Mein erstes Treffen von Emanuela (Der Anfang) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein erstes Treffen     Mit einem selbstbewussten Lächeln betrat ein Mann die einzige Bar in einem kleinen Dorf. Abfällig ließ er den Blick schweifen. Kurz hatte er sich ja gefreut, als er endlich mal eine Bar gefunden hatte, aber das hier konnte man einfach nicht als Bar bezeichnen. Seufzend strich er sich das silberne Haar zurück, rückte die schwere, dreiblättrige Sense zurecht und betrat die ´Bar´. Hier war überhaupt nichts los, keine Musik, keine angenehme Gesellschaft außer ein paar Bärtige, die in der letzten Ecke saßen und düster vor sich hin brummten. Der junge Mann schritt vorne an die Theke, stellte seine Sense neben sich hin, schlug die Faust auf die Theke und verlangte ein Sake. Der Mann hinter der Theke hatte den Fremden schon eine ganze Weile misstrauisch beobachtet. Der junge Mann machte nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck. Sein Haar war silbern, er trug einen dunklen Mantel mit roten Wolken darauf und den Mantel provokant offen, so dass man die muskulöse Brust sehen konnte. An seiner hellen Brust baumelte eine silberne Kette mit einem seltsamen Symbol darauf. Nachdem er dem Unbekannten seinen Sake gereicht hatte machte sich der Wirt wieder daran, die Gläser zu spülen, dabei lag sein Interesse nach wie vor auf dem Mann an seiner Theke, der den Inhalt seines Glases ein paar Sekunden musterte und dann auf Ex runterkippte. Das Glas schlug mit einem dumpfen Laut wieder auf dem Holz der Bartheke auf und die selbstsichere, laute Stimme des Neuzuganges verlangte ein weiteres Glas. Anscheinend schien der Sake aus dem Dorf zu schmecken, den im Laufe der nächsten Stunde trank er noch 4 weitere Gläser.   Langsam musste der Wirt einsehen, dass sein Gast so schnell scheinbar nicht wieder gehen würde und da er bisher noch keinerlei Zeichen von Aggression gezeigt hatte (außer die ungehobelte Art nach neuem Trinken zu verlangen…), suchte der Mann hinter der Theke nun das Gespräch mit dem Fremden. „Sie waren noch nie hier, hab ich Recht?“ Setzte er zu einem Gespräch an, doch der Mann vor ihm blitzte ihn nur aus aggressiven violetten Irden an. „Sehe ich so aus?!“ schnaufte er abfällig. Der Fremde wurde ihm immer unsymphatischer und nicht nur deswegen wollte er ihn nicht länger wie nötig hier behalten. „Nein, offen gesagt nicht, ich habe mich nur gefragt, was Sie hier tun… ob sie nur auf der Durchreise sind oder….“ Zuerst schien sein Gegenüber gar nicht mehr antworten zu wollen, er starrte auf sein fünftes Sakeglas und schwenkte den Inhalt sachte im Glas herum. „Ich warte auf wen!“ meinte er nur, exte erneut sein Glas und schickte den Wirt  mit einer unwirschen Bewegung davon. Dieser verzog kurz das Gesicht, akzeptierte aber scheinbar ohne Weiteres die Schweigsamkeit seines Kunden. Er hoffte einfach nur, dass der auf den er wartete, bald kommen würde. Hidan, so hieß der fremde Durchreisende, sah auf die klare Flüssigkeit in seinem Glas. Diese durchscheinende Flüssigkeit ließ ihn an die heißen Quellen in Yuga denken, seinen Heimatdorf. Gemocht hatte er es da noch nie, zu friedlich, zu versessen darauf den Krieg einzustellen. Tatsächlich waren er und ein paar wenige Andere, die als letztes für die Arbeit als Ninja ausgebildet worden waren. Eine Chuninprüfung hatte er noch abliefern können, wäre vielleicht Jonin geworden, dann finito, ende, aus.   Er erinnerte sich….   Seine Mutter war eine gutherzige Frau, mit ihren langen, silbernen Haaren und den hellen, freundlichen Irden gerade zu engelsgleich. Sein Vater war Schwarzhaarig, hatte dunkle Augen und immer einen mürrischen Blick. Sie hielten sich am Rande des Dorfes auf. Sein Vater war sein Held! Sein Vater hielt gar nichts von den Dorfbewohner, alles feige Waschlappen, pflegte er  zu sagen und Hidan glaubte ihm. Mit 6 Jahren unternahm er nach der Ninja- Akademie immer kleinere Wanderungen mit ihm und dann berichtete Hidan immer von dem, was er neu gelernt hatte. Hidan war kein vorbildlicher Schüler, manch eine trockene Theoriestunde hatte er schon verflucht. Alles in allem war er eher durchschnittlich begabt. Er mochte es nicht sonderlich Genjutsus anzuwenden und schien keine besonders große Begabung in diesen Bereich zu haben. Dafür war die Führung seiner Waffen perfekt. Kein Wunder, sein Vater verbrachte fast jeden Nachmittag damit, das Talent seines Sohnes ausgiebig zu fördern. Auch besaß Hidan ein großes Maß an Ausdauer und Chakra. Das hatte er von seiner Mutter geerbt. Hidans Leidenschaft für Waffen war unübersehbar und sein Vater mochte es, ihn darin zu unterrichten. Am liebsten kämpfte Hidan mit den besonders großen Waffen, Lanzen, Schwerter, aber so ganz zufrieden war er nicht und während seiner Jugend begann er, nach etwas Besseren zu suchen. Sein Vater war damit nicht ganz so zufrieden, was nützte eine große Waffe, wenn die Geschwindigkeit darunter litt? Hidan sollte lieber kleine Waffen benutzten und passend zu seiner schnellen und präzisen Wurfart flink wie ein Wiesel werden. Hidan war das nicht recht, aber sein Vater hatte recht, was nützte einem eine schwere Waffe, wenn man damit nicht mehr schnell genug war um auszuweichen?   Etwas anderes musste her, etwas, was diese Schwäche ausgleichen könnte, aber was?   Neben seinem Hang zu Waffen, hatte sein Vater noch eine andere Leidenschaft, eine die den Dorfbewohnern lange verborgen blieb; töten. Hidan war oft auf den Streifzügen seines Vaters dabei und sie verließen oft die Grenzen ihres Reiches. Es fing eigentlich ganz harmlos an. Auf einem dieser Streifzüge hielt Hidans Vater plötzlich inne. Hidan sah zu seinem Vater auf, er schaute interessiert, fast schon begierig nach vorne, seine Mundwinkel wanderten zu einem breiten Grinsen nach oben, er bleckte leicht die Zähne und ein ganz seltsames Grinsen lag auf den Zügen des Älteren. Hidan war damals 6 Jahre und so fasziniert wie irritiert. Er versuchte auszumachen, was denn seinem Vater solch einen Blick abrang, doch erst als aus dem Gebüsch das Geweih eines stattlichen Hirsches auftauchte, wusste Hidan was sein Vater gesehen… geradezu gewittert hatte. „Sei leise mein Sohn… heute werde ich dir ein Wurftraining an etwas anderem wie einem Baum zeigen!“ flüsterte sein Vater und seine Stimme war nicht wiederzuerkennen, sie war zwar leise aber mit jener Art stummer Faszination gespickt, dass es seinen Sohn einen Schauer über den Rücken jagte. Was für ein seltsames Gefühl, was ein seltsamer Blick, aber er sagte nur „Ja Vater!“ und schaute was dieser ihm zu zeigen hatte. Langsam schlich dieser auf das Tier zu, was seinen Kopf gesenkt hatte um aus einen kleinen Bach zu trinken. Es ahnte nicht mal die Gefahr, als Hidans Vater immer näher schlich. Die Klinge eines Kunais blitze im Licht der Sonne und noch ehe das Tier begreifen konnte, bohrte sich dessen Spitze tief in den Hals des Wesens. Dieses bäumte sich noch einmal auf und gab einen schauerlichen Klang von sich. Den Mörder interessierte das nicht mit einen immer währenden Lächeln auf den Lippen schritt er auf das verendende Tier zu. Als er neben diesem kniete, rief er seinen Sohn dazu und der Sechsjährige stellte sich neben seinen Vater. „So macht man dass mein Sohn, aber siehe… das Tier ist noch nicht tot!“ meinte der Größere sachlich und entzog dem zuckenden Hirsch die Klinge. Blut sprudelte hervor und der Richter holte noch einmal aus und ließ das Kunai durch den Brustkorb des sterbenden Tieres gleiten. Hidan wusste nicht genau was er empfand, als er das erste Mal eine solche Menge Blut sah. Ok, er hatte schon öfter Blut gesehen, wenn er mal hingefallen war, oder einem anderen Kind eins auf die Nase gegeben hatte, aber solche Mengen? Komischerweise bereitete ihn dieser Anblick keine Furcht, sein Vater saß ja so gelassen daneben und sein Vater war eben ein Held. So wie er war, wollte er auch sein. „Komm Hidan, komm runter und schau… es gibt keinen faszinierenderen Anblick als Herr über Leben und Tod zu sein!“ Hidan kam der Anweisung nach, kniete sich vorsichtig hinab und spürte wie Blut seine Hose tränkte. Sein Vater bedeutete ihm, genau seine Jagdbeute zu beobachten. Ein bisschen tat es Hidan leid, als er sah wie dieses Wesen krampfhaft zuckte, wie Blut seinen Körper verließ und seine Augen langsam das Leben verloren.   Anschließend nahm der Vater ihn bei der Hand. „Ab jetzt machen wir das hier öfters, ja mein Sohn? Es ist wichtig, dass du lernst so was zu sehen und später selber zu machen, hast du mich verstanden?“ „Ja Vater!“ Sein Vater war für ihn ein Held. Er wollte ganz genauso werden wie er.   Von diesen Tag an nahm er Hidan immer mit auf Ausflügen, aber keiner verging ohne nicht zumindest einen Hasen als Jagdopfer erlegt zu haben. Dabei achtete er darauf, dem Tier nie mit einem Schlag den Rest zu geben, sondern seinem Sohn den Sterbeprozess mit ansehen zu lassen. Mit jedem dieser bedauernswerten Wesen schwand Hidans Hemmschwelle und Bedauern, bis es irgendwann ganz verschwunden war. An diesem Tag, seinen 8ten Geburtstag, war er bereit sein erstes Jagdopfer selber zu erlegen. Sein Vater höchstpersönlich schenkte ihm dafür ein glänzendes Kunai und sah seinem Sohn zu. Das Ziel hatte sein Vater selber ausgesucht, einen hübschen, roten Fuchs, den Fuchsschwanz dürfte er behalten, wenn er das Tier erlegen würde. Ganz langsam schlich Hidan sich an das Tier heran, genauso wie sie es in Übungen schon in der Schule gelernt hatten. Der Fuchs schien nichts zu bemerken, er kratze sich am Hinterkopf und spähte in die Richtung raschelnder Blätter. Vermutlich war es noch ein recht junges Tier und somit konnte es die Gefahr, in der es schwebte noch nicht einschätzen. Aber auch Hidan war noch nicht so geübt. Er war aufgeregt, wollte unbedingt seinen Vater zeigen was er schon konnte und was er bei ihm gelernt hatte, dass er fleißig gewesen war und aufgepasst hatte. So mochte es sein Vater am liebsten. Er schaute nur noch auf den Fuchs und so kam es, dass er auf einen Ast trat, der knirschend in der Mitte zerbrach. Das Tier riss den Kopf hoch, in Sekundenbruchteile hatte er den Kopf herumgedreht und Hidan entdeckt. Mit zwei Sätzen versuchte er hinter den nächsten Busch zu verschwinden. Hidan fluchte wüst auf und warf eilig sein scharfes Kunai dem Tier hinterher. Ein dumpfes Krachen und ein helles Aufjaulen. Hidan strahlte, scheinbar hatte er es doch nicht vermasselt, sofort rannte er los, sein Vater hinter ihm her. Er hatte das Tier doch erwischt, genau im Rücken steckte sein Wurfmesser und das Tier wandte sich auf den Boden vor Schmerzen. Kritisch musterte der Vater das Tier. „Kein optimaler Treffpunkt wenn man das Tier direkt auf dem Boden haben will… aber dafür, dass es gerade in Bewegung war, war es gut….“ Er streichelte seinen Sohn über den silbernen Haarschopf. „Sehr gut gemacht!“ Hidan lächelte. Nicht schlimm, er würde üben, dann würde das Anschleichen auch funktionieren. Immer öfter nahm sein Vater ihn nun mit auf die Jagd und die Dorfbewohner taten längst nicht mehr so, als wüssten sie nicht, was vor sich ging. Letztlich war ihnen die Familie eh nicht ganz geheuer. Die Mutter sah man kaum und der Vater war für seine Wutausbrüche, die Gereiztheit, die vulgäre Ausdrucksweise stadtbekannt. Der Sohn fing leider schon genauso an. Dauernd musste man ihn auf der Schule den Mund verbieten und mit welch Freude die anderen Kinder die Ausdrücke aufschnappten und nachplapperten! Es nütze nichts, die schlimmen Worte Hidan zu verbieten, sie waren seiner normalen Umgangssprache entnommen und für Hidan also völlig normal. Auch die blutigen Horrorgeschichten machten ihn nun wirklich nicht lieb Kind bei den Lehrern und auch bei den Eltern von anderen Kindern, deren Zöglinge verängstigt wiederkamen, wenn sie eine solche Geschichte von Hidan gehört hatten. Von wegen blutige, sterbende Hirsche und die Eingeweide die rausschauten! Ungeheuerlich. Ja, mit so einen Vater hatte Hidan sicherlich nicht wirklich den besten Start ins Leben, er bekam nicht das normale Jagen beigebracht, auf die Weise, dass man den Tieren so wenig Schmerzen wie möglich bereitete sondern er bekam gezeigt wie es möglichst schmerzte. Auch war die Ausdrucksweise des Vaters nicht sonderlich kinderfreundlich und Hidan plapperte ihm schneller nach, wie man schauen konnte.   Mit einem Klong landete das leere Glas auf dem Tresen. Wo blieb dieser Schwachmat eigentlich? Warum ließ er ihn so lange warten? Der Alkohol wirkte kaum. Hidan seufzte, er spürte zwar den Genuss des Sakes, aber sein Körper baute den Stoff direkt wieder ab. Das war ein Nachteil und ein Vorteil, der Vorteil war natürlich das er mehr trinken konnte, Nachteil allerdings dass er mal nie so einen schönen richtigen Rausch erleben konnte. Aber das machte nichts, so ein ähnliches Gefühl hatte er ja auch, wenn er für Jashin-sama opferte.   Jashin- sama….   Bei dem Gedanken daran, führte er den kleinen silbernen Anhänger andächtig an seine Lippen.   Er war 11 Jahre alt, als er mit einer der Letzten war, der zur Ninja- Akademie durfte. Hidan erinnerte sich noch daran, das zuvor ein lang andauernde Protest gegen einen weiteren Jahrgang Ninjas abgelaufen war. Schlussendlich hatte die Dorfleitung aber noch einen letzten Jahrgang erlaubt und die Menschen stöhnten vor Entsetzten und Resignation auf, als auch Hidan von seinen Vater die Erlaubnis zum Eintritt bekam. Zuerst war das alles wieder sein verhasster theoretischer Unterricht, das Ganze bekam aber schon bald durch praktischen Unterricht eine besondere Note. Besonders glänzte er mit seiner Ausdauer und Wurftechnik, da hatte er immer Spitzennoten. Im Zweikampf galt er als hart, grob und unbarmherzig und war somit als Übungspartner nicht sonderlich beliebt. Ninjutsus waren immer mäßig bis befriedigend. Es dauerte zwar eine kurze Weile bis er verstand, aber dann saßen die Jutsus auch meistens. Er kam mit 2 gleichaltrigen Jungen in ein Team, sie waren sich nicht ganz grün, aber sie mussten lernen zusammenzuarbeiten. Die ersten Missionen begannen wie; erntet das Gemüse streicht das Haus an oder fangt die Katze. Besonders letztere ´Mission´ war Hidan sehr einprägsam in Erinnerung geblieben, denn damals wäre es fast zum Ende seiner noch gar nicht begonnenen Ninja- Karriere gekommen. Hidan war schon den ganzen Tag reichlich schlecht gelaunt und dann bekamen sie zum 100ten male so eine bescheuerte Baby- Mission. Sein Vater war auch schon aufgebracht, wie sollte aus Hidan ein richtiger Mann werden, wenn er nur Kleinkram erledigen durfte? Auf jeden Fall hatte sich Hidan an dem Tage wieder ausgiebig über die Mission beschwert und musste sie natürlich dennoch machen. Gesucht wurde eine schwarze Katze, die ihrer Besitzerin entrissen war. Zu dritt suchten sie die Gegend ab, bis sie das kleine Monster endlich gefunden hatten. Sie jagten ihm hinterher und als Hidan es endlich zu fangen bekam, fauchte die Kratzbürste und verpasste ihm eine ordentliche Kratzwunde auf der Wange. Hidan sah das rote Blut, den Schmerz blendete er fast aus, machte ihm eigentlich gar nichts, aber er war stinkwütend. Wieder rannte er dem Tier nach, doch dieses Mal zückte er einen Kunai. Er musste gar nicht mal groß zielen und auch keinerlei Skrupel überwinden. Was da war, hatte sein Vater bereits vernichtet. Er holte aus und warf sein Kunai auf das Tier, natürlich traf es und die Katze brach unter einen Schmerzensschrei auf den Boden. Seine Teamkameraden schrieen erschrocken auf und eilten zu dem am Boden liegenden Tier. Dieses lag auf der Seite, blut lief aus seinem Mäulchen, dass es noch stoßweise aufriss. Hidan trat mit unberührter Miene näher. Seine Kameraden knieten neben dem Tier, was für ihn nicht mehr war. wie ein Jagdobjekt. „Was hast du getan?“ fragte einer der Beiden und sah zu ihm auf. Hidan zuckte nur mit der Schulter. „Ich hab es aufgehalten…“ „Aber doch nicht so!!“ schrie ihn der Zweite an. Wieder zuckte Hidan nur unbeeindruckt mit der Schulter. Na und, sollte das wohl heißen. Verachtend wurde er angesehen, dann wollten sie das Tier von dem Kunai erlösen. „Würde ich nicht machen, ich denke ich hab eine Arterie getroffen, wenn ihr das Teil rauszieht habt ihr eine Blutfontäne!“ Falls seine Teamkollegen zu diesen Zeitpunkt Angst verspürten oder Ekel, so versuchten sie es gut zu verstecken, sie banden irgendwie einen Verband um das Mordinstrument und machten sich schnellstmöglich auf um der Katze Hilfe zu leisten. Hidan blieb zurück und starrte auf den Blutfleck. Was sollte denn das Theater? Es war doch nur eine Katze oder nicht?   Er hatte damals ganz schön Glück gehabt, das Vieh hatte überlebt und er durfte seine Ninja- Karriere fortsetzen. Seine Lektion gelernt, wie man es annahm, hatte er aber dennoch nicht. Hidan schnaufte leicht, haute das leere Glas erneut auf den Tisch. „Mehr!“ forderte er nur und der Wirt schüttelte den Kopf, hob die Hände. „Nichts da, sie haben schon viel zu viel getrunken.“ Sobald an Hidans Ohren diese Absage ankam richtete er sich schwungvoll auf. Seine Hand knallte auf den Tresen, er stützte sein Gewicht darauf ab, langte nach dem Mann, den er an seinem Hemd erwischte und zog ihn näher. „Wenn ich mehr will, dann bekomme ich das auch, Arschloch!“ fauchte er. Der Wirt musterte die Situation kritisch, sein Gast war ein Unruhestifter und noch dazu weder berechenbar noch sonderlich schwach. Am Ende würde es nur unnötigen Stress geben… „Also schön, lassen sie mich los!“ Mit einen wilden Blick, voll Verlangen nach einem Blutbad ließ Hidan den ihm Fremden los, ließ sich zurück auf den Barhocker plumpsen und sah zu, wie sich sein Glas erneut mit der klaren Flüssigkeit tränkte, die bald darauf brennend seine Kehle herunterrann.   Der Vorfall mit der Katze hatte das Team, was nie ein richtiges gewesen war, entzweit. Sie arbeiteten noch zusammen, waren aber häufig nicht einer Meinung und oft gab es Streit, den auch ihr Sensei kaum zu klären vermochte. Hidan spürte die Abneigung, aber sie war ihm völlig egal. Sein ganzes Leben lang hatte er seinen Vater als Helden angesehen und ihm nachgeeifert. Er hatte abgefärbt. Hidan hatte viele Eigenschaften die sein Vater selber zeigte übernommen. Hidan fand es richtig so, mochte sich so wie er war. Er eiferte seinen Vater nach, solange, bis er Grenzen überschritt und neu setzte, die selbst sein Vater niemals überschritten hatte; Mord.   Natürlich war ein Mord in der Ninja Welt nicht direkt ein Mord, es kam auf die Motivation an. Wenn man sein Dorf verteidigte, seine Kameraden schützte oder eine Mission erfüllte, dann war ein Mord kein Mord sondern eine Mission. Seinen erste ´ Mission´ erfüllte Hidan im Alter von 13 Jahren. Er erinnerte sich noch sehr genau daran, wie er vor dem Leichnam stand, das Kunai steckte in seiner Brust, hatte zielsicher das Herz durchbohrt. Hidan beobachtete das Ganze und sah dem Blut zu.   Der Übergang von erschrocken zu gleichgültig verlief schnell, schneller wie bei den Viechern. Auf so einer Mission sah man eben auch mal Tote. Na und? Dafür waren es endlich keine Baby- Missionen mehr, es wurde gefährlicher und das ein oder andere Mal verletzte auch Hidan sich. Er überlegte fieberhaft, wie er die Schwäche der Geschwindigkeit ausgleichen konnte. Auf die Lösung stieß er ausgerechnet bei einer harmlosen Pause während einer Mission und weit weg von ihrem Heimatdorf. Hidan hatte auf die Toilette gewollt und war an einer Säule stehen geblieben, irgendwas hielt ihn davon ab weiter zu gehen und er belauschte wie gebannt das Gespräch zweier alter Männer. „Ein verbotenes Jutsu?“ „Richtig… Ich habe davon gehört, als ich meine Tante besuchte. Ihr Neffe wohnt in Takigakure und hat viel über die Geschichte des Dorfes herausgefunden.“ „Wie heißt dieses Jutsu?“ Man merkte, dass der Zweite neugierig geworden war.  „Man nennt es Jiongu… das verbotene Jutsu…“ „Was ist das?“ fragte der Zweite nun auch neugierig, aber der Andere schüttelte den Kopf. „Es ist ein Teil der Geschichte Takis, der gerne verheimlicht wird. An Informationen heranzukommen ist sehr schwer. Mein Neffe weiß nur, dass es heißt, es mache den Anwender unsterblich!“ „Unsterblich?“ beide Zuhörer hielten den Atem an. In Hidans Kopf begann es zu rattern, die Gedanken wirbelten wild hin und her. Das wäre es doch! Unsterblich würde es scheiß egal sein, ob er mit einer großen Waffe kämpfte und so langsam wie die anderen war, oder nicht. Nur wie wurde man unsterblich? In dem Moment fand der erste Zuhörer die Sprache wieder. „Warum wenden dann nicht alle aus Taki diese Kunst an, warum ist es nicht weltweit in Benutzung?“ Na das interessierte Hidan auch und er schlich noch näher um auch ja alles zu verstehen. „Es heißt, das diese Kunst vor etwas über 50 Jahren gestohlen worden ist… der damalige Dieb war ein Elite Ninja aus dem Dorf….“ „Wie hieß er?“ Der Erzähler lehnte sich nachdenklich zurück und sah mit verschränkten Armen zur Decke. „Hmm… ich bin nicht ganz sicher Gasku… Kaku….Kaskuzu….“ So irgendwas in der Art war es….“ Hidan hatte genug gehört, er wandte sich ab und verschwand in den Toilettenräumen. Seine Gedanken überschlugen sich wild.  Es wäre sicherlich nicht verkehrt nach Taki zu gehen oder noch eher diesen Kerl zu finden, ob er noch lebte? Wenn das mit der Unsterblichkeit stimmte, dann ja wohl auf jeden Fall.   Zuerst standen für Hidan und sein Team aber die Chunin- Auswahlprüfungen an. Dafür waren sie extra zusammen mit ihrem Sensei in ein anderes Reich gereist. Die Prüfungen waren gar nicht so einfach. Eine Art Überlebenskampf in einem Wüstengebiet und anschließend Wettkämpfe, immer zwei gegeneinander. Mit seinen 14 Jahren war Hidan schließlich am Ende der Prüfungen ein Chunin. Er hatte zwar beim Genjutsu Nachteile gehabt, aber seine Kunst die Waffen zu führen hatte dies wieder wettgemacht. Zum Glück.   Nachdem Hidan ins Dorf zurückgekehrt war, ging ihm dieses zunehmend auf die Nerven. Die Missionen wurden immer weniger und er hörte sogar, dass man sie im Laufe der Jahre komplett aufgeben würde. Man wollte die heißen Quellen nutzen um das Dorf weiter zu finanzieren. Man wollte friedlich leben. Hidan schnaufte abfällig, er hasste es. Missgünstig saß er am Rande des Dorfes auf einem Stein und spielte mit dem Kies am Boden. Die ersten Gäste wurden ins Dorf mit den heilenden heißen Quellen komplimentiert. Der kleine Kieselstein in seiner Hand flog in die Luft und landete wieder in seine Handfläche, flog hoch und landete wieder in seiner Hand. Ein Junge mit einem großen Rucksack lief an ihn vorbei. „Mama, ist das das Urlaubsdorf wo das warme Wasser ist?“ Hörte er ihn fragen und schnaufte abfällig. Er hob den Blick, ließ den Stein noch einmal in seine Handfläche fallen, holte aus und warf den Stein gegen den Jungen. Dieser schrie natürlich sofort auf und erregte die Aufmerksamkeit der Leute. Hidan stand ungerührt auf und lief davon. Nur noch vage hörte er die Entschuldigungen des ´Reiseführers´, schnaufte abfällig als an sein Ohr drang, dass er ein ´Spinner´ wäre. Leicht ballte er die Hände zu Fäusten. Das würden sie noch alle büßen… niemand machte sich über ihn lustig. Dieses elende, langweilige Dorf. Hidans Drang danach, frei zu sein, Missionen zu erledigen und neue Dinge zu sehen wurde immer stärker. Immer öfter verließ er sein Dorf und streifte alleine durch die Gegend. Noch recht ungeschickt stellte er Nachforschungen nach diesem Gasku… oder….Kaskuzu an, aber in den umliegenden Dörfern kannte man diesen Ninja nicht. Dafür fand er etwas anderes. Auf einem seiner Streifzüge bemerkte er Menschen in Kutten, schwarzen Kutten. Der Anblick war so absonderlich und die Atmosphäre so bedrohlich, dass es ihm die Haare aufstellte und doch konnte er seinen Blick voller Faszination nicht abwenden. Was für ein Anblick und welch willkommene Abwechslung zu seinen sonstigen trögen Leben! Langsam folgte er den Männern. Sicher wäre es klüger gewesen einfach wieder umzukehren, doch die Neugierde trieb ihn dazu, den Fremden hinterher zu gehen. Zuerst schien es, als hätten sie kein bestimmtes Ziel, sie liefen einfach an einer breiten Felswand entlang und irgendwann war sich Hidan gar nicht mehr so sicher ob er noch folgen sollte. Ihm war gerade schon die Lust vergangen, da verlor er die Männer plötzlich aus den Augen. Was zum…? Wie waren die Männer denn auf einmal verschwunden? Hatten sie ein Jutsu gebraucht? Aber soweit Hidan das von hinten aus gesehen hatte, hatten die Männer keinerlei Handzeichen geformt, keine Worte gesagt, sie waren einfach so verschwunden. Hidan rannte bis fast zu der Stelle, an der sie verschwunden waren und versteckte sich hinter einen Baum. Vorsichtig spähte er dahinter hervor. Rechts, links, unten und oben… nichts. Schon wirklich enttäuscht wollte Hidan aufgeben, da hörte er ein Stimmengemurmel. Auf leisen Sohlen schlich er vorwärts und fand schließlich, versteckt durch Efeu einen Riss in der Felswand. Gerade so groß, dass ein erwachsener Mann hindurch passt. Auf allen Vieren und so vorsichtig und leise wie möglich kroch Hidan vorwärts. Die Höhle war nicht besonders hoch, aber recht verwinkelt. Hidan kam nur langsam voran, vor allem, weil er aufpassen musste, dass er sich nicht irgendwo an hervorstehenden Felsen stieß. Das Geräusch würde ihn vielleicht auffliegen lassen das durfte er nicht riskieren. Das Stimmengemurmel wurde lauter und als Hidan um einen aus dem Boden ragenden Stein hervorschaute, sah er die Menschenansammlung. Angespannt blieb er sitzen. Es waren 5, wenn er das richtig zählte. In dieser Dunkelheit waren die Männer nur durch kleine Fackeln erkennbar, die an der Wand in bestimmten Vorrichtungen befestigt waren. Sie mussten schon öfter hier gewesen sein, dachte Hidan, denn solche Halterungen schlugen sich ja nicht von alleine in die Wand. Er machte sich etwas länger um noch mehr sehen zu können. Sie standen im Kreis in dessen Mitte sich etwas befand. Dieses Etwas stellte sich kurz darauf als ein weiterer Mensch heraus. Gefesselt und sich windend lag er dort am Boden. Hidan biss sich auf die Lippen, für einen Moment überlegte er, ob er diesen Mann nicht helfen sollte… aber was sollte er machen? Er war ja zahlmäßig unterlegen und wenn er Hilfe holen würde, würde er vielleicht den Weg nicht mehr wieder finden oder sie kämen zuspät. Die Männer begannen nun zu sprechen. Hidan verstand nicht ganz was sie sagten, nur das es befremdlich klang. Die Worte wirkten wie eine Beschwörung, sie lullten Hidan ein, hielten ihn fest, ließen ihn nicht gehen und dann hörte er deutlich aus den Sätzen ein Wort heraus. Jashin. Immer wieder Jashin. Wer war Jashin? Hidan war wie gebannt, fasziniert starrte er auf das, was sich vor ihm abspielte. Noch nie war die Atmosphäre so furchterregend, so Angst durchflutend, so verstörend und…. so faszinierend! Fortgeblasen war die elende Langeweile, weg war die Trübsal die seine Gedanken bisher gefangen hielten. Er hörte die Worte, den Singsang der Männer und alles Denken schien auszusetzen, die Emotionen schienen zu verschwinden. Da war nichts mehr außer dem Wunsch mehr zu hören, mehr zu wissen, weiter dabei zu sein.   Kapitel 1 ende Kapitel 2: Alles geht einmal ---------------------------- Kapitel 2 Fortgeblasen war die elende Langeweile, weg war die Trübsal die seine Gedanken bisher gefangen hielten. Er hörte die Worte, den Singsang der Männer und alles Denken schien auszusetzen, die Emotionen schienen zu verschwinden. Da war nichts mehr außer dem Wunsch mehr zu hören, mehr zu wissen, weiter dabei zu sein. Schließlich hörte das Stimmengewirr auf und die Männer traten alle, bis auf einen zurück. „Jashin, dem Gott des Todes. Unser eins sind deine treusten Diener. Unsere Qualen deine tiefsten Freuden. Unsere Tode, deine Göttlichkeit. Geboren, um dir zu dienen. Geschaffen um deinen Willen Wirklichkeit werden zu lassen. Gelebt und wieder gelebt, um in deinem Willen zu sterben und wieder zu sterben. Da, wo Chaos und Zerstörung herrscht, liegt dein Reich und da, wo Tod und Krankheit wachen, bist du anwesend. Amen Jashin du heiliger Engel des Todes und lass uns ehrenvolle Tode sterben.“ Sprach der Fremde und Hidan fiel auf, dass dieser Mann sich von den anderen unterschied. Seine Kutte schien feiner zu sein, aus einem besseren Stoff, samtiger und die Symbole der Kette waren auf sein Gewand gestickt. Bei den anderen nicht, nur bei ihm. Ein komisches Symbol war das übrigens, es war fremdartig und Hidan hatte es noch nie zuvor gesehen. Es war ein Kreis mit einen umgedrehten Dreieck darin. Es musste etwas bedeuten, so wie der Name etwas bedeutete. Als der Mann ein Messer aus seinem Gewand hervorzauberte, lief über Hidans Rücken ein kalter Schauer, dennoch war er noch viel zu gebannt von dem Anblick. „Jashin- sama, wir als deine Jünger bringen dir dieses Opfer dar, auf dass du unserer gnädig bist und uns mit Unsterblichkeit belohnst für unsere Treue!“ Hidan schnappte laut nach Luft, schlug im selben Moment als ihm sein Fehler bewusst wurde die Hand vor den Mund und zog den Kopf zurück. Wie erstarrt saß er dort. Sein Herz raste und schlug so laut in seinem Brustkorb, dass er dachte jeder müsse es hören! Scheinbar tat das aber niemand, die Männer hatten zwar kurz jeden Laut eingestellt, doch schienen sie ihn nicht bemerkt zu haben. Langsam, zitternd und auf allen Vieren krabbelte Hidan wieder aus der Höhle. Als er den Eingang und den Efeu- Vorhang hinter sich gelassen hatte, rannte er was das Zeug hielt. So bekam er auch gar nicht mit, dass die Männer im Kreise dem gefesselten Manne in der Mitte ebenso als Jünger bezeichneten und als Auserwählten dessen Seele opfern wollten. Auf das sie zurückkehrte in den menschlichen Leib und mit ihm die Unsterblichkeit. Die Begegnung mit den Männern in Kutten hatte Hidan völlig durcheinander gebracht. Da war sie, die Möglichkeit etwas über die Unsterblichkeit herauszufinden, da war er, der Nervenkitzel nachdem er sich so sehr gesehnt hatte. Aber sollte er es riskieren und noch einmal hingehen? Ja. Aber sooft Hidan auch wieder zu der Höhle zurückschlich, sie blieb leer. Die Monate kamen und gingen. Hidan war enttäuscht. Niedergeschlagen wollte er sich schon fast mit seinem langweiligen Dorf abfinden und wie sein Vater, sein früherer ´Held´ als Touristenführer vor sich hinvegetieren, da tauchten die Kuttenträger wieder auf. Fast ein Jahr war es nun her, seit Hidan sie das letzte Mal gesehen hatte. Er war nun 15 Jahre alt. Sein Vater war für ihn ein Held gewesen, aber seitdem dieser immer mehr sich dem Dorfleben anpasste und immer weniger Zeit mit ihm verbrachte, wurde Hidan bewusst wie wenig dieser verbitterte alte Mann noch was mit seinem Kindheitshelden zutun hatte. An diesem späten Nachmittag also entdeckte er erneut die Männer in den Kutten. Wieder folgte er ihnen und diesesmal führte ihr Weg nicht zu der Höhle. Weit ab und schon etwas über die Grenzen von Yuga gehend, wartete ein kleines Gemäuer. Ob es ihre Art Tempel war? Hidan wusste es nicht, beschloss aber seine Beobachtung nicht abzubrechen sondern folgte den Männern in die dunklen Gänge hinein. Wieder war die Atmosphäre so außergewöhnlich, dass ihm zum einen ganz klamm war und zum Anderen die Neugierde hervor brodelte und ihn immer weiter dazu antrieb, zu folgen. Da der Gang so lang war und steil nach unten ragte, ging Hidan zu Recht davon aus, dass das eigentliche Innere des Gemäuers sich unter dem Erdreich hervortat. So war dem auch. Irgendwann war auch dieser Gang zu Ende und man gelangte in einen großen Raum, mit unheimlichen Verzierungen an den Wänden und einen Altar in der Mitte. Wohin Hidan auch sah, überall waren brennende Kerzen und der Kreis mit dem umgedrehten Dreieck darin zu sehen. Hidan konnte sich von diesem Anblick kaum losreißen und so bemerkte er gar nicht, dass er nicht der letzte gewesen war, der den Gang betreten hatte. „Na wen haben wir denn da?“ Hidan zuckte zusammen, als eine schwere Hand sich auf seine Schulter legte. Fast hätte er geschrieen und er wandte sich mit pochendem Herzen um. Mit Grauen sah er, dass der Mann, der ihn festgehalten hatte jener Mann war, der schon vor einem Jahr in den samtigen aus gutem Stoff bestehenden Klamotten in dieser Berghöhle gestanden hatte. „Ich… ich…“ Hidan war für einen Moment völlig irritiert. Als der Griff um seine Schulter fester wurde und man ihn nach vorne drückte, da erinnerte auch er sich an den Mann, der damals in Fesseln gelegen hatte. Er schrie herum, begann sich zu winden und zu zappeln und den Mann, der ihn festhielt mit Schimpfwörtern aller übelster Sorte zu belegen, solche die seinen Vater stolz gemacht hätten. Die Männer wandten dem jungen Schreihals den Kopf zu, als dieser zeternd in ihre Mitte gedrängt wurde. Ein harter Schlag ins Gesicht und Hidan fiel auf den Boden. „Wer bist du? Kommst du aus einem der Dörfer um uns auszuspionieren?“ Hidan saß auf dem Boden und hielt sich die getroffene Wange, er blitze zu den Menschen auf, die immer näher getreten waren und auf ihn herabsahen. „Ich bin kein Spion aus dem Dorf. Ich habe euch gesehen und war… neugierig…“ „So so… neugierig?“ fragte einer der Männer nach und der, der ihn erwischt hatte beugte sich hinab, so dass Hidan ihm in die gräulichen Irden sehen konnte. Sie hielten seinen Blick gefangen und es schien gerade so, als würden sie durch ihn hindurch sehen, direkt in sein Innerstes. Er zitterte. „Woher kommst du?“ wurde er nun gefragt und Hidan versuchte trotzig den Blickkontakt beizubehalten. „Aus Yugagakure!“ Die Männer tauschten untereinander Blicke aus. Ein Spion aus einen Touristendorf? Nun ja, zur Tarnung und Verwirrung wäre alles möglich. Der Junge trug ein Band aus diesem Dorf. „Wie hast du uns gefunden?“ Fragten sie weiter, aber Hidan hatte auf diese Fragestunden nun wirklich keinen Bock. Trotz seiner misslichen Lage verschränkte er die Hände vor die Brust und schwieg. Der Mann, der auch noch so etwas wie der Hohe Priester war, packte Hidans Kinn und zwang den Burschen wieder ihn anzusehen. „Wie hast du uns gefunden?“ wiederholte er erneut. Hidan zuckte, dieser Blick, diese Kälte in der Stimme. Unsicher begann er von dem Erlebnis von vor einem Jahr zu erzählen. „….Und als ich euch dann dieses Jahr wieder sah, bin ich ohne zu zögern nachgelaufen. Ich hätte schon längst was sagen können, wenn ich es gewollt hätte….“ schloss er seinen Bericht. Untereinander tauschten die Männer nun Blicke aus. Es war klar, dass das durchaus überzeugende Argumente waren. Doch warum war er wieder gekommen? „Möchtest du dich unserem Glauben anschließen und ein Jünger Jashins werden, Junge?“ fragte der Priester nun mit einem verschlagenen Grinsen und als Hidan einen Bruchteil einer Sekunde zögerte fügte er hinzu. „Vielleicht bis du der Jünger, den Jashin- sama als ersten und einzigen mit der Unsterblichkeit beglückt?!“ Nun wurde Hidan mehr wie hellhörig. Unsterblich. Genau das, was er wollte. „Ich möchte!“ sprach er also und wurde auf die Beine gezogen. „Du musst es schwören, im Namen Jashins, mit deinem Blut und mit dem Schwur aus deinen Lippen, dass du von heute an und bis zum Ende Jashin- sama die Treue schwörst nur noch ihm dienst und nach seinen Gesetzten leben wirst! Wirst du das versprechen?“ Hidan sah auf in die blassgrauen, ihn durchbohrenden Augen. „Ja, das werde ich…“ Hidan wurde aus der Mitte entfernt, diese wurde hergerichtet um den Schwur vorzubereiten. Der Silberhaarige musste sich nackt ausziehen und sich in die Mitte knien. Der Priester sprach die heiligen Regeln Jashins aus und während Hidan dies Wort für Wort wiederholte, wurden ihm Schnittwunden am Körper zugefügt. Immer wieder zuckte er zusammen, wenn der Schmerz zu stark wurde. Aber wenn er dadurch die Konzentration der Männer störte oder sein Sprechen unterbrach, wurde er ermahnt, dass er unter den Schmerzen nicht zu zucken hätte. Ein Jünger Jashins hatte die Schmerzen wohlwollend anzunehmen, zu verbreiten und zu ertragen. Er durfte nicht zucken! Das Blut welches aus seinen Wunden rann, wurde von den anderen Jüngern genutzt um Hidans blassen Körper mit den Symbolen Jashins zu verzieren. „Nun bist du….“ „Hidan…“ „Nun bist du Hidan ein Jünger Jashins. Allerdings noch kein vollwertiger. Zuerst musst du die Lehren Jashins lernen, lernen so zu beten, zu kämpfen und auch zu opfern. Dann erst wirst du richtig in unserem Kreise aufgenommen. Hidan sah zu den anderen auf. Lernen? Das klang schon wieder nach staubiger Theorie. „Wann weiß ich, dass ich auserwählt bin um Jashins Geschenk zu empfangen?“ fragte er dann,  der Priester lachte und legte eine Hand auf Hidans silbernen Haarschopf. „Bald….“   Hatte sich Hidan vorher schon von seinem Dorf abgewandt, so kapselte er sich nun völlig von seiner Heimat ab. Die Zeit die ihm zur Verfügung stand, nutzte er um bei seinen Glaubensbrüdern zu lernen. Er lernte nach den Regeln Jashins zu beten. Er lernte nach den Regeln Jashins zu kämpfen. Er lernte nach den Regeln Jashins zu leben. Es war wahrlich nicht so schlimm wie befürchtet. Im Gegenteil. Hidan fühlte sich in dieser Gemeinschaft wohl und willkommen. So staubig wie in der Schule war der theoretische Unterricht auch nicht. Man brachte ihm bei, wo er den menschlichen Körper treffen musste um ihm große Schmerzen zuzufügen, denn Jashin- sama liebte es wenn seine Jünger für ihn litten und anderen Schmerzen zufügten. Denn Jashin- sama war der Gott des Schmerzes und des Todes. Nichts war so hochgeschätzt wie der Tod. Warum bekam man dann die Unsterblichkeit? Das war die Frage, die sich Hidan irgendwann stellte. Wenn nichts höher gestellt war wie der Tod und wenn sich jeder Jünger danach sehnte ins Jashin- Reich einkehren zu dürfen, warum lebten sie? Warum sehnten sie die Unsterblichkeit herbei?   Sein Meister, so sollte er den hohen Priester inzwischen nennen, erklärte es ihm so: „Schmerzen findet Jashin-sama gut. Leid und Elend in der Welt will er sehen und er möchte, das seine Anhängerschaft größer und zahlreicher wird. Dein Schmerz ist sein Wohlgefallen und auch wenn im Jashin- Reich das Glück auf dich warten würde. Wähle den Schmerz, nimm die Bürde auf dich, suche neue Anhänger und erlöse die Heiden von ihrer Ungläubigkeit. Dafür sind wir Jünger da, dafür werden wir – wenn wir nur fest genug dran arbeiten – mit Unsterblichkeit gesegnet.“ Das leuchtete Hidan ein. Er wollte ein guter Jünger Jashins werden, der Beste.   Hidan las wann immer es ging in der Bibel Jashins. Las die Aufzeichnungen seiner Glaubensbrüder mit großer Sorgfalt. Zu seinem Erstaunen waren Tiere darin nicht einmal erwähnt, sie waren… völlig uninteressant. Als er seinem Meister das erste Mal bei einer Menschenopferung zusehen durfte, da wurde ihm klar, dass sein Vater niemals ein Held gewesen war, seine Bewunderung gar nicht verdient hatte! Dieser hatte ja nur wertlose Viecher getötet. Nichts hatte er erreicht und war zum Sklaven von lauter Heiden geworden. Hidan saß am Fluss in der Nähe Yugas. Seine Hände tunkte er immer wieder ins kalte Wasser, wusch sein blutverschmiertes Kunai gründlich ab und wandte sich blitzschnell um, als hinter ihn jemand auftauchte. Es waren seine beiden Teamkameraden, seit sie kaum noch Missionen bekamen und er dauernd mit seinen Glaubensbrüdern unterwegs war, sah er sie kaum noch. Sie waren eh nie Freunde gewesen. „Hidan, wir haben überall nach dir gesucht….“ „Ich brauche keine Babysitter, ich bin 15 ½ verdammt!“ „….Darum geht es nicht. Es ist etwas Furchtbares passiert… deine Mutter… sie ist….“ „…. Sie ist tot, Hidan!“ beendete der Zweite den Satz des anderen. Hidan ließ das Kunai fallen, es rutschte hinab ins Flussbett und ging unter. Hidan bemerkte es kaum. Auch in den Jahren danach konnte er sich nicht erklären, was er gedacht hatte an diesen Tage und wie er zurück ins Dorf gekommen war. Er war gerannt ja, aber er erinnerte sich nicht mehr an den Weg.  Zuhause angekommen riss er die Türe auf. Zuerst sah er seinen Vater, anschließend ein paar Leute aus den Dorf, Medic- Nins vielleicht, ein paar Nachbarn… „Was ist passiert?“ fragte Hidan langsam nach und betrat den Raum. Die Anwesenden zuckten zusammen und sahen einander unbehaglich an. Eine ältere Dame, ihre Nachbarin trat auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich wollte deiner Mutter etwas zurückbringen, was sie mir mal geliehen hatte. Als sie nicht aufgemacht hat bin ich um das Haus herum und habe durchs Fenster gesehen das….“ Erst jetzt traten die restlichen Anwesenden beiseite und machten Hidan die Sicht frei auf einen, am Boden liegenden Körper, zugedeckt mit einem weißen Tuch. Hidan hörte der Nachbarin nicht mehr zu, stieß ihre Hand von seiner Schulter und lief voran. Sein Herz pochte laut, sein Atem stockte, er konnte es nicht fassen. Starr stand er da und starrte auf das weiße Laken. Man sah das silberne Haar seiner Mutter noch hervorblitzen. Plötzlich erinnerte er sich wieder an Szenen aus früheren Kindheitstagen, unverdorbene durch den Vater. Seine Mutter sang ihm ein Schlaflied und streichelte sachte über sein Haar. Sie spielte mit ihm. Sie war immer eine gute Mutter gewesen. Aber er hatte immer nur seinen Vater vergöttert. Seinen Vater, der nun hier saß, blass mit rot geränderten Augen. Sein Vater, der einst sein Held war, sein Vater den er in den letzten Wochen kaum noch gesehen hatte, dessen Blick immer misstrauischer, der Ton gegen ihn immer ruppiger wurde. Sein Held aus der Kindheit, der gar nichts verstand. Hidan starrte auf die verdeckte Leiche seiner Mutter hinab und hörte das Getuschel hinter sich kaum. Warum weinte er nicht? Das hier war nicht irgendwer, das war seine Mutter. Aber er weinte nicht. Er konnte auch zuerst nicht schreien und nicht fluchen, wie er es so gerne tat. „Verdammte Scheiße!“ das war das erste, was ihm über die Lippen kam, nachdem er dachte, sein Schweigen würde ewig währen, sein Kopf nicht mehr zu arbeiten beginnen wollte… „Das ist alles?“ Sein Vater hatte das Wort ergriffen und blickte ihn an. So, als würde er ihn heute das allererste Mal klar sehen. „Das ist alles?“ Wiederholte er sich und stand auf. Hidan sah zu ihm. Er war nun fast genauso groß wie er, vielleicht würde er sogar größer werden. Sein Vater war 1.70, früher kam er ihm vor wie ein Riese, aber früher war er ja auch noch sein Held und er ja noch klein. „Antworte!“ Der Tonfall bedrohlich. „Was soll ich schon dazu sagen?“ war das erste was Hidan über seine Lippen kam. Natürlich tat es ihm leid, natürlich schmerzte der Verlust seiner Mutter. Aber er konnte nicht weinen, er konnte auch nicht klagende Worte für ihren Tod finden. „Seit Wochen kapselst du dich ab, vernachlässigst deine Pflichten als Beschützer des Dorfes, lässt dich kaum noch bei deiner Mutter und mir blicken und nun? Sieh hin Junge, sie ist tot. Sie hatte so viel Kummer mit dir, es ist deine Schuld!“ Deine Schuld… Deine Schuld…. Die Worte waren mehr wie eine leichte Ohrfeige, sie trafen bis ins Herz. Eine Nachbarin versuchte zu trösten, sagte Worte wie ´Er meint es nicht so, er trauert nur so sehr um sie…. ´ Doch Hidan hörte es kaum. Deine Schuld… schoss es immer wieder durch seinen Kopf. Seine Schuld? Wer hatte denn Spielschulden, wer ließ sich denn dauernd volllaufen, wer jammerte immer über dieses Scheißleben, wer gab sich denn diesem Scheißleben hin und fand sich damit ab? Er? Nein, das war sein Vater und dennoch sagte… wagte er es zu sagen, dass er daran schuld war? „….Wenn jemand schuld ist, dann du…. Arschloch… verdammtes…“ Hidan ballte die Hände zu Fäusten. „DU bist Schuld!!!“ Brüllte er und sah wie sein Vater zusammenzuckte und sein Gesicht anschließend zornrot anlief, sah die Wutader auf der Stirn seines Vaters pulsieren. Er holte aus, doch Hidan bückte sich unter dem Schlag weg und blockte den nächsten mit der Hand ab. Du bist Schuld Drei Worte die anklagend im Raum standen. Hidan wandte sich um, hörte nicht mehr auf seinen Vater der ihm nachbrüllte, oder dem beschwichtigenden Rufen der Nachbarn und anwesenden Menschen. Er wandte sich einfach um und verließ das Haus. Er rannte. Seine Schritte wurden immer schneller und schneller. Noch immer keine Träne. Erst nach einer ganzen Weile hielt er inne. Der Fluss. Wie automatisch war er wieder dorthin geschritten und ließ sich an dessen Rand nieder. Er zog seine Beine an den Oberkörper und schlang die Arme um die Beine. Sein Blick ging geradeaus. Lauschte dem Rauschen der Blätter, dem Plätschern des Flusses. Sah zu wie das Licht der Sonne auf dem Wasser reflektierte und dann oder wann ein Fisch munter hervorplatschte. Hidans Blick wurde stumpf. Vor seinen Augen sah er das Gesicht seiner Mutter. Du bist Schuld. Er legte die Stirn auf seine Knie ab, schloss die Augen und einzelne Tränen drückten sich aus den geschlossenen Lidern und tropften in seinen Schoß.   Man sagt, dass die Trauer Menschen verbinden würde. Hidan und seinen Vater entzweite sie nur noch mehr. Im nächsten halben Jahr war Hidan kaum noch zuhause. Er konnte die erstickenden, schweigenden Blicke seines Vaters, voll Zorn und Anklage nicht mehr sehen. Er konnte auch dessen ewige Fragerei nicht mehr ertragen, immer und immer wieder die Frage wo er hinging, was er tat, mit wem er unterwegs war. Immer öfter und selbstverständlicher lief er aus dem Dorf und den Grenzen des Reiches. Immer hingebungsvoller gab er sich in die Hände einer unsichtbaren Gottheit, von der er inzwischen zwar fast alles gelesen hatte, aber noch nicht gesegnet worden war. Von den Ritualen und Zeremonien hatte er inzwischen ausreichend gelesen und schließlich sollte an seinem 16ten Geburtstag der richtige Eintritt in die Gemeinschaft Jashins erfolgen. Hidan wusste was er tun musste, war wochenlang von seinem Meister darauf geschult worden. Er wurde in eine Kutte gekleidet. Eine wie sie die anderen trugen, in Schwarz mit einer dunklen Kordel, die das Gewand geschlossen hielt. Hidan fand es etwas unpraktisch, schon alleine zum Kämpfen, aber das war nun erst einmal in Ordnung. Man führte ihn auf eine Lichtung und gab ihm einen Gegner. Einen jungen Mann. Dieser war zuerst gefesselt und wurde zum Kampf von diesen befreit. Man gab ihm, wie auch Hidan ein paar Kunais. Hidan wusste wie es ablief, wusste das dass hier seine Aufnahmeprüfung war. Er musste bereit sein zu töten und Schmerz zu ertragen. Hidan streifte sich die Kapuze vom Kopf und sah, das seine Glaubensbrüder ihn und sein ´Opfer´ umkreisten und in diesen einschlossen. Hidan musterte sein Gegenüber. Er war jung, vielleicht etwas jünger wie er selber. Sein Stirnband sagte ihm, dass der Junge aus Kumo kam. Das Dorf was zurzeit mit einigen anderen Dörfern in einem erbitterten Krieg verwickelt war. Als sein Meister ihm den Befehl dazu gab, griff Hidan an. Erbarmungslos stach er mit der scharfen Klinge seines Kunais nach dem anderen. Dieser wich zuerst nur aus, schien verwirrt, mit Sicherheit, auch ängstlich zu sein. Das war ein Fehler, denn Hidan war bereit jeder Zeit zu zustechen, aber so war es doch langweilig. „Was ist mit dir, bist du zu feige richtig zu kämpfen oder was?“ verhöhnte er seinen Gegner, während dieser nur immer wieder der Klinge auswich. Die Worte und das höhnische Lachen des Silberhaarigen schienen ihn aber anzuheizen, denn mit einem Salto sprang er über Hidan hinweg. Nun war es an diesem der Klinge durch ein geschicktes Ausweichmanöver zu entkommen. Die Kunais eigneten sich nicht besonders gut, um mit ihnen wie bei einem Schwert zu parieren. Hidan warf zwar in einem günstigen Moment recht zielsicher, verletzte seinen Gegner an der Wange. Aber im Endeffekt war es ein Fehlwurf, so was durfte nicht passieren. Nicht vor seinem Meister und seinen Glaubensbrüdern. Er lachte siegessicher auf, rannte auf seinen Gegner zu und griff ihn frontal an. Ein scharfer Schmerz machte sich in seinem Arm breit, als er seine Klinge in den Bauch des jüngeren Ninjas trieb. Wie Butter, so leicht durchglitt die Klinge die einzelnen Hautschichten. Hidan sah auf. In den Augen seines Kontrahenten sah er Überraschung. Eine schmale Rinne Blut rann aus seinen Mund. „Damit hast du wohl nicht gerechnet, Wixer!?“ meinte Hidan nur mit einem eiskalten Blick. Er trat etwas zurück und zog die Klinge aus dem Bauch des anderen. Dieser keuchte leise und spuckte Blut, das Hidan im Gesicht traf. Leicht taumelte der Körper, dann sackte er auf die Knie und schlussendlich zur Seite. Die Hand des Jungen legte sich auf den Bauch. Das Blut tränkte das satte Grün des Grases und färbte es blutrot.   Das Brennen in Hidans Arm wurde stärker. Er zuckte kurz, keuchte, als er die Klinge die ihn im Kampf traf, aus seinem Arm zog. Den Schmerz nahm er gar nicht richtig wahr, im Gegenteil, so voll gepumpt mit Adrenalin kam es ihm wie ein aufregendes Kitzeln vor. Er sah kurz auf zu seinem Meister, der alles wohlwollend beobachtete und ihm zunickte. Jetzt musste es schnell gehen. Hidan nutzte das Blut des Sterbenden um ein kleines Jashin- Symbol auf den Boden zu malen. Er kniete sich hin und drehte seinen Gegner auf den Rücken. Dieser röchelte nur noch schwach und sah auf in die violetten Irden seines Mörders. Die Pupillen waren verengt, eine Art wahnsinniger Glanz ruhte in ihnen. Der Mund verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. Was er sagte nahm der Sterbende schon gar nicht mehr wahr. Er sah die Lippenbewegungen doch der Laut kam schon nicht mehr an sein Ohr. Hidan leckte, ohne sich zu schneiden, über die Klinge und schmeckte das Blut. Es schmeckte bitter, aber doch irgendwie nach Triumph. Er hatte es geschafft! Nun konnte der letzte Schritt vollzogen werden. Er hob das Kunai mit beiden Händen empor, hoch über seinen Kopf. Er spürte den Nervenkitzel, das Adrenalin, den Triumph und einen Hauch süßen Wahnsinns durch seine Venen pulsieren, als er ein Gebet an Jashin sprach. Sein Meister beobachtete alles und lächelte unter der Kapuze. Hidan war der Richtige. Kaum dass Hidan die letzten Worte seines Gebetes vollendet hatte, ließ er die Klinge seines Kunais auf seinen Gegner niederfahren. Die Spitze durchstieß den Brustkorb und rammte sich zielsicher ins Herz. Ein gurgelnder Laut entkam dem Jungen, der Körper bäumte sich blutspuckend noch einmal auf, dann sackte er in sich zusammen, die Augen verloren ihren Glanz, das Leben. Der Tod hatte gesiegt. Keuchend kniete Hidan in einer Lache Blut, sein Meister legte ihm die Hand auf die Schulter. „Gut gemacht Hidan!“ lobte er ihn rau und Hidan strahlte zu ihm auf. Man verarztete Hidans Arm sorgsam, dann wurde er wieder in den ´Tempel´ Jashins gebracht, wo er feierlich seine Jashin- Kette erhielt. Stolz besah er sich das Schmuckstück. Es zeichnete ihn als Jashinist aus. Ein stolzer Jashinist. Der Priester beugte sich zu ihm hinab. „Bis du soweit bist und geprüft werden kannst, musst du noch viel lernen und üben!“ Hidan versprach es. Es war schon sehr dunkel, als er müde den Heimweg antritt. Am Fluss hatte er sich noch sauber gewaschen und hatte sich dann anschließend auf den Weg gemacht. Hidan hob erst seinen Blick vom dunklen Boden als das tanzende Licht von vielen Fackeln seine Aufmerksamkeit erregte. „Da ist er!“ rief einer und Hidan zuckte zusammen. Es waren die Dorfbewohner die nun auf ihn zuschritten und ihn musterten. „Hidan. Wo bist du gewesen?“ fragte der Dorfälteste, doch Hidan schwieg natürlich. Etwas an dem Blick des Mannes störte ihn aber gewaltig. Ihm wurde unwohl, denn zunächst sollte seine Mitgliedschaft bei den Jüngern Jashins geheim bleiben. Die Kette trug er unter seinem Shirt, gut und sicher verborgen. „Hidan, dein Vater ist dir nachgelaufen, als du heute Mittag das Dorf verlassen hattest…“ Hidan erschrak, sein Vater hatte ihn verfolgt… hatte er… wusste er… sie alle nun Bescheid?“ Entsetzt sah er zu dem anderen auf. „Ich… das wusste ich nicht…“ meinte er langsam. „Wir haben dich auch nicht gefunden… deswegen gingen wir davon aus,… dass du tot bist….“ redete der älteste einfach weiter. Der Silberhaarige runzelte verwirrt die Stirn. „Warum sollte ich tod sein?“ fragte er langsam nach und ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er versuchte die Blicke zu deuten, aber die meisten mieden es nun, ihn anzusehen. „Nun Hidan… wie du weißt… befinden sich die anderen Länder zurzeit im Krieg. Er schreitet immer weiter vor und kam immer näher an die Grenzen zu unserem Dorf. Dein Vater hat nach dir gesucht, als er hörte, dass westlich von hier eine Schlacht ausgebrochen war. Er hatte befürchtet, dass du dich in die Belange der anderen Reiche einmischst und vielleicht mitten im Kampfgeschehen stecken würdest. Er… Hidan er ist auf diesem Kampfplatz gefallen. Als wir hinzukamen konnten wir nur noch seinen Tod feststellen…“ Hidan starrte den Mann vor sich fassungslos an. „Was… d.das ist nicht wahr!“ brachte er schließlich hervor. Doch keiner sagte ihm, dass er log. Keiner meinte ´April, April´, sein Vater kam auch nicht plötzlich aus dem Gebüsch gesprungen. Er ließ die Leute einfach stehen und rannte los. Hinfort geblasen war der Schmerz im Arm, die Müdigkeit in den Knochen, die Euphorie von wenigen Stunden.  Hidan rannte nachhause, aber dort fand er nur Leere vor. Sein Vater war nicht da. Er rief nach ihm, durchlief das ganze Haus und musste schließlich eingestehen, dass dieser nicht mehr da war, das man vermutlich die Wahrheit gesagt hatte.   Auch Helden starben irgendwann…   Hidan wusste gar nicht was ihn für Emotionen durchfluteten, zuerst Trauer, dann Wut, dann Verbitterung. Von wegen Herr über Leben und Tod. Er war gestorben. Tod. Hidan begann zu lachen. Es durchschall die Räume und hatte etwas Wahnsinniges an sich. Von wegen Gebieter des Todes, von wegen Held. Er war nicht mehr da. Hidan ließ sich auf den Boden plumpsen und verfiel ins Schweigen.   Am Morgen stand er auf dem Friedhof Yugas. Gerade war die Beisetzung. Manche Dorfbewohner waren dabei, weinten stumm in ihre Tücher. Hidan fand das heuchlerisch. Zeitlebens waren sein Vater… seine Familie doch immer die schwarzen Schafe. Die, die den Frieden störten. Die aus dem Muster der tollen, friedlichen Dorfgemeinschaft fielen. Als sie ihn gesucht hatten, hatten sie doch gehofft, dass auch er tot war, von wegen befürchtet. Sie wollten die gesamte Familie unter der Erde wissen. Hidan starrte auf den Grabstein, er lag neben dem seiner Mutter. Die Asche wurde in einer Urne nach unten gelassen. Liebender Vater, vorbildliches Mitglied der Gemeinde stand auf dem Grab. Heuchler. Schwächlinge. Friedenliebende Narren. Hidan hatte nur noch Verachtung übrig für seine Heimat. Er stand hier am Grab seines Vaters, starrte auf die Erde, die nach und nach in das Loch geschmissen wurde. Die Worte der Menschen, die der der Beisetzung beiwohnten hörte er kaum noch. Nur, dass es keine Worte aus seinem Glauben waren. Blasphemisten. Hidan trat als letzter näher an das Grab, der Friedhof leerte sich bereits. „Jashin wird dir sicher verzeihen, dass du dich Herr über Leben und Tod nanntest, obwohl er es doch ist. Ich weiß nicht, was mit Heiden passiert,….“ Er lächelte leicht. „…. aber ich denke nicht, dass man sich wiedersieht, Vater!“ Damit wandte er sich um. Ließ die Grabsteine hinter sich, die Spuren vergangener `Helden´. Manche waren in Kriegen gestorben, auch noch recht jung, das war der ältere Teil des Friedhofes, hier wurden Kriegshelden gewürdigt. Der andere Teil des Friedhofes war für die ´normalen´ Bürger vorgesehen. Er war schon beträchtlich voller, weil es natürlich immer weniger Kriegshelden gab. Hidan lächelte verächtlich, dann blitzte er zornig und trat gegen einen Grabstein. „Feiglinge!“   Hidan sah sich in der Bar um. Sein Blick glitt zur Tür, als er das Knarren vernommen hatte. Der, der eintrat war aber nicht der, den er gesucht hatte. Nein, ganz sicher nicht. Er hatte keine Ahnung wie der Mann den er suchte aussah. Dieser komische Kerl, den er vor 5 Tagen getroffen, hatte meinte, dass er den Mann den er suchte in der Organisation Akatsuki finden würde. Von dieser Organisation hatte er wirklich noch nie etwas gehört, aber das kam davon, wenn man von einem abscheulich friedlichen Dorf stammte. Den Mann, der vor ihm stand konnte er nicht wirklich erkennen, es war mehr wie eine Projektion. Er stellte sich als Gott vor, was Hidan schon fast dazu veranlasst hatte anzugreifen oder eben einfach weiterzugehen, aber dessen Worte waren einfach zu verlockend. ´Den Mann, den du suchst, der Mann der nahezu unsterblich ist, ist ein Teil unserer Organisation. Man hätte schon eine Weile seine Fähigkeiten beobachtet und sie waren ohne Zweifel sehr ungewöhnlich. Noch dazu wurde er als gesuchter S- Rang Nukenin eingetragen. ´ ´Man würde ihn in der Organisation aufnehmen…´ Hidan hatte darin keinerlei Reiz gesehen, aber als man ihm zusicherte, dass er den Mann, den er solange gesucht hatte sehen könnte und nicht nur das, sondern auch Opfer für seinen Gott Jashin bekam, da sagte er doch zu. Eine Art Aufnahmeprüfung würde folgen, wenn er Kakuzu, seinen Teampartner, kennen gelernt hätte. Warten. Wie er es hasste einfach die Füße still halten zu müssen und nichts zutun.   „Was soll das heißen ihr könnt nichts machen?“ Hidan haute mit der Faust auf einen Tisch. Gerade war er zum Dorfältesten ins Zimmer gekommen, besser dessen ´Büro´ und hatte ihn gefragt, was man nach dem Mord an seinem Vater nun machen würde. „Hidan… Yugagakure hat sich aus dem Leben der Shinobis zurückgezogen. Das Touristendorf ist anerkannt als wunderbarer Urlaubsort. Unsere heißen Quellen sind unser Kapital und eine große Einnahmequelle. Wir brauchen keine Shinobis, keine Söldner um unser Leben hier zu sichern, wir haben alles was wir brauchen. Was mit deinem Vater passiert ist, ist sehr bedauerlich… wirklich. Aber wir können nichts tun. Wir haben uns nun mal entschlossen nicht in den Krieg einzugreifen.“ Hidans Irden verengten sich zu Schlitzen. „Wir? Ich wurde verdammt noch mal nie gefragt, alter Mann!“ zischte er respektlos, doch der Älteste ging gar nicht darauf ein. „Du bist noch zu jung, um solche politischen Entscheidungen zu verstehen oder gar zu beeinflussen. Es tut mir leid das ist mein letztes Wort.“ Hidan knallte noch mal säuerlich seine Hände auf den Schreibtisch, beugte sich etwas zum Älteren vor. Die Männer links und rechts neben ihm kamen aber schon näher und so schnaufte Hidan nur abfällig, wandte sich um und verschwand aus dem Büro. „Passt nur auf, dass sich eure heißgeliebten Quellen nicht blutrot färben….“ Murmelte er hasserfüllt. Hidan rauschte so wütend durch die Gänge davon, dass er dabei einen Gast des Dorfes beinahe über den Haufen rannte. Es war Hidan egal. Einsam lief er durch das Dorf. Man ihn mitleidig an, aber man tuschelte hinter vorgehaltener Hand und das konnte er gar nicht ab. Eigentlich war es ja eh egal, auf die Meinung anderer hatte er nie wirklich wert gelegt. Gerne durchlief er, wenn er mal deprimiert war, die älteren Bereiche des Dorfes, besonders interessiert war er an der Waffenkammer. Was sich darin wohl für Schätze verbargen? Während Aufräumarbeiten stand sie offen und Hidan konnte es sich einfach nicht verkneifen mal hinein zuschreiten. Zuerst war es richtig enttäuschend. Der Staub tanzte in der Luft und kitzelte ihn an der Nase. Aus einem Fenster fast an der Decke des Gebäudes kam ein leichter Lichtstrahl, allerdings war das Fenster so dreckig, dass man sicherlich nicht mehr raus sehen konnte.  Eine dicke Schicht Staub lag auf den Kunais in den Regalen. Wertloses Zeug. Die meisten Waffen waren staubig, verbogen oder stumpf. Hidan musterte gerade ein langes Schwert, als seine Augen auf einen Stiel fielen, der zwischen zwei Regalen gerutscht zu sein schien. Hidan zog ihn hervor und war sofort unsterblich verliebt.   Ende Kapitel 2 Kapitel 3: Am Ende ------------------ Kapitel 3   Wertloses Zeug. Die meisten Waffen waren staubig, verbogen oder stumpf. Hidan musterte gerade ein langes Schwert, als seine Augen auf einen Stiel fielen, der zwischen zwei Regalen gerutscht zu sein schien. Hidan zog ihn hervor und war sofort unsterblich verliebt.   Was er da in Händen hielt war wahrlich eine Augenweide (wenn auch schmutzig) eine dreiblättrige Sense mit langen scharfen Klingen. Der Stiel an sich war mindestens 1.40m lang und die Waffe schwer. Er wusste, dass sein Vater ihn nun ermahnt hätte, diese Sense würde ihn mehr als überreichlich an Geschwindigkeit nehmen, etwas was er sich nicht leisten könne. Er war recht flink, ja, nicht lahm, aber der Allerschnellste war er dann auch wieder nicht und diese Waffe würde ihn jeglichen Vorteil nehmen. Es sei denn, er könne sie meisterhaft führen. Er wischte etwas Staub von der Klinge und musterte sich darin. Könnte er diese Waffe beherrschen? Am unteren Ende war ein Loch für eine Vorrichtung. Hidan strich überlegend darüber. In seinem Kopf setzte sich schon langsam ein Plan zurecht. Mit wenig Mühe lief er die Wände empor und rüttelte gewaltsam an dem Griff des Fensters. Mit wenig Druck gab es knackend nach. Hidan hielt inne, hatte das jemand gehört? Nein, es blieb still. Hidan öffnete das Fenster nun und lugte heraus. Draußen im Wind wog sich ein Baum. Zumindest konnte er das erkennen, wenn er den Efeu beiseite schob. Das Fenster war recht schmal, aber er würde hindurch passen. Nun müsste er nur noch schnell die Sense hinaus bekommen. Er landete leichtfüßig wieder auf dem Boden, als er auch schon Schritte hörte. Eilig lief er zum Ausgang. Der kommende war ein Mann aus dem Dorf. „Was hast du da drin zu suchen? Das ist kein Spielplatz!“ Hidan verzog wütend das Gesicht und verschwand, er würde schon bekommen was er wollte. Er lief um das Gebäude herum und hielt nach dem Fenster Ausschau. Erfolglos. Eine dicke Schicht Efeu versperrte ihm die Sicht, aber er würde es schon noch finden. Am Abend schlich er sich leise aus dem Haus. Eigentlich unnötig, er wohnte ja jetzt vollkommen alleine, aber er wollte kein Risiko eingehen, dass die Nachbarn auf seinen nächtlichen Ausgang aufmerksam wurden. Achtsam und lautlos durchlief er das Dorf, bis er zu dem Zielgebäude kam. Natürlich war es nun stockfinster, aber er würde schon klar kommen. Er trat um das Gebäude herum und kletterte mit Chakra auf den Baum direkt daneben, es war ein groß gewachsener mit kräftigen Ästen und so war es Hidan ein Leichtes über die Äste zu marschieren. In der Dunkelheit verharrend spähte er nach dem Fenster. Dieser Baum war wirklich perfekt, er konnte die Fassade des Gebäudes abtasten ohne sich zu verrenken. Es dauerte eine Weile, bis er unter den Efeuranken ein Loch  ertastet hatte. Lautlos lachte er. Diese Idioten hatten nicht einmal bemerkt, dass das Fenster offen stand und jeder sich an ihren Dingen vergreifen könnte. Egal, die Waffe gehörte nun ihm, das hatte er schon beschlossen als er sie gesehen hatte. Es war nicht leicht, sich in der Finsternis in dieses Loch zu zwängen, letztlich schaffte er es aber doch. Er fand die… seine… Sense auch auf Anhieb und ohne sich an den rostigen Zahnstochern die hier überall herumlagen eine Blutvergiftung zu holen. Mit der Sense erklomm er wieder die Wand. Das war etwas mühsam, diese Waffe hatte ein ordentliches Gewicht. Aber dennoch wollte er sie! Er zwängte sich als erstes rücklings durch das Loch und versuchte dann seine Sense ohne größere Beschädigungen heraus zubekommen. Aber sie hing fest. Ächzend ruckte und zerrte er daran, stemmte einen Fuß gegen die Wand und zog daran. Er spannte seine durchaus ausgeprägten Muskeln an und riss noch einmal daran, ein lautes Knirschen war zu hören, als die alte Mauer an einer Stelle etwas einriss, aber mit Wucht kam nun die Sense zum Vorschein. Hidan kippte nach hinten, versuchte Halt zu finden, strauchelte und fiel schließlich vom Baum mit einem Rums zu Boden. „Verdammt!“ fluchte der Silberhaarige, als er sich mühselig aufrappelte und angestrengt lauschte. Hatte man ihn gehört? Entfernte Schritte ließen ihn auf jeden Fall die Beine in die Hand nehmen. Mit seiner Sense nahm er einen Umweg um das Dorf herum und kam so direkt an seinem Garten an. Er keuchte, an das Gewicht müsste er sich wohl erst einmal gewöhnen. Im Haus und beim Licht der Kerzen begann er seine Beute zu untersuchen und anschließend zu putzen. Sein Vater hatte immer genug Politur im Haus, auch Werkzeuge zum Schärfen hatte er immer auf Lager und nach einer Weile, in der sich Hidan ausgiebig mit der Sense beschäftigt hatte, glänzte diese wieder im Licht der Kerze und Hidan konnte sich in den rasiermesserscharfen Klingen spiegeln. Zufrieden lächelte er und versteckte das gute Stück sorgsam. Von ihr sollte vorerst niemand was erfahren.   Es war die Zeit in der es auf den Herbst zuging. Hidan war in diesem Frühjahr 17 Jahre alt geworden. Sein Meister war nun der Meinung, dass Hidan bereit wäre für die Prüfung. In dieser Zeit der Vorbereitungen war Hidan kaum noch nachhause gekommen. Das Training war wirklich anstrengend und hart. An manchen Abenden, wenn er erschöpft ins Bett fiel tat ihm jeder Knochen im Leibe weh. Aber er war zufrieden. Ja ok, die Gebete, die er den Tag über sprechen musste und manchmal eine halbe Stunde dauerten störten schon manchmal. Er war es eben nicht gewöhnt so lange still zu halten. Da er aber ein treuer Jashinist war, nahm er die Unannehmlichkeit auf sich. An einem etwas kühleren Abend schlich sich Hidan also wieder aus dem Haus, ohne zu ahnen, dass er seit Tagen verfolgt wurde. Er betrat den Tempel der hell erleuchtet von den Fackeln und Kerzen an den Wänden und Böden war. Sein Meister empfing ihn auch direkt. Ein Lächeln lag auf den immer kalten Zügen des Älteren, als er mit Hidan voran schritt. Er musste sich seine Sachen ausziehen. Die anderen im Raum wiederholten immer nur wieder ein und dasselbe Gebet. Um Jashin anzuhalten, ihren Wunsch als seine treuen Diener zu erfüllen. Auch Hidan sollte beten. Er tat es. Anschließend wurde er auf den Altar gelegt. Es war nicht so, als wäre Hidan nicht aufgeregt, denn er wusste, er würde sterben wenn Jashin ihn nicht segnen wollen würde. Der Tod aber selber machte ihm keinerlei Angst, er hatte nur Sorge Dinge zu verpassen, die er noch erleben wollte. Immerhin spielte der Tod eine große Rolle in ihrem Glauben. Den durfte man nicht fürchten, er musste auf Jashin vertrauen. Die Gebete lullten ihn ein. Der Priester tauchte vor ihm auf und im Glanz der Kerzen funkelte die scharfe Klinge eines Messers auf ihn herab. Der letzte Glaubensbruder, der dieses Ritual mitgemacht hatte war gestorben. Hidan erinnerte sich daran wie er erstarrt auf das Sterben des Mannes geschaut hatte. Naja immerhin war es ein Glaubensbruder gewesen und sie waren doch eine Gemeinschaft! Sein Meister hatte ihm damals gesagt, dass sein Bruder nun ins Jashins- Reich geholt würde und als Jünger Jashins würde es einem dort gut gehen. Sie wären direkt bei ihrem Herrn. Das wäre beneidenswert und keineswegs zu bedauern. Was würden sie dann erst fühlen, wenn er überlebte? Hidan zuckte zusammen, als die Klinge des Messers sich durch seinen Brustkorb zog. Wie Butter durchtrennte die scharfe Schneide seine Haut. So tief, dass es blutete, aber doch nicht so tief, dass er dabei starb. Der Priester tauchte seine Finger in sein Blut und begann dann Hidans Körper damit zu beschmieren. Einen Fleck auf die Stirn, um das Gesicht herum, strich über die Konturen, über Arme und Beine verteilte er das Blut und in Streifen bis zur Wunde über den Brustkorb, genauer über die Rippen. Man hatte ihm gesagt, dass die Skelettmusterung wichtig wäre. Wie wichtig wusste Hidan nicht. Das Stimmengemurmel war auf dem Höhepunkt. Obwohl Hidan die Gebete auswendig kannte, konnte er nicht mehr verstehen was sie sagten. Sein Blick lag auf der Decke, auf der, so hatte man ihm erklärt sei das erscheinen Jashin drauf verewigt. Tatsächlich sah man einen schwarzen Schatten aus der Tiefe der Dunkelheit aufsteigen über diesem das Zeichen Jashins und einige Menschen, die sich betend vor ihm verneigten, während andere widerrum von der Finsternis Jashins verschluckt wurden. Man gab ihm etwas zu trinken, es schmeckte widerwärtig, nach Blut und irgendwelchen Kräutern. Hidan hustete, dass Zeug brannte in seiner Kehle doch wurde er nur stumm gezwungen immer weiter zu trinken. Sein Meister trat wieder in sein Sichtfeld. Über ihn hielt er einen Speer, mit beiden Händen hielt er ihn umgriffen so wie er selber damals das Kunai bei seiner Aufnahmeprüfung. Er sah, dass die Lippen seines Meisters Worte bildeten, er wusste was er sagte. ´Sehen wir nun, ob Jashin dich für würdig befindet´ Hidans Herz trommelte geradezu gegen seinen Brustkorb. Fast so, als würde er gegen das was passieren würde protestieren wollen. In dieser Sekunde konnte Hidan nicht einmal mehr denken. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, der niemals mehr in diesen Umfang seine Lippen verließ. Denn zeitgleich stieß sein Meister den Sperr hinab und durchbohrte das Herz Hidans. Der Körper bäumte sich noch einmal auf, ein letztes Mal raste der Schmerz durch den blutspuckenden Jungen. Hidan röchelte. Nach dem kurzen Aufbäumen sank er wieder flach auf den Altar. Ein schwarzer Tunnel, der sich vor seinem Blickfeld ausbreitete. Dann wurde alles schwarz. Der Priester schaute auf ihn herab, auf die Augen, die sahen ohne zu sehen. Die Gebete gingen weiter und auch er stimmte nun mit ein.   Dunkelheit.   Wo war er? Hidan schlug die Augen auf, doch es war sinnlos. Die Finsternis war allzu gegenwärtig. Er sah nichts. Jetzt wo er darüber nachdachte, hatte er überhaupt einen Körper? Lag er überhaupt auf einem Untergrund? Bilder flackerten vor seinem inneren Auge auf. Es hieß, wenn man starb, sah man noch einmal das ganze Leben an sich vorbeiziehen. Aber er sah nichts. War er nicht tot? Vorsichtig begann er seine Umgebung zu betasten. Er lag auf einer Oberfläche, aber es war kein Material was er auf Anhieb erkannte. Hidan schloss die Augen. Als er sie wieder aufschlug befand er sich auf einer Wiese. Was? Fassungslos sah er sich um. Seine nackten Füße strichen lautlos über das Gras, genauer gesagt spürte er es unter seinen Füßen fast gar nicht. War es missglückt, war er ein Geist… oder was war er denn? Er musterte seine Hände, sie waren blutig, er ließ den Blick seiner violetten Irden über seinen Körper gleiten. Er war nackt, wie zuletzt als er praktisch erstochen wurde. Lautlos und ohne wirkliches Ziel schlurfte er vorwärts und kam zu einem kleinen Fluss. Jetzt erkannte er auch die Umgebung. Das war der Fluss, an dem er so oft gesessen hatte, alleine und mit seinem Vater. Sein Dorf war gar nicht soweit weg. Dorf… Als er daran dachte durschallten Stimmen seinen Kopf, so laut und schrill, als würden mehrere ihn direkt anschreien. Vor Schreck öffnete er seinen Mund und riss die Augen auf, die Hände presste er sich feste auf die Ohren, aber das nützte nichts. „Im Namen Jashins….“ „Argh….“ „Los gibt uns den Jungen!“ „Verschwindet, ihr dürft die heilige Zeremonie nicht stö-….“   Keuchend war Hidan auf die Knie gesackt, doch die Stimmen waren so schnell weg wie sie gekommen waren. Unsicher sah er sich nach denen um, die diesen Lärm verursacht hatten, aber da war einfach nichts. Hidan rutschte zum Flussbett und sah hinein, sein eigenes, blutverschmiertes Gesicht spiegelte sich auf der Oberfläche. Nicht sehr weit von ihm konnte er einen Fuchs ausmachen, er trank vom Fluss und nahm keinerlei Notiz von ihm. Er war wirklich verwirrt aber noch verwirrter war er, als er eine Stimme vernahm. Eine sehr vertraute Stimme. Hidan hob den Kopf und schreckte auf. „Heute wirst du deine erste Beute jagen!“ „Ja Vater…“ Das war er selber! Hidan sah, wie wenige Meter vor ihm sein Vater und er selber im Mini- Format entlang liefen. Gleich würde er den Fuchs entdecken und ja, da hatte er ihn gesichtet. Hidan beobachtete sich selber wie er, unerfahren wie er damals war, auf den Ast trat und das Tier losstürmte. Es nervte ihn, den Fehler gemacht zu haben war schon nervig genug, das Ganze noch mal ansehen zu müssen aber noch mehr. „Warum muss ich mir die Scheiße ansehen?“ fragte er für sich, als eine Stimme unerwartet antwortete. „Weil du ab diesem Moment beobachtet wurdest….“ Hektisch wandte sich Hidan um, hinter ihm war alles schwarz und diese Dunkelheit breitete sich aus, wurde mehr und mehr und auch sein jüngeres Ich verschwand in dieser Finsternis. „Wer bist du, zeig dich!“ brüllte er in die Dunkelheit und griff nach seinem Kunai, aber das war natürlich nicht da. Er war ja nackt… Er sah sich um, nichts zu sehen… oder halt doch, die Umgebung lichtete sich. Eine felsige Landschaft breitete sich vor ihm aus. Dieses Mal dauerte seine Verwirrung nur halb so lang. Sie waren hier an der Reichsgrenze Yugas. Banditen hatten sich hier breit gemacht und bedrohten das friedliche Dorfleben. Er war damals 13 Jahre alt gewesen. Schon etwas entspannter beobachtete er die Szene. Die Banditen hatten angegriffen und ihnen einen ganz schönen Kampf geliefert. Ihr Sensei musste einschreiten und verletzte einen der Männer tödlich. Hidan sah auf sein jüngeres Selbst. Was hatte er damals, bei seinem ersten Leichnam gefühlt? Erschrocken war er auf jedem Falle, aber dann war dieses Gefühl mit jedem weiteren erloschen… „Und das gefällt mir….“ Wieder fuhr Hidan zusammen und wieder wurde alles dunkel. „Wer ist da?“ wiederholte Hidan seine Frage erneut. Hidan sah durch die Finsternis. Wandte seinen Kopf wirr nach links und rechts, solange bis die Dunkelheit sich lichtete. „Was denn? Bist du zu feige richtig zu kämpfen?“ Hidan sah seiner 2 Jahre jüngeren Version zu, wie er seinen völlig überrumpelten Gegner attackierte. Ja, an dem Tag war er ein richtiges Mitglied der Jashin- Religion geworden und seit diesem Tage…. „…Gehörst du mir!“ Die Dunkelheit erfasste die Szenerie vor ihm, Flammen schossen vor Hidan in die Höhe, umwoben sein früheres Ich, ja umschmiegten es geradezu. Dieses saß vor seinen Gegnern, hob das Kunai in die Höhe. Flammen züngelten um seine Arme, hoch zu den Händen, woben sich um das schwarze Kunai. Die Klinge sauste hinab, die Szene war verschwunden. „Wer…“ setzte Hidan erneut an und hielt sich eine Hand flach über die Augen um sich vor der sengenden Hitze zu schützen und vielleicht irgendwas auszumachen. „Hast du es immer noch nicht verstanden?“ fragte die Stimme erneut. Hidan dachte nach, dann riss er erschrocken den Mund auf, sein Herz begann wieder wild zu pochen. „Jashin-sama?“ fragte er mit Ehrfurcht in der Stimme „Ihr sprecht mit mir?“ „Natürlich. Ich beobachte dich schon eine ganze Weile… genauer gesagt schon seit deinem ersten Mord an so einem nutzlosen Tier. Spätestens seit deinem Mord an den jungen Kumo- Ninja.“ Hidan kniff die Augen zu Schlitzen zusammen um seinen Gott auszumachen. „Warum mich?“ fragte er dann schließlich. Von seinem Gott kam nur ein düsteres Lachen, ein solches was nicht ansteckte mitzumachen, sondern einem einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Die Flammen breiteten sich aus und Hidan zuckte kurz, als sie auch ihn umschlangen. „Weil du nicht sterben wolltest…“ beantwortete ihm Jashin. Blankes Entsetzten legte sich daraufhin auf Hidans Züge. „Nein.. Jas-…. Herr. Natürlich wollte ich. Nichts wird höher gewertet als der Tod, als treuer Jünger wird man….“ „…. In mein Reich aufgenommen, richtig. Ich kenne das, was Menschen über mich sagen.“ Hidan schwieg wieder, der Schreck saß noch in seinen Knochen. Aber wenn Jashin meinte, dass es doch nicht so wäre, wie er all die Jahre gelehrt bekommen hatte dann… „Natürlich ist der Tod wertvoll. Wertvoller als alles andere… aber meine Jünger sollten solange am Leben bleiben, bis sie auch meine Worte verbreitet haben. Bis sie mir genug Seelen geschickt haben….“ Hidan kniff die Augen noch etwas mehr zusammen, so dass sie fast zu waren. Dann kniete er sich hin. „Natürlich Jashin-sama, wie ihr es wünscht!“ Er hob den Kopf. Zwischen den flackernden Flammen sah er schwarze Schatten, eindrucksvolle große Schwingen. Sein Herr trat auf ihn zu und nun konnte Hidan das Antlitz seines Gottes wahrhaftig vor sich sehen. Er konnte es gar nicht fassen und hätte es sich niemals vorstellen können. Eine Rüstung wie ein Skelett, trug er über seinem Oberkörper, dass Symbol seiner Selbst prangte auf seiner Brust. Die Irden leuchteten rot wie Blut was er so zu lieben schien. Eine Musterung hatte er in seinem Gesicht, was wie Hidan fand, seiner aus Blut bestehenden gar nicht so unähnlich war. Eine Hand glitt auf ihn zu, die Hand seines Gottes, Hidan sah die mit scharfen Nägeln bestückte Hand, sah noch kurz das Gesicht seines Herrn, dann legte sich dessen Hand auf sein Gesicht. „Und nun verbreite deinen Glauben… bring mir Opfer… Hidan…“ Die Stimme Jashins verzerrt… Dunkel. Mit einem Aufschrei schreckte Hidan auf. Sein Körper ruckte nach oben und für Sekunden wusste er gar nicht wo er war. Alles war so steril, in weiß. Links neben ihm waren scheinbar Schränke, rechts neben ihm Regale in Weiß. Hidan sah an sich runter, dass was von ihm runter gefallen war, war eine weiße Decke gewesen. Hatte sie auf seinem Gesicht gelegen? Kein guter Service. Moment! Blitzartig schossen die letzten Erinnerungen durch seinen Kopf. Wo war er? Er war doch im Tempel gewesen und der Speer, er hatte doch eindeutig einen Speer ins Herz gestochen bekommen oder nicht? Hidan sah an sich hinab. An seinem Leib trug er eine Art weißes Nachthemd. Komisch. Seine Hände waren auch so sauber… Er strich über sein Gesicht. Als er in den Fluss geschaut hatte, da war er doch von oben bis unten blutverschmiert. Also hatte man ihn gereinigt? Hidan zuckte zusammen, als er einen pochenden Schmerz wahrnahm. Am Kragen zerrte er das weiße Nachthemd etwas von sich und spähte von oben auf seine Brust. Da an seinem Brustkorb genau über dem Herzen klaffte eine Wunde. Aber… Noch während Hidan darauf starrte konnte er zusehen, wie die Wunde sich schloss, das auseinanderklaffende Fleisch wieder zueinander fand, die Kruste fiel ab und die Haut vernarbte. Frisch, rosa, geschwollen. Die Schwellung verschwand, die Färbung wurde hell, dann weiß und anschließend war auch sie verschwunden. Hidan konnte es nicht fassen. Mit aufgerissenem Mund zerrte er sich das Hemd weiter runter, betastete das was eben noch eine tödliche Wunde gewesen war. Nichts mehr, da war keine Wunde mehr und… auch keine Kette. Seine Kette war weg! Hektisch sah er sich nach seinem wertvollen Schmuckstück um und entdeckte es in einer kleinen Schale aus Metall auf dem Regal. So kam er da nicht ran, also schwang er seine Beine über den Rand der, wie er jetzt erst bemerkte, metallenen Bahre und stellte sie auf den Boden ab. Er rutsche mit seinem Hintern von der Bahre hinab und stand wackelig auf seinen Füßen. Warum konnte er sich kaum halten? Warum fühlte er sich so erschöpft? Vorsichtig lief er zum Regal, dabei kamen ihm seine Beine ungewöhnlich steif vor. Er nahm seine Kette an sich und wollte gerade erkunden wo er war, als sein Blick auf ein Papier neben der Schale fiel. Auf diesem Papier stand sein Name. Hidan nahm es in die Hände. Das übliche blabla. Name, Alter, Augenfarbe, Körpermaße, geboren, gestorben am…. Gestorben am??? Moment. Heute war dieser Tag, aber er lebte doch noch, er war gar nicht tot oder… etwa doch. In der Spiegelung der Schale sah Hidan sein eigenes erschrockenes Gesicht, nun wo ihn die Erkenntnis übermannte. Er war gestorben… Aber nun lebte er wieder und das hieß…. Langsam lief er zur Türe, nachdem er seine Kette angelegt und sein Stirnband eingesteckt hatte. Keiner zu sehen. Das hieß, er war hier in Yugas Leichenhalle... und…. Leise schlurfte Hidan die Flure entlang. Niemand entdeckte ihn. Er lief hinaus, mit nichts gekleidet außer dem weißen Nachthemd. Die Bewohner, die ihn merkwürdig anstarrten, beachtete er gar nicht während er seine Gedanken sortierte. Das bedeutete… Er war gestorben und er lebte Das bedeutete… Hidan schob die knarrende Türe zu seinem Haus auf. Niemand war hier. Natürlich nicht. Sein Weg führte ihn wie automatisch zu den losen Bodendielen. Er schob sie beiseite und fand darin seine Sense. Sie hatten sie also nicht gefunden. Am Ende des Stiels hatte er ein langes Seil befestigt und wochenlang neben seinem Training im Tempel damit trainiert. Er sah die Spiegelung seiner Augen in der scharfen Klinge und ein Lächeln trat auf seine Lippen. Es schien fast so, als würde sie um Benutzung singen. Als würde sie darum betteln sich schmatzend in das Fleisch von Menschen zu bohren. Es bedeutete… Vorsichtig hob er die Klinge an, zog sie durch seinen eigenen Arm. Sein Blut rann in Strömen über den Boden, doch, angefangen vom Anfang der klaffenden Wunde begann sich seine Haut wieder zu verschließen. Die Schwäche war ausgeglichen. Er war gestorben und war dennoch am Leben. Zuerst war es nur ein Glucksen, doch dann brach das Lachen aus ihm heraus, ein gar wahnsinniges Lachen, er konnte gar nicht damit aufhören. Ruckartig stand er auf und entledigte sich seines Nachthemdes. Lieber kleidete er sich in seine Ninja Kleidung, die die er zu Missionen getragen hatte. Sein Stirnband band er sich gewohnheitsmäßig um die Stirn. Ein Lächeln legte sich bei dieser Ironie auf die Lippen. Er war gestorben. Er war noch am Leben. Das bedeutet, er war…   Unsterblich.   Mit einem Lachen stürmte er aus seinem Haus. Sein Gott hatte ihn beobachtet? Sein Gott wollte Opfer? „Jashin-sama, sieh mir zu!“ schrie er voll Inbrunst und ließ seine Sense auf einen Mann direkt vor ihm zurasen. Dieser schrie auf, wollte noch ausweichen doch schaffte es nicht mehr rechtzeitig. Die Klinge bohrte sich in dessen Rücken und schaute auf der anderen Seite wieder hervor. Die Frauen starrten entsetzt auf das Schauspiel vor ihnen und auch die anwesenden Männer waren wie erstarrt. Hidan trat näher heran, zu der Sense die in dem zuckenden Körper steckte. „Tss…“ Er stellte einen Fuß auf den Körper des Mannes an und riss die Klingen wieder raus. Hidan sah dem Mann kurz grinsend zu, dann lachte er auf. „Und jetzt ihr!“ sprach er mit einem dämonischen Wahnsinn in der Stimme. Frauen und Männer schrieen gleichsam auf und rannten davon. Wie ein Jäger seiner Beute rannte Hidan hinterher. Lachend. Es machte ihm Spaß Jäger zu sein. Die Sense sauste durch die Luft, Blut spritze und tränkte die Straßen des friedlichen Dorfes blutrot. Hidan wütete als wäre er besessen. Niemand war vor ihm sicher. Armselige Ungläubige. Die meisten hatten nicht einmal mehr Waffen zu ihrer Sicherheit dabei, versuchten ihn mit albernen Gartengeräten abzuwehren, doch seine Sense durchtrennte die dünnen Stöckchen und Fleisch, Muskeln und Sehnen gleich mit. Die Straßen des friedlichen Dorfes tränkten sich mit Blut, während Hidan wütete und er würde auch noch wüten, wenn alles Leben in diesem Dorf verstummt war. Das Blut der Menschen floss über die Straßen, tropfte in die heißen Quellen und färbte es rot wie das Blut was Jashin so liebte. Du hättest tot sein müssen…. Mit einem schmatzenden Geräusch zog Hidan die Sense aus dem von ihm gerade dahin geschlachteten Mann. Woher sollte dieser Narr davon wissen? Ohne Mitleid starrte er auf seinen ehemaligen Teamkameraden hinab. Schwächlinge. Zwar hatte er seine Sense blocken und ihn ein Kunai in den Bauch rammen können, aber zu Fall hatte es ihn nicht gebracht. Hidan rief sich das erschrockene Gesicht von ihm zurück, als er ihn erstach und feststellen musste das Hidan nicht einknickte. Ok, es hatte schon unangenehm wehgetan, kein Wunder, das war ja kein Schnitt mit dem Papier gewesen sondern ein Kunai in seinem Bauch. Aber der Schmerz hatte nur solange angehalten, bis er das Wurfmesser aus seinem Bauch gezogen hatte. Die Wunde war dann innerhalb von Sekunden zugewachsen.   Liebevoll küsste er seine Jashin Kette. Das Geschenk seines Gottes, es war… wundervoll. Nun war die Schwäche ausgeglichen und er konnte rücksichtslos mit seiner Sense kämpfen. Langsam verließ er sein Dorf, das Blutrot im Sonnenlicht glänzte. Nun würde er dieses armselige Dorf endlich verlassen können. An dem Tor nach draußen hielt er inne. Er nahm sich sein blutverschmiertes Stirnband vom Kopf, drückte es gegen die Mauer und durchstrich mit einer Klinge seiner Sense das Symbol seines Dorfes. Anschließend legte er es sich wieder an, dieses Mal allerdings um den Hals. Sollte doch jeder sehen, dass er sich mit seinem Dorf nicht mehr verbunden fühlte, dass er es hinter sich gelassen hatte. Seine Schritte führten ihn zurück zum Tempel Jashins. Nun als wirklich vollwertiger und anerkannter Jünger würde er sicherlich eine hohe Stellung einnehmen können. Doch er wurde bitterlich enttäuscht. Sein Tempel, sein wirklich echtes Zuhause war wie sein Dorf blutgetränkt. Die Anhänger waren verschwunden oder tot. Deswegen wusste sein Kamerad  also, dass er eigentlich hätte tot sein müssen. Er hatte kurz mit ihm gesprochen, bevor er ihn umgebracht hatte. Verrat. Die Dorfbewohner hatten sich nie in den Krieg eingemischt, selbst als sein Vater gestorben war, aber dann riefen sie Anbus, die dann seine wahre Heimat zerstörten. Wütend trat er auf eine am Boden liegende Anbu Maske. Sie zerbrach splitternd unter seinen Füßen. „Scheiße!“ fauchte er und ließ die Sense gleich auch noch auf die Maske sausen.  Für einen Moment setzte er sich auf den Altar, auf den er vor kurzem gestorben war und sah sich das Wandgemälde an. Naja, er konnte hier jetzt aber auch nicht die ganze Zeit sitzen und darauf warten das, falls sie noch lebten, jemand hier her zurückkam. Er sollte sich lieber auf den Weg machen und das, was Jashin-sama ihm gesagt hatte erfüllen. Vielleicht sollte er damit beginnen diesen Kerl aus Taki zu suchen, wie hieß er noch gleich? Wenn er auch unsterblich war, dann wollte er ihn kennen lernen.   So machte sich Hidan also auf den Weg und suchte nach dem weiteren Unsterblichen, den es geben sollte. Ein halbes Jahr suchte er die Dörfer ab, immer wieder verfolgt von Anbus, die natürlich inzwischen über seine Taten bescheid wussten und ihn auf die Liste für ´Schwerverbrecher´ S- Rang Nukenins um genau ´ zu sein gesetzt hatten. Hidan konnte darüber nur lachen, wobei es auf Dauer zugegeben etwas lästig wurde, dauernd gegen Anbus zu kämpfen oder vor ihnen zu fliehen. Und dann kam dieser Tag an dem vor ihm auf dem Weg eine Projektion erschien und man ihm sagte, dass er Kakuzu aus Taki in einer Bar in einem abgeschiedenen Ort treffen könne…   „Hidan?“ Der Silberhaarige ruckte aus seinen Gedanken als er angesprochen wurde. Er wandte sich verdutzt um und sah auf. Vor ihm stand ein Mann, fast ganz und gar verhüllt in einem schwarzen Mantel mit roten Wolken darauf, er trug eine Kopfbedeckung und einen Mundschutz und das einzige was man von ihm wirklich erkennen konnte waren seine stechenden grünen Augen. Hidans Augen huschten musternd über den Körper des anderen und blieben am Stirnband hängen. Taki… Hidan lachte auf. Er streckte dem anderen die Hand hin. „Richtig und du bist Kasku… Gasku… Kaz….. ähm…“ Sein Gegenüber blieb einfach stehen, ergriff Hidans Hand nicht. „Kakuzu. Merk dir den Namen gefälligst….“ Damit wandte er sich um und ließ Hidan verdutzt da sitzen. Hidan schnalzte mit der Zunge. Tzzz. „Hey, ey warte. Hey, alter Mann… Arschloch. Oi warte!“ Hidan packte seine Sense, sprang auf und stürzte dem anderen hinterher. Der Barkeeper blieb einfach fassungslos hinter dem Tresen stehen. Für eine Minute wollte er dem Silberhaarigen noch nachrufen, verlangen das dieser die Zeche zahlte, dann aber entschloss er sich dem Ärger lieber aus dem Weg zu gehen, nahm das nächste Glas und spülte es.   Hidan folgte dem anderen. Kakuzu wurde sein Teampartner in der gefürchteten Organisation Akatsuki, sie entwickelten sogar eine gemeinsame Kampfstrategie obwohl sie nicht ein ganz so harmonisch gepflegtes Miteinander hatten, wie Hidan es sich bei ihrer beider Unsterblichkeit gewünscht hätte. Aber das war nebensächlich solange es genug Opfer für Jashin-sama gab.   Ende (und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute… oder so…. XD)   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)