This is war von BurglarCat ================================================================================ Kapitel 13: "Liebst du sie?" ---------------------------- Was zum Teufel war geschehen? Sie war kaum einen Tag weg gewesen und schon hatte sie das Gefühl, dass die Dinge bereits außer Kontrolle gerieten. Ein Gefühl, welches Robin nicht leiden konnte. Gleichzeitig war sie sich fast sicher, dass es sich hierbei einzig und allein um ihre Einbildung handelte. Denn egal was geschehen war, es konnte nichts mit der Marine zu tun haben. Glaubte sie ihrem Informanten, dann hatte sie noch ein paar Tage Zeit, um ihre Angelegenheiten zu regeln und von der Insel herunter zu kommen, bevor etwas geschah. Ein machbares Unterfangen. Eigentlich. Doch was wusste sie schon? Sie verließ sich auf die Informationen eines Mannes der vielleicht irgendwie in Dragon’s Schuld stand. Doch konnte sie sich dessen sicher sein? Was, wenn auch diese Information nicht stimmte. Sei es, weil er log oder die Marine wieder falsche Informationen hatte durchsickern lassen. Es hinterließ ein ungutes Gefühl, obgleich sie zugeben musste, dass dieses kaum etwas damit zu tun haben konnte, dass das „Belmeers’s“ geschlossen war. Sie hatte erwartet Nami um diese Zeit dort zu finden, es war mitten in der Nacht. Doch statt einer vollen, lauten Bar hatte sie nur einen verriegelten, zerstörten Raum vorgefunden. Da waren Schäden in der Wand, die provisorisch geschlossen worden waren und ein Blick durch die Fenster hatte ihr gezeigt, dass kaum noch etwas von der Einrichtung vorhanden war. Zwar hatte sie nicht viel erkennen können durch das mangelnde Licht, doch auch nach Einsatz ihrer Kräfte war klar gewesen, dass Nami sich nicht spontan dazu entschieden hatte zu renovieren. Jetzt stand sie in der Bar, zumindest eine ihrer Doppelgängerinnen, und sah sich um. Robin selbst stand in einer Seitengasse und behielt ihre Umgebung genau im Auge. Die Piraten waren mit sich beschäftigt und so sollte sie ausreichend Zeit haben, um sich einen Überblick zu verschaffen, bevor sie hinauf zu Nami’s Wohnung gehen würde. Dort würde sie hoffentlich mehr Glück haben. Nun versuchte sie sich umzusehen. Auf den ersten Blick konnte sie vor allem den Gestank nach Alkohol wahrnehmen, der wohl von den zerstörten Flaschen herrührte. Die Trümmer gaben zunächst wenige Hinweise darauf was genau geschehen war und so lief sie langsam weiter und sah sich genauer um. Vielleicht wäre das alles auch unerheblich und sie sollte keine Zeit damit verschwenden. Auf der anderen Seite wusste sie noch nicht, ob Nami wirklich oben war und die Grenze, dort ihre Kräfte einzusetzen, würde sie nicht überschreiten. Hinzu kam, dass sie anzweifeln würde, dass Nami ihr wirklich die Wahrheit sagen würde, würde sie sie nach der Bar fragen. Und egal wie wichtig oder unwichtig das alles vielleicht sein mochte, Informationen konnten manchmal einen großen Unterschied machen. Deswegen würde sie sich nun diese Zeit nehmen auch, wenn es für sie selbst durchaus eine Herausforderung war sich daran zu halten und nicht loszugehen, um die Jüngeren zu suchen. Robin ging weiter durch den Raum, sah sich genau um. Es dauerte etwas, bis sie einen Hinweis gefunden hatte, vielleicht den einzigen. Sie hockte sich neben die Trümmer und strich mit der Hand über das, was einmal ein Tisch gewesen war. Jetzt war es nur noch ein halber Tisch und der Grund dafür war eine saubere Schnittkante, die das Holz gespalten hatte. Es gab wahrlich nicht viel was so etwas verursachen könnte und auf dieser Insel auch nur eine Person, der daran gelegen war auf diese Weise Ärger zu verbreiten. Missbilligend zog Robin die Brauen zusammen, dann löste sich ihre Doppelgängerin auf. Sie hatte genug gesehen, um sich ihren Teil denken zu können. Ob das alles der Wahrheit entsprach oder nicht war einmal dahingestellt. Es war vielleicht auch nicht wichtig. Doch meistens, wenn es um Nami ging, dann lag sie mit ihren Vermutungen ziemlich richtig. Was Zorro nun allerdings dazu verleitet hatte auch in ihrer Bar zu wüten war vielleicht eine Sache für sich. Blieb zu hoffen, dass es lediglich die Einrichtung war, die etwas abbekommen hatte. Robin stieß sich von der Wand ab, an der sie zuvor noch gelehnt hatte, und machte sich auf den Weg. Durchaus ein Glück, dass Nami es vermied weit weg von ihrer Arbeitsstelle zu wohnen. Es ging die Seitengasse entlang hinter das Gebäude, damit sie dort die Treppe hinaufsteigen konnte. Wenn sie nicht in der Bar war, wo sollte sie sonst sein? Es war also die nächste Anlaufstelle, die sie prüfen wollte. Oben angekommen würde sie dann auch in ihre Tasche greifen. Immerhin hatte sie einen Schlüssel, der es ihr erlaubte immer wieder hierher zu kommen. Es war ein Vertrauensvorschuss, Robin wusste darum was es Nami bedeutete ihren privaten Raum zu teilen. Es hatte sie durchaus gewundert, als die andere ihr den Schlüssel das erste Mal vor die Nase gehalten hatte. Eine nicht einzuordnende Geste und auch heute fühlte es sich noch immer etwas komisch an diesen Raum zu betreten. Immerhin war Robin hier nur ein Gast für kurze Zeit. Das es sich dennoch gut anfühlte konnte sie nicht leugnen. „Sie ist nicht hier.“ Robin hielt inne. Gerade hatte sie den Schlüssel in das Schloss gesteckt, als die Stimme sie dazu zwang ihre Bewegung zu unterbrechen. Sie war nicht hier? Mit ausdrucksloser Miene drehte sie dann doch auch den Kopf und sah sich um. Der Blick ging ein Stück weiter hinauf, wo Zorro auf einem der anderen Dächer hockte und zu ihr hinüber blickte. Das er in seiner Hand eine Flasche hielt wunderte sie nicht wirklich. Zwar war seine Sprache noch nicht verwaschen aber das musste nichts heißen. Ihre Erfahrung sagte ihr, dass Zorro einiges trinken konnte und man es ihm dennoch nur bedingt anmerkte. Vielleicht gab es sogar nie einen Moment in dem er völlig nüchtern war. „Wo ist sie?“ Wenn nicht hier, wo war sie dann? Das war die entscheidende Frage. Ob sie sich dabei von Zorro allerdings Hilfe oder Antworten erwarten konnte war durchaus fraglich. Zumal sie sich sicher war, dass er etwas mit all dem zu tun hatte und wenn dem so war? Dann hatte Nami vermutlich allen Grund, um ihm aus dem Weg zu gehen. Zorro zuckte mit den Schultern und setzte die Flasche wieder an, um daraus zu trinken. Dabei wandte er den Blick ab. Robin würde noch einen Moment warten, doch als nichts weiter kam, würde sie die Tür öffnen und in die Wohnung gehen. Vielleicht war Nami nicht hier, doch es könnte sein, dass sie hier einen Hinweis finden würde, wo die andere sich aufhielt. Oder zumindest etwas das ihr half. Auf der anderen Seite konnte es auch sein, dass Nami bald von alleine zurück kommen würde, es war immerhin schon spät und sie neigte für gewöhnlich nicht dazu sich zu lange herum zu treiben. So sehr sie also das alles auflösen und die andere von dieser Insel wegbringen wollte, es gab keinen Grund die Dinge zu übereilen. Ihre Emotionen durften ihr nun nicht im Weg stehen und Robin müsste das alles etwas rationaler angehen. Die Schwierigkeit dieser Aufgabe war durchaus etwas neues für sie und zeigte sich in einem deutlichen Gefühl des Missfallens. „Sag mir, was du von ihr willst?“ Das Zorro nicht auf seinem Platz geblieben war, war durchaus nicht unbemerkt geblieben. Robin wandte ihm dennoch den Rücken zu und lief weiter in die kleine Wohnung hinein. Sie hatte ihn im Blick und würde er versuchen sie anzugreifen, dann würde er nicht weit kommen. Er war schlichtweg kein Gegner, um den sie sich ernsthafte Sorgen machte. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“ Durchaus nicht. Ihre Beziehung zu Nami ging lediglich sie beide etwas an und wenn man bedachte, in welcher Beziehung er zu ihr stand, dann war er durchaus der letzte mit dem sie dieses Thema aufwerfen wollte. „Es geht mich verdammt viel an! Sie ist-“ „Nicht dein Eigentum.“ Unterbrach Robin ihn ruhig und würde sich nun doch wieder zu ihm drehen. Sie standen in dem kleinen Flur, der in diesem Moment sicherlich ziemlich beklemmend wirken konnte. An dieser Stelle schenkten sie sich wohl beide recht wenig. „Ich weiß nicht, warum sie an dir festhält. Ich kann sie leider von nichts anderem überzeugen. Doch sollte dir klar sein, dass Nami eine freie Frau ist, die nicht an dich gebunden ist. Es ist einzig ihre Entscheidung, wie sie ihr Leben verbringen will und mit wem. Was sie und ich miteinander haben, das geht dich demnach absolut nichts an.“ Er war der letzte vor dem sie sich rechtfertigen musste und es wäre sicherlich besser, wenn er so schnell wie möglich aus Nami’s Leben verschwinden würde. Robin würde diesen Punkt gerne beschleunigen und vielleicht würden die Umstände ihr nun in die Karten spielen. Sie war sich sicher, dass Nami lediglich etwas Abstand brauchte, damit sie sich aus dieser toxischen Beziehung würde lösen können. Das sie es bereuen würde? Nein, das glaubte Robin durchaus nicht. Vielleicht würde sie lediglich erkennen, wie schlimm es wirklich gewesen war. „Du hast doch keine Ahnung. Tauchst hier ein paar mal auf und denkst du würdest wissen was zwischen uns ist.“ „Ich weiß genug.“ Mehr als sie wissen musste. Zu viel hatte sie gesehen. Die Tränen, aufgeplatzte Lippen, Hämatome. Die Liste war lang und sie war sich sicher, dass das lediglich die Spitze des Eisberges war. Dennoch waren ihr die Hände gebunden. Nami zwang sie dazu einfach zuzusehen und das alles als gegeben zu akzeptieren. Sie ahnte sicherlich nicht, was es Robin kostete und was es für sie bedeutete all das stillschweigend zu ertragen. Jedoch wäre es falsch Nami einen Vorwurf zu machen. Sie war das Opfer in dieser Sache und ihr Täter kam immer wieder mit allem davon. „Würde sie dir etwas bedeuten, dann würdest du sie besser behandeln.“ War sicherlich noch eine harmlose Formulierung für das alles aber am Ende war es wohl das, was dabei am Ende des ganzen stand. Er behandelte sie nicht wie jemanden, der einem wichtig war auch, wenn das in seiner Welt vielleicht anders sein mochte. Richtig war es in jedem Fall nicht. Zorro sah zu ihr hinunter, sein Blick war abwertend. Sofern man das in dem kaum vorhandenen Licht erkennen konnte. Durch die Tür und die Fenster fiel Licht von den Straßenlaternen hinein, doch lag das meiste im dunkeln. Viel mehr musste Robin seine Gesichtszüge erahnen, die sich wohl eher verhärtet zeigen würden. Das allerdings war nicht das merkwürdige an dieser Situation. Es war die Ruhe. Normalerweise waren sie nicht in der Lage zwei normale Sätze miteinander zu wechseln, bevor es laut wurde oder gleich ein Kampf angezettelt wurde. Robin wusste, das ihr Interesse heute nicht daran lag zu kämpfen. Sie musste ihre Kräfte schonen, abgesehen davon, dass Zorro nicht die Priorität für sie war. Das war einzig und alleine Nami, solange sich die Situation weiter zuspitzen würde. Ein Kampf wäre daher reine Zeit- und Energieverschwendung. Die Frage war also, was seine Beweggründe waren. „Ja, vielleicht“, brummte er schließlich und drehte den Kopf. Es war schwer zu sagen wohin sein Blick ging, das war nicht zu erkennen. Robin konnte lediglich erahnen, dass er den Blick von ihr abgewandt hatte. „Aber woher weiß ich, dass du es besser machen wirst?“ „Was?“ „Du bläst dich hier auf, glaubst du könntest über mich urteilen und es besser machen aber.. du bist ebenso wenig für sie da. Bist weg. Vielleicht bin ich ein beschissener Freund aber ich bin nicht blind. Du verletzt sie auch. Und da soll ich mir ausgerechnet von dir sagen lassen das ich mich von ihr Fernhalten sollte?“ Wieder drehte er den Kopf. Vermutlich sah er sie wieder direkt an, während Robin die Kiefer zusammen biss. Zugeben wusste sie nicht wie es Nami erging, wenn sie nicht auf der Insel war. Erst bei diesem Besuch hatte diese durchscheinen lassen, dass sie es nicht gut fand, dass Robin so unbeständig war. Dabei war sie bisher immer davon ausgegangen, dass es sie nicht weiter stören würde. Möglicherweise ein Fehler und dennoch kein Vergleich. Nicht zu dem, was Zorro tat. „Ich will nicht, dass du ihr falsche Versprechungen machst und sie dann sitzen lässt.“ Was sollte das werden? Spielte er sich nun als ihr Beschützer und Samariter auf? Robin wusste nicht wie genau sie das alles einordnen sollte, sie wusste nicht was seine Intentionen in dieser Sache sein könnten. Vielleicht spielte es auch keine Rolle und sie sollte ihn einfach reden lassen. Er würde immerhin bald nicht mehr ihr Problem sein. „Ich mache ihr keine falschen Versprechungen. Du solltest nicht von dir auf andere schließen.“ Gewiss musste sie sich nicht vor ihm rechtfertigen. Was wusste er denn schon? Gut möglich, dass sie ihre Absichten in der Vergangenheit nicht ganz deutlich gemacht hatte, doch das hatte lediglich daran gelegen, dass Nami sie nie so gesehen hatte. Die Freundschaft zwischen ihnen war nie mehr als das gewesen und Robin hatte nicht noch ein Mensch sein wollen, der Nami’s Grenzen ungefragt überschritt. Auch, weil sie eben nur so selten hierher kam, weil sie nicht immer für sie da sein konnte. Das ließ ihr Leben schlichtweg nicht zu und lag nicht einmal an dieser Insel. Selbst wenn Nami wo anders leben würde müsste Robin immer wieder weg, es sei denn sie würde sich bewusst für etwas anderes entscheiden. Doch damit würde sie ihre eigenen Ziele zurücklassen und aufgeben. Sicher ein Punkt den man abwägen musste. Bisher allerdings hatte das nicht zur Debatte gestanden. Dazu hatte es keinen Grund gegeben. „Ist mir egal was du sagst oder denkst, ich glaube dir nicht. Also sieh das als Warnung. Wenn ich erlebe, dass du sie verarschst, dann bringe ich dich um.“ Zorro war ihr noch einmal näher gekommen, baute sich drohend vor ihr auf, als würde das einen Unterschied machen. Es tangierte sie nicht weiter und so stand Robin schweigend und regungslos da und blickte unverwandt zurück. „Denkst du wirklich deine Drohungen würden mich beeindrucken?“ So oft wie sie bisher aneinander geraten waren sollte er es besser wissen. Ihm sollte klar sein, dass Robin vor keiner Konfrontation zurückschrecken würde und, in erster Linie, sie auch nicht verlieren würde. Nicht gegen jemanden wie ihn, der seine Kraft und sein vermeintliches Talent so mit Füßen trat. „Du hast meine Frage nicht beantwortet“, wandte er dann nur ein, anstatt auf ihre Worte einzugehen. „Woher weiß ich, dass du es besser machen wirst?“ Robin wusste nicht, welche Antwort er sich erwartete oder, warum diese Frage wichtig war. Ganz zu schweigen davon, dass er der letzte Mensch wäre, mit dem sie ein ehrliches Gespräch über ihre Beziehung zu Nami führen wollen würde. Unweigerlich fragte sie sich, woher der Drang kam das zu wissen, das alles zu hinterfragen und sich in etwas einzumischen, was ihn absolut nichts anging. „Auch, wenn du es dir nicht vorstellen kannst, es gibt Menschen denen ist sie nicht egal. Menschen denen sie etwas bedeutet und denen es wichtig ist, dass es ihr gut geht.“ So konnte man es wohl sagen. Es schien außerhalb seines Denkens zu liegen und vermutlich glaubte er auch nicht, dass Nami etwas anderes verdient hatte als das. „Liebst du sie?“ Die Frage kam so unvermittelt wie überraschend, so dass Robin die Brauen hob und ihn verwirrt ansah. Nur für einen kurzen Moment, dann hatte sie sich wieder gefangen und ihre Miene würde ausdruckslos werden. Etwas das bei dem wenigen Licht ohnehin nicht ins Gewicht fallen dürfte. „Meine Gefühle zu ihr sind völlig unerheblich für dich oder diese Situation. Und wenn es dich so sehr interessiert, wie es ihr geht, dann solltest du lieber darüber nachdenken endlich aus ihrem Leben zu verschwinden und zwar für immer.“ Damit würde er endlich etwas tun, dass dieser Situation zuträglich wäre. Wobei Robin nicht davon ausging, dass er diesen Punkt wirklich verstehen würde. Es war all die Jahre nicht in seinem Kopf angekommen, warum also heute? Zorro starrte sie schweigend an, sie konnte seine Anspannung, die aufkeimende Wut förmlich spüren und rechnete sicherlich damit, dass er jeden Moment die Beherrschung verlieren würde. Doch es geschah nichts. Er blickte sie lediglich an, bis er sich wieder abwandte und die Wohnung dann wieder verlassen würde, ohne ein weiteres Wort dazu verloren zu haben. Laut fiel die Tür hinter ihm ins Schloss und dann stand sie alleine da. Tief würde sie durchatmend und sich kopfschüttelnd abwenden. Was war das gewesen? Sicher war es anders als sonst verlaufen aber glaubte er sich das wirklich? Seit sie Nami kannte wusste sie auch um die toxische Beziehung zu Zorro und seither hatte sie noch nie erlebt, dass er sie gut behandelt oder sich darum geschert hatte wie es ihr ging. Nun ausgerechnet von ihm bedroht zu werden, dass sie es war die Nami gut behandeln sollte hatte schon etwas abstruses an sich. Vielleicht glaubte er, in seiner Welt, durchaus, dass er für sie nur das beste wollte, dass er sich zu kümmern hatte und es ihm wichtig war wie es ihr ging. Die Realität sah allerdings ganz anders aus und war wohl kaum damit zu vergleichen. Robin schüttelte für sich den Kopf und wandte sich ab, um weiter zum Schlafzimmer zu gehen. Besser sie machte sich keine allzu großen Gedanken um diese Sache. Es würde nichts bringen. Vielleicht war dies einer der seltenen, hellen Momente in seinem Leben gewesen, einer der nüchternen oder wie auch immer man es bezeichnen sollte. Es zu verstehen wäre dennoch müßig und nicht das, was sie beabsichtigte. Das Licht wurde eingeschaltet und sie würde den Blick schweifen lassen. Wobei alles so wirkte wie sie es zurückgelassen hatte. Vermutlich war Nami seit dem Morgen nicht mehr in ihrer Wohnung gewesen und damit auch nicht nach dem Vorfall in ihrer Bar. Ein Verdacht der sich bestätigte, als sie durch den Rest der Wohnung ging und auch hier das Licht einschalten würde. Keine Veränderung. Ob das ein gutes Zeichen war? Oder war sie verletzt worden und deswegen nicht wieder nach Hause gekommen? Robin stand unschlüssig in dem Durchgang zur Küche und versuchte abzuwägen welches Vorgehen nun das klügste wäre. Zorro hatte nicht so gewirkt als sei etwas schlimmeres geschehen, wobei das sicher im Auge des Betrachters lag. Doch hätte er es ihr wirklich verheimlicht, wenn ihr etwas geschehen wäre? Eine Frage, die sich Robin nicht pauschal beantworten konnte. Und so hatte sie nun zwei Möglichkeiten. Entweder sie würde hier bleiben und darauf warten, dass Nami wieder nach Hause kommen würde oder, sie würde sich auf den Weg machen und den einzigen Arzt aufsuchen, den es auf dieser Insel gab. Vielleicht war das auch die einzig logische Erklärung, warum Nami verschwunden und nicht hier war. Würde sie sich ansonsten einfach so auf der Insel herumtreiben nach so einem Vorfall? Robin seufzte und hob die Hand, um sich die Nasenwurzel zu massieren. Liebst du sie? Die Frage hallte dumpf in ihrem Kopf wieder, als könne die Antwort darauf ihr sagen was nun zu tun sei. Etwas das sicher kaum der Wahrheit entsprach. Denn die Antwort wäre von Emotionen geleitet und hätte sicherlich nichts mit einer vernünftigen und logischen Entscheidung zu tun. Sich in dieser Sache von Emotionen leiten zu lassen wäre sicherlich ein Fehler. Und so wandte sich Robin der Kaffeemaschine zu und würde sich daran machen eine Kanne aufzubrühen. Das würde vielleicht ihre Nerven beruhigen und sie ablenken. Egal was sie nun aus einem Impuls heraus tun wollte oder nicht, es wäre nicht durchdacht. Undurchdachte Entscheidungen bargen Risiken und Risiken konnten einen in einer Lage wie dieser das Leben kosten. Wenn Robin sie wirklich beide retten wollte, dann müsste sie das alles anders angehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)