Fensterbanknächte von Angel_66 (TrunksxGoten) ================================================================================ Kapitel 8: Von Heulsusen und Hoffnungsschimmern ----------------------------------------------- Die Tage vergingen. Kein Wort hatten sie miteinander gewechselt….wie auch? Trunks war erneut wie vom Erdboden verschluckt und ließ einfach nichts von sich hören….ignorierte die unzähligen Anrufe und SMSn…war nicht zu Hause, wenn er nach ihm an der Haustür fragte. Seufzend strich sich der Sohn Gokus durch sein dichtes, schwarzes Haar und sog die frische Luft ein. Er konnte diese wunderschöne Umgebung mit der saftig grünen Wiese, dem Wasserfall und dem kleinen See, der sich daraus bildete, vor ihm einfach nicht genießen. Er hatte ein so furchtbar schlechtes Gewissen. Er hatte seinen Trunks nicht nur angelogen, sondern ihn auch noch, dem Anschein nach, zu tiefst gekränkt. Goten konnte sich die Reaktion von Trunks einfach nicht anders erklären…er hatte regelrecht sehen können, wie dieses strahlende Blau trüb und matt wurde, als er seinem Freund gesagt hatte, er wäre verliebt. Mit erstickten Tränen schluckte der Halbsaiyajin den dicken Kloß herunter, der sich in seinem Hals bildete. Er verstand das einfach alles nicht. Er hatte immer gedacht seinen Trunks zu kennen…so wie kein anderer…einfach alles von ihm zu wissen…und jetzt das. Jetzt hatte er wahrscheinlich das Wichtigste und Bedeutendste einfach übersehen, mit Füßen getreten. Immer noch waren da diese schreckliche Unsicherheit und diese Zweifel, aber Goten konnte es sich einfach nicht mehr anders erklären, nachdem die Anzeichen am Abend in der Disco und dem Szenario im Bett seine Vermutungen größtenteils bestätigt hatten. Er hoffte so inständig, dass er damit richtig lag…Trunks seine Gefühle erwiderte und er sich jetzt nicht mehr aus Frust und Depressionen an den oder die nächst Beste ranhängen musste. Es war so erniedrigend gewesen, aber doch konnte er einfach nicht damit aufhören…bis er sich endlich nach all den Jahren eingestanden hatte, Trunks wirklich zu lieben. Er wollte ihn einfach haben…voll und ganz…ihn nie mehr gehen lassen müssen. Seufzend und zu tiefst verbittert strich sich der Schwarzhaarige über sein abgespanntes Gesicht. Er hatte die letzten Tage so gut wie nicht geschlafen, immerzu musste er an seinen Prinzen denken…der im Endeffekt nur für ihn alleine einer war…sein Prinz. Kopfschüttelnd blickte Son-Goten in den strahlend blauen Himmel, der den Augen seines Liebsten doch so sehr glich. Nie hätte er sich träumen lassen, dass Trunks auch nur annähernd solche Gefühle für ihn haben könnte…und jetzt schien es tatsächlich der Fall zu sein. Frustriert schloss er seine Augen. Wie sollte er das nur anstellen? Wie um alles in der Welt sollte er herausfinden, ob ihn sein Blondi wirklich liebte….ihn begehrte? War das nicht ein Ding der Unmöglichkeit, wo er doch eh nicht mit ihm reden, geschweige denn ihn sehen wollte? Ein Luftzug, der plötzlich und ohne Vorwarnung aufgetaucht war, schreckte Son-Goten aus seinen traurigen Gedanken auf und holte ihn in die Realität zurück. Verwirrt und erschrocken blickte er um sich, da er auf einmal das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Langsam drehte er sich um und traute seinen Augen nicht. Der Prinz stand vor ihm. „Vegeta??!!“ Geschockt weiteten sich die Augen des Halbsaiyajin, als der Vater von Trunks mit verschränkten Armen ein leichtes Nicken, gefolgt von einem genervten Knurren von sich gab. „Ja, ich. Hör zu Sohn von Kakarott, wir müssen reden.“ Langsam und grazil schritt der Vollblutsaiyajin auf den Jungen vor sich zu und setzte sich schließlich direkt neben ihn in das weiche, saftig grüne Gras. „Es geht um Trunks.“, fügte er schließlich, der Vollständigkeit halber, noch hinzu und blickte in die Augen seines Gegenübers. Dieser musste sich erst einmal wieder beruhigen. Damit hätte er beim besten Willen nicht gerechnet. Vegeta hatte ihn aufgesucht…um über…Trunks zu reden? Irgendwie passte das ja mal sowas von gar nicht in das Weltbild des Halbsaiyajin, aber er konnte wahrscheinlich eh nichts anderes machen, als dem Prinzen jetzt weiterzuzuhören. Andernfalls würde er sich sicherlich an der nächst besten Steinwand wiederfinden. „Tr…Trunks?...was ist denn mit ihm?“, wagte er sich dann vorsichtig nachzufragen und blickte Vegeta scheu in die Augen. Himmel…von so nahem sah er sogar noch furchterregender aus….fast noch schlimmer als seine eigene Mutter. Einen kurzen Moment lang, für das menschliche Auge wahrscheinlich gar nicht erst sichtbar, konnte der Jüngere einen Anflug von Sorge in den dunklen Augen des Prinzen erkennen. Blinzelnd versuchte Son-Goten genauer hinzuschauen…war das denn möglich? „Ich mache mir so langsam ernsthafte Gedanken über ihn. Er redet kein Wort mehr, sperrt sich in sein Zimmer ein und kommt höchstens zum Essen mal heraus. Kannst du mir das erklären?“, stellte der Prinz den Sohn seines Erzfeindes auch gleich weiter zur Rede, sodass dieser gar nicht mehr die Möglichkeit besaß über seine vorherigen Gedanken nachzudenken. Allerdings musste er das auch nicht mehr, da die Worte Vegetas seine Erkenntnis gerade eben bestätigt hatten. „Nun…also…ich weiß nicht so recht…ähh...“ Scheiße…jetzt hatte er ein wirklich ernsthaftes Problem…was um Dendes Willen sollte er denn jetzt bitteschön dem Vater seines Freundes nur sagen? Etwa: „Ja also…er ist in mich verliebt und ich in ihn. Allerdings sind wir beide zu blöd es zuzugeben und drehen uns in einem verflucht beschissenen Teufelskreis…???“ Das wäre wohl mit Abstand das aller Dümmste was er jetzt tun konnte….oder? Son-Goten schloss seine Augen und dachte scharf nach. Wenn er es sich so recht überlegte, dann hatte er ja schon bei dem Gespräch mit Trunks Scheiße gebaut, weil er dort auch dachte, die Wahrheit wäre die schlimmste von allen anderen möglichen Antworten gewesen. Somit hatte er sich die Beste Möglichkeit entgehen lassen, seinem Blondi seine Liebe zu gestehen und dann wäre jetzt…zumindest höchstwahrscheinlich alles in bester Ordnung. „Was denn jetzt? Raus mit der Sprache. Denkt ihr beide etwa, ihr könntet mich hier völlig verarschen? Da ist doch irgendetwas…das sieht doch ein Blinder!“ Ein nicht gerade freundliches Schnaufen unterstrich die Worte des Prinzen nachträglich und gefährlich mit den Augen funkelnd wurde Son-Goten schließlich von Vegeta gemustert. „Wage es nicht mich anzulügen.“ Kurz quietschte Son-Goten auf und war im Stande nach hinten umzukippen, bevor er sich dann wieder versuchte aufzusetzen und sich nervös auf der Unterlippe herum kaute. Sollte er es dem Prinzen wirklich anvertrauen? Er schien sich wirklich große Sorgen um Trunks machen zu müssen, das stand fest. Ansonsten wäre er nicht so derartig angespannt und nervös, Goten konnte es seiner Aura entnehmen…er war wirklich außerordentlich besorgt. Noch einmal atmete der Halbsaiyajin tief ein und aus. Wie würde Vegeta bloß darauf reagieren, wenn er erfahren würde, dass sein Sohn schwul sei? Schnell schüttelte er gedanklich seinen Kopf…das wäre wohl das Todesurteil für ihn und seinen Liebsten. „Son-Goten, ich fordere dich jetzt das letzte mal auf. WAS ist los mit ihm???“, schrie Vegeta nun schon förmlich und kniff beängstigend seine schwarzen Augen zusammen. Er konnte es gar nicht leiden, wenn man ihn warten ließ. „Vegeta…jetzt beruhig dich bitte…“, nervös knetete Goten seine Hände durch und blickte scheu in der Gegen umher, „…glaub mir, wenn es so einfach wäre, dann hätte ich es dir schon längst gesagt. Ich mach mir doch selbst einfach so höllische Sorgen um ihn…es macht mich krank nicht zu wissen, wie es ihm geht. Aber…“ „…aber was??“, zischte der Prinz und ballte seine Hände wütend zu Fäusten. Was war da nur los? Ihm war selbst klar, dass er als Vater wohl völlig für Trunks versagt hatte. Aber nur, weil er ihm nicht immer Aufmerksamkeit geschenkt hatte, hieß das doch wohl noch lange nicht, dass ihm sein Sohn, sein Fleisch und Blut völlig am Arsch vorbeiging! „…ich habe Angst. Genau wie er…es macht uns einfach beide kaputt, weil wir mit keinem darüber reden können. Bei ihm ist es wahrscheinlich noch viel schlimmer als bei mir….und ich möchte einfach nicht, dass wir für etwas verurteilt werden, was im Prinzip völlig banal und menschlich ist. Ich habe einfach Angst davor, dass du es vielleicht völlig falsch aufgreifen könntest und ich ihm damit noch mehr wehtue, als ohnehin schon.“ Son-Goten versuchte verzweifelt gegen seine Tränen anzukämpfen und drehte seinen Kopf weg. Er wollte einfach nur noch, dass alles wieder gut wird. Was war denn daran schon zu viel verlangt? „Nun sag es mir doch endlich….wenn es dir wirklich so viel bedeutet, dann hast du mein Wort, dass ich keinen von euch verurteilen werde.“, quittierte der Saiyajinprinz schließlich und klang zu Gotens Überraschung wirklich verständnisvoll und mitfühlend, sodass es dem Halbsaiyajin aus heiterem Himmel sofort wieder besser ging und er sich wohler fühlte in seiner Haut. Vegeta hatte ihm gerade sein Wort gegeben…das war wohl mehr als ausreichend dafür, endlich mit der Wahrheit herauszurücken. „Also gut…dann werde ich dir jetzt etwas anvertrauen, mit dem du wahrscheinlich am Wenigsten gerecht hättest…“ Tief holte der Halbsaiyajin noch einmal Luft und schloss die Augen, bevor er zu seiner endgültigen Antwort ansetzte. Er wusste nicht wieso, aber Vegeta hatte ihm irgendwie das Gefühl der Hilflosigkeit genommen und vermittelte ihm diese unendlich guttuende Sicherheit, wie er sie sonst nur von seinem Trunks gespürt hatte. Vielleicht war auch dieses der springende Punkt. Mit einem Mal war sich Goten wirklich sicher, dass Vegeta ihre Situation verstehen würde und ihm selbst vielleicht sogar einen Rat geben könnte. „Ich glaube, dass wir uns gegenseitig ineinander verliebt haben.“ Er konnte einfach nicht genau beschreiben, was er im Moment denken sollte. Er fühlte sich so leicht…so federleicht. Als würden sich seine Füße völlig freiwillig vom Boden lösen, als würde er einfach hinauf in den Himmel schweben. Tief atmete Son-Goten sie frische Luft ein und füllte seine Lungen mit dem lebensnotwenigem Sauerstoff. Es tat so unsagbar gut, diese schwere Last nun losgeworden zu sein….sein Herz war so viel leichter geworden. Das einzige was man in diesem Moment vernehmen konnte war diese unendlich angespannte Stille. Keiner sagte auch nur ein Wort, keiner der beiden rührte sich, keiner brachte es fertig auch nur ein Geräusch von sich zu geben. Goten schloss seine Augen. Es war ihm egal, was gleich passierte….er war zufrieden. Zufrieden damit endlich diese schmerzhafte Wahrheit sagen zu dürfen. Er liebte Trunks…einfach von ganzem Herzen, völlig egal was andere darüber dachten oder redeten. Er liebte ihn….fertig, aus! Dem Sohn Gokus war es egal, ob er im nächsten Moment vielleicht sogar die Faust von Vegeta in seinem Gesicht haben könnte, ob dieser völlig ausrastete oder wild losschrie. Alles war nun egal…das einzige was noch zählte war sein Prinz. So verstrichen die Minuten und jeder der beiden hing seinen eigenen Gedanken nach. Vegeta hatte nicht eine Miene verzogen, als Goten diesen finalen Satz von sich gegeben hatte. Er hatte nicht einmal gezuckt. In diesem Moment fragte sich der Halbsaiyajin, ob sein Gegenüber vielleicht sogar bereits mit dieser Antwort gerechnet hatte. Vielleicht hatte er es die ganze Zeit schon gewusst, wollte es nur endlich bestätigt haben, um ganz sicher gehen zu können. Scheu und ziemlich verunsichert versuchte der Jüngere den Blick seines Gegenübers analysieren zu können…. – vergebens. Vegeta schaute wie immer. Ob er nun entspannt oder innerlich total am ausrasten war, konnte Goten einfach nicht sagen. Er hatte bis jetzt schon immer vergebens versucht aus dem Vater seines Blondis schlau werden zu können. Er verstand ihn einfach nicht. Erneut verstrichen die Minuten. Son-Goten wurde zusehend nervöser…langsam machte ihm Vegeta Angst. Stand er vielleicht unter Schock? Oder wartete er nur auf den passenden Augenblick um ihn endlich attackieren zu können, um ihm seine Gefühle wieder auszutreiben? Vorsichtig schaute Son-Goten wieder auf und biss sich nervös auf seine Unterlippe. „Vegeta? Jetzt sag doch bitte etwas…“ Völlig verstreut und unsicher blickte der Halbsaiyajin dem wahren Prinzen in seine Augen. Er hatte es unbedingt wissen wollen und nun hatte er es erfahren. Also war es doch nun wirklich nicht zu viel verlangt, darauf auch eine Antwort zu bekommen. Immerhin war er doch hier um zu helfen….oder nicht? Vegeta kniff seine dunklen Augen zu Schlitzen zusammen und musterte den kleinen Burschen vor sich derart kritisch, als würde er sich selbst im Spiegel betrachten. Sollte es der Knabe auch nur gewagt haben ihn bei so einem heiklen und wichtigem Thema anzulügen, dann konnte er jetzt sofort aufstehen und sich sein eigenes Grab schaufeln gehen. Durchdringend und hart fing er schließlich den Blick von Son-Goten ein und bemerkte, dass dieser sofort begann zu zittern. Gut so….sollte er ruhig etwas Angst und Respekt haben. Immerhin saß ihm hier der Prinz der Saiyajins gegenüber. Je mehr er den Jungen so vor sich sah, desto mehr war der Vollblutsaiyajin darin bestätigt, dass er tatsächlich die Wahrheit gesprochen hatte. Der Kleine konnte ihm noch so scheu und rehgleich in die Augen blicken, aber er erkannte stets diesen eindeutigen Willen und diese enorme Kraft. Er wollte seine Ziele erreichen, komme was wolle. Er würde dafür alles geben und auch opfern, damit seine Wünsche in Erfüllung gingen. Kurz zeichnete sich ein leichtes Lächeln in dem Gesicht des Älteren ab. Der Bursche war eben doch genauso wie sein Vater. Bei diesem Gedanken musste der Prinz unweigerlich an seinen eigenen Sohn denken. Es versetzte ihm einen schmerzhaften Stich im Herzen…die einzige Parallele, die er selbst zu seinem Sohn ziehen konnte war, dass dieser nun letztlich genauso verschlossen und eingekapselt war, wie er selbst damals auch. Er hatte sich doch damals selbst in Bulmas Schwangerschaft geschworen, dass er seinen Kindern ein besseres Leben geben würde. Er selbst wuchs in Horror, Zerstörung und Gewalt auf und immer hatte er gedacht, dass das alles zu seiner Stärke beigetragen hatte. Zu lange hatte er gebraucht, um seine Einstellung zu diesem Thema zu ändern…für ihn war es lange kein Geheimnis mehr, dass er seine Familie liebte, auch wenn das damals wohl noch nie einer gedacht hatte. Diese Erkenntnis kam spätestens mit der Geburt von Bra und Vegeta hatte es auch schon lange eingesehen, dass die Kleine ihn immer wieder mit Lebensfreude erfüllte. Einsichtig schloss der Prinz seine Augen. Trunks hatte nach der Geburt seiner Schwester oft an zweiter Stelle stehen müssen und doch liebte er sie und würde sie immer verteidigen. Vegeta hatte sich zwar schon mehrfach gefragt, ob sein Sohn vielleicht eifersüchtig auf seine Schwester sein könnte, verwarf diese Frage aber jedes Mal aufs Neue…diesmal konnte er das allerdings nicht. Trunks konnte gar nicht auf sie eifersüchtig sein….dazu liebte er sie zu sehr. Vegeta hätte sich in diesem Moment selbst ohrfeigen können. Sein Sohn hatte in seinem Leben genauso wenig einen Vater gehabt, wie er selbst auch. Zwar war Trunks von ihm trainiert worden, doch nie hatte Vegeta ihn für seine Fortschritte gelobt. Nie hatte er etwas mit seinem Sohn unternommen, ohne dabei einen eigenen Vorteil dahinter zu sehen. Vegeta konnte nicht einmal sagen, was genau in seinem Sohn vorgehen musste. Im Prinzip hatte er sein ganzes bisheriges Leben verpasst und kannte womöglich selbst seinen Erzfeind Kakarott besser als seinen eigenen Sohn. Kopfschüttelnd holte sich der Prinz aus seinen eigenen Gedanken wieder zurück in die Realität. Die Vergangenheit konnte er jetzt auch nicht mehr ändern. Er musste zusehen, dass er etwas in der Gegenwart bewirken konnte. Dass sein Sohn nun höchstwahrscheinlich schwul zu sein schien, war für ihn selbst nicht wirklich ein Problem. Eigentlich war es sogar etwas völlig natürliches, da bei jedem Saiyajin der Sexualtrieb feiner abgestimmt war, als bei normalen Menschen. Damals auf Vegeta-Sai war es nun wirklich nichts Besonderes gewesen sich mit einem Partner des gleichen Geschlechtes zu vergnügen. Sie waren Krieger, Tyrannen und alles was zählte war ihre Stärke und Kraft….alles andere war ihnen schlicht und einfach scheißegal gewesen. „Es ist ok, Son-Goten.“, begann er schließlich und schaute dem Jungen wieder in seine schwarzen Knopfaugen, die ihn nun völlig entgeistert anstarrten. Damit hatte er offensichtlich jetzt nicht gerechnet. „Nur eins musst du mir erklären…“, fuhr er danach fort und zog seine Augenbrauen fragend zusammen, „Warum glaubst du es nur?“ Erneut brach diese Stille aus, nun allerdings Seitens von Goten. Dieser musste erst einmal seine Gedanken ordnen, die ihm völlig entgleiten zu schienen. Er blinzelte dreimal und schüttelte sanft seinen Kopf. Hatte er das eben gerade wirklich richtig verstanden? Vegeta saß hier also wirklich völlig entspannt vor ihm und sein einziges Problem war, dass er nicht wusste, warum er selbst nur vermutete, dass er und Trunks sich gegenseitig ineinander verliebt hatten? Erneut schüttelte er seinen Kopf. Er war fest davon überzeugt, dass besagtes Hirn ihm hier einzig und allein einen üblen Streich spielte. „Hallooohhooo??“, hörte er es immer wieder rufen, „Das ist Vegeta, der da vor dir sitzt!!!“ Als ob er das nicht selber wusste. Goten gestand sich ein, er war zutiefst verwirrt, um auch nur einen weiteren klaren Gedanken fassen zu können. War Vegeta tatsächlich derartig besorgt um seinen Sohn, dass er jetzt hier rum saß und mit IHM darüber sprach, welche Gefühle sich da breit zu machen drohten? Anscheinend, ja. Goten konnte es sich einfach nicht anders erklären. Aber sollte er wirklich mit Vegeta über seine innigsten und geheimsten Gefühle reden? Einfach so….ohne zu wissen, was danach passieren könnte? Und überhaupt…warum zum Teufel nahm er das hier verdammt noch mal alles so locker? Sein Sohn war schwul…Son-Goten hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass es „ok“ für den Prinzen war….als wäre das alles hier halb so wild…nur eine Phase…etwas völlig banales. Er schloss kurz die Augen, um sich wieder zu fassen. Er merkte förmlich, wie sein Verstand durchzudrehen begann und er überreagierte. Vegeta war hier um zu helfen….er war da um aufzuklären und zu verstehen, war der Gedanke noch so unreal und unglaubwürdig. „Ich weiß es eben nicht…es ist alles so kompliziert. Wahrscheinlich ist das eh alles total sinnlos…und überhaupt…ich weiß eben nicht mal, ob er meine Gefühle wirklich erwidert. Es ist eine Vermutung…er war die ganze letzte Zeit schon so merkwürdig…und ich….ich…ich hab´s einfach so vermasselt…“, nervös kaute sich der Halbsaiyajin auf seiner Unterlippe und raufte sich seine pechschwarzen Haare. Trunks wollte eh nicht mit ihm reden…er hatte einfach alles kaputt gemacht und dafür würde er sich am liebsten selbst ohrfeigen. Vegeta sah zu, wie Son-Goten einen innerlichen Kampf mit sich selbst austrug. Er verstand immer noch nicht und wartete, bis der Kleinere die richtigen Worte gefunden hatte. Er konnte im Moment eh nicht viel mehr machen als zuhören…erst einmal musste er verstehen, was da vorgefallen war, um sich letztlich eine Meinung bilden zu können. „Er hatte den Kontakt abgebrochen…einfach so und ich wusste nicht warum. Nach einer Zeit haben wir uns wieder vertragen, aber immer wenn ich da war benahm er sich völlig komisch… fast schon schüchtern und völlig verschlossen. Dann waren wir an einem Abend weg mit nem Kumpel von mir, wo Trunks erfuhr, dass dieser schwul war und als er mit mir getanzt hat ist Trunks völlig ausgerastet…ich vermute er war eifersüchtig. Da ist zu viel getrunken hatte, weiß ich nicht mehr viel von dem Abend, aber jedenfalls hat er mich mit zu sich nach Hause genommen und als wir aufgewacht waren wurde alles nur noch schlimmer…er stellte mich zur Rede, weil ich im Schlaf an ihn gerückt bin und er hatte die ganze Zeit einen derartig komischen Blick…als wolle er mir etwas sagen, wusste aber nicht wie. Ich konnte ihm aber nicht sagen, dass ich eigentlich bi bin und ihn liebe, weil ich Angst hatte, es würde unsere Freundschaft komplett und endgültig zerstören und als ich einfach nicht wusste, wie ich ihm das alles erklären könnte, hab ich gesagt, dass ich in ne Tusse verschossen bin. Danach ist er völlig zusammengebrochen und hat mich weggeschickt…jetzt reagiert er weder auf Anrufe, noch auf meine SMSn…ich hab einfach keine Ahnung mehr, was ich noch machen könnte.“, damit beendete Son-Goten seine Erklärung und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er konnte einfach nicht mehr. Er wusste einfach nicht mehr weiter und hatte das Gefühl, dass er seinen Trunks für immer verloren hatte. Als die ersten Tränen in seinen Augenwinkeln glitzerten, drehte er sich von Vegeta weg und sank in sich zusammen. Es musste einfach raus und er konnte diese ekligen, nassen Dinger auch einfach nicht mehr zurückhalten…zu lange hatte er es gemacht und nun ging es einfach nicht mehr. Es war zu viel für ihn. Aufseufzend raufte sich jetzt seinerseits Vegeta die Haare und sah ein Knäul von einem Son-Goten vor sich zusammenzucken und in sich zusammensinken. Das hatten die beiden ja einfach fantastisch eingefädelt…und Beziehungskisten waren eigentlich auch nicht gerade sein Spezialgebiet. Das einzig sinnvolle war wahrscheinlich, dass er endlich mit seinem Sohn redete….und das bei weitem nicht nur über Son-Goten. Tief ein- und ausatmend hob er Prinz eine Hand von sich in die Höhe und legte sie trostspendend auf die rechte Schulter von seinem Gegenüber, der sein Gesicht von ihm abgewandt hatte. Ein kleines Lächeln huschte über das Gesicht des Saiyajins…der Kleine war anscheinend stolzer, als er es ihm zugetraut hatte. „Nun hör schon auf zu flennen, du Heulsuse! Ich werde mit Trunks reden…ich werde es nicht zulassen, dass er sich seine Zukunft genauso verbaut, wie ich es damals selbst gemacht habe. Er hat ein besseres Leben verdient…wäre ja gelacht, wenn der Prinz der Saiyajins an so einer einfachen Sache scheitern würde, wie seinem Sohn mal einen verbalen Arschtritt zu verpassen.“, grinsend stand der Ältere damit auf und schaute noch einmal zu Son-Goten herunter, der mittlerweile tatsächlich aufgehört hatte zu weinen und einfach nur noch völlig entgeistert zu ihm hochstarrte. Das einzige, was der Prinz noch vernahm, bevor er sich in die Lüfte erhob um nach Hause zu fliegen, war ein flüsterndes „Danke, Vegeta…dafür werrd ich dir auf ewig dankbar sein.“, seitens Son-Goten, der sich nun schief grinsend die letzten Tränen mit seinem Ärmel wegwischte. Diesmal war der Hoffnungsschimmer nicht nur ein kleines Fünkchen, sondern vielleicht sogar schon eine kleine Flamme, die nur darauf wartete von dem Richtigen endlich entflammt zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)