You`re a honey von Marron ================================================================================ Kapitel 2: Der Grund -------------------- Hallo meine lieben Leser! Vor lauter Nervosität habe ich die Sache gleich mal vermurkst!^^° Also: 1) Ich hab vergessen, mich vorzustellen. *verbeug* gomen nasai. Ich bin Marron. Dies ist meine erste FF, deshalb bitte ich um Verständnis, wenn nicht alles so hinhaut, wie es sollte. 2) Der Plot ist mir spontan eingefallen, deshalb sorry für Plotholes oder eine unbestimmte Länge. 3) Ich komme erst einmal nicht so häufig ans Internet, deshalb wird`s etwas länger dauern mit den Kapiteln. Und zu guter Letzt: Da ich ein Techniklaie + Programmidiot bin, werde ich wohl einige Einstellungen nicht gleich verstehen. Sorry!! Nun aber genung der Vorrede, viel Spaß mit dem Kapitel! Marron Eine rothaarige Frau mit oberlehrerinmäßiger Brille glotzt mich an. „Yes, please?“ „Er...I`m Hillary Tachibana.“ Sie starrt weiter. „And?“, fragt sie gelangweilt. Ich zupfe an meinem Shirt herum. „I`m new to this school.“ Scheinbar reicht das nicht als Erklärung, denn sie bewegt sich immer noch nicht. Ich seufze leise. „Actually, I`m new to american schools. I just moved here from Japan.“ Jetzt klärt sich der Gesichtsausdruck und sie scheint zu verstehen. „Aaah. So, you don`t know, where you have to go, right?“ Ich nicke und sie bedeutet mir, ruhig zu warten. Nach einer kurzen Zeit hat sie einige Unterlagen zusammengesucht und reicht mir alles nacheinander. Ein Zettel, auf dem alle Lehrer heute unterschreiben müssen, ein Lageplan der Schule – seit wann haben Schulen mehr als ein Gebäude? - und natürlich meinen Stundenplan. Dabei quasselt sie ständig auf mich ein und erklärt mir alle Wege, die schön kurz sind und mich am schnellsten zum Ziel bringen sollen. Manchmal spricht sie so schnell, dass ich nichts verstehe, aber ich nicke nur und versuche, mitzukommen. Das fehlte mir noch, dass ich sie bitten muss, langsamer zu sprechen und dann gleich als kleines Blödchen dastehe! Es reicht schon, wenn die Lehrer Rücksicht auf mich nehmen müssen, weil ich sowas nicht gewöhnt bin. Nach einer kleinen Ewigkeit entlässt sie mich mit einem „Have a nice day!“ und ich flüchte aus dem Raum. Täusche ich mich, oder hat sie mich eben Honey genannt? Solche Nähe bin ich nicht gewöhnt und ich unterdrücke den Drang, mich kurz zu schütteln. Man kann doch kein wildfremdes Mädchen einfach Honey nennen. Draußen empfängt mich Mike und bringt mich zu meiner ersten Stunde. Welches Fach das ist, muss ich noch herausfinden. Der Name sagt mir jedenfalls nichts. Kurz überlege ich, wie das hier nur weitergehen soll. Zu Hause war ich die mit den besten Englischkentnissen und jetzt stehe ich hier wie so`n Trottel, der Null Vokabeln kann. Toll, hoffentlich bemerkt das niemand. Mike redet ebenfalls auf mich ein. Scheinbar ist er richtig begeistert von der Tatsache, dass er mal wieder Japanisch reden kann: „Mach dir mal keine allzu großen Sorgen. Das mit den Räumen und Gebäuden kriegst du schnell hin. Ich war am Anfang auch erschlagen, aber man lernt`s einfach. Nur ein paar Tage und du läufst ohne Karte durch die Gegend, wetten?“ Ich lache vorsichtig. „Wird wohl etwas länger dauern bei mir. Ich hab kein Talent für Karten.“ Was leider auch stimmt. Drückt man mir eine Karte in die Hand, kann man sicher sein, dass ich in die falsche Richtung laufe. Darüber hat sich Tyson früher auch immer lustig gemacht. Weil er das immer mit links konnte. Tyson...Beim Gedanken an ihn werde ich traurig. Tyson und ich waren in Japan in derselben Klasse gewesen, doch dann kam er eines Tages einfach nicht mehr. Ich wartete drei volle Tage, bis ich an einem Freitagmorgen bei ihm vorbeischaute. Diesen Tag habe ich bis heute nicht vergessen, obwohl er schon ein Jahr zurückliegt. Denn ich traf nur auf Hiro, der todernst und tieftraurig im Dojo saß. Als er sich umdrehte und ich die Tränenspuren auf seinen Wangen entdeckte, überkam mich ein Schauer der Angst. Wenn ich jetzt daran denke, zieht sich mein Herz immer noch zusammen. Flashback: „Hillary?“ Hiros Stimme klingt rau und ich weiß, dass ich nicht hören will, was er zu sagen hat. Aber ich zwinge mich, zu fragen. Wenn etwas Schlimmes passiert ist und Hiro schon so mitgenommen ist, wie wird es dann erst Tyson ergehen? Ein kalter Schauer fährt mir über den Rücken. „Ja, ich bin`s. Ich wollte Tyson abholen. Zur Schule. Er ist ja schon länger nicht mehr da gewesen und so...“ Meine Stimme verliert sich, als er die Augen schließt. „Dann kannst du wieder gehen. Er wird heute nicht in die Schule gehen.“ Ich stelle mich doof: „Ist was passiert? Ich meine, wenn er noch Zeit braucht, dann sag`s einfach. Ich erklär das den Lehrern und-“ „Stop, Hillary!“, unterbricht er mich scharf. Dann atmet er tief ein und lässt die Schultern hängen. „Tyson wird gar nicht mehr zur Schule gehen. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste.“ Alles, was mir einfällt, ist ein leises „Warum?“ Hiro steht auf und sieht mich an. Ist da wirklich Schuld, die in seinen Augen aufflackert? Er holt tief Luft und es sprudelt aus ihm heraus. „Großvater ging es nicht so gut und Tyson hat mich angerufen, weil er allein etwas überfordert war. Eigentlich nur eine harmlose Grippe, aber jemand muss sich ja drum kümmern, dass alles läuft. Und dann sind wir über eine Kleinigkeit in Streit geraten – ich weiß nicht einmal mehr, was es genau war – und er flippte aus. Tyson stürmte aus dem Haus und ich ließ ihn. Er war ja schon immer hitzköpfig für drei. Erst am nächsten Morgen merkte ich, dass er nicht zurückgekommen ist. Ich machte mir Sorgen und suchte ihn. Dann kam ich wieder hier her und fand diesen Zettel.“ Er verzieht das Gesicht und hält mir ein kleines Blatt Papier entgegen. Hallo Bruder! Ich fürchte, ich werde dich jetzt ziemlich schocken, aber ich hab mich entschieden, zu gehen. Was du gestern zu mir gesagt hast, hast du nicht so gemeint, ich weiß. Trotzdem hast du mich dazu gebracht, nachzudenken. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du Recht hast. Wenn ich nicht langsam anfange, für mein Handeln Verantwortung zu übernehmen, werde ich nie selbstständig sein. Deshalb werde ich allein noch einmal neu anfangen und mir ein eigenes Leben aufbauen – weit genug weg von euch allen. Das wird echt schwierig, so, wie ich an euch hänge. Aber ich denke, da muss ich durch, um erwachsen zu werden. Ich habe außerdem beschlossen, mich nicht mehr zu melden, um nicht in Versuchung zu geraten, alles hinzuschmeißen. Danke für die Hilfe bisher und kümmere dich bitte gut um Großvater und meine Freunde. Bis (hoffentlich) bald! Tyson Mit zitternden Fingern lasse ich den Zettel sinken. Das kann doch nur ein Scherz sein! Ein verdammt schlechter Scherz. Doch Hiros Augen sagen mir etwas anderes. Dort springt mir die Wahrheit entgegen und mein Magen verkrampft sich. „Tyson ist weg?“, frage ich schockiert. Er nickt langsam. „Ja, seit gestern. Ich hab schon alles durchtelefoniert. Alles! Ich hab sogar Kai angerufen! Er ist nirgends. Soll ich die Polizei rufen? Oder Großvater Bescheid sagen? Und ich kann Vater nicht erreichen!“ Ich bin mir nicht sicher, ob er noch mit mir redet, doch ich räuspere mich. „Und Max? Ray oder Kenny? Wussten die auch nichts?“ Er zuckt zusammen und schlägt sich dann mit der flachen Hand vor die Stirn. „Max! Ich wusste doch, dass ich einen vergessen habe!“ Er rennt ins Haus, greift zum Telefon und hämmert die Nummer der Tates ein. „Max? Ja, hey, hier ist Hiro. - Nein, ich wollte dich sprechen. - Ja, mit dir. Ist Tyson bei dir? Sag mir bitte, dass es so ist, ja? - Was? Nicht? Sch.... - Nein, er ist nicht auffindbar... - Was?! - Ehrlich? - Und wieso sagst du mir nichts davon, verdammt? Ich bin sein großer Bruder! - Uh, echt? Wow, sorry, Max. Echt, das wusste ich nicht. - Ja, ich geb dir Bescheid. Danke für die Information. Bis dann.“ Er legt auf und stöhnt verzweifelt auf. „Was ist?“, frage ich vorsichtig. „Was hat Max gesagt?“ Langsam dreht Hiro sich zu mir um. „Tyson war gestern bei ihm und hat sich erkundigt, wie man sich ein Flugticket für`s Ausland besorgt. Max dachte, ich wüsste Bescheid und hat es ihm erklärt. Seitdem hat er ihn nicht mehr gesehen, aber Tysons Abschied kam ihm merkwürdig vor. Er meinte, er verstehe es jetzt.“ Seine Stimme klingt bitter. „Also könnte er schon überall sein?“, frage ich leise, nachdem ich Ordnung in meine wirren Gedanken gebracht habe. „Ja“, sagt Hiro erschöpft, „Er hat sein Konto leergeräumt. All das Geld von den Turnieren...er kann hin, wo immer er will.“ Erst jetzt schlägt die Wahrheit über mir zusammen, wie eine riesige Welle. Tyson ist fort. Er wird nicht mehr wieder kommen. Keine dummen Kommentare von hinter mir! Kein freches Grinsen, das mich fröhlich stimmt! Keine Treffen mehr bei ihm zu Hause mit den Jungs! Keine gemeinsamen Lernnachmittage vor den Klausuren! Alles hatte ich so gern gehabt. Jede Tatsache war für mich wie ein kostbarer Schatz, den ich ewig hüten wollte. Und nun soll all das vorbei sein? Eine kalte Hand greift nach meinem Herz. „Nein“, hauche ich, doch die Welt kümmert sich nicht darum, was ich will. Flashback ende Ich lande wieder im hier und jetzt, als Mike sich von mir verabschiedet und zu seinem eigenen Unterricht geht. Ich muss schlucken, um den Kloß im Hals loszuwerden und betrete den Raum. Der Unterricht hat noch nicht angefangen, aber der Lehrer ist schon da. Er sieht mich und scheint sofort zu wissen, dass ich keine Ahnung habe, wie das hier läuft. Ich muss mich der Klasse mit ein paar Sätzen vorstellen und hasse ihn sofort dafür. Mein Platz ist ebenfalls so weit vorne, dass er immer schnell merkt, wann ich keine Ahnung habe, denn ich kann mich hinter niemandem verstecken. Jawohl, die erste Reihe, fast direkt vor dem Lehrerpult – ich Glückskind. Noch mehr solcher Ereignisse und ich bleibe für den Rest meines Lebens in sarkastischen Bemerkungen hängen. Zumindest im Geiste. Es stellt sich heraus, dass es sich bei Trig schlicht um Mathematik handelt. Und, dass alle schon viel weiter sind, als ich es bin. Kann mein Tag eigentlich noch schlimmer werden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)