His only one way back von Harulein (Was wird aus Sasuke Uchiha?) ================================================================================ Kapitel 3: Tegami 手紙 Teil 1 --------------------------- Reglos, zuerst vollkommen bewegungsunfähig, halte ich die Umschläge in den Händen, während der Entzug rapide zunimmt. Die Leere, das schwarze, tiefe Loch in meiner Seele, breitet sich immer schneller aus, und ich bekomme Angst. Furchtbare Angst davor, endlos in die Tiefe zu fallen, mich an nichts festhalten zu können. Ich hab mich noch nie zuvor so schrecklich gefürchtet! Am ganzen Körper zitternd, stehe ich langsam auf, dränge den aufkommenden Schwindelanfall beiseite und schaffe es gerade noch bis zur Tür. Und keinen Schritt weiter. Der Entzug, vor dem mich Kabuto seit über drei Jahren jeden Morgen immer auf neue gewarnt hat, damit ich rechtzeitig aufstehe und seine Tabletten schlucke, erwischt mich mit voller Wucht, zeigt mir überdeutlich meine hoffnungslose Lage auf und lässt meinen Körper wie unter Schüttelfrost beben. Ich versuche, mich mit der linken Hand an der Wand abzustützen, während sich meine rechte krampfhaft um die Briefumschläge mit Itachis Handschrift schließt. Meine schweißnassen Finger finden keinen Halt an der glatten Mauer, rutschen ab und ich verliere den Halt. Gerade noch so kann ich mich umdrehen und mit dem Rücken an die Wand lehnen, bevor ich zu Boden sinke und dabei spüre, wie mein Rückgrat durch Haut und Hemdstoff an dem kalten Stein entlangschabt. Zeit vergeht. Ich weiß nicht, wie viel. Halbe oder ganze Stunden, keine Ahnung. Mein ganzer Körper bebt, zittert, hat zwischendurch einzelne Augenblicke trügerischer Ruhe, nur um dann noch schneller auf die totale, nachtschwarze Leere zuzutreiben. Und meine Seele wirbelt ziellos umher, findet keinen Halt, keinen Weg und am allerwenigsten mich selbst. Wer bin ich eigentlich? Was für ein Mensch steckt hinter dem Namen Sasuke Uchiha? Gedankenströme wirr ineinander fließend, gehen in jede Richtung, ohne alle Zügel, die ich ihnen auferlegt hatte. Ich muss mich bewegen, stehe langsam auf, fühle mich wie in einem Albtraum und verlasse schwankend den mit Schriften überladenen Raum. Die Briefe fallen aus meiner Hand auf den Boden, bleiben einfach liegen, ich weiß nicht, was ich mit ihnen anfangen soll. Dann irre ich durch die Gänge, hoffe doch noch, Orochimaru hier irgendwo zu finden und muss zwischendurch immer wieder stehen bleiben. Mir ist furchtbar schwindlig, der Entzug nimmt ohne Ende zu. Irgendwann ist mir wieder klar, dass ich ganz allein bin. Der eine Gefangene vorhin war der letzte. Und er war bestimmt nicht grundlos da. Meine Schritte, mein schwarzer Schatten, überall dieselben Gänge und einzig das Licht der Kerzen, die immer weiter herunterbrennen. Ich will irgendwas umbringen! Wo sind diese verfluchten Zombie-Opfer, wenn man sie mal braucht?! Meine Faust kracht gegen die steinerne Wand, wütend, immer wieder, bis Blut auf den Boden tropft. Mein Blut. Den Schmerz spüre ich kaum. Die Leere wird unaufhaltsam größer, der Entzug stärker und nirgends in diesem gottverdammten Schlangennest liegt Stoff rum, den ich schlucken könnte! Wer auch immer hier gewesen ist, während ich draußen war: er hat mich gründlich aufs Trockene gesetzt. Die Einsamkeit macht mich vollkommen fertig. Ich könnte schreien, und niemand würde mich hören. Egal! Meine Stimme hallt laut in den endlosen unterirdischen Gängen und Hallen wider, doch alles, was mir antwortet, ist ein flüchtiges Echo. Warum bin ich immer allein? Daran bist du wirklich selbst schuld, Sasuke Uchiha. Wer alle seine Bindungen abbricht, ist früher oder später allein. So etwas nennt man Logik. Sollte dir bekannt sein. Das ist nicht meine Stimme, die mir da in meinem Kopf Vorhaltungen macht. Ich hab keine Ahnung, wo diese fremde Stimme auf einmal herkommt, aber das ändert nichts daran, dass sie jetzt da ist. Warum wollte ich unbedingt so allein sein? Warum war das hier mein Ziel? Mein Grund dafür verschwimmt einen Moment lang, ein paar seltsame Sekunden, in denen ich ihn fast vergesse. In leeren Gängen ziellos umherzuirren, laut zu schreien und dabei zu wissen, dass mich niemand hören kann, und dann in die endlose Tiefe zu fallen, weil… Weil da keine Hand ist, die mich festhalten könnte… Was habe ich mir davon versprochen? Konzentration wahrscheinlich. Die vollkommene Konzentration auf mein unbedingtes Ziel, mich an Itachi zu rächen. Ich bin wohl der Überzeugung, dass mich jede andere Bindung davon ablenken und meinen Hass schwächen würde. Und eigentlich ist das auch ein logischer Schluss. Im Team mit Kakashi, Naruto und Sakura ging es mir zwischenzeitlich fast schon gut. Ich habe mich, auch wenn ich es nie zugegeben hab, bei den dreien angenommen und als Kameraden akzeptiert gefühlt, habe Naruto sogar als meinen einzigen und besten Freund bezeichnet. Aber das ist vorbei. Ich habe diese Bindungen gewaltsam abgebrochen und kann nie mehr zurück. Eine Stunde, zwei, dann drei Stunden vergehen. Glaube ich zumindest. Zuerst bin ich noch eine Weile umhergelaufen, nur auf der Suche nach nichts, während die Leere des Entzuges immer mehr Besitz von mir ergriffen hat und mein Körper wieder und wieder vom Zittern überfallen wurde. Irgendwann führen mich meine ziellosen Schritte zu meinem Zimmer zurück, vermutlich mehr zufällig, nachdem ich in den immer gleich aussehenden Gängen zuletzt die Orientierung verloren hatte. Ich schließe die Tür hinter mir und sinke an der Wand zu Boden. Die Leere frisst mich. Ich kann nicht mehr. WO IST KABUTOS VERDAMMTES DROGENZEUG?! Die Schlange schläft tief und fest. Aber ich brauche Ablenkung, irgendwas, um das sich meine sinnlos kreisenden, wirbelnden Gedanken kümmern können. Die Briefe. Sie liegen noch im Schriftenzimmer. Und Orochimaru wollte sie unbedingt vor mir verstecken, also müssen sie etwas Wichtiges aussagen. Die Briefe sind von Itachi. Aber warum versteckt Orochimaru etwas, das er genauso gut als erstklassiges Mittel verwenden könnte, um meinen Hass noch weiter zu steigern, in einer Schublade mit einem Siegel, dass mich, als es noch neu und ich nicht ganz so stark war, davon abgehalten hätte, diese Briefe zu sehen und zu öffnen? Schwankend stehe ich auf, versuche, mich an den Weg zum Schriftenzimmer zu erinnern und gehe einfach los. Irgendwann werde ich schon dort ankommen. Einfach, weil ich es will. Ich weiß nicht, wie lange ich schließlich danach gesucht habe, aber irgendwann hab ich das Zimmer tatsächlich wieder gefunden. Die Briefe liegen verstreut auf dem Boden, noch genau so, wie ich sie habe fallen lassen. Ich setze mich mit dem Rücken an der Wand auf den steinernen Boden und nehme den erstbesten Umschlag, der mit einem noch gar nicht allzu lange vergangenen Datum beschriftet ist, in die Hand. Das Papier, aus dem die Umschläge bestehen, ist alles andere als gewöhnlich. Es ist sehr fest, ockerfarben und ein wenig warm, so als würde es auf eine absolut irrationale Art irgendwie …leben. Und als ich mir den Verschluss, die dünne Schnur, die achtförmig um zwei flache Pappringe gewickelt wurde, genauer ansehe, fällt mir auf, dass die Schnur aus mit schwarzer Tusche beschriebenem Reispapier gemacht ist. Wer macht sich bitte die Mühe, extra Reispapier zu beschreiben, nur um es dann fest zusammenzudrehen und als Verschluss für einen Briefumschlag zu verwenden? Es sei denn… es wäre für ein Jutsu. Ein Jutsu, um den Brief vor unerwünschten Öffnern und Mitlesern zu schützen. Damit das, was darin steht, unter Garantie nur der liest, für den es auch bestimmt ist. Wahrscheinlich vernichten sich die Briefe von selbst, wenn jemand anderes sie öffnet. Aber sie sind für mich. Meine Hände, an denen das Blut längst getrocknet ist, zittern erneut, ein kurzer Moment der Ruhe ist schon wieder vorbei. Es ist kalt und mein weißes Hemd, das diesen Namen laut Kabuto (der mich bevorzugt mit seinen unbedeutenden Ansichten nervt) nicht verdient, ist zu weit und offen, um mich irgendwie wärmen zu können. Itachi hat mir Briefe geschrieben. Warum? Was verspricht er sich davon, wenn er mir das, was er sagen wollte, bei unserem letzten Kampf deutlich klar gemacht hat? Reicht es ihm nicht aus, mir alles genommen, mich dann ins Tsukuyomi geschickt und auch noch bewusstlos geschlagen zu haben? Muss er immer noch einen drauf setzen, mich völlig kaputtmachen, falls das noch möglich ist? Wieso quält er mich so sinnlos? Dazu wird er, wenn es dann soweit ist, doch mehr als genug Gelegenheiten haben! Aber wenn Orochimaru jetzt wirklich weg ist, wenn ihn das mitternachtsblaue Loch in der Decke an irgendeinen Ort gebracht hat, von dem er nicht hierher zurückkehren wird, habe ich keine Chance mehr gegen Itachi. Ich spüre das Wiedersehen mit ihm näher rücken, bin aber noch lange nicht stark genug, um ihm endlich, nach all den Jahren, all das heimzuzahlen, was er mit mir und unserer Familie gemacht hat. Aber eines ist sicher: ich werde mich bestimmt kein zweites Mal so von ihm zusammenschlagen lassen! Der Unterschied zwischen ihm und mir muss doch endlich geringer geworden sein! So extrem hart und viel, wie ich in den letzten Jahren trainiert habe! Fünf Briefe. Hätte nicht einer gereicht? Ein einziger Brief, in dem Itachi mir nochmal, damit ich es auch ganz bestimmt verinnerliche, vorhält, dass ich sein dummer, naiver kleiner Bruder bin, für den er sich nicht interessiert und der ihn sowieso niemals wird besiegen können. Aber gleich fünf? Das ist selbst für Itachis Verhältnisse zu viel. Zumindest, um mir nur wieder Vorhaltungen zu machen und mir wiederholt zu versichern, wie schwach ich doch sei. Also bleibt keine andere Möglichkeit, als dass etwas anders dahinter steckt. Etwas, das ich nur erfahren werde, wenn ich die Briefe öffne und lese. Als meine zitternden, mit meinem getrockneten Blut befleckten Finger die Reispapierschnur lösen, leuchtet diese sekundenlang auf, setzt eine geringe Menge an Chakra frei und wärmt den gesamten Umschlag kurz an. So ein Jutsu ist ziemlich kompliziert, eindeutig zu viel Aufwand für einen Brief, in dem der Typ, den ich mal meinen großen Bruder genannt habe, mir nur wieder sagen will, dass ich ihn noch mehr hassen soll, als ich es ohnehin schon tue. Ich öffne den Umschlag und kippe den Inhalt vorsichtig heraus. Eine ganze Menge Seiten, auf den ersten Blick schon mal mehr als fünf, fallen zu Boden. Jedes Blatt ist doppelseitig und engzeilig mit Itachis winziger Handschrift beschrieben, aber anders als der Umschlag ist der Brief in Schriftzeichen und Sennin-go verfasst. Und weil es gerade sowieso nicht mehr viel schlimmer kommen kann, fange ich tatsächlich an, diesen Brief zu lesen. Sasuke… Wenn du diesen Brief findest und sogar liest, dann bist du sicher allein. Weil nur du allein ihn öffnen kannst, und niemand mitlesen soll. Ja, verdammt, ich bin allein! Total allein! Wegen dir! Mein gesamtes Leben ist eine einzige Hölle und das ist ganz allein deine Schuld! Ich hatte also Recht. Jeder dieser Briefe wird durch ein besonderes Jutsu geschützt, damit ich auch der absolut einzige bin, der es liest. Es hat keinen Sinn, dir jetzt zu erzählen, wie es in mir aussieht. Es interessiert dich nicht und ich habe diesen Brief auch nicht geschrieben, um dir mitzuteilen, wie es mir wenige Monate vor meinem Ende geht, Sasuke. Was willst du mir dann sagen? Warum machst du so einen Aufwand, mit fünf lange Briefe zu schreiben? Was ist so wichtig, dass nur ich es wissen darf, ausgerechnet ich, der seit Jahren nur daran denkt, dich umzubringen? Ich nehme das Risiko, dir zu schreiben, auf mich, weil es eine Sache gibt, die du unbedingt wissen musst, bevor wir uns wieder gegenüber stehen. Es geht uns beide an und außer mir weiß niemand auf dieser Welt davon. Sasuke, es tut mir furchtbar leid… aber es geht um unsere Familie. Familie? So nennst du das also auf einmal? Du nennst mich, dich selbst und unsere Eltern, alle unsere Verwandten, die du ermordet hast, allen Ernstes eine Familie? Und es tut dir leid? Jetzt also, wo es bald vorbei ist! Du entschuldigst dich ernsthaft bei mir, nachdem du erst unseren gesamten Clan ausgelöscht und mich später so zusammengeschlagen hast, dass ich ein halbes Jahr im Krankenhaus lag?! Warum habe ich diesen Brief geöffnet? Nur, um zu lesen, dass es meinem sogenannten großen Bruder angeblich auf einmal Leid tut, unsere Eltern erschlagen zu haben? Aber, so wütend ich auch bin, irgendetwas hindert mich daran, diesen Brief einfach zu vernichten. Ich muss weiterlesen. Ich bin jetzt ganz ehrlich zu dir, Sasuke: ich finde kaum Worte, um es dir zu sagen. Vermutlich gibt es auch gar keine. Denn wer tut das schon, seinen kleinen Bruder derartig zu belügen und zu verletzen, wie ich es mit dir in den letzten Jahren getan habe? Die Worte dafür existieren einfach noch nicht. Mein Lebenswille schwindet, je näher der Tag unseres Wiedersehens rückt, und deshalb ist dieser Brief meine letzte Chance, dir endlich die Wahrheit über jenen Tag zu erzählen, an dem du deine Eltern verloren hast. Und welche Wahrheit soll das sein?! Ich hab doch alles mit eigenen Augen gesehen, was gibt es da zu erklären? Glaubst du etwa, du könntest noch irgendwie rechtfertigen, dass du unsere Eltern ermordet hast? Meine Hände zittern so sehr, dass ich die winzigen Schriftzeichen nicht mehr erkennen kann. Ob das am Entzug oder an meiner ungeheuren, mörderischen Wut auf Itachi liegt, kann ich nicht sagen. Aber erst einmal kann ich nicht weiterlesen. Ich lege das Blatt zur Seite, bleibe auf dem Boden sitzen und starre die Wand gegenüber an, wo sich auf einem deckenhohen Regal irgendwelche Schriftrollen stapeln. Vorhin noch kreisten meine Gedanken unkontrolliert, aber im Augenblick fühle ich nichts als Leere. Das, was jetzt noch durch meinen Kopf geht, lässt sich jedenfalls kaum mehr in Worte fassen. Ich habe nur das Gefühl, dass mir etwas fehlt, ohne das ich nicht leben kann. Dass dieses Etwas jene sogenannten Medikamente sind, ist mir irgendwo bewusst, aber da sowieso nichts mehr davon da ist, spielt es keine Rolle. Und ich habe immer noch keinen Schimmer, was mich nach dem Entzug erwartet. Dass ich wieder ein paar Sekunden Ruhe hatte, bemerke ich erst, als sie wieder vorbei sind, als ich erneut am ganzen Körper zittere und das furchtbare Gefühl habe, in eine endlose Tiefe zu fallen. Die Leere an sich ist nicht das Schlimmste. Das sind die endlosen Gedankenkreise, die schreckliche Angst, das Zittern und dieses tiefe Fallen. Und um diese Zustände zu betäuben, habe ich keine Wahl, als den Brief wieder in die Hand zu nehmen und weiter zu lesen. Es tut mir leid, ich würde es dir nur zu gern ersparen, dich wieder an jenen Tag zu erinnern, aber anders geht es nicht. Weißt du noch, Sasuke, wie ich dir an jenem Morgen auf die Stirn getippt und dich auf später vertröstet habe? Du hast nie erfahren, wohin ich danach gegangen bin. Welcher Ort es war, zu dem du mich auf keinen Fall begleiten solltest. Dass es in diesem Augenblick begann, als ich aus dem Haus ging. Die Leere sorgt dafür, dass ich mich deutlich an damals erinnern kann. An das Gefühl, das ich an jenem Morgen hatte, als ich mit Itachi im Flur unseres Hauses war und er mir auf die Stirn geschnippt hat. Dass ich ein bisschen beleidigt war, weil er in der letzten Zeit damals so komisch gewesen war und mich immer öfter allein gelassen hatte. Noch ein paar Monate zuvor hatte Itachi mich überall mit hingenommen, mir Süßigkeiten gekauft, mir alle möglichen Dinge beigebracht und war einfach der beste große Bruder der Welt gewesen… WARUM HAST DU DAS GEMACHT? DIE MANGEKYOU-SHARINGAN KÖNNEN DOCH NICHT DER EINZIGE GRUND GEWESEN SEIN! WAS HAT MAMA DIR GETAN, ITACHI? GAR NICHTS! SIE HAT DICH DOCH GELIEBT UND ES SAH IMMER SO AUS, ALS WÜRDEST DU SIE GENAUSO LIEBEN! WARUM HAST DU SIE UND PAPA UND ALLE ANDEREN UMGEBRACHT? DOCH NICHT NUR WEGEN EINES JUTSU! Meine Worte in diesem menschenleeren Versteck an die Wände zu schleudern, hilft mir auch nicht weiter. Aber ich kann nicht anders. Weil meine Wut so gewaltig ist, dass ich sie rausschreien muss. Sonst zerreißt es mich. Erinnere dich weiter, Sasuke! Du musst da jetzt durch. In ein paar Monaten siehst du Itachi irgendwo wieder, dann kannst du ihm all das, was dich gerade so fertig macht, zurückgeben! Zwei Wochen vor jenem Tag hatte er einen Streit mit Papa, ich habe nie erfahren, worum es ging. Und eine schwere Grippe brach aus, unsere halbe Familie wurde schwer krank. Nur deshalb war Papa doch an jenem Vormittag überhaupt zu Hause gewesen. Weil er sich noch nicht ganz von der Grippe erholt hatte. Ein paar Tage zuvor… da war es schon merkwürdig. Itachi hat einen Brief vom Hokage bekommen, ihn mit Mama zusammen gelesen und lag danach den halben Tag mit einem seiner damals häufigen Schwächeanfälle im Bett. Als sein kleiner Bruder habe ich mir große Sorgen um ihn gemacht und Mama gefragt. „Du weißt doch, wie sensibel dein Bruder manchmal ist, Sasuke. Er hat sich sehr vor etwas erschrocken, deshalb geht es ihm gerade nicht gut, aber morgen ist er bestimmt wieder auf den Beinen“, war ihre Antwort und ich war damit zufrieden. Weil ich Itachis damalige Krankheiten schon kannte und wusste, dass sie zwar heftig, aber kurz verliefen. Sensibel?! Irgendwann kurz danach muss er das abgelegt haben. Davon war jedenfalls später rein gar nichts mehr zu sehen! Liegt irgendwo in jenen letzten Tagen unseres Familienlebens der Grund dafür, dass du alles vollkommen zerstören musstest, Itachi? Ich bin an einem Punkt angekommen, wo es nur noch vorwärts weiter geht. Es gibt kein Halten und kein Zurück mehr. Ich habe jetzt angefangen, diesen Brief zu lesen und muss das, was Itachis Worte mit mir machen, widerstandslos zulassen, egal wie furchtbar wütend oder traurig es mich macht. Einen anderen Weg gibt es nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)