Ich hasse dich! Oder...?! von oof ================================================================================ Kapitel 1: - ------------ „Ihr wollt mich doch verarschen, oder?“ fragte ich entsetzt und starrte mit ungläubigem Blick auf das Kostüm, was meine zwei besten Freundinnen mir da vor die Nase hielten. Ich meine, klar, es war ein Cosplaycafé, das unsere Klasse fürs Schulfest organisiert hatte, aber warum zum Teufel musste gerade ICH das Maid Dress tragen? „Das zieh ich nicht an!“ keifte ich und drehte mich mit verschränkten Armen weg. „Misaki~ ! Du MUSST das anziehen, es wird soooo süüß an dir aussehen!“ ereiferte sich Sakura und hüpfte um mich herum. „Biiiitte, bitte, bitte!“ Ich schüttelte nur stumm den Kopf und starrte auf das schwarz-weiße Kleid. „Nein.“ Sakuras Augen füllten sich mit Tränen und sie zog eine Schnute. Oh, das war nicht gut... Shizuko schnappte meinen Arm und zog mich in eine Ecke des Raumes. „Misaki. Du wirst dieses Kleid jetzt sofort anziehen.“ beschwor sie mich mit einem kalten Blick und ich zuckte zurück. „Bin ich richtig in der Annahme, dass du mich nicht gehen lässt bevor ich es angezogen habe?“ fragte sich überflüssigerweise, denn ein teuflisches Lächeln zierte Shizukos Gesicht. Seufzend übergab ich mich meinem Schicksal und zog mir das Kostüm über. Mit einem säuerlichen Blick betrat ich unseren Klassenraum, in dem schon etliche Catgirls, Sailor Moons und Butler herumliefen. Hinter mir hörte ich einen anerkennenden Pfiff, den ich jedoch nicht weiter beachtete, da ich mir genau vorstellte, von wem er kam. „Ayuzawa.“ sagte eine Stimme hinter mir, doch ich zwang mich, sie zu ignorieren und weiterzugehen. „Hey, Ayuzawa!“ Die Stimme wurde lauter, und ich hörte jemanden lachen. Genervt fuhr ich herum. „WAS?“ Ich blickte in das Gesicht von Usui Takumi, einem extrem nervigen Klassenkameraden von mir, der ein freches Grinsen aufgesetzt hatte und mich von Kopf bis Fuß musterte. „Gut siehst du aus.“ bemerkte er, wie beiläufig, und grinste noch breiter. „Ach, halt doch die Klappe, Usui!“ entgegnete ich und drehte mich weg. „Bist du etwa schüchtern, Ayuzawa? Hast du Angst vor mir?“ Ich schloss meine Hände zu Fäusten und knirschte mit den Zähnen. „Ich habe keine Angst vor dir. Ich bin nur einfach kein bisschen daran interessiert, mich mit dir zu unterhalten.“ Daraufhin war es erst mal still. Das war merkwürdig, sonst hatte er doch immer eine schlaue Antwort parat? Langsam drehte ich mich um und sah einen merkwürdigen Ausdruck auf Usuis Gesicht, den ich vorher noch nie bei ihm gesehen hatte. Er sah irgendwie... Traurig aus. „Was ist?“ fragte ich, darauf bemüht, desinteressiert zu klingen. Usui drehte sich halb von mir weg. „Kommt mit.“ Es klang nicht wie ein Befehl, mehr wie eine Bitte. Das war ungewöhnlich für ihn. „Was? Als ob ich einfach-“ „Komm mit.“ unterbrach er mich und sah mir wieder in die Augen. „Bitte.“ Irgendetwas in seinem Blick lies mich genau das tun, was er eben gesagt hatte und ich folgte ihm. Er ging aus dem Klassenzimmer, durch einige Gänge, bis er zu einer Tür kam, an der ich bisher immer nur vorbeigelaufen war. Er öffnete die Tür und zog mich in den kleinen Raum. Es war kaum mehr als eine Abstellkammer und an der Decke brannte eine kleine Lampe. Hinter mir hörte ich es klicken, und ich wandte mich rasch um, gerade noch schnell genug, um zu sehen, wie Usui einen Schlüssel in seine Hosentasche steckte. „Sag mal, spinnst du? Hast du uns gerade eingeschlossen?“ keifte ich und ging auf ihn los, mit der Absicht, ihm den Schlüssel aus der Tasche zu klauen, doch er wich mir geschickt aus, ergriff mein Handgelenk und nutzte den noch vorhandenen Schwung, um mich mit dem Rücken gegen die Wand zu drücken, seine Hände rechts und links neben meinem Kopf abgestützt. Unsere Gesichter waren sich verdammt nah, und erst jetzt viel mir auf, was für schöne Augen er hatte. Nein, oh nein, bitte jetzt nicht rot werden!, dachte ich verzweifelt, doch natürlich reagierte mein Gehirn nicht darauf. Zu meinem Entsetzten fing Usui im selben Moment an zu kichern. „Was ist so lustig?“ fauchte ich und versuchte, mich irgendwie zu befreien oder an den Schlüssen heranzukommen, doch er kam nur noch näher an mich heran und lies mir keinen Freiraum zum handeln. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde.“ antwortete er mit einer sehr ruhigen Stimme und seine Augen durchborten mich fast, ich hatte das Gefühl an der Wand festgenagelt zu sein. „Verdammt, ich hab's immer gewusst, du bist ein Perverser.“ sagte ich, doch irgendwie kam es nicht so rüber, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich wich seinem Blick aus und hoffte mich so aus meiner Starre lösen zu können, doch es half nichts. Das was Usui als nächstes tat, trug auch nicht gerade zu meiner Kontrolle bei, denn mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen überwand er die letzten Zentimeter zu meinem Gesicht und drückte seine Lippen auf meine. Ich riss erschrocken die Augen auf, unfähig irgendwie darauf zu reagieren. Ich hasste ihn, oder nicht? Aber warum fühlte es sich dann so.. warm an? Und so weich? Als er sich von mir löste, war ich knallrot im Gesicht und versuchte überallhin zu schauen, nur nicht in sein Gesicht. „Ich bin nicht pervers.“ sagte er mit einer sanften Stimme, und er nahm eine Hand von der Wand, um mein Kinn nach oben zu zwingen, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. „Ach nein?“ fragte ich schwach. „Was denn sonst?“ Er lächelte. „Verliebt.“ Okay, das war zu viel. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf müsste gleich explodieren. Nein, mein Herz würde mir jeden Moment aus der Brust springen! Um ihm nicht weiter in die Augen schauen zu müssen, drückte ich mein Gesicht an seine Brust. „Usui, du Idiot.“ murmelte ich undeutlich. „Ich hasse dich.“ Ich spürte, wie er sanft seine Arme um mich legte und ich hörte, wie er leise lachte. „Du bist so grausam, Ayuzawa.“ Er drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Ich wollte ihn nie mehr loslassen. Dabei hatte ich ihn doch all die Jahre gehasst, er hatte mich so genervt und aufgezogen... Und jetzt? „Idiot.“ wiederholte ich. „Nenn mich Misaki.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)