Aprikose und Mandel von Royalgirl ================================================================================ Kapitel 1: Winternacht ---------------------- Aprikose und Mandel 21. Winter. Heimatlos. Schneeflocken folgten ihrem Tanz zur Erde, der leichte Wind ließ sie herum wirbeln und springen. Eigentlich war dies eine perfekte Winternacht. Liese rieselte der Schnee auf die dichte weiße Decke, die schon seit Anfang November das ganze Land bedeckte. Es knisterte ganz sanft. Die Straßen waren leer und doch wirkte alles sehr liebevoll, denn durch die Fenster schien das warme Licht der Festtage und hier und da war ein fröhliches Kinderlachen zu vernehmen. Doch das schönste war der festliche Duft, frische Plätzlich, Braten und das holzige Aroma der Tannen, die so herrlich bunt geschmückt waren. Eigentlich… Jedoch für die Eine mit den ungewöhnlich hellen Augen, die sich immer schneller von ihrem ehemaligen zu Hause entfernte, war es bedeutungslos geworden, sie nahm von all dem nichts wahr. Ihr wirrer Blick glitt wie paralysiert durch ihre Umgebung auf der verzweifelten Suche nach einem Ausweg. Einem Ausweg den sie nur außerhalb von Konoha finden würde. Ihre Tränen begannen auf ihrer Haut zu brennen, je weiter sie die geschützten Straßen verließ und der Wind schien immer unbarmherziger zu werden. Die Jahreszeit die sie sonst so liebte verfluchte sie nun innerlich, als der Wind auffrischte und unter ihren Mantel fuhr. Sofort flog ihre Kapuze vom Kopf, doch sie hatte keine Zeit um alles zu richten, also rannte sie weiter gegen den Wind und die immer schwärzer werdende Dunkelheit. Ihr Atem stieg in weißen Wolken vor ihr auf und verlor sich in dem Raum hinter ihr. Früher war sie in dem näher kommenden Wald immer trainieren gewesen, doch jetzt war er nur noch Teil der Landschaft den es zu passieren galt. Sie wusste nicht ob sie verfolgt wurde, ihr blieb keine Zeit um das herauszufinden, zu dem war sie viel zu verwirrt. Der einzige klare Gedanke war, so weit wie möglich zu rennen und sich nicht um zu drehen, denn sie wüsste würde sie über ihre Schulter in ihre alte Heimat schauen, würde ihr Herz noch weiter brechen und die letzte Kraft der Rebellion aus ihr weichen. Sie zwang sich weiter voran, immer weiter gegen den Wind ohne Pause, sie war noch viel zu nah, man würde sie jeder Zeit finden. Sie musste schneller werden, ohne zu zögern trieb sie sich weiter vorwärts, tiefer in den Wald, weiter weg von zu Hause. Mit ihrem Ärmel wischte sie kurz über ihre Wangen um die gefrorenen Tränen weg zu machen, doch ihr tat danach nur noch mehr das Gesicht weh. Die Nacht war nun endgültig hereingebrochen und es kam ihr so vor, als ob sich ein Schneeturm auf sie zu rollte um sie rückwärts zu treiben, doch trotzig hob sie ihr Kinn nach vorne und rannte weiter. Vielleicht war es nur eine Stunde oder vielleicht die halbe Nacht, sie hatte ihr Zeitgefühl verloren. Langsam machte sich die Müdigkeit bemerkbar, aber sie wollte einfach nicht aufgeben und nur weiter laufen, doch immer wieder zog es ihre Augenlieder runter. Nachdem sie fast aus ihrer Tollpatschigkeit heraus schwer gestürzt wäre, beschloss sie für ein paar Minuten zu rasten. Sie rutschte an einem großen Baum auf die Knie und schloss kurz die Augen. Erst jetzt bemerkte sie, wie schwer ihr das Atmen fiel und wie steif und unbeweglich ihr Körper doch war. Grausam fraß sich die kalte Winterluft in ihre geschundene Lunge, es wurde immer schwerer dem Schlaf nicht nach zu geben. Mühsam um mit erschöpften Gliedern versuchte sie ihren Rucksack und sich so zu richten, dass der Wind weniger fauchte und ein wenig von der Winterkälte fortgehalten wurde, doch alles funktionierte nur halb. Matt sank sie endgültig zu Boden unfähig auch nur eine Bewegung mit dem kleinen Finger zu machen. Morgen war ihr 21. Geburtstag und man hatte sie verstoßen. Man hatte wohl entdeckt, dass sie nur ein Bastard war und prompt war sie nicht mehr wert als der Dreck unter den Nägeln ihres Vaters. Er hatte keinen Blick mehr für sie gehabt, dafür aber einen Plan wie man doch noch etwas Rentables aus diesem „Problem“ machen konnte. Langsam kullerte die letzte Träne über ihre Wange bevor sie in einen unruhigen Schlaf sank. Mit einem Knacken erwachte sie, verschlafen und ein wenig orientierungslos suchte sie ihre Umgebung ab, doch alles war ruhig und unbewegt. Mühsam rappelt sie sich auf, sie spürte wie ihre Muskeln sich verkrampften, doch auch wenn es weh tat sie musste wieder los. Dieses Mal war der Wind nicht mehr ganz so bissig, doch die völlige Dunkelheit war viel schwieriger auszuhalten. Das Fehlen des Mondes erschwerte es ihr ungemein schnell zu rennen, sie hielt ihr Tempo kaum konzant und nach einer Stunde hatten sich ihre Energiereserven wieder erschöpft. Sie musste sich geschlagen geben und suchte sich einen Unterschlupf für eine längere Pause, denn Schlaf hatte ihr Körper dringend nötig. Mehr als ein großer Baum war nicht zu finden, sie rollte sich auf ihrer Decke zusammen bevor sie wieder ins Traumreich glitt. Er sah ihr schon eine ganze Weile zu, war ihr gefolgt und hatte sie eben unter einer alten Eiche schlafend entdeckt. Die Hyuuga war ihm erst vor einer halben Stunde aufgefallen, als sie durch ihr Territorium stapfte. Sie war dabei so laut wie eine Meute Wildschweine, aber selbst so eine Horde hätte sie, so entkräftet wie sie war, nicht bemerkt. Er war nicht verwundert, dass sie ohne irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen eingeschlafen war und nun fast schon komatösen im Schnee lag. Die Decke war viel zu dünn für die Jahreszeit, dass sollte sie doch wissen und dafür, dass sie soweit von Konoha entfernt war, wahrscheinlich ein Mission, war ihr Proviantvorrat ein Witz. Wie wollte sie denn hier draußen überleben? Das sah alles so unvorbereitet und kopflos für ihn aus, nach seinen Erinnerungen aus ihrer Jugend, war sie eigentlich immer eine sehr ordentliche und organisierte Person gewesen. Das passte alles so gar nicht zusammen. Der Wind frischte wieder auf, er zog seinen Schal etwas höher und betrachtete wie die Schneeflocken auf ihren zarten Körper fielen und sofort schoss ihm durch den Kopf, wie leicht sie sich eine Lungenentzündung holen würde. Mürrisch kratzte er an seinem Kinn, vom Prinzip war es ihm egal was mit den Menschen in seiner Umgebung geschah, auf seinem Ast sitzend sinnierte er weiter, dass auch sie ihm egal war, aber er schon länger als ein halbes Jahr nur sein Team und Madara um sich hatte, was ihn auf gewisse Weise anödete. Er streckte sein Bein aus und ließ ein wenig hin und her wippen, was sollte er nun tun? Er stütze seinen Arm auf seinem Knie ab und starrte ein wenig in den schwarzen Nachthimmel. Hyuuga Hinata, eher unauffällig, keine gute Kämpferin, schüchtern, zukünftige Clanerbin und verliebt in Naruto. Sie gehörte zu den wenigen Personen, die ihn nicht ständig nervten, so gut wie gar nicht, sie kannten sich nicht. Unter der Eiche bewegte sich die zierliche Gestallt unruhig hin und her, nach fünf Sekunden war dies schon wieder vorbei, aber es stellte ihn umso mehr vor die Frage was er nun mit ihr machen sollte. Eine Möglichkeit war sie liegen zu lassen und sie durch ihr Gebiet unbehelligt ziehen zu lassen, wahrscheinlich würde sie die nächste Woche nicht überstehen, es standen die schlimmen Winterstürme an und weit und breit war kein Dorf zum Unterkommen. Die zweite Möglichkeit war sie zu töten und die Leiche irgendwo im Wald liegen lassen, die wilden Hunde würden sich sicher darum kümmern. Und die dritte Möglichkeit war sie einfach mitzunehmen, was würde sie schon gegen ihn machen können? Er sprang von seinem Ast und landete auf dem Boden ohne ein Geräusch zu machen. Er ging langsam auf sie zu, entschieden hatte er sich noch nicht, doch plötzlich kam von dem zusammen gerollten Bündel ein schrilles Quieken hervor und mit einem Satz war sie auf den Beinen. Ihr Blick schwirrte wie ein verletzter Vogel durch die Nacht, als sie ihn sah, blieb ihr Blick wie paralysiert an ihm haften und als sie ihn erkannte, weiteten sich ihre Augen vor Schreck. Es war mehr als nur Angst, in ihrer Panik war jedoch etwas was er nicht zuordnen konnte, etwas Wissendes, er war zugegebenermaßen doch etwas überrascht. Wie ein Reh starrte sie ihn mit großen Augen an, nicht in der Lage sich zu rühren und scheinbar unfähig zu denken, denn sie blieb weiter wie angewurzelt stehen. „Bitte lass mich gehen“, wisperte ihre helle Stimme gegen den Wind, er verstand sie, aber es schien wie eine Aufforderung in seinen Ohren zu schnurren, sie etwas weiter zu verunsichern, gehen lassen könnte er sie nicht mehr. „Nein“, erwiderte er und beobachtete wie das kleine Wort die Nacht zu zerschneiden schien. „Ich werde aber gehen…“, meinte sein gegenüber nun doch etwas kühner als erwartet, was dachte sie denn was er sonst mach würde? Sie wusste das Sasuke Uchia sich in der Nähe von Konoha aufhielt, ein eindeutiges Todesurteil. Ohne Vorwarnung zog sie einen Kunai und warf ihn auf Kopfhöhe, lächerlich, er fand es fast schon beleidigend und fing diesen ohne weiteres in der Luft ab. Sie würde keine fünf Minuten gegen ihn bestehen, dennoch interessierte es ihn, wie sehr sie wohl an ihrem Leben hing, wie sehr sie darum betteln würd. Eine Salve von Kunais folgen ihm um die Ohren, er ging weiter auf sie zu, ohne eine Miene zu verziehen. Mutig, aber wahrscheinlich eher dumm, in seinem Kopf passte ihr Verhalten so gar nicht zu dem der Hinata, die er von früher kannte, zumindest versuchte sie sich ihm zu wiedersetzen. Dumm. Er war nah genug herangekommen, schlechte Deckung, selbst für sie, auch das ergab in seinem Kopf keinen Sinn, sie wusste das er im Nahkampf immer dominieren würde. Er setzte zu einem gezielten Fußtritt gegen ihren Oberkörper an, bewusst langsamer als sonst, sie riss ihre Arme nach oben, vergaß dabei aber Seite zu schützen. Mit halber Kraft traf sein Faustschlag in ihrer Tailie, unter Keuchen wich sie nach hinten. Sie verzog ihren Mund zu einer komischen Grimasse und plötzlich schienen ihre Augen auf zu blitzen, fast so als ob das alles gewollt war, wenn er verwirrt war dann ließ er es sich nicht anmerken und ging weiter auf sie zu. Er wich einem Faustschlag auf und verpasste ihr gleichermaßen eine schallende Ohrfeige, worauf hin sie sich mit drei gezielten Schlägen in den Brustkorb bedankte. Zwei trafen und er war überrascht, dass sie ihn ein wenig ins Straucheln gebracht hatte. Langsam wurde er wütend, bevor sie weiter zurück flüchten konnte, hatte er sie schon am Arm gepackt und drückte sie unsanft gegen die Eiche unter der sie geschlafen hatte. Ihre Lippe war aufgeplatzt und sie war ungewöhnlich blass und heiß. Sein Arm hatte sich unter ihr Kinn gelegt und drückt sie nun nur noch fester die Eiche hoch, er hörte ihr leises Röcheln, ihre Haut war ungewöhnlich warm, doch es kam kein Flehen über ihre Lippen. Ihre Blicke trafen sich, er mochte es nicht, wie scheinbar tot ihre Augen waren, ein seltsamer Gedanke, denn als ihr Tritt ihn zurück warf war sie alles andere als tot. Miststück fluchte er, bevor er sich wieder ihr zuwendete. Sie hatte sich ihre Kunais und Wurfsterne geschnappt und warf sie wild um sich, einer verfehlte nur knapp sein Auge und ein Wurfstern blieb in seiner Hand stecken. Jetzt war er sauer. Er zog sein Katana, Hinata stellte sich in Kampfposition auf, doch bevor sie ihn erwischen konnte, hatte er sie in der ungeschützten Seite erwischt. Sie prallte stärker als geplant gegen die Eiche, er hörte einen Knochen brechen bevor sie auf dem Boden aufkam. Schmerz zeichnete ihr Gesicht, doch es kam kein Betteln über ihre Lippen, es war mein ein seltsames Grinsen. Wenn er es nicht vorher war, dann war er jetzt vollkommen verwirrt. „Mädchen, mach weiter und du bist tot“, zischte er etwas ungehaltener als beabsichtigt zu der am Boden Liegenden. Sie funkelte ihn weiter an, geschickt versuchte sie möglichst unauffällig nach einem Kunai zu greifen, doch es blieb ihm nicht unbemerkt. Mit einem Tritt flog der kunai fort und er beugte sich mit seinem Kantana an ihrem Hals herunter und flüsterte: „ Was bezweckst du?“ Unter seinem Gewicht und mit dem einen Fuß auf ihrer Hand hatte sie keine Changs wieder etwas Dummes zu tun. „Ich will hier weg…“ ihre zitternde Stimme brach ab, die vertraute Schüchternheit hatte sich eingeschlichen, war jeder nicht der Grund für ihr Verstummen, wie er fluchend feststellte. Ihr Bauch hatte eine große Schnittwunde, sie verlor mehr Blut als gut für sie war und schließlich verlor sie ihr Bewusstsein. Er verdrehte die Augen, was meinte sie nur, so wild und völlig unerwartet wie sie sich in den Kampf geworfen hatte, hätte er annehmen können, dass sie sich umbringen lassen wollte. Er war nun vollends verwundert, schüttelte nur den Kopf und richtete sich auf. Er kratzte sich nachdenklich am Kinn und ging auf die Eich zu und nahm den Rucksack über seine Schulter, bevor er Hinata sacht vom Boden aufsammelte, bedacht sie möglichst ruhig zu halten und ging in Richtung seines Verstecks. Er fragte sich ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Plötzlich glitt eine Strähne ihres dunklen weichen Haar über die Hand und ihre Süße kroch in seine Nase. Er musste sich beeilen, bei dem Blutverlust würde sie ihr Ziel vielleicht doch erreichen. ~Bitte Rechtschreibung ignorieren :D Lg Royalgirl~ Kapitel 2: Die richtige Entscheidung? ------------------------------------- Sie war unerwartet schwerer als ihre Figur vermuten ließ, provisorisch hatte einen Dreckverband um die Bauchwunde gemacht. Er bezweifelte, dass sie medizinischen Fähigkeiten wirklich optimal dafür waren, aber da er sonst seine Gegner tötete hatte er noch keine Zeit bzw. keinen Zweck darin gesehen sie zu verbessern. Er ging nun schon ein halbe Stunde stoisch seinen Weg zu seiner Unterkunft und trug sie weiterhin auf den Armen, um sicher zu gehen, dass nicht noch weiter in sich zusammen fiel. Ab und an wachte sie aus ihrer Ohnmacht auf, aber nur für kurz und mit jedem weiteren Mal schien ihr einsetzendes Fieber zu steigen. Der Schneefall wurde stärker, er hatte seinen Schal um ihr Gesicht gewickelt um sie zumindest ein wenig zu wärmen, er schnaufte ungläubig, dass er das hier alles tat. Er hätte sie einfach liegen lassen sollen, aber etwas in ihm hielt ihn davon ab, vielleicht die Neugierde, die sie geweckt hatte oder einfach um seine Langeweile zu vertreiben. Mit schlechtem Gewissen hatte das nichts zu tun. Sollte sie ihn nerven würde es einen Weg geben das Problem zu beseitigen. Er stieß die Tür auf und ging weiter auf sein Zimmer zu, er legte sie mit Bedacht auf seinem Bett und stellte den Rucksack auf einen Stuhl. Ein gequältes Stöhnen kam über ihre geschwungenen Lippen, auf der linken Seite war das Blut verkrustet und kleine Hautfetzen hingen von ihrem Kinn. Er musste sie wohl stärker erwischt haben als gedacht, selbst die Schnittwunde war tiefer als geplant und würde ohne Behandlung wohl zum Tot führen. Er öffnete seine Tür zum breiten Korridor, er sah sich nach einem Untergeordneten um und entdeckte einen in unmittelbarer Nähe, der kurz vorm Einschlafen war. Er verdrehte genervt die Augen und hustete gekünstelt in die Richtung des jungen Mannes, er war zwar jünger, aber weit aus beeindruckender als die halb schlafende Gestalt in der Ecke. Der Wächter zuckte panisch zusammen bei seinem zweiten Huster. Unbeirrt von dem verschreckten Verhalten beorderte er ihn näher zu sich. Er flüsterte nur, dass sie am Leben bleiben sollte, sonst würde sein Leben enden. Es schien sein Gegenüber in eine Starre versetzt zu haben, vergleichbar nach einem seiner Wutanfälle. Ohne ein weiteres Wort wand er sich ab und schritt gelassen weiter zum Hauptgebäude, in Richtung Zentrale von Team Taka. Er würde den anderen Mitgliedern nicht mitteilen was er auf seinem Spaziergang gefunden hatte, sie würde vorerst nur ihm gehören. Er öffnete die große Holztür und betrat einen weiteren Gang, der ihn tiefer in das Zentrum der Höhle führte in dem sie ihr Quartier aufgeschlagen hatten. Es war nicht zu vergleichen mit dem Uchia oder Hyuugaanwesen, aber es war praktisch, weitverzweigt und bot dadurch viel Ruhe vor den Anderen. In dem Abteil, in dem sich nun die junge Hyuuga aufhielt hatte er nur für sich beansprucht und um ein paar Räume und Ausgänge erweitern lassen. Er war ein praktisch veranlagter Mensch, doch etwas Luxus hatte er sich gegönnt, um nach dem Training abzuschalten und um besser die Gedanken um die nächsten Schritte kreisen zu lassen. Besonders gut gelang ihm das in seiner Sauna oder dem großzügig angelegten Bad. Im Grunde war es eine Verschwendung hier so viel Arbeit rein zu stecken, aber er bereute seine Ausweitung seines einzigen Rückzugsortes nicht im Geringsten. Er ging einen weiteren Flur entlang und befand sich am gewünschten Ort, dem Zugang zur Küche. Sein Magen hatte schon vor einer Stunde angefangen zu knurren und endlich hatte er die Zeit gefunden seinen Hunger zu stillen und seine Kraftreserven mit etwas Gesundem zu verbessern. „Du warst aber lange fort. Wolltest du nicht schon vor Stunden zurück sein?“, schnarrte es links von ihm. Er setzte sich wortlos an den Tisch und musterte Karrin ausgiebig, sie würde durch ihren besonderen Fähigkeiten wohl schon bemerkt haben, dass er nicht alleine gekommen war. „Mach mir einen Salat“, entgegnete er ihr ohne weiter auf die Fragen seiner Teamkollegin einzugehen. Ungläubig riss sie hinter ihrer schwarzen Brille die Augen auf, augenblicklich verzog sich ihr Mund zu einer Grimasse, die ihm vermutlich zeigen sollte, dass er sie gekränkt hatte. Mürrisch verdrehte er seine dunklen Augen, er war zu matt um auf ihr Getue einzugehen. Er schnaufte in ihre Richtung, ihr Lippen fingen an sich zu kräuseln, bevor sie endgültig in Tränen ausbrechen konnte, stieß er sich von seinem Stuhl hoch um selber nach den Zutaten zu suchen. Bevor er jedoch dazu kam, hatte die Rothaarige schon ihren Körper zwischen ihn und die Theke geschoben und lies ihn wissen: „Ich mach das schon.“ Ohne weiter auf ihr viel zu näherungsbedürftige Art einzugehen, drehte er sich um und nahm wieder Platz. Egal wie ungerecht, unhöflich oder abweisend er zu ihr sein würde, sie war ihm verfallen und tat alles, was er von ihr verlangte. Einfach um zusehen wie weit sie gehen würde, hatte er sie schon für sich putzen lassen, sein Zimmer, seine Waffen und seine verschwitzten Sachen. Sie hatte alles gemacht und war für ihn nur noch eine Art dressiertes Haustier, stumpfsinnig, ab und an nützlich, aber ohne jeglichen Charakter. Er hatte seit dem Tod Itachis darüber nachgedacht netter zu sein, doch in seinen Augen verdiente sie es nicht. Sie schnitt die Tomaten auf und garnierte sie sorgfältig auf seinem Salat, sie hatte sich die Mühe gemacht ein Dressing anzurühren und einen kalten Orangensaft hinzustellen. Er nahm ihr die Schüssel ab und machte sich wortlos daran zu Essen. „Ich kann sie spüren, wenig Chakra, aber scheinbar interessante Fähigkeiten, aber in einem schlechten Gesundheitszustand…Was willst du von so etwas…schwachen?“, erkundigte sie sich neugierig in seine Richtung. Die Frage brannte ihr schon seit seinem Eintreten auf der Zunge, er hingegen würdigte sie nur einem kurzen Blick und widmete sich weiter seinem Essen. Erst nach weiterem Drängen merkte er kurz auf und unterrichtete sie: „Ich will in Ruhe essen, du störst und es hat dich nicht zu interessieren.“ Nach einer halben Stunde erhob er sich, dass Geschirr würde sie schon spülen und begab sich alleine in seinen Abteil. Seine Schritte hallten dumpf den Steingang entlang, er ließ sich Zeit beim Gehen, hier würde ihn niemand belästigen. Als er um die Ecke zu seinem Schlafzimmer schlenderte, stand ein verspannter Wachposten vor der Tür und schielte nervös auf den näher kommenden Mann. Er genoss die flackernde Panik in den Augen seines Untergeordneten. Es erfühlte ihn mit Zufriedenheit, wie Andere auf seine Macht reagierten. Er blieb stehen und analysierte den Mann, worauf er nur nervös schluckte und über die trocken werdenden Lippen leckte. „Die Bauchwunde ist gereinigt, es scheint sich aber eine Infektion eingeschlichen zu haben, der gebrochene Unterarm ist fixiert, die anderen Schnittwunden sind verarztet, aber ihr Fieber geht nicht zurück…“ Mit jedem Wort schien der Mann leiser zu werden und versucht sich in sich selbst zurück zu ziehen, wie eine Schnecke. Er ließ sich einem Atemzug lang Zeit, bevor er antwortete: „Warum stehst du dann noch hier rum?“ Der Angstschweiß trat auf seine Stirn. „Hier gibt es keine Medizin die man verwenden könnte...“, seine Stimme brach ab, als Sasuke ihn am Hals die Tür entlang nach oben schob und ihm die Luft aus der Lunge drückte. „Dann hol welche“, zischte er den ehemaligen Medic-nin herrisch an, der sofort nach seinem Loslassen nach vorne übertaumelte und davon stürzte. So ein Trottel, er hatte Glück das er bereits satt war, genervt drückte er die Klinke zu seinem Schlafzimmer auf. Der direkte Blick auf sein Bett wurde durch eine Trennwand verhindert, wofür er sehr dankbar war, des Weiteren stand ein großer hölzerner Schrank gegenüber dem Bett. Er hatte nur wenige Klamotten und alle waren darauf ausgerichtet vor allem praktisch zu sein. Sein Blick fiel auf die schlafende Gestallt in seinem Doppelbett, ihre weichen Umrisse drückten sich durch die Bettdecke. Leise trat er näher und setzte sich auf die äußere Ecke, mit dem Blick zum wandhohen Fenster. Es beruhigte ihn, dass ihr Atem wieder regelmäßig ging, es klang nach einer Verbesserung. Vorsichtiger als er von sich selbst gewohnt war, rückte er näher zu ihr. Sie zitterte leicht und auf ihrer Stirn schimmerte der Nachtschweiß. Ihre Haare lagen wirr um ihren Kopf, es erinnerte ihn ein wenig an Seide, fließend und kühl. Ihr Keuchen ließ ihn aus seinen Gedanken erwachen, ihr musste es schlimmer gehen als er gedacht hatte. Kaum merklich fuhr er zusammen, würde ihr der Schweiß nicht auf der Stirn stehen, wäre das Bild sehr harmonisch. Ihre schwarzen Haare, die im Licht einen dunklen Blauton annahmen, lagen wie gemalt auf seinem Kissen, ihre kleine Hand hatte seine Bettdecke näher zu sich gezogen und die andere lag friedlich unter seinem Kopfkissen. Bei jedem Einatmen hob sich sacht ihr Brustkorb, sie war schön musste er zugeben. Er wollte wissen ob ihre Haut so weich war wie es aussah, ohne sich selber richtig kontrollieren zu können, war seine Hand schon in ihre Richtung gewandert. Ihre Hand war angenehm kühl und erinnerte ihn ein wenig an einen Pfirsich, wobei ihre Stirn grade zu glühte unter seiner Hand. Sie zuckte leicht zusammen, als er ihre Wange streifte. Sie musste wohl geweint haben, ihre Augenlieder hatten an den Rändern eine dünne Salzschicht. Ihm kam wieder ihr Satz in den Kopf, weiterhin sie anstarrend dachte er darüber nach, welche Ursache wohl ihr Verhalten hatte. Vielleicht hatte Naruto es endgültig geschafft sie mit seiner schwachsinnigen Art zu verletzen, jedoch erschien es ihm logischer, dass sie vor dem Druck der Familie geflohen war. Sie war zu sensibel, schüchtern und konnte sich nicht durchsetzen, kein Wunder warum sie einfach vor ihren Problemen davon lief. Um seine These zu bestätigen, durchsuchte er ihren Rucksack nach einer Spur, die darauf hindeutete, dass sie vielleicht doch auf eine Mission geschickt war. Nichts. In einer Seitentasche entdeckte er ein Foto, sie und ihre Mutter, sie war noch viel zu jung gewesen, dass sie sich ohne das Foto sicher nicht erinnern würde. Ein leichter Stich durch zog seine Brust, er nahm das Foto an sich und legte es in die Schublade neben dem Bett. Wenn sie es wirklich vermissen würde, würde sie schon danach suchen. Ein unaufdringliches Klopfen an der Tür ließ ihn aufmerken. Er durchquerte sein Schlafzimmer ruhig und öffnete dem Medic-nin die Tür. Unterwürfig streckte dieser ihm ein Tablett mit dampfenden Kräutertee, kalten Tüchern und einer Passte in einer weißen Schüssel. „Wir haben leider kein Antibiotika um die Infektion zu bekämpfen. Ersatzweise habe ich eine desinfizierende und Heilkräfte anregende Paste angerührt, sie hat den gleichen Effekt, nur muss sie täglich äußerlich aufgetragen werden und es brennt“, endete er mit demütiger Stimme, bevor er eintreten konnte um sie zu verarzten, nahm Sasuke ihm das Tablett aus der Hand. „Du wirst nichts sagen. Rühr täglich die Paste frisch an“, erteilte er ihm und verschwand wortlos in seinem Zimmer. Er stellte es auf dem Nachttisch ab und schlug die Decke zurück, automatisch rollte sich die junge Frau enger zusammen und stöhnte laut auf, als die frische Wunde auf drohte zu platzen. In seinen Händen bewegte sich wie eine sehr große Puppe, nur mit Mühe konnte er den Verband ab machen und nach dem die Paste aufgetragen war, wieder fest um sie zu wickeln. Es war mehr Arbeit als er erwartet hatte, er schnaufte genervt, indessen er sie wieder ablegte, dachte er darüber nach, ob er sich auf das Sofa im Nebenzimmer zurückziehen sollte. Ein Blick auf die zierliche frierende Frau, die in seinem großen Bett eindeutig verloren aussah reichte um ihn davon zu überzeugen, dass er bei ihrem Schlaf nicht stören würde. Er stand auf und machte sich in Richtung Bad auf, das warme Wasser löste seine Verspannungen ein wenig, obwohl ein ausgiebiges Bad viel effektiver gewesen wäre, musste er sich eingestehen, dass er doch erschöpfter, aber vor allem müder war, als es ihm recht war. Mit einem Handtuch bekleidet begab er sich in sein Schlafzimmer. Ohne zu zögern legte er sich auf die freie Seite und zog die Decke näher zu sich. Da es nur eine einfache Unterkunft war, drang die Kälte weiter ein als es ihm lieb war. Er rückte näher an die fröstelnde Person heran und sog noch einmal ihren Duft auf, bevor er in den Schlaf sank. Es fühlte sich vertraut an. Warm. ~So, ich hoffe es gefällt und ich denke mit 21 würde Sasuke so handeln (hab jetzt alle mal ein wenig altern lassen höhö) ich freu mich schon auf das nächste Kapitel ;) LG Royalgirl~ Kapitel 3: Stummes Erwachen --------------------------- Er erwachte in den frühen Morgenstunden, ein schwacher Wind zog durch einen Spalt im Fensterrahmen, im Sommer müsste es hier sehr angenehm sein. Draußen schneite es weiter, alle Spuren die sie gestern hinterlassen haben mussten, waren jetzt unter einer hohen Schneeschicht begraben, so dass niemand sie finden würde. Er zog die Decke zurück und setzte sich auf die Bettkante, etwas müde spannte er seine Schultern an und streckte sich ausgiebig. Ein leises Gähnen entwich ihm, mit einem Ruck drehte er sich abrupt um. Seit Wochen schien er Dinge zu sehen, die gar nicht da waren und es machte ihn langsam verrückt. Ständig sah er sich um und entdeckte doch nichts, er wurde zunehmend paranoid. Vielleicht hätten sie mit der Operation noch warten sollen. Er sah sich weiter um. Zu seinem Seelenfrieden lag doch jemand in seinem Bett, er hatte für einen Moment geglaubt, dass er sich alles nur eingebildet hatte. Der ganze Vorfall im Wald, Hinata, ihre dunklen Haare und dieser süßliche Geruch, der ihn an den Orangenbaum aus seiner Kindheit erinnerte. Er rieb sich noch einmal über seine verräterischen Augen, sie lag zusammen gerollt da und ihr Atem ging flach. Sie hatte in der Nacht gewimmert, er hatte nicht recht gewusst was zu tun war, doch bevor er sich zum Eingreifen entschlossen hatte, war sie wieder verstummt. Er wusste nicht wie lang sie noch schlafen würde, aber im Moment war das die beste Medizin. Er studierte noch mal ihr Gesicht, bevor er sich umdrehte und begann sich fertig zu machen. Er würde sie schlafen lassen, mehr blieb ihm nicht übrig, sie würde schon früh genug Fragen stellen, auf die er selber noch keine richtigen Antworten hatte. In ihrem Kopf schienen sich die Worte in ihre Gedanken einzubrennen, ruhig atmen und nicht bewegen, seit er vom Bett aufgestanden war, lag sie so da. Seit wann sie wach war konnte sie nicht sagen, ihr fiel es schwer überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen und die Angst ließ ihre Glieder erstarren. Sie hatte es nicht gewagt sich zu ihm zu drehen, in der Hoffnung, dass dies hier alles nur ein schlimmer Alptraum war. Zudem schmerzte ihr gesamter Körper und ihr Bauch brannte wie Feuer. Und ihr war so unendlich heiß, am liebsten wäre sie in dem schönen Schnee gesunken, die wohlige Kälte hätte ihr Brennen sofort gelindert. Noch einmal erinnerte sie sich selber daran ruhig zu atmen. Erst als die Tür leise ins Schloss fiel entwich ihr ein Stöhnen. Was war hier nur los? Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und registrierte nur langsam wo sie war oder was mit ihr geschah. Das Zimmer war groß, aber karg, die Kälte im Raum war fast schon mit Fingern zu greifen. Erst jetzt merkte sie, dass ihr rechter Arm fixiert war, sie musste sich wohl den Arm gebrochen haben. Etwas zögerlich fuhr sie mit ihren kühlen Fingern ihren Bauch entlang. Ein Verband, an einer Stelle hatte sich das Blut verkrustet, dunkel wurde ihr klar, dass er sie mit dem Katana erwischt hatte. Automatisch fragte sie sich was für Unterwäsche sie trug, peinlich berührt versuchte sie den Gedanken los zu werden, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihre Wunden versorgt hatte. Allgemein fiel es ihr schwer zu glauben warum sie hier war, da ergab es sich doch, dass er sie gepflegt hatte, schließlich hatten sie sich ein Bett geteilt. Die ihr so verfluchte Röte schlich sich in ihr Gesicht, aus Gewohnheit griff sie an ihre Wangen, zuckte jedoch innerlich zusammen als ein stechender Schmerz ihre Hand hin auf fuhr. Es erschien ihr alles so absurd, ihr Kopf war so leer und ihr tat alles weh und doch fragte sie sich, was er wohl in ihr sah. Ihr war erstens klar, dass er sie verletzt hatte, sogar schwer, zweitens hatte er sie aber gerettet und drittens lag sie nicht in irgendeinem Zimmer, sondern im Schlafzimmer von Sasuke Uchia. Hätte sie am Vortag nicht erlebt, wie sich ihre Welt mit einem Mal komplett verändert hatte, dass sie nun kein Heim und keine Familie hatte, zu der sie zurück kehren konnte, dann kämen diese drei Tatsachen so unmöglich vor, wie die Annahme ein Fisch könnte an Land überleben. Aber anscheinend, war es möglich.   Sie hatte nicht gemerkt wie sich die Tür wieder geöffnet hatte. Erst als seine Umrisse vor ihrem Sichtfeld erschienen ging ihr Atem wieder schneller. Ihre Augen mussten sie täuschen. „Du bist wach…“, sie sah wie sich seine rosigen Lippen bewegten, doch mehr drang nicht mehr zu ihr, als sich die Schwärze wieder um ihre Wahrnehmung schloss. Heute war ihr Geburtstag und alles was sie kannte, war auf den Kopf gestellt. Beweis dafür war Sasuke Uchia. Sie war wieder in den Schlaf gesunken, noch bevor er mit ihr reden konnte. Sie wirkte so viel zerbrechlicher, als es für sie gut war, hier gut war, ein Krankenhaus wäre wohl die beste Lösung gewesen. Doch er vertrieb seinen flüchtigen Gedanken mit der Realität, er war verstoßen und ihr erschien es nicht anders zu gehen, weit und breit kein Krankenhaus. Das Licht der kühlen Wintersonne fing an sich seinen Weg durch den Raum zu bahnen. Er hätte trainieren sollen, doch er wollte hier sein, er wollte bei ihr bleiben. Sie sollte nicht alleine aufwachen, dass Gefühl kannte er zu genüge und in ihrem Zustand wusste er nicht, was sie anstellen würde. Er hatte fast den ganzen Tag neben ihr auf dem Bett verbracht, immer wenn ihr Atmen zu einem Röcheln wurde, legte er sein Buch weg und stützte sie, damit sie mehr Luft bekam. Sobald sie sich beruhigt hatte, legte er sie sanft zurück in die Kissen. Ein seltsames Gefühl von Sorge hatte ihn befallen. Und er wusste nicht, ob es ihn beunruhigen sollte. Auf unerklärliche Weise berührte sie ihn. Ab dem Nachmittag wurden ihre Anfälle weniger, aber dafür fing sie wieder an zu wimmern. Er zog ihren zitternden Körper auf seinen Schoß, legte die Decke um sie und strich vorsichtig über ihren Kopf. Auf fremde Art war es ihm vertraut, langsam sog er ihren Geruch auf. Er gestand sich ein, dass ihn die ganzen Kämpfe ermüdeten, es war vielleicht nie sein Wunsch gewesen, aber ihre weichen Haare zwischen seinen Finger wirkten eigenartig befriedigend. Er lehnte sich an die Wand und genoss die Ruhe. Auch wenn es nur für einen Moment anhalten würde, er wollte sich an genau das hier erinnern. Immer wieder hatte er versucht sie auf zu wecken, damit sie ein wenig Tee zu sich nahm, aber es war vergebens. Am Abend wechselte er erneut die Verbände und zog ihr die verschwitzten Klamotten aus, er verbat es sich ihren entblößten Körper ungeniert an zu starren, doch er konnte nicht wiederstehen ihre alarbasterfarbene Haut von Kopf zu Fuß zu folgen. Er zog die Decke über sie. Er aß nur wenig, er wollte sie so selten wie nötig alleine lassen müssen, irgendwann schlief er neben ihr ein. Sein Gesicht zu ihr gewandt sank er in einen unruhigen Schlaf. Mitten in der Nacht wurde er durch eine Bewegung wach. Bevor er dazu ansetze den griffbereiten Kunai in die Richtung zu schleudern, wurde ihm klar, dass sein Gegenüber endlich wach war. Seine Hand sank wieder zurück, er öffnete die Augen und schaute in ein Paar sehr helle Augen, die ihn ungläubig musterten. Ihr Atem ging kontrolliert ruhig. „Warum…“ ihre trockenen Stimme brach mitten in der Frage ab, doch er laß es in ihren Augen. „Hätte ich dich sterben lassen sollen“, er sah sie ernst an, das Licht des Mondes spiegelte sich auf ihrer hellen Haut und ließ sie etwas Leuchtendes annehmen. „Ja…Nein..“, mehr kam nicht über ihre Lippen, als er sich vorbeugte um sie besser sehen zu können. „Du solltest schlafen“, er schob die Decke näher zu ihr, sie erstarrte vor Schreck Körper. Es hätte ihn zum Schmunzeln gebracht, wenn sie nicht viel zu kalt gewesen wäre, als es ihr gut getan hätte. „Du wirst noch erfrieren.“ Sie atmete stockend ein, er hörte gleichzeitig wie ihr Herz unregelmäßig aufflatterte. „Danke“, flüsterte sie leise in seine Richtung. Er schwieg, automatisch fragte er sich, warum sie sich sicher war, dass es da etwas zu danken gab. Sie gehörte ihm, er hatte sie gerettet und er wusste, sie sollte ihm dafür nicht dankbar sein. Das rhythmische Ausatmen verriet, dass sie wieder in ihrer Fieberwelt abgetaucht war. Seine Hand fuhr durch sein nasses Haar, es war lange her, dass sich bei ihm jemand bedankt hatte. Zerstreut stellte er fest, dass seine Müdigkeit verflogen war, er würde nur unruhig im Bett liegen, und auch wenn er es nicht zugeben würde, er würde darauf achten, dass er die zierliche Frau neben sich nicht verletzte. Sie würde es bereuen nicht gestorben zu sein. Sie würde ihn bereuen. Er würde sie bereuen. Alles. Ein stummes Lächeln Stohl sich auf seine Lippen. ~~~~~~~~~~ Palimpalim, da bin ich wieder :) Kapitel 4: Wie Fische --------------------- Seine Füße hinter ließen ein ungewohnt tappendes Geräusch, es war eine seltsame Mischung aus klarer Zerstreutheit und beruhigenden Stumpfheit, die ihn nicht mehr konzentrieren ließ. Er war nicht müde, er war wach, etwas was er seit Wochen nicht mehr richtig gewesen war. Ungewollt lauter als sonst lief er über den kalten Steinboden, seine Augen schienen zu funktionieren. Mit einem Handgriff zog er seinen Umhang noch einmal zu recht und stand nun vor einer hölzernen Tür, in Richtung des westlichen Teils des Waldes. Die Winterkälte störte ihn nicht, auch die Rauchwolke die er vor sich her zu tragen schien störte ihn nicht, nur der Schnee gab ihm zu denken. Sie hatten seit Wochen mit dem Training ausgesetzt, einfach um den Körper zu schonen. Hier am Berg war es schwierige der Witterung Stand zu halten als in den Wäldern, dennoch erschien es ihm als großes Fragezeichen, warum die Hyuga so weit weg von jeglicher Zivilisation war. Auf einer Landkarte wäre die Entfernung zu Konoha gar nicht so weit, vielleicht eine Tagesstrecke oder weniger, doch dieser Winter war frostiger und gefährlicher als die davor. Sie beschäftigte ihn mehr als er im Moment wollte. Mit einem Satz war er auf einem Ast und suchte sich die beste Position um möglichst viel von der verschneiten Landschaft im Blick zu haben. Alles war in den Morgenstunden ruhig und friedlich, er hatte also genug Zeit sein Training fortzusetzen. Wenn sie aufwacht, würde sie einen Zettel finden und frische Kleidung, doch er hatte nicht bedacht, dass er breitere Schultern hatte, als die junge Frau. Er hatte nicht weiter darüber nachgedacht, war gegangen und hatte sie in seinem Zimmer schlafend zurück gelassen. Als Hinata schließlich erwachte, fröstelte sie, ihre panische Erwartung in diese zwei furchteinflößenden schwarzen Augen zu blicken wurde zum Glück nicht bestätigt. Sie zog die Decke näher zu sich, aus Gewohnheit rieb sie ihre Nase an dem weichen Stoff und konnte sich kurz vorstellen in ihrem Bett zu liegen, doch war es kälter als es ihr wohl war. Es schien etwas zu fehlen, erschrocken schob sie die Decke ein Stück weg und sah sich genau um, doch der Uchia tauchte nicht wie erwartet aus einem Schatten auf. Ja, Schatten traf wirklich gut auf ihn zu. Sie war zu schwach um ihr Byakugan einzusetzen, sie würde nicht wissen, wann diese Tür wieder auf ging und sie konnte sich nicht wehren. Sie war schwach und ausgeliefert, auf ihr Herz drückte es unangenehm. Ihre Hand drückte gegen ihre Brust, ein reiner Reflex, durch das harte Training hatte sie schon einige Rippenbrüche davon getragen und um ihr Herz zu schützen hatte sie ihre Hand auf ihre Brust gelegt. Auch wenn es kindisch war, sie hatte sich damit immer sicher gefühlt. Als sie kopflos geflohen war, gab es ihrem Kopf keinen Plan, alles schien sich hinter einem grauen Nebel versteckt zu haben. Der Wald und die Winterkälte hatten ihr dann klar gemacht, dass sie keinen Plan gehabt hatte, dass sie geflohen war einfach um zu fliehen, um etwas zu verändern. Als Sasuke sie dann gefunden hatte, wusste sie, dass sie sich wünscht zu sterben, alles zu beenden. Sie wäre dann leicht wie eine Feder dem Himmel entgegen gekommen und alles wäre anders, besser. Doch jetzt aufs Neue in seinem Bett aufzuwachen, seine Wäre und Anwesenheit um sich herum zu spüren, ließ ihren Überlebenssinn aufflammen. Egal was in Konoha geschehen war, sie wollte weiter leben, nicht in Konoha, aber sie wollte Blumen sehen. Sie war leider nie eine gute Schauspielerin gewesen, zu emotional, deswegen fiel es ihr schwer etwas vor zugeben, was vollkommen gegensätzlich zu ihrem Charakter war. Doch wenn sie überleben wollte, musste sie sein Spiel mitspielen. Sie würde sie sein, sie würde folgen, doch irgendwann würde sie einen Ausweg aus ihrem neuen Gefängnis finden. Ihre neue Entschlossenheit verblaste je kälter der Raum wurde, mit schweren Gliedern setzte sie sich auf. Die Knie eng an ihren Körper gezogen, versuchte sie sich wieder zu fassen, doch diese immense Einsamkeit drohte sie zu erdrücken. Nur durch Ablenken würde sie verhindern, wieder darüber nach zu sinnen, wie sinnlos ihr Leben war. Ihr erschöpfter Blick fiel auf den Holzstuhl. Er war nicht bequem, aber klassisch, wahrscheinlich aus einer Küche. Ein weißes Hemd und eine Hose hingen geordnet auf der Lehne. Der Zettel auf der Sitzfläche war genauso ordentlich gefaltet wie das Hemd, es passte alles zu seiner Zimmereinrichtung. Wofür würde er einen Zettel in seinem eigenen Zimmer liegen lassen, zögerlich griff sie nach dem glatten Papier. Sie faltete es vorsichtig auf, es hätte ja wirklich eine persönliche Notiz gewesen sein können. Nur langsam schaltete ihr Hirn und sie begriff, dass die Worte an ihre eigene Person gerichtet waren. Die Sachen auf der Stuhllehne waren also für sie und das Bad würde sie den Gang, die zweite Tür rechts finden. Ihm war wohl nicht auf gefallen, dass sie viel kleiner war als er oder dünner. Unbeholfen schaute sie sich noch einmal im Zimmer um, nirgends waren ihre Sachen ausfindig zu machen. Sie schluckt schwer, offensichtlich würde sie mit einem zu großen Männerhemd zurechtkommen müssen. Erst als der weiße Stoff auf ihrer Haut lag fiel ihr auf, dass er keine Warnung geschrieben hatte. Sie hätte also einfach davon spazieren können, doch den Gedanken verwarf sie sofort, draußen war bitterer Winter, sei hatte keine Ausrüstung, keine tragbaren Sachen und ihr Körper schien sich nur halber Geschwindigkeit zu bewegen. Er hätte sie ohne Mühe aufgespürt, sie wusste ja noch nicht mal wo sie war. Und wenn er im Gebäude war, konnte er sie ohne Mühe aufhalten, im Vergleich zu ihm war sie nichts weiter als einem Goldfisch eine Koi gegenüber. Ihre Vorstellung zu fliehen waren absurd, wenn nicht sogar lebensgefährlich. Sie schätze den Uchia so ein, dass er sich nicht mal die Mühe machen würde sie zu suchen, da das Wetter sie schneller umbringen würde, als ihr eigentlich lieb war. Trotz des Hemdes, der Hose und der Decke, war ihr auf einmal eiskalt. Sie war also seine. Noch einmal drückte ihr Herz schmerzhaft, sie griff aus Reflex zu ihrer Brust. Sie machte sich klar, wenn er sie tot sehen wöllte, hätte er sie im Schnee liegen gelassen. Er hätte sie nicht gepflegt. Bis sie wusste was er wirklich mit ihr vorhatte, nahm sie sich vor auf sein Angebot einzugehen. Die Steinfließen waren eiskalt unter ihren Füßen, ihr Weg zum Bad hatte sie sich kürzer vorgestellt. Das Haus musste riesig sein, doch dort wo sie war, wirkte es unbelebt und trostlos. Sie schob die beschriebene Holztür zur Seite und wurde vom wohlig warmen Nebel empfangen. Ein Seufzer der Zufriedenheit schlich sich über ihre Lippen. Aus einer Mischung aus Peinlichkeit tadelte sie sich, zu naiv zu sein würde sie nicht weiter bringen. Unbewusst ging sie weiter, entdeckte einen einfachen Holzschrank. Vorsichtiger als es wahrscheinlich nötig war, öffnete sie dir Tür. Es war absurd zu erwarten, dass plötzlich jemand aus dem Schrank springen würde, aber sie hatte Angst. Dieses Haus machte ihr große Angst und Er auch. Sie nahm sich ein großes weißes Handtuch heraus und ging zu einem einfachen Hocker. Dahinter war schon die heiße Quelle, das Wasser war so ruhig, dass es einem riesigen Spiegel ähnelte. Sie ging näher zum Rand und sah einen Augenblick zu wie der Wasserdampf der Felsendecke entgegen waberte. Sie fragte sich, wie so eine große Menge an Wasser scheinbar ständig warm bleiben konnte, anders als in Konoha war hier kein Feuer zum Anheizen zu entdecken. Alles war aus dem Felsen gearbeitet der sie ein schloss. Sie legte das zu große Hemd und die zu weite Hose auf dem Hocker ab und stieg die in den Fels geschlagenen Stufen ins Warme. Ihre Gedanken waren auf einmal wie betäubt, sie schloss die Augen und gab sich für einen Moment der Wärme hin. Je weiter sie sich trieben lies, desto wäre schien es zu werden. In einer Ecke war es heller und um besser sehen zu können, schwamm sie darauf zu, doch statt einer Lampe zu finden, war es ein Ausgang. Das Becken wanderte nach draußen, ein kleiner Funken Hoffnung keimte in ihr auf. Vielleicht würde sie den Ort wieder erkennen, vielleicht wäre Hilfe gar nicht so weit entfernt. Hoffnungsvoll schwamm sie durch die Öffnung, doch das Becken endete in einem größeren Garten, umgeben von der bekannten Felsenwand. Resigniert lehnte sie sich an den Beckenrand und schloss die Augen. Schneeflocken landeten kühl auf ihren Wangen, für einen kurzen Moment erlaubte sie sich zu träumen. Seufzend dachte sie daran, wie sie einen Winterspaziergang gemacht hatte, es war nach einer Familienversammlung gewesen. Alle waren so ernst gewesen, sie war vor allen wie ein Kind getadelt wurden, sie hatte ihre Tränen nur schwer zurück halten können, aber sie wusste, das geschah alles nur zum Wohle des Clans und zu ihrem Wohl. Danach war sie in ihren Wald geflohen, sie hatte das Knirschen des Schnees gehört und den magischen Moment in sich fest gehalten, als das Licht in der richtigen Position stand und die Schneekristalle wie tausend gefrorene Sonnen funkelten. Aus den Augenwinkeln hatte sie eine Bewegung war genommen. Ein Hase hatte Zuflucht unter einem Gebüsch gesucht. Ihr Blick war zu dem nebenstehenden Baum gewandert. Auf einem Ast saßen drei Spatzen eng zusammen um sich vor der Kälte zu schützen. Das Knarren des erfrorenen Kirschbaums ließ sie auffahren, auf einmal entdeckte sie, dass es noch einen Eingang zum Garten gab. Aus Angst entdeckt zu werden, schwamm sie wieder ins Bad zurück. Etwas ungelenk stieg sie aus dem Wasser und trocknete sich ab, ihre Wunde war aufgeweicht und nässte. Um nicht die geborgten Sachen zu verdrecken, mobilisierte sie ihre erschöpften Chakrareserven um sich so gut wie möglich zu heilen. Ein Schmerz durchfuhr ihre Brust, sie plumste auf den Hocker, sie hatte nur bewirken können, dass die Wunde zum Großteil verschlossen war. Kraftlos zog sie ihre Sachen über, sie musste dringend etwas Essen, stellte ihr Magen laut grummelnd klar. So leise wie möglich schlich sie zum Schlafzimmer zurück. Es war niemand weit und breit zu sehen, sie überlegte und versuchte sich zu erinnern wie ihr Haus noch mal aufgebaut war. Sie entschied noch einmal Richtung Bad zu gehen, aber dies Mal würde sie sich links halten. Die erste Tür war verschlossen, die zweite hatte sich verkeilt und ging nur einen Stück weit auf. Die dritte führte zu einer Abstellkammer, fast wäre sie umgekehrt, doch dann fiel ihr eine Tür weiter hinten auf. Sie sah aus wie die anderen, der Türgriff war anders, abgegriffen. Es drang Licht unter ihr hervor, so sehr sie sich auch anstrengte, sie vernahm kein Geräusch. Sie flehte inständig, dass dort niemand auf sie lauern würde, als sie die Tür aufschob. Es war ein schmaler hell beleuchteter Flur. Vor ihr war eine große Papiertür, so ähnlich wie zu ihrer Terrasse zu Hause. Sie schob sie mutig zur Seite und stolperte beim Eintreten über den Türrahmen, gradewegs in einen großen Mann. In ihn. In Sasuke Uchia. Ihr Kopf drehte sich, als ihr Blut in ihre Wangen schoss. Sie fand keinen Halt mehr und steuerte ohne eine Möglichkeit zu Bremsen in ihn herein. Eine kräftige Hand packte ihr Handgelenk und hielt sie davon ab, nicht nur sich zu Boden zu reißen. Sie kam sich vor wie ein Kind, das gerade seine ersten Schritte machte. Er hielt sie davon ab zu fallen und zog sie wieder auf die Füße. Nur langsam wendete sie ihren Blick zu ihm. Seine dunklen Augen durch bohrten sie wie Pfeile. Jetzt war eine Familienversammlung ein reines Kinderspiel dagegen. Sie schluckte, aber ihre Lippen waren rissig, ihr Mund wie eine Wüste und ihr Zunge war nur noch ein nutzloser Teil ihres Körpers, der so vor sich hin lag. Mit seiner Hand rückte er sie in die richtige Position, sie war unfähig etwas zu sagen, geschweige sich zu verteidigen. „Was machst du hier?“ Seine Hand war immer noch fest um ihr Handgelenk geschlossen, er war größer als sie, er überragte sie gut einen Kopf. Etwas unbeholfen sah sie an sich herab, sein Hemd war falsch geknöpft und gab mehr preis als sie je bereit war zu zeigen, sie fing noch mehr an zu glühen, als sein Blick ihrem folgte. Ihre freie Hand versucht so viel wie möglich zu verstecken. Sie fühlte sich nackt, sein Blick schein mehr zu sehen als eigentlich da war. Auch wenn es nur Mikrobewegungen seinerseits spürte sie wie, der Druck sich an ihrem Handgelenk abschwächte und er sein Gewicht auf das andere Bein verlagerte. Er schien immer noch auf ihre Antwort zu warten, da aber ihr Mund funktionsunfähig war, konnte sie sich nicht einmal mehr erklären. Es schienen Minuten zu vergehen, ehe er sich bewegte. Hinata kam es wie ein Sommerregen vor, der sie plötzlich erwischt hatte, sich jedoch in Eiswasser verwandelte, als er sich vom Geländer hinter sich abstieß und sich unaufhörlich auf sie zu bewegte. Ihr umgriffener Arm war nach unten gesunken und es gab keine Möglichkeit noch etwas zwischen sie zu bewegen. Sie spürte seine Hitze, er war wohl trainieren gewesen, er roch nach einer Mischung aus Vanille und Erde und er war nah, sehr nah. Seine andere Hand war plötzlich an ihrem Kinn, es war wie das Zuschnappen einer Eisenfalle. Mit einer Bewegung hob er es und zwang sie ihn an zu sehen, sie konnte ihn nun nicht mal mehr mit ihrem Blick ausweichen. Seine Augen waren dunkel wie die Nacht und machten ihr schreckliche Angst, sie wollte noch nicht sterben. „Ich habe dich etwas gefragt“, drang seine leise Stimme durch ihr Wirrwar aus Gedanken und zerschnitt die Zuckerwatte hinter ihrer Stirn. Sein Atem kitzelte auf ihren Lippen. Bewegte er sich noch mehr auf sie zu? „Hunger“, kam es krächzend aus ihrer Kehle, zu mehr Worten fehlte ihr die Luft. Wie benebelt stellte sie fest, dass er sie Richtung eines nahe stehenden Tisches bugsierte und sie einfach auf einen Stuhl absetzte. Sie war in seinen Händen wie eine Puppe gewesen, er hatte gespürt wie sie sich sträubte, dass er sie berührte und ihr scheinbar jegliche Kontrolle über sich selbst geraubt hatte. Eine interessante Feststellung meinte sein Innerstes, als er die junge Frau, sitzend auf seinem Stuhl im Wintergarten musterte. Der Wintergarten war nur durch Zufall entstanden, hatte sich jedoch es brauchbaren Rückzugsort bewehrt. Die Pflanzen hier stammten alle vom Berg und waren robuster als die Zierbüsche die er kannte, dennoch strahlten sie etwas sehr zartes aus. Ihr Blick wanderte stumm in der Umgebung, sein Hemd war ihr eindeutig zu groß. Auch wenn er sich von solchen Sachen nicht ablenken lassen wollte, hatte es einen gewissen Reiz auf ihn. Ihre Hand strich gedankenabwesend eine Haarsträhne hinters Ohr und gab den Blick auf ihren Hals frei. Ohne wirklich darauf zu achten, wanderte sein Blick weiter zu ihrem Schlüsselbein und glitt tiefer. Mit einem Satz war er neben den Tisch getreten und reichte ihr seine Tasse voll Tee. Er hatte sie eigentlich für sich gemacht, aber es verleitete ihn dazu ihr auch etwas Wärme zu spendieren. Ihre Bewegung war zittrig, er hatte fast schon befürchtet ihr die Tasse halten zu müssen, als sie die Tasse zu sich nahm. „Es ist schön hier“, ihr sanfte Stimme stockte für einen Moment, sie wendete sich ihm zu und meinte: „der Garten.“ Er beachtete nicht weiter wie leise ihre Worte gewesen waren und drehte sich wieder dem Ausblick zu. „Ja, das ist es.“ ~~~~~~~~~~~~~ Pipapo, so weiter geht's ;) Kapitel 5: Eine Wahl -------------------- Etwas unbeholfen stellte sie meine Tasse zurück an ihren Platz, so etwas wie peinliche Stille herrschte zwischen ihnen. Er saß stumm auf dem anderen Stuhl und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie ihre Finger nervös an dem falsch geknöpften Hemd herum nässelten. Sie würde nicht von sich aus anfangen zu reden. Er müsste sie wohl wie all die anderen vorher zwingen müssen, ihm zu sagen was er wissen wollte. Was sie hier draußen zu suchen hatte, wie es ihrer Wunde ging ob sie gut geschlafen hatte. Seine Gedanken wurden leiser, die Frage ob sie gut geschlafen hatte war absurd, er hatte nicht vor ihr solche banalen Dinge zu entlocken, es war nicht von Bedeutung. Seine bevorzugte Methode, etwas in Erfahrung zu bringen, war Angst durch Folter. Sein Blick folgte ihrer zierlichen Hand, unter dem Daumen war eine kleine Narbe zu erkennen. Keine von ihm, sie war schon längst verheilt, als er sie genauer betrachtete fielen ihm noch mehr solche Narben auf. Es waren typische Kampfverletzungen. Doch Hinata sah nicht aus wie jemand, der sich ständig in Gefahr brachte. Durch seine Erinnerungen wusste er, dass sie zu Hause sehr streng erzogen wurde, dazu gehörte auch das tägliche Training. Ihm war klar, dass sie niemand geschont hatte. Sie gehörte jedoch zu den guten Menschen, die trotz Ungerechtigkeit zu jedem freundlich war. Sie hatte wohl schon früh gelernt, dass sie nur durch ein Lächeln bestehen konnte, wenn es ihr an den physischen Kräften mangelte, um sich zu wehren. Er entschloss, dass Folter unnötig war. Ihre Erziehung gebot es ihr zu jedem höfflich zu sein. Er musste sie also nur fragen. Er drehte seinen Kopf direkt zu ihr. Augenblicklich straffte sich ihre Körperhaltung, um sofort in Deckung gehen zu können. Ja, die Defensive passte zu ihr. Vielleicht war es ein Anflug aus Trotz, doch sie hielt ihren Blick starr geradeaus gerichtet. So tuend als ob sie ihn nicht bemerkt hätte und weiter seinen Garten beobachten würde. Es war ein dummes Spielchen wie er fand. Genervt atmete er geräuschvoll aus und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab. Er hatte Zeit. Für sie war es wohl eine gefühlte Ewigkeit, doch er hatte genug damit zu tun, sie zu studieren. All ihre Mikrobewegungen in ihrer Mimik, die sie versuchte so normal wie möglich scheinen zu lassen, ihr Körperbau, ansehnlicher als er es unter ihrer Trainingskleidung vermutet hätte und ihre Haare, viel länger als aus seiner Erinnerung an seine Jugend. Das Licht spiegelte sich bläulich wieder in ihren schwarzen Haaren, die lose über ihre Schulter lagen. Einfach um zu sehen wie sie reagierte oder ob sie überhaupt reagieren würde, blies er Luft in Richtung ihres Nackens. Ein deutlicher Schauer durch lief sie, kleine Härchen stellten sich auf, Gänsehaut breitete sich auf ihrem Arm aus. Er musste sich ein Schmunzeln verkneifen, sie war wohl geübt darin sich nicht provozieren zu lassen. Sie musste Schlucken und ihre Brust hob und senkte sich etwas schneller. Noch ein zweites und drittes Mal wiederholte er sich, jedes Mal wurde ihre körperliche Reaktion heftiger, er hörte auf. Anscheinend hatte er sich ein Glitzern in ihren Augenwinkeln eingebildet. „Dreh dich“, seine Stimme klang nicht ganz so barsch, im Vergleich zu den Befehlen für Karin. Sie zitterte ein wenig, schüchtern wie sie war, folgte sie seinen Anweisungen und wandte sich zu ihm. Ihre Augen waren demütig nach unten gehalten und er wusste, dass sie nicht einmal im Traum daran dachte Wiederworte zu geben. Sie saß da, wie das verängstigte kleine Mädchen von früher, unfähig etwas zu sagen, sich zu verteidigen oder ihre Meinung zu sagen. Nur stumm nach unten sehend und immer höflich bleibend. Sie war zwar eine junge Frau, aber ihre kindlichen Angewohnheiten hatte sie wohl beibehalten. „Sie mich an“, forderte er sie auf, als sie immer noch schüchtern vor sich hin starrte. Er stand auf und platzierte seinen Stuhl direkt vor ihr, sie hatte nun keine andere Wahl mehr als ihn anzusehen. Ihre Atmung verstärkte sich und ihr fiel es offensichtlich schwer, seiner Forderung nach zu kommen. Er verstand es, aber er genoss es einfach zu sehr, der jungen Frau dabei zu zusehen wie sich zierte. Mit großer Mühe schaffte sie es, ihren Blick zu heben und in seine Augen zu sehen. Aus ihren Augen sprach die Angst, statt wie jeder andere Mensch, versuchte sie nicht zu fliehen, obwohl es ihrem tiefsten Wunsch entsprechen würde. Sie saß da uns sah ihn wie befohlen an. Sie war wirklich eine von den Guten, zwar unfähig sich selbst zu schützen, aber selbst jetzt bewahrte sie ihre Manieren. Ein nutzloses Talent wie er fand. Aus ihrer Sicht gehörte er dann wohl zu den Bösen, ein wirklich böser Kerl und dennoch war sie so freundlich, wie ihre Angst es ihr gewehrte. Schon seltsam dachte er, wenn sie den Hintergrund für sein Handeln kennen würde, würde sie ihn wohl anders ansehen. Ihre hellen Augen blickten weiter in seine, es musste ihr sehr schwer fallen seinem Blick Stand zu halten, denn auch wenn sie es verbergen wollte, bekam er genau mit, wie sie nervös an seinem geborgten Hemd zupfte. Seine Hand schnellte nach vorne und griff nach ihrem Kinn. Er zwang sie näher zu kommen, ihr Blick wich aus und fixierte panisch den Holzboden. „Hör mir gut zu. Du lebst, weil ich dich gerettet habe, dafür fordere ich etwas ein. Ich will wissen was du hier draußen wolltest“, wisperte seine Stimme bestimmt in ihre Richtung. Ihre zarte Haut zog sich bei seinen Worten kurz zusammen. „In Konoha ist kein Platz für mich, es gibt nichts mehr was mich hält“, flüsterte sie mit zittriger Stimme und vermied es weiter seinen Blick zu erwidern. Er ließ sie frei und lehnte sich zurück, das war weniger als er erwartet hatte. Sie musste etwas Schwerwiegendes durch gemacht haben, er sah wieder zu ihr. Sie war etwas zusammengesunken und betrachtete apathisch den Boden. Was sollte er nun mit ihr machen? Sie waren keine Kinder mehr und das war keine heile Welt. „Ich lass dir die Wahl, da du scheinbar zu einer Ausgeschlossenen gehörst. Du kannst gehen und keiner wird dich verfolgen oder du bleibst, doch dann musst du arbeiten. Sieh das nicht als ein Zeichen von Höflichkeit an, der Winter draußen wird dich töten und hier wirst etwas Nützliches besteuern müssen um zu überleben. Du hast Zeit bis Sonnenuntergang.“ Er erhob sich und rückte den Stuhl zurecht und ließ sie dort sitzen. In ihren Augen musste er wohl ein Monster sein, doch was gab es sonst für einen Ausweg. Es war doch immer dasselbe, fressen oder gefressen werden. Ein seltsam unbekanntes Gefühl der Taubheit beschlich ihn auf seinen Rückweg zum Hauptgebäude. Ihm war klar, dass er sie wohl zum letzten Mal gesehen hatte. Nur langsam konnte sie sich aus ihrer Starre befreien. Ihr wurde also ein Ultimatum gesetzt und sie musste sich nun zwischen dem Kältetod und dem Leben als Gefangene entscheiden. Ihr Atem ging wieder schneller, ihre Hand drückte auf ihre Brust und leise kullerte eine Träne über ihre Wange. Wie war es nur soweit gekommen, hätte sie nicht wie jede aus dem Clan das Byakugan haben können, sie wäre auch zufrieden gewesen, wäre sie in der Nebenfamilie aufgewachsen. Aber nein, sie verlor nun schrittweise ihr Familienerbe und jegliches Recht, Teil dieser Familie zu sein und war nun in die Klauen eines Unmenschen geraten. Durch ihre Flucht war sie wohl auch zu einer Abtrünnigen geworden, ihr war klar, Konoha war keine Option. Nun blieb nur noch die Frage ob sie sich endgültig dem Tod hingab oder zur Sklavin wurde. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf. Es war so ausweglos. Hoffnungslos. Zitternd griff sie nach der Tasse, die Sasuke ihr gereicht hatte, eine nette Geste, die durch seine Härte danach sofort wieder wettgemacht wurde. Ihr neu entdeckter Überlebenssinn war wohl im Bad zurück geblieben. Der Tee war kalt und der eigentlich schöne Wintergarten hatte seinen Zauber verloren. Sie schlang ihre Arme enger um sich, sie merkte sofort wie ihre Wunde spannte und zog. Alles schien wie ein einziger Alptraum. Ihr Kopf war wie betäubt, als sie versuchte darüber nachzudenken was sie nun tun würde. Ein dunkler Nebel verschlang alles in ihr. Sie hatte mehrere Stunden da gesessen und nichts gedacht. Ihr Körper erhob sich von alleine und fand den Weg zurück in sein Schlafzimmer, auch ohne den nutzlosen Kopf. Nun saß sie auf dem Bett und war immer noch nicht weiter gekommen, sie hatte bereits das Fenster geöffnet, aber nur um frische Luft herein zu lassen. Bis Sonnenuntergang hatte sie noch ungefähr eine Stunde. Kopflos ging sie durchs Zimmer, kein Gedanke kam ihr was sie dann tun würde. Aber dann fiel ihr auf, dass das Bild mit ihrer Mutter verschwunden war, das war das Einzige wertvolle, das sie mitnehmen konnte. Sie suchte im Bett, unterm Bett, auf dem Stuhl, im Schrank, übrig blieb der Nachtschrank auf seiner Seite. Es durch lief sie ein Schauer, es war sein Eigentum und es fiel ihrer schwer darin herum zu wühlen, obwohl sie gefühlt das halbe Zimmer umgegraben hatte. Vorsichtig zog sie die Schublade auf, sie sah ein wenig Grimms Kramm, einen Stift, Taschentücher, eine eigenartige Passte. Erst in der hinteren Ecke fiel ihr etwas in den Blick, was ein Bild sein könnte. Mit Bedacht holte sie das Papier hervor. Doch es war nicht das Bild mit ihrer Mutter, es zeigte Sasuke in jungen Jahren mit seiner Familie, sie bemerkte, dass unter diesem Bild ihres war. Der Nebel in ihrem Kopf verschwand langsam. Er war vielleicht vier, sein größerer Bruder, seine Mutter, eine wirklich schöne Frau und sein strenger Vater. Auch wenn man mit dem Namen Uchia nie etwas Gutes verband, wirkten die vier glücklich. Sie griff sich an ihre Brust und musste Schlucken, er hatte es nie einfach gehabt und dennoch kämpfte er. Das Bild mit ihrer Mutter, war ein paar Tage nach ihrer Geburt entstanden. Sie hatte kein Byakugan, doch sie blickte genau so liebevoll, wie Hinata sie sich immer vorgestellt hatte, als sie alleine war. Ihre leibliche Mutter hat sie nie kennengelernt, man hatte ihr immer gesagt, sie sei nach der Geburt gestorben. Wieder flossen die Tränen über ihr Gesicht. Sie war zu schwach um da draußen zu bestehen. Sie legte Sasukes Bild wieder zurück und ging zum Fenster die klare Winterluft machte ihren Kopf frei und erst jetzt bemerkte sie, dass die Sonne langsam am Horizont unter ging. Ein Rotkehlchen zwitscherte noch ein letztes Lied, in den wärmenden Sonnenstrahlen. Die Tür wurde leise auf gemacht, erst als sie seine Anwesenheit unmittelbar im Raum hinter sich bemerkte drehte sie sich erschrocken um. „Du bleibst also“; meinte der junge Mann mit ruhiger Stimme zu ihr. „Ja“, versuchte sie mit entschlossener Stimmer hervor zubringen und trat vom Fenster weg. Sie hatte ganz vergessen sich zu überlegen, was sie als Gegenleistung anbieten würde. Panik flackerte in ihr auf, er würde sie hoffentlich nicht körperlich dafür bestraffen. Sie drückte ihr Bild enger an sich und versucht in seinen schwarzen Augen zu lesen, ob sie mit ihrer Befürchtung richtig lag. „Du solltest besser darauf aufpassen“, meinte dieser mit ruhiger Stimme zu ihrer Verwunderung, sie blickte noch einmal zu dem Bild und dann zu ihm. „Ich bin ein ausgebildeter Medicnin“, meinte sie tonlos. Bevor sie darüber nachdenken konnte, ob das hier überhaupt nützlich war, war es schon über ihre Lippen geschlüpft. Er kam einen Schritt auf sie zu, erst jetzt bemerkte sie, dass er wieder nach Vanille duftete. „Gibt es schon, kannst du noch was anderes?“ Ihr Atem stockte, in ihren Augen war es eigentlich recht nützlich eine große medizinisch Versorgung zu haben. Ihr Kopf arbeitete weiter auf Hochtouren, sie dachte panisch darüber nach, was sie konnte und was hier wohl gebraucht würde. „Ich kann kochen“, glitt es ihr unüberlegt her aus. Er neigte seinen Kopf etwas nach rechts und seine dunklen Augen fixierten sie weiter unnachgiebig. „Beweis es.“ ~~~~~~~~~~~~~~~ Tiralllalalalala ehhhh ja, Kreativität und so :D Na mal sehen was das wird, Essensvorschläge? Kapitel 6: Fantasien -------------------- Seit drei Wochen hatte sie nun gekocht, geputzt und gebacken, alles was er von ihr verlangt hatte, hatte sie zu bereitet. Sie war nicht schlecht was das anging, doch war an manchen Tagen kaum etwas da, was sie hätte machen können. Ab und an war sie kurz vorm verzweifeln gewesen, aus Angst ihn zu verärgern, aber er hatte immer alles aufgegessen, ohne etwas anzumerken. Es erinnerte sie ein wenig an zu Hause, denn da hatte man ihr auch nie viel zu gemutet. Sie kochte dennoch gerne, denn da konnte sie ihre Gedanken schweifen lassen, aber hier wollte ihr es einfach nicht recht gelingen. In den Wochen hatte sie ein eigenes Zimmer bekommen, es lag direkt neben seinem, sie hatte ihre Sachsen zurückbekommen und etwas Ersatzweise zum Anziehen. Es waren einfache Kimonos gewesen, die sie mit etwas Geschick umgenäht hatte, sie waren wohl noch vom Vorbesitzer gewesen, doch sie hatte es nicht gewagt zu fragen, was mit denen geschehen war. Sie wusste auch, dass hier noch mehr Menschen lebten, doch bis jetzt hatte sie nur ihn gesehen. Aber er gehörte nicht zu den Menschen, mit denen sie gerne ein Gespräch geführt hätte. Meistens war sie im Wintergarten und träumte von einem besseren Leben, ihre Wunden verheilten nur sehr langsam, aber sie konnte sich nun fast ohne Schmerzen bewegen. Ab und an dachte sie daran, dass der Schneesturm vielleicht keine so schlechte Alternative gewesen wäre. Draußen hatte es aufgehört zu schneien als sie aus dem Fenster blickte, sie war gerade dabei einen Tee für ihn zubereiten. Erst als die Teekanne anfing zu dampfen goss sie das heiße Wasser über den Tee und stellte alles zusammen auf ein Tablett. Sie wusste wo die Küche lag und kannte sich auch in dem Teil des Hauses aus, in dem sie zu Beginn aufgewacht war. Er hatte ihr erlaubt sich hier frei zu bewegen, aber die anderen Teile des Hauses waren Sperrgebiet. Sie hatte nicht nachgefragt und scheute sich davor es herauszufinden was darin verborgen war, ihr war es nicht geheuer, was in diesem Haus im Berg vor sich ging. Manchmal bildete sie sich ein, Schreie zu hören und dann herrschte wieder Totenstille, es war zum Verrückt werden. Immer wenn sie versucht mit ihrem Byakugan Menschen aufzuspüren, konnte sie nur Sasuke wahrnehmen, wenn er sich in diesem Teil des Hauses aufhielt, aber ansonsten war da niemand, bzw. die Mauern zu dick. Sie glaubte auch manchmal, dass die Ältesten aus ihrem Clan wirklich Recht hatte und ihr Bluterbe sie verließ, doch dann spürte sie wie viel Chakra in ihr war und sie konnte sich nicht vorstellen, dass dies in einem Moment verschwinden würde. Sie ging abwesend den Weg zurück den sie gekommen war, bis sie zum Wintergarten gelangte. Sie stellte das Tablett ab und setze sich, einen Augenblick später wurde die Tür aufgeschoben und Sasuke setzte sich dazu, sie redeten nur selten, aber an seine durchdringende Blicke hatte sie sich noch immer noch nicht gewöhnt. Immer wenn sie neben einander saßen und aßen, beobachtete er jede ihrer Bewegungen. Manchmal entstand dabei eine Spannung, die man mit Händen hätte greifen können, aber das war ihr erst vor einer Woche aufgefallen. „Vorsicht, der Tee ist frisch aufgebrüht“, murmelte sie zurückhaltend und versuchte so gut wie möglich seinem Blick auszuweichen. Er kam gerade aus dem Bad und strahlte wie die Kanne eine wärmende Hitze aus. Etwas beschämt merkte sie erst jetzt, dass er nur im Handtuch neben ihr saß, er hatte diese Angewohnheit schon vorher gehabt, doch auch diese gehörte zu den Sachen, an die sie sich noch nicht gewöhnt hatte. Unauffällig glitt ihr Blick zu seinen definierten Bauchmuskeln, er gehörte zu der Sorte Mann, die immer komplett durch trainiert waren und jeder einzelne Muskel seine Aufgabe ohne Rebellion nachkam. Er war einer der Menschen, die alles kontrollieren konnten, von ihrem Körper bis hin zu seinen Emotionen. Äußerlich gab es keinen Makel an dem breitschultrigen Uchia, außer sein Mal von Orochimaru, was wie ein großes Brandmal auf seinem Nacken prangerte. Sie fühlte sich erwischt, als sein wissender Blick Ihren starrenden traf. Wie ein Schulmädchen schaute sie schnell nach unten und konnte nicht verhindern, dass ihr das Blut in die Wangen schoss. Leider wurde sie immer rot, wenn er nur sein Handtuch um hatte, in Konoha wurde sie auf solche Situationen nie vorbereitet. Das Thema, was mit den Männern verbunden war, galt als ein absolutes Tabu, außer natürlich es ging um eine Hochzeit. Die Jungfräulichkeit wurde sehr groß geschrieben und war ein Zeichen des Respektes und der Aufopferung, wiederholte sie gebetsartig in ihren Gedanken. Wieder wanderte ihr Blick zu seinem nackten Oberkörper, musste er nicht frieren? Ob er so auch trainierte? Ihre Gedanken wanderten zu einem heißen Sommertag, an dem sich der junge Mann oberkörperfrei draußen erprobte. Sein Schweiß glitzerte in der Sonne und erinnerte an einer dieser Göttersagen. In der Nähe war ein See, der ihm die nötige Abkühlung verschaffte, als er kopfüber eintauchte. Beim Auftauchen lagen seine nassen Haare etwas wir über seinem Gesicht, mit einer Handbewegung wischt er sie nach hinten und bot einen Ausblick auf seinen beeindruckenden Bizeps. Sie schallte sich selber und versuchte nun starr auf den immergrünen Garten zu blicken und dabei möglichst gleichmütig auszusehen, dies war etwas, was sie sich von ihm abgeschaut hatte. Sie wollte für ihn kein offenes Buch mehr sein, wenn sie ihn schon bekochen musste. Sie hatte ab und an mal mit Ino über das Thema gesprochen, dabei hatte sie mehr erfahren als all die Vorträge über Ehre, Aufopferung und Reinheit von ihrer Großmutter, die sich wohl als Einzige verantwortlich fühlte ihre Enkelin aufzuklären. Die Blondine hat ihr Sachen erklärt und erzählt, bei denen sie jetzt noch rot wurde. Ihre Kreativität ging heute durch mit ihr, sie musste Schlucken und eine vertraute Wärme erhitze ihre Wangen. So viele Sachen von den sie gehört hatte und gelesen, aber im Grunde hatte sie keine Ahnung von Sex. Oder was damit zusammenhing, praktisch. Von Nichts. Die dunkelhaarige Frau war so in ihre Fantasien vertieft, dass sie seine Aufforderungen schlicht weg nicht hörte. Sie saß da, starrte vor sich hin und auch wenn es unbeabsichtigt war, lächelte für ein paar Sekunden, etwas was er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er schüttelte nur den Kopf und erhob sich, wenn er sie rief würde sie schon kommen. Er stand auf, setzte seine Tasse auf dem Tablett ab und betrachtete noch mal seine persönliche Köchin. Sie war so abwesend, dass sie noch nicht einmal zusammen zuckte, als er sich zu ihr beugte. Nichts geschah. Er richtete sich wieder auf und ging zur Tür. „Hinata, komm“, wiederholte er sich etwas lauter und trat ins Haus ein. Aus dem Wintergarten hörte man ein paar Stuhlbeine sich bewegen, er blieb im Flur stehen, um ihr die Tür aufzuhalten, dass sie das Geschirr ohne Probleme wegbringen konnte. Jedoch war die junge Frau abwesender als sonst, sie hatte zum Glück das Geschirr auf dem Tisch vergessen, als sie in ihn hinein lief. Er wollte nur die Tür aufhalten, aber jetzt hielt er auf einmal Hinata in den Armen, die ihn ungläubig anstarrte. Sie musste über den Saumen ihres Kimonos gestolpert sein und lehnte nun an seinem Oberkörper. Ihr Atem kitzelte auf seiner Haut, er spannte seine Muskeln an und hielt sie vom Straucheln ab. Mit einem Ruck hatten sich seine Arme um sie geschlossen und hielten sie fest. Ihr Atem stockte geräuschvoll, als sich ihre Hand auf seinen Oberkörper gelegt hatte. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, ihr Haar lag wirr auf ihren Schultern und eine blasse Röte umspielte ihre Wangen. Was sie wohl dachte, sinnierte er, als er weiter an ihr herabsah. Ihr zögerlicher Blick streifte seinen, verlegen nuschelte sie eine Entschuldigung, bevor sie wieder zu Boden starrte. Ihr Duft breitete sich in seiner Nase aus, eindeutig Flieder, in seinen Armen spürte er, wie sich aufgeregt ihre Brust hob und senkte. Seine Hand war um ihre Hüfte gelegt und zog sie etwas näher zu sich, er spürte ihren aufgeregten Herzschlag. Wie ein Stromschlag traf ihn ihr Zusammenzucken. Er schnalzte etwas ungeduldig mit der Zunge und wartete, bis sie ihn wieder anblickte. Die Panik in ihren Augen hatte der Verwirrung Platz gemacht und warteten nun seine Reaktion ab, für diesen Augenblick gestand er sich ein, dass ihre Wärme etwas gefehlt hatte und auch, dass es sich gut anfühlte sie so nah bei sich zu haben. Fast hätte er sein Gesicht in ihrem Haar vergraben, einfach um zu sehen ob es wirklich so weich war, wie er es in Erinnerung hatte. Sie hatte etwas vollkommen Unschuldiges an sich, was es sich zu rauben lohnte. In seinen Gedanken spielte er damit schon seit ihrer Genesung. „Woran denkst du“, fragte er sie direkt. Eine weitere Röte überzog ihre Wangen, beschämt senkte sie ihre Augenlieder. „Nichts“, war ihre einzige Antwort. Lüge! „Du bist zu ehrlich, ich sehe dir deine Lüge bis zur Nasenspitze an“, kam es ehrlich von ihm zurück. Sie erstarrte in seinen Armen und versuchte sich von ihm zurück zu ziehen. Einen Moment hielt er sie noch davon ab, doch dann lies er sie gewähren, peinlich berührt starrte sie die Holzdielen an. Ein schelmisches Lächeln stahl sich kurz auf seine Lippen, bevor sich umdrehte und in Richtung seines Zimmers schlenderte. „Schaff das Geschirr weg und komm zu mir“, befahl er der jungen Frau, die immer noch etwas unbeholfen da stand. Kaum hatte er sich umgezogen, klopfte er zaghaft an seine Tür. „Komm rein“, forderte er sie bestimmt auf. Ihr verlegener Blick war wieder auf den Boden gerichtet und ihre Finger umklammerten die Ärmel ihres Kimonos. Es machte ihm mehr Spaß als es eigentlich sollte, sie in solche Verlegenheit zu bringen. Einen weiteren Moment starrte er sie ungeniert an, einen Angewohnheit, die er sich zugelegt hatte, von der er eigentlich nicht sehr begeistert war. Sie hatte ihre schwarzen Haare neu geordnet und straff zu einem Zopf zurück gebunden. „Wir gehen spazieren“, entschloss er laut. Ihre hellen Augen richteten sich ungläubig auf, ihr Mund klappte tonlos auf und zu. „Du solltest etwas wärmeres anziehen“, empfahl er ihr. Sie nickte zustimmend und machte fluchtartig auf dem Absatz kehrt. Obwohl er Privatsphäre achtete, stand er nun unverhohlen starrend in ihrem Türrahmen. Nervös zog sie sich ihren Mantel über, der auf dem Stuhl in der linken Zimmerecke stand, den er ihrer erst vor kurzem mitgebracht hatte. Vom Prinzip her war er völlig unbrauchbar für einen Ninja, denn der weiße Pelzmantel war viel zu schwer, aber er hielt warm und so erfüllte er seinen eigentlichen Zweck. Seit sie hier wohnte brachte er öfters etwas für sie mit, da sie selber kaum dazu in der Lage gewesen wäre, rechtfertigte er sich selbst gegenüber für sein Handeln. Es hatte nichts mit Nettigkeit zu tun, es war eine einfache Vorsorgemaßnahme. Stumm musterte sie ihn, als er immer noch keine Anstalten machte sich zu bewegen. Sie war viel zu eingeschüchtert um überhaupt etwas gegen ihn zu sagen, es reizte ihn deshalb schon seit Tagen, herauszufinden, wann sie ein Gegenwort hervorbringen würde. Er ließ langsam seinen rechten Arm sinken und deute ihr zu, durch zu gehen. Er wusste, ihr war es unangenehm ihm so nah zu kommen und doch konnte er nicht wiederstehen, einfach dort zu verharren wo er war und ihre Reaktion abzuwarten. Ein leiser Seufzer entwich ihren zart rosafarbenen Lippen, mit ruhigen Schritten nährte sie sich ihm und glitt bedacht darauf, ihm nicht zu nah zu kommen, durch die Tür. Auf dem Flur blieb sie stehen und folgte ihm dann mit leisen Schritten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nom nom nom :3 :D Kapitel 7: Ein neuer Abschnitt ------------------------------ Aus dem Augenwinkel bemerkte er sofort ihren verträumten Ausdruck, als sie in die verschneite Landschaft traten. Er hatte sie die Seite des Berges ausgesucht, die entgegengesetzt von Konoha lag, hier trainierte er oft selbst, doch das war nicht der Grund. An manchen klaren Tag, sah man in der Ferne sein altes Heimatdorf und das war etwas, was er für sich behalten wollte. Auf gleicher Höhe gingen sie schweigend durch den Wald. Der Schnee knirschte unter ihren Schritten und ab und an huschte ein Waldtier in unmittelbarer Nähe an ihnen vorbei. Er hatte sie die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen, doch entgegen ihrer üblichen Reaktion, hatte ihr Gesicht einen entspannten Ausdruck angenommen. „Du träumst zu viel“, teilte er ihr sein Urteil unvermittelt mit. Ihre hellen Augen wandten sich ihm zu, sie wirkten ein wenig traurig über seine wahren Worte. „Eins meiner größten Laster“, gab sie zu. Ihre Lippen lagen wieder auf einander und ihr Blick glitt in die Ferne ab. „Ich hätte schon längst deine Hauptschlagader erwischen können, du wärst verblutet, ohne dass jemand deine Schreie gehört hätte.“ Sie sah ihn nur kurz zögerlich an, bevor sich ihre Hände in den Taschen ihres Mantels vergruben, ihr Mund war zu einem schmalen Strich verzogen. Er trat näher zu ihr, er sah es nicht, aber er wusste, dass er ihr einen Schauer über den Rücken gejagt hatte. Etwas in ihm, sträubte sich weiter solche Sachen von sich zugeben. Es war die Wahrheit, aber es schmeckte ihm nicht mehr sie auszusprechen. „Bist du immer noch in Naruto verliebt“, schoss es aus seinem Mund, ohne das er Kontrolle über sich oder seine Gedanken hatte. Er blieb direkt vor ihrem Gesicht stehen, aber anstatt den Boden abzusuchen, war ihr Blick dem Himmel zu gewandt. Offensichtlich suchte sie wohl in den Wolken eine passende Antwort, die ihn zufrieden stellen würde, kam es ihm frustriert in den Sinn. Ihre Schüchternheit war für einen Wimpernschlag verschwunden, als sie zu ihrer Antwort ansetzte: „Es ist viel Zeit vergangen, Menschen haben sich verändert und dazu gehört auch das. Du bist schon lange fort, aber ich denke du hast das Recht zu erfahren, dass Sakura ein Kind von Naruto erwartet, vor einem Jahr war ihre Hochzeit.“ Ein eisiger Wind hatte die Schneeflocken zerteilt, die wieder angefangen hatten zur Erde zu sinken, ihre Worte waren typisch leise gesprochen, dennoch schienen sie in seinem Kopf wie das Echo eines Sturmes widerzuhallen. Tief in seinem Bauch breitete sich ein dumpfes Gefühl der Taubheit aus und in seinem Mund sammelte sich Galle. Er schluckte und brachte sich wieder unter Kontrolle, es war ihm fremd, dass solche Gefühle so plötzlich die Oberhand über sein Handeln gewannen. Eine Hochzeit und ein Kind, sein Blick verschwand in der Ferne, all das wäre für ihn bestimmt gewesen, hätte er ein normales Leben gehabt. Sie begriff sofort, dass ihre Worte ihn härter getroffen hatten als das er es zu geben wollte. Er wirkte wie ausgetauscht, seine provozierende Art war seiner nachdenklichen Natur gewichen. Für einen Moment tat es ihr leid, dass sie all das ausgesprochen hatte, doch just in diesem Augenblick kam ihre Angst zurück, dass er sie für ihre Ehrlichkeit bestraffen würde. Seine schwarzen Augen waren immer noch abwesend und sein Atem ging ruhig. Aus einer neuen Welle aus Mitgefühl tat sie etwas sehr dummes, für dass sie sich hätte ohrfeigen können, wäre es nicht bereits zu spät gewesen. Sie war ein weicher Mensch und spürte es, wenn ihr Gegenüber litt. Natürlich wollte sie dann die Schmerzen lindern, durch ihr Verständnis und Versuche ihn oder sie aufzuheitern. Ihre kleine Hand hatte nach seiner gegriffen, es war eine Dummheit schoss es ihr durch den Kopf, als seine warmen Finger in ihren kalten lagen. Unvermittelt starrten sie zwei schwarze Augen an. Wie ein Spiegel ihrer selbst konnte sie sich erkennen, sie sah ihre Angst, aber was seine Gefühle anging, ließen die schwarzen Spiegel nichts nach außen. Sein Blick hatte sich auf sie gerichtet und haftete an jeder ihrer Bewegung, das Schweigen war unerträglich. Am liebsten hätte sie sich los gemacht und wäre tiefer in den Wald geflüchtet. Noch bevor sie sich zurückziehen konnte, darauf hoffend, dass er seine Laune nicht zu extrem an ihr auslassen würde, wurde sie daran gehindert, ihm ihre Hand zu entziehen. Zu ihrer Verwunderung, hatten sich seine Finger mit dem ihrer gekreuzt. Ihr Atem stockte. „Ich will zurück“, flüsterte seine gebieterische Stimme ungewohnt leise zu ihr. Er trat zurück und bot ihr den Freiraum, denn sie sich noch zu Anfang des Spaziergangs erfleht hatte. Seine Hände wanderten zurück in seine Taschen und ohne auf sie zu achten stapfte er voraus. Mit großer Verwirrtheit folgte sie ihm, bedacht darauf mindestens einen Meter zwischen ihnen zu lassen. Langsam war es dunkel geworden und sie musste sich umso mehr anstrengen Schritt zu halten. Sie war kurz davor in einen Laufschritt zu verfallen, ihr war vorher gar nicht aufgefallen, dass sie so weit gegangen waren. Leider hatte sie vollkommen die Orientierung verloren und hoffte nun darauf, dass er keine Spielchen mit ihr trieb und sie noch weiter in den Wald lockte. Noch bevor ihre Befürchtung zu einer richtigen Manie zusammen gesponnen werden konnte, tauchte vor ihnen das Haus im Berg auf. Es war wohl das bestdurchdachteste Versteck was sie kannte. Er ging voran, sie schlüpfte in die Wärme und schloss hinter sich die Tür. Ohne etwas zu sagen oder zu warten war er weiter gegangen. Es schien als ob er in Ruhe gelassen werden wollte, persönlich störte sie das überhaupt nicht Abstand zwischen sie zu bringen, aber ein anderer Teil in ihr, tat es schrecklich leid, ihm es gesagt zu haben. Seufzend machte sie sich auf den Weg in ihr Zimmer, wie immer waren die Gänge vollkommen leer, sie schob ihre Tür auf und trat ein. Sie hing den Pelz auf und sah sich um, sie hatte versucht so viel wie möglich aus dem Raum zu machen, dennoch hatte sie das Gefühl das etwas fehlte. Ein leichtes Frösteln hatte sie erfasst, war das wirklich das was für immer auf sie warten würde? Gedankenverloren machte sie sich auf den Weg zur Küche, um sich etwas Wärmendes zu zubereiten, dieses Mal hatte sie vergessen ihm Bescheid zu sagen. Sie schob die Tür auf und war überrascht, dass der Raum bereits erhellt war. Vor ihr stand eine junge Frau, die sie genauso überrascht musterte wie sie. Es war wie ein schmerzendes Ziehen, das durch ihren Körper jagte, sie war also nicht alleine, auch sie gehörte zu Sasukes Eigentum. Die Frau schob ihre schwarze Brille zu Recht und fuhr sich mit der linken Hand bestimmt durch die fuchsroten Haare, sie war jemand, der genug Selbstbewusstsein für zwei hatte. Sie rümpfte ihre Nase und legte ihre Hand in die Hüfte, verunsichert strich sich Hinata eine Strähne aus dem Gesicht und wartete was als Nächstes geschah. „Also endlich gibt es auch ein Gesicht zu dem Chakra, was hier schon seit einem Monat so unnütz vor sich hin wabert“, sprudelte die Rothaarige ungehalten los. Hinata wusste ja, dass sie nicht gerade die größte Hilfe war, auch wenn sie sich fragte wobei sie überhaupt hätte helfen sollen, trafen die Worte sie sehr. Sie rutschte unmerklich zurück und legte im Kopf ihren Fluchtweg zu Recht, was auch immer die Frau von ihr wollte, sie war vollkommen überfordert von der Situation. Es reichte ihr schon, dass sie verstoßen war, aufgrund einer unbelegten Vermutung, einer falschen Mutter und das sie nun hier bei Sasuke Uchia lebt, wenn man das so bezeichnen konnte. Heißer Schmerz zerrte an ihrem Herzen, sie griff sich an die Brust, ohne dabei die wütende Frau ihr gegenüber aus den Augen zu lassen. „Jetzt nenn mir deinen Namen“, donnerte sie los. „Hinata“, wisperte sie erschrocken. „Ja und weiter du dummes Stück? Du wirst ja wohl nicht eins dieser Straßenkinder sein, die nur einen Vornamen haben“, blaffte sie ihr gegenüber weiter an. Ein weiterer Schreck durchfuhr sie, da die Tür aus der sie eingetreten war, mit einem lauten Knall aufflog. „Das geht dich nichts an“, zischte ein ebenso wütender Sasuke über Hinatas Schulter. Die Frau riss panisch die Augen auf, fast wäre ihr das Brillengestell von der Nase gerutscht, mit eine fahrigen Bewegung brachte sie alles wieder an ihren rechten Platz. „Aber Sasuke…“, stammelte sie wie ausgetauscht, doch sein durchdringender Blick ließ sie verstummen. Mit einer eindeutigen Handbewegung verließ sie, ohne Wiederwort, die Küche durch die zweite Tür, die zum unbekannten Teil des Hauses führte. Hinata wusste nicht genau, was wirklich in diesem Moment gelaufen war, aber es war klar zuerkenne, dass er wohl mehr zu sagen hatte, als sie erwartete hatte. Sie stand immer noch unbewegt in mitten des Raumes, als er um sie herumging und sich auf der Arbeitsfläche abstützte. „Das ist Karrin, du solltest dich ihr gegenüber durchsetzen, du bist stärker“, bemerkte er beiläufig, als er nach einer Schüssel griff und begann Tomaten zu schneiden. Ihr war eigentlich überhaupt nicht nach einem Salat, aber die Verwunderung, dass er ihr half, hatte sie völlig aus dem Konzept gebracht. Sie setzte sich wie in Trance auf einen der freien Stühle und musterte still, wie er mit einfachen Bewegungen das Gemüse zerteilte. „Hmm.“ Sein Blick wanderte wieder zu ihr, er legte das Messer bei Seite, machte jedoch keine Anstalten hier wieder zu nah zu kommen. Sie schluckte noch einmal, bis auch sie ihren Blick hob. Seine Stimmung hatte sich verbessert, doch etwas war neu an ihm, vielleicht bildete sie es sich nur ein, aber seine Augen hatten etwas ungewohnt Trauriges angenommen. „Ich kenne das Gefühl, tut mir leid, dass ich es die gesagt hab“, stammelte sie vor sich hin, unfähig seinem Blick auszuweichen. Auch dieses Mal wurde ihr schlagartig klar, dass es dumm war, so etwas laut auszusprechen. Sie hätte einfach schweigen sollen, so wie sie es immer tat, so wie es immer von ihr verlangt wurden war. „Du bist ein naives Mädchen, was soll man da anderes von dir erwarten, aber glaub nicht, dass ich so empfinde wie du, das ist lächerlich“, schnaubte er ungerührt. Sie biss sich unbeholfen auf die Lippen, sie wusste, dass ihr alles Blut aus dem Gesicht gewichen war. „Fein. Aber glaub nicht, dass ich naiv bin“, meinte sie tonlos, bevor sie ihren Blick zum Boden wendete. Kurz entschlossen erhob sie sich, nahm das Messer in die Hand und beendete seine Arbeit. Sie ignorierte seinen Blick und gab alle Zutaten zusammen in die Schüssel. Danach wusch sie das Messer ab und gab es zurück in die Schublade, wo es hingehörte. Er hatte seine breiten Arme vor der Brust verschränkt und wirkte abwesender als sonst, ohne groß darüber nach zudenken, drückte sie ihm die Schüssel in die Hand. Sie saßen sich schweigend gegenüber, er hatte nur wenige Bisse genommen, spuckte den Rest aus und blickte verdrießlich in die Schüssel. Sie hatte nichts von all dem Essen angerührt. „Das schmeckt scheußlich“, beschwerte sich Sasuke nüchtern. „Du hast dir die Zutaten selber ausgesucht“, meinte sie so kühl, wie ihr es möglich war. Sie war wütend, nach all der Zeit, war sie in seinen Augen immer noch ein Mädchen. Er wusste gar nicht, was sie alles erreicht hatte. Und sie war verletzt, mehr als sie es sich selbst eingestand, nicht nur wegen seiner emotionalen Kälte, sondern wegen all dem, was sie still in den letzten Jahren mitgemacht hatte. Ein großer Kloß an Traurigkeit hatte sich in ihrem Hals festgesetzt, wie immer hatte sie versucht ihn runter zu schlucken, doch auch ihre Kraft ließ irgendwann nach. Sie war nach dem Abwasch in den Wintergarten geflüchtet und versucht mit der frischen Luft, die Trauer weg zu atmen. Aber sie konnte sich nicht mehr zusammen reißen und so rannen ihre Tränen haltlos über ihre Wangen. Es brach einfach alles aus ihr heraus, Naruto und Sakura wie sie wohl bald ein Leben führen würden, was sie sich immer gewünscht hatte. Sie stütze sich am Geländer ab, als sich ihre Beine wie Gummi anfühlten, für sie war es ein Wunder, warum sich nicht schon längst auf ihre Knie gefallen war. Die abwertenden Blicke ihrer Familie, als man ihr einen Prozess machte, bei der sie nie die Gelegenheit hatte sich zu verteidigen und all die fehlende Liebe, die sie so in ihrer Jugend vermisst hatte. Sie erzitterte, ihr Kopf war kurz vor dem Platzen und alles kam wieder und wieder, wie ein Lied, das nur eine Strophe hatte. Sie japste nach Luft, ihre Lunge war wie zugeschnürt und ihre Kehle staubtrocken. Kein Wort verließ ihren Mund und jeder Ton blieb stecken. Alles was sie sich je gewünscht hatte war verloren, in einer Wirklichkeit bei der sie keine Teilnehmerin mehr war. Es war wohl nie ihre Bestimmung gewesen, das zu bekommen, was sie sich so sehnlichst gewünscht hatte. Wie lang sie da stand wusste sie nicht, es kam ihr sinnlos vor, all der Schmerz war wie ein Tritt in die Scherben, der ihr durchs Fleisch und die Knochen ging. Sie war nur noch eine Hülle gefüllt aus Schmerz und Trauer, sie wollte sich nicht eingestehen, dass alles was sie je getan hatte umsonst war. Etwas in ihr hielt sich an dem letzten Lichtpunkt in ihrem Inneren fest, für jeden gab es Liebe oder eine Aufgabe. Vielleicht war es nun an ihr eine neue, ihre wirkliche Aufgabe zu finden und alles davor, waren nur Wegweiser um sie auf die richtige Spur zu bringen. Große warme Hände legten sich auf ihre Schultern, ihre Taubheit verhinderte, dass sie diese Aktion wirklich begriff. Behutsam wurde sie umgedreht, er musste wohl schon länger hinter ihr gestanden haben, er hatte also auch alles mitbekommen. Es schien als ob sich vor ihren Augen graue Schleier gebildet hatten, die ihre Sicht vernebelte. Heute Nachmittag hatte sie sich im Wintergarten vorgestellt, wie seine Berührung wohl seien müssten. Sie wusste, dass sie sich schon ein Bett geteilt hatten, jedoch hatte der Fieberwahn jegliche klaren Erinnerungen verschlugen. Nur langsam konnte sie ihren viel zu schweren Kopf heben, seine Hand wischte eine Träne fort und blieb dort ruhen. Wäre sie bei Verstand gewesen, wäre ihr Herz stehen geblieben. „Lass einfach los“, der übertragene Sinn seiner Aussage war in den Wirren ihres Kopfes verloren gegangen, nur ihr Körper reagierte noch. Ihre linke Hand, die sich noch krampfhaft festgeklammert hatte, ließ langsam locker und sank zu ihrem eigentlichen Platz zurück. Ihre Augen konnten keinen Fixpunkt mehr finden und alles schien so grau um sie zu sein, am liebsten hätte sie einfach ihre Augen geschlossen und wäre zu Boden gesunken. „Komm jetzt“, meinte seine dunkle Stimme zu ihr, doch es war nur wie ein Rauschen, das aus weiter Ferne zu ihr drang. Sie war wie eine Blinde und klammerte sich an seine Hand aus Angst zu fallen, obwohl sie den Weg schon oft genug gelaufen war und das auch ohne ihre Augen geschafft hätte. Behutsam hatte er sich auf einem Bett abgesetzt, sie wusste nicht mehr welches und ob es ihr Zimmer war. Sie schloss ihre Augen und die stummen Tränen flossen weiter. So sehr sie es auch wollte, sie konnte nicht aufhören, sie wollte ihm nicht zeigen wie schwach sie war, aber die Tränen waren so unaufhaltsam wie das Ausatmen. Ein kläglicher Haufen Elend saß auf seinem Bett und weinte lang zurück gehaltene Tränen vor sich hin. Er wusste nicht so recht, wie er sie hätte beruhigen können, deshalb setzte er sich neben sie, aber achtete darauf sie nicht zu bedrängen. Es war etwas aus seinen Kindertagen, er nahm ihre Hand und strich sachte darüber, seine Mutter hätte das immer in seinen Erinnerungen gemacht. Es war als ob in diesem Moment die Welt still stand, keiner wagte es diese andächtige Ruhe zu durchbrechen. Ihre nassen Augen sahen ihn unverwandt an, wieder ging ihm der Gedanke durch den Kopf, dass sie wohl das Gute höchst persönlich verkörperte, gut erzogen und immer freundlich. Es war schwer sich vorzustellen, dass sie je etwas Verbotenes tun würde. Oder jemand sie mit voller Absicht verletzte, es war unfassbar, dass man so einer guten Seele so wehtat. Er strich weiter beruhigend ihre Hand. Er gehörte zu den Menschen, die alles gaben um ihr Ziel zu erreichen, sich selbst, andere und vor allem nutzte er jede Option zu seinen Gunsten aus. Ihre hellen Augen ließen nicht von ihm ab, zum ersten Mal sah er sie wirklich starren. Ihre Haare schlangen sich wirr um ihren Kopf, eine Strähne störte ihn besonders, seine andere Hand wanderte unbewusst zu dieser und legte sie wieder an den richtigen Platz. Was war nur geschehen, das sie als ein seelisches Wrack vor ihm kauerte, weinte und er ihre Haare ordnete? Wie selbst verständlich legte er seinen Arm um sie und zog sie näher, als eine neue Welle an Tränen auszubrechen drohte, zögerlich legte sie ihren Kopf an seine Brust. Seine Hand wanderte ihren Rücken rauf und runter und alles woran er dachte war, dass obwohl sie so schrecklich litt, mehr Liebe kennen gelernt hatte, als er es sich je hätte erträumen können. Die Wahrheit über seinen Bruder zu erfahren waren, hatte ihn fast den Verstand gekostet. Er war wie ein wildes Tier auf und abgelaufen und hatte ohne Ende trainiert um danach fest zu stellen, dass ihm alles wehtat, aber sein Kopf nicht schweigen konnte. Und das er für sein Bluterbe das opfern musste was er liebte, auf seltsam verkappte Art, zerfraß ihn von innen. Die Tatsache, dass er für seine neuen Augen den letzten Teil seiner eigentlichen Familie Ausgelöscht hatte konnte er nicht mehr ungeschehen machen, obwohl sich jeder Faser seines Körpers danach sehnte. Es war ein nie enden wollender Fluch für ihn geworden, die Angst, die Trauer und die Rauche. So etwas wie Liebe kannte er nicht, aber er kannte den Verlust als ständigen Begleiter nur zu gut. Sie bewegte sich in seinen Armen und riss ihn somit aus seinem Innersten zurück in die Realität. Große Augen studierten seine Mimik aufmerksam, es war der matte Schimmer in ihren Augen, der verriet, dass etwas anders war. Sie wirkte auf einmal nicht mehr wie das schüchterne Mädchen, was er aus seinen Erinnerungen kannte. Ihre Lippen waren rosiger, aber ihre Augen wirkten gebrochen, fast schon, als wäre dieser charakteristische Lavendelglanz ausgesaugt worden. „Was ist mit dir passiert“, flüsterte er, immer noch seinen Arm um sie gelegt. Ihm war schon vorher die Hitze aufgefallen, die von ihr ausging. Ihre Stimme war rau und trocken: „Ich bin kein Teil mehr meiner Familie, ich bin nichts.“ Sie wendete sich wieder von ihm ab und war im Begriff sich zu erheben und wieder vollkommen Abstand zwischen sie zu bringen. Sein Arm blieb stoisch um ihrer Hüfte, mit seiner anderen Hand drehte er ihr Gesicht zu seinem. Es war mehr der Moment und nicht die Gefühle in seinem Inneren vor sich hin brodelten, als er mit seinem Daumen über ihre zarten Lippen strich. Ein Teil in ihm wusste, dass sie es ihm nie verzeihen würde was er vorhatte, doch die Hormone die durch seine Adern und Venen pulsierten störten das wenig. „Lass mich dir zeigen, dass du doch noch ein Mensch bist“, schnurrte seine Stimme, bevor ...... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich bedanke mich jetzt einfach mal hier für die Kommentare, ach und im Moment könnte es etwas länger dauern ;D ja und das Ende hier soll genau so sein ;) ;) ;) Kapitel 8: Bittersüß -------------------- „Lass mich dir zeigen, dass du doch noch ein Mensch bist“, schnurrte seine Stimme, bevor seine Lippen ihren Mund protestierunfähig machten. Ihre Lippen waren weich und schmiegten sich perfekt an seine, es raubte ihm dem Atem und er löste sich für einen Moment von ihr, um nun langsam die Tränen weg zu küssen. Sein Mund bahnte sich den Weg weiter zu ihrem Hals, ihre Haut schmeckte ein wenig fruchtig, eine flüchtige Erinnerung an Aprikosen schoss ihm durch den Kopf. Ein süßes Keuchen entwich ihren freien Lippen, als er sich immer weiter zu ihrem Ohr bewegte. Eine empfindliche Stelle, merkte sich der Teil seines Hirns, der noch arbeitsfähig war. Kaum einen Moment später, suchten seine Lippen wieder ihre, eine unbeschreibliche Hitze schmiegte sich um sein Gesicht und wanderte weiter zu seinem Bauch. Seine Hand fuhr fahrig durch ihr wildes Haar und zog ihr Gesicht näher zu seinem, er löste ihr Haarband, denn er wollte sie so haben, wie er es sich vorgestellt hatte. Er wollte einfach alles von ihr haben, er wollte sie, dieses zerstreute und verlorene Wesen, sie sollte ganz ihm gehören. Ihre Hand wanderte zielstrebig zu seiner Brust und blieb erst stehen, als sich ihre Fingernägel in seinen Nacken krallen konnten. Ob es weh tat wusste er nicht genau, er spürte nur dieses unbändige Verlangen ihr alles zu rauben, was ihren Herz so erschwerte und ihr einen Moment der Amnesie zu schenken. Sein Arm schlang sich um sie und zog sie unter sich aufs Bett, sie würde ihm alles geben was er wollte, dass wusste er mit absoluter Sicherheit, als er sein Gesicht in ihrem Nacken vergrub. Seine Hände hatten mit einem Handgriff den Zierknoten ihres Kimonos geöffnet und spazierten nun auf ihrer alabasterfarbenen Haut, als seien sie für nichts anderes erschaffen wurden. Seine Berührungen ließen sie keuchen und sich winden, immer weiter streckte sie sich ihm entgegen, als ob sie nie etwas anderes getan hätte. All das was gerade geschah, konnte nicht mehr seiner Fantasie entspringen, in seinen wildesten Träumen, hatte es ihm an Fantasie gefehlte, was diese Frau ihn gerade an Berührungen empfinden ließ. Es war dieser abwesende und zugleich allwissende Blick, den ihn noch rasender machte, sie sollte endlich ihm gehören. Alles danach, war wie ein Rausch, der alles betäubte und doch so intensiv machte. Er merkte nicht mehr, dass sie ihm Eifer des Gefechtes biss, oder dass sich ihre Nägel, auf der Suche nach Halt, tiefer in seinen Rücken gebohrt hatten, als es ihm am nächsten Morgen lieb sein würde. Ihr Körper war perfekt für ihn, diese Harmonie führte zu einer alles umschließenden Ektase, die keine Gedanken zuließ. Es war wie ein Hirntot, doch alles in ihnen lebte mehr als zu vor. Alles was davor war, war wie ausgelöscht, es war nur noch der Moment übrig, in denen sie vollkommen miteinander verbunden waren. Es war das, was er von nun an nur noch für sich beanspruchte, es war seins. Sie war seine Frau und niemand würde sie ihm nehmen können. Der Rausch verflüchtigte sich langsam, nur noch ein Hauch ließ erahnen, was ihre Körper vor Minuten noch gefühlt hatten. Ihre dunklen langen Haare waren zerwühlt und ihre Haut strahlte eine wohlige Wärme auf, die es galt einzufangen. Seine Lippen legten sich sacht auf ihr Stirn und zogen sie wieder näher zu sich, es war ein Anspruch, der nun auf ewig bestand haben würde. Ihr Gesicht war zu ihm gewandt, er wusste, dass sie noch wach war, dennoch ließ sie ihre Augen geschlossen und atmete ruhig weiter. Seine Finger spielten abwesend in ihrem Haar, er ließ eine Strähne zwischen seinen Fingern sich auf und ab bewegen. Ihre Hand legte sich zielgerichtet auf seine Brust, sein Herzschlag war wieder im normalen Bereich, doch für eine Sekunde war ihm so, als ob er langsamer werde. Ihr ruhiges Atmen ließ ihn langsam ins Reich der Träume gleiten, seit Wochen war es eine Nacht ohne Alpträume, sie schien so klar zu sein, dass er hätte schwören können, all seine Gedanken detailgenau wieder geben zu können, doch auch sein Bewusstsein schien nach Jahren endlich wieder ruhig zu sein und er konnte schlafen. Endlich schlafen. Etwas, was ihm schon seit langem gefehlt hatte. In ihrem Kopf dröhnte das Blut, was hatte sie nur getan? Wie hatte das geschehen können? Ihre Hand war wie auf magische Weise auf seiner muskulösen Brust gelandet. Ihr Blick hob sich vorsichtig, er hatte seine Augen geschlossen und seine Brust hob und sank regelmäßig. Seine Haut war warm und spannte sich über seine definierten Muskeln, alles so perfekt ausgewogen, dass es einem fast Angst machte. Wie sie so auf ihm ruhte, erinnerte er sie an ein altes Bild aus Kindertagen. Es hing in einem Tempel und erzählte die Geschichte zweier tragisch Verliebter, entzweit durch unterschiedliche Welten, die schlussendlich an ihrer unterschiedlichen Herkunft scheiterten. Sie atmete etwas schwerer aus, ihr Kopf verstand immer noch nicht was geschehen war. Auf ihrer Wangen klebten noch die trocknen Überreste ihrer Tränen und da gab es noch etwas, worüber sie sich zu hundert Prozent sicher war. Sie war keine Jungfrau mehr. Ihr Herz raste, wie hatte er diese Situation nur so ausnutzen können, schalte es in ihrem Kopf wieder, doch etwas weiter unter, war die Sache dann doch nicht mehr eindeutig. Sie drückte ihre Hand an die Stelle, wo sonst ihr Herz war, es sich aber jetzt so anfühlte als ob tausend Ameisen ihr Innerstes infiltriert hätten. Sie wusste, dass er ihre Situation ausgenutzt hatte, aber auch dass sie nicht gezögert hatte. Keine schüchterne Zurückhaltung bei seinen Küssen, geschweige denn von dem bewussten Genuss, was danach auf sie zugekommen war. Sie seufzte ein weiteres Mal, ihr Kopf drohte zu platzen und gleichzeitig wusste sie so wenig. Er hatte ihr das Einzige geraubt was noch ihr gehört hatte, ihr Körper und ihre Unschuld. Er bewegte sich ruhig, sein Arm zog sie näher zu sich. Seine Haut war so einladend war, das es ihr kaum möglich war, mit offenen Augen zu grübeln. Es war ihr erstes Mal, aber nicht seins, sie hatte es zugelassen und sie wusste genau, dass es nichts zu sagen hatte, nicht einmal die Küsse und die geteilten Berührungen. Sie war wirklich naiv, er hatte recht, doch die erwarteten Tränen blieben aus, da war nichts mehr um das es sich zu trauern lohnte. Seine Haut war so weich und sein Geruch, ließ sie tiefer versinken. Auch wenn das Ganze wohl nur aus einer seiner Launen heraus geschehen war, so war es etwas gegeben, was sie in Konoha wohl nicht so schnell erlebt hätte, nicht auf diese Weise. Ihr Kopf kam langsam zur Ruhe, anscheinend gehört sie nun ihm, vollkommen, ohne Ausnahme, sie wusste nicht genau ob sie schreien oder einfach nur da liegen wollte. Ihre Gedanken wurden immer schwerer, auch wenn er nur mit ihr spielte, war das vielleicht ihr Neuanfang auf der Suche nach ihrem Weg des Ninjas. „Sei endlich Leise, dein Gestöhne macht mich noch ganz wuschig“, dröhnte seine tiefe Stimme aus seinem Brustkorb wieder. Automatisch schoss ihr das Blut in die Wangen, sie hatte nicht damit gerechnet, so eine Wirkung zu erzeugen, auch wenn er vielleicht nur log. Sie strich sich noch einmal die Haare zurück, bevor sie bereit war, an seiner Seite zu versinken, seine Wärme fühlte sich so richtig an, doch in ihrem Kopf schrien die Alarmsirenen. Die Patsituation in ihrem Kopf wurde einfach von ihren Träumen mit fort gerissen. Auch wenn ihr nichts mehr gehörte, dieser Moment konnte ihr niemand nehmen, bevor sie die Augen endgültig schloss, sah sie noch einmal in sein Gesicht. Seine Augen waren wie eben noch geschlossen, sie war sich sicher, dass er sie auch noch jetzt fest im Blick hatte. Seinen Augen konnte nichts verborgen bleiben, doch er hatte tiefe Augenringe, seine Lippen wirkten rau. Die Illusion des perfekten Mannes verblaste langsam, auch er war nur ein Mensch. In ihrem Inneren tauchten ein Gefühl des kurzen Glücks auf, es war albern, aber sie waren beide Menschen und sie lebten. Sie lebten beide, auch wenn es in völlig verschiedenen Welten, sie fühlte sich lebendiger als all die vergangenen Jahre zuvor. Es war bittersüß. Seine Augen öffneten sich langsam, sein Blick hing an der Decke fest, irgendwas schien anders als sonst zu sein, sie war heller als sonst, seltsam befand sein noch müder Verstand. Er fühlte sich, als hätte er Jahre nicht mehr so tief geschlafen. Sein einer Arm fühlte sich wie betäubt, ruckartig drehte sich sein Kopf nach Rechts, dass hier war eindeutig nicht sein Zimmer. Neben ihm schlummerte eine zierliche Gestellt ruhig in seinem Armen. Hinata. Was hatte er nur getan? Seine Miene war versteinert, unbewusst sog er ihren Duft auf, ihre Schwäche und Verletzlichkeit hatten ihn so stark angezogen, dass es ihm unmöglich gewesen war zu widerstehen. Es war fast so als, ob alles Negativ sich greifbar im Raum wie Nebel verteilt hatte. Es war ihm nichts anderes übrig geblieben als sie davon zu befreien, zumindest einen Moment. Im Nachhinein war es für ihn unerklärlich, warum er nicht hatte widerstehen konnte, war das ein Genjutsu, was er nicht bemerkt hatte? Seine Finger spielten in ihrem weichen Haar, es war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt für diese Art von Ablenkung. Er musste sich weiter vorbereiten, es würde bald eine Revolution geben und er würde ein Teil davon sein. Dieses Zeitalter der Ungerechtigkeiten und veralteten Traditionen mussten ein Ende haben, zu viel wurden schon geopfert. Er schloss seine Augen wieder, seine Zähne knirschten angespannt, seine Hand fuhr sich fahrig durchs Gesicht. Vielleicht war es kein Genjutsu gewesen, aber es war ungewöhnlich, dass es einfach nur aus dem Moment entstanden war. Wäre seine Vergangenheit gerecht gewesen, hätten sie sich bestimmt unter anderen Umständen getroffen. Hätte man damals einen anderen Befehl erteilt, hätte man sich anders mit dem Problem auseinander gesetzt, wäre er jetzt ein angesehener Teil des Uchiclans, Itachi wäre ohne Zweifel Anbu. Sein Name schmerzte, selbst wenn er in nur in seinen Gedanken flüsterte. Er hätte eine laute aber herzensgute Frau gefunden, er wäre glücklich gewesen, hätte eine eigene kleine Familie gehabt die es zu beschützen galt. Und er selbst wäre wohl auf Hinata getroffen, als Teil einer Abmachung ihrer Clans, eine arrangierte Ehe, anfangs noch fremd, aber je besser sie sich hätten kennen lernen können, desto stabiler und ehrlicher wäre es geworden. Vielleicht wären sie zusammen glücklich geworden. Seine Finger spielten immer noch in ihrem seidenwichen Haar, sein Kopf war beruhigt, dass sie nicht zu der Art Mädchen gehörte, was sich schnell in ihn verliebte, sein Bauch grummelte leise auf. Hätte diese ganze Situation mit Karin stattgefunden, hätte er nun ein echtes Problem, ihre anhängliche Art wäre nur zu einer Belastung geworden, ihre Schwärmerei würde ihm im Kampf noch nützen, aber eine Besessenheit wäre nur ein Nachteil. Er wusste genau, dass Hinata nicht in ihn verliebt war, sein Bauch grummelte ein zweites Mal, er drehte seinen Kopf wieder ihr zu und schaute in ein waches Paar heller Augen. Eine Strähne lag war und ohne einen wirklichen Platz auf seinem Arm. Ihre Augen starrten ihn unverhohlen an, es war also auch nicht ihr Plan gewesen ihn zu verführen, dachte er sich mit einem stillen Grinsen. Die Stille, die zwischen ihnen stand war nicht unangenehm, aber es fehlte etwas, etwas was er nicht in Worte fassen konnte. „Wie geht es deinen Verletzungen“, drang seine Stimme an sein Ohr, ungewohnt tief, aber nicht so rau wie sonst. Ihre hellen Augen wendeten sich flüchtig ab, erst als ihre Antwort über ihre warmen Lippen wich, zog ihr Blick seinen wieder in ihren Bann. „Es sind bereits frische Narben.“ Sein Mund verzog sich zu einem Strich, er hatte sie wirklich härter zugerichtet, als sie es verdient hatte. „Siehst du, du bist doch noch ein Mensch und am leben“, meine er leise in ihre Richtung. Über ihre Stirn legten sich kurz Falten und eine tiefe Traurigkeit legte sich wie ein trüber Schleier über ihre Augen. Er hatte nur die Wahrheit ausgesprochen, aber es war nicht das was er sich erhofft hatte. Er wusste nicht mehr, wann er das letzte mal gehofft hatte oder wie sich das nun anfühlte. Sie sollte ihn so nicht ansehen müssen, er hatte einen Fehler gemacht und das was sie tat, tat sie nicht sich selbst zu liebe. Er richtete sich auf, zog seinen Arm von ihr weg und setzte sich an die Bettkante. Sein Magen rebellierte weiter, etwas hier fühlte sich eindeutig falsch an, die Galle in seinem Mund schluckte er ohne eine Mine zu verziehen. Er stand auf und zog sich an. Er konnte sie nicht zwingen etwas zu fühlen, von dem er selber noch keine Ahnung hatte was er sich erhoffte. Er war ohne ein weiteres Wort gegangen und hatte sie nackt in diesem viel zu großen Bett zurück gelassen. Ein Schauer durch fuhr ihren Körper, sie schlang die Decke mit der letzten noch verbliebenen Wärme um sich. War es wirklich das was sie wollte? Wollte sie hier Glück finden? Wie sollte sie das nur anstellen, eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel. Er war wie ein Pendel, er hatte sich ihr angenommen und doch nur unterworfen, er hatte sie berührt und doch wieder zurück gewiesen, ihr wurde noch kälter. Sie hatte ein wages Gefühl von Vertrautheit gespürt , als seine Arme sie gehalten hatten, doch all das hatte er mit sich genommen, in dem Moment, in dem die Tür ins Schloss fiel. Was sollte sie nur tun? Kapitel 9: Ungewissheit ----------------------- Seit Tagen war er verschwunden, sie hatte ihn seit genau acht Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen, Essen machte sie sich selber kaum, ab und an einen Tee, wenn sie sich in den immergrünen Garten zurückzog. Er hatte sie benutzt und war verschwunden, ein stechender Schmerz zog sich durch ihre Brust, sie fühlte sich nach Haus ersetzt. Aber all das hier war anders, es war nichts was sie kannte, sie kannte hier niemanden, sie hatte nur sich. Um ihren Kummer zu betäuben, ging sie ins Bad. Es hatte keinen Zweck sich über etwas Gedanken zu machen, was doch nur eine Illusion war. Ihr Handtuch fiel zu Boden, als ihr Fuß in das warme Wasser versank. Sie hatte vorgestern ihr Biakugan angewandt um jemanden zu finden, jemanden der in ihrer Nähe war, doch da war niemand, außer ein paar Tieren außerhalb, war weit und breit keine Menschenseele. Ihr Gesicht tauchte in die wohlige Wärme ein. Am liebsten hätte sie laut geseufzt, aber es kam ihr mehr als sinnlos vor. So unter Wasser erschien ihr einiges klarer, es war ihre eigene Entscheidung gewesen hier zu bleiben, sie war nicht vor ihm zurück gewichen und sie hatte nicht einmal versucht ihn zurückzuhalten. Sie lies einige Blubberblasen vor ihrem Gesicht aufsteigen, vielleicht würde er ihr zeigen können, falls er sie wieder sehen wollte, wie sie es schaffte genau so emotionslos zu sein wie er. Im Kopf schallte sie sich, dass war gemein von ihr, wie konnte sie es sich nur erlauben über jemanden zu urteilen, über den sie eigentlich nichts wusste, als das Getuschel der Leute. Sie tauchte wieder auf und schloss die Augen, was Ino wohl machte, ob sie vermisst wurde, von irgendwem, irgendwo da draußen? Ihr Kopf zuckte ruckartig zur Seite, als die Tür kraftlos geöffnet wurde. Einen Moment war da wieder dieses undefinierbare Surren in ihrem Kopf. „Ich komme später wieder“, durchschnitten seine Worte die Luft. Hastig griff sie nach ihrem Handtuch und band es sich rasch um, als sie auf ihn zu eilte. Er hatte überall auf dem Körper Schnittwunden, die meisten kaum erwähnenswert, aber eine größere klaffte auf seiner Brust. „Nein“, sie heilt den Atem an, als sie auf ihn zuging, ihrer Schultern waren weniger straffer, als sie sich erhofft hatte und ihre Schritte waren bleiern, doch sie bewegte sich. Etwas zögerlich umgriff sie seinen Oberarm und führte in zu einem Hocker. Sein Blick durchbohrte sie förmlich und da er sie nun vollständig kannte, kam es ihr so vor, als ob es wortwörtlich geschah. Bestimmter als sie es von sich selbst gewohnt war, drückte sie ihn auf den Hocker sie kniete sich vor ihn um die Wunde zu begutachten. Nichts Lebensgefährliches, aber doch sehr schmerzhaft, es war tiefer als sie vermutet hatte und Dreck hatte sich an den Rändern gesammelt. Seinen Blick ignorierte sie, sie tat was sie tun musste, nicht mehr und nicht weniger sprach sie wie auswendig in ihrem Kopf vor sich her. Er ließ sie gewähren ohne einen Mucks von sich zu geben. „Warum bist du nicht gegangen, ich war lange genug weg“, fragte er unverwandt. Eine Eigenschaft die sie zugleich bewunderte, aber auch hasste, denn er zwang sie direkt darauf zu antworten. „Wohin hätte ich denn gehen sollen“ fragte sie geschickt zurück, aber es war die Wahrheit, denn es gab keinen Platz an den sie hätte gehen können. „Was soll das heißen“, kam es durch seine zusammen gekniffenen Lippen hervor, als sie sich daran machte die Wunde vollkommen zu reinigen. Sie blickte auf, sein Gesicht war ihr näher, als sie sich vorher bewusst gewesen war. „Ich bin ein Bastard und somit scheinbar wert- und nutzlos für meine Familie geworden“, sie hatte es zuvor noch nicht einmal wirklich gedacht, aber sie hatte Recht. Sie ließ ihr Chakra aus ihrer Hand fließen um die Wunde so gut sie es konnte zu schließen, seine Hand legte sich auf ihre. „Du hättest das nicht tun müssen“, wisperte er leise. „Hör auf mich so zu quälen Hinata“, flüsterte er kaum hörbar in ihre Richtung. Ihr Blick wandte sich zu seinen Augen, er hatte sie ruhig geschlossen und atmete kontrolliert ein und aus, hatte sie sich das eben nur eingebildet? „Wie meinst du das, ich versuch dir doch zu helfen?“ Er schlug seine Lieder auf und starte sie an. Seine dunklen Augen wirkten traurig, etwas was ihr von Anfang an aufgefallen war, aber dies Mal war es noch intensiver. „Du sollst endlich aufhören etwas zu tun, was du nicht willst. Das ist doch pervers, jede Andere wäre schon längst geflüchtet und du lässt das alles hier mit dir machen? Du bist doch vollkommen krank, du heilst mich und weist genau, dass die mir deine Kraft gibst, die du brauchst, um dich vor mir zu schützen. Du machst Dinge, zu denen du gezwungen wirst und bildest dir ein, du tust das freiwillig, du bist doch einfach nur zu feige um zu rebellieren.“ Sie ließ geschockt ihr Hand sinken, wie konnte er so was nur behaupten, er hatte absolut kein Recht dazu. Wütend landete ihre Hand auf seiner Wange, „sag mir nicht was ich zu fühlen hab, ich tue das weil ich das tun will“, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor. Mit dem Schock über ihre eigene Reaktion zog sie hastig ihre Hand zurück, was hatte sie da nur getan? „Du weist gar nicht wie sehr ich das hören wollte“, entgegen all ihren Vorstellungen, Befürchtungen und Ängsten, schlug er nicht zurück. Er beugte sich vor und seine Hand legte sich auf ihre Wange. Ihr Atem stockte, wie war das alles nur so weit gekommen? Seine schwarzen Augen hatten etwas an sich, dem sie nicht wieder stehen konnte, sie sogen alles Licht um sich herum ein und sammelten es. Eines Tages, so träumte sie kurz, würde es aus seinem Käfig herausbrechen. Ihr Mund wurde trocken, in ihrem Hals baute sich ein Klumpen aus kratzigem Staub, kein Wort konnte sie nun noch sprechen. Nicht einmal ein Flehen entkam ihren Lippen, sie war gefangen von dem Schauspiel seiner Augen. Sie wusste ganz genau, dass er grausam war, mehr als nur ein paar Seelen ausgelöscht hatte, sich nicht scheute zu verletzten und doch war da mehr. Alles was vorher schwarz-weiß war, hatte seine Farbe verloren, es war alles so neu, dass ihr Kopf dröhnte, sie wusste nicht warum oder was das Gefühl ausgelöst hatte, aber sie drohte zu platzen so viel Emotionen hatten sich in ihr gesammelt. Sie wollte weinen und lachen, aber sie kniete nur vor ihm und starrte weiter in diese schwarzen nachdenklichen Augen. „Du wirst also bleiben?“ Ihr Kopf nickte automatisch auf und ab, er war so vollkommen anders, als sie sich ihn vorgestellt hatte, zuvor hatte ihre Angst sie gelähmt, aber genau jetzt erkannte sie, dass nicht nur sie eine gebrochene Seele war. Er war genau so verloren wie sie und doch war er so viel stärker als sie. Seine Hand senkte sich langsam. Mit einem Mal stand er vor ihr und zog sie auf die Beine, ein unangemessen schüchternes „Sasuke-kun“, kam stockend über ihre Lippen. Ihre Augen waren geweitet, ihr schneller Atem streifte seinen Arm, die Wundern waren lächerlich und trotzdem hatte sie ihn umsorgt, sie war viel zu gut für diese Welt. „Warte bitte auf mich im Wintergarten“, befahl er in einem ruhigen Ton. Mit einem kurzen Nicken eilte sie davon. Was tat er nur hier? Mit gequälten Schritten, stieg er in das warme Badewasser, er stützte seinen Nacken an der Kante ab und ließ sich versinken. Er hatte versucht durch ein hartes Training in den Bergen für Klarheit zu sorgen, er hatte ihr sogar die Chance gegeben, endlich zu gehen, aber diese dumme Frau war da geblieben und hatte seine Wunden versorgt. Er stöhnte genervt auf, er hätte sie ohne weiteres ziehen lassen, doch sie war hier und etwas in ihm gefiel das mehr, als er es wirklich wollte. Sie war eine nette Unterhaltung, es machte ihn auf eine gewisse weise Spaß sie zu provozieren, dennoch schien sie so ausgeglichen und ruhig. Sie erinnerte ihn an einen kleinen vereisten Teich im Moor, still aber dennoch lebendiger, als die meisten Leute es vermuten würden. Und dieser Körper, sie war es sich nicht bewusst, aber verlangte ihm einiges ab, sie nicht schon hier im Bad wieder für sich zu beanspruchen. Diese Kurven hatten etwas Heiliges an sich, was es immer wieder zu erobern galt, nur seine eigene Willenskraft hatte ihn abgehalten. Ihm war absolut schleierhaft, wie sie nur so lange unentdeckt bei den Männern in Konoha geblieben war. Seine Hand ballte sich zu einer Faust. Er schluckte hart und konzentrierte sich wieder darauf, nicht an ihren Körper zu denken oder daran, wie andere an ihren Körper dachten. An etwas, was er für sich beanspruchte und sie hatte es zu gelassen, sie war geblieben und wenn das kein Einverständnis war, dann wusste er nicht mehr was Ja und Nein war. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen, sie gehört nun also ihm. Seine Muskeln entspannten sich langsam, die Tage in der Wildnis waren kalt, nur der Gedanke an sein Ziel hatte ihn daran gehindert, wieder in sein vorgewärmtes Bett zu steigen. Aber da war noch ein zweiter Grund warum er sich so lange fern gehalten hatte, doch diesen Gedanken lies sein Unterbewusstsein nicht aufsteigen. Sein inneres Es wusste, dass es noch zu früh war und ihn überfordern würde. Er ertränkte sein Grinsen im warmen Wasser, sein Kopf war voll mit lauter Gedanken und Erinnerungen, am liebsten hätte er ihn einfach abgenommen. Das einzig klare, war sein Bauchgefühl, ohne weiter seinen Kopf zu benutzen stand er auf und begab sich direkt zum Wintergarten. Am Geländer gelehnt wartete schon die zierliche Gestallt, um die es hauptsächlich in seinem Kopf ging. Ihr langes Haar lag über ihren Schultern, sie hatte ihn nicht einmal bemerkt, so versunken war sie wieder in ihrer Traumwelt, ein zierliches Lächeln huschte flüchtig über ihre Lippen. Ein gewisses Gefühl hätte zu gerne gewusst woran sie dachte, was sie zum lächeln bracht und ob es etwas mit ihm zu tun hatte. Er betrachtete sie weiter, er sog alles von ihr auf, fast taten ihm seine Augen weh, doch er bewegte sich endlich auf sie zu. Ihre Haut war so weich unter seinen Fingern, sie hielt seinem Blick stand als sie sich ihm zuwendete und fragend den Mund öffnete. „Du bleibst aus freiem Willen hier? Bei mir?“ Ein stummes Nicken war ihre Antwort, sie versuchte zu lächeln, aber es erinnerte eher an einer verzerrte Maske. Er stellte sich neben sie und schaut auf diese kleine grüne Insel in einem Meer aus Kälte die draußen herrschte. „Es mein Versuch neu anzufangen“, wisperte sie bedächtig an ihn gewandt. „Glaub nicht, dass ich dir dabei helfen werde. Erwarte nicht, das dir hier überhaupt jemand hilft, du bist auf dich allein gestellt“, meinte er tonlos und doch war es die volle Wahrheit. Ein kleiner Teil in ihm war geweckt, der sie gerne geschützt hätte, aber jede Faser seines Körpers wusste, dass sie hier an diesem Ort von niemand Freundlichkeit zu erwarten hatte. Sie wirkte wesentlich entschlossener, als sie sich an ihn wendete: „Ich weiß, dass es niemanden hier interessiert. Ich werde trotzdem folgen, aber glaube nicht, dass ich deine Meinung teilen werde.“ Zum Ende hin wurde ihre Stimme immer leiser. Seine Hand legte sich um ihre, ein warmer Schauer fuhr über seinen Rücken, sie blickte verdutzt auf seine Hand und dann wieder zu ihm herauf. Ihr Mund war leicht geöffnet und etwas in ihm regte sich. Es war ihm kaum noch möglich seinen Blick abzuwenden, er schob es auf die Zeit draußen, aber es war im unmöglich sich noch länger zurück zu halten. Sein Arm schob sich um ihre Hüfte, begierig darauf ihre Wärme in sich auf zu saugen, wollte er keinen Zentimeter mehr zwischen ihnen lassen. Die blassen Augen weiteten sich unschuldig und beschämtes Rot schlich sich auf ihre Wange. Mit seiner anderen Hand strich er ihr eine Strähne hinters Ohr, er bemerkte wie ein Schauer über ihren Nacken huschte unter seiner Berührung. Es gab nichts wo für sie sich schämen musste, er hatte schon vieles gesehen und ihr Körper gehörte nun auch dazu. Ihm wurde heiß. Sein Blick konnte er nur schwer von ihren vollen Lippen abwenden, die Hitze in ihm wuchs weiter. „Sasuke-kun was…“, ihr Atem stockte überrascht, immer weiter wanderten seine Hände, es gab nichts mehr, was ihn von seinem Ziel abhalten konnte. „Ich will dich“, knurrte er, als er sein Gesicht in ihrem Nacken vergrub um an ihrem zarten Hals zu knabbern. In seinem Kopf gab es nur noch ihren Körper, kurz entschlossen hob er sie hoch und trug sie in seinem Armen in Richtung Schlafzimmer. Das verwunderte Quietschen ihrerseits hatte sich in ein amüsiertes Kichern gewandelt, hätte sie ihn nicht gewollt, wäre sie schon längst geflüchtet schallte es in seinem Kopf wieder. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Mit einem Satz landete sich auf dem großen Bett, ihre Haut brannte angenehm an den Stellen, an den er sie berührt hatte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, es war nicht perfekt, es war in keinster Weise, dass was sie sich immer erträumt hatte und er war ganz und gar nicht der Mann nach dem sie sich gesehnt hatte. Sie hatte sich immer ein kleines gemütliches Häuschen vorgestellt, mit großen Fenstern, damit es überall schön hell war, wenn die Mittagssonne am Himmel stand. Und Naruto hätte sie mit seinem einnehmenden Lächeln begrüßt, als er von einer schweren Mission wieder nach Hause gekommen wäre, zu ihr. Sie hätten gelacht, sich geküsst und er hätte sie ins Schlafzimmer getragen. Er wäre zart und rücksichtsvoll gewesen, hätte sie geliebt wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Er hätte sie in den Armen gehalten und sie wäre friedlich eingeschlafen, genau das war lange Zeit das perfekte Leben für sie gewesen, hatte sie gedacht. Ihr entwich ein lustvolles Keuchen, als sie seine starken Hände besitzergreifend ihr Hüfte schlossen und sie näher zu sich zogen. Seine Küsse verteilte er immer höher gleitend auf ihrem Bauch, wenn es in ihrem Kopf noch etwas gab, woran sie denken konnte, dann das er die Sünde höchstpersönlich sein musste. Viel zu gierig schob er ihr Handtuch zur Seite, um nun seine eifrigen Hände auf die Reise zu schicken. In jedem anderen Moment wäre sie knallrot angelaufen, so nackt wie sie vor ihm lag. Aber sie fühlte sich schön, so wie er sie verlangend beobachtete, war kein Platz für Scharm. Seine Hände erkundeten ihren ganzen Körper, vor Erregung hob sich ihr Becken zu ihm ihn, es war ein wohliges Zittern, dass von ihrem Körper besitz ergriffen hatte und es gab nur ein Mittel dieses Verlangen zu stillen. Seine Küsse brannten wie kleine Feuer auf ihren Brüsten, als er begann mit ihr zu spielen, ihr wurde noch heißer. Keuchend drückte sie ihren Rücken hoch und ungewohnt bestimmend begann sie auf sein Spiel ein zu gehen. Jede ihrer Muskeln war angespannt und wurde unter seinen erfahrenen Berührungen zu einer einzigen nutzlosen Masse, sie konnte sich nur seinen Händen hingeben, so hilflos war sie in seinen Berührungen versunken. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, in dem er sie berührte und auch wieder nicht, dieses Spiel was er mit ihr trieb brachte sie mehr und mehr an ihre Grenzen. Kurz bevor sie dachte, sie würde einfach in sich zusammenfallen, veränderten sich seine Bewegungen und alles bis dahin war bei seinem jetzigen Berührungen vergessen. Sie stöhnte ungezügelt bei seinem Vordringen, es gab nichts mehr an dem sie sich hätte klammern können, ihre Hände wanderten haltsuchend über seinen breiten Rücken. Sie krallte sich reflexartig in seinen Nacken und gab sich nun vollends hin. Ihr Kopf war leer, sie roch nur noch das süßliche Aroma der Begierde und schmeckte die salzige Lust auf ihren Lippen, sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Sie war verloren in einem Paradies, von dem sie bis dahin nicht einmal gewagt hatte zu träumen. Sie hörte sich stöhnen und ihr ganzer Körper war einziges Vibrieren, vielleicht was das alles falsch, sogar das Schlimmste was sie hätte tun können, aber es fühlte sich so unendlich gut an, mehr als nur richtig. Mit einem Feuerwerk, was von abseits ihres Bauches hoch zu ihrem Kopf wanderte, gewann sie langsam wieder ihr Bewusstsein für die Realität. Flach atmend drehte sie sich auf den Bauch und lies ihren Kopf auf ihre zittrigen Arme sinken. Sie lachte in sich hinein, oh nein, dass war ganz gewissen nicht ihre Vorstellung von Glück, aber es war nicht schlecht, auf seine eigene verdreht Art. „Was lachst du denn“, wollte ein etwas irritierter Sasuke neben ihr erfahren. Sie drehte ihren noch immer leeren Kopf zu ihm, ihr Grinsen konnte sie nur schwer unterdrücken. „Nichts“, log sie ihn an und musste dabei wieder Kichern. Es wollte so gar nicht zu ihr passen, das sie kicherte, wenn sie verlegen war wurde sie rot oder gar im schlimmsten Fall fing sie an zu stottern, aber zu kichern war ihr neu. „Du bist seltsam“, meinte er nur trocken und zog sie wieder näher zu sich. Seine Hitze war angenehm auf ihrer Haut und es gab ihr fast das Gefühl zu Hause zu sein. Seine starke Hand hatte sie beschützen um ihre Hüfte gelegt, er hatte seine Augen geschlossen und so konnte sie ohne Scheu seine Mimik betrachten. Er war eindeutig jemand, der sich nahm was er wollte, er hatte auf sie keine Rücksicht genommen und ihr etwas gezeigt, was sie ohne ihn nicht entdeckt hätte. Sie atmete tief ein, ihr Leben war ein einziges Chaos und doch hatte er ihrer seit langem wieder das Gefühl gegeben schön zu sein. Liebe so wie sie es sich immer ausgemalt hatte war das auf gar keinen Fall, dennoch gab er ihr das Gefühl wieder irgendwo hin zugehören, sei es nur in sein Bett. Seine sonst so starre Mimik hatte sich entspannt, vorsichtig strich sie eine Strähne aus seinem Gesicht. Seine Augen waren mit einem Mal auf sie gerichtet. „Warum bist du gegangen“, fragte sie ihn leise. Eigentlich hatte sie keine Antwort erwartete, er war ihr ja keine schuldig, dennoch brannte die Frage schon seit seinem Auftauchen auf ihren Lippen. „Warum bist du geblieben“, konterte ohne ihr eine wirkliche Antwort zu geben. „Aber das hat doch nichts damit zu tun“, brachte sie nur verwundert hervor. Seine rechts Hand begann mit ihren Fingern zu spielen, es schien als ob er sie nicht gehört hatte oder ignorierte er sie? Sie entschied im Stillen, dass er wohl zu keiner Antwort bereit war, innerlich seufzte sie, sie würde ihn wohl nie verstehen. Seine linke Hand strich über ihren Rücken, ein Prickeln folgte sofort an den berührten Stellen. Ob er ihr je erzählen würde was er dachte? Kapitel 10: Bettgeschichten --------------------------- Sie wachte in seinen Armen auf, wie schon fünf Wochen davor, sie hatte sich immer noch nicht an diesen scheinbar perfekten Körper gewöhnt und es zauberte ihr immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Sie fühlte sich so sicher wie noch nie zu vor und all das hatte sie ihrem schlafenden Sasuke zu verdanken. Seit Tagen waren sie kaum zum Schlafen gekommen, so unersättlich war er. Und auch sie hatte noch längst nicht genug. Er hatte sie verändert und sie war dankbar. Aber dennoch gab es etwas in ihr was sie zweifeln ließ, sich in ihr verbissen hatte und sie immer wieder daran erinnerte, dass das hier alles nicht echt sein konnte. Müde und ungelenk drehte sie ihren Arm näher an sich, ihre Schulter knackte geräuschvoll, aber das monotone Atmen hielt an. Sie war nicht verliebt, auf keinen Fall bestätigte ihre Stimme im Kopf schrill, aber diese Momente in seinem Bett waren etwas, an das sie sich gewöhnt hatte. Sie klammerte sich zwanghaft an diese vertraute Zweisamkeit, wenn er wieder unterwegs war und sie alleine in diesem Geisterhaus herumschlich. Oder war es doch eher ein Gefängnis? Sie redeten meist über belanglose Dinge, aber es waren häufig nur wenige Worte, sie vermisste die unbeschwerten Gespräche mit Ino und manchmal, aber dass nur selten, auch ihr altes Leben. Mit leerem Kopf rieb sie sich die Augen, sie wusste nichts mehr, um die Melancholie des Morgens zu vertreiben rieb sie sich nochmal über ihre Augenlieder. Sie wollte nicht mehr zurück schauen, es war zwar nichts besser geworden, aber endlich traf sie ihre eigenen Entscheidungen. Sie schlug ihre Augen auf und sah sich in dem Zimmer um, was sie nun fast jeden Abend bewohnte. Sie war daran sich aufzurichten und ihre Knie an sich zu ziehen. Starke Arme zogen sie wieder zurück in die Wärme des Bettes und an seine einladende Brust. „Noch nicht“, flüsterte seine Lippen nah an ihrem Ohr, sie musste kurz Lächeln, es war töricht gewesen zu glauben er würde noch schlafen, wahrscheinlich hatte er sie schon lange beobachtet, noch bevor sie auf gewacht war. Sie musste nicht fragen seit wann er schon wach war. Ihre Finger wanderten unter die Decke und fuhren langsam seine Bauchmuskeln nach, kaum merklich musste sie schlucken, dieser Körper war so perfekt trainiert. Jeder Muskel war präzise darauf getrimmt wurden allen Bewegungen folgen zu können, die der Kopf anweisen würde, sie konnten töten, aber auch beschützen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie selber irgendwann mal ihren Körper so beherrschen würde können. Seine Hand wanderte um ihre Hüfte und zog sie näher an sich, sie hatte festgestellt, dass ihr diese Geste gefiel, sie war so besitzergreifend und doch führsorglich. „Wann wirst du wieder gehen“, fragte sie vorsichtig in die Stille, seine Hand wanderte weiter über ihren Körper. „Wenn ich muss“, raunte er ihr ins Ohr und rückte noch näher, sie brauchte nicht in seine Augen zu sehen um zu wissen was er wollte. Sie brauchten nicht viele Worte, aber sie wusste genau was er jetzt wollte, ihre Hand blieb ruhig auf seinem Bauch liegen, sie wollte dass er ihr jetzt zu hörte. „Wirst du mir auch irgendwann erzählen was du dort draußen machst? Nein, du wirst mir wohl nicht darauf antworten, aber da gibt es etwas was mich wirklich interessiert“, ihre Stimme war immer leiser geworden, fast schon ein Flüstern. Sie war aufgeregt und sie war sich absolut nicht sicher ob sie weiter reden sollte, „weißt du etwas Neues aus Konoha?“ Er seufzte, gleichzeitig rutschte seine Hand von ihrem Körper runter, es war wohl nicht die beste Idee gewesen nachzufragen. Er war genervt und das ließ er sie in vollen Zügen spüren, sein Blick war stur grade ausgerichtet, sein Blick war undurchdringlich. Warum musste sie auch so dumm sein? „Warum willst du das wissen? Willst du wieder zurück, zurück zu den Menschen die dich so schlecht behandelt haben? Du wärst fast verkauft worden und trotzdem willst du wissen wie es denn geht? Du bist verrückt Weib“, schnaubte er nur noch. Er hatte sich in Rage geredet, sie hatte es noch nie erlebt, dass er sich in etwas so sehr hineingesteigert hatte. Verlegen und ohne so recht die richtigen Worte zu finden, sah sie betrübt auf die Decke, sie zog ihre Hände nah an ihren Körper. Es war schrecklich, in einem Moment fühlte sie sich sicher, nichts da draußen würde zu ihnen durchdringen und mit ein paar Worten von ihm fühlte sie sich wieder klein. Als ob er sie geohrfeigt hätte, es war plötzlich und schmerzhaft, als er sie mit seiner Ansprache aus ihrer kleinen schützenden Welt gerissen hatte. Ihre Hände klammerten sich um ihre Oberarme, ihr Blick wanderte schüchtern zu seinem Gesicht. „Du kannst das nicht einfach so sagen“, kam es brüchig über ihre Lippen. Sein Kopf zuckte ruckartig zu ihren herum, wie eine Schlange die ihre Beute fixierte behielt er sie im Auge. „Warum soll ich das nicht so sagen können“, fragte er leise, bedrohlich, fast schon lauernd. Trotz des Schauers den er ihr über den Rücken wandern ließ, straffte sie ihre Schultern, also sie machte den Versuch. Ihr Blick war nicht so starr und höchstwahrscheinlich nicht mal annähernd so beeindruckend wie seiner, aber sie hielt im Stand. „Weil es da mehr gibt, es gibt Ino, mein Team und die anderen Leute.“ „Was willst du dann noch hier“, schoss es ärgerlich aus seinem Mund, warum fragte er sie das ständig? „Ich will damit nur sagen, dass es da mehr als nur meine Familie gibt. Es gibt auch gute Menschen“, sie konnte kaum noch Atmen und ihr Stimme war noch leiser und brüchiger als zu vor. Er stützte sich auf seinem Ellenbogen ab und war nun leicht über sie gebeugt, er ließ ihr keinen Platz sich wieder zurückzuziehen oder sich zu verstecken. „Ich glaube nicht daran, dass es gute Menschen gibt“, gab er ungerührt zurück, er meinte das wohl vollkommen ernst. „Aber auch du bist einer von den Guten“, gab sie verwirrt von sich, wie konnte er nicht an das Gute in dieser Welt glauben, ohne diese Hoffnung hätte sie nicht so lange gelebt, sie korrigierte sich, überlebt. Er lachte, es klang bitter und böse, da war nichts mehr von der Leidenschaft wie er sie küsste oder wie er sie an sich zog. „Ich gehöre gewiss nicht zu den Guten.“ Sie richtete ihren Blick wieder auf, seine Augen waren immer noch auf sie gerichtet, da war keine Wärme und sie kam sich so dumm vor überhaupt von Konoha angefangen zu haben. „Von deinem Verschwinden wissen scheinbar nicht viele, es wurde keine große Suchaktion gestartet. Manchmal durchqueren ein paar Suchtrupps die Umgebung, aber bis jetzt habe ich noch nicht gesehen, dass sie speziell nach dir suchen. Was dein ehemaliges Team oder Ino machen weiß ich nicht“, gab er plötzlich von sich. Es war so belanglos und unbewegt ausgesprochen wurden, aber es bedeutete ihr viel. „Danke“, hauchte sie verlegen, sie wusste nicht was sie noch sagen oder tun sollte. Diese seltsame Leere hatte sich wider in ihrem Kopf breit gemacht, sie war sich nicht mehr sicher ob sie das alles hätte hören wollen. Man erachtete es also nicht für nötig sie zu suchen, wollte man den Ruf ihrer Familie waren? War sie es nicht wert? Etwas tief in ihr verhärtete sich, es tat mehr weh, als sie sich eingestehen wollte, sie war weggerannt und hatte sich bewusst gegen ihre Zukunft entschieden, aber jetzt sich vorzustellen, dass sie nie wichtig gewesen sein könnte, das war hart. Sie schluckte, sie wusste gar nichts mehr. Warum verdammt war das alles so kompliziert, warum musste das alles jetzt und zu dieser Zeit stattfinden? Als sie gegangen war, bzw. zu flüchten, gab es die Gerüchte in Konoha. Sie hatte selber nicht viel mitbekommen, sie war nur eine von den Medic-Nin die mit im Krankenhaus halfen, deswegen wusste sie nur was die Leute auf den Straßen erzählten, aber was daran wahr war? Man sagte sich flüchtig, eine Gruppe von Attentätern würde Angriffe planen, so spektakulär wie man erwarten würde war das eigentlich nicht. Aber scheinbar machten sich die hohen Mitglieder des Rates mehr Gedanken, als das man es unbeachtet hätte lassen können. Auch wenn sie so viel wie möglich Abstand zu ihrer Familie halten wollte, hatte auch sie bemerkt wie angespannt die Stimmung war, es bannte sich scheinbar etwas großes an. Hatte man sie deswegen versucht sie zu verheiraten, um sie zu schützen oder um neue Verbündete an sich zu binden? Sie schnaubte unbewusst, wieso fing sie an zu glauben, dass sie nur eine von ihnen um ihre Sicherheit gesorgt hätte? „Was machst du da“, holte sie eine irritierte Stimme in das Jetzt zurück, aus dem sie sich in ihre Gedankenwelt geflüchtet hatte. Am liebsten wäre sie in das Bett versunken, in die weiche Matratze und wäre dort einfach stumm liegen geblieben. Unbewusst hatte sich ihre rechte Hand in das Bettlaken gekrallt. Verlegen hob sie ihren Blick und löste langsam ihre verkrampften Finger aus dem weichen Stoff. „Ich hätte nicht nachfragen sollen“, gab sie leise zu. Sein Blick wanderte über ihr leicht gerötetes Gesicht, sie knabberte wieder unbewusst an ihrer Lippe und sie rollte den Stoff der Bettwäsche zwischen ihren Fingern. Sie hatte ihre Emotionen absolut nicht unter Kontrolle, sie war so unverhohlen ehrlich. Eigentlich keine gute Eigenschaft für jemanden in diesem Metier, aber er mochte es, er war sowas nicht gewöhnt, deshalb schätze er es. Sie würde dies nie bewusst machen, immer versuchte sie stark zu sein, aber es war zu einfach zu erraten was sie dachte. Sie war eine durchweg ehrliche Seele und in diesem Moment zog wieder einer dieser Schatten über ihr Gesicht. Er wusste, dass sie traurig war, aber so lang sie nichts sagte würde er nicht weiter nachfragen. Er setzte sich auf und wandte ihr den Rücken zu, es war in Ordnung, sie gehörte ihm und würde ihn nicht angreifen. Sie würde gar nicht an ihn herankommen, dachte er lachend. Es hatte ihn schon ein wenig verwundert, dass sie glaubte, er würde zu den Guten gehören. Sie hatte ihn erlebt, sie wusste was man über ihn sagte und doch hatte sie es absolut ernst gemeint. Sie wollte nicht glauben, dass an seinen Händen Blut klebte, aber er wusste es besser. Er wusste, dass er Konoha aufgegeben hatte um mehr Macht durch Orochimaru zu erlangen um endlich Itachi besiegen zu können, auf seinem Weg das zu erreichen, hatte er eine Spur aus Blut hinter sich gelassen. Es war verwunderlich, dass man ihn damals nicht längst schon gefunden hatte, wahrscheinlich lag es an seinem Lehrer, aber er war sich sehr sicher, dass der Hokage seinen Aufenthaltsort genau kannte. Wenn man gewollt hätte ihn zurück zu holen hätte man es tun können, man hätte nicht Naruto oder Sakura auf ihn angesetzt oder die anderen Kinder, die sie damals noch waren. Seit dem hielt er sich zurück, bedeckt und arbeite nur noch im Dunkeln. Man sollte ihn nicht weiter von seinem Plan abbringen, was er wohl mehr oder weniger geschafft hatte. Müde rieb er sich über sein Gesicht, seit dem sinnlosen Tod Itachis hatte er geschworen seinen Plan zu Ende zu bringen, Madara war mehr oder weniger ein Mittel zum Zweck gewesen, aber nun schrieb er ihm vor welche Missionen er vorzunehmen hatte, es war eine Entwicklung die ihm nicht gefiel. Seit seiner Operation sah er ab und an etwas über sein Blickfeld huschen, immer wenn er sich darauf konzentrierte verschwand es wieder, er drehte sich zu Hinata, die ihn nachdenklich musterte. Sie stellte nun einen neuen Faktor in seinem Plan da, sie lenkte ihn ab und doch war es gut sie hier zu haben, nur bei ihm. Ihre Haare lagen wirsch um ihr Gesicht und die Decke war bauschig um sie gewunden. Er ließ sich auf den Rücken fallen und wartete auf ihre Reaktion, eigentlich wollte er raus, er musste trainieren und seinen Plan ausarbeiten, aber ihre warmen Hände wanderten über seinen Körper und vertrieben die Gedanken an die Zukunft. Der Angriff auf Konoha konnte noch warten, vorerst musste er sich um ihren Körper kümmern und um ihre sinnlichen Lippen. Er hatte die Augen geschlossen, er brauchte nicht zu sehen wohin sie sich bewegte um zu wissen, dass sie ihm wieder nah war. Ihr warmer Duft schmiegte sich um ihren Körper, einen Moment wartete er, dann zog er sie wieder an sich. Sie atmete ruhig, aber er konnte ihre Aufregung fast auf der Zunge spüren, es schmeckte süß und verlockend. Ihr Mund öffnete sich leicht, er hatte auf ihre Einladung gewartet und doch wartete er was sie nun vorhatte. Ihre Lippen begannen ihn zu küssen, die Stellen waren warm und ihr seidiges Haar kitzelte ihn. Er wollte sie jetzt und sie ihn, nur das zählte im Moment. Seine Finger spielten mit ihren, sie waren zart und eigentlich viel zu zerbrechlich um mit Kunais umzugehen. Sie hatte die Augen ruhig geschlossen, sie vertraute ihm zu sehr, wenn er jetzt eins ziehen würde, hätte sie sich nicht wehren können. „Lass mich dir eine Frage stellen, es ist deine Sache ob du darauf antwortest, aber sei ehrlich“, flüsterte sie in seine Richtung. Er legte seinen Kopf schief um ihr Gesicht mit seinem Blick erfassen zu können. „Was willst du wissen“, fragte er überrascht, aber nicht so als ob er wirklich Interesse an dieser Konversation gehabt hätte. Doch wenn er ehrlich zu sich war, dann war er gespannt darauf, welche Frage sie sich traute ihm zu stellen. Sie atmete kurz durch, machte er sie immer noch so verlegen? Insgeheim hätte er gerne gelacht, ein Teil von ihm glaubte, sie hätte es verstanden, aber nun lag er nur da. Schaute stumm auf sie, wie sie ihr Kinn auf einer Hand abstützte die auf seiner Brust lag und versuchte seinem Blick stand zu halten. „Hätte der Hokaghe damals anders entschieden, hätte deine Familie damals anders entschieden, hätte ich reines Blut gehabt, wären wir dann heute auch zusammen in einem Bett aufgewacht?“ Sie atmete leise aus, es klang zu sehr nach angehaltenem Atem, zu stockend, dass es als ein leichtes Ausatmen nach dem Erwachen geklungen hätte. Er hatte selber schon darüber nachgedacht, dann wenn ihn seine neuen Augen wach hielten, er keinen Schlaf fand und auf die zierliche Gestalt, die viel zu friedlich neben ihm schlief, starrte. Hätte, Wäre, Wenn… Aber er war sicher, dass wäre die Geschichte anders verlaufen, sie sich nicht nur als Shinobis begegnet wären. Er war zwar nur der zweite Sohn des Clans gewesen, aber er glaubte, dass Itachi seinen Willen durch gezogen hätte und er die Ehre der arrangierten Hochzeit hätte tragen dürfen. Auch wenn es abgehoben klang, aber jemand wie Sakura wäre nie in Frage gekommen, sie war hübsch, aber sie passte nicht zu ihm und entsprach nicht den Vorstellungen der großen Clans. Er wusste genau welche Regeln die Clans bestimmten, also wäre auch Naruto nie in Frage für Hinata gekommen. Und hätte Konohasregierung nichts gegen eine solche starke Verbindung einzuwenden gehabt, dann wären sie vielleicht verheiratet, würden auf dem Uchiaanwesen leben und hätten vielleicht schon den ersten Sohn. Er wäre traditionshalber auch in der Polizei unter seinem Vater, hoch angesehen aber bestrebt noch mehr zu erreichen, Hinata würde wahrscheinlich im Krankenhaus arbeiten und sie würde ihn jeden Abend freundlich lächelnd begrüßen, so war sie eben. Das sie jemals in der Lage gewesen wäre die Geschicke der Hyugas zu lenken, davon war er absolut nicht überzeugt, wahrscheinlich wäre der Posten auf ihre kleine Schwester zurück gefallen, er stellte sie sich immer lächelnd in einem kleinen Häuschen vor, mit einem Garten voll mit Aprikosen- und Mandelbäumen. Ab und an erlaubte er sich diese Vorstellung, auf eine sehr verdrehte Weise, schön zu finden, sie schön zu finden und die Zukunft die sie möglicher Weise, vielleicht und wenn überhaupt alles gepasst hätte, geführt hätten schön zu finden. „Woher soll ich das wissen?“ Er wurde langsamer, sah ihr nochmal in die hellen, zu leicht zu erschütternde Augen und meinte: „Aber wahrscheinlich wären wir zusammen aufgewacht.“ Sie drehte ihr Gesicht weg, so dass er nicht sehen konnte wie sie leicht errötete, doch die Wärme ihrer Wange an seiner Brust verriet sie. Hätte er etwas Unangebrachtes gesagt? Er schloss kurz lächelnd die Augen, die Frau war doch verrückt, so eine Frage dem meist gesuchten Nukenin zu stellen, an dessen Brust sie sich grade sehr vertraut kuschelte. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, es sich selber einzugestehen, aber es hatte etwas sie so bei sich zu haben. Sie gehörte ihm, sie war sein Eigentum und sie gehörte zu ihm, aber nun stand die Frage im Raum, wie lange noch und er würde ihr gehören? Es reichte, mit einem Ruck setzte er sich auf, unsanft rutschte sie zur Seite und schielte verwundert zu seinem Gesicht, er musste sich endlich wieder auf seinen Plan konzentrieren. Er setzte sich an die Kante seines Bettes und griff grade nach seiner Jacke, als sich warme Arme um seinen Körper schlangen und ihn inne halten ließen. Ihr nackter Oberkörper drückte sich an seinen Rücken und er spürte ihren warmen Atem auf seiner langsam abkühlenden Haut. Ihre weichen Lippen küssten flüchtig seinen Nacken als er leise fragte: „ Hyuga was machst du da?“ „Nimm mich mit“, kam es ihr flehend über die Lippen und wanderte bis zu seinem Ohr. War sie wirklich so verrück? Stöhnend gab er noch und ließ seine Schultern sinken, was hatte er sich hier nur aufgehalst? Die Frau bedeutete Probleme und er konnte grade keine Ablenkungen gebrauchen, eigentlich. So etwas wie ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Sie war wohl nun endgültig übergeschnappt. I'm back, Peace :D Kapitel 11: Ausflug ------------------- Es hatte eine Weile gedauert bis sie sich fertig umgezogen hatte, er nervte ihn schon jetzt warten zu müssen, aber der Pelzmantel, den er ihr vor mehr als einem Monat mitgebracht hatte, stand ihr ganz gut, stellte er zufrieden fest. Sie waren durch den Ausgang den sie bereits kannte, ins Freie getreten, er hatte es vermieden weiter mit ihr zu sprechen. Im Moment war er sich nicht sicher ob da wohl etwas Sinnvolles rauskommen würde, mit ihr zu reden war so eine Sache, sie war zugleich verlegen, aber auch so naiv ehrlich und stellte Fragen, die sie irgendwann Mal in Schwierigkeiten bringen würde. Leise war sie ihm nach draußen gefolgt und nun rührte sie sich nicht mehr, was war nur mit dieser Frau los? Er drehte sich fast schon laut stöhnend um, damit er sie im Blick haben konnte. Der Winter draußen war bissig und er traute ihr nicht zu hier draußen alleine zu Recht zu kommen. Doch sie stand einfach da und sah in den Himmel, es hatte wieder angefangen zu schneien und die sacht fallenden Schneesterne landeten auf ihren Schultern. In dem Mantel wirkte ihre Haut noch blasser und ihre Haare noch schwärzer, sie hatte ihren Blick auf ihn gelegt, aber sie sah durch ihn hindurch. Es war einer dieser Momente in dem sie nicht zu scheu war ihn direkt anzusehen, aber ihr Geist war an einem völlig anderen Ort, ohne weiteres konnte er sie nicht erreichen. Was sie wohl auch gerade dacht, er konnte es nicht deuten und das gefiel ihm nicht. Ob sie sich manchmal auch so fühlte wenn er sie so ansah? Unsichtbar und fern. Grade als er ihr entgegenbluffen wollte, dass sie sich bewegen sollte, kam sie auf ihn zu. Ihr Schritt war ihm zu langsam, sie näherte sich ihm immer viel zu langsam für seinen Geschmack, etwas tief in seinem Magen hatte den Wunsch, sie näher bei sich zu haben, an seiner Seite wäre es einfach sie zu beschützen. Sein Geist lachte bitter, nicht beschützen dachte er zynisch, es wäre leichter für ihn die Distanz zwischen ihnen zu überwinden, dass hatte nichts mit Beschützen zu tun, sie gehörte ihm, deswegen musste sie auch neben ihm stehen. Sie war auf seine Höhe gelangt, ihr Gesicht war dem Wind entgegen gerichtet, auch er sah in die Richtung, konnte aber nicht entdecken was ihren Blick so festhielt, da war nichts außer das Weiß auf den dunklen, scheinbar toten Bäumen die sich auf dem Berg wie ein dichter Blickschutz wanden. Sie spazierten ruhig durch die verschneite Landschaft, innerlich grübelte er was er hätte sagen können, aber da gab es im Moment nichts zu reden und so gingen sie weiter. Er wusste immer genau in welchem Teil des Waldes sie sich gerade aufhielten, als sie auf die Lichtung kamen auf der er sonst trainierte, er sah ihr ein verwundert zu, wie sie stehen blieb und ihn dann lange ansah. Ihre Lippen waren rosig, ihre Wangen hatten einen gesunden Rotschimmer, allgemein wirkte sie gesünder. Ihre Lebensgeister waren wieder in die schöne Hülle zurückgekehrt, die ihn nun fast jeden Abend wärmte, es gefiel ihm, dass sie gekämpft hatte und das sie weiter lebte, wenn er es je vor sich selber zugegeben hätte. Nichts desto trotz die Bauchwunde war nun nur noch eine dünne blasse Linie, doch sie war da und mahnte ihn wie zerbrechlich sie doch eigentlich war. Sie würde nie an Sakura und ihre Fähigkeiten heranreichen oder geschweige denn, denen von ihrem Cousin. „Ich will das du mich trainierst“, brach es so überraschend aus ihr hervor, dass er die Umgebung für einen Moment ignorierte, der Schnee, der schwer auf den Ästen lastete, der Wind, der ruhiger wurde und sich legte oder das Knirschen des Schnees unter den Bewegungen der Waldbewohnern. „Was“, kam es völlig entgeistert über seine Lippen. „Na trainieren, du kannst üben und ich kann meine Fähigkeiten verbessern“, schlug sie eingeschüchtert vor. Seine Schläfe pochte, am liebsten hätte er seine Hand darauf gedrückt, hätte sich um gedreht und wäre tiefer in den Wald gegangen, so weit wie möglich, ganz weit weg. „Ich brauch nicht zu üben Hinata. Ich brauche deine Hilfe nicht, wenn ich wöllte hätte ich dich getötet. Falls es dir entgangen ist, an meinen Händen klebt Blut, ich töte Menschen, ich erpress und foltere Menschen, Männer oder wenn es sein muss Familien. Ich hole mir was ich will, ich schrecke nicht davor zurück was gut oder falsch sein soll. Ich bekomme immer das was ich will, wozu verdammt sollte ich üben. Ich kann es schon, ich kann kämpfen, ich kann töten und ich habe das erreicht was ich wollte“, schnaubte er zynisch in ihre Richtung. Dieses törichte Weib! Seit wann kam sie auf so dumme Ideen, hatte sie zu heiß gebadet oder war sie zu oft an den Bettpfosten gestoßen? Beschämt sah sie zu Boden, ihr irrtümlicher Mut hatte er mit seiner immer drohender werdenden Ansprache zerstört, da war nichts mehr was sie ihm entgegenzusetzen hatte. Er überwand die Distanz zwischen ihnen mit zwei stolzen Schritten, sein Kantana rasselte ungeduldig in seiner Scheide, sie sollte ruhig Angst haben. Angst hielt einen Menschen am Leben und sie sollte endlich schätzen was sie besaß, sie sollte endlich erkennen, dass er nie zu den Guten gehören würde. Er wollte ihr Angst machen, sie sollte ihn endlich fürchten und nicht mehr so schrecklich naiv sein. Wie konnte sie nur daran festhalten, dass er gute Dinge tun könnte, dass es überhaupt etwas gab, was gut oder liebenswert an ihm sein könnte. Er starrte ihr ungeduldig in die Augen, sie sollte endlich erkennen, dass vor ihr ein Monster stand, seine Augen fingen an bedrohlich zu flackern, eine Eigenschaft die nach der Operation das erste Mal aufgetreten war und er beugte sich weiter vor. Er sah von oben auf sie herab, im entging nicht wie sie sich auf die Lippe biss oder da eine kleine verräterische Spur in ihrem Augenwinkel glitzerte. Ihre Haltung veränderte sich schlagartig, sie straffte ihre Schultern und stieß ihn ruckartig von sich. Mit einer schnellen Handbewegung hatte sie sich seines Schwertes bemächtig und hielt es nun zittrig mit beiden Händen umklammernd auf ihn gerichtet, vielleicht war sie ja doch so verrückt wie er selbst. Er hatte all ihre Bewegung vorhergesehen und hatte sich auf das Spiel eingelassen, was auch immer grade durch ihren Kopf spuckte, er würde einfach mal abwarten worauf das hinaus laufen würde. Sie spannte ihren Körper an, auf ihrem Gesicht hatte sich so etwas wie Entschlossenheit breitgemacht, wollte sie ihn etwa töten? Ihr Schlag kam wie erwartet von rechts, mit einer einfachen Handbewegung werte er sie ab, das war doch lächerlich, er sollte das beenden, aber etwas hielt ihn ab. Ihr Keuchen, ihre Haltung und auch den Willen alles zu geben, den sie wie ein Bild auf ihrem Gesicht zur Schau stellte, stoppten ihn, das Spiel vorzeitig zu beenden. Sie griff wieder an, dieses Mal schlug er ihr das Schwert im hohen Bogen aus der Hand und zwang sie, sich mit ihren eigenen Händen zu verteidigen. Sie schlug auf ihn ein, sie hatte ihre Emotionen absolut nicht unter Kontrolle kommentierte er ihre nichtvorhandene Taktik. „Ich kann dir nicht sagen ob es wirklich das ist, was du erreichen wolltest. Ich weiß nicht ob du dein Ziel schon erreicht hast und ich weiß auch nicht ob du glücklich bist. Aber was ich mit absoluter Sicherheit weiß, ist das du es geschafft hast stark zu werden, auch wenn ich nicht bereit bin den gleichen Preis wie du zu bezahlen“, brachte sie keuchend zwischen ihren Lippen hervor, als sie einem seiner belustigten Schläge auswich. „Ich bin gespannt, erklär es mir“, forderte er sie mit funkelnden Augen auf. Ab und an parierte er einen Angriff und konterte, sie kam ihm nie wirklich nah, warum setzte sie nicht ihr Bluterbe ein? „Mein Leben hat sich verändert, es ist eigentlich das reinste Chaos und ich brauche etwas woran ich glauben kann. Denn jeder hat ein bestimmtes Schicksal und ich werde nun einen neuen Weg einschlagen und dazu muss ich stärker werden. Ich muss es schaffen stark zu sein, ich muss es schaffen, um endlich glücklich zu werden“, gestand sie, seinem Geschmack nach viel zu ehrlich. Wie konnte sie nur behaupten das er sein Ziel nicht erreicht hatte und was meinte sie mit glücklich werden, wollte sie etwa mit ihm glücklich werden? War sein Versuch sie von sich fern zu halten so schief gegangen? Er musste ja eine beeindruckende Wirkung auf seine Gegner haben dachte er sarkastisch. Es war genug, er stellte sich gerade hin und schlug sie von sich weg und setzte zu einer schallenden Ohrfeige an. Das Geräusch schallte durch den Wald, es schreckte ein paar Vögel auf, die zerstreut durch die Luft flohen. Er drehte sich um und machte sich auf dem Weg zurück, sollte sie doch hier draußen ihre Stärke suchen, so ein Schwachsinn. Es war dieser kurze Moment in dem seine Sinne anschlugen, es war wie eine Vorahnung, er wich schnell ihrem Schlag aus, scheinbar hatte er sie wütend gemacht. Fein, wenn sie nun ihre ganzen Kräfte nutzt, würde er aufhören nett zu sein, er würde sich weiter zurückhalten, aber mit einer Ohrfeige würde sie nicht noch einmal davon kommen. Er wandte sich wieder der zierlichen Gestalt zu, die entschlossen genug war ihn mit ihrem Byukugan anzugreifen. Ihre Adern umrahmten die hellen Augen und ließ sie sehen wo sein Chakra pulsierte. Sie wollte sich beweisen und er ließ es zu. Es war anstrengender sich zurückzuhalten, um sie nicht ernsthaft zu verletzten statt ihre Angriffe zu kontern. Es ging eine ganze Weile hin und her, sie atmete schwer und auch wenn sie es nicht zeigen wollte, ihre Verletzung machte ihr doch zu schaffen. Plötzlich schwankte sie, hielt sich ihren Bauch und kippte langsam auf ihn zu, hatte er sie etwa erwischt ohne es zu bemerken? Aus ihrem Augenwinkel rann eine einzige blutige Träne und die Adern zogen sich langsam zurück. Er konnte nicht erkennen, wie er es angestellt hatte sie zu treffen, kurz fragte er sich, ob sie aus Tollpatschigkeit einfach nur gestolpert sei? Doch sie schwankte weiter, ihre Knie gaben langsam nach, es war ihm unmöglich sie einfach in den Schnee fallen zu lassen. Er ging einen Schritt auf sie zu, grade als sie begann zu stürzen, hatte er sie schon aufgefangen. „Ich verliere meine Fähigkeit, ich weiß nicht warum oder wie ich es aufhalten kann. Bitte“, sie fiel an seine Brust und er fing sie auf. Ihre traurigen Augen musterten sein Gesicht, die Träne zog eine blutige Bahn hinter sich her, wie hatte er das nur übersehen können? Sie hatte zwar etwas von Bastard gemurmelt, aber er hatte keinen Gedanken daran verschwendet, dass es wirklich eintrat, dass sie wirklich nicht mehr Teil des Clan war. Ihre Mutter musste wohl durch ein zweites Bluterbe ihre Fähigkeiten verändern, aber warum versagte ihr eigener Körper, konnte es sein, dass es ihr wie ihm erging? „Ich glaube, ich muss einen anderen Weg finden stark zu sein und ich glaube es war kein Zufall, dass du mich gefunden hast“, wisperte sie andächtig an seine Schulter, langsam sanken seine Arme um ihre Hüfte. Er legte sein Kinn auf ihre Schulter, etwas in ihm wusste, dass sie Ärger machen würde. „Was willst du damit sagen“, wollte er wissen, rührte sich aber nicht, zu sehr wollte er den Moment in sich aufsaugen. Nur sie zwei, einsam, verloren auf einer Lichtung und doch hielt er sie und sie lehnte sich an ihn. „Wie sind zwei Seiten von ein und derselben Sache, ich weiß nicht warum ausgerechnet du es bist, aber ich glaube fest daran, dass uns mehr verbindet. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich denke, du bist mit meinem Glück und mit meiner Stärke verbunden, ich versteh es selber nicht. Vielleicht weil wir uns so ähneln oder auch nur weil wir zum richtigen Zeitpunkt aufeinander getroffen sind, aber ich kann dich nicht verlassen.“ Ihre Stimme war leise, doch sie war deutlich wahrzunehmen. Er atmete geräuschvoll aus, auch er hatte versucht sich fernzuhalten, hatte sich selber in die Kälte geschickt und bestrafft wenn sein Geist wieder auf Wanderschaft ging. Und doch wenn sie in seine Arme sank, erst dann kam er zur Ruhe, war frei vom Nebel in seinem Kopf und sah die Dinge klarer als er sich es eingestehen wollte. Er hatte sie zwar für sich beansprucht, doch er hätte nie gedacht, dass sein Streben sie zu besitzen, sich in etwas wie ein Umschwärmen gewandelt hatte. Er zog seine Bahnen um sie, wie ein Planet auf seiner vorgeschriebenen Bahn, er hasste sich dafür so schwach zu sein, das Gefühl verschwand wenn sie ihre zarte Hand auf seine Wange legte und er ein kleines Lächeln gewann. Was es auch war, es hatte ihn vollkommen aus dem Konzept gebracht, er war vom Kurs abgeraten und vernachlässigte seinen Plan, aber endlich fühlte er wieder so etwas wie eine Bestimmung. Sie. Einzig und alleine sie lenkte seine Aufmerksamkeit, er konnte sich nicht recht wehren, er musste eingestehen, dass das was sie versucht hatte zu erklären wirklich zutraf. Er stellte sich wieder grade hin und nahm ihr Gesicht in seine Hand, sanft küsste er das Blut fort, es passte so absolut nicht zu ihr und schloss kurz die Augen. „Das ist verrückt! Ich habe es probiert, wirklich, ich wollte dich ziehen lassen, aber ich kann nicht“, gab er zu. Ihre Augen weiteten sich einen Moment und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich weiß“, flüsterte sie in seine Richtung. „Und was machen wir nun“, fragte sie weiter, er kannte die Antwort darauf nicht, er konnte nur hoffen, dass es da wirklich mehr gab als nur die bittere Realität. „Wir werden dein Technik verbessern, das ist erbärmlich“, murrte er, denn er wusste selber nicht wie es weiter gehen sollte. Sie standen ruhig da, sein Herzschlag hatte sich wieder beruhigt, sie musterte weiter aufmerksam seine Mimik. Er hatte sie so wütend gemacht, sie wusste er hatte sich zurückgehalten, gegen ihn würde sie nie eine Chance haben, aber das er sie so unterschätze, hatte stark an ihren Nerven gezerrt. Solange bis sie den Kampf mit ihrer Beherrschung verloren hatte und dann ging eigentlich alles recht schnell, selbst mit ihrer vollen Kraft war sie nur ein schlechter Witz für ihn gewesen. Erst mit ihrer Attacke war sie wieder runtergekommen, ihr Blickfeld hatte sich aufgelöst, sie konnte sein Chakra nicht mehr sehen, stattdessen war da ein trüber Schleier aus Farben gewesen. Ein bitterer, aber vor allem salziger Geschmack lag auf ihrer Zunge, scheinbar hatte sie für einen Moment seine Gefühle gesehen und geschmeckt. Die Kraft war so schnell aus ihr rausgeflossen, dass sie nur noch fallen konnte, doch er war da und hatte sie aufgefangen. Er küsste sie auf die Stirn und das Prickeln auf ihrer Haut versprach ihr, dass er immer da sein würde. Seine Lippen bewegten sich abwärts und hielten inne als sich ihre Münder trafen. Alles war so kompliziert, aber der Kuss war ehrlich. Am Ende war es doch einfacherer als sie es sich beide hätten eingestehen wollen, er rückte noch näher heran um sie vor der Kälte abzuschirmen. Sie schloss wieder die Augen und versuchte sich Klarheit zu verschaffen, aber da war nur das rhythmische Heben seines Oberkörpers, seit wann atmete er so laut? Ihr Kopf schmerzte fürchterlich, es fühlte sich so an als ob ihr Haaransatz Feuer gefangen hätte, man ihr mehrere Tritte gegen den Hinterkopf verpasst hatte und sie gleichzeitig frontal auf einen Baum gestürzt wäre. Am liebsten hätte sie ihren Kopf in seiner Jacke vergraben um endlich etwas Linderung zu spüren, aber ihre guten Manieren hielten sie Gott sei Dank von so einer Torheit ab. Er musste sie schon so für verrückt halten, also musste sie seine Annahmen nicht noch bestärken. Ihr Kopf hatte den ganzen Moment noch nicht ganz verarbeiten können, also standen sie da und Hinata versuchte einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen, zwecklos, denn selbst wenn sie es geschafft hätte etwas daraus zu lesen, ihr Schädel brummte unerträglich. Aber er hatte wirklich gesagt, dass er sie nicht gehen lassen konnte oder war das nur Einbildung gewesen? Hatte sie wirklich all das ausgesprochen was ihre Seele so belastet hatte? Auch wenn sie sich gesträubt hatte und ihn zu Beginn fürchtete, so war sie doch von Anfang an der festen Überzeugung gewesen, dass es Schicksal gewesen sein musste, dass er sie gefunden hatte. Dass er sie verletzt und gequält hatte, ignorierte sie bewusst, denn da war mehr, je länger sie miteinander Zeit verbrachten, desto besser verstand sie ihn und das meist ohne Worte. Auch wenn er glaubte nichts preiszugeben, so wusste sie doch instinktiv wie er sich fühlte, obwohl das ein Uchia nie zugegeben oder ausgesprochen hätte, aber sie hatte Vertrauen in ihr Bauchgefühl. Auch er war verletzt und seine Wunden brauchten lange zum heilen, aber sie hoffte darauf, dass sie seine Schmerzen lindern konnte. Sie hielt sich an der Vorstellung fest, dass er sie brauchte und sie auch ihn. Er hatte ihr etwas gegeben, ein eigenes Leben und er gehörte dazu. Ob sie sich das je erträumt hätte? Nie, aber jetzt war er da, hielt sie in den Armen und ihre Schmerzen ließen langsam nach. Dann war es wohl beschlossene Sache, jede kitschige Vorstellung von einer romantischen Zukunft konnte sie vergessen, nun war er da und beanspruchte ihre volle Aufmerksamkeit. Ein leichtes Prickeln kletterte über ihren Rücken den Hals hoch. Sie trat ein Stück von ihm zurück, sich aus seiner Umarmung zu lösen hatte sie an einiges mehr an Überwindung gekostet, als sie es erwartet hatte, doch nur so konnte sie ihm endlich in die Augen sehen. Die ganze Zeit hatte sie sich gescheut, aus Angst da könnte ein Funken Spott zu sehen sein, jedoch war da nichts als ehrliche Neugier zu sehen. Meinte er es wirklich ernst, glaubte er ihr und war das wahr, was er geflüstert hatte? Sie hoffte es wirklich sehr. Mutig beugte sie sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange, dieser war anders als die Vorherigen, er war schüchtern und sanft. Sie wollte, dass er spürte, wie dankbar sie war auch wenn sie diese neue Versuchung mit Vorsicht angehen würde. Er sah sie an und begann frech zu grinsen, sie war nun endgültig erschüttert, so etwas hatte er noch nie gemacht, zumindest dann nicht, wenn sie ihn beobachtet hatte! „Dir ist klar, dass ich dich schon nackt gesehen habe, also weiß ich nicht ob ich mich aufs Training konzentrieren kann, wenn du dich nach meinen Anweisungen bewegen wirst“, gestand er schelmisch. Herrjeh dachte sie, als ihr das Blut in die Wangen schoss, im Bett war es die eine Sache, aber das er hier draußen so etwas aussprach. Ihre Schamesröte loderte wie eine Signalfackel auf, wie konnte er nur so taktlos sein? Dieser Hauch von Romantik hatte sich in eine peinliche Hitze auf ihren Wangen gewandelt. „Wie soll ich denn jetzt noch was von dir lernen können, wenn ich daran denken musst, wie du mich nackt vor dir siehst“, wisperte sie schockiert. Er grinste und griff nach ihrer Hand, dann zog er sie hinter sich her, was auch immer er vor hatte, sie war nicht in der Lage es zu deuten. Er stellte sie sich nackt vor, brannte es sich weiter in ihr Hirn an, wie sollte sie denn jetzt noch konzentrieren können? „Komm schon“, meinte ihr Gegenüber, als er sie auf die Position gestellt hatte und sich nun auf eine breite Wurzel, die nicht völlig zu geweht war, fallen ließ. „Was soll ich denn jetzt machen“, kam es überrascht aus ihrem Mund. „Ich werde mich nicht wiederholen, also mach genau das was ich sage“, wies er sie streng an, innerlich lächelte sie, offensichtlich gefiel es ihm Befehle zu erteilen, diese Autorität stand ihm. Etwas in ihr fand das anziehend, wofür sie sich nur noch mehr schämte, das war doch verrückt! Vielleicht würde das ganze Chaos doch gut enden. Er forderte viel von ihr, doch sie gab ihr Bestes, immer wieder geriet sie ins Straucheln, nichtsdestotrotz machte sie weiter. Sie bemühte sich wirklich, aber sie war unsagbar schlecht, die einfachsten Angriffstechniken waren nicht sauber, alleine die Defensive war recht solide, aber damit konnte man keine ordentliche Attacke vorbereiten. Ihr Mund hatte sich vor Konzentration zu einer seltsamen Grimasse verzogen, doch nichts ließ ihn auch nur für einen Moment daran zweifeln wie sehr sie das hier wollte. Es war schon süß, sie war süß. Er hätte sie gerne angelächelt, aber in solchen Sachen war er nicht gut, deswegen behielt er sie weiter im Blick und korrigierte weiter die Fehler aus. Es hatte wieder stärker angefangen zu schneien, aber sie wollte nicht aufhören, erst als es dämmerte und er offiziell das Training beendet hatte, fing sie wieder an runter zu kommen. Sie schwitzte und glühte vor Wärme, ein wenig vom Stolz angesteckt, dass sie es durchgezogen hatte, nahm er ihre Hand und sie spazierten zurück. Etwas ungelenk kratzte er sich am Kopf und schielte auf die zierliche Gestalt neben sich, die wieder versonnen zu lächeln begonnen hatte, ob da schon immer diese Wärme gewesen war, wenn sie damit anfing, fragte er sich verstohlen? Ja also... Ich hoffe es ist realistisch geblieben :D gut, vielleicht ein wenig romantisch, aber hey... LG :) Kapitel 12: Offenbarung ----------------------- Er hatte sie ohne Vorwarnung vom Boden gehoben und trug sie die letzten Meter zum Eingang, ihr war es sehr peinlich, dass ihre Knie so zu zittern angefangen hatten und er sich nun ihrer Erbarmen musste. Sie wollte ihm keine Last sein, sie wollte endlich lernen auf ihren eigenen Beinen stehen zu können und sich zu verteidigen, doch schließlich war sie so schwach gewesen, dass sie nun in seinen Armen lag. Sie war wieder knallrot im Gesicht, es war ein Wunder, dass sie nicht wieder in ihre alten Gewohnheiten verfiel und zu stottern begann. Er hatte kein Wort gesagt und schob nun etwas ungelenk die Tür auf und trug sie über die Schwelle, sie hatte sich das Ganze immer etwas anders vorgestellt, sofort belehrte sie ihr Verstand, dass sie nicht so albern sein sollte und sich lieber darauf konzentrieren sollte grade zu stehen ohne umzukippen, statt von Hochzeitsbräuchen zu fantasieren. Ihr Training war anstrengender gewesen, als alles was sie in letzter Zeit getan hatte, sie fragte sich ob sie mit dem Pudding in ihren Beinen je wieder eigenständig stehen würde. „Danke“, murmelte sie unbeholfen an seine Schultern, was auch immer sie draußen im Schnee geklärt hatten war noch nicht zu ihrem Hirn vorgedrungen, war das alles? Waren sie nun die zwei, die nicht wussten wo sie standen, nur wissend, dass sie ohne den Anderen nicht stehen wollten in dieser großen chaotischen Welt? Es war diese angenehme Wärme die sie umschloss als er sie runter ließ und sie für einen Moment so eng bei ihm stand, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spürte. „Hm“, brummte er mit seiner beruhigenden Art und beobachtete sie mit seinen dunklen Augen, es war dieser Blick dem man nicht ausweichen konnte. Schon als sie sich wieder ein Stück von ihm zurückziehen wollte, legte sich sein Arm wieder besitzergreifend um ihre Hüfte, sanft legte sich seine Stirn an ihre und er schloss die Augen. Sie war vollkommen perplex von seiner intimen Geste, er war wesentlich größer als sie, deswegen beugte er sich leicht herunter, bis jetzt hatte er sich für niemanden runter gebeugt, durchfuhr es ihren Geist wie ein Stromschlag. Sie schloss ihre Augen und hielt dieses Bild vor ihrem inneren Auge fest, sie hatte wieder einmal verdrängt, dass er auch so sein konnte, wenn sie in seinem Zimmer waren, dann gab es diese Momente. Aber nun standen sie in einem dieser dunklen alten Gänge und ihre Haut kribbelte und auf ihren Lippen klebte diese Süße der Vorahnung, dass dieser Moment mehr zu bedeuten hatte. Das Kribbeln breitete sich weiter aus, sie lauschte andächtig seinem Atmen und sog alles in sich auf, wie war es nur so weit gekommen, der Augenblick war so unvergleichlich schön, dass sie das Wissen fast schmerzte, dass er bald wieder enden würde. Sie lächelte, denn jedes Ende war ein neuer Anfang, dass wusste sie mit absoluter Sicherheit. „Du machst mich verrückt…“, raunte seine tiefe, viel zu ruhige Stimme ihren Hals entgegen, dass Kribbeln entlud sich wie ein Blitz in ihrem Körper, an der Stelle wo die Worte ihre Haut streiften, am liebsten hätte sie aufgestöhnt, doch zu versunken war sie in seinem Bann. Dieser Mann war tausend Mal gefährlicher als seine Verbrechen, denn er hielt sie gefangen, einfach so und das nur mit einer Geste und vier Worten. Seine frei Hand wanderte zu ihrer Wange, mit dem Daumen strich er über ihre gerötete Wange, seine Hand war so groß und mit Narben übersäht, aber wenn er sie berührte war da nur seine Wärme die sich auf ihrem Gesicht wohlig ausbreitete. „Wie…“, kam es verspätet und als völlig sinnlose Antwort über ihre Lippen. Erst langsam bemerkte sie, wie dumm dieser Mann sie doch mit seinen Händen und Berührungen machte. „Du hast wirklich keine Ahnung, was du für eine Wirkung auf mich hast oder spielst du nur mit mir“, fragte sie ein flüsternder Sasuke, der sich weiter vorgebeugt hatte und nun nah ihrem angespannten Hals war. Sie schluckte, sie waren sich zwar schon auf dieser Weise nah gewesen, aber im Moment hatte sich die Welt gedreht und es hatte sich alles verändert, denn er war drauf und dran jeglichen Wiederstand in ihr zu brechen und sie schließlich zu verführen mit allem was sie hatte, dachte und fühlte. Sein Mund fing an ihren Hals mit Küssen zu besiegeln, die Hitze in ihr war nun zu einem hoch lodernden Feuer geworden. Er stoppte für einen Moment und kostete ihr verzücktes Zucken aus, als seine Lippen die Stelle zwischen Ohr und Kiefer für sich entdeckt hatten, alles in ihr fing an zu brennen, er machte sie verrückt mit seinem Mund. Sein Necken an ihrem Ohrläppchen verbesserte ihre Situation nicht wirklich, unbewusst biss sie sich auf die Unterlippe, versuchte nicht zu stöhnen und schloss ihre Augen um zu verhindern wieder in den Bann seines Blickes gezogen zu werden. "Genau das macht es mir wahnsinnig schwer mich zurück zu halten“, meinte er sie aus den Augenwinkeln betrachtend, sie wusste wirklich nicht, was an ihr so anziehend sein sollte, dass er sich zusammen reißen musste nicht seine Beherrschung zu verlieren. Seine Lippen legten sich nun zärtlich, aber viel zu flüchtig auf ihre Stirn, sehnsüchtig schlug sie die Augen auf. Er raubte ihr den Atem und ohne wirklich zu wissen was sie tat, stürzte sie sich drängend an ihn, er hatte sie so weit getrieben, dass sie all ihre Hemmungen wie Ballast über Bord warf und sich auf das Risiko einließ. Sie drückte sich begierig an ihm, ein dunkles Lachen entkam seiner Kehle, als auch er seinen Wiederstand aufgab. Grob schloss er sie in seine Arme und seine Hände begannen über ihren Körper zu wandern, so standen sie da, mitten im Gang, denn jeder zufälliger Gast betreten hätte können. Er hob sie an und legte seine Hände herrisch um ihre Hüfte, er drückte sie wollend gegen die Wand und sie hätte sich ihm dort voll und ganz hingegeben, hätte er nicht vorher gestoppt. Sie wusste nicht was dazu führte, aber er trug sie kurzer Hand in das nah gelegene Bad und führte dort weiter was sie begonnen hatten. Sie stöhnte lustvoll auf, da gab es nichts mehr was da wichtig gewesen sein könnte, als seine Lippen ihren Körper weiter berührten. Ohne Rücksicht auf Verluste hatte er ihre Kleidung auf dem Boden verteilt und war schneller, als sie sich hätte fragen können, wie er es wohl angestellt hatte aus seiner Kleidung gestiegen um nun weiter zu machen, wonach sie sich so dringend sehnte. Es war wild und ungehalten, doch es war so ehrlich, dass es ihr immer wieder den Atem raubte, sie liebten sich so als ob es ihr letztes Mal sein würden und irgendwie war es das auch, dass was sie vorher waren ließen sie nun endgültig hinter sich, nun konnte keiner der Beiden mehr leugnen, dass da mehr war als nur Lust. Sie stöhnte ungezügelt als sie sich voll und ganz hingab, wie konnte das, was vorher schon so beeindruckend war, sich nochmal um das Doppelte gesteigert haben? Irgendwann in der Bewegung warne sie im Wasser gelandet und beendeten dort, dass was sie angefangen hatten. Völlig atemlos sank sie an seiner Schulter herab, seine Haut war so angenehm warm, dass sie zuließ, dass ihre Gedanken auf Wanderschaft gingen. „Du gehörst zu mir“, meinte er so trocken, als ob er Kommentiert hätte, das ihm Tomaten besser schmeckten als Gurken, aber sie wusste genau was das hieß. Sie lächelte selig, als sie sich einfach in den Moment versinken ließ, dass hier würde ihr keiner nehmen können. Sie gehörten nun wohl zusammen. „Ich werde an deiner Seite sein“, sagte sie so ehrlich, dass es ihr fast Angst machte. Seine Lippen küssten sie verständnisvoll auf ihre verschwitze Stirn und zog sie näher zu sich. Sie konnte nicht anders, als sich für einen Augenblick zu erlauben darauf zu hoffen, dass alles gut werden würde, dass es keine Probleme oder Chaos geben würde, dass sie niemanden schaden würden oder dass auch ihr das Glück endlich zulächelte. Sie war nun an seiner Seite und sie fühlte sich sicher, geborgen und stark, all das war neu für sie und das Gefühl kam einer Droge gleich, ihrer Droge. Mit jedem seiner Berührungen verfiel sie ihm mehr, ein kleiner Teil in ihr schrie, sie wäre am Ende doch nur ein kleines dummes Mädchen, doch der Rest ihres Körpers glaubte nur seiner Zärtlichkeit, wie er ihr über den Rücken strich. Wie ein Schwarz-Weiß-Film durchflog ihr Geist die Erinnerungen. Sie hatte sich damals so sehnlichst gewünscht, dass Naruto-kun sie endlich bemerken würde, aber er hatte immer nur für seine schöne Teamkollegin Augen gehabt. Sie wollte immer stärker werden um ihn auf sich aufmerksam zu machen, aber das hatte sie nur allzu oft in peinliche Situationen gebracht, erst als sie in einen Kuss der zwei Verliebten geplatzt war, ist ihr schmerzlich klar geworden, dass sie nie an Sakuras Stelle sein würde. Sie hatte sich so verkrampft an ihrer Hoffnung fest gehalten es schaffen zu können, aber damals zu sehen wie innig sie sich die zwei begegneten hatte ihr die Augen geöffnet. Sie konnte ihr eigenes Glück nicht an jemanden binden, sie musste endlich lernen sich selber glücklich zu machen. Das war genau ein Jahr her, dann ging alles so schnell, sie wurden ein Paar und plötzlich gab es da noch ein Kind, sie würden eine Familie werden und es tat weh alles teilnahmslos zu beobachten, aber sie hatte kein Recht jemandes Glück zu beeinflussen, nur damit es ihr besser ging. Sie war in ein endloses Loch gefallen, sie war nicht stark genug gewesen sich selber zu befreien und sich endlich selber erlauben glücklich zu werden. Erst mit dieser einen verhängnisvollen Winternacht war sie endgültig versunken, die Tatsache, dass sie nicht einmal mehr eine Familie hatte war so unendlich schwer zu begreifen, dass ihr nur noch ein Ausweg geblieben war. Sie konnte nicht einfach eine fremde Person heiraten oder lieben, wenn sie es selber nicht mal erlaubte, sie war so unendlich traurig, dass es drohte ihre Seele zu zerreißen, Ino wusste es und auch ihr Team, doch jeglicher Versuch sie wieder aufzumuntern waren an ihren eigenen Dämonen gescheitert. Sie konnte es sich nicht mehr erlauben auch nur einen Funken Hoffnung in sich aufkeimen zu lassen. Die Dunkelheit in ihrem Inneren hatte sie schließlich zu ihrem folgenschweren Entschluss getrieben, sie wollte es endgültig schaffen, deswegen war sie so kopflos losgerannt, da war nichts mehr was sie halten konnte. Sie wollte es ein für alle Mal beenden, sich selber beweisen das sie stark war, indem sie sich selber von dem ganzen Unheil befreite, der sie innerlich auffraß. Sie wollte nur einen ruhigen Platz finden und sich dann selber erlösen. Ihr Tod wäre leise und friedlich gewesen, sie hätte wieder gelacht in der Stunde ihres Todes, wärend das Gift sie von innen heraus umgebracht hätte. Doch dann war alles anders gekommen, er hatte sie gezwungen um ihr Leben zu kämpfen, auch wenn sie vorgehabt hatte, sich einfach töten zu lassen. Sie musste einfach weiter machen um ihren Plan wie erdacht durch zuführen, genau das war ihr Gedanke. Er hatte aber etwas anderes mit ihr vorgehabt, auch wenn es sicherlich egoistische Gründe waren, er hatte sie gerettet. Er hatte ihr gezeigt, dass ihre Seele noch da war wo sie immer war und das es sich lohnte am Leben zu bleiben, er war sich der Tatsache nicht bewusst, aber ihr Leben hatte in seinen Händen gelegen und er hatte es gerettet. Sie war ihm so unendlich dankbar und würde ihm für immer etwas schulden, denn endlich hatte sie begriffen, dass sie es wert war um sich selber zu kämpfen, um das was sie machte, gegen das was sie ärgerte und für das was sie glücklich machte. Und im Moment machte er sie so unendlich glücklich. Aber das würde sie ihm nicht sagen. Sie lächelte ihn flüchtig an, als ihr Blick sein Gesicht streifte, bis sie sich wieder friedlich an ihn lehnte. Gedankenverloren hatte sie vor ein paar Minuten noch in die Leere vor ihnen gestarrt und er hatte sich dabei ertappt, wie er darüber nachdachte was sie wohl beschäftigte oder wer und dann war dieses unbekannte Ziehen gewesen, als er sich vorstellte, dass sie an Naruto denken könnte. Er ballte seine Faust kurz und zog sie mit der anderen noch näher, sie gehörte ihm und sollte nicht an andere Männer denken, es gab nur noch Platz für ihn. Am liebsten hätte er laut los geflucht, ihr plötzliches Verhalten hatte ihn alle Bedenken fallen lassen und wäre da nicht Suigetsu am Ende des Ganges aufgetaucht hätte er es ihr im Stehen besorgt. Er wusste, dass ihr Entdecken ihm noch eine Menge Ärger einhandeln würde, Suigetsu würde daraus seine Schlüsse ziehen. Am liebsten würde er laut aufstöhnen, er wusste ja selber, dass das hier nur eine Ablenkung darstellte, aber es war allein seine Sache gewesen. Es war eine heilere Parallelwelt gewesen, in der er hatte abschalten können, doch nun war das Geheimnis gelüftet und er wurde mit einem Donnern in die Realität geholt. Das was sie hier taten war die Realität, sie war bei ihm und das gefiel ihm mehr, als es sollte. Eine Befürchtung manifestierte sich in ihm bitter, auch sie würde bald erfahren, dass das hier echt war, für sie würde es dann keinen Ausweg mehr aus seiner Welt geben und er glaubte nicht daran, dass sie das lange durchhalten würde. Er konnte es nicht zulassen, dass sie hier kaputt ging, er musste sie schützen, vor allem vor sich selber. Er war ihre größte Gefahr, denn er konnte nicht mehr von seinem Plan abweichen Konoha zu zerstören. Er atmete tief durch, ihr seidiges Haar klebte an seiner Brust und ließ ihn kurz vergessen, dass er sich sorgte all das hier zu verlieren, sie zu verlieren. Sie gehörte einfach zu ihm! Ihre weichen Lippen drückten einen sanften Kuss auf seinen Mund, etwas verwundert sah er in ihre weichen Augen, sie lächelte kurz bevor sie aufstand und ihre Sachen aufhob. Er sah ihrem wahrlich perfekten Körper eine Weile hinterher bis sie das Bad verließ, endlich stöhnte er laut auf. Was hatte sie nur mit ihm gemacht? Ihre Weichheit war Gift für ihn und doch sehnte er sich so sehr nach ihrer Nähe und dem kleinen Lächeln, was nur für ihn bestimmt war. Er erkannte, dass er nur verlieren konnte, mit der Zerstörung Konohas würde er auch sie zerstören, aber er konnte nicht einfach so ein Ziel aufgeben, nur damit sie und er vielleicht die Chance auf ein wenig Glück haben würden. Er hatte so lange dafür gekämpft, sein Bruder hatte sich geopfert und da gab es noch eine offene Rechnung zu begleichen und doch, sie lächeln zu sehen war schön. Doch dieses Gefühl würde nicht ausreichen um sich seinem Plan entgegen zu stellen. Sie würde daran zerbrechen, ein kurzer heißer Schmerz durchzuckte sein Brust, die Vorstellung sie so zu verletzten war noch unerträglicher, als die Vorstellung das sie an jemand anderen denken könnte. Was er auch tun sollte, es würde immer Opfer geben. Konoha musste fallen, aber der Gedanke, auch sie dabei zu verlieren, war ein schrecklich bitterer Beigeschmack in seinem Mund. Kapitel 13: Veränderung ----------------------- Er wusste, dass sie in seinem Zimmer auf ihm wartete, wahrscheinlich hatte sie bereits das Bett gemacht, doch sie musste noch warten, denn er hatte etwas zu erledigen. Er schlang kurzer Hand ein Handtuch um seinen Unterkörper und trat auf den Gang, es dauert nicht lange bis sein Teamkollege aus dem Schatten hervortrat. Der Mann mit den weißen Haaren stand grimmig lächelnd vor ihm und lehnte sich drohend vor. „Jetzt versteh ich, warum Karin sich so aufgeregt hat, sie ist verdammt heiß. Ich mein sie hatte dich ja fast hier bestiegen“, er lachte böse auf und seine Augen glitzerten gefährlich. „Wenn du mit ihr fertig bist, würde ich gerne ihr Finger abschneiden, die sind so zierlich und würden sicher eine gute Kette ergeben. Es ist bestimmt geil, wenn sie dich reitet.“ Nur mit Mühe gelang es ihm Suigetsu nicht auf der Stelle durch den Gang zu zerren und ihn zu skalpieren. Niemand würde ihr auch nur ein Haar krümmen schwor er sich selbst, solange er bei ihr war, würde sie niemand anderes berühren. „Hm“, gab er nur unwillig zurück, er war immer noch kurz davor den Schädel seines Gegenübers zu zertrümmern. Suigetsu verschränkte lässig seine Arme hinter seinem Kopf und schielte ihn neugierig von der Seite an, er wusste genau, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte und er fragte sich wie weit er gehen konnte. Ein böses Grinsen entstellte sein Gesicht, es würde ein höllischer Spaß werden! „Du nimmst sie hart oder bevorzugt sie lieber das Blümchengedönß“, stichelt er weiter, in freudiger Erwartung auf eine schockierte Reaktion, des sonst so gefassten Sasuke. Ein breiter Arm packt ihn und drückt ihn ungehalten an die Wand, aus seinen Augen triefte der Hass, wie er es bis jetzt nur ein oder zwei Mal miterlebt hatte. „Geht dich ‘n Scheiß an“, zischt der Schwarzhaarige gefährlich ruhig, bis er wieder von ihm abließ und sich auf den Weg zu seinem Zimmer machte. Er hatte sich schon mehrere Meter entfernt, als er die schneidende Stimme seines Teammitgliedes hört: „Vergiss nicht wofür wir hier einstehen, also lass dich nicht ablenken, dass könnte dich teuer zu stehen kommen.“ Abrupt wendete er sich um und fixierte Suigetsu warnend, würde auch nur einer hier Hand an Hinata legen, dann würden sie nicht lange genug leben um nach Gnade zu winseln. „Sicher nicht“, gab er schließlich möglichst ungerührt von sich und ging seinen Weg weiter. „Das werden wir ja sehen“, hörte er das Zischen hinter sich, bevor er die Tür zu seinem Reich öffnete, wo sie schon wartete. Ihr Anblick ließ ihn zur Ruhe kommen und er schloss die Tür, die Welt da draußen war wieder einmal ausgesperrt. Angespannter als üblich schloss er die Tür hinter sich, kurz stoppte er in seiner Bewegung, sein Gesicht war der Tür zugewandt, was er dachte konnte sie nicht erraten. Sie sah deutlich, wie er seine Faust ballte und sie dann wieder entspannte, bevor er sich endlich zu ihr drehte. „Was ist los…“, wollte sie alarmiert wissen, etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Er bewegte sich schweigend und viel zu langsam auf sie zu, aufgeregt hatte sie sich aufgesetzt und beobachtete genau was er vorhatte. Ohne auf ihre Frage einzugehen, setzte er sich auf die Bettkante und ließ erschöpfter als je zu vor, seine Schultern hängen. Sein Blick war starr auf das dunkle Holz gerichtet und sie wagte es kaum auch nur ein Wort von sich zugeben. Es schien unmöglich ihn dort zu erreichen, wo seine Gedanken auch grade sein mochten. Und das fühlte sich seltsamer Weise wirklich bitter an. Was es auch immer war, dass ihn so sehr beschäftigte, es konnte nichts Gutes sein, denn für sie hatte es immer den Eindruck gemacht, dass Nichts ohne Sasukes Wissen geschah. Er war schon immer ein Mann mit einem Plan gewesen, doch jetzt sah er so ratlos aus und über seine gebeugte Gestalt huschten dunkle Schatten. Sie schluckte schwer, als sie die düsteren Vorahnungen beiseite scheuchte und von hinten ihre Arme um ihn legte, was auch immer ihm solche Sorgen bereitete, sie würde hier an seiner Seite sein. Sie drückte sich enger an seinen nackten Rücken und lehnte ihre gerötete Wange an seine Schulter. Er hatte immer noch seinen Kopf gesenkt und gab ihr keine Chance, zu sehen was er dachte. „Hinata...“, seine Stimme klang brüchig und müde, automatisch schlag sie ihre Arme noch enger um ihn. „Was auch immer passieren wird…“, wieder brach seine Stimme in einem leisen Keuchen ab, nun wuchs auch ihr flaues Gefühl im Magen zunehmest. „Was auch immer passieren wird, ich verspreche dir, dir wird nichts geschehen“, kam es fast lautlos über seine Lippen. Sie wusste nicht ob sie es sich eingebildet hatte. Vollkommen überrascht ließ sie ihre Arme sinken, das Gefühl in ihrem Magen war der Verwunderung gewichen, doch bevor sie sich aufrecht hinsetzen konnte, zogen seine Hände sie wieder zu ihm. Seine Finger kreuzten sich mit ihren und ganz vorsichtig gab er ihr einen Handkuss, viel zu zart für den Sasuke den sie immer gefürchtet hatte. Nach ein paar Minuten der Bewegungslosigkeit ließ er sie los und drehte sich endlich zu ihr, in seinen Augen lag so viel Schmerz, dass es ihr fast das Herz zerrissen hätte. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, ihre Lippen waren trocken und ihr Kopf war leer. Sie konnte sehen wie sehr er litt und doch fühlte sie sich machtlos, gegen diese drohende Dunkelheit, das Einzige was sie tun konnte, war ihn festzuhalten. Sie legte ihre Stirn an seine Brust und hört auf das, immer ruhig scheinende Klopfen, in seiner Brust. „Du wirst mir nicht verraten, was vorgefallen ist“, stellte sie leise fest. Sie wusste, dass er ihr keine Antwort geben würde, langsam zog sie sich zurück und drückte die Decke etwas näher an ihren Körper. Sein Blick folgte ihren Bewegungen, ungewöhnlich zögerlich nährte er sich ihr. Und nun saßen sie da, ein wenig verloren und hielten sich mit Blicken fest. Er hatte sich vor sie gekniet, seine Hände hatte er neben ihr abgelegt und er starrte sie nur an. Gefühlt vergingen Stunden in denen er stumm blieb, ihr Kopfkino drehte sich wild im Kreis und doch schien es keine Lösung zu geben. Sie konnte sich nicht rühren, sein Blick hielt sie gefangen, sie hätte gerne die Decke ein Stück höher gezogen und noch viel lieber hätte sie ihn berührt, doch er erschien ihr auf einmal so weit weg. Sie konnte nicht mehr sagen, welcher Mann da vor ihr saß, so nackt und schön, doch so unendlich fremd. Alles war auf einmal so anders, so wirklich, in der ganzen Zeit, hatte es sich bis zu diesem Zeitpunkt nie so real angefühlt wie jetzt. Sie saß nackt in dem Bett eines fremden Mannes, der sie nun aufmerksam beobachtete. Sie war nicht in der Lage zu sagen was er dachte, dafür kannte sie ihn nicht gut genug, sie war einfach nur eine verstoßene Frau im Bett eines Mannes der eigene Pläne hatte. Umso länger er schwieg, desto mehr wuchs ihre Panik, in den Monaten war sie nie wirklich weiter gekommen. Sie musste scheinbar all ihre Emotionen in ihrem Gesicht getragen haben, denn kaum, dass sie die Hilflosigkeit zu überrollen drohte, spürte sie seine Hand auf ihrer Wange. Große und warm, holte er sie wieder zurück, die Panik haftete weiter an ihr, doch je näher er zu ihr rückte, desto weniger störte es sie noch. Er rückte weiter zu ihr, seine andere Hand legte sich an die freie Wange und alles was sie sehen konnte, waren diese dunklen Augen, voller Schmerz und Leid. Doch über all diese Dunkelheit hätte sie fast das kleine Funkeln übersehen, dieser kurze Moment, der ihr zeigte, dass hinter diesem Shinobi mehr steckte. Dass da jemand war, der sie gerettet hatte. Dieser Augenblick der Angst war wieder in eine Ecke gedrängt wurden, als sie ihn wiedererkannte, diesen Sasuke der bei ihr lag und sie auf eine Weise berührte, die ihren Atem stocken ließ. Sanft ließ er seine Stirn gegen ihre sinken, er wirkte so unendlich müde und sie fühlte sich so machtlos. Was auch immer geschehen war, sie konnte nichts sagen um sein Leiden zu lindern. „Du denkst zu viel nach Weib“, drang seine Stimme rau und tief in ihre Richtung, doch sie war sich nicht sicher ob sie diejenige war, die sich mehr den Kopf zerbrach. Helle Augen studierten ihn besorgt, sie machte sich zu fühl Mühe, heraus zu finden was ihn so beschäftigte. Eigentlich wäre das fast schon charmant gewesen, aber sein Kopf wusste, sie war eine einzige Ablenkung. Und doch konnte er nicht widerstehen, ihre zarte Haut unter seinen Fingern zu spüren oder ihren ruhigen Atem auf sich zu fühlen. Ihre ganze Art beruhigte ihn auf eine Weise die er nicht kannte, sie zog ihn immer wieder und wieder an, es war ihm nicht möglich sich dagegen zu wehren. Alles wofür er so hart gearbeitet hatte, drohte durch einen ihrer Blick zu verblassen, auch wenn er es nicht wahr haben wollte, sie brachte ihm zum Zweifeln? War die Sache, die er sich verschrieben hatte, wirklich der richtige Weg? Am liebsten hätte er sich angezogen und wäre in der Dunkelheit verschwunden, wäre allein durch die Nacht gestreift, auf der Suche nach der perfekten Lösung. Hätte seiner Wut freien Lauf gelassen und hätte alles dafür gegeben sich nicht so schwach zu fühlen. Zierliche Finger drückten ihn sanft von ihr und zwangen ihn seine Augen zu öffnen, es war nie das was er gewollt hatte. Er hatte nie vorgehabt seinen Plan zu überdenken, doch diese unglaublich eigensinnige Frau ließ ihn zweifeln, zweifeln ob seine Entscheidungen richtig waren, richtig für ihn, für sie. Sie legte vorsichtig ihre Lippen auf seine und er erwiderte es sehnsüchtig. All ihre Berührungen ließen ihn vergessen und im Moment, raubte es ihn zu viel Kraft zu zweifeln. Er wollte sie und sie wollte ihn, mehr zählte nicht. All seine Monster wurden wieder in das dunkle Loch gesperrt, aus dem sie versuchten empor zu kriechen. All die Wärme die sie ihm schenkte war so süß und giftig für seine Entschlossenheit, es war ihm nicht geheuer, was für einen Einfluss sie auf seine Entscheidungswilligkeit hatte, aber sie war bei ihm und nur das war wichtig. Es hatte nicht lange gebraucht, da hatte er sich wieder halb auf sie gestürzt und dann war da wieder heiße unauslöschliche Lust zwischen ihnen entflammt. Sie bestieg ihn und trieb sie beide zum Äußersten, ihr verzücktes Keuchen war Musik in seinen Ohren und seine Hände hielten sie weiter fest. Der Moment der Schwerelosigkeit überrollte beide mit unaussprechlicher Kraft und so sanken sie in einander zusammen. Ihr weiches Haar verteilte sich auf seiner Brust und ihr regelmäßiges Schnaufen, ließen ihn grinsen. Seine Hände strichen langsam über ihren schmalen Rücken, was auch immer geschehen sollte, er konnte sie nicht alleine lassen. Sie war sein und jeglicher Versuch eines anderen Mannes würde er mit dem Tod bestrafen. Der nächste Morgen kam früh, er hatte oft wach gelegen und versuchte herauszufinden ob seine Entscheidungen richtig waren, doch seine Gedanken kreisten nur um eins. Um denken zu können musste er raus, es war noch dunkel, als er sich aus der Wärme schlich. Bevor er ging, kontrollierte er, dass sie ruhig schlief und stahl sich dann ihn die Kälte der Morgenluft. Seine Finger waren blutig, er hatte Bäume malträtiert und sich den Kopf zermartert ob es noch irgendwelche Alternativen geben konnte. Kapitel 14: Bultverlust ----------------------- Sie hatte ihn sofort als Uchia identifiziert, seine Augen hatten ihn verraten. Doch anders als Sasuke war er höflicher, als er sie entführte. Er hatte sie freundlich darauf hingewiesen, dass es nur ein paar Minuten dauern würde. Sie hatte sich verteidigt, doch der Versuch scheiterte kläglich, was auch immer sie angestellte haben musste, scheinbar war das nun ihre Strafe. Sie konnte nur zusehen, wie er all ihre Sachen in eine kleine Tasche gestopfte hatte, alles was ihr gehörte wurde verstaut und weg gebraucht. Ihr erging es nicht anders, ihr Körper war betäubt und es war unmöglich sich auch nur ein paar Millimeter zu bewegen. Sie wollte schreien, kämpfen, hier bleiben, aber ihre Stimme war tonlos. Sie fühlte sich in ihren eigenem Körper gefangen. Niemand hatte sie gehört und so musste sie einfach zu sehen, wie er ihr alles wegnahm. Sie kämpfte mit den Tränen, alles in ihr sträubte sich, jedoch hörte ihr Körper nicht mehr auf sie. Und so lag sie da, hoffte, flehte, bettelte, dass Sasuke sie finden würde, aber die Tür blieb zu. Und sie musste weiter zu sehen, wie er ihre Sachen raubte. Keine Minute dauerte ihr Martyrium, dann wandte er sich ihr zu und nutzte ihre Bewegungslosigkeit aus. Seine Finger schlossen sich um ihren Schädel und ihr wurde schwarz vor Augen. Es fühlte sich an als ob sie tagelang über groben Schotter geschleift wurden war. Alles brannte und ihre Haut fühlte sich seltsam taub an. Ihr Blick war verschwommen, benommen wischte sie über ihre Wange, kaum merklich streifte ihr Bewusstsein die Tatsache, dass sie geblutet hatte. Ihre Augen versuchten einen Punkt zu fixieren, doch alles war unter einem grauen Schleier verborgen und wollte sich nicht zeigen. Erschöpft fuhr sie sich durch ihre Haare und probierte sich zu konzentrieren, nur langsam tauchten Umrisse aus dem grauen Meer vor ihr auf. Ein Zittern nahm von ihrem Körper besitz und zwang sie schwer atmend, nach den Umrissen zu greifen. Mühsam zog sie sich weiter vor, kaum dass sie Holz unter ihren Fingern spürte, war alles wieder klar. Geschockt stöhnte sie bei all den Farben auf, was war das nur? Was für ein Spiel trieben ihre Augen nur mit ihr? „Du bist also endlich zu dir gekommen“, drang es aus weiter Ferne in ihr Bewusstsein, panisch drehte sie ihren Kopf in die Richtung und da saß er. Am liebsten wäre sie wieder in den Schleier gekrochen, Hauptsache so weit weg wie möglich von diesem Mann. Da haftete etwas an ihm, was ihr eine unglaubliche Angst machte, ihre Kehle schnürte sich ruckartig zusammen. „Keine Sorge Liebes, du interessierst mich nicht“, meinte die tiefe Stimme sanft. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust, alles in ihr schrie danach zu flüchten. „Was“, kam es verstört über ihre Lippen. Ihre Augen suchten verzweifelt nach einem Ausweg, erst jetzt fiel ihr auf, dass sie in einer einfachen Hütte gefangen war. „Du musst wissen, dein Auftauchen war nie geplant, aber offensichtlich hatte Sasuke daran Gefallen gefunden. Nur das er wegen dir an unserem Ziel zweifelt, ist unakzeptabel, deswegen musstest du, als Störfaktor, aus seinem Umfeld entfernt werden“, seine Augen verfolgten belustigt, wie sie immer weiter vor ihm zurück wich, „An dieser Stelle ist es üblich, dass ich dich töte. Nur wie du selbst festgestellt haben wirst, versagt dein Körper bereits.“ Mit einem Satz stand er neben ihr und sein kalter Blick bohrte sich in ihre Augen. Wieder erfasste sie das beklemmende Gefühl, dass der Sauerstoff aus ihren Lungen gepresst wurde. Ihr Körper war taub vor Schmerz. „Es ist faszinierend, bis jetzt habe ich das Phänomen nur einmal indem vergangenem Jahrhundert gesehen. Schon erstaunlich, so ein starkes Bluterbe und so ein schwacher Körper. Was für eine Ironie und du kannst nichts dagegen machen, ich denke du hast nicht mehr lange, die Zeichen sind weit fortgeschritten. Was für eine Verschwendung, aber dein Körper scheint einfach aufzugeben. Wie dem auch sei, ich muss mich verabschieden, denn ich habe einen Angriff zu koordinieren. Du entschuldigst“, verabschiedete er sich mit einem kurzen Nicken, etwas traf sie an der Schläfe, dann war wieder alles dunkel. Stille. In ihrer Vorstellung hatte sich der Tod immer milder angefühlt, ruhiger und weniger schmerzhaft. Ihre Lippen brannten unaufhörlich, alles wehrte sich in ihr hinzunehmen, dass das alles gewesen sein sollte. Ruckartig schlug sie ihre Augen auf, es war alles so hell um sie herum, dass sie kurz die Augen zusammen kniff. Sie musste wohl mehrere Tage außer Gefecht gesetzt wurden sein, völlig entkräftet rollte sie sich auf den Bauch, ihre Rippen krachten gegen den harten Boden. Und eine kleine Stimme flüsterte, dass sie alles andere als tot war. Langsam robbte sie sich weiter vor, Zentimeter um Zentimeter zog sie sich weiter zur Tür. Wie sie an die Klinke gekommen war, wusste sie nicht, nur das die Sonne sie blendete, als ein spaltbreit Licht in das Haus flutete. Schmerzhaft kniff sie ihre Augen zusammen, doch sie durfte jetzt nicht aufgeben. Ihre Haut schrammte über die Holzkante, unbeholfen rutschte sie über die abgelaufenen Holzstufen und landete hart im Dreck. Im ersten Moment realisierte sie nicht wo sie war oder was um sie herum geschah. Qualm drang in ihre Nase und sie konnte ein Husten nicht unterdrücken, auf ihrer Zunge schmeckte sie den aufgewirbelten Staub, der in der Hitze flimmerte. Der Wind drehte sich und noch mehr Dreck wehte in ihre Richtung, sie keuchte immer wieder, sie war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Nur wenn sie jetzt in zwischen den noch glimmenden Gebäuderesten liegen blieb, würde sie nie eine Chance haben. Weiter hustend quälte sie sich über den geschwärzten Weg, der getaute Schnee hatte braune Pfützen hinterlassen, doch sie musste weiter. Immer weiter kratzte sie sich ihre Knie auf, der Wunden brannten höllisch, sie hätte zu gern geschrien. Ihr Mund war zu trocken um auch nur einen Ton hervor zubekommen und ein trauriges Krächzten war alles, was noch über ihre Lippen kam. „Hier drüben, eine Zivilistin“, schrie jemand vor ihr. Eine Explosion erschütterte den Boden unweit von ihr, etwas Gewaltiges war eingeschlagen. Sie bekam keine Luft mehr und rollte sich zur Seite, Blut klebte auf ihrer Zunge und über sich sah sie den rußgeschwärzten Himmel. „Schnell“, schrie jemand neben ihrem Ohr, dass man sie anhob, war nur noch entfernt spürbar. „Sie ist stark dehydriert, wir müssen sie zu einer Versorgungsstelle bringen“, wurde über den Lärm hinweggebrüllt, doch ihr Verstand versank langsam wieder im Trüben. Dieses Mal fühlte sie sich besser als sie aufwachte, noch nicht gut, aber besser. Sie blinzelte kurz und setzte sich langsam auf, um sie herum war notdürftig eine Krankenstation unter einem grünen Zelt errichtet wurden. Die Maske mit dem Sauerstoff schob sie sachte über ihren Kopf und versuchte die Orientierung wiederzuerlangen. Es war alles so unwirklich, in einem Augenblick hatte sie noch in seinem Bett gelegen und nun war sie in irgendeiner brennenden Hölle gelandet. In ihrem Kopf dröhnte es. „Hey ganz ruhig Kleines, du hast Glück, dass die Jungs dich da draußen gefunden haben“, sprach die Frau, die sich mit dem Rücken zugewandt um einen weiteren Verletzten versorgte. Verständnislos saß sich Hinata weiter um, das war alles so fremd. „Was ist hier passiert“, fragte sie die Krankenschwester leise. „Die Angriffe haben sich auf die Stadt verlagert, irgendwann muss Suna eingetroffen sein, wir werden hier nur spärlich mit Nachrichten beliefert. Ich glaube das ist schon zwei Tage her, seit dem haben wir noch nichts Neues erfahren“, sprach die Dame weiter und schritt zum nächsten Patienten. Mühsam stand Hinata auf, griff nach einem Tuch und zog sich die Infusion raus. Das Blut ließ schnell über ihren Arm, doch sie drückte so fest sie konnte auf die Stelle, hier gab es offensichtlich Menschen, die das dringender brauchten. „Ich hab dir doch gesagt… Herrjehmine, du sollst das doch drinnen lassen“, schnaufte die Frau überrascht, als sie auf Hinata zu eilte. Sie versuchte sie wieder auf das Feldbett zu drücken, doch Hinata konnte nicht einfach nur hier herum liegen. Sanft schob sie die Hand weg und sah der Frau in die Augen, kaum merklich wurde es still. Ihre Augen wurden immer größer und ihr Mund klappte ungläubig auf und wieder zu. „Gnädige Frau, ich wusste ja nicht…“, stammelte sie verlegen, als sie erkannt hatte wer da vor ihr stand. „Danke“, flüsterte sie und hielt ihr den Infusionsschlauch hin, die Flüssigkeit tropft unaufhörlich zu Boden. Verständnisvoll sah sie ihr tief in die Augen, aber sie hatte keine Zeit, sie wusste ja nicht mal wie lang sie eigentlich schon im Dunkeln getappt war. Sie eilte nach draußen und fand sich auf einem riesigen Schlachtfeld wieder. Überall qualmte es, hier und da wurden Verletzte gestürzt und alles was sie sah war Zerstörung. Sie fühlte sich so unendlich schwach, was war nur geschehen? Ein stechender Schmerz zog sich durch ihre Brust. Sie taumelte nach vorn, doch schaffte es das Gleichgewicht zu halten, egal was geschehen war, sie musste nach Konoha. Überall waren Kämpfe ausgebrochen und sie hatte kaum noch Kraft zu rennen. Ihr Weg war mühsam, alles war so kräftezehrend, doch sie konnte noch nicht aufgeben, nicht jetzt. Zwischen einen der Lage hatte man ihr eine Wasserflasche in die Hand gedrückt, die Flüssigkeit brannte auf ihren aufgerissenen Lippen, ihre Beine waren zittrig und ihre Haut war geschunden, doch sie hatte keine Wahl. Je näher sie den Stadtmauern kam, desto größer waren die Verwüstungen, ganze Häuserblocks waren in Schutt und Asche zerlegt wurden. Es tat ihr alles so weh. Die Kämpfe mussten schon etwas länger vorbei sein, denn überall trug man Verletzte davon und räumte die Straßen vom Schutt frei. Es wirkte fast alltäglich. Und dann sah sie es, ein gewaltiger Lichtblitz hatte die Wolken förmlich gesprengt. Eine Druckwelle fegte durch die Stadt, Dreck wurde aufgewühlt und das ganze Chaos wurde sichtbar. Alles war er sich erhofft hatte, lag als Staub vor ihm. Seine Revolution war ein Witz gewesen, es war nur ein perfider Plan Madaras gewesen und er war seine rechte Hand gewesen, aber nun steckte er hier mit drin. An seinen Händen klebte das Blut von zu vielen Menschen, er konnte nicht mehr umdrehen, selbst als alles brannte. Als das Blut seines letzten Verwandten in der anderen Dimension vergossen wurde, war ihm klar, dass das hier enden musste. Auch als nur noch er und Naruto übrig waren. Ein Schlag traf ihn im Magen, er hustete, spuckte das Blut aus und fixierte die entschlossenen blauen Augen. Es gab nur noch eins zu tun. Nur noch ein Schlag und dann würde es sich zeigen, er hatte viel Fehler gemacht, aber nun standen sie sich gegenüber und es musste ein für alle Mal beendet werden. Entschlossen stürmten sie auf einander zu. Licht. Stille. Farben explodierten vor seinen Augen, sein Kopf drohte zu zerplatzen und ein endlos langer Film zog in seinem Inneren, die immer gleichen Bahnen. Er sah nochmal ihr Gesicht, schön und doch vergessen. Der Schmerz erfasste ihn wie einen Tritt ins Gesicht. Jeder Faser in seinem Körper tat weh. Alles brannte und das Atmen wurde ihm schwer. „Du bist wieder bei Bewusstsein“, war das erste was er als nächstes hörte. „Scheinbar kannst du dich auch nicht bewegen, wir haben zu viel Blut verloren. Wir werden hier wohl sterben…“, flüsterte sein Freund aus Kindertagen neben ihm. Blutverschmiert starrte er in den Himmel über ihnen, es hatte wieder angefangen zu schneien. „Wieso hast du das getan“, wollte er mit gebrochener Stimme von ihm wissen. Doch erst nach einer langen Pause bekam er seine Antwort: „Weil wir Freunde sind.“ So blieben sie eine Zeit lang liegen, hörten dem jeweils anderen zu, wie er versuchte nicht zu laut zu Stöhnen, als die nächste Schmerzwelle sie überrollte. „Du hast gewonnen“, murmelte Sasuke leise vor sich her, doch er hatte ihn verstanden. Alles wofür er gekämpft hatte, stellte sich im Nachhinein als großer Fehler heraus, er hatte oft falsche Entscheidungen getroffen und dafür musste er jetzt grade stehen. Und wenn er hier sterben würde, dann würde er das akzeptieren, Naruto hatte ihn besiegt und er war im Moment einfach schrecklich müde. Irgendwo hatte sich Geröll gelöst und flog den Krater herunter indem sie lagen und langsam verbluteten. Es kamen immer größere Brocken gerutscht und dann hörte er die Schritte. Er war nicht in der Lage sich um zu sehen. Er war darauf angewiesen liegen zu bleiben und warten zu müssen. Stoff raschelte leise, als jemand zwischen ihnen auf die Knie fiel. Ein verschlissener, blutbefleckter Kimono tauchte in seinem Sichtfeld auf. Leise begann sie zu weinen und blutige Tränen bahnten sich ihren Weg über ihr erschöpftes Gesicht. „Was habt ihr nur getan…“, wisperte eine tränenerstickte Stimme neben ihm. Nur sehr langsam konnte er seinen Kopf in ihre Richtung drehen. „Hinata“, murmelte Naruto bedrückt und wich ihrem Blick aus. Er hingegen starrte in die unendlich traurigen Augen der jungen Frau. Ihr Gesicht war zu einer schmerzerfüllten Maske verzerrt, der unentwegt Tränen über die Wangen rollten. Ihre Hand legte sich vorsichtig auf seine Brust, mit seiner brauchbaren Hand griff er nach ihrer. „Es tut mir leid“, flüsterte er nur, denn was sollte er auch anders sagen? Sie rutschte näher zu ihm und wischte sich kurz über ihr Gesicht. Das Blut aus ihren Augen war nun vollkommen verschmiert, so in allem sah sie viel zu ausgezehrt aus und ihre Haut war mit Wunden übersät, es wollte nicht zu dem Bild aus seiner Erinnerung passen. Ihre Finger verstärkten ihren Griff und ihre Blicke trafen sich. „Du weißt doch, ich bin an deiner Seite“, wisperte sie verzweifelt. Mit einem stummen Lächeln versuchte er ihr zu zunicken, aber ihm tat einfach alles weh. Ihre weiche Haut lag warm auf seiner, es fiel ihm so schwer ihr in die Augen zu sehen. „Du warst nicht da…“, seine Stimme war ungewohnt rau in seinen Ohren, fast schon rauchig. Ihr Blick wich seinem aus und starrte auf seine Verletzungen. „Ich weiß“, kam es stockend über ihre Lippen. Aufmerksam betrachtete er, wie zaghaft nach den offenen Stellen tastete, er versuchte sein Gesicht nicht zu sehr zu verziehen, was ihm nur mit mäßigem Erfolg gelang. Fahrig versuchte sie die Stelle zu bedecken und drückte etwas Stoff auf die Wunde um das Blut zu stoppen. Seine Hand hielt sie davon ab, sie weiter um etwas zu bemühen, was sie nicht ändern konnte. „Lass…Lass gut sein Hinata“, kraftlos schloss er die Augen, zarte Finger schoben ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. Für einen kurzen Moment genoss er, wie sie sich anfühlte, dann erlag der der nächsten Schmerzwelle und verfluchte seinen schwachen Körper. „Ich..i-ich weiß nicht, was ich machen soll“, kam es leise über ihre Lippen. Eine Art Lächeln zwang er sich auf sein Gesicht und versuchte ihren Blick noch einmal einzufangen. „Ist schon okey“, murmelte er erschöpft. Denn mit einiger Anstrengung hatte er es geschafft, seinen rechten Arm zu heben und ihr kurz über die Wange zu streicheln, wieder liefen ihre Tränen stumm übers Gesicht, doch er war nicht mehr in der Lage, sie davon abzuhalten. Alles was danach kam, war nur noch ein Rauschen in seinen Ohren gewesen, irgendjemand hatte sie gefunden, in diesem gottverdammten Krater. Er wurde getragen, aber er spürte ihre Nähe nicht mehr. Es fiel ihm schwer, der Versuchung nicht nach zu geben, sich einfach ins Dunkle treiben zu lassen. Diese Schmerzen. Sein Körper wehrte sich ab und an gegen die Qualen, doch auch er war irgendwann müde geworden. Er hatte seine Augen fest geschlossen und sehnte sich nach ihrer Wärme. Aber er war wieder alleine. Kapitel 15: Krankenhausaufenthalt --------------------------------- Er konnte nicht abschätzen wie lang er schon in dem Krankenbett gelegen hatte, seine Wunden waren verarztet wurden und er fragte sich warum man das getan hatte? Es war doch verrückt, er hatte die halbe Stadt zerlegt, wollte die Regierung stürzen und dann half man ihm. Alles was er im Moment fühlte war Verwirrung und Reue. Seine Hand wanderte zu seinem linken Arm, es war ungewohnt da nur noch einen nutzlosen Stumpen zu fühlen. Genervt rieb er sich über die Augen und sah sich in dem sterilen Raum um, womit hatte er das nur verdient? „Sasuke“, ohne Anzuklopfen war Naruto herein spaziert und musterte ihn aufmerksam. Er ignorierte ihn und starrte weiter auf den weißen Punkt an der weißen Wand. „Hinata-chan hat grade eine Untersuchung, es scheint nicht gut zu laufen“, er wirkte zerknirscht, fahrig glitt seine linke Hand durch seine ungemachten Haare. Ihre Blicke trafen sich kurz, Naruto hatte ihn als Einzigen besucht und immer wieder probiert, ihn zum Reden zu bringen, doch er war stumm geblieben. Es genügte ein stummes Nicken, dann stand er auf und folgte ihm, nicht dass es ihn sonderlich interessiert hätte, aber er brachte das um die Langeweile zu vertreiben. Er hatte mitbekommen, dass man sie auch hier her gebracht hatte, aber hatte es bis jetzt nicht gewagt zu ihr zu gehen. Geschweige denn, er hätte es gekonnt, denn vor ihrem Zimmer hatte ihr Clan Wachposten stationiert, die gewiss nicht darauf aus waren, ihn zu ihr zu lassen. Trotzdem hatte er jedes Mal vor dem Untersuchungsraum gewartet, als erfahren hatte, dass sie dort war. Schweigend folgte er dem Blondschopf und schließlich setzten sie sich auf die freien Sitzplätze vor der dunklen Tür mit dem kleinen Milchglasfenster. Sie warteten ohne zu sprechen und starrten auf die Tür. Ab und an hört man laute Anweisung, doch dann war alles wieder stumm und dann war da wieder ihr Schweigen, das sich im gesamten Gang breit gemacht hatte. In den zwei Stunden hatten sie nicht mit einander gesprochen, Naruto hatte es nicht mal probiert, ihn zum Reden zu bringen, wofür er ihm fast schon dankbar war. Irgendwann tauchte Sakura auf, legte führsorglich ihre Hand auf die Schulter ihres Verlobten und beobachte, wie sich ihre ehemaligen Teamkollegen auf die Tür vor ihnen konzentrierten. Sanft strich sie über die zerzausten Haare, er spürte den Vorwurf in ihrem Blick, wenn sie ihn heimlich anstarrte. Auch das hatte er ignoriert. Als sich Naruto erhob, blieb er sitzen ohne etwas zu sagen. Es verging eine weitere Stunde, dann wurde die Tür geöffnet, das war sein Zeichen wieder zu verschwinden. Er stand auf und war grade dabei zu verschwinden, da murmelte sie: „Wie lang willst du noch hier rumsitzen, sprich mit ihr oder verschwinde.“ Überrascht starrte er Tsunade an und wusste im ersten Augenblick nicht, wie er reagieren sollte. War seine Anwesenheit nicht prinzipiell störend, warum sollte er dann der entführt geglaubten Hyuga so nahkommen dürfen. Zweifelnd hob er eine Augenbraue, war das ein verdammter Witz? Sie lehnte weiter unbeeindruckt am Türrahmen und wartete auf seine Antwort, als er sich entschloss um zu drehen, deute sie mit einem Nicken in den Raum, denn er so lange im Auge behalten hatte. Langsam ging er durch den Türrahmen und sah sich aufmerksam um. Sein Blick blieb an ihr kleben, hinter sich hörte er, wie die Tür zu geschoben wurde, sie waren alleine. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Züge, ihr Körper war an manchen Stellen verbunden, ähnlich wie er, waren auch ihre Verletzungen sorgfältig behandelt wurden. Sie saß in einem Rollstuhl nah beim Fenster, um sie herum waren Geräte aufgestellt wurden, von denen er nicht mal den Namen kannte. Schweigend stellte er sich an das Fenster und fixierte sie weiter, sie war viel zu dünn für seinen Geschmack. „Ich weiß, dass du die letzten Nächte immer in meinem Zimmer warst“, murmelte sie verlegen und sah zu dem sandfarbenen Boden. Ertappt, er war fast versucht sich zu verteidigen, aber er konnte nichts weiter sagen und starrte weiter an die genähten Stellen an ihren Schläfen. Etwas unwohl legte sie ihre Finger auf die Stelle, die er so intensiv angestarrt hatte, zog sie aber sofort wieder zurück. Unbewusst stieß er sich vom Fenster ab und machte einen Schritt auf sie zu, eine Hand stützte sich auf die Armlehne des Rollstuhls ab und er beugte sich weiter vor. Er konnte nicht sagen, was diese Frau an sich hatte, aber sie verleitete ihn immer wieder zu solchen Sachen. Er hörte sie schlucken und musste sich ein Lächeln verkneifen. „Wo warst du“, raunte er herausfordernd in ihre Richtung und starrte in die traurigen hellen Augen vor ihm. Sie biss sich auf ihre Lippen und wollte ausweichen, doch er ließ ihr keinen Platz, er wollte endlich eine Antwort haben. „Ich weiß es nicht genau, nicht weit von Konoha entfernt denke ich. Madara hat…“, ihre Stimme brach ab, als sie bemerkt hatte wie angespannt sein Kiffer war. Wie hatte er das nur nicht bemerken können? Seine Hand verkrampfte sich zu einer Faust, zaghaft legten sich zierliche Hände um seine Hand, mit einer stummen Bitte lockerte er seinen Griff und ließ zu, dass sie seine Hand nahm. „Ich bin hier“, wisperte ihre weiche Stimme viel zu leise, um ihn davon abzulenken, dass sie nur wegen ihm in Gefahr geraten war. Nur wegen ihm saß sie nun verletzt vor ihm, ein Klumpen hatte sich in seinem Hals gebildet und er hatte keine Ahnung, wie er diese Gefühle je wieder loswerden sollte. Ihre weichen Finger legten sich vorsichtig auf seine Wange und er wurde sanft in die Realität zurückgeholt, große Augen sahen besorgte in sein Gesicht, er würde sich das nie verzeihen. „Tsunade-sama meint, es ist ein Gendefekt, sie versuchen ihn zu beheben, wissen aber nicht wo sie anfangen sollen. Es ist alles instabil und sie wissen nicht, was ein neuer Anfall für Folgen haben könnte“, hauchte sie gebrochen in den Raum. Zu gern hätte er sie so berührt wie sie es tat, aber er war zu starr um sich zu rühren. Er hatte nichts weiter zu ihr gesagt, als er gegangen war. Traurig hatte sie ihm hinterher gesehen, sie konnte genau sehen wie sehr er litt. Es war unverzeihlich was er getan hatte, aber sie wollte in seiner Nähe sein. Dass er sich jede Nacht heimlich durch ihr Fenster gestohlen hatte, war ihr nicht entgangen, doch so wie vor ein paar Augenblicke, hatte er nichts gesagt. „Hinata-chan, wir müssen los“, holte sie Tsunade aus ihren Gedanken. Sie wurde aus dem Zimmer geschoben, wieder einmal sah sie die gleichen Bilder in den Gängen, resigniert stellte sie fest, dass sie nur noch 10 Meter von ihrem Zimmer entfernt war. Man hatte eine Leibwache zur Verfügung gestellt, um ihren Schutz zu sichern, doch sie fühlte sich wie eine Gefangene. Kaum das sie angekommen war, wurde die Tür aufgehalten und sie sah schon das nächste Übel. „Clanangelegenheiten, entschuldige, aber da muss ich mich raushalten“, flüsterte die blonde Frau missmutig und verließ den Raum ohne ein Wort der Verabschiedung. Ihr Blick traf den ihres Vaters, seine Augen waren hart und verhießen nichts Gutes. Neben ihm standen mehrere Mitglieder des Rates, was sie weitaus mehr beunruhigte. Und dann ging es los, sie schwieg die gesamte Zeit über, eine Angewohnheit, die sie sich von einer bestimmten Person angeeignet hatte. Man machte ihr Vorwürfe, erklärte, dass so ein Verhalten unakzeptabel war und schrieb ihr vor, wie sich in Zukunft verhalten sollte. Und dann wurde es noch schrecklicher, eine Tatsache, die sie zuvor nicht glauben konnte, aber dann kamen sie auf ihre Ehre zu sprechen. Man warf ihr vor sich wie eine Hure verhalten zu haben, sie hätte das Ansehen der Familie in den Schmutz gezogen und die Chance sie nun reich zu verheiraten standen bei weniger als zehn Prozent. Auf Anweisung des Clans hatte man sie untersuchen lassen, zu ihrem Missfallen, stellten sie fest, dass sie keine Jungfrau mehr war. Oh wie hatte sie sich in diesem Moment nackt und verletzlich gefühlt. Sie schluckte hart, hielt ihre Tränen zurück und starrte stur aus dem Fenster. Alles was sie versucht hatte hinter sich zu lassen, hatte sie wieder eingeholt und schrieb ihr nun vor, was sie zu lassen hatte. Die Tür fiel laut ins Schloss, man hatte ihr gesagt, nach ihrer Behandlung, würde man einen Mann für sie suchen. Dann waren alle gegangen und hatten sie alleine zurück gelassen, ohne ein weiteres Wort, ohne Blumen oder irgendwelche Besserungsglückwünsche. Sie atmete geräuschvoll aus. Das war alles zu viel für sie und ihr armes Herz. Sie sah aus dem Fenster und begann sich weiter zu hassen, für all die Schwäche, die sie zeigte. Bis zum Abend hatte sie es geschafft zu schweigen, irgendwann hatte man sie ihn ihr Bett gehoben, indem sie wach lag und die Decke anstarrte. Er ließ dieses Mal besonders lange auf sich warten, aber das war in Ordnung, denn sie lag schon seit gefühlten Tagen wach da und wartete. Worauf das war, konnte sie selber nicht genau sagen. Wahrscheinlich auf ihn, vielleicht auch auf einen neuen Anfall, doch was es wirklich war, wollte ihr Verstand nicht preisgeben. Dieses Mal stellte sie sich nicht schlafend, sie blieb einfach liegen und schaute zu wie er ihr Fenster öffnete und einstieg. Überrascht hob er seine Augenbraue, als er bemerkt hatte, dass sie wach war. Er drehte sich augenblicklich um, doch sie seufzte leise: „Bitte bleib hier.“ Quälend langsam drehte er sich wieder zu ihr, fast versucht wieder zu verschwinden, doch sie rutschte ein wenige zur Seite und machte ihm auf ihrem Bett Platz. Sie konnte heute nicht wieder alleine bleiben. Er setzte sich mit seinem Rücken zu ihr, er blieb weiter stumm und starrte vor sich hin. Zu gern hätte sie gewusst, was ihn so bedrückte, aber sie hatte im Moment mit sich selber zu tun. Es kostete sie unendlich viel Kraft sich aufzusetzen und sich zu ihm zu robben. Als sie ihren Kopf an seine Schulter anlehnte, dachte sie nicht darüber nach ob er sich zurückziehen würde oder ob man so dem Anstand entsprach, sie musste ihn heute unter ihren Fingern spüren, um nicht verrückt zu werden. Kraftlos schlang sie ihre Arme um seinen Oberkörper, versehentlich streifte sich seinen verletzten Arm, dennoch zuckte er nicht. Ihre Finger glitten weiter über den Stoff, bis sie Halt fanden und zur Ruhe kamen. Er atmete laut, fast schon erleichtert, dennoch rührte er sich immer noch nicht. Er war angespannt, dennoch war es schön an ihm lehnen zu können, es beruhigte sie. Eine Weile verharrten sie in genau dieser Position ohne etwas zu sagen. Schließlich drehte er sich zu ihr um, sein Blick war abschätzend und nüchtern, er musterte genau die verletzten Stellen, unbewusst versuchte sie diese hinter ihren Händen zu verstecken. Seine Hand hielt sie ab noch weiter so fahrig an sich herum zu nässeln. Ohne ein weiteres Wort beugte er sich weiter vor, setzte sich auf ihre Beine und zog ihren schwachen Oberkörper an sich. Es fiel ihr schwer, sich lange aufrecht hinzusetzen, doch sein Arm stützte sie. Sein Herzschlag war flattrig und seine Atmung angespannt, sein Kopf vergrub sich an ihrer Schulter und er gab so etwas wie ein zufriedenes Brummen von sich. Seine Haut war rau und sein Dreitagebart kratzte schroff an ihrem Schlüsselbein. „Es tut mir leid“, murmelte er weiter, als er anfing ihre Haut zärtlich zu küssen. Ein Schauer lief über ihren Rücken, jede Stelle die er berührte glühte heiß auf. Es war wahrscheinlich der unpassendste Moment, den er sich hatte aussuchen können, doch sie schloss ihre Augen und genoss seine Berührungen. Die ganze verfahrene Situation war vergessen, wenn auch nur für einen Augenblick. Seine Lippen arbeiteten sich weiter ihren Hals hinauf, sie gab ein wohliges Stöhnen von sich und ließ es zu, dass er weiter machte. Eine Gänsehaut folgt nach jedem Hautkontakt oder nach jedem Streifen seines Atems auf ihrer empfindlichen Haut. Genussvoll knabberte er weiter an ihrem Ohrläppchen, bevor begann nach ihrem Mund zu suchen. Es schockierte sie schon fast, wie sehr sie danach gierte, ihn zu küssen. Ihr Mund verlangte nach seinen sündigen Lippen, kaum dass er ihre gefunden hatte, ließ sie ihm keine Wahl, stöhnend drängte sie sich weiter an ihn. Ein wenig gröber zwickte er in ihre Lippe und ließ sich nicht davon abhalten, dass sie angefangen hatte zu grinsen, dass weiter zu machen, was er vor hatte. Seine Küsse waren ungehalten, aber es war genau das, was sie jetzt brauchte. Seine Lippen berührten ihre rechte Schläfe und er stoppte, kaum dass er die Verletzungen gespürt hatte, zog er sich wieder zurück. Seine dunklen Augen starrten geistesabwesend auf die Stelle und just in diesem Moment fühlte sie sich so unendlich hässlich. Sie dreht ihr Gesicht zur Seite, wenn ihn das so störte, warum hatte er angefangen sie zu küssen. „Hinata“, murmelte eine dunkle Stimme nah ihrem Ohr, doch sie wagte es nicht wieder in seine dunklen fesselnden Augen zu blicken. Wenn er sie wieder zurückweisen wollte, würde ihr Herz in tausend Stücke zerspringen. „Hinata“, wiederholte er dieses Mal etwas eindringlicher, „Ich kann das nicht“, raunte seine zittrige Stimme in ihre Richtung. Verschreckt sah sie in sein abgewandtes Gesicht, war sie so unansehnlich für ihn geworden? „Das alles, ich bin nicht gut für dich“, sprach er weiter mit seiner tiefen Stimme, in der ein Hauch aus Verzweiflung mitschwang. Automatisch wanderten ihre Hände an seine Brust, was auch immer ihr Kopf vorher gedacht hatte, es war vergessen und ihr Körper suchte seine Nähe. „Das ist unfair“, hauchte sie an seinen Hals und es war so unendlich schwer die Tränen zurück zu halten. Er gab ein zustimmendes Brummen von sich, für einen Moment blieb er ruhig, ließ zu das sie ihn weiter berührte, doch dann machte er Anstalten zu gehen. Ihre Hände suchten krampfhaft Halt in seinem Oberteil. „Lass mich hier nicht alleine“, entwich es ihrem Mund. Sein Blick war so faszinierend wie abschreckend, diese tiefe Sehnsucht und diese Zweifel raubten ihr noch den Verstand. Seine Hand löste sich von ihrem Rücken und streifte ihre Wange. Ihre Lippen waren gerötet und ihre Wangen so rosig, wie er es in Erinnerung hatte und doch zweifelte sie offenbar daran, dass sie noch schön genug für ihn war. Zu gern hätte er ihre Zweifel genommen, doch er war nicht in der Lage, in ihr Gesicht zu schauen und zu sehen, was er ihr und all den anderen angetan hatte. Es quälte ihn seit er im Krankenhaus aufgewacht war, ihre Hand strich durch sein Haar und ihre Berührungen waren fiel zu warm, er hatte es nicht verdient, dass sie von ihm so berührt werden wollte. Er küsste kurz ihre Hand und hielt für einen Moment inne, er war nicht mannsgenug gewesen, sie verteidigen zu können und wie sollte er das nun als Krüppel erst schaffen? Er hatte auf der ganzen Linie versagt. Und doch suchte sie seine Nähe, er verstand die Welt nicht mehr. „Ich soll verheiratet werden“, brannte sich in seinen Kopf ein und ließ ihn aus seiner düsteren Gedankenwelt hochschrecken. Aufmerksam musterte er ihr Gesicht, sie sah erschöpft aus und alles an ihr wirkte so gebrochen. „Was…“, kam es eine Spur zu laut und zu heftig aus seinem Mund. In seiner Brust drückt etwas heftig gegen seine Rippen. „Man hat beschlossen, dass ich nur verheiratet keine Schande mehr für den Clan darstelle“, kam es freudlos über ihre Lippen. Sein Kiefer spannte sich an, fast hätte er angefangen mit den Zähnen zu knirschten, das war definitiv keine Art, wie man eine junge Frau behandeln sollte, die verletzt in einem Krankenhaus lag. „Du weißt, dass das nicht gehen wird…“, hörte er sich selber zischen. Helle Augen sahen ihm neugierig entgegen. „Ich kann es nicht zulassen, dass du von einem anderen Mann außer mir berührt wirst“, knurrte er weiter drohend vor sich hin. „Sasuke…“, wisperte sie bestürzt und sah in Richtung Fenster. „Lass uns einfach von hier verschwinden“, stellte er die perfekte Lösung in den Raum. Ihre Augen wanderten wieder zu ihm, doch ihr Lächeln war nur aufgesetzte. „Du weißt, dass das nicht geht, ich kann nicht einfach verschwinden. Und du kannst jetzt nicht gehen, wir müssen das regeln, wenn es sein muss, werde ich heiraten und du solltest endlich dieses Chaos beseitigen, was auf deiner Seele lastet“, es ärgerte ihn ungemein, dass sie nicht Feuer und Flamme für seinen Vorschlag war. „Du wirst hier niemanden einfach so heiraten…“, brachte er sie mit einem drängenden Kuss zum Schweigen. Denn sie gehört zu ihm, ein wenig wilder und aggressiver begann er sie zu liebkosen. Er biss ein wenig und knabberte an ihrer zarten Haut, sie wollte etwas sagen, doch er hatte ihren Verstand sein Eigen gemacht. Es passte ihm absolut nicht, dass irgendein anderer Mann sie so anfassen sollte. Auch wenn er nur einen Arm hatte, schaffte er es den dünnen Kimono ohne große Anstrengungen von ihrem Oberkörper zu streifen. Er verteilte seine gierigen Küsse tiefer und rutschte immer weiter an ihr herab. Leise keuchend hatte sie sich in die Kissen fallen lassen und schien offenbar Gefallen daran gefunden zu haben, was er da tat. Und dann liebten sie sich ein wenig gröber und doch achtete er darauf, ihren zierlichen Körper keine Verletzungen zu zuführen, doch er wollte ihr ein für alle Mal klar machen, dass nur er Anspruch auf sie hatte. Und dann blieb er einfach. Sie gehört zu ihm und das war etwas, was er sich nicht wieder nehmen lassen würde. Von niemanden, nicht einmal von seinen Schuldgefühlen. Kapitel 16: Staub ----------------- Sie ließ die Tasche mitten im Eingangsbereich fallen und sah sich erstaunt um, ihr Blick wanderte abschätzig zu dem Mann an ihrer Seite. „Da haben wir aber noch einiges vor uns“, murmelte sie geistesabwesend, als sie über das alte Holz der Kommode fuhr und den Staub mehrere Jahre am Finger kleben hatte. Sein Arm wanderte von hinten um ihren Oberkörper und zog sie etwas enger an sich. Leise fiel die Tür ins Schloss und er küsste ihren Nacken. „Ich weiß was wir jetzt machen werden“, raunte er ihr unmissverständlich zu und drückte sie gegen das Mobiliar. Er war und blieb einfach unersättlich, was diese Frau anging. Ein heißes Lachen entfloh ihrer Kehle und umschmeichelte seine Ohren, oh wie sehr hatte er diese Ungestörtheit vermisst, es gab nur ihn und sie. Seine Hand wanderte etwas tiefer und streichelte zärtlich ihren Bauch, ein leises Seufzen sagte ihm, dass sie es genoss. Er musste ein Grinsen unterdrücken und konzentrierte sich voll und ganz auf die junge Frau vor ihm, sie war noch etwas schwach und hager, aber auch das würden sie hinbekommen. Wenn er in ihre Augen blickte, hatte er die Zuversicht, dass was auch immer da auf sie wartete, mit ihr an seiner Seite würde er es schaffen. Sie drehte sich langsam zu ihm um und musterte neugierig sein Gesicht, noch ehe er weiter machen konnte sie zu verführen, legten sich weiche Finger auf sein Gesicht und brachten ihn dazu, inne zu halten. Sanft legten sich ihre rosafarbenen Lippen auf seinen Mund, ihre Wärme umkreiste ihn und er ließ sich für einen Moment in ihrer Zärtlichkeit treiben. Vorsichtig entzog sie ihre Lippen aus seinem Kuss und zwang ihn, sie anzusehen. Er hätte zu gern gestöhnt, diese Frau gab so viel und nahm es in der gleichen Sekunde wieder an sich, wusste sie nicht, dass sie ihn mit ihren Spielchen noch in den Wahnsinn treiben würde? „Es wird schön“, murmelte sie mehr zu sich selber, als sie an ihm vorbei durch den Flur blickte. Ihre Umarmung tat ihm gut und er wusste, dass sie Recht hatte. „Ja“, brummte er gelassen und vergrub wieder sein Gesicht an ihrem Hals, das Stöhnen was jetzt über ihre Lippen kam, war für ihn Zeichen genug. Sie gehört zu ihm und er konnte machen was er wollte, ein diebisches Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er sie weiter küsste. Sie gehört zu ihm und das würde auch so bleiben! Ihre Hand lag ruhig an seiner Brust, der Herzschlag war ruhig und alles schien so friedlich. Hier in diesem kleinem Raum wirkte alles so unwirklich schön. Keine da draußen würde ihnen das hier je nehmen können. Sie waren endlich angekommen, vor ihnen lag noch eine Menge Arbeit, aber mit ihr an seiner Seite war er für alles bereit. ~ Was zuvor geschah…~ Sasuke gehörte nicht zu der Art Mann, der sich gerne Regeln unterwarf und schon gar nicht, eines Clans. Deswegen war es für die meisten Mitglieder ein schwerer Schock gewesen, als ein gewisser Uchia an Hinata Hyugas Seite auftauchte und von dieser, keine Sekunde mehr weg wich. Das ihr Vater wütend war, hatte sie vorausgesehen, als Sasuke seine Hand auf ihre Schulter legte und nicht ging, als man ihm lautstark gedroht hatte. Nur Tsunade-sama hatte den Kampf im Krankenhaus verhindern können, auch sie fand den Anblick des ungleichen Paares nicht erfreulich, aber sie hatte so etwas geahnt. Sie mochte ihn nicht, er war ein Idiot, aber offensichtlich sah die kleine Hyuga etwas in ihm und sie wollte ihm eine Chance geben. Sie vertraute darauf, das Hinata die richtige Entscheidung treffen würde. Egal was sie gesagt hätte, Sasuke Uchia wäre nicht von der Seite der jungen Hyuga gewichen. Es war offensichtlich, dass die zwei zusammen gehört, allem Trotz entgegen, mussten sie es wohl akzeptieren. Nach mehreren Anschuldigungen und Drohungen hatte Sasuke Uchia schlicht weg behauptet, sie sei seine Frau. Das man sie deswegen enterbte war verkraftbar, auch das man alle Wachposten abzog und das man sie aus dem Clan verbannte. Sie wusste nicht woran es lag, aber man hatte ihnen gestattet zu bleiben und da einem gewissen Herren ein ganzes Anwesen gehörte, hatten sie auch keine Probleme, etwas für die Nacht zu finden, nach dem man sie aus dem Krankenhaus entlassen hatte. Sasukes Anhörung würde in ein paar Wochen sein, auch Hinata war als Zeuge geladen wurden, aber bis dahin gab man ihnen noch die Zeit um sich zu erholen. Kopfschüttelnd hatte Tsunade die Zwei beobachtet, wie sie sich in Richtung des Uchiaviertels bewegt hatten. Er hatte sie keine Sekunde aus den Augen gelassen, offenbar hatte da ein gewisser Uchia ja doch ein Herz und die kleine Hyuga war wohl als Einzige in der Lage gewesen dieses zu finden. Wenn man sie so beobachtete war es leicht anzunehmen, dass er der dominante Part dieser Beziehung war. Sie die kleine zierliche schwache Frau und der große unheilvolle Rächer, aber wenn man sie sich wirklich ansah, bemerkte man weitaus mehr. Egal wie geschwächt Hinata gewesen war, sie hatte immer die Kraft gefunden für Sasuke zu lächeln, sie gab ihm mehr Kraft als er je besitzen würde mit nur einer einzigen Geste und das er sich Nacht für Nacht wieder zu ihr ins Zimmer geschlichen hatte, war der Hogahe natürlich nicht entgangen. Er umkreiste sie regelrecht, es war ihm einfach nicht möglich diese kleine Person auch nur einen Moment alleine zu lassen, denn mit seiner Anwesenheit war sie stark für sie beide, sie bestand vor ihrem Vater, ignorierte das Getuschel der Leute und gab ihm den Halt, den er so sehr gebraucht hatte. Tsunade lächelte still an dem Fenster angelehnt, als die zwei um eine Ecke bogen, er würde für seine Taten entstehen müssen, aber sie war sich sicher, dass er dabei nie alleine sein würde. „Tsunada-sama“, holte sie die helle Stimme ihrer erfolgreichen Schülerin aus ihren Gedanken, sie sah zu dem grünen Augenpaar, dass sich neben sie gesellt hatte und die letzten Schritte der Beiden mit verfolgte. „Du weißt warum sie damals abgehauen ist“, murmelte die Ältere der beiden Frauen. Nach einer kurzen Pause registrierte sie das Nicken, „Ich habe mich immer ein wenig schlecht gefühlt, aber gegen meine Gefühle konnte ich nicht kämpfen. Doch es ist schön, dass sie jemanden gefunden hat, mit dem sie glücklich sein kann.“ Sakura lächelte sanft, als sie ihr Gesicht zu Tsunade drehte. „Denkst du die zwei werden glücklich“, fragte die Ältere der Zweien ehrlich interessiert. „Ich glaube, sie ist stark genug um ihn zu zeigen, was es heißt glücklich zu sein, denn schlussendlich, hat sie es als Einzige geschafft, dass Sasuke in Konoha bleiben will.“ Mütterlich strich ihr Tsunada über die Wange und wandte sich dann um zum Gehen, Sakura war erwachsen geworden und sie um einiges älter. Sie seufzte, der ganze Papierkram würden ihr noch mehr weiße Haare sprießen lassen. Sie nahm sich vor für Sasuke Uchia ausführliche Resozialisierungsmaßnahmen zu ergreifen, für die er sie wahrscheinlich hassen würde, aber mit Hinata an seiner Seite würde er auch das überstehen. Und wer wusste schon ob sich all die Aufgaben, die sie sich mit Freude ausdenken würde, nicht irgendwann nützlich sein könnten, denn so wie die Zwei verliebten sich nicht zusammen reißen konnten, würde sie wohl nicht lange alleine in ihrem Haus bleiben. Ende So meine Lieben, es hat etwas gedauert, aber ich habe ein Ende für diese Geschichte gefunden. Und ich muss dazu sagen, es ist mir verdammt schwer gefallen, es gab viel Dramaponential, aber ich denke ich habe mich für eine Variante entschieden, die den beiden gerecht wird. Ich möchte mich von ganzem Herzen für eure Treue über diese lange Zeit bedanken, ihr seid der Grund warum ich nach meiner Inspirationspause weiter gemacht habe und ich hoffe natürlich, dass euch meine Ideen, so wie sie eben aus mir rausgesprudelt sind, gefallen habt und euch zum Lächeln gebracht haben  Das war es von mir und von Aprikose und Mandel P.S.: Da mein Ende doch recht offen ist, was haltet ihr von ein paar Alltagsgeschichten aus dem Leben der zwei, gebt gerne ein Kommentar von euch, ich würde mich sehr freuen  Mit den allerliebsten Grüßen die ich für euch habe, euer Royalgirl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)