Das Schicksal des Vaters Reika Serie 3 von CheyennesDream ================================================================================ Kapitel 10: Katzenalarm ----------------------- Da das ursprüngliche Kapitel wieder viel zu lang geworden wäre, habe ich zwei daraus gemacht. 10. Kapitel - Katzenalarm Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Da es einer der wenigen Nächte war, in der auch Sesshomaru den Schlaf fand, wurde er erst wach, als jemand die Tür zu ihrem Schlafgemach aufriss. Beide Reika und der Lord der westlichen Länder sind in der Nacht mit einem Gefühl der Euphorie in den Schlaf geglitten, somit kam der neue Tag und was er brachte dem Ausbruch eines Taifuns mit verheerender, vernichtender Wirkung gleich. Ohne nachzudenken, stürmte Inuyasha in den Raum und blieb plötzlich beschämt stehen. Der Geruch im Gemach, und die zufriedenen Gesichter des Fürstenpaares, zeigte ihm, nur zu deutlich, was sie in der letzten Nacht miteinander erlebt hatten. Da knurrte ihm auch schon sein Bruder entgegen: "Ich hoffe, du hast einen guten Grund." Dem Hanyou versagte für einen Moment die Stimme. Zu gut kannte er den gefährlichen Unterton. "Wenn du angezogen bist … ich warte draußen", sagte Inuyasha und beeilte sich zur Tür zukommen. Dort äußerte er noch: "Es wird dir nicht gefallen." Sesshomaru sah auf seine Gefährtin und entschuldigte sich für das Verhalten des Jüngeren: "Mein kleiner Bruder hatte noch nie Anstand." Nachdenklich entgegnete Reika: "Vielleicht, aber wenn er deinen Zorn riskiert, ist etwas Ernstes vorgefallen." Leider konnte der Daiyoukai dem Argument seiner Fürstin nur zustimmen. Nach einem letzten zärtlichen Kuss stand er auf. Gleich darauf war er angekleidet und ging ins Freie. Die Dämonenjägerin folgte ihm kurz darauf. Inuyasha ging vor dem Schloss unruhig auf und ab. Sobald Sesshomaru wusste, weswegen der Erbprinz gestört hatte, konnte der Lord ihm unmöglich einen Vorwurf machen. So eine Nachricht hätte er jederzeit hören wollen. Später unterhielt er sich selbst, mit dem Boten, den Kouga geschickt hatte. Im südlichen Grenzgebiet des westlichen Reiches gab es einige besorgniserregende Überfälle auf vereinzelte Dämonen, die ausschließlich von Söldner durchgeführt wurden. Immer griff man nur allein Reisende oder kleine Gruppen an. In den nächsten Tagen hörte man von weiteren Vorfällen, doch diesmal nicht im westlichen Reich, sondern im Süden und Osten. Selbst auf neutralen Territorien gab es immer wieder Angriffe. Aus diesem Grund begab sich der Fürst zusammen mit dem Hanyou auf Erkundungsreise. Oft waren sie unterwegs und nur selten in Musashi. Meistens waren ihre Aufenthalte da nur auf einen oder zwei Tage beschränkt. Nach etwa drei Monaten beschloss Sesshomaru, ins westliche Reich zu reisen. Während der Abwesenheit des Fürsten war Shun kurz da gewesen, um einerseits ein Kleid was er von Shaline geholt hatte abzuliefern und eine wichtige Botschaft zu überbringen. Aufgrund der vielen verdächtigen Überfälle hatte General Naoki, in seiner Eigenschaft als Taisho, ein Treffen der höher gestellten Dämonen einberufen, um der Sache auf den Grund zugehen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Vorsichtshalber blieb Inuyasha in Musashi zurück, für den Fall das es auch hier in der Nähe zu Überfällen kommt. Nur Reika begleitete den Fürsten. Eigentlich hatte Sesshomaru nicht vorgehabt, seine Gefährtin mitzunehmen. Doch da sie in den letzten Wochen kaum Zeit füreinander hatten, wollte sie wenigsten die wenigen Tage zusammen nutzen während der Reise. Außerdem gab es etwas ganz Besonderes, was die Dämonenjägerin ihrem Gemahl erzählen wollte. Sie hoffte, einen geeigneten Moment zu finden und ihn mit dieser Nachricht, wenigstens ein wenig, von seinen Sorgen zu befreien. Auch wenn sich Sesshomaru nichts anmerken ließ, so entging es Reika dennoch nicht. Ein ganzes Stück vom Schloss entfernt auf einer kleinen Lichtung ließ der Lord des westlichen Reiches Ah-Uhn landen. Sesshomaru half Reika herunter und zog sie ganz nah an sich. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und flüsterte dann leise in ihr Ohr: "Wir werden heute hier übernachten. Ich möchte dich im Mondlicht lieben." Dann legte er eine Hand an die Wange seiner Gefährtin und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. Die leise sanfte Stimme und der hauchzarte Kuss genügten, dass sich kribbelnde Erregung, in ihr breitmachte. Während Sesshomaru ihren Schlaf bewachte und sich nicht sattsehen konnte an Reikas sanfter Schönheit, dachte er an die nächsten Tage. Der Grund, warum er ausgerechnet hier angehalten hatte, statt die restliche Distanz zum Schloss zurückzulegen, waren die vielen Besucher im Schloss. Obwohl es eigentlich ein Treffen der Lords und Herren bzw. Anführer der Clans werden sollte, reisten viele mit ihrer Familie an. Jetzt zum ersten Mal hatte sich die geheime Kommunikationsidee seines Onkels ausgezahlt. Nachdem Sesshomaru vor Jahren unvorbereitet in das Schloss voller heiratswilliger Dämoninnen geplatzt war, hatten sie gemeinsam nach einer Lösung gesucht, um Ähnliches zu verhindern. Deshalb gab es jetzt kurz vor den Bannkreisen einen Ort, wo der General bestimmte Zeichen anbringt, so das der Lord immer gewarnt war. Es war fast noch Nacht, als der Hundedämon zum See beim Schloss ging, um sich mit Naoki zutreffen, da dieser wie üblich sein morgendliches Bad da nahm. Sehr zum Ärgernis des Fürsten wurde das Treffen nun sogar vorverlegt, da alle es als dringend ansahen. Deshalb würden jetzt schon eine Menge Dämonen im Schloss auf seine Ankunft warten, sodass kaum Zeit blieb, Reika entsprechend vorzubereiten. Am nächsten Morgen, kaum das die ersten Sonnenstrahlen auf der Wiese zusehen waren wachte Reika auf. Neben ihr standen bereits, Wasser und etwas zu essen. Ihr Gefährte kam gerade zurück. Seine nassen Strähnen zeugten davon, dass er gerade baden war. Auch wenn er sich nichts anmerken ließ, spürte Reika sofort das etwas ihrem Gemahl nicht behagte. Ihr feines Gespür, das sie sich angeeignet hatte, seit sie zusammen waren, versagte normalerweise nie. Deshalb fragte sie und bekam dann die Antwort. Das Treffen war einfach viel zu wichtig und das verstand auch die junge Frau. Gleich darauf reichte ihr der Daiyoukai ein Gewand und bat seine Fürstin sich umzuziehen. Eigentlich wollte Reika vorher noch ein Bad nehmen doch ihr Gefährte verbot es ihr. Sein Geruch sollte nicht umsonst an Reika haften. Ihren Widerspruch erstickte Sesshomaru mit einen zärtlichen Kuss. Deshalb gab sich die Dämonenjägerin geschlagen und packte das wundervolle kostbare Kleidungsstück aus. Sie schlüpfte in das Kleid hinein und murmelte dann: "Vielleicht sollte ich das nächste Mal mitkommen. Shaline schneidert zwar wunderschöne Gewänder, aber hier, hat sie, eindeutig übertrieben." Im nächsten Moment verstand der Lord der westlichen Länder. Die Schneiderin hatte zwar mit dem Gewand ein Meisterstück entworfen aber musste sie dabei soviel Bänder einarbeiten. Unwillkürlich knurrte Sesshomaru. Er würde Stunden brauchen, um das alles wieder zu öffnen. Anderseits gab es ja immer noch die ganz schnelle Methode, während er schon in Gedanken prüfte, wo er beginnen konnte. Als ob die Dämonenjägerin die Gedanken des Youkai erraten hat, sagte sie leicht lächelnd: "Im Schloss wird mir bestimmt eine Dienerin helfen können mich auszukleiden. Dieses Kleid ist viel zu kostbar um es den ungeduldigen Klauen meines Gemahls auszusetzen." "Ich bin der Meister der Selbstbeherrschung", gab er von sich, während er das nächste Band knotete. Reika legte ihren Kopf etwas schief, sah Sesshomaru an. Sie streichelte über den nackten Bauch ihres Gefährten und begann mit leichten Küssen an der rechten Schulter. "Ach, ja?", murmelte sie dabei. Der Dämon unterbrach seine Arbeit kurz und fing Reikas Hand ab, bevor sie in tiefere Regionen wandern konnte. Viel hätte nicht mehr gefehlt und er hätte tatsächlich seine Pläne kurzfristig geändert. "Ja", knurrte er. Dabei war er sich ganz sicher, das Reika, am Abend, keine Dienerin brauchen würde und das sie dieses Kleid nie wieder anziehen konnte, wenn er damit fertig war. Der Hundedämon half der jungen Frau die restlichen Bänder zuschließen und reichte zum Schluss einen langen Schal mit der Erklärung. "Verdeck damit das Zeichen auf deiner Schulter." Verständnislos sah Reika den Lord an. "Was hat das Mal für einen Sinn, wenn niemand es sehen kann", erwidert sie und legte den Schal ihrem Fürsten um den Hals. Diesmal war es Reika, die den Lord küsste. Ihre Worten berührten sein Herz. Sie war stolz zu ihm zu gehören. Doch gleichzeitig empfand Sesshomaru so etwas wie Bitternis. Auch er trug das Symbol, doch niemand würde es sehen, da es unter seiner Kleidung verborgen war. Nachdem er dann selbst ein kostbares Obergewand angezogen hatte, entschloss er die Rüstung und seinen gelblich lilafarbenen Obi wegzulassen. Stattdessen band er sich Reikas Schal als Gürtel um und verstaute seine zwei Schwerter darin. Den Weg bis zum Schloss legten sie danach in kürzester Zeit zurück. Obwohl Reika vorgewarnt war, überwältigte sie der Anblick der vielen Youkai. Vor allem sah sie nun zum ersten Mal Angehörige der verschiedenen Arten. Vor dem Tor übergab der Fürst einem Soldaten die Zügel von Ah-Uhn und nahm seine Gefährtin auf die Arme. Bis zur großen Außentreppe legte er die Distanz durch die Luft zurück. Er landete jedoch nicht unten auf dem Hof, sondern gleich oben neben dem Platz, wo seine Mutter saß. Fürstin Yumi war, die erste die er zusammen mit seiner Gemahlin angemessen begrüßte. Der Lord warf noch einen zweiten Blick auf seine Mutter. Täuschte er sich oder war die ältere Fürstin von den Besuchern nicht sehr angetan. Früher hatte sie diese Treffen und Feste immer richtig genossen. Doch in letzter Zeit gab Yumi ihren Sohn immer mehr Rätsel auf. Sesshomaru wandte sich an seine Fürstin und sagte mit leiser Stimme: "Das ist genau die Situation, vor der ich dich immer bewahren wollte. Nicht alle Youkai sind von unserer Verbindung angetan. Einige von ihnen werden ihren Unmut offen oder versteckt ausdrücken. Teilweise können Worte sehr verletzend wirken." "Mach dir um mich keine Gedanken. Sei einfach nur Lord Sesshomaru, so wie alle dich kennen", versuchte die Dämonenjägerin ihren Youkaikrieger zu beschwichtigen. Wenn er sich sorgte und man es ihm auch noch ansah, war keinem geholfen. "Reika", begann der Fürst. Offenbar war es seiner Gefährtin nicht bewusst, was sie erwartete. Doch sofort unterbrach ihn die junge Frau. "Ich komme schon klar. Die Meinung der meisten Youkai kenn ich nur zur Genüge. Immerhin habe ich zusammen mit Yumi die ganzen Glückwünsche zu unserem Bund beantwortet. Du kannst dir nicht vorstellen wie viel davon Beileidsbekundungen waren, die an deine verehrte Mutter gerichtet wurden, weil du so eine Schande auf dich geladen hast mit deiner Wahl." Sesshomarus Kopf fuhr herum zu Yumi. Die ältere Hundedämonin hatte natürlich Reikas Worte gehört. Nun erlaubte sie sich sogar ein Lächeln, weil ihr es gelungen war, ihren Sohn zu überraschen. Nur zu gut erinnerte sich der Fürst an die Unmengen dieser Schreiben zu seiner Verbindung. Sie zu lesen oder beantworten hatte Sesshomaru immer verschoben. Eigentlich war es auch in seinem Sinne, das Reika den Inhalt nicht mitbekam. Doch offensichtlich hatte seine Gefährten das mithilfe seiner Mutter selbst in die Hand genommen. Immerhin war seine kleine Dämonenjägerin nicht begeistert gewesen, dass der Lord sich um den Stapel nicht gekümmert hatte. Nur eines verschwieg die junge Frau. Es waren auch etliche Angebote von weiblichen Dämonen dabei, die dem Fürsten, nur zu gern, einen reinrassigen Erben schenken wollten. Die ersten Gäste waren nun fast bei den Fürsten angekommen, als die Dämonenjägerin noch eine Bitte hatte: "Der einzige Grund, warum ich das alles ertrage, ist das Wissen, das du mich die ganzen Kränkungen auf deine ganz spezielle Weise vergessen lässt." Somit beugte sich der Hundeyoukai etwas zu seiner Gefährtin und flüstere leise in ihr Ohr: "Das werde ich und glaube mir diese Nacht wirst du ewig in Erinnerung behalten." "Denk daran, du studierst Menschen", flüstere nur für Sesshomaru hörbar seine Fürstin zum Schluss. Allein seine Stimme und der Gedanke an Sesshomarus nächtliche Zärtlichkeiten gaben Reika die Kraft alles durchzustehen. Es fielen genug abschätzige Bemerkungen über sie. Etliche Youkai ignorierten sie völlig. Wenn man die Fürstin ansprach, antwortete sie nur zurückhaltend. Ein paar Mal war die junge Frau kurz davor den Anstand zu vergessen und ihr Schwert, das, wie immer mit einer dicken Schicht Dämonengift bestrichen war, zum Einsatz zubringen. Zum Glück hatte es Sesshomaru vorsorglich außer Reichweite abgelegt. Ihr Gemahl stellte fest, das sich Reika korrekt verhielt, als wenn sie schon immer seine Fürstin war und die Etikette zur Genüge kannte. Das es ihr schwerfiel bemerkten nur die wenigsten, vermutlich nur die Wesen die Reika näher kannten. Sie stand schräg hinter dem Daiyoukai, wie es sich gehörte. Der Lord drehte sich etwas, um seine Fürstin besser im Auge zu haben. Mit einem leichten Stirnrunzeln nahm die Dämonenjägerin das zur Kenntnis. Offensichtlich war ihr Gemahl besorgt. Er glaubte doch nicht etwa, dass man sie hier offen neben ihm angreifen könnte. Doch dann hörte die junge Frau sehr zu ihrer Erleichterung eine Stimme in ihrem Rücken: "Verzeiht edle Herrin. Leider war ich unterwegs und man hat mich gerade erst von eurer Ankunft Informiert." "Du musst dich nicht entschuldigen Tara, ich bin froh, dass du da bist", flüsterte Reika ganz leise, da sie wusste, dass die Hundeyoukai ihre Worte genau vernahm. Sesshomaru warf zu der Leibwächterin ebenfalls einen kurzen Blick, ehe er sich wieder den Gästen widmete. Jetzt wo Tara da war, konnte er wieder das Protokoll einhalten. Für die junge Frau war die Nähe der Leibwächterin wohltuend, nicht wegen ihrer Sicherheit, sondern weil Tara zu den Youkai gehörte, die sich offen zu ihr bekannten. Es waren aber auch noch andere da. Nanami stand wie immer schräg hinter der älteren Fürstin und neben Yumi stand General Naoki. Zwischen den beiden weiblichen Leibwächterinnen, mehrere Schritte hinter Lord Sesshomaru hatte Ryan Aufstellung genommen. Gleich darauf entstand ein Aufruhr unter den Gästen, als zwei Youkai am Tor eintrafen. Es waren wohl weniger die beiden Herren des Nordens, sondern ihr tapsiger Begleiter, der seine ganzen Blicke auf sich zog. Lord Yago und Prinz Faruk kamen die Treppe herauf. Hinter ihnen sprang der Tiger Damien heran. Bei Reika löste die Ankunft der Katze einen wahren Freudentaumel aus. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, warum sie so glücklich war, den Kleinen wiederzusehen. Inzwischen war er ein ganzes Stück gewachsen. Am liebsten wäre sie zu ihm gerannt, um mit dem Tiger zu schmusen. Doch ihre Selbstbeherrschung siegte, da sie Sesshomaru nicht blamieren wollte. Offenbar war sie nicht die Einzige. Sobald Damien den Menschen erblickte, der ihn aus dem schrecklichen Käfig befreit hatte, setzte dieser zu einem großen Sprung an. Doch die scharfe Stimme von Lord Yago stoppte ihn, sodass daraus nur ein kurzer Satz wurde, der eher plump wirkte. "Damien, was ist das den für ein Benehmen." Daraufhin setzte sich der Tiger neben seinen Herrn und lehnte seinen Oberkörper an dessen Beine. Der Herrscher der nördlichen Ländereien begrüßte zuerst Lord Sesshomaru und wandte sich dann Lady Reika zu. Sofort ergriff er ihr Rechte und hauchte einen Kuss auf den Handrücken. Danach begann er: "Es ist mir erneut eine Ehre euch zutreffen. Täusche ich mich oder seit ihr noch schöner geworden", mit einem Seitenblick auf den Lord der westlichen Länder fuhr Yago fort: "Wenn ihr genug von einem Schloss voller Hunde habt, heiße ich euch in meinem Palast jederzeit willkommen." Das sprach er nicht einmal mit leiser Stimme. Es lag in seiner Absicht, dass die meisten Gäste ihn hörten. Mit einem Lächeln entgegnete die junge Frau: "Seid vorsichtig mit euren Angeboten, nicht dass ich eines Tages wirklich darauf zurückkomme und wenn es nur ist, um Damien zusehen." Das Letzte fügte sie absichtlich an, da sie Sesshomarus hochgezogene Augenbraue bemerkte. Nachdem auch Prinz Faruk das Fürstenpaar begrüßt hat, wandte sich der ältere Tigerdämon an die Raubkatze: "Nun Damien, jetzt darfst du die edle Fürstin begrüßen und wehe du krümmst ihr dabei ein Haar." Die Dämonenjägerin bückte sich und kraulte dem Tiger den Hals. Gleich darauf legte dieser sich zufrieden schnurrend neben seinen Herrn. Lord Yago lächelte etwas, wobei sein Ausdruck schon diabolisch zunennen war. Er wusste genau das die Hunde nicht begeistert von seinem tierischen Begleiter waren. Doch die meisten Stimmen wurden laut, als es darum ging, wo Damien während der Beratung bleiben sollte. So eine Sitzung konnte viele Stunden, wenn nicht sogar Tage dauern, da Dämonen so gut wie kaum Essen oder Schlaf benötigten. Im ganzen Schloss gab es keinen Ort, wo der Tiger ohne Aufsicht bleiben konnte. Es wurde heiß diskutiert. Reika war überrascht, wie sehr Youkai in dieser Beziehung Menschen ähnelten, wenn sie auch eher mehr Selbstbeherrschung hatten und die Gespräche mit viel Besonnenheit geführt wurden. Womöglich hätte die Diskussion noch lange angedauert, wenn Reika nicht geflüstert hätte: "Im Garten unter meiner Aufsicht." Obwohl es nur wenige Wesen gehört hatten, genügte das schon. Sofort stimmte Yago zu: "Das ist eine gute Idee." Im Gegensatz erklärte Sesshomaru: "Niemals." Doch die Fürstin bekam einen weiteren Fürsprecher: "Verzeiht Lord Sesshomaru. Die Idee von Lady Reika ist die beste Lösung. Der Garten ist groß genug. Da ich ebenfalls an der Besprechung teilnehmen werde, ist das einzige Wesen dem Damien außer uns gehorcht eure edle Fürstin." Da der Lord der westlichen Länder immer noch zögerte, fügte Faruk noch an: "Glaubt mir edler Fürst, den Tiger wollt ihr bestimmt nicht im gleichen Raum haben, wenn er vor Langeweile unruhig wird." "Ich muss Prinz Faruk zustimmen", mischte sich nun auch General Naoki ein. So fand sich dann die Dämonenjägerin zusammen mit Damien im Garten wieder, während sich die Clanoberhäupter zu ihrer Versammlung zurückzogen. Naoki hatte den Garten abriegeln lassen, damit nicht zufällig einer der Gäste versehentlich sich dorthin verirrte. Obwohl Damien noch nicht ausgewachsen war, so konnte er dennoch gefährlich werden. Der Tiger hörte wirklich auf alles, was die Fürstin sagte. Später fraß er ihr sogar aus der Hand. Zusammen mit Miju, die sich heimlich in den Garten geschlichen hatte, spielten sie auf der Wiese in der Nähe der Westterrasse. Während der ganzen Beratung stand Lord Yago schweigend am Fenster und behielt seinen tierischen Begleiter im Auge. Keshan, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm, sprang erschrocken auf, als er sein Kind zusammen mit Damien erblickte. Doch der Tigerdämon konnte ihn schnell beruhigen. Obwohl die Goldkatze weiterhin misstrauisch war, setzte er sich wieder. Das Rätsel des Tages war natürlich, wer hinter den Überfällen steckte. Wie so oft beschuldigte jeder jeden. Das Schlimmste war jedoch die Nachricht, dass der Fürst des Ostens und seine Tochter KeiCho an dem Treffen nicht teilnehmen konnten, da es einen Überfall auf sie beide gegeben hatte, so das nur ein Berater des östlichen Reiches anwesend war. Während einer kurzen Pause trat Naoki neben seinen Neffen und flüsterte: "Ist dir aufgefallen, wer als Einziges nicht anwesend ist." "Benikos Vater", bestätigte der Fürst. Beide machten sich so ihre Gedanken. Der Lord war eigentlich immer sehr zuverlässig. Wenn er selbst verhindert wäre, hätte er zumindest seinen Sohn geschickt. Dem General fiel dann noch etwas ein. Bis jetzt hatte Benikos Vater auch noch nicht auf seine Nachricht, die er nach dem Fehlverhalten der Hofdame an diesen geschickt hatte, geantwortet. Es war dann der jüngere Daiyoukai, der eine Vermutung äußerte: "Ob die Nachricht abgefangen wurde. Wenn ja dann wohl beide oder?" "Vermutlich", stimmte sein Onkel zu und versprach. "Darum werde ich mich kümmern." Es gab einen Weg. Er konnte einen Boten mit einer Nachricht schicken und gleichzeitig Myouga anweisen, diesen zu begleiten. Für den kleinen Floh ist es ein leichtes sich in das Haus des Hundedämons zu schleichen und diesen persönlich zu kontaktieren. Myouga war für Benikos Vater kein Unbekannter. Doch das verschob nun der General auf später. Erst einmal musste die Diskussion um die Überfälle fortgesetzt werden. Sesshomaru, Naoki und auch Yago hatten sich bis jetzt aus der Diskussion heraus gehalten. Am Rande saß Lord Keshan neben Prinz Faruk, beide ebenfalls schweigsam. Einer der Lords machte dann später eine interessante Feststellung. "Wie kommt es eigentlich Lord Yago, das der Norden bis jetzt verschont wurde." Der Tigerdämon drehte sich betont langsam um und ließ einen eisigen Blick, der an die sibirische Kälte erinnerte, auf den Sprecher ruhen. Nach einer ganzen Weile begann er zu sprechen: "Wie ich sehe, seid ihr noch recht jung. Wenn ihr erst einmal in mein Alter kommt und meine Lebenserfahrung habt, könnt ihr mir gegenüber solche Anschuldigungen wiederholen. Merkt ihr den nicht, was hier gespielt wird. Das alles dient doch nur, um uns an der Nase herumzuführen. Wir werden in die Irre geleitet, damit einer von uns gegen den anderen Krieg führt. Wer immer dahinter steckt, verfolgt bewusst die Absicht einen Krieg zu provozieren." "Das sagt ihr doch nur um uns von dem Verdacht abzulenken", versuchte es der junge Vogeldämon erneut. Doch da mischte sich zum ersten Mal Sesshomaru ein: "Lord Yago hat nicht unrecht. Obwohl ich eher die Vermutung hege, dass ich der Grund bin. Es gab genug Überfälle, die mir persönlich galten", warf Sesshomaru ein. Nachdem der Lord darüber berichtet hatte, wurden die nächsten Vermutungen laut. Wieder war es Yago, der in Verdacht geriet. Dieser fauchte schon halb ungehalten, als er sich diesmal an den Sprecher, einem jungen Hasendämon wandte: "Welchen Grund sollte ich haben." "Den Posten des Taishos", warf einer der kleineren Fürsten jetzt ein. Beinahe abfällig schnaubte der Tiger und entgegnete: "Der Posten ist in guten Klauen." Danach wandte er sich wieder dem Garten zu. Doch der Dämon ließ nicht locker:" Wir alle wissen das General Naoki den Posten demnächst aufgibt. Wenn Lord Sesshomaru aus dem Weg wäre, müsste ein Neuer bestimmt werden." "Wenn ich Lord Sesshomaru aus dem Weg haben will, würde ich ihn in die Arena schleifen und dort auf Leben und Tod mit ihm kämpfen, du Narr." Langsam wurde der Tiger zornig. Oft hatte er sich so verhalten, doch nur um zu prüfen ob es der jüngere Daiyoukai der Hunde wirklich wert war. Eines Tages würde er vermutlich einen freundschaftlichen Kampf mit dem Lord des westlichen Reichs bestreiten. Aber in seinem Augen war das eher eine kleine Tradition, nichts was der anderen Katze etwas angehen sollte. "Was erdreistet ihr euch ...", begann der Sprecher, diesmal spürte man, dass er wütend wurde. Doch Yago schien es nicht zu beachten. "Kommt her", befahl er dem Katzendämon. Warum dieser gehorchte, wusste er wohl selbst nicht. Deutlich konnte man den Anstieg der dämonischen Energie bei dem Tiger bemerken. Nun stand die andere Katze ebenfalls am Fenster und Lord Yago deutete auf Reika: "Seht ihr dieses Wesen dort. Selbstlos hat sie sich mit ihrer eigenen Rasse angelegt, um Damien, aus dem Käfig eines Kaufmanns, zu befreien. Der einzige Grund warum ich mit den Hunden einen Krieg anfangen würde wäre diese Frau, falls ihr jemand ein Haar krümmt. Außerdem wäre sie bestimmt eine passende Gefährtin für meinen Sohn." "Verehrter Vater", wagte es Faruk einzuwerfen. Doch der Tiger knurrte ihn an: "Du warst nicht gefragt Sohn." "Verzeiht", murmelte daraufhin der Prinz. Obwohl er deutlich merkte, dass er schon viel zu weit gegangen war, konnte sich die Pantherkatze die folgende Bemerkung nicht verkneifen: "Ein verabscheuungswürdiges schwaches Menschenweib." "Ihr sprecht zufällig von der Fürstin des westlichen Reiches. Auch wenn ihr Menschen nicht achtet, so habt ihr wenigsten der Gefährtin Lord Sesshomaru den nötigen Respekt entgegen zubringen." Der Sprecher war ein dunkelhaariger Hundedämon. Eigentlich jemand der sich nie für Menschen interessiert hatte und eine ähnliche Haltung zeigte wie Lord Sesshomaru oder Yumi selbst, der Rasse gegenüber. Um so mehr war es verwunderlich das Lord Yamato plötzlich Partei für die jüngere Fürstin ergriff. Bevor der Panther etwas erwidern konnte, kam eine Stimme aus einer anderen Ecke des Raumes: "Schwacher Mensch? Ihr solltet euch an Lady Reika ein Beispiel nehmen. Oder habt ihr den Mut den ganzen Tag mit unserem Tiger zu verbringen." Der anderen Katze sah man deutlich an, dass sie nicht begeistert war. Doch bevor er Prinz Faruk antworten konnte, riet Sesshomaru: "Ich denke, es wird Zeit wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen. Wir waren gerade beim Thema Kriege Lord Yago." Daraufhin drehte Yago sich zu den anderen um und fuhr fort: "Ich habe diese verdammten Kriege satt. Das war der Grund, warum ich letztendlich meine alte Heimat verlassen habe. Immer wieder kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit den dort lebenden Hunden, auch wenn meine Einstellung zu Menschen daran nicht unschuldig war. Meine Kinder sollten in Frieden aufwachsen. Ja es stimmt, ich habe gegen den Westen Krieg geführt, weil mir mein Territorium zu klein war. Wer die Weite Sibiriens kennt, wird mich verstehen. Doch dann stellte sich mir der Fürst des Westens in einem Zweikampf, wobei er sogar darauf verzichtete So'unga einzusetzen. Da ich verlor, habe ich akzeptiert, wo mein Platz ist. Die Gründung des Dämonenrates wurde von mir sehr begrüßt. Das Letzte was ich will ist ein Krieg. Ihr stimmt mir doch sicherlich zu Lord Keshan." Der Goldkatzendämon war überrascht. Doch dann ergriff er das Wort: "Wenn jemand euch verstehen kann, dann ich. Auch in meiner Absicht lag es, die endlosen Fehden in meinem Land China zu beenden. Da ich FaiMao zugetan war, haben wir beide beschlossen durch unsere Verbindung den blutigen Auseinandersetzungen ein für alle Mal Einhalt zugebieten. Mein Vater hatte den gleichen Gedanken, nur war sein Weg ein anderer. Er löschte die ganze feindliche Familie aus. Deshalb kann ich Lord Yago verstehen. Wir sollten unsere Energie einsetzen, um die Schuldigen zu finden und nicht über Krieg diskutieren. Es handelt sich um Söldner und diese arbeiten für einen Auftraggeber. Wenn wir diesen gefunden haben, sind wir sicherlich am Ziel." Da nun auch Naoki zustimmte und er von seinem Recht Gebrauch machte gaben dann alle zum Schluss Ruhe. Wahrscheinlich waren einige der Argumente überzeugend. So beschlossen die Clans zuerst den Schutz ihrer Gebiete in den Vordergrund zustellen und jedes verdächtige Signal sofort dem Taisho, General Naoki zu melden. Dieser würde alles Weitere veranlassen und dementsprechend nachgehen. Bald darauf hatte sich alle Youkai zurückgezogen. Zum Schluss blieben nur die beiden Tigerdämonen im Raum zusammen mit Naoki. Sesshomaru indessen war auf dem Weg in den Garten. Gerade sagte Yago an Naoki gewandt: "Falls euer Neffe jemals der edlen Fürstin einen Kratzer zufügt oder ihr ein Haar krümmt, werdet ihr mich nicht aufhalten können. Dann kenne ich keine Gnade." Damit öffnete er das Fenster und sprang hinaus. Prinz Faruk stimmte seinen Vater zu: "Wir beide." Dann begab er sich auch hinaus, wobei er jedoch durch die Tür lief. Da es inzwischen Dunkel war und noch immer die Beratung im Gange hatte es sich Reika zusammen mit Damien auf der Wiese bequem gemacht. Die junge Frau legte nach einer Weile ihren Kopf auf den Hals des Tigers und schlief sogar ein. Deshalb bekam sie auch nicht mit, wie Damien seine Vorderpfote ganz sanft über sie legte, um sie zu beschützen. Da der Tiger sich ausgetobt hatte, schlummerte er ebenfalls nach einer Weile ein. Seine feinen Sinne würden ihn jederzeit wecken, wenn sich ein Wesen nähern wollte. Verschlafen öffnete Damien die Augen. Wer störte seine Ruhe. Noch, bevor er wusste, um welches Wesen es sich handelte, knurrte er leise und drohend. Das war eindeutig ein Hund. Im gleichen Moment sah er aber auch den Tigerdämon, seinen Herrn. Dieser starrte ihn kurz an. Da sich Damien aber immer noch nicht rührte, um Lady Reika freizugeben, knurrte Yago los. "Treib es ja nicht zu weit mein kleiner Freund." Immer noch widerwillig gab das Tier jetzt seinen Menschen frei. Kaum hatte er seine Pfote vom Körper der jungen Frau genommen, bückte sich der Fürst des Norden und hob Reika auf. Die Dämonenjägerin öffnete nur ganz kurz die Augen. Dann hatte Yago die Fürstin an ihren Gefährten übergeben, an den sie sich gleich darauf schmiegte, wobei sie scheinbar wieder einschlummerte. Deshalb war der Fürst auch überrascht als Reika später im Schloss die Feststellung machte: "Das ist nicht der Weg zu unserem himmlisch weichen Lager." So erwiderte der Lord: "Nein ich bringe dich ins Bad." "Warum?", fragte die Dämonenjägerin überrascht. Am frühen Morgen hatte ihr Gemahl unbedingt verhindert, dass sie badete und nun schien er seine Meinung geändert zu haben. "Du stinkst nach Katze", lautete die einfache Entgegnung. "Oje", entfuhr es der Fürstin. "Der einzige Geruch, den ich an dir dulde, ist mein eigener", knurrte Sesshomaru schon fast besitzergreifend. Er war heute schon erstaunt gewesen, wie viel andere Youkais seine Gefährtin verteidigt hatten. Doch das Schlimmste war die Bemerkung Yagos, das Reika eine passende Gefährtin für dessen Sohn war. Die Dämonenjägerin war immer noch sein Eigentum. Jetzt noch den Geruch von Damien an seiner Fürstin war zu viel. Das musste er schleunigst ändern. Plötzlich spürte der Lord die weichen Lippen seiner Gemahlin, auf den seinen, so das der Hundedämon erfreut stehen blieb und sie sich einen Moment leidenschaftlich küssten. Danach fragte sie schelmisch: "Du weißt aber schon, welche Wirkung Wasser auf mich hat?" Mal abgesehen davon das der Lord den fürchterlichen Geruch des Tigers abwaschen wollte hatte er noch andere Pläne mit seiner Gefährtin. Er wollte sie mit aller Kunst verführen. Immerhin hatte er ihr dieses Versprechen gegeben. "Das ist volle Absicht. Du sollst es mit allen Sinnen genießen, wenn ich dich verwöhne. Ich liebe es, wenn die Tropfen über deine Haut perlen, meine bezaubernde kleine Jägerin." Mit diesen Worten hatte er auch schon das Bad erreicht und stellte die junge Frau neben dem Becken ab. In diesem Moment wurde Sesshomaru bewusst, das seine Gemahlin noch immer das Kleid mit den vielen Bändern trug. Da Reika wusste, dass jeder Protest sinnlos war, ließ sie es einfach geschehen. Dann waren beide zusammen in dem Becken, wo Reika liebevoll gewaschen wurde, bevor der Lord zur eigentlichen Umsetzung seiner Idee kam. Der Morgen graute schon fast, als Reika, mit einem seligen Lächeln, in einen tiefen traumlosen Schlaf glitt. 11. Kapitel - Liebesbeweis und Boshaftigkeit Beniko kommt wieder mal zum Zug, doch diesmal ..., während Sessy selbst eine Entscheidung trifft Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)