Halloween, die Nacht der...Superhelden?! von bebi (Sailor Moon-Challenge (UsaXMamo)) ================================================================================ Kapitel 1: Halloween, die Nacht der...Superhelden?! --------------------------------------------------- Halloween, die Nacht der...Superhelden?! „Wer seid ihr? Wer zum Teufel seid ihr Freaks? Was habt ihr mit mir gemacht?“ Bunnys Herz sprang fast vor Panik aus ihrer Brust, als sie sich umschaute. Sie war in einem dunklem Raum, es roch nach Keller und sie wusste nicht wie sie hier her gekommen war. Und sie kannte niemanden… [Zwei Stunden zuvor] „Was machst du denn hier?!“ „Was für eine nette Begrüßung...“ „Bunny, bitte. Ich habe ihn eingeladen.“ „Rei?! Wie konntest du nur?“ „Bunny, ihr könnt euch nicht ewig streiten.“ „Jetzt Fall du mir nicht auch noch in den Rücken Makoto.“ „Wenn du mich hier nicht haben willst, dann werde ich gehen.“ „Super, Mamoru der Märtyrer. Und ich bin wieder die Böse. Vergiss es, ich werde gehen.“ „Stopp. Alle beide. Niemand wird hier gehen.“ „Motoki hat Recht. Wir sind schließlich hier um Halloween zu feiern!“ Minako warf ihr langes blondes Haar über die Schultern und stemmte ihre Hände in die Hüften, während Mamoru und Bunny sich den Rücken zudrehten und die Arme verschränkten. „Hey, ich rede mich euch. Und noch bin ich nicht unsichtbar.“ Bunny versuchte ein Lächeln zu unterdrücken, während sie Minako in ihrem hautengem Fantastic Four Kostüm wild gestikulieren sah. Minako lag ganz richtig. Sie würde auf keinen Fall gehen. Sie war hier um mit ihren Freunden Halloween zu feiern und wenn Mamoru sich wie ein Idiot aufführen musste, dann war das sein Problem. Im Zweifelsfall würde sie sich die Peitsche von Reis Wonder Women Kostüm ausborgen. Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Sie liefen schon seit geraumer Zeit Berg auf und das Ziel ihres Ausfluges konnte man schon aus vielen Kilometern Entfernung sehen. „Dieses Schloss ist beeindruckend, Rei. Es ist mit nichts hier in Japan zu vergleichen.“ Amy zog voller wissenschaftlichem Interesse, ihr Handy aus der hautengen Seitentasche ihres Catwomen Kostüms und schoss ein Foto. Rei hatte sich neben sie gesellt. „Ja, der Besitzer ist Yuichiros Großvater. Er ist ein großer Liebhaber von allem, was mit Schottland zu tun hat und er hat dieses Gebäude einem schottischen Schloss in der Nähe von Loch Ness nachempfunden.“ Makoto steckte ihren Kopf interessiert zwischen die beiden, warf ihren geflochtenen Zopf über ihre Schulter und rückte ihr Lara Croft Kostüm zurecht. „Dann muss Yuichiros Familie aber verdammt reich sein.“ „Ja, allerdings. Yuichiru hatte zwar erwähnt, dass er wohlhabend sei, aber damit hat er wohl noch maßlos untertrieben.“ „Tja Rei, du hättest ihm eben keinen Korb geben sollen.“ „Minako!“ „Na kommt schon Mädels, die Party wartet und ich will noch mit meiner Schießkunst angeben.“ Lachend gingen sie weiter bis zum Schloss, während Motoki versuchte den Köcher mit Pfeilen seines Green Arrow Kostüms zu richten. Mamoru und Bunny fielen leicht zurück, schwiegen sich aber weiterhin an, bis Mamoru die Stille durchbrach. „Wieso gehst du eigentlich als Sailor Kriegerin zu Halloween? Findest du das nicht ein wenig einfallslos?“ „Ich bin Super Girl, klar? Super Girl! Und wenigstens habe ich eine Verkleidung…“, sagte Bunny mit einem Seitenblick auf Mamorus Hose-Hemd Kombination. Mamoru steckte eine Hand in seine Hosentasche und holte eine schlichte Brille mit schwarzem Gestell heraus. „Ich habe ein Kostüm.“ Er setzte sich die Brille auf die Nase und sah Bunny direkt in die Augen. „Ich bin Clark Kent, Cousinchen.“ Wenig später betraten sie das Schloss. Bunny bekam sofort eine Gänsehaut. Es war niemand da und die Stille spürte man körperlich. Die Luft war deutlich kälter als draußen und ein feuchter Nebel lag im Raum. Bei jedem Schritt knarrte der dunkle Holzboden unter ihren Füßen. Überall waren tiefe, dunkle Schatten und Bunny versuchte das Ende des großen Foyers zu erkennen, doch es war einfach zu dunkel. Die Einzige Lichtquelle war das Mondlicht, das nur sehr schwerfällig durch die stark verdreckten Fenster fiel. Die Finsternis schien sich zu verfestigen, je angestrengter sie versuchte etwas in ihr zu erkennen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als einer der Schatten sich zu bewegen schien. Sie war versucht sich in Mamorus Arme zu stürzen, doch dann fiel ihr wieder ein, dass sie ja sauer auf ihn war. Stattdessen lenkte sie sich damit ab, Rei anzufahren. „Wo soll denn hier bitte eine Party stattfinden, he?“ Rei verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab die gleichen Informationen wie du, Bunny!“ „Ja, aber Yuichiro ist dein Freund!“ Bevor Rei noch etwas erwidern konnte, legte Motoki seine Arme und sie und Bunny und stellte sich zwischen die beiden. „Aber aber, meine Damen. Das Schloss ist verdammt groß. Wir gehen erst einmal weiter und schauen uns um, einverstanden?“ Bunny nickte und Rei wandte den Kopf zur Seite, ging aber weiter. Die Gruppe bog nun nach links auf eine große Wendeltreppe ab, die in den ersten Stock führte. Bunny wagte nicht mehr zu sprechen, so bedrückend fand sie diesen Ort und auch die anderen sahen alles andere als glücklich aus. Als alle im ersten Stock zum stehen kamen und ihre Schritte verstummten, hörte Bunny in der Stille ein Geräusch. Minako trat einen Schritt aus der Gruppe heraus. „Hört ihr das auch?“ Es war nicht auszumachen aus welcher Richtung das Geräusch kam. Es schien um sie herum und gleichzeitig zwischen ihnen zu sein. Amy schloss einen Moment die Augen. „Es hört sich fast so an, als ob jemand atmen würde.“ Doch dabei blieb es nicht. Bunny gefror das Blut in den Adern, als ein klägliches Wimmern sie alle stocken ließ. Und dann ging alles so verdammt schnell. Makoto trat schützend einen Schritt vor ihre Freunde. „Das ist absolut nicht gut.“ „Vielleicht haben wir uns das alles nur eingebildet…“ Amy nahm die Maske ihres Catwomenkostüms ab, um besser sehen zu können. „Minako, überleg doch mal. Sieben verschiedene Gehirne. Wir können uns das nicht alle gleichermaßen einbilden.“ „Ach ja…“ Rei schloss für einen Augenblick die Augen und konzentrierte sich. „Ich spüre hier etwas, eine Energie. Ich kann nicht sagen, ob es böse oder gute Energie ist.“ Mamoru ging ein paar Schritte, als versuche er etwas zu finden, als das Schluchzen noch einmal lauter wurde. „Das ist eine Frau, oder? Das hört sich an wie eine Frau.“ Bunny wandte sich an ihre Freunde. „Ja, und sie klingt verzweifelt. Ich denke nicht, dass sie böse ist. Du hast doch nichts Böses Gespürt, nicht wahr Rei?“ „Ja, aber auch nichts Gutes. Es könnte eine Falle sein.“ Minako warf ein, dass Yuichiro sie eingeladen hatte und er sie bestimmt nicht in eine Falle locken würde. Doch sie alle wussten, dass böse Mächte von ihren Freunden besitzt ergreifen können. So gut wie jeder von ihnen hatte das schon am eigenen Leib gespürt. Doch Bunny hörte die Verzweiflung in der fremden Stimme. „Vielleicht ist sie ein Geist. Ruhelos. Vielleicht hat das gar nichts mit uns zu tun.“ Mamoru trat neben sie. „Bunny bitte, es hat eigentlich immer mit uns zu tun.“ Motoki erwachte nun auch aus seiner Starre. Ihn schien weniger die mysteriöse Stimme zu verunsichern, als das Verhalten seiner Freunde. „Leute sagt mal, was ist denn mit euch los? Geister? Böse Mächte? Wir sind hier nicht bei Blair Witch Project. Es ist Halloween. Das ist wahrscheinlich nur jemand der über den Durst getrunken hat und gerade den Absturz seines Lebens hat.“ Die anderen sahen sich an, unschlüssig, was sie ihm sagen sollten. Minako berührte Motoki sanft am Oberarm. „Hör zu, das hört sich jetzt alles vielleicht ein wenig verrückt an, aber wir kennen uns mit so was aus. Vertrau uns einfach, okay?“ Motoki sah nicht so aus, als ob er mit dieser Antwort zufrieden wäre, doch er zuckte leicht mit den Schultern und blieb vorerst stumm. Als sich die anderen wieder ihrer Diskussion zuwandten bemerkte keiner, wie Motokis Hand leicht, aber absichtlich, Minakos streifte. Makoto ergriff das Wort. „Also wenn wir von einem Geist ausgehen, ob böse oder nicht, bringt uns das zu Rei. Was sagst du?“ „Ich überlege schon die ganze Zeit. Ich habe nicht für eine Beschwörung hier und wir wissen auch nicht wie stark die Kraft ist, die ich damit erreiche.“ Minako verzog den Mund zu einem schiefen lächeln. „Du meinst du weißt nicht, ob es bannen kannst oder ob du’s nur wütend machst?“ „Genau das meine ich. Vielleicht würde ich es auch nur auf uns aufmerksam machen.“ Mamoru strich sich mit einer Hand über das Kinn und überlegte. „Mal angenommen es wäre keine böse Kraft, sondern wirklich jemand der unsere Hilfe braucht. Dann können wir nicht einfach abhauen. Und wenn es eine böse Macht ist auch nicht, denn die könnte andere gefährden. Welche Optionen bleiben uns Rei?“ „Naja…“ Rei blickte in die Gesichter ihrer Freunde. „Die beste Möglichkeit wäre den Geist herbeizurufen und zwar wir alle. Wir alle zusammen.“ Bunny wurde, wenn überhaupt möglich, noch unbehaglicher zumute. Dämonen, okay. Aber Geistern konnte man keinen Sailor Tritt verpassen. „Ist das gefährlich?“ Makoto legte Bunny eine Hand auf die Schulter und grinste sie von der Seite an. „Ist es das nicht immer?“ Bunny konnte sich nun auch ein kleines Lächeln nicht verkneifen, nur Motoki schien die ganze Situation nun gar nicht mehr witzig zu finden. „Langsam glaube ich wirklich ihr habt den Verstand verloren. Ihr wollt einen Geist beschwören? Wieso machen wir nicht gleich Gläser rücken?“ Mamoru stellte sich vor Motoki. „Motoki, ich weiß, dass das alles sehr eigenartig für dich klingen muss. Aber es ist kein Witz und wir sind auch nicht verrückt. Es könnte wirklich gefährlich werden. Also…es wäre wahrscheinlich das Beste, wenn du jetzt nach Hause gehst.“ Motokis Gesicht spiegelte eine brisante Mischung zwischen Ungläubigkeit, Skepsis und auch Interesse wieder. „’n Scheiß werd ich. Ich weiß nicht wie und wann, aber offensichtlich hat euch allen jemand was ins Glas gemischt und ich überlasse euch bestimmt nicht euren Wahnvorstellungen. Wir machen von mir aus alles was ihr wollt. Gläser rücken, Geister beschwören, Vampire jagen, egal. Aber ich bleibe hier.“ Bunny erkannte keine bessere Möglichkeit Motoki zu beruhigen ohne ihr Geheimnis zu verraten. Also gab sie sich damit zufrieden und beschloss die Sache voran zu treiben, damit es so schnell wie möglich vorbei war. „Okay, das wäre ja dann geklärt. Fangen wir also an. Rei, was müssen wir tun?“ Für ihr Vorhaben ging die Gruppe den Flur weiter hinein in ein leeres Zimmer, in dem nur noch einige Kommoden zeigten, dass es wohl einmal ein Schlafzimmer war. Mamoru schloss die Tür hinter ihnen. Sie stellten sich alle in einem Kreis auf und Rei erklärte ihnen, was zu tun war. „Also hört zu. Eigentlich ist es ganz einfach. Wir nehmen uns alle bei den Händen, konzentrieren unsere Energie und ich lenke den Geist in unsere Mitte. Unsere gemeinsame Kraft wird ihn dort halten und hoffentlich dafür sorgen, dass uns nichts passiert.“ Bunny hob leicht die Hand, wie bei einer Wortmeldung in der Schule. „Hoffentlich?“ Rei lächelte müde. „Ja Bunny, wir hoffen. Aber eines ist ganz besonders wichtig. Ihr dürft auf keinen Fall eure Hände loslassen. Allein unsere gebündelte Energie ist schon verdammt stark. Wenn einer loslässt, gerät sie außer Kontrolle und ich weiß dann wirklich nicht was passiert. Das ist der große Hacken. Dazu kommt noch, dass keine all zu widersprüchlichen Gefühle den Kreis schwächen sollten. Also Motoki, vielleicht solltest du lieber…“ „Vergiss es, ich mach mit. Ich werd nichts sagen und keine Hand loslassen, aber ich pass auf euch auf.“ Rei seufzte, aber ging nicht weiter darauf ein. „Okay, dann zu euch beiden.“ Bunny zuckte leicht, als Rei mit dem Finger in ihre und Mamorus Richtung deutete. Sie hatte Mamoru eigentlich erfolgreich ausgeblendet und sie ahnte was jetzt kam. Sich wappnend verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Was soll sein, Rei?“ Doch Minako stellte sich aufs Rei’s Seite. „Euer Streit, Bunny.“ Mamoru warf einen Seitenblick auf Bunny, sagte aber nichts. Bunny schnaubte. „Ist halb so wild, okay? Wir fallen nicht gerade übereinander her, aber es wird unseren Energie, was weiß ich nicht, schon nicht durcheinander bringen.“ Jetzt meldete sich Amy zu Wort. „Worum ging es eigentlich bei eurem Streit? Ich möchte mich wirklich nicht einmischen, aber wenn wir das jetzt schnell klären können, sparen wir uns vielleicht eine Menge Probleme.“ Bunny spürte geradezu wie Mamoru seine Gesicht zu einer süffisanten Grimasse verzog. Sie weigerte sich ihn anzusehen und sie wollte eigentlich auch nichts sagen, aber die anderen starrten sie alle abwartend an. „Er…er hat meine Schokolade gegessen.“ Die ungläubigen Blicke der anderen und Mamorus Aura, die einfach nur Triumpf schrie, machten Bunny fertig. Sie wusste, dass das albern klang. Und sie wusste, dass sie anderen jetzt dachten, dass der arme Mamoru sich wieder mit einer von Bunnys Launen herum schlagen musste. Doch so war es nicht. Das, was sie anderen nicht wussten, was Bunny nicht sagen wollte, war, dass es Mamorus Worte waren, die sie verletzt hatten. Aus dem harmlosen Geplenkel über Schokolade war irgendwie ein kleiner Streit geworden. Sie war erst gar nicht sauer gewesen. Es war doch nur ein Scherz. ~*~ „Du wusstest genau, dass das meine Schokolade war.“ „Ist ja nicht so, als hättest du heute noch keine gehabt.“ „Das hat doch gar nichts damit zu tun.“ „Doch, denn hätte ich die Äpfel aufgegessen, wären wir jetzt nicht hier.“ „Du weißt genau, wie sehr ich Schokolade mag.“ „Jetzt sei doch nicht wieder so überdramatisch. Es ist einfach nur Schokolade und es würde dir absolut nicht Schaden mal etwas zu teilen.“ „Hättest du gefragt, hätte ich sie dir gegeben.“ „Sicher. Und hätte ich Schokolade gekauft, hättest du bestimmt auch gefragt, ob du etwas haben kannst.“ „Das ist unfair.“ „Ist es immer, wenn es um dich geht.“ ~*~ Seine Worte steckten ihr immer noch im Kopf. Er war fies gewesen und herablassend. Sie blickte auf zu Rei, die mit hoch gezogener Augenbraue dastand und Bunny mustere. „Ich schätze…du wirst drüber weg kommen.“ Sie wandte sich zu den anderen. „Okay, ich denke wir können anfangen. Der Verlust von Schokolade wird uns wahrscheinlich wirklich nicht aus der Bahn werfen.“ Bunny verletzte es, dass ihre Gefühle so abgetan wurden, aber Rei wusste es ja nicht besser. Sie traten alle Näher zusammen. Bunny stand neben Mamoru und Makoto und als sie sich bei den Händen nehmen sollten, sah sie Mamoru an. Er lächelte. Vielleicht hatte er doch etwas begriffen. Sie wollte schon seine Hand nehmen, als er gönnerhaft sagte, er würde ihr später neue Schokolade kaufen. Sie sah zur Seite und bewegte ihre Hand keinen Millimeter. Dieser chauvinistische Vollidiot. Alle schwiegen auf einmal und Rei fing an beschwörende Formeln zu nuscheln. Mamoru nahm Bunnys Hand und sie zuckte leicht zusammen. Sie war sauer. Am liebsten hätte sie ihre Hand zurück gezogen. Sie versuchte ihren Griff zu lockern und Mamoru mit möglichst wenigen Fingern zu berühren, doch sein Griff um ihre Hand wurde fester. „Nicht so fest, verdammt.“, zischte Bunny in seine Richtung. „Du darfst nicht loslassen, Bunny.“ „Hatte ich nicht vor, aber wir müssen ja nicht Händchen halten.“ „Ich dachte wir hätten das geklärt.“ „Mich mit Halbwahrheiten bloßzustellen, verstehe ich nicht unter Klärung.“ „Was für Halbwahrheiten?!“ Ihre Stimmen wurden immer lauter, aber niemand bemerkte es, denn Reis Beschwörung fing an seine Wirkung zu zeigen und die Energie der Gruppe sammelte sich in ihrer Mitte, wie ein langsam aufsteigender Nebel. Das fremde Jammern und klagen war immer noch zu hören. „Dass wir uns wegen der Schokolade gestritten haben!“ „Aber das haben wir doch auch!“ „Du verstehst absolut gar nichts!“ Das Energiefeld im Kreis begann sich in Bewegung zu setzten. Es begann sich zu drehen und mitten im geschlossenen Raum begann es auf einmal stürmisch zu werden. Doch Bunny und Mamoru bemerkten es gar nicht. „Kein Wunder, wenn du einfach nie sagst, was du meinst!“ „Ich sage immer, was ich meine, du verstehst es nur nicht!“ „Ich kann ja auch um Himmels Willen keine Gedanken lesen!“ Der Sturm in ihrer Mitte stieg immer weiter an und alle anderen hatten inzwischen Probleme sich bei den Händen zu halten. Rei rief etwas, aber das Getöse nahm ihre Worte ungehört mit, während Bunny aus vollem Herzen schrie. „Du willst wissen, was ich denke?! Ich denke, dass du ein ignoranter Idiot bist! Ich wollte dich gar nicht angreifen, als du die Schokolade gegessen hast, aber du musstest ja unbedingt einen Streit vom Zaun brechen! Du hast mich von oben herab behandelt, du warst so verdammt arrogant und das tut weh, verstehst du?! Das tut weh!“ Während Bunny die Tränen herunterliefen, löste sie in einer unbedachten Geste ihre Hand aus Mamorus und erst, als sie in sein erschrockenes Gesicht sah, bemerkte sie den Tumult um sich herum. Der Sturm schien zu explodieren und einen Moment lang konnte sie nicht atmen, als eine Welle aus Wind und Energie sie alle traf. Einige Sekunden lang sah sie die erschrockenen Gesichter ihrer Freunde... …..und dann wurde alles schwarz. ~*~ Langsam kam Bunny wieder zu Bewusstsein. Sie blinzelte bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Die sechs anderen Personen um sie herum kamen ebenfalls langsam zu sich und standen auf. Bunny sah die kostümierten Menschen um sich herum und sprang auf. Augenblicklich war sie hell wach. „Wer seid ihr? Wer zum Teufel seid ihr Freaks? Was habt ihr mit mir gemacht?“ Bunnys Herz sprang fast vor Panik aus ihrer Brust, als sie sich umschaute. Sie war in einem dunklem Raum, es roch nach Keller und sie wusste nicht wie sie hier her gekommen war. Und sie kannte niemanden...Sie sah in diese Fremden Gesichter, die sie schockiert anstarrten, als ihr ein noch viel beunruhigender Gedanke kam. 'Und wer bin ich?' Sie nahm eine Bewegung neben sich wahr und schreckte zurück. Ein dunkelhaariger Typ mit Brille, Hemd und Krawatte hob beschwichtigend die Hände. Er war der einzige, der hier irgendwie normal aussah, was ihn aber auch nicht vertrauenswürdiger machte. „Was wollen sie?!“ „Ich will gar nichts, ganz ruhig.“ „Ruhig? Ruhig?! Sie haben mich entführt!“ Jetzt stand er ganz ruhig da und schaute sich um. „Ich denke nicht, dass sie entführt wurden.“ Erst jetzt bemerkte Bunny, dass die anderen im Raum genauso verängstigt und verloren wirkten wie sie selbst. Mamoru richtete das Wort an alle. „Kennt hier irgendwer irgend wen in diesem Raum oder weiß wie wir hier her gekommen sind?“ Die anderen schüttelten zaghaft die Köpfe. Minako sah an sich herunter und zupfte an ihrem hautengen, blauen Anzug. „Vielleicht irgendein perverses Experiment der Regierung...“ Motoki machte einen Schritt nach vorne. „Ähm...weiß einer von euch eigentlich wer er selbst ist?“ Es war ein deutliches zögern zu spüren, bis alle den Kopf schüttelten und Amy angestrengt nachdachte. „Eine kollektive Amnesie? Das ist sehr merkwürdig. Vielleicht standen wir alle unter dem Einfluss von Drogen...“ Bunnys Augen weiteten sich gerade bei dem Wort Drogen, als Rei das Wort ergriff. „Ausweise!“ „Was?“ Bunny war mit allem überfordert. „Ausweise! Vielleicht hat ja einer einen Ausweis dabei, einen Führerschein, Bibliotheksausweis, egal...irgendwas!“ Alle fingen auf einmal an, an ihren Klamotten rum zu nesteln. Minako griff sich einmal an ihren hautengen, Taschenlosen Anzug und zuckte mit den Schultern. Motoki grinste, sah aber weg, bevor sie es sah. „Hier!“ Amy zog ein Handy aus ihrem Kostüm und hielt es hoch. Doch nach einem Augenblick seufzte sie enttäuscht. „Es hat eine Tastensperre mit Geheimcode...schade.“ „Ich glaube ich hab hier vielleicht was...“ Jetzt sahen alle zu Mamoru, der gerade unter seinem Hemd etwas in einer Innentasche gefunden hatte. „Aua...“ Er zog seine Hand zurück. „Irgendwas hat mich gestochen.“ Auf seinem Zeigefinger erschien ein kleiner Blutstopfen. Bunny nahm in einem ersten Impuls seine Hand und sah sich die Wunde an. „Ist nicht schlimm, nur ein kleiner Stich.“ Als ihr bewusst wurde, dass sie seine Hand hielt wurde sie rot. Sie nuschelte ein Verzeihung und ließ ihn los. Mamoru lächelte und sah ihr etwas länger in die Augen, als nötig gewesen wäre. „Ist schon gut. Danke.“ Dann riss er sich dennoch los und griff erneut in sein Hemd. Mit verdutztem Gesichtsausdruck zog er eine Rose hervor, die noch in gleicher Sekunde anfing zu glühen. Alle starrten ihn an. Das Leuchten der Rose griff auf ihn über, doch er hielt sie fest in seinen Händen. Er wurde von einem hellen licht eingehüllt, so dass man nicht einmal mehr seine Konturen erkennen konnte. Das Licht wurde noch einmal stärker und verschwand dann ganz. Es hatte Mamoru zurück gelassen, allerdings trug er jetzt einen Smoking, mit Umhang, Maske und Melone. „Oh mein Gott...“, entfuhr es Rei und Mamoru stand wie paralysiert da. Als er sich löste, tastete er über seinen Oberkörper und griff dann nach seinem Umhang. Er starrte auf den langen dunklen Stoff in seinen Händen und sah mit geweiteten Augen nach oben. Alle starrten ihn gebannt an, denn in seinem Gesicht schien eine Erkenntnis wurzeln zu schlagen: „Ich bin Batman!“ „Um Himmels willen!“ Bunny unterdrückte den Impuls mit den Augen zu Rollen. „Du bist nicht Batman...du bist Tuxedo Mask!“ Mamoru wurde rot. Amy sah sich die Kostüme der anderen genauer an. „Wir alle stellen berühmte Superhelden dar.“ „Vielleicht sind wir ja diese Superhelden!“ Minakos stimme überschlug sich fast bei dieser Möglichkeit. „Ach Unsinn, fühlt sich hier jemand wie ein Held? Außerdem bin ich eine Computerspielfigur.“ Makoto stemmte die Hände in die Hüften, doch Minako war nicht überzeugt. „Aber du hast doch gesehen, wie er sich verwandelt hat! Das war doch nicht normal!“ Motoki zog kurzerhand einen Pfeil aus seinem Köcher und schoss ihn in eine leere Ecke. Doch er flog wabernd und langsam nur die Hälfte der Strecke und kam traurig auf dem Boden zum liegen. „Nein...ich denke nicht, dass ich Green Arrow bin.“ Minako wollte gerade wieder zu einer Antwort ansetzen, als das grausige Schluchzen sie unterbrach. Obwohl die Stimme von überall zu kommen schien, wich Bunny instinktiv einen Schritt zurück. Sie stieß an Mamoru und hätte beinahe vor Schreck aufgeschrien, doch als er seine Hände auf ihre Schultern legte, um sie zu beruhigen, schlug ihr Puls noch etwas schneller, nur hatte das nichts mehr mit der Situation zu tun. Bunny konnte es nicht fassen. Sie wusste nicht wer sie war, wo sie war und wahrscheinlich befand sie sich in Lebensgefahr, aber sie schaffte es doch tatsächlich noch sich einen Typen zu angeln. Aber vielleicht hatte sie ja auch einen Freund? Vielleicht war er ja ihr Freund...wenn es allerdings jemand anderes war, hatte sie ein Problem...vielleicht war es ja sogar der blonde Typ. Bunny schüttelte leicht den Kopf. Jetzt war definitiv nicht der Zeitpunkt für so etwas und wie bestellt wurde sie auch gleich wieder in die unschönere Realität geholt. Rei trat entschlossen auf die Zimmertür zu. „Das wird mir hier langsam zu brenzlig, Leute. Wenn keiner lügt, scheinen wir alle in der selben Situation zu sein und wir kommen hier nicht weiter. Also, wer kommt mit mir mit?“ Bunny zögerte, doch Motoki, Minako und Makoto gingen ohne Zögern hinter ihr her. Die anderen blieben noch stehen. Rei öffnete die Tür ohne Probleme und schwang mit einem unheilschwangeren Knarren auf. Im Flur erkannte man nur Dunkelheit. Einen Herzschlag lang zögerte Rei, doch dann trat sie entschlossen in die Finsternis. Amy und Mamoru setzten sich auch in Bewegung, doch Bunny zögerte noch. Mamoru blieb stehen und sah Bunny an. „Kommen Sie?“ Sein Lächeln war tröstlich. Sie sah ihn an und konnte es nicht verhindern, dass eine Träne ihre Wange hinab rollte. „Ich finde den Eiffelturm wunderschön.“ „Was meinen Sie?“ „Ich...ich habe Angst. Und ich würde ja sagen, dass ich schon immer mal den Eiffelturm sehen wollte, aber vielleicht war ich ja auch schon da. Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht. Ich weiß nur, dass ich ihn schön finde.“ Mamorus Blick wurde sanft. Die anderen waren schon aus dem Zimmer getreten. Er trat direkt vor Sie und zog ihr Kinn ein Stück nach oben, so dass sie sich direkt ansahen. Er strich ihr eine Träne von der Wange und sein Blick streifte ihre Lippen mehr als einmal. „Ich hoffe, dass Sie den Eiffelturm noch nicht gesehen haben...“ Er zögerte kurz. „Ich würde ihn dir gerne einmal zeigen.“ Mamoru strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und lächelte. „Naja und als einziger erwiesener Held hier, werde ich für deine Sicherheit garantieren.“ „Kommt ihr?“ Motoki tauchte noch einmal im Türrahmen auf. „Oh ich bitte euch...wir sind hier mitten in einem schlechten Horrorfilm!“ Sie liefen schon einige Minuten durch die dunklen Flure des schottischen Schlosses und immer wieder ertönte das bittere Weinen, doch es schien sich weder zu entfernen noch näher zu kommen. Bunnys Herz raste. Vor Angst, vor Aufregung und auch wegen ihm. Sie wollte unbedingt wissen wer sie war und wer er war. Sie wollte wissen, ob sie eine Chance hatten. Und abgesehen davon war ihr Fluchtinstinkt auf Überstunden eingestellt, da dieses Schloss nicht unbedingt wohnlicher wurde. Rei blieb abrupt stehen und brachte alle anderen mit einer Handbewegung zum Stillstand. „Hört ihr das? Ein Grollen oder so etwas. Es kommt aus dieser Richtung.“ Sie zeigte auf eine nah gelegene Tür am Ende des Korridors. Bunny schluckte. Das war nicht gut, das war ganz und gar nicht gut. Unbeirrt ging Rei weiter. Sie legte die Hand an die Türklinke und zögerte kurz. Keiner wagte auch nur zu atmen. Dann riss sie sie mit einem Ruck auf und Bunny schloss kurz die Augen bis sie sich traute aufzublicken. Es kam ein dunkle Treppe zum Vorschein, die wohl mehrere Stockwerke tiefer führte. Mit bloßen Augen war das Ende nicht auszumachen. Das Grollen war nun deutlicher zu hören. Bunny hob resigniert die Arme. „Da geh ich auf gar keinen Fall runter!“ Makoto lächelte ihr aufmunternd zu. „Entweder das oder wir irren hier womöglich noch eine Ewigkeit rum.“ „Ist mir egal, ICH. geh DA. nicht rein.“ Doch bevor weitere Stimmen laut werden konnten, knickte Rei mit dem Fuß um, als sie schon einen Schritt auf die Treppe setzte. „Ahhh!“ Bunnys fühlte wie das Blut aus ihrem Gesicht wich und die Panik von ihr Besitz ergriff. Es spielte sich alles im wenigen Sekunden ab. Noch als Rei schrie, stürzte Bunny ihr hinterher und rief ihren Namen. Sie wusste ihn, sie wusste ihn einfach. „Rei!!“ Im selben Moment fing unter Bunnys Kostüm etwas an zu strahlen. Ein gleißendes Licht hüllte sie alle ein. Viel heller, als die Rose geglüht hatte. Es war warm und klar. Es erfüllte jeden von ihnen, legte die Zeit für einige Momente außer Kraft und brachte ihnen ihre Erinnerungen zurück. Bunny spürte es in jeder Faser ihres Körpers. Das Bewusstsein, wer sie war durchfuhr sie bis in die Fingerspitzen. 'Mein Name ist Bunny Tsukino. Ich bin siebzehn Jahre alt. Ich bin zwar ein wenig schusselig und eine Heulsuse, aber...' Das Licht verblasse so schnell wie es gekommen war, doch es hatte ihnen ihre Erinnerungen gelassen und sie alle standen sie da in ihren Sailor Uniformen. Bunny brauchte nur einen Augenblick um sich zu besinnen. „Rei! Rei, geht es dir gut.“ Bunny lief die Treppen herunter ohne nachzudenken. Sie kam am Ende zu einer kleinen Fläche, die zu einer Tür führte. Rei lag direkt davor und begann gerade sich wieder aufzurappeln. Der Lärm war hier unten noch viel deutlicher zu hören. „Rei, geht es dir gut?“ Sie stand wacklig auf und klopfte sich den Staub von ihrer Sailor Uniform. „Alles in Ordnung. Die Erinnerungen kamen gerade noch rechtzeitig, dass mir einfiel, dass ich ja weiß, wie man richtig fällt.“ Bunny umarmte sie. „Oh, Rei.“ „Ja, ist ja schon gut, kein Grund zu heulen.“ Im gleichen Moment schlossen die anderen zu ihnen auf. „Ist alles in Ordnung bei euch?“ Mamoru ging direkt auf Bunny zu. Rei beachtete er gar nicht. „Bunny, ich...“ Bunny legte Mamoru einen Finger auf die Lippen. „Das besprechen wir auf dem Eiffelturm.“ Er lächelte und gab ihr noch unauffällig einen Kuss auf die Fingerspitze. Im selben Moment schwang die Tür hinter ihnen auf und Bunny wirbelte herum. Sie sah nur, wie etwas dunkles sich auf sie zu bewegte und schlug zu. Eine Sekunde später ging Yuichiro zu Boden und rührte sich nicht mehr. Bunny sah schockiert in die Runde. „Ich glaube, ich habe ihn umgebracht.“ „Ach, red keinen Stuss.“ Rei beugte sich zu ihm herunter. „Yuichiro? Yuichiro, geht es dir gut?“ Ein gequältes Stöhnen kam über seine Lippen, als er sich aufrichtete. „Wow, Bunny du schlägst zu wie ein Amboss.“ Bunny lächelte schief und tätschelte seinen Arm. „Tut mir echt leid.“ „Schon okay, kein Problem. Aber wo wart ihr denn die ganze Zeit?“ Erst jetzt bemerkte die Gruppe, dass das laute Grollen von der Party kam, die hinter Yuichiro tobte. Er selbst war als Sensenmann verkleidet. Rei blickte verdattert zu der tanzenden Masse. „Wir haben uns verlaufen...und da war...da war dieses Wehklagen.“ „Cool oder? Das ganze Schloss ist mit Dolbi Sourround ausgestattet. Ich hab dir doch gesagt, erst muss man durchs Geisterhaus, dann kommt man zur Party.“ „Rei!!!“ Rei zuckte zusammen, als die ganze Gruppe sie gemeinschaftlich anschrie. „Das ist mir wohl entfallen...“ Yuichiro durchbrach das zornige Starren den anderen. „Aber zumindest seid ihr jetzt hier, also kommt doch rein. Und übrigens Leute, das ist eine echt abgefahrene Gruppenkostümierung. Sieht stark aus.“ Mit diesen Worten ging er wieder rein. Mamoru nahm Bunnys Hand. Sie lächelte ihn an und alle wollten gerade zur Party gehen, als Motoki als einziger an Ort und Stelle stehen blieb. „Ähm...Leute?“ Das gesamte Sailor Team inklusive Tuxedo Mask drehte sich zu ihm um. „Gibt es da nicht irgendetwas, dass ihr mir sagen wollt?!“ ~*~Ende~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)