Gefühle auf Umwegen von Nana (Rivaille x Eren || Erwin x Rivaille (gezwungenermaßen ûu)) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Er war schon früh wach. Er saß auf dem Sofa, auf dem er geschlafen hatte. Auf seinem Bett lag Eren, der immer noch schlief. Eren sah so sanft aus, wenn er schlief. Diesen ganz besonderen Ausdruck hat er wirklich nur, wenn er schläft. Rivaille hatte ihn nach den Geschehnissen auf der Brücke zur Kaserne getragen, während alle anderen noch die ganze Nacht durchgefeiert haben - davon ging er zumindest aus. Eren war auf dem Weg zur Kaserne in seinen Armen eingeschlafen. Er hatte sich dazu entschieden, ihn in sein Bett zu legen, denn dies war weicher als das Sofa, auf dem er die Nacht verbracht hatte. Sie würden alle noch bis zum Nachmittag in der Stadt bleiben, bevor sie zurück zum Schloss mussten. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und er fühlte sich wie gerädert. Er fasste sich kurz an die Augen und rieb daran, anschließend sah er wieder zum schlafenden Eren. Als er ihn so sah, musste er an den Kuss denken, den er ihm letzte Nacht geschenkt hatte. Er fragte sich, wie es dazu kommen konnte und was dieses Verlangen in ihm geweckt hatte. Kürzlich auf der Mauer konnte er das Gefühl unterbinden, indem er aufstand und ging. Gestern ging das leider nicht, denn er konnte Eren in seinem Zustand unmöglich alleine dort sitzen lassen. Womöglich wäre er wirklich noch ertrunken. Eren hatte viel getrunken und er hoffte einfach nur, dass er sich nicht daran erinnern konnte. Die Bilder von dem erröteten Eren, der ihn aufmüpfig und auffordernd ansah, gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ebensowenig wollte Eren's Seufzen aus seinen Ohren verschwinden, das er ständig und wohlwollend in ihren Kuss miteingebunden hatte. Er schnalzte leise mit der Zunge und richtete sich dann auf. Er musste sich irgendwie ablenken, aber wie? Genau, er würde jetzt die nächsten Routen planen. Er ging zu seinem Schreibtisch, entfachte eine Flamme auf einer nahestehenden Kerze und setzte sich. Dann kramte er ein Stück Pergament heraus, außerdem Tinte und eine Feder. - Es gelang ihm gar nichts. Er konnte sich nicht konzentrieren. Was war nur mit ihm los? Er ließ sich doch sonst nicht so aus der Fassung bringen. Er knüllte das Pergament zusammen und schmiss es in die nächste Ecke. Er musste hier raus, ehe Eren aufwachte. Er stand auf, packte seine Jacke, schwang sie sich über und verließ den Raum fluchtartig. Ziellos lief er durch die Stadt. Es vergingen Stunden und nach und nach begegnete er auch Menschen, die nun inzwischen auch schon aufgestanden waren. Ständig grüßten ihn wildfremde Menschen oder kleine Kinder liefen ihm hinterher, um ihn zu bewundern. Es war ihm unangenehm und er vermied es, Hauptstraßen entlangzulaufen. Lieber nahm er die engen Gassen, die durch die ganze Stadt führten. --- "Eren!" Er öffnete langsam die Augen. Er sah Armin's Gesicht und blinzelte. "Hm?" - "Rivaille Heichou hatte mich darum gebeten, dich zu wecken. Wir brechen bald auf und reiten zum Schloss zurück." Eren setzte sich auf und verspürte sogleich einen stechenden Schmerz in seinem Kopf. "Wie lange habe ich denn geschlafen?" wollte er wissen. Armin lächelte "Ich weiß es nicht, aber sehr lange." Das Bild vor seinen Augen wurde immer klarer. Er sah sich um, kannte den Ort allerdings nicht. "Wo sind wir hier?" - "In der Kaserne." - "Aber das ist nicht unser Zimmer." - "Es gehört dem Heichou" Armin kratzte sich nachdenklich an seine Wange. "Ehrlich gesagt, frage ich mich auch, weshalb du in seinem Zimmer bist und in seinem Bett liegst.." Er richtete sich auf und lachte kurz "Naja vermutlich wird er nicht gewusst haben, wo unser Zimmer ist, da hat er dich einfach zu ihm getragen." Die Rekruten hatten damals alle kein eigenes Zimmer. Sie teilten sich teilweise zu 6. einen Raum. Und als sie der Scounting Legion beitraten, wurden sie sogleich zum Schloss beordert. Eigene Räume bekamen hier nur ranghöhere Offiziere und Kommandanten. "Also, du solltest dich besser auch fertig machen. Wir sehen uns im Hof!" Armin wank und verschwand dann auch wieder. Ihm war scheinbar gar nicht aufgefallen, dass Eren wie versteinert dasaß, als er ihm mitgeteilt hatte, dass das Rivaille's Zimmer ist.. und sein Bett. Es war so unsagbar weich. Er konnte sich nicht daran erinnern jemals so gut geschlafen zu haben. Er hob die Decke und roch daran. Wenn man ganz tief inhalierte, konnte man seinen Geruch wahrnehmen. Zu seinem Übel, oder sollte man sagen zu seinem Glück, fielen ihm schlagartig alle Details des gestrigen Abends wieder ein. Er hatte überhaupt keine Lust gehabt auf diese Feier. Dann kam Erwin vorbei und er hatte ihn mental zu einem Trinkduell aufgefordert. Rivaille hatte dem Kellner dazu aufgefordert nur noch Wasser zu servieren. Daraufhin eskalierte es und Rivaille trug ihn nach draußen zu dieser Brücke, wo sie sich dann heimlich, jedoch sinnlich küssten. Danach konnte er sich an nichts mehr erinnern. Er errötete, als er Rivailles Gesicht vor sich sah, wie er ihm in die Augen blickte und sich seinem näherte. Er riss die Bettdecke zur Seite und hockte sich an den Bettrand. Es war also wirklich passiert. Sie haben sich geküsst. Ihm schossen so viele Gedanken durch den Kopf, er wusste gar nicht, wie er sie alle verarbeiten konnte. Würde sich dieser wunderschöne Moment in Zukunft wiederholen? Glücksgefühle schossen in ihm hoch und Schmetterlinge flogen durch seinen Bauch. Er wusste jetzt - da musste auch mehr von Rivailles Gefühlen im Spiel sein. Einfach so hätte er das nicht gemacht. Wie er das wohl empfand? Wollte er das auch wiederholen? Er stand auf und zog seine Jacke an. Er sah sich neugierig im Zimmer um, konnte aber nichts merkwürdiges oder untypisches finden. Der Raum war eben nur mit dem nötigsten ausgestattet. Er ging dann zur Tür, drehte sich noch einmal um und blickte zum Bett. Wieso fiel ihm jetzt urplötzlich Erwin ein? Achja.. Vermutlich lag er dort auch schon einmal. Aber mit Rivaille.. Er schüttelte den Kopf und verließ das Zimmer. Er begab sich auf den Hof, von wo aus sie gleich losreiten würden. Er sah Erwin, der gerade mit ein paar Rekruten redete. Er dachte noch einmal nach und hatte das Bedürfnis, sich zu entschuldigen. Er war gestern mehr als frech zu ihm gewesen. Und trotz all den Vorkommnissen und Beziehungen zu Rivaille hatte er noch immer höchsten Respekt ihm gegenüber. Was hatte er sich gestern nur dabei gedacht? Er schritt auf ihn zu und machte Halt. "Kommandant Erwin, kann ich Sie kurz sprechen?" Er salutierte. Erwin schickte daraufhin die Rekruten weg und wandte sich Eren zu. Noch bevor Erwin was sagen konnte, begann er zu sprechen "Ich wollte mich für gestern entschuldigen. Mein Verhalten war mehr als unangebracht. Es tut mir Leid!" Er verbeugte sich tief. "Oh, Eren. Richte dich bitte wieder auf." Eren tat wie ihm befohlen, blickte ihn aber überrascht an. "Es ist nicht so schlimm. Gestern war eine besondere Feier, bei der jeder Spaß hatte.." Er sah ihn nachdenklich an. Dann wank er ab und lächelte "Da konnte man die strengen Regeln wenigstens mal für einen Tag vergessen und sich ausgelassen amüsieren." Eren lächelte erleichtert "Danke, Kommandant." - "Aber Eren..." Der Angesprochene wollte sich gerade zum gehen abwenden, blickte dann aber Erwin nochmals an. "Das war gestern.. NUR.. gestern. Heute ist wieder alles beim Alten. Ich hoffe, dass sich alle daran halten werden." Eren war sich nicht sicher, was er damit sagen wollte, aber er nickte zustimmend und machte sich dann auf den Weg zum Stall, um sein Pferd zu satteln. --- Zurück im Schloss widmete sich Rivaille wieder der Routenplanung. Es dauerte nicht lange, da klopfte es an der Tür. Hanji richtete ihm von Erwin aus, dass er ihn sprechen wollte. Er legte das Schreibzeug zur Seite und ging zu Erwin. Er klopfte an der Tür, woraufhin von drinnen nur "Komm rein" ertönte. Er betrat das Zimmer und blieb an der Tür stehen. "Du wolltest mich sprechen?" Erwin nickte "Setz dich doch bitte." Er selbst saß bereits auf dem Sofa. Rivaille setzte sich ebenfalls auf das andere Sofa und blickte ihn an. "Ich möchte, dass du das, was ich dir sage, absolut ernst nimmst. Es hat hohe Priorität." Er sah ihn ernst an und Rivaille war gespannt. Erwin schloss kurz die Augen um sich zu sammeln und sah ihn dann wieder an: "Du musst deine Gefühle gegenüber Eren schnellstmöglich in den Griff kriegen. Zügle dich bitte." Rivaille fühlte sich ertappt, verstand aber nicht ganz, weshalb. Das musste einfach Erwin's Eifersucht sein. "Welche Gefühle?" - "Ja Levi, welche Gefühle? Sag du es mir!" Was wollte er denn von ihm hören? Dass er sich, als gestandener Mann, in einen 15-Jährigen verliebt hatte? Er wollte seine Gefühle nicht preisgeben. Das hatte ihn in seiner Vergangenheit nur negative Erfahrungen gebracht. Er wusste absolut nicht was er antworten sollte und blickte auf den kleinen Abstelltisch vor sich. Nachdem er mit seiner ersten Fragerunde erfolglos war, fuhr Erwin fort: "Ich mache es kurz - ich hab euch gestern gesehen." - "..und? Es war nur ein Kuss, nichts weiter." entgegnete er. "Dieses mal vielleicht. Was ist beim nächsten mal? Was wenn da mehr draus wird? Du solltest es jetzt unterbinden, bevor du zu viel für den Jungen empfindest." - Er sah ihn an. "Sagst du das nun nur, weil du eifersüchtig bist?" Erwin schüttelte den Kopf. "Das ist das kleinste Problem bei der Sache." Rivaille zog überrascht die Augenbrauen nach oben. Es gab noch andere Dinge, die dagegen sprachen? Er hatte noch nicht großartig über sich und Eren nachgedacht, immerhin war da ja noch NICHTS... fast nichts. Erwin fuhr fort "1. Er ist 15. Er ist minderjährig. Er ist noch nicht erwachsen. Er ist noch ein Kind. Vermutlich weiß er nicht mal, was gerade in ihm vorgeht. Aber noch wichtiger: Du kannst doch kein Kind anfassen! Dir ist hoffentlich bewusst, dass Kinderschänder gehängt werden.." - "Ich hab ihn nicht geschunden!" protestierte er sofort. "Ja, das siehst DU so. Und Eren bestimmt auch. Aber Fakt ist was anderes." Er hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, wie alt Eren war. Sicher war es hier und da klar zu erkennen, dass er noch ein Kind war, allerdings war Eren in vielen Dingen bereits erwachsen geworden und anderen in seinem Alter weit voraus. Letzten Endes wurde ihm aber klar, dass Erwin recht hatte. Eren war viel zu jung für ihn aber.. "Ich hab mir das nicht ausgesucht.. Keine Ahnung, was los ist." Erwin nickte. "Ich weiß, man kann sich das nie aussuchen. Könnte ich es mir aussuchen, hätte ich dich kleines Arschloch auch schon in den Wind geschossen." Rivaille grummelte. "Tch. Ich bin nicht klein.." Erwin lächelte "Aber schon irgendwie niedlich." Der Angesprochene riss die Augen auf, griff nach dem Kissen neben sich und warf es Erwin in's Gesicht. "Halt's Maul!" rief er. Erwin lachte "Ich liebe es, wenn du dich so leicht provozieren lässt." Rivaille schnaubte, er stand auf und hielt vor Erwin. Dann trat er ihm mit seinem Stiefel in die Brust und drückte ihn so gegen die Lehne. Erwin grinste und packte Rivaille am Bein, um ihn so zu sich zu ziehen. Rivaille wäre fast nach hinten umgefallen, doch Erwin hatte das ganze unter Kontrolle. Er legte ihn auf's Sofa und setzte sich auf seine Hüften. Seine Hände drückte er neben seinen Kopf ebenfalls ins Sofa. Rivaille riss die Augen weit auf und sah ihn dann böse an "Lass mich los.." - "Erst wenn du dich beruhigst." Der Kleinere atmete tief ein und aus. "Ok. Jetzt bin ich ruhig.." seine Stimme zitterte ein wenig. "Nein bist du nicht." - "Doch bin ich!" schrie er ihn an. Erwin lächelte. Rivaille sah ihn durchdringend an und verzog keine Miene mehr. Er hatte keine Lust mehr sich über seine Gefühle zu unterhalten. Die gingen niemanden was an. Zumal diese nun eh verletzt sind, denn Eren war jemanden, den er nicht haben konnte und durfte. Erwin ließ nicht von ihm ab und wurde dann wieder ernst. Da Rivaille sich nicht mehr wehrte, fuhr er fort. Er beugte sich über ihn und sah ihm in die Augen. "2. Wir müssen alle Titanen vernichten." Rivaille hatte ein großes Fragezeichen über dem Kopf. "Was hat das mit E-" - "Er ist ein Titan." - "Er ist immer noch ein Mensch!" - "In ihm steckt ein Titan. Wenn alle anderen vernichtet sind.. und Eren noch übrig ist. Oder falls Eren einmal die Kontrolle verliert und absolute Alarmstufe rot ist, dann musst du ihn töten. Das weißt du auch. Das wusstest du, seit wir Eren in der Legion aufgenommen haben. Egal wie es kommt, Eren wird sterben. Und zwar durch deine Hände." ruhig und beherrscht sprach er auf Rivaille ein, doch das half überhaupt nichts. In Rivaille war gerade irgendetwas kaputt gegangen. Man konnte ihm überhaupt nicht mehr ansehen, was er gerade fühlte. Sein Mundwinkel zuckten, aber er konnte nichts sagen. In seinem Hals steckte ein Kloß und er begann leicht zu zittern. Das war sehr untypisch für ihn. Er atmete schwer und hatte das Gefühl zu ersticken. "Kannst du das, Levi? Kannst du Eren töten?" Rivaille öffnete den Mund um eine Spalte. Aber er brachte nichts heraus außer heiße Luft. "Und genau deshalb sollst du das unterbinden. Es geht hier weniger um mich und dich, es geht um Eren und um die gesamte Menschheit. Eine Liason mit Eren könnte uns allen zum Verhängnis werden." Erwin ließ ihn nun los und ging von seinen Hüften. Rivaille blieb liegen und starrte die Decke an. "Es ist keine Bitte, es ist ein Befehl. Verstanden?" Er setzte sich langsam auf. Es lag so viel Verantwortung auf ihm, er war Lance Coporal Rivaille, und kein geringerer. Er nickte. "Ich habe es verstanden." Es war nicht so, dass er sich wieder komplett gefangen hätte. Er musste sich dazu zwingen im Sinne der Menschheit zu denken. Wortlos stand er auf und ging zur Tür. "Ich muss jetzt noch etwas erledigen." Erwin nickte. "Kein Problem, wir sind hier fertig." Das Erste was er tat, als er zurück in seinem Zimmer war, war.. alles zu zerstörten. Er schmiss den Stuhl gegen die Wand, der sofort kaputt ging. Er schmiss alles von seinem Tisch. Er schmiss ein Regal voller Kriegsstrategie-Bücher um, er schlug mit seiner Faust gegen die harte Steinwand - immer und immer wieder - bis er merkte, wie Blut von seinem Handgelenk tropfte. Erst da kam er wieder zu Sinnen. Er fragte sich, weshalb ihm immer das genommen wird, für das er am meisten empfand. Egal was es war, es ging schief oder es war falsch. Er wollte keine Sekunde daran denken Eren zu töten. Das konnte doch nicht sein. Das konnte nicht der einzige Ausweg sein. Es musste doch irgendwas geben, was er tun konnte?! Der Gedanke, dass Eren eigentlich jederzeit austicken und durchdrehen konnte, war grauenvoll. Würde er ihn dann wirklich.. töten? Er fegte Staub. Mit einem Besen stand er in seinem Zimmer. "Puh, da hat sich ja ganz schön was angesammelt.." murmelte er. Er wollte es diesmal ganz besonders ordentlich machen. Rivaille wäre sicherlich sehr stolz auf ihn. Er lächelte lieblich, ehe er nach einem Staubwedel griff. Er schob einen Stuhl in die Zimmer Ecke und stieg darauf. Dann entfernte er vorsichtig ein Spinnennetz. Fast wäre er runtergefallen, als plötzlich die Tür aufflog. Sie flog so weit auf, dass Sie sich um 180 Grad drehte und gegen die Wand schlug. Erstaunt blickte er Rivaille an. "Heichou." sagte er kaum hörbar. "Eren, wir müssen reden. Jetzt." --Kapitel 5 Ende-- Ivin heißt nun Erwin xD Nyan ~~ Es ist manchmal richtig schwierig, die richtigen Worte zu finden. Rivaille war so auf seine Gefühle für Eren fixiert, dass er die eigentliche Mission und seine Aufgabe komplett vergessen hatte. Mal schauen, was Eren dazu sagt - vielleicht hat er ja eine Idee 8D Mata ne~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)