Rote Augen, weißes Haar von BB-Cute (Kreuzzüge der Kindheit) ================================================================================ Kapitel 2: Eifersüchtig ----------------------- Die Sonnenstrahlen schienen durch den dünnen Stoff, der als Vorhang diente. Gilbert schlug langsam die Augen auf und streckte sich einmal genüsslich bevor er aus dem Bett kroch. Er gähnte leicht als er auf dem kühlem Steinboden zum Schlafzimmer seiner Eltern wanderte. Leise schob er die Tür auf. Manchmal war Gilbert gerne bei seinen Eltern am Morgen, und so wollte er auf das Bett klettern und zwischen seiner Mutter und seinem Vater noch etwas schlafen. Bevor er aber die Tür richtig aufmachen konnte, bemerkte er das seine Eltern ja schon wach waren, und das Baby im Arm hatten. Langsam schlich er rein, ging ans Bett und linste neugierig zu ihnen hoch " Mama...warum seit ihr schon so früh wach?" murmelte er verschlafen. Germanien sah Gilbert kurz böse an und legte signalisierend den Finger auf seine Lippen um zu vermitteln das er ruhig sein soll. Die Mutter wiegte das kleine Kind auf ihrem Arm leicht hin und her und Summte ein Liedchen. Gilbert kannte es, sie hat es ihm früher auch immer vorgesungen . Ein Weilchen schaute er dabei zu, dann wandte er den Blick ab und legte sich zu ihnen ins Bett. Der hob den Kopf und beugte sich ein klein wenig über das Baby. Als es ihn mit kleinen Verschlafenen blauen Augen ansah und lächelte neigte Gilbert den Kopf. leise Kicherte er und streckte wie gestern den Finger an seine Wange, strich langsam darüber. Das Baby gab ein wohlfühlendes brummen von sich. Kurz überlegte er. Dann sah er zu seiner Mutter und fragte neugierig "Wie heißt er denn jetzt überhaupt?..." Sie lächelte. Kurz schaute sie zu Germanien bevor sie ihren neugierigen Sohn wieder ansah "Wir dachten uns, das Ludwig ein schöner Name wäre~ Gefällt er dir auch?" schnell schaute Gilbert zu seinem kleinem Brüderchen. Dann grinste er breit und meinte "Perfekt!". Den ganzen Morgen über lag der kleine Ludwig noch mit ihnen im Bett. Als Gilberts Vater schließlich los musste standen auch sie auf. Mit einem riesigem Kohldampf setzte er sich an den Holztisch und schaute zu seiner Mutter. Sie machte immer das Essen, und sie aßen bis jetzt auch immer zusammen. Ja...bis JETZT. Ludwig fing an zu quengeln und schließlich heulte er auch noch. So verzog sich Gilberts Mutter auch nur ohne ein Wort zu sagen wieder ins Schlafzimmer und ihn zu beruhigen. Etwas irritiert schaute der kleine Albino ihr hinterher. Er hatte das Gefühl als hätte sie ihn nicht einmal gesehen. Leise seufze er und stand wieder auf. Gut, dann aß er eben mal nichts zum Frühstück. Er überlegte kurz was er Heute tun soll. Schon wieder an diese Wiese zu gehen langweilte ihn auch irgendwann. Er braucht mal etwas Neues! Aber was? Nach einem kurzem Blick nach draußen viel ihm dann auch schon etwas ein. Warum geht er mal nicht in den Wald? Er durfte da nie alleine hin, aber wenn sein Papa ja so oder so den ganzen Tag weg ist, und seine Mutter ja nicht weg kann wegen Ludwig... Ludwig. Ein wenig traurig schaute er auf den Boden vor sich. Ihm ist aufgefallen das sein Vater ihn ziemlich genervt angesehen hat, wenn er bei Mama und dem Kind war. Aber wieso? Störte es ihn etwas wenn Gilbert in der Nähe war? Es schauderte ihn. Er sah auf und ging in Richtung Schlafzimmer, da wo seine Mutter hinein verschwunden war. Er konnte Ludwig immer noch quengeln hören. Erst schielte er kurz ins Zimmer hinein, bevor er ganz rein kam und zu ihr lief. "Mama?" fragte er. Es kam keine Antwort. Sie sah Gilbert nur kurz an. Danach huschte ihr Blick wieder zu Ludwig. Verdutzt legte der junge Albino den Kopf schief. Nochmals fragte er "Mama?". Diesmal etwas lauter, da er schon den verdacht hatte, seine Mutter hatte ihn nicht gehört bei dem Geheule seines Bruders. Erwartungsvoll schaute er sie an. Sie jedoch sah... nun ja, dezent gestresst aus und so schob sie Gilbert aus dem Zimmer hinaus. Das einzige was sie noch zu ihm sagte bevor die zu Tür zu machte war " Gilbert. Tut mir bitte einen gefallen und sei nicht so Laut. Ich bin sehr Müde und das Baby weint." Dann war die Tür zu. Enttäuscht starrte er auf die geschlossene Türe vor sich. Was war das denn eben? Er hatte sie doch nur etwas fragen wollen! Seit gestern verhielten sich seine Eltern irgendwie seltsam. Das lag bestimmt an Ludwig. Ein wenig unsicher was er jetzt tun sollte schaute er durch die Gegend. Nach einigen Minuten beschloss er dann raus zu gehen, in den Wald. //Wenn Mama mich wegschickt, dann brauch sie sich später auch keine sorgen um mich machen...Hmpf!// Dachte er etwas traurig und wütend. Er stapfte in Richtung Wand. Der Albino konnte sich noch gut an gestern Nachmittag erinnern, als die drei mit Blut verschmierten Pferde aus den Gebüschen gerannt kamen. Aus irgendeinem Grund zog es ihn förmlich dazu herauszufinden was passiert war. Auch wenn er angst hatte. Gilbert ging vorsichtig auf die stelle zu an der er die Pferde gesehen hatte. Bis plötzlich unter seinem Fuß etwas knackte. Kurz zuckte er zusammen und sah auf den Boden. //Ein Pfeil...// stellte er fest und hob ihn auf. Er war dadurch dass er daraufgestanden war nun in der Mitte gebrochen. Auf der silbernen Pfeilspitze war ein Tatzenkreuz eingraviert. Dieses Zeichen kannte er doch... Nachdenklich hielt er den Pfeil noch eine weile in der Hand bevor er eine Hand mit kräftigem Druck auf seiner Schulter spürte. Erschrocken keuchte er auf und drehte sich zu der Person um. ein Mann stand vor ihm. Kurz musste Gilbert ihn zuordnen. Doch dann erinnerte er sich. Dieser Mann hatte ihn als Anti-Christ beschimpft, und ihm einen noch schlechterem Ruf verpasst als er schon hatte. Er hatte den Namen Paulus. Und ja, so wie der Name sich anhört, war er auch - Christlich. Mit ihm war es nun die dritte Generation die hier im Dorf lebte. Seine Familie stammte aus Italien, deswegen der stark christliche Name. Eingeschüchtert schaute Gilbert ihn an. Was wollte er den von ihm? Mit einem bösen Augenfunkeln drückte er seine Hand noch mehr auf Gilberts Schulter "Du..." brummte er böse mit seiner dunklen Stimme. Sein Blick fiel auf den Pfeil. Leicht stutzte er, sah Gilbert dann aber noch böser an. Ein weiterer dieser Pfeile steckte auch in der Schulter eines der drei Pferden. Als sie aus dem Wald stürmten liefen sie in das Dorf hinein, wo man sie schließlich aufhielt. "Das warst bestimmt du mit den Pferden!!", schrie der Mann den kleinen Albino an. Dieser zuckte zusammen. Verwirrt und ängstlich schaute er zu ihm hoch. "Ich wusste es! Du hast bestimmt die drei Reiter der Pferde ermordet! Wer würde so etwas sonst tun? Und schließlich habe ich dich gesehen, wie du am Waldrand standest, alleine, als die Pferde weg rannten! Nur der Teufel erledigt solche Schandtaten.", knurrte er bedrohlich. Während er diese Worte sagte krallte er seine Hand immer weiter in Gilberts Schulter. Am Ende tat es dem jungen so weh das er einen kleinen, schmerzverzerrten Ton von sich gab. Er blickte in die Augen von Paulus. Dieser wandte aber sofort das Gesicht ab "Ich werde dem Teufel nicht ins Gesicht schauen!" Mit diesem letzten Satz drehte er sich um und stampfte ins Dorf zurück. Noch ein wenig paralysiert sah Gilbert ihm nach //Oh Gott...//. Er legte seine Hand langsam auf die Stelle an der Schulter, an der er festgehalten wurde. Sie tat weh, sehr. Es schauderte ihn von oben bis unten. Wie er diesen Mann doch hasste, aber andererseits hatte er so viel angst vor ihm... Nach einem Moment der Stille erinnerte er sich, dass er noch den Pfeil in der Hand hatte. Eigentlich war er zu schön mit dem eingraviertem Kreuz in der Spitze, und den schönen schwarzen Federn am Ende um ihn wegzuwerfen. Als Gilbert in den Sinn kam, das er ja schon immer Bogenschießen lernen wollte, spielte er mit dem Gedanken den Pfeil wieder zusammenzubasteln und einen Bogen dafür zu machen! Die perfekte Idee! Jetzt musste er sie nur noch umsetzten. So konnte er die Sache mit diesem gruseligen Typen schneller vergessen. Er machte sich auf die Suche nach einem Stock. Vielleicht hatte er schon eine Krümmung, oder er muss einen Finden der elastisch genug dazu war...ODER : Er nimmt einfach den Bogen seines Vaters! Gilbert weiß das Germanien mehrere Bögen besitzt, benutzt aber nur einen einzigen. Er flitzte zu sich nach Hause, schnappte den Bogen und schlich mucksmäuschenstill zur Tür um wieder zu gehen. Er hörte Ludwig immer noch schreien. Kurz blieb Gilbert stehen, ging dann nach einem kurzem Moment einfach raus. Wieder hatte er angefangen über seine Familie nachzudenken. Auf dem Weg zu Wiese mit dem Boden und dem Pfeil wurde er durch das nachdenken wieder wütend, aber auch traurig und eifersüchtig. Er hatte seinen kleinen Bruder lieb, aber es machte ihn traurig zu sehen wie seine Eltern ihn einfach 'wegscheuchten'. Gilbert schnaufte kurz gestresst und blieb ein paar Meter vor dem großem Apfelbaum stehen. Er starrte den Stamm an. Mit ein wenig Faden das er mitgenommen hatte verbindet er die zwei Stücke des Pfeiles bis es gut festhielt. Noch immer verspürte er Wut (und wie jeder weiß kann sich Wut auch super in Zielstrebigkeit umwandeln xD). Gefasst legte er den Pfeil an den Bogen, spannte ihn etwas. Langsam zielte er. Es brauchte eine Zeit, dann war er sich sicher. Er zog den Pfeil nach hinten und lies los. Er traf...wen auch nicht an die Stelle wo er es wollte. Aber es war zumindest noch der Baumstamm! Schnell lief Gilbert zu dem Baum und zog den Pfeil wieder raus. Er übt es einfach weiter. Schließlich macht nur Übung den Meister, und da noch Vormittag war, hatte er jede menge Zeit dafür. Es vergingen einige Stunden, der junge Albino lernt schnell und traf mittlerweile schon da wo er es wollte. Die Rinde des alten Baumes hatte in der Mitte schon ordentliche Schrammen, an manchen Stellen war auch schon gar keine mehr, da er immer wieder darauf zielte. Etwas müde ging er zu dem Baum und lehnte sich an ihn. Die Hitze lullte ihn etwas ein und keine 15 Minuten später nickte er ein. ... Nach geraumer Zeit vernahm er ein Geräusch. Es waren nicht die Vögel und es war nicht die laue Sommerbrise. Nein...irgendjemand lief über das Gras zu ihm. langsam öffnete er die Augen, kurz darauf fuhr er heftig zusammen "W-?! Erschreck mich nicht so!....Wer bist du überhaupt?". Verdattert sah er ein Mädchen mit braunen Haaren an. Ihre grünen Augen starrten Gilbert an und sie legte den Kopf schief bevor sie schmunzelte "Komm runter! Hehe...Ich bin Eliza!~", sie grinste leicht vor stolz. ganz selbstverständlich setzte sie sich neben Gilbert und musterte ihn eindringlich. Etwas überrumpelt sah er sie an. Er war es überhaupt nicht gewohnt das sich einfach jemand zu ihm gesellt - außer seiner Mutter natürlich -. Dann fiel ihm auf das diese 'Eliza' ihn musterte "...was ist?", fragte er. Er konnte es sich es eigentlich schon vorstellen warum sie das tat. Das er anders war sah man ja schon von 3 km Entfernung an seinen schneeweißen Haaren... "Du...siehst speziell aus.", murmelte sie nachdenklich. "Aber du hast eine tolle Augenfarbe! Das hab ich noch nie bei jemand anderem gesehen!", meinte sie erstaunt. Jetzt wurde Gilbert etwas rot. Noch nie hatte jemand so etwas zu ihm gesagt - mal wieder außer seiner Mutter- "Ich äh...danke..", nuschelte er leise. "Hast du denn keine Angst vor mir?", fragte er neugierig. Als Antwort gab Eliza nur ein knappes "Nein, warum sollte ich denn? weil du rote Augen hast?". Einen Moment herrschte Stille. Sie sahen sich beide an. Gilbert senkte leicht den Blick und sagte bedrückt "Weißt du...Die Leute denken ich seie sowas wie der 'Anti-Christ' weil ich eben diese roten Augen habe, die helle Haut und weißen Haare...Ich bin auch eigentlich immer allein hier, weil die Kinder im Dorf denken ich tu ihnen was an oder so...". er sah zu Seite. Die Ungarin hingegen lächelte leicht und knuffte Gilbert "Ach was! Du scheinst doch nett zu sein, mh? Dann willst du vielleicht etwas mit mir unternehmen Heute, solange ich hier bin?", sie grinste wieder. Der Albino schaute ihr in die Augen. Wieder wurde er rot, da er es nicht gewohnt war so freundlich behandelt zu werden...und das von einem fremden Mädchen! Kurz überlegte er, dann nickte er schließlich und lächelte sie an "ja~ Ich unternehme gerne was mit dir!". Gilbert stand auf und legte sich den Bogen um, den Pfeil befestigte er mit einer komplizierten Konstruktion am Bogen. Er reichte ihr die Hand und meinte schon etwas aufgemunterter " Ich zeig dir einen tollen Platz! ich finde es dort sehr schön~". Es sah aus als würde Eliza kurz überlegen, dann aber nahm sie die Hand von Gilbert an. Sie klopfte kurz ihre Klamotten ab und schon machten sie sich auch auf den Weg. Es war Gilberts Lieblingsplatz, aber oft hin konnte er nicht. Er war etwas weiter weg, und seine Eltern hatten es nicht gern, wenn er weit weg ging. Aber Heute war es ihm egal. Vorbei an ein paar Feldern, und verdeckt von einem kleinem Waldstück lag eine große Wiese mit hohem Gras und ein paar Bäumen. Ein schmaler Bach hatte sich aus den letzten Regenfluten gebildet. Damit es nicht über die Flächen der Wiese läuft hatten Bauern den Weg für den Bach geschaufelt. An besonders warmen tagen ging Gilbert hier hin um sich am Bach abzukühlen. "Woah...das ist schön!" hörte er Eliza hinter sich rufen. Er kicherte leise. Er setzte sich bei dem Bach hin und schaute den zwei, drei Fischen zu, die gerade weg schwammen. Eliza setzte sich neben Gilbert und hob die Füße in Wasser "Sag mal... wie heißt du eigentlich?", fragte sie neugierig. Der Albino sah sie an. Es stimmt, er hatte sich ihr noch gar nicht vorgestellt. Lächelnd hob er ihr die Hand hin "Ich heiße Gilbert~". Irgendwie fühlte er sich glücklich als Eliza seine Hand kurz schüttelte. //Endlich jemand, der mich so mag wie ich bin...// dachte er auch etwas traurig. Da Gilbert sie nicht kannte, und sie auch nicht so aussieht als würde sie von dieser Gegend hier stammen, fragte er sie was sie hier so tut, was sie vorhat. Kaum hatte er die Frage gestellt erzählte Eliza ihm die spannendsten Geschichten die sie schon erlebt hatte auf dem Weg hier her. Danach hatte Gilbert mit ihr eine Wasserschlacht angefangen, da die Ungarin in den Bach hineingefallen war und er gelacht hatte. Es wurde am Ende doch noch ein schöner Tag, und ehe Gilbert sich versah, war es schon dunkel. Ihm viel ein das er wahrscheinlich schrecklichen Ärger bekommen wird, wenn er nicht bald nach Hause kommt. Und so verabschiedete er sich von Ungarn, in der Hoffnung das er sie vielleicht bald wieder sieht. Er rannte nach Hause. Als er die Tür öffnete und rein ging, sah er wie zwei eisblaue Augen ihn wütend anstarrten. Jetzt würde Gilbert richtig ärger bekommen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)