirst.“ Verwirrt und völlig entgeistert starrte Trunks seine Mutter einige Augenblicke einfach nur an und hatte es nicht einmal fertiggebracht dabei weiterzuatmen. Dies holte er hörbar nach wenigen Sekunden nach und fasste sich ungläubig an seinen schweren Kopf. Das war doch unmöglich. Irgendwie wollte sein Gehirn das Erzählte von seiner Mutter nicht richtig begreifen und glauben. Trunks senkte wütend seinen Blick. Das war das erbärmlichste und schwächste, was er sich bis jetzt in seinem bisherigen verkümmerten Leben geleistet hatte. Wütend auf sich selbst ballte der Halbsaiyajin seine Hände zu Fäusten und merkte dabei nicht einmal, wie sich seine Nägel in das weiche Fleisch bohrten und es langsam anfing zu bluten. Was war nur aus ihm geworden? Verbittert und mit einem kehligen Knurren stoß er kopfschüttelnd die Luft aus seinen Lungen und lächelte kalt den Boden unter seinen Füßen an. Die Liebe hatte ihn so derartig schwach gemacht, dass er jetzt nicht einmal mehr seiner Mutter aufrecht in die Augen blicken konnte. Das würde er Son- Goten niemals verzeihen. Niemals… „Oh nein…nein, nein und nochmals nein! Mein liebes Freundchen, glaub ja nicht, ich würde diesen Blick nicht kennen!!Das werde ich nicht zulassen, Trunks!“, aufgebracht und heftig schnaubend nahm Bulma die Hände von Trunks erneut zu sich und löste seinen festen Griff, was natürlich keineswegs einfach für sie war. „Deinem Vater konnte ich dieses ‚Liebe macht schwach- Spielchen‘ jetzt endlich fast vollkommen austreiben, da denkst du allen Ernstes, dass du damit nachrücken und wieder anfangen kannst?! Ich glaube mein Schwein pfeift! Du glaubst ja gar nicht wie sehr ich euer beider Stolz verabscheue und eure dummen Saiyajingene manchmal verfluche! Ist euch eigentlich klar, was ihr euch damit verbaut?“, völlig blind und durch die Vergangenheit mit Vegeta eingeholt, hatte Bulma begonnen mit einer Hand auf Trunks‘ Schulter einzuhämmern. Was glaubte dieser Bursche eigentlich, was er seinen Mitmenschen und vor allem sich selbst damit antat? Sie war Bulma Briefs und bei Dende würde sie sicherlich nicht noch einmal ihre Nerven dazu zusammensammeln, um mit Trunks das Gleiche durchmachen zu müssen, wie mit seinem Vater in den berüchtigten drei Jahren vor Ankunft der Cyborgs. Dieser kam in diesem Moment langsam zu den beiden in das geräumige Wohnzimmer geschritten und hockte sich lässig auf eine Seitenlehne des Sofas. Seinem feinen Gehör sei Dank, dass er sie letzten Worte seiner Frau noch verstehen konnte, ansonsten wäre er bei diesem Bild womöglich in schallendes Gelächter ausgebrochen. Sie versuchte doch nicht allen ernstes ihren Sohn da gerade zu verprügeln, oder? „Du kommst mir gerade recht! Ich schwöre bei Dende, Vegeta, wenn du ihm das nicht wieder SOFORT austreibst, dann kannst du aber was erleben! Trunks wird mir ein kein so hirnloser Dreschflegel, genauso wenig wie ein emotionales Wrack! Sieh zu, wie du das jetzt wieder gerade biegst, andernfalls hast du damit einen Freifahrtschein gewonnen, um in deinem heißgeliebten GR schlafen zu dürfen!“, mit diesen Worten stand die wütende Frau auf, warf ihren beiden Männern noch einmal einen vernichtenden Blick zu und verschwand schließlich in der nebenanliegenden Küche. Sie war sich durchaus darüber im Klaren, dass Trunks zwar niemals so kalt und erbarmungslos sein könnte, wie Vegeta damals…aber dennoch sah sie bestimmt nicht weiter mit an, wie sich ihr Sohn selbst zerstörte. Und da er auf die Meinung seines Vaters immer noch mehr Wert legte, konnte sich Vegeta damit jetzt auch auseinandersetzen…wo er doch eh einzig und allein an dieser Einstellung schuld war und sich darüber hinaus eh schon in diese ganze verknäulte Situation eingemischt hatte. Sie hatte zwar lange genug nerven und zetern müssen, aber letztlich hatte sie von Vegeta erzählt bekommen, warum ausgerechnet er mit Trunks bei einem Arzt war und warum es ihrem Sohn anscheinend so schlecht ging…ausgerechnet wegen Goten. Sie schüttelte abermals ungläubig ihren Kopf. Diese beiden Jungs…sie hatte noch nie wirklich glauben können, dass sie beide nur eine „gewöhnliche“ Freundschaft miteinander verband. Insgeheim hatte sie schon immer ein feines Gespür dafür gehabt, wenn es um die Gefühle anderer ging und immerhin war hier sogar ihr eigener Sohn betroffen….ihr kleines Baby. Trunks war immer noch tief in sich gekehrt und hatte zudem durch die Worte seiner Mutter eben sogar noch herausgefunden, dass nicht nur sein Vater über seine Liebe zu Goten spekulierte, sondern er es ihr sogar auch noch erzählt hatte und sie sich ihm nun angeschlossen hatte. Es war doch alles nur noch ein einzig großer Scherbenhaufen, der Trunks anscheinend nun endlich besiegt hatte und Stück für Stück, Scherbe für Scherbe auf ihn niederprallte. „Ja, ich liebe ihn. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich damit angefangen habe. Ich liebe Son- Goten so sehr, dass ich das Gefühl bekomme davon aufgefressen und überwältigt zu werden. Es macht mich schirr wahnsinnig in seiner Nähe zu sein und nur umso verrückter, wenn ich ihn nicht an meiner Seite habe. Es…“, Trunks brach ab und vergrub sein Gesicht in seinen kalten Händen. Verzweifelt zog er seine Beine an seinen Körper und bettete darauf seinen Kopf, samt schützender Mauer. Sein Vater sollte ihn nicht schon wieder heulen sehen. Wobei….warum eigentlich nicht? Er hatte doch jetzt eh seinen letzten Rest an Ehre verloren und war nun offiziell ein verfluchter, elender Schwächling. „Trunks…“, innerlich zu tiefst aufgewühlt von dem Bild, was sich ihm gerade bot, setzte sich Vegeta, sich völlig gegen sein eigentliches Gemüt auflehnend, neben seinen Sohn und legte beruhigend eine Hand um seine Schultern. Er musste es ihm sagen. Er hatte einfach keine andere Wahl mehr. Bei Dende, seine Bulma hatte Recht gehabt…wie so oft. Trunks hatte begonnen genauso zu denken und zu handeln, wie er selbst damals. Das war es verflucht nochmal nicht wert. Es zerriss den Prinzen förmlich in Stücke, als er seinen Sohn so sehen musste, nicht zuletzt, weil er sich selber damit vor Augen hatte und so nur noch um so besser wusste, wie sich sein Sprössling gerade fühlen musste. „Trunks, ich weiß, was Son- Goten dir angetan hat. Dass er dich zutiefst verletzt und dir jegliche Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm geraubt hat. Aber das entsprach alles nicht der Wahrheit, er sagte das lediglich, weil er Angst um eure Freundschaft hatte und sich nicht sicher war, ob du seine Gefühle erwiderst.“ Der Prinz machte eine kurze Pause und versuchte den Blick von seinem Sohn einzufangen, indem er die Hände von dessen Gesicht löste und sein Kinn mit einer Hand in seine Richtung drehte. Entsetzen. Vegeta zuckte kaum merklich zusammen. Für einen kurzen Moment schloss er ergeben seine Augen und legte beide Hände an die Schultern von Trunks. Alles….verflucht nochmal…alles nur DAS nicht. Das durfte nicht sein. „Trunks…verdammte Scheiße, glaube mir! Ich habe persönlich mit ihm darüber gesprochen und gesehen, dass er sich große Vorwürfe deswegen macht. Verdammt, Trunks…er liebt dich genauso, wie du ihn! Bau jetzt ja keine Scheiße, verflucht…“, mit einer beängstigenden Vorahnung schaute Vegeta seinem Sohn in seine dunkel gewordenen Augen und rüttelte diesen ein paarmal kräftig durch. Trunks rührte sich nicht. Sein Blick war völlig leer und nur zu gut wusste Vegeta, dass er kurz vor einem erschütternden, emotionalen Ausbruch stand, wie er ihn selbst in seiner Jugend nur allzu oft ertragen musste. Er musste dies irgendwie verhindern…sein Sohn durfte sich nicht auch noch genauso zerstören, wie er selbst damals. Mit einem gewaltigen Ruck hatte sich Trunks plötzlich von seinem Vater gelöst und war schwankend von dem Sofa aufgestanden. Nicht nur, dass Goten es geschafft hatte ihn bei seiner Familie zu erniedrigen…nein…er hatte es auch noch völlig umsonst gemacht und ihn schamlos und erbärmlich angelogen. Sein Blick vernebelte sich und er spürte deutlich, wie diese unsagbar tobende Wut in ihm hochkroch, während sich sein Herzschlag verdoppelte. Dieses lächerliche, kleine, aber dafür durchaus wichtige Detail, dass Goten ihn, laut Vegeta zumindest, auch liebte hatte sich mit diesen Gedanken völlig in die hinterste Ecke seines Verstandes zurückgezogen und fiel völlig in die immer größer werdende Dunkelheit. „Trunks! Hör auf damit…Lass es!“, flüsterte Vegeta gefährlich leise und formte seine schwarzen Augen zu engen Schlitzen, während er seinen Sohn an einem Arm zurückhielt. Der Prinz wusste nur allzu gut, was sein Sohn vorhatte…er war in eine regelrechte Tobsucht verfallen und würde nicht eher ruhen, bis er seine Genugtuung erlangt hatte. „Sagt mir WER? Der Mann, der mich mein ganzes verficktes Leben im Stich gelassen hat und nun meint plötzlich auftauchen und einen auf glückliche Familie machen zu müssen?! Der Mann, für den Ehre und Stolz das Wichtigste überhaupt sind….? Wenn es dir wirklich so verdammt wichtig gewesen wäre, dann hättest du mir das verflucht nochmal früher sagen können, bevor ich das alles hier durchmachen musste! Ihr macht mich krank…ihr alle…und eins sag ich dir, ich werde IHN genau JETZT höchstpersönlich zur Rechenschaft ziehen…koste es was es wolle!“ Trunks hatte seine komplette Wut aufgestaut und nicht einmal gemerkt, dass er sich während seiner Worte wie von selbst in einen Super-Saiyajin verwandelt hatte. Er hatte das alles hier so satt. Jeder glaubte ihn verstehen zu können, doch in Wirklichkeit gab es niemanden, der im Moment so fühlte wie er. Selbst seine Liebe, sein Goten, SEIN verfluchter Lebensinhalt und Daseinssinn hatte ihn hintergangen und elendig angelogen, wo er doch insgeheim genau gewusst hatte, was er ihm damit antat und welche Gefühle er für Goten hatte. Was zu viel war, war eben zu viel. Nicht darauf achtend, dass seine kleine Schwester mit Tränen in den Augen und mit ihrem Teddy in den Armen neben ihm stand, schoss Trunks förmlich aus dem Haus. Er hatte nur noch ein Ziel vor Augen. Er würde ihn finden, er würde seine Rache einfordern. Kurz fackelte ein Anflug von Unsicherheit in Trunks‘ Blick auf, als er an jenen Traum dachte, wo sie beide sich geküsst hatten...dann wiederum kam ihm das Bild in den Sinn, als sich Goten während seinem Traum an ihn gekuschelt hatte. Verbittert schüttelte der Prinzensohn seinen Kopf. Das Vertrauen war entgültig zerstört und Trunks schüttelte seine Zweifel genauso schnell wieder ab, wie sie gekommen waren. Er würde ihn zum Kampf auffordern. Mann gegen Mann, Hauptsache Goten litt genauso, wie er die letzten Wochen wegen ihm auch leiden musste. ~*~ Er landete und versuchte seine Gedanken langsam wieder soweit zu ordnen, dass er wenigstens wieder einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte. Der Halbprinz schaute um sich und begann ironisch und voller Trauer aufzulachen. Warum war er eigentlich ausgerechnet hier gelandet? Als Grundfläche für diesen herzzerreißenden Kampf hatte Trunks nichts anderes gewählt, als ihr alter Trainingsplatz im Wald. Mit dem kleinen See….mit der saftig grünen Wiese und mit dem prächtigen Wasserfall, dessen Stärke und Rauschen Trunks eine Gänsehaut einjagten. Er liebte diesen Ort und verfluchte sich dafür, dass er hier gegen seinen Chibi antreten würde. Gegen seine Liebe kämpfte und womöglich verlieren würde und es damit nicht mehr wert war zu leben. Wieder ruhig atmend schloss der Halbsaiyajin seine Augen und dachte erneut an dieses einen Traum, der auf der einen Seite so wundervoll begonnen und auf der anderen so schrecklich geendet hatte. Dieser Traum hatte hier angefangen…auf diesem Boden…auf dieser saftig grünen Wiese, die mittlerweile nur noch vom seichten Mondschein erhellt wurde. Leise und federleicht ließ sich Trunks nieder und legte sich ausgebreitet auf das weiche Grün und starrte in die Sterne. War er denn wirklich verflucht? War seine Liebe zu Goten also wirklich derartig falsch, dass sie in Wirklichkeit genauso zwiespältig war, wie der vergangene Traum? In Trunks Augen war die Hoffnung immerhin eh bereits ausgelöscht worden und auch wenn er mit einem aufkommenden Reuegefühl an sein kommendes Vorhaben dachte, so überwiegte immer noch diese unfassbare Wut auf Goten….die doch eigentlich nichts Weiteres war, als die Wut auf ihn selbst. Zitternd holte er sein Handy aus seiner Hosentasche und tippte ohne zu Zögern den Namen seines Freundes an: „Wenn du reden willst, hast du genau diese eine Chance. Ich warte auf dem Trainingsplatz im Wald. Beeil dich, ich will mir nicht die ganz Nacht die Eier abfrieren müssen!“ Kurz…knapp…hart…passend. Er fror. Und das entsetzlich. Ein weiteres Zeichen seiner Schwäche, die ihm nur noch mehr Bestätigung darin gab, was er gleich vorhatte zu tun. Er würde diese Schwäche besiegen…koste es was es wolle. Selbstverständlich würde er nicht mit Goten reden, das hatte dieser nicht verdient….abgesehen davon würde es ihn selbst eh nur ablenken und er könnte sich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren. So verstrichen etliche Minuten, in denen der Prinzensohn immer nervöser wurde. Hatte er etwa ein wichtiges Detail in seinem Plan übersehen? Was wenn Goten bereits schlief und seine SMS erst am kommenden Morgen lesen würde? Dann konnte er das alles hier vergessen…er wollte es immerhin nicht die ganze Welt wissen lassen, dass er Goten liebte und ihn deswegen aus Rache genauso erniedrigen wollte, wie er es mit ihm getan hatte, als er sein Herz gebrochen hatte. „Trunks…“ Die Luft scharf einziehend rappelte sich der Angesprochene sofort auf, nur um gleich darauf durch zwei endlos schwarze und funkelnde Saphire erneut zu Boden zu sinken. Er durfte jetzt nicht schwächeln…er musste hart bleiben. „Es tut mir so so so unendlich leid. Ich…scheiße…“, Goten brach ab und raufte sich mit Tränen in den Augen seine pechschwarzen, vom Flug zerzausten Haare. Er hatte sich sodermaßen beeilt, dass er erst einmal wieder zu Atmen kommen musste. Was an sich nicht gerade schlecht war, da seine Stimme beim Anblick seines Blondis eh versagt hatte und er sämtliche Sätze vergessen hatte, die er ihm hatte sagen wollen. Nicht zuletzt, dass er ihn liebte und nie wieder gehen lassen wollte. „Hätte ich gewusst…also…dann…“ „SCHWEIG! HALT EINFACH DEINE KLEINE VERFLUCHTE FRESSE, OK?!“ Der Sohn Gokus zuckte schockiert zusammen und schaute sein Gegenüber ängstlich an, der sich mittlerweile in aller Größe vor ihm aufgebaut hatte und sich merkwürdigerweise auch noch im Super-Saiyajin- Level befand. Was zum Teufel ging hier bloß vor sich? Er hatte ja die ganzen restlichen Tagen schon Angst vor diesem Gespräch gehabt, weil Trunks‘ Aura so derartig zerstreut und verwirrt war. Goten hatte auch damit gerechnet, dass Trunks mehr als nur ein bisschen geknickt sein und ihn anschreien würde…aber….was sollte das jetzt? Warum hatte er sich verwandelt, warum redete er auf eine so derartig abschätzende Art mit ihm? Hatte er zu lange gezögert? Hatte er es vielleicht wirklich geschafft, dass sich die Liebe von Trunks zu ihm in Hass gewandelt hatte? Zitternd fiel Son- Goten nach hinten um und konnte sich lediglich nur noch mit seinen Händen abstützen und völlig entgeistert hoch zu Trunks schauen, welcher ihn erniedrigend angrinste und sich langsam in die Lüfte erhob. Ehe er sich versah kam schließlich auch schon der erste Schwall an KI-Bällen auf ihn zugeflogen und nur mit großer Mühe schaffte es der Kleinere diese abzuwehren und sich wieder aufzurappeln. Er wollte also tatsächlich kämpfen? Gegen ihn? Son-Goten verstand die Welt nicht mehr und merkte, wie ihm die Tränen, eine nach der anderen, über sein blasses Gesicht liefen. „Trunks…nicht…hör auf…“, flüsterte er leise und schaute erneut zu ihm hoch und stellte fest, dass er nun direkt auf ihn zukam und schließlich vor ihm stand. Kaltes, hartes Blau traf auf verängstigtes, scheues Schwarz. „Womit soll ich aufhören? Hm…?“, widerlich grinsend legte Trunks seinen Kopf schief und führte eine Hand grob an den Hals von seinem Gegenüber. „Etwa damit?“, kurzerhand hatte Trunks in seiner Hand eine größere Menge an Energie gesammelt, die daraufhin schmerzhaft durch den kompletten Körper von Goten zischte und diesen laut aufschrien ließ. Nach wenigen Augenblicken ließ der Prinzensohn davon ab und beförderte den Kleineren mit einem harten Tritt an die nächst beste Gebirgswand, an der dieser kraftlos in sich zusammensackte. „Komm schon, Chibi! Wenn du dich nicht wehrst macht das Ganze hier nur halb so viel Spaß!“; rief Trunks seinem Gegner entgegen und schritt langsam auf diesen zu, während sich sein Verstand und alles andere, was hätte gegen diesen Kampf in ihm rebellieren können, ausgeschaltet hatte. Goten rappelte sich erneut auf und wischte sich mit seinem Ärmel das Blut von seiner Lippe. Die Tränen waren mittlerweile getrocknet und das einzige was ihm noch blieb, um die Antwort auf seine Frage zu erfahren, war sich seinem Prinzen zu stellen. Andernfalls würde er sich hier von diesem windelweich prügeln lassen, bis wahrscheinlich nur noch ein Häufchen Asche von ihm übrig blieb. Tief atmete er noch einmal ein und aus und schluckte den dicken Kloß in seinem Hals hinunter. Er wusste genau, dass er es verdient hatte, was Trunks da gerade tat. Er hatte ihn zu tiefst verletzt und abgewiesen, als er ihn am meisten gebraucht hatte. Er hatte ihn einfach fallen gelassen und Goten wusste genau, dass so etwas für seinen Freund so gut wie unverzeihlich war. „Na gut, Trunks! Wenn du es also unbedingt so haben willst. Bevor wir jedoch richtig loslegen, musst du mir eine Frage beantworten. Liebst du mich?“, fest schritt Goten auf seinen fliederfarbigen Prinz zu und schaute ihm hart in die Augen. Was anderes hätte sein Vater in diesem Moment wahrscheinlich auch nicht getan. Er würde es schaffen seinem Freund diesen Hass auszutreiben, er würde es schaffen, dass dieser wieder normal handelte. Goten wusste ganz genau, dass dieser Zustand nicht ewig halten würde, dafür war Trunks die letzten Tage viel zu geschwächt und labil gewesen. Die Wirkung dieser Frage schien ihr Ziel nicht verfehlt zu haben. Einen Moment lang kam Trunks gefährlich ins Schwanken und kurz schien etwas Nasses in seinen Augenwinkeln aufzublitzen. Jedoch ging diese Erscheinung genauso schnell, wie sie kam und Goten hätte ebenso gut behaupten können, dass es nur Einbildung gewesen war. Schließlich standen sich die beiden direkt gegenüber, sodass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Beide schauten sich hart in die Augen und hörten fast komplett auf zu atmen. Diese plötzliche Stille und die elektrisierte Luft verschaffte eine durch und durch unangenehm spannende Atmosphäre, sodass selbst die Frösche in dem See aufgehört hatten ihr Konzert weiterzuführen und sämtliche Nachtvögel ebenfalls verstummt waren. Beide versuchten aus dem jeweils anderen schlau zu werden und ehe sich Trunks versah spürte er Gotens warme Hand an seiner Wange. „Was ist los Trunksi-Kun? Hat´s dir etwa die Sprache verschlagen?“ Vernichtung. Sekundenschnell blitzte das Bild des Traumes vor Trunks‘ innerliches Auge, indem Goten fast genau den gleichen Satz gesagt hatte. Ob Zufall oder nicht….durch so etwas Banales würde er sich nun sicherlich nicht aus der Fassung bringen lassen. Wütend schlug er der Prinzensohn die Hand von seinem Gesicht weg und funkelte seinen Gegenüber gefährlich und hasserfüllt an. „Wonach sieht es denn aus? NATÜRLICH LIEBE ICH DICH, DU ARSCHLOCH!“, mit einem weiteren Schrei und seiner erneut gesammelten Kraft, schlug Trunks seinem Freund daraufhin mit voller Wucht in den Magen und beförderte diesen somit wieder einige Meter weiter von sich weg. Distanz! Er musste um jeden Preis wieder vernünftig denken können, musste Goten auf Abstand halten. Trotz der Schmerzen und des Blutes, was Goten daraufhin auf den staubigen Boden spucken musste, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie hatten sich gerade praktisch ihre gegenseitige Liebe gestanden und hatten dabei nichts Besseres zutun, als sich gegenseitig die Fäuste um ihre Ohren zu donnern? Der Sohn Gokus konnte wirklich nichts dafür, aber mit einem mal fing er so derartig an zu lachen, dass es selbst die Schmerzen von Trunks‘ Schlägen vertrieb, nur um daraufhin ein neues unangenehmes Ziehen zu bilden, welches sich in seinem Bauch breit machte. „Was zum Teufel soll das? Willst du mich jetzt etwa auch noch auslachen?“ Mit wutverzerrtem Gesicht zog der Prinzensohn Son-Goten damit wieder auf seine Beine zurück und schlug ihm mit der anderen Hand hart ins Gesicht. Goten hatte für seine Verhältnisse jetzt lang genug gewartet. Er war hier doch nicht der persönliche Prügelsklave von Trunks! Jedoch wusste er auch genau, wie schwach sein Chibi eigentlich war und dass seine Fassade und die damit verbundene Stärke wohl nicht mehr lange halten würde. Diesen Gedanken schließlich beiseite schiebend, riss er sich von seinem Gegenüber los und feuerte nun seinerseits einen heftigen Energiestrahl auf Trunks. Sogleich holte er ihn noch im Energieschwall ein und schlug ihm daraufhin in den Rücken, sodass er regungslos am Boden zum Liegen kam. Er hatte zwar darauf geachtet nicht zu übertreiben, aber dennoch hatte Goten ein mulmiges Gefühl, als er auf seinen Freund zuging. So etwas hätte ihn keineswegs bewegungslos werden lassen dürfen. „Es reicht langsam, findest du nicht?“, blinzelnd schaute Goten seinem Trunks in seine blauen Augen, die mittlerweile einen tiefen Farbton angenommen hatten. „Meines Erachtens sollten wir beide endlich vernünftig darüber reden, hat doch jetzt wirklich lange genug gedauert oder nicht?“ Sein Rücken fühlte sich an, als wäre er am Zerbersten, dennoch hatte es Trunks irgendwie geschafft sich aufzurappeln und schaute Goten wütend an. „Scheiß auf dein verkommenes Gelaber, Goten! Für mich ist die Sache ein für alle mal gegessen. Du hast nicht nur mit meinem Vater geredet, anstatt die Sache mit mir zu klären, nein…du musstest mich ja auch noch unbedingt anlügen. Du weist ganz genau wie sehr ich es hasse, wenn dritte Personen mit ins Boot geholt werden! Meine ganze Familie hat wegen dir die Achtung vor mir verloren! Und daran bist alleine DU schuld!“ Daher wehte also der Wind. Goten huschte ein müdes Lächeln über seine Lippen und warmherzig schaute er Trunks in die Augen, während er eine Hand auf Trunks‘ Oberarm legte. „Du gibst also allen Ernstes mir die Schuld dafür, dass Vegeta endlich, nach etlichen Jahren mit dir ein tiefsinniges Gespräch geführt hat? Und nur mal so ganz nebenbei, mein Prinzchen...“ Trunks zuckte merklich zusammen. „Hast du jetzt einen totalen Dachschaden? Wie zum Geier kommst du darauf, dass deine Familie die Achtung vor dir verloren hat? Himmel…weil du ein paar Tränchen raus gequetscht hast und sie sich schreckliche Sorgen um dich gemacht haben? Bist du noch ganz dicht? Nur mal so zur Info...nicht ich habe mich bei deinem Vater ausgeheult und ihn aufgesucht, sondern er kam zu mir! Weil er sich um dich gesorgt hatte…was als Vater durchaus normal ist. Und klar war er nicht die beste Bezugsperson für dich in den letzten Jahren, aber was um alles in der Welt hat dich geritten, um zu denken, wir würden das alles nur machen, um dir wehzutun? Trunks verdammte Scheiße, nicht nur deine Eltern lieben dich, sondern ich auch.“ Tief schaute Son-Goten seinem Gegenüber in die Augen und gottverdammt…er sah so fertig und mitgenommen aus, fast schon zerbrechlich wie empfindliches Porzellan, sodass es dem Jüngeren fast das Herz zerriss. Kurz rollte eine verwirrte Träne über die bleichen Wangen von Trunks und für einen kleinen Moment sackte er in sich zusammen, konnte sich jedoch noch auf den Beinen halten, versuchte seine grässlichen Schmerzen zu ignorieren. Nein. Er wollte das nicht. Wollte kein Mitleid, kein Verständnis. Alles was er wollte, war….ja….was eigentlich? Was hatte er sich dabei gedacht, als er bei Goten seine Rache gesucht hatte…ihn etwa umzubringen oder so lange zu verprügeln, bis ihm eine bessere Lösung eingefallen war? Trunks schüttelte sichtbar seinen mittlerweile wieder schwergewordenen Kopf. Seine Kräfte verließen ihn, ausgerechnet jetzt. War das jetzt schon wieder ein Zeichen? Stöhnend fasste er sich an die Stirn…da waren auch wieder diese elendigen Kopfschmerzen. Fantastisch. Der Prinzensohn hatte seinen Blick gesenkt. Mit einem Mal spürte er wieder diesen riesengroßen, vernichtenden Scherbenhaufen über sich, welcher mit einem schrillen Ton auf ihn niederprasselte. Er hatte verloren, seine Kraft hatte ihn verlassen, es war sinnlos weiterzukämpfen. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hatte die mit Abstand wichtigste Person in seinem Leben verletzt, nur damit er sich selbst besser fühlte und seine eigenen Schmerzen vergessen konnte. Trunks‘ Atmung wurde schwer und wieder einmal, wie so oft in der letzten Zeit, schnürte sich seine Kehle schmerzhaft zu und er bekam keine Luft mehr. Was hatte er sich bloß dabei gedacht? Goten hatte völlig Recht…was hatte ihn bloß geritten, um zu denken, dass seine Familie ihn nun nicht mehr respektieren würde? Das war ja wohl völlig hirnrissig! Er liebte seine Familie…genauso wie sie ihn liebte. Sein Herz wurde schwer und begann immer unregelmäßiger zu schlagen. Selbst seinen Vater hatte er parktisch grundlos angefahren und angeschrien, obwohl dieser womöglich wirklich nur helfen wollte. Mit einem Mal schaute Trunks mit weitaufgerissenen Augen auf den staubigen Boden unter seinen Füßen. Er hatte tatsächlich zugelassen, dass diese dunkle Macht in ihm von seinem Körper Besitz ergriffen hatte und er genauso gefühlskalt und herzlos gehandelt hatte, wie sein Vater in dessen „Blütezeit“. Verwirrt und unendlich geschockt, begann er seinen Kopf zu schütteln und seinen Körper zu verkrampfen. Wäre Goten nicht wieder einmal da gewesen, um ihn zur Besinnung zu bringen, wäre er womöglich immer noch auf diesem Trip und hätte wahrscheinlich nicht einmal mehr damit aufhören können. Es war genug. Er konnte es einfach nicht mehr länger ertragen, seinen Blondi so zu sehen, wie er sich schon wieder selbst fertig machte und sich für alles die Schuld gab. Auch wenn er ziemlich übertrieben hatte, so konnte der Wuschelkopf das Handeln seines Gegenübers dennoch nachvollziehen. Er musste etwas unternehmen….er wollte einfach nur noch seinen Prinzen endlich lächeln sehen…und das völlig unbeschwert. Sanft wischte Goten die Tränen von Trunks‘ Gesicht und hob letztlich mit seiner Hand sein Kinn an, um ihm wieder in die Augen sehen zu können. Es war wie ein Wunder und ein absolut fantastisches Phänomen. Allmählich und unendlich langsam färbten sich die Augen von Trunks wieder zu ihrer normalen Farbe…seinem Himmelblau. So wie es aussah hatte er es geschafft. Sein Chibi schien wieder klar denken zu können und seine Aura hatte sich auch wieder normalisiert. Zumindest, war der Hass in ihr verschwunden. Goten bekam dennoch eine unangenehme Gänsehaut, als er den Lebenshauch, Trunks‘ Aura, in sich spüren konnte. Er war völlig fertig und niedergeschlagen….wusste offensichtlich nicht mehr weiter, zudem war sein Blondi eiskalt und schien angefangen haben zu zittern. „Lass uns endlich damit aufhören….bitte…“, flüsternd hatte Goten diese Worte ausgesprochen, während er seinem Prinz tief in die Augen geschaut und eine verwirrte Haarsträhne von ihm hinter sein Ohr gestrichen hatte. „Schließ deine Augen, wenn du mir vertraust.“, hauchte er noch nach und sah dabei zu, wie Trunks offensichtlich mit sich selbst kämpfte. Goten wusste genau, dass es jetzt nur noch an diesem einen Punkt hing. Trunks musste ihm vertrauen, ihn endlich an ihn heranlassen, sich ihm öffnen. Nach einer schirr andauernden Ewigkeit, konnte man förmlich sehen, wie diese bereits eh schon mürbe und verkommende Mauer um Trunks endlich einstürzte und zusammenfiel. Unter einer heftigen Reihe von immer weiter fortlaufenden Tränen begann Trunks schließlich endlich seine Augen zu schließen und zitterte immer heftiger. Er stand nun völlig schutzlos und ergebend vor Goten und wartete auf seine Reaktion. Kurz darauf wurde er in zwei starke, warme und unendlich guttuende Arme gezogen. Goten atmete noch einmal tief ein und aus und besah sich seinen blinden Freund vor sich. Er wusste genau, dass er die Augen erst wieder öffnete, wenn er es von ihm verlangte. Er hätte ihn also liebend gern noch etwas zappeln lassen, nur hielt es der Kleinere selbst kaum noch aus. Sachte legte er daraufhin eine Hand in den Nacken von Trunks und ließ die andere an seinem Rücken ruhen, während er ihn vorsichtig zu sich herunterzog. Als beide Halbsaiyajins letztlich schweratmend am Boden lagen, setzte sich Goten behutsam auf seinen Prinzen und strich ihm über sein angespanntes Gesicht, konnte deutlich erkennen, dass er unter starken Schmerzen litt. Seine eigenen waren so gut wie völlig verschwunden. Kopfschüttelnd und diese Gedanken nun verdrängend, ließ er letztlich eine Hand von sich auf einer Wange von Trunks ruhen und blickte ihn noch einmal liebevoll an. „Ich liebe dich, Trunks- Kun.“, mit diesen Worten beugte er sich hinunter zu seinem Lebensinhalt und verschloss seine Lippen mit denen von Trunks. Er hatte im Leben nicht gedacht, dass es sich so derartig gut…nein…atemberaubend…Gotens Verstand schaltete sich aus. Nein…es gab es einfach keine Worte für dieses Gefühl. Er lag hier auf ihm, auf seinem Trunks, durfte ihn küssen, ihn endlich bei sich haben und niemals wieder würde er ihn gehen lassen…niemals! Trunks konnte es nicht glauben. Er hatte das Gefühl, als würde sein Herz jeden Moment aus seiner Brust springen. Endlich…endlich war es nicht mehr nur dieser dumme Traum, sondern die unglaubliche Wirklichkeit. Er hatte seinen Goten…er hatte ihn endlich bei sich…küsste ihn und war im so nahe, wie er es die ganze Zeit sein wollte. Er hätte fast wahnsinnig werden können unter dieser zarten und sachten Berührung. Seine Lippen waren so wunderbar weich, noch besser als er sich es jemals hatte erträumen können, es fühlte sich so unsagbar gut an, war wie ein sanfter Schleier, der sich beruhigend auf seine aufgewühlte Seele legte und diese endlich wieder reinigte und vollkommen machte. Unter immer weiterwährenden Tränen, vergrub er seine Hände in der Haarpracht von Son-Goten und klammerte sich regelrecht an ihm fest. Er war sein Rettungsring in der tobenden Flut, die endlich begann abzuschwellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)