Als ich noch klein war... von Meyumi (...bin ich entführt worden) ================================================================================ Kapitel 5: Männer und Frauen, getrennt! --------------------------------------- Die Haruno biss die Zähne zusammen. Das Training dem sie heute zusehen durfte, war ganz schön hart. Da sie noch keine Erfahrung im Kämpfen hatte, wurde sie angewiesen den Kampf genau zu beobachten. Kakashi beschäftigte die beiden Jungs gerade mit ein paar Doppelgängern und las währenddessen ein Buch. Sakura kniff die Augen zusammen, aber sie konnte den Titel des Buches nicht erkennen. Und überhaupt, wer las denn während eines Kampfes? Es war merkwürdig, aber auch lustig gleichermaßen. Dann versuchte Sakura sich wieder auf den eigentlichen Kampf zu konzentrieren. Das sollte sie ebenfalls lernen? Es schien ihr unmöglich, sich jemals wie ein Ninja bewegen zu können, geschweige denn irgendwelche Jutsus anzuwenden. Dennoch wollte sie die Hoffnung nicht aufgeben. Dass sie das Kämpfen nicht von heute auf morgen lernen würde, war ja klar. Aber müsste sie nicht Jahre trainieren, um sich so bewegen zu können? Nach einer Stunde wurde das Training beendet. Niemand war so erschöpft, dass er nicht hätte gehen können. Aber man sah ihnen trotzdem an, dass es viel Kraft gekostet hatte. Außer Kakashi, dieser hatte nur viel Chakra mit seinen Doppelgängern verbraucht. Dieser lief direkt in Sakuras Richtung, während er sein Buch wieder weg steckte. Naruto und Sasuke folgten ihm etwas aus der Puste. „Sie brauchen wohl kein Training mehr.“ Sakura grinste Kakashi an. Dieser musterte sie lächelnd und nickte. Schon an ihrem Blick konnte der er erkennen, dass sie dem Ganzen über noch ziemlich skeptisch war. „Keine Sorge, das lernst du schon“, entgegnete er ihr. Konnte er denn immer ihre Gedanken lesen? Dann lächelte sie gezwungen. „Ja!“, kam es von ihr, aber die Unsicherheit war ihr noch immer anzusehen. Kakashi beließ es dabei, denn irgendwann könnte er sie schon umstimmen. „Und was jetzt?“, überlegte Sakura laut. Mit dem Tag wusste sie kaum etwas anzufangen. Viel zu lange war sie vom Alltag abgeschnitten gewesen. Was unternahm man denn, wenn man nichts zu tun hatte? Sie konnte es schlicht nicht sagen. „Wir gehen wohl erst einmal ins Badehaus. Du kannst gerne mitkommen.“ Kakashi wischte sich den Schweiß von der Stirn. Wie er das tat, wirkte er sehr männlich und sah immer noch verdammt gut dabei aus. Sakura sog die Luft ein und schluckte schwer. Ins Badehaus? „Keine Sorge, natürlich gibt es getrennte Badebereiche.“ Damit war Sakuras offensichtliche Frage geklärt und sie konnte endlich wieder ausatmen. Obwohl sie das eigentlich gewusst hatte, bereitete ihr der Gedanke, nur von einer dünnen Holzwand von den männlichen Badegästen getrennt zu sein, Sorgen. Nachdenklich folgte Sakura den anderen, wirkte jedoch zunehmend bedrückt. Noch immer waren ein paar Prellungen nicht verheilt und dann die vielen Narben. Was würden die anderen Frauen wohl über sie denken? Kakashi blickte kurz hinter sich und als er Sakura sah, fragte er sich, worüber sie wohl so grübelte. Es war einfach nur wohltuend als Sakura sich in das heiße Wasser sinken ließ. Die Haare hatte sie nach oben zusammen gebunden. Selbst die Prellungen ihrer Rippen und anderer Stellen prickelten angenehm auf. Die Wärme tat einfach nur gut. Dabei versuchte Sakura die Blicke der anderen Frauen zu ignorieren. Bestimmt hielten die sie für schwach. Aus manchen Augen konnte sie Mitleid erkennen. Sakura schnaubte und schloss die Augen, um die anderen auszublenden. Unweigerlich musste sie an ihre neuen Freunde denken, die gerade auf der anderen Seite der Holzwand badeten. Ob Kakashi das Tuch abgenommen hatte? Was versteckte er nur darunter? Diese Fragen ließ Sakura einfach nicht mehr los, und so stieg sie Minuten später widerwillig aus dem Becken und tapste zum Zaun. Not gedrungen umschlang sie ihren Körper mit einem Handtuch und tat so, als würde sie nur die kühle Luft genießen. Nun suchte sie unauffällig nach einem kleinen Loch. „Aha“, sagte sie froh, als sie kaum später eines fand und kniete sich auf den Boden. Prüfend blickte sie sich noch einmal um, dass sie auch niemand gesehen hatte. Dann näherte sie sich langsam dem Spickloch, als ihr plötzlich etwas Seltsames auffiel. Auf der anderen Seite des Zaunes erblickte sie nicht etwa den Badebereich der Männer, sondern ein großes Auge, das sie direkt anstarrte. Jemand hatte dieselbe Idee, wie sie gehabt, wenn auch aus anderen Gründen. Sofort bereute sie es, überhaupt nur daran gedacht zu haben. Da spürte Sakura die Vertrautheit, als sie das Auge weiter anstarrte. Sich aus der Schockstarre lösend, erschrak sie beinah zu Tode und fing an zu kreischen. „Narutooooooo!!!!!“, schrie sie laut auf und machte auch die anderen Frauen auf ihn aufmerksam. Alle begannen sie wie in einer Kettenreaktion nacheinander zu kreischen und sich zu bedecken. Naruto schreckte dabei so zusammen, dass er gegen den Zaun fiel und ihn zum Wanken brachte. Eine böse Vorahnung habend, beobachtete Sakura die Holzwand, welche auch Sekunden später auf Narutos Seite fiel. Dieser sprang gekonnt hoch, um nicht unter dem Holz begraben zu werden und landete wieder darauf. Ein Glück, dass sein Handtuch dabei nicht davon flatterte. Er ließ sich nicht daran hindern, weiterhin in den Badebereich der Frauen zu glotzen. Gleichzeitig überlegte er scharf, wo hier Informationen zu sammeln waren. Jiraiya würde es bestimmt wissen, aber leider war er nicht hier, um Naruto dabei zu helfen. Sakura wurde ganz rot im Gesicht und versuchte sich hilflos in ihrem Handtuch zu verstecken. Dabei vergaß sie sogar fast, den direkt vor ihr stehenden Naruto, der in der Pose vom suchenden Wilhelm Tell in ihre Richtung starrte. Wenn sie jetzt aufstehen und wegrennen würde, könnte bestimmt jeder ihren Hintern sehen! Oder noch schlimmer, ihr würde das Handtuch herunter fallen! Bei ihrer Schusseligkeit, wäre das mit Sicherheit das, was passieren würde. Als Sasuke und Kakashi den Krach und ihren Schrei hörten, den man nicht überhören konnte, sahen sie hinter sich. Sasuke gab nur ein „Ts, dieser Trottel“ von sich und blieb lässig im Becken sitzen. Da er kein Spanner war, schenkte er der anderen Seite keinerlei Aufmerksamkeit. Da er aber auch faul war, überließ er es Kakashi, die Sache zu regeln. Er selbst würde sich jetzt nicht dort hin begeben und Naruto zu Brei hauen, auch wenn es ihm durchaus berechtigt vor kam. Diese Neue würde das wahrscheinlich schon übernehmen, da war Sasuke sicher. Kakashi aber, der in seinem Team für Ordnung und Frieden sorgen musste, erhob sich seufzend aus dem Wasser. Er verzog sogar ein wenig wütend das Gesicht, welches natürlich, wer hätte das gedacht, noch immer vermummt war. Sakura kauerte noch immer auf dem Boden und zupfte ihr Handtuch zurecht. Dieses war allerdings so klein, dass sie es immer wieder an den falschen Ecken zurück zog. Als sie Kakashi dann auf sie zu laufen sah, wäre sie am liebsten ohnmächtig geworden! Mit gruseliger Ausstrahlung stellte sich der leicht errötete Kakashi, schon längst mit einem Handtuch bedeckt, neben Naruto und wartete kurz ab. Durchdringend starrte er Naruto von der Seite an. Sakura räusperte sich und blickte schüchtern zu Kakashi hoch. Auf einmal trocknete ihre Kehle vollkommen aus. Der Anblick so vieler muskulöser Männer war einerseits beeindruckend anzusehen, andererseits aber auch echt furchteinflößend. Dem Uzumaki lief es eiskalt den Rücken hinunter, als ihm die finstere Aura neben ihm bewusst wurde. Er stand zwar noch immer so da, als würde er durch das Loch schauen, aber er spürte deutlich, wie sich die Atmosphäre in einen Horrorfilm verwandelte. Wie eine Maschine drehte Naruto seinen Kopf nach rechts, wo er Kakashis Beine begutachten konnte. „Das sieht schlecht für mich aus“, erkannte er niedergeschlagen. Keinen Moment später hatte Kakashi sein Ohr fest im Griff und zog ihn hinter sich her. „Glaubst du etwa immer noch, dass dort Informationen zu finden sind?!“, war noch von Kakashi aus der Entfernung zu hören. Naruto beschwerte sich quängelnd und versuchte loszukommen. Keine Chance. Sakura hatte alles verdutzt beobachtet und auch leider fest gestellt, dass ihr Sensei das Tuch wohl niemals abnehmen würde. Naruto wurde gerade von Kakashi heftig belehrt, was Anstand an ging. Es war jedenfalls deutlich aus den Umkleiden zu hören. Sasuke blickte doch noch einmal zu Sakura, welche wie erstarrt wirkte und keine Anstalten machte, zu flüchten. Also seufzte er leise, ehe er aufstand und sich ein Handtuch umlegte. Dann stieg er ebenfalls aus dem Becken, nahm sich ein frisches Handtuch vom Stapel und ging damit zu Sakura. „Das hier ist größer“, meinte er monoton. Nicht freundlich, aber auch nicht unfreundlich. Sakura nahm es dankend entgegen und legte es um ihren Körper. Ohne es zu wollen, bemerkte Sasuke wie übel ihr Körper zugerichtet war. Er wollte nicht starren, aber es ließ ihn nun mal nicht kalt. Kurz darauf sah er ihr in die Augen, als wolle er sagen, dass es ihm leid täte, was alles mit ihr passiert war. Sakura erwiderte seinen Blick schüchtern, als auch schon Kakashi wieder aus der Umkleidekabine kam. Ohne Naruto. Wie in Zeitlupe war es, als Sakura beobachtete, wie er hergelaufen kam. Wie sich seine Muskeln beim Gehen anspannten. Sein Oberkörper war wirklich stramm und durchtrainiert. Der von Sasuke ebenfalls, fiel ihr auf und wahrscheinlich war sie schon wieder knallrot. „Alles klar?“, fragte Kakashi sie dann und bot ihr seine Hand an. Beeindruckt von den männlichen, von Muskeln durchzogenen Körpern, fehlten Sakura jedoch die Worte. Nur peinliches Gestotter verließ ihre Lippen. „Eh...Ehm...Ja...“ Nur zögerlich ergriff sie seine Hand und ließ sich aufhelfen. Glücklicher Weise fiel ihr weder das Handtuch herunter, noch stolperte sie. Kakashi bemerkte, dass Sakura die einzige Frau war, die noch nicht das Weite gesucht hatte. Das Zittern ihres Körpers konnte er nur durch ihre Hand spüren. Dann sah er kurz zum Zaun und schaute sich danach im männlichen Beckenbereich um. Die meisten Männer starrten Sakura an, wenn auch versucht unauffällig. Kakashi entging es aber nicht und es störte ihn zunehmend. Einer, der mit einem Handtuch bedeckt am Beckenrand stand, war sogar dabei, auf sie zuzugehen. „Man ist die scharf!“, rief ein anderer und Sasuke suchte mit bösem Blick nach diesem. Der Typ verhedderte sich in Sasukes Blick und wurde von diesem sofort eingeschüchtert. Entschlossenen Blickes stellte Kakashi sich dem anderen Mann in den Weg, welcher dann ein wenig enttäuscht wieder abzog. Da bemerkte Kakashi in der hinteren Ecke einen schlafenden Kerl, den er durchaus kannte. Dass der immer pennen muss. Wenigstens einer mit Anstand, überlegte Kakashi. Eilig ging er zu ihm rüber, beugte sich zu ihm hinunter und rüttelte ihn. „Yamato?“ Verschlafen öffnete dieser seine Augen und meinte einen Alptraum zu haben. „Was ist?“, fragte er mit mürrischem Blick, als er in Kakashis Gesicht sah. „Oh, du bist es.“ „Tut mir leid, dass ich dich wecken muss“, fing Kakashi an und zeigte auf den kaputten Zaun. „Könntest du das übernehmen?“ Er richtete sich wieder auf. „Hm?“ Yamato verfolgte Kakashis Zeigefinger mit müdem Blick und entdeckte die umgefallene Holzwand. Dahinter erkannte er Sakura und da setzte er sich sofort hektisch auf, wobei er beinahe ausrutschte. „Sakura.“, dachte er laut und erweckte damit Kakashis Aufmerksamkeit. „Hast du sie denn noch nicht besucht, seit du sie im Wald gefunden hast?“ Yamato schüttelte geistesabwesend den Kopf, stand auf und legte sich gleichzeitig ein Handtuch um. Kakashi folgte seinem Freund nachdenklich in Richtung Sakura und Sasuke. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass Sakura und Yamato damals sehr gut befreundet waren. Vor ihrer Entführung. Es lag wohl daran, dass Yamato seither nie ein Wort darüber verloren hatte. Als Yamato näher kam, bemerkte auch er, dass Sakura zitterte. Kalt war es hier im Bad nicht wirklich, so viel stand fest. Musste die Aufregung sein. Das war auch kein Wunder, ihr Körper war von Blutergüssen, Schnittwunden sowie schon älteren Narben übersät. Der Anblick verletzte ihn sehr. Es war wohl der falsche Zeitpunkt sie zu fragen, wie es ihr, seit er sie gefunden hatte, ergangen war. Irgendwie hatte er sich nie getraut sie zu besuchen. Tsunade entschuldigte ihn immer damit, dass er zu viel Arbeit hatte. Wie dumm, dass sie ihn nun schlafend beim Baden erwischte. Kurz lächelte er Sakura verlegen zu, welche ihn mit einem schüchternen Nicken begrüßte. Eigentlich wäre sie ihm gern um den Hals gefallen, aber dann wäre womöglich doch noch ihr Handtuch abhanden gekommen. Dennoch war die Freude groß, ihn zu sehen. Einige Fingerzeichen wurden gemacht und ein neuer Zaun schoss aus dem Boden hervor. Yamato und die anderen verschwanden dahinter. Sakura war nun wieder auf der anderen Seite, ohne von gierigen Blicken verschlungen zu werden. Dankend legte Kakashi eine Hand auf Yamatos Schulter. Aus der Umkleide konnte man Naruto stöhnen hören, aber alle ignorierten es. Nur Yamato tauschte kurz einen vielsagenden Blick mit Kakashi aus, bevor er verstand. „Sag mal Kakashi... Wie geht es Sakura denn so?“ Kakashi konnte sehen wie ihn die Situation mit Sakura mitnahm. Er seufzte leise. Sasuke interessierte diese Frage aber ebenso, weshalb er geduldig und still daneben stand. „Ich bin nicht sicher. Sie versteckt ihre Gefühle immer sehr gut. Aber ich denke, dass sie noch immer große Angst hat.“ Kakashi unterbrach kurz und sah kurz zu Sasuke. Ein weiteres Paar Augen wäre vielleicht gar nicht schlecht. Also wollte er offen vor ihm sprechen. „Ich mache mir Sorgen wegen etwas... Gestern habe ich einen Mann gesehen, wie er uns beobachtet hat. Ich bin nicht sicher, aber... könnte das was mit Sakura zu tun haben?“ Yamato weitete besorgt die Augen und hoffte sich verhört zu haben. „Bist du sicher?“ Kakashi überlegte kurz, nickte dann aber entschlossen. „Gut dann...Ich werde in nächster Zeit ein wenig nachforschen.“ Kakashis Worte waren wie Stiche tief in sein Herz. Vor kurzem erst hatte er Sakura retten können und nun könnte es sein, dass diese Leute zurück kamen, um sie sich wieder zu holen. Wieder nickte Kakashi. „Wir sollten Sakura jedoch nichts darüber erzählen. Ihre Angst würde nur weiter wachsen und dann traut sie sich überhaupt nicht mehr aus dem Haus.“ Yamato stimmte zu. Sasuke nahm die Informationen schweigend auf und wurde dann von Kakashi gemustert. „Das gilt auch für dich und vor allem Naruto darf es nicht erfahren! Der plappert es nur heraus.“ „Klar.“ Sasuke klang vielleicht nicht so, aber er verstand den Ernst der Lage und er war froh, helfen zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)