Auf der Death... von AkephalosXx ================================================================================ Kapitel 4: ... da herrscht Verwirrung ------------------------------------- Als er die Augen aufschlug und sich aufsetzte, wanderte sein Blick zu aller erst auf die Uhr. 9:13 Uhr zeigten die roten Lettern an. Müde schloss der Schwertkämpfer wieder die Augen und lauschte. Stille. Von draußen konnte man ein paar Geräusche hören, wie Möwen und andere Menschen, aber die gewohnte Geräuschkulisse der Death fehlte. Zischend sprang Nero aus seinem Bett, griff nach seinen Kleidern und versuchte sich im laufen anzuziehen. Was damit endete, dass er sich die Nase am Türrahmen anschlug. Fluchend, sich die blutende Nase haltend, stapfte er durch den Gang, eine Leiter nach oben und sperrte die Türen zum Deck auf. Auf dem Weg dorthin öffnete er noch ein, zwei Türen zu den Kojen aber die Betten sahen allesamt unberührt aus. Auch draußen war keine Menschenseele zu finden. Wo zur Hölle steckte die Crew? Auf dem Dock war wieder Leben eingekehrt. Die Leute trugen bunte Kleider, Kostüme und einige hatten sonderbare Hüte auf. Genau, vermutlich war heute das Fest, das sie gestern noch so gewissenhaft vorbereitet hatten. Nero ächzte. Wahrscheinlich lag es genau an diesen Vorbereitungen, dass hier noch niemand aufgekreuzt war. Aber das selbst der Kapitän fehlte, ließ Nero doch unsicher werden. Hatte es ärger gegeben? Die Marine vielleicht? Nein, er hatte nirgendwo einen der blauweißen Idioten gesehen und auch keines ihrer Schiffe entdeckt. Andere Piraten? Nach ihnen war kein Schiff mehr in den Hafen eingelaufen und als er sich die anderen ankernden Boote ansah, viel ihm auch keines auf, das verdächtigt wirkte. Piraten neigten schließlich dazu teils sonderbare und auffällige Schiffe zu besitzen. Da waren selbst sie mit ihrem quitschgelben U-Boot keine Ausnahme ... Wenn auch eher eine schlichtere Variante. Eben jenes U-Boot zu verlassen und sich in der Stadt umzusehen kam nicht infrage. Er konnte die Death nicht vollkommen allein lassen. Erst recht nicht bei dieser Stimmung in der Stadt. Solche Feste zogen Diebe und Herumtreiber wie Fliegen an und an Bord lagerten schließlich einige wertvolle Dinge. Unter anderem auch eine Kiste voller schlagender Piratenherzen, Medikamente an die schwer heranzukommen war, die OP-Instrumente und Maschinen und nicht zu vergessen das Gold. Das Gold war nach Neros Meinung das wichtigste. Laut fluchend kletterte er von Bord auf den Steg. Wenn doch wenigstens Shachi noch hier wäre, dann könnte sich einer von ihnen nach den anderen umsehen. Aber Shachi gehörte ja selbst zu den Verschollenen … Gerade als Nero die Idee hatte eine ihrer Baby-Teleschnecken anzuklingeln und zu hoffen, dass Penguin tatsächlich eine dabei hatte, hielt er in der Bewegung inne. Der Grund dafür waren die Gestalten die auf ihn zu kamen. Gerade wollte der geplagte Mann aufatmen als er sah, wen Bepo da auf seinem Rücken spazieren trug. Laws Arme hingen schlaff über die Schultern des Eisbären, sein Gesicht war in dessen weichen Pelz am Hals vergraben und aus irgendeinem unerfindlichen Grund trug er seinen Pullover nicht mehr. Die Kuhmütze ruhte auf Bepos Haupt. Hinter den beiden drein schlich ein unglücklicher Penguin. Penguin entdeckte Nero vor der Death. Die erleichterten Gesichtszüge wichen besorgten als er auf sie zukam. Humorlos schmunzelte Penguin. Kein wunder, schließlich mussten sie einen furchtbares Bild abgeben. Law, wie er wie ein Stück lebloses Fleisch auf Bepo hing, der unter extrem schlechter Laune litt. Wieder kein Wunder, schließlich hatte keiner von ihnen geschlafen. Außer Law, der schlief momentan wie ein Baby. „Was ist passiert?“, hörte er Nero fragen, der bei ihnen angekommen war. Aber er wartet vergeblich auf eine Antwort, stattdessen bekam er nur ein genuscheltes und schlecht gelauntes „Zum ablegen bereit machen.“, zurück. Es wunderte Penguin, dass Nero ihnen nicht folgte als sie an ihm vorbei schlichen. Also blieb er entnervt stehen und drehte sich zu ihrem Wächter um. „Hast du nicht gehört?“ Diese Worte gingen in den anschwellenden Geräuschen unter, die vom anderem Ende der Hauptstraße erklangen. Laute fröhliche Musik und singende und jubelnde Menschen. Irritiert von dem plötzlichen Lärm rieb sich Penguin das Nasenbein. Es war ihm kaum aufgefallen, dass immer mehr Menschen unterwegs waren und ihnen immer abstrusere Gestalten entgegen gekommen waren. Lachen erklang und die Menschen drängten immer mehr zusammen, bis sich eine Gasse bildete. Sie waren zwar weit genug von dem Treiben entfernt, trotzdem hatte Nero im plötzlichen Lärm nicht verstanden was Penguin zu Letzt gesagt hatte. Das spielte auch keine Rolle, denn der Befehl war nicht ausführbar. „Die Crew!“, rief er um gegen die anderen Stimmen anzukommen. „Sie sind noch nicht wieder da! Ihr seid die Ersten!“ Was? Penguin musste sich verhört haben. Was sollte das bedeuten, die Crew war noch nicht wieder hier? Es war verdammt nochmal schon nach Sonnenaufgang! Es war ein furchtbarerer Tag. Und das lag nicht daran, dass sich sein Kopf anfühlte als würde darin jemand Schlagzeug spielen (und zwar furchtbar falsch) oder dass er seine Beine und Arme nicht bewegen konnte. Nein, es lag auch nicht an dem Lärm, der nicht gerade zu Linderung seiner Kopfschmerzen beitrug und auch nicht an der Tatsache, dass er nicht sehen konnte. Nun, vielleicht trugen diese Dinge auch dazu bei, dass heute ein schlechter Tag war. Sogar ziemlich sicher, aber mehr als die jetzige Situation, sorgte doch eher das fehlen der Erinnerung wie er in diese Situation geraten war, dafür dass heute ein schlechter Tag war. Egal wie sehr sich der junge Mann auch anstrengte sein Gehirn schien zu streiken. Ein leises Ächzen entkam ihm, als er erneut versuchte sich aufzurichten. Er fühlte sich als ob ein Zug über ihn gerollt wäre und er fragte sich, ob das nicht vielleicht wirklich der Fall gewesen sein könnte. Was zur Hölle war gestern Abend passiert? Der junge Mann spürte, dass er nicht allein war. Sein Instinkt verriet es ihm. Ein Instinkt, den er Jahren auf See und ständigen Auseinandersetzung mit der Marine oder anderen Piraten zu verdanken hatte. Leider nutze er ihm im Moment nicht viel, den einzigen Beitragt den er leistete war ihn nur noch mehr zu beunruhigen. Egal wer es war, er hatte ihm noch nichts getan. Noch. Vielleicht war es jemand, dem es genauso ging wie ihm selbst. Ob er auch gefesselt war? Denn die Fesseln waren der Grund dafür, dass er weder Arme noch Beine bewegen konnte. Es war eine Schande. Er gehörte zu einer berühmten Piratencrew und war dort auch noch eines der wichtigeren Mitglieder. Zumindest bildete er sich das gerne ein. Er wusste, dass sein Käpt’n große Stücke auf ihn hielt und er wusste, dass er bei den anderen Crewmitgliedern beliebt war. Gut, vielleicht half ihm das in der momentanen Situation nicht viel. Aber sicherlich würden sie nach ihm suchen! Hoffentlich würden sie nach ihm suchen … Schließlich war ihr Käpt’n immer noch sauer auf ihn und das auch noch zurecht. Vielleicht glaubte er ja, er wäre desertiert. Bei diesem Gedanken wurde ihm schlecht und dem jungen Mann war klar, dass er sich gerade in etwas hineinsteigerte. Wieder räusperte er sich und Shachi versuchte zu sprechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)