Willkommen in der Villa Nordic! von Nordic_Blue (Eine ReaderxNordic5 FF) ================================================================================ Kapitel 4: Der Rat des besten Freundes -------------------------------------- ine halbe Stunde später saßest du also in deinem Lieblingscafé und rührtest mit einem Holzstäbchen in deinem Kaffee herum. Einen Seufzer konntest du dabei nicht unterdrücken. Sicher, inzwischen warst du es gewöhnt, dass dein bester Freund Feliks immer zu spät zu euren Treffen kam, aber konnte er nicht wenigstens heute einmal pünktlich sein?! Genervt suchtest du in deiner Tasche nach deinem Handy, um ihn anzurufen, doch da betrat er auch schon das Café. „Feliks!“ Du winktest ihn zu dir. Als er sich dir gegenüber setzte, begann er sofort, wie ein Wasserfall zu reden: „Tut mir so leid, [Name], dass ich zu spät bin, aber ich hab meine Jacke nicht gefunden und dann hab ich den Bus verpasst und der Nächste fuhr erst 10 Minuten später und... und...“ Dir blieb nichts anderes übrig, als Feliks in seinem Redeschwall zu unterbrechen. „Schon gut, schon gut. Ist ja jetzt auch nicht mehr zu ändern, oder?“ Du sahst dich um und winktest einen Kellner zu dir. Während er auf dem Weg zu dir war, drehtest du dich wieder zu Feliks um. „Also, was willst du trinken?“ Feliks überlegte kurz und entschied sich für einen einfachen Kaffee. Als er seine Bestellung aufgab, musstest du schmunzeln. Feliks war nämlich noch aufgedrehter als sonst, wenn er Kaffee getrunken hatte... „Dann schieß mal los, worüber wolltest du reden?“, fragte er, nachdem ihr Beide etwas zu trinken bekommen hattet und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Du wiederum stütztest deinen Kopf auf deinen Händen ab und begannst zu erzählen. „Naja, ich bin doch vor einem Monat in diese WG gezogen, die meine Mama für mich rausgesucht hat, ja?“ Feliks nickte. „Klar doch, du hast dich ja so was von darüber aufgeregt, dass sie das über deinem Kopf entschieden hat!“ „Genau. Und... Versteh mich nicht falsch, die Wohnung ist super und mein Zimmer ist riesig und hat nen Balkon und alles... Aber... Meine Mitbewohner sind so...so...“ Du suchtest nach dem richtigen Wort, doch wollte dir keines einfallen. „...So?“ Feliks zog fragend eine Augenbraue nach oben. Du sahst ihn kurz an und legtest dann dein Kinn auf den Tisch und jammertest: „Ich weiß doch auch nicht. Ich meine...“ Du setztest dich wieder auf. „Mein einer Mitbewohner, Berwald, ist total groß und redet nicht viel, Tino verhält sich wie eine Mutter für alle, Matthias hält sich für die tollste Person überhaupt und die anderen Beiden...“ Du stützest deinen Kopf wieder in eine Handfläche. „... Sind wie Hund und Katz und versuchen regelmäßig, sich gegenseitig umzubringen...“ Du seufztest tief und sahst auf den Tisch. Einen Augenblick sagte keiner von euch etwas, dann brach Feliks das Schweigen. „Hmm... Weißt du, was dich jetzt aufmuntern könnte?“ Du sahst skeptisch zu ihm. „...Was hast du vor?“ Auf Feliks' Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Lass dich überraschen~“ Er legte einen Haufen Kleingeld auf den Tisch und zog dich dann an deiner Hand mit sich. „Hey, was soll das? Ich wollte dich doch einladen, Feliks!!“ Feliks lachte. „Mach dir darum keinen Kopf, [Spitzname]. Das können wir später einmal nachholen. Jetzt komm mit!“ Da du wusstest, dass es sinnlos war, sich Feliks' Ideen zu widersetzen, gabst du nach und schon bald standet ihr Beide vor einem... „Einkaufscenter...?“ Mit erhobener Augenbraue sahst du zu deinem Gegenüber, welcher darauf nickte und dir einen Arm um die Schultern legte. „Du wirst schon sehen, wenn du erstmal ein schönes Top gekauft hast, wird es dir gleich viel besser gehen und alle deine Sorgen werden vergessen sein~“ „Ah ja...“ Du warst nie ein großer Freund von Shopping-Aktionen gewesen. Vielleicht lag es daran, dass du mit drei Brüdern aufgewachsen warst oder ein Großteil deiner Freunde Jungs waren, du wusstest es nicht genau. „Glaub mir, das wird toll! Aber lass uns hier nicht so rumstehen, los los!“ Feliks schubste dich immer weiter in Richtung Eingang. „Ist ja schon gut, ich geh ja schon...“ Du seufztest und gabst dich deinem Schicksal hin. Eine knappe Viertelstunde später standest du in einer Umkleidekabine, vollgepackt mit allen möglichen Shirts, Röcken und Hosen, die Feliks für dich ausgesucht hatte. Unsicher standest du vor dem Spiegel in deiner Umkleide und zupftest du an dem pinken Kleid herum, in das du dich gezwängt hattest. „Hey [Name], alles okay bei dir? Du brauchst aber ziemlich lange...“, hörtest du Feliks von der anderen Seite der Kabine aus sagen. „Ich komm so auf keinen Fall raus!“, riefst du, worauf Feliks den Vorhang beiseite schob und die Umkleide betrat. Mit einem Schrei drehtest du dich um. „Feliks! Was soll das, du kannst doch hier nicht einfach so rein platzen!!“ Doch Feliks reagierte nicht und sah stattdessen mit offenem Mund auf dein Kleid. Du hättest schwören können, dass seine Augen angefangen haben zu glitzern, aber das war ja eigentlich unmöglich...oder? „Oh mein Gott [Name], du siehst ja aus wie ein Engel in dem Kleid! Und was du für eine Figur hast, das ist ja unglaublich!!“ Er klatschte in die Hände und schritt um dich herum. „Das passt sowas von 100% zu dir! Und sieh doch mal, wie das deinen Hintern betont! So kann dir kein Mann mehr widerstehen!“ „Feliks!!“ Du wurdest langsam rot im Gesicht. Was die Leute draußen nur über euch denken würden..., ging es dir durch den Kopf. „Raus jetzt!“ „Nur wenn du mir versprichst, dass du das Kleid auch kaufst!!“ Feliks sah dich mit einem dieser Hundeblicke an, worauf du schließlich nachgabst und antwortetest: „Okay, ich kaufe es...“ Als du gefühlte Stunden später mit voll bepackten Tüten das Einkaufscenter verließest, war es bereits dunkel. Feliks hatte dir angeboten, den Abend noch bei ihm ausklingen zu lassen und da du deinem besten Freund keinen Wunsch abschlagen konntest, hattest du zugestimmt. „Wir können uns ja ne Pizza bestellen und nen Film sehen, was hältst du davon, [Name]?“ Feliks war wieder in einen seiner üblichen Redeschwalle verfallen, als ihr seine Wohnung betratet. Du musstest kichern. „Sag doch gleich, ich soll heute hier übernachten, Feliks!“ „Willst du?“ Auf der Stelle drehte er sich um. In seinen Augen war wieder dieses Funkeln, das er auch schon hatte, als er dich in dem Kleid gesehen hatte. Du zucktest nur mit den Schultern. „Ja klar, warum nicht?“ Feliks klatschte in die Hände. „Okay, dann ist es beschlossen, du und ich, wir machen ne Übernachtungsparty! Weißt du eigentlich, wie lang es her ist, seit du das letzte Mal hier übernachtet hast? Oh aber mach du es dir hier erst mal gemütlich, ich such dir in der Zeit ne Liege oder so was und bestell schon mal ne Pizza!“ Feliks ging den Flur entlang und verschwand in einem Raum. Du stelltest endlich deine Taschen ab und strecktest dich. In diesem Moment hörtest du eine dir vertraute Melodie- deinen Klingelton. Einziges Problem war, dass dein Handy in einem der vielen Tüten lag und du nicht wusstest, in welcher... Hektisch wühltest du in einer von ihnen herum und hey, du hattest Glück! Als du es endlich gefunden hattest, drücktest du auf den grünen Knopf und nahmst damit den Anruf an. „Ja, hallo?“ Du lehntest dich an die Wand links von dir. „[Name], b'st du d's?“ Erstaunt weiteten sich deine Augen. War das Berwald am anderen Ende der Leitung? „Ähm, ja ich bin's... Ist was passiert?“ Für einen Augenblick schwieg er. „T'no m'cht s'ch S'rgen, w'il du n'ht zuh'se b'st...“ „E-Echt? Das muss er aber nicht, ich bin bei einem Freund. Mir geht’s gut, wirklich!“ Du lächeltest, auch wenn du wusstest, dass Berwald es nicht sehen konnte. Im nächsten Augenblick hörtest du eine entfernte Stimme am anderen Ende. „Ist das [Name]? Gib mir mal das Telefon...“ Du konntest noch kurz Berwald hören, der etwas murmelte, dann hattest du jemanden anderen am Hörer. „Hallo, [Name]? Bist du das? Wo bist du? Du bist vorhin so überstürzt abgehauen und... und...“ „Hey, hey, keine Sorge Tino, mir geht es gut...“, unterbrachst du ihn. Tino tat dir schon ein wenig leid, so aufgelöst, wie er klang. „Mach dir keine Sorgen, ich habe mich mit einem Freund getroffen und bin jetzt bei ihm zuhause. Ich übernachte auch hier, also komm ich erst morgen früh nach Haus...“ Du versuchtest, ihn zu beruhigen. „Oh... okay... Aber jage mir nie wieder so einen Schrecken ein, hast du verstanden?“ Du musstest wieder lächeln. „Keine Sorge, das nächste Mal hinterlass ich ne Nachricht, wenn ich länger weg bleibe.“ Am anderen Ende der Leitung konntest du Tino kurz lachen hören. „Versprochen?“ „Allerheiligstes Ehrenwort!“ Darauf musstet ihr beide lachen. „Okay dann... Wünsch ich dir noch viel Spaß heute Abend und, hmm?“ Berwald sagte etwas für dich unverständliches zu Tino. „[Name], Berwald möchte dich noch mal haben, also dann, mach's gut, okay?“ Du verabschiedetest dich noch kurz von Tino und hattest dann Berwald wieder am Hörer. „[Name], nur n'ch k'rz... Fa's du d'ch n'ch 'use willst... 'ch hol d'ch ab, 'kay?“ Dir fiel der Mund vor Erstaunen auf. „[Name]?“, fragte Berwald nach, als von dir keine Antwort kam. Du schütteltest kurz den Kopf und antwortetest: „Schon okay, mach ich. Dann bis später, ja? Bye!“ Und du legtest auf. Laut ausatmend legtest du deinen Kopf an die Wand und sahst nach oben. „Alles okay, [Name]?“ Feliks kniete sich neben dich und du drehtest deinen Kopf zu ihm. „Mein Mitbewohner hat gerade angerufen. Anscheinend machen sich alle Sorgen um mich, weil ich nicht nach Hause gekommen bin...“ Kopfschüttelnd fügtest du noch hinzu. „Und Berwald hat mir sogar angeboten, dass er mich abholt, damit ich nicht allein nach Hause gehen muss. Verrückt, oder?“ „Ooh...“ Auf Feliks' Gesicht breitete sich ein wissendes Grinsen aus. Dieses war dir aber nicht ganz geheuer, also fragtest du unsicher nach. „Was?“ Feliks stand auf und nahm dir dabei dein Handy aus der Hand. Er drückte ein paar Tasten und hielt es sich dann ans Ohr. „Was hast du...?“, begannst du, doch Feliks legte sich einen Finger an die Lippen und befahl dir so zu schweigen. Nach einer kurzen Ruhepause begann er schließlich zu reden, allerdings nicht mit dir... „Ja hallo? Ist da Berwald? Ah, perfekt, hier ist Feliks. [Name] ist gerade bei mir und leider kann sie doch nicht bei mir übernachten, weil was ganz dringendes dazwischen gekommen ist. Und von daher... Ja, genau, das wäre total cool! Ich wohne in der [Straße einfügen], in der Nähe von dem Einkaufscenter. … Ach es eilt nicht, in ner halben, dreiviertel Stunde reicht. Mhm, dann bis dann. Hat mich gefreut. Tschüss~“ Feliks drückte auf die Taste zum Auflegen und sah dann breit grinsend zu dir runter. Du wiederum sahst ihn sprachlos mit offenem Mund an und schütteltest langsam den Kopf. „Sorry, aber wir müssen das mit dem Übernachten leider verschieben... Und jetzt steh schon auf, wir müssen dich fertig machen!“ Er zog dich an den Armen hoch und schleifte dich ins Badezimmer. „Bleib schön hier, okay?“ Dann verschwand er kurz auf dem Flur und du konntest einige Tüten rascheln hören. Kurz darauf kam er wieder und hielt etwas in den Händen... „Feliks? N-E-I-N!“ Es war das Kleid, um genau zu sein. „Och komm schon, du bist den ganzen Tag in deinen alten Klamotten rumgelaufen... Und das Kleid ist doch echt schön...“ „Ich schenk es dir, wenn du willst!“ Du verschränktest die Arme vor der Brust und sahst Feliks trotzig an. Doch er erwiderte deinen Blick mit einem ebenso trotzigem und nach einer Ewigkeit, in der ihr bewegungslos verharrtet und euch einfach nur ansaht, gabst du schließlich nach. „Na gut, wenn du dann glücklich bist.“ Du standest auf, rissest ihm das Kleid aus der Hand und schobst ihn aus dem Bad. „Und schön warten, okay?“ Dann schlugst du die Tür zu und sahst seufzend auf das Kleid in deiner Hand. Als du nach ein paar Minuten die Tür wieder öffnetest, stand Feliks schon mit einem Schminkkoffer bereit. „Sehr gut, und jetzt setz dich, wir werden dich noch etwas schick machen...“ „Eh, warte nen Moment...“ Er drängte dich immer weiter zurück, bis du schließlich auf dem Rand der Badewanne saßest und schmollend die gesamte Schmink-Prozedur über dich ergehen ließest. Nach einer Viertelstunde hielt Feliks dir einen Spiegel vor das Gesicht. „Und fertig! Na, wie gefällst du dir? Ich finde, du siehst umwerfend aus!“ Aus seiner Stimme konntest du seinen ganzen Stolz heraushören. Und er konnte zurecht stolz auf sich sein. Um es kurz zu sagen: Du sahst einfach umwerfend aus. „Naaaa?“, fragte Feliks erneut. „Okay, es sieht gut aus. Bist du zufrieden?“ Du versuchtest, immer noch genervt über die gesamte Situation zu klingen, doch ein Lächeln konntest du dir dann doch nicht verkneifen. Feliks lachte und zog dich wieder mit sich. „Wir haben noch gute 10 Minuten, also willst...“ Er wurde durch die Türklingel unterbrochen. „Anscheinend ist da jemand überpünktlich, was [Name]?“ Er buffte dich mit dem Ellenbogen in die Seite und ging dann zur Tür. Als er sie öffnete, staunte Feliks nicht schlecht. Vor ihm stand doch tatsächlich ein blonder Riese. Etwas eingeschüchtert machte er einen kleinen Schritt zurück und öffnete gerade den Mund, um etwas zu sagen... „Ah, hallo Berwald. Schön, dass du doch so schnell herkommen konntest. Das hier ist Feliks, ihr habt vorhin glaube ich telefoniert, oder?“ ...Doch du warst schneller. Du legtest Feliks einen Arm um die Schulter und sahst zwischen ihm und Berwald hin und her. Berwald nickte und sah dann kurz an dir herunter. „Oh, das Kleid ist neu, Feliks hat es ausgesucht. Nicht schlecht, oder?“ Nervös lachtest du und sammeltest die Tüten auf. „Also dann Feliks, wir telefonieren die Tage noch einmal, okay?“ Du stelltest dich neben Berwald und sahst Feliks mit einem 'Du-wirst-dafür-noch-büßen'-Blick an. Etwas unsicher antwortete dieser: „Na klar, ruf einfach an, wenn du Zeit hast... Kommt gut nach Hause, okay?“ Ihr wandtet euch zum Gehen und Feliks schloss die Tür. „Jupp, mach's gut!“, gabst du noch von dir, kurz bevor die Tür ins Schloss fiel. „Es ist ganz schön kalt geworden, findest du nicht...?“, fragtest du Berwald, um die drückende Stille zwischen euch zu unterbrechen. „Fr'rst du?“, fragte Berwald, ohne zu dir zu sehen. „Nein, nein, ist schon okay...“ Du atmetest tief durch. „Hat sich Tino eigentlich wieder beruhigt? Er klang ja ziemlich fertig vorhin. Ich hab irgendwie ein schlechtes Gewissen deswegen...“ „Ihm g'hts g't...“, war die kurze Antwort des Schweden. „Ahh...“ Und so verfielt ihr wieder in euer Schweigen, bis Berwald schließlich stehen blieb. Fragend drehtest du dich zu ihm, doch er deutete nur auf das Haus, vor dem ihr standet. „W'r s'nd da.“ Du sahst dir das Gebäude genauer an. Er hatte Recht, ihr standet direkt vor eurem Hauseingang. Berwald stand bereits in der Tür und hielt sie dir auf. Du schenktest ihm ein Lächeln als Dank und nebeneinander gingt ihr die Treppe rauf, bis ihr vor eurer Eingangstür standet. Berwald suchte in seiner Jackentasche nach dem Schlüssel. „[Name]? Du... s'hst übr'g'ns gut a's... In d'm Kl'id...“, sagte Berwald, als er die Tür aufschloss. Du warst überrascht darüber, ein Kompliment aus dem Mund des Schwede zu hören. Und... hattest du gerade ein Lächeln in seinem Gesicht gesehen? ...Doch viel Zeit blieb dir nicht, um darüber nachzudenken, denn just in dem Moment, als die Tür aufging, fiel dir jemand um den Hals. „[Naaaaaameeee]!! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Bin ich froh, dass du wieder da bist!!“ Er löste die Umarmung wieder und sah mit großen Augen an dir herunter. Du rolltest nur mit den Augen. „Ja ich weiß schon, das Kleid sieht toll aus. Bist nicht der erste, der mir das sagt heute. Und jetzt komm schon, lass uns rein gehen, es ist kalt auf dem Flur...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)