Und weck mich nie wieder auf! von JokerTan (Ich zeig' dir was Wohlstand ist, im Land das seine Brut vergisst!) ================================================================================ Prolog: Das erste Korn ---------------------- Armes (armes) Deutschland (Deutschland) Kannst du deine Kinder sehen, Wie sie Schlange vor dem abgrund stehn'? Krankes (krankes) Deutschland (Deutschland) Kannst du ihre Angst verstehen, wenn sie Schlafen gehn'? Ich habe die Kinder in diesem Ghetto von Bottrop schon lange beobachtet. Diese Armut, diese Kinderschänder, der Hungersnot. All das wird in Deutschland übersehen. Die Menschen übersehen echt alles, außer die Armut in fernen Ländern. Ja da können sie helfen, aber die eigene Scheiße schön übersehen, Kinder leiden lassen.  Ich habe mir schon vor einiger Zeit überlegt das zu ändern, aber nicht so wie andere Menschen es versuchen, einfach einen Status gegen Armut in Facebook zu liken bringt auch nichts! Ich habe Schlafpuder mit feinem Glitzersand gemischt, außerdem eine Flasche vorbereitet, in der ich eine giftige Flüssigkeit und Ethanol gemischt habe. Den Schalfsand fülle ich in einen kleinen Jute-sack, den ich an meinem Gürtel befestige, daneben befestige ich eine Hüfttasche, in der ich die Flasche Gift und ein Tuch packe. So mache ich mich auf den Weg, aus meiner herabgekommenen 1-Zimmer-Wohnung nach draußen in die kalte Nacht im Ghetto. Mir ist seit ein paar Tagen ein kleiner Junge aufgefallen, der ziemlich Krank aussah. Ich habe mitbekommen, dass die anderen Menschen ihn nicht beachten, weil er ein vernarbtes Gesicht hat. Er bettelt immer um etwas zu Essen, bekommt aber selten etwas.  Oft wird er beleidigt. Gestern bin ich ihm gefolgt und habe herausgefunden wo der Kleine wohnt. Ich stehe bereits vor dem Hochhaus, es ist eins der ältesten hier in Bottrop. Leise gehe ich die Treppe, aus Stahl, an der Wand hoch. Die Wohnung in der seine Familie wohnt, befindet sich im driten Stock. Das Licht in diesem Zimmer ist aus, ob sie schon schlafen? Um Mitternacht  doch bestimmt. Ich versuche die Glastür, die in die Küche führt, leise zu öffnen, was ziemlich leicht bei den alten Hochhäusern hier geht. Ich schleiche mich in die Küche rein, die ziemlich voll mit dreckigem Geschirr, kaputten Biergläsern und außerdem riecht es streng nach Katzen. An der Tür zum Flur, merke ich das alle Schlafen. Die Tür zum Schlafzimmer steht offen, da schnarcht jemand laut. Ich erkenne an einer gemalten Rakete an der Tür, dass dies das Kinderzimmer sein muss. Leise öffne ich die Tür, und merke, da ist noch Nachtlicht an! "Mama..?" fragt der kleine Junge, der sich zu mir dreht und mich mit großen Augen anstarrt, "Wer bist du?" ich lege mein Zeigefinger vor meine Lippen. "Psst.", mache ich und setze mich zu ihm ans Bett, "Ich bin das Sandmädchen." Ich streichle mit langsamen Handbewegungen seinen Kopf. "Aber es gibt doch nur einen Sandmann." sagt er leise im Flüsterton und lächelt liebt.  Ich erwider das Lächeln, schüttel dabei meinen Kopf. "Ich bin nur für die Armen Kinder da. Ich schicke dich ins Traumland." erkläre ich ihm sanft. Beruhigt legt er sich zurück ins Bett. "Danke Sandmädchen." sagt er leise und schaut mich erwartungsvoll an. "Lalelu, nur der Mann im Mond schaut zu   wie die armen Kinder schlafen.   Drum schlaf auch Du.   Lalelu, und das kleine Herz friert zu,   Wenn die andren' Kinder fragen:    Wie viel hast Du?.." Singe ich ihm immer wieder vor. Ich beobachte wie er langsam seine Augen schließt, somit streue ich ihm Sand in seine Augen, damit er mir glaubt, dass ich das Sandmädchen bin. Der kleine Junge sieht so ausgehungert aus, so schwach und klein. Ich öffne meine Flasche mit dem Gift und halte das Tuch über die Öffnung. Ohne zu zögern und ohne nochmal zu überlegen ob ich ihn ersticken will, kippe ich die Flasche mit dem Tuch, sodass die Flüssigkeit in das Tuch fließt. Ich schließe die Flasche wieder und packe sie in meine Hüfttasche zurück. "Schlaf gut.." sage ich noch leise und drücke das Tuch, voll mit dem Alkoholgemisch, in sein Gesicht, direkt an Nase und Mund. Ich will nicht, dass der kleine auch noch beim Sterben leiden muss, also soll er ewig schlafen. Bevor ich das Zimmer verlasse und nach Hause gehe, schalte ich das Nachtlicht aus. Das ist mein Plan, die Armut zu bekämpfen. Sandmann, Sandmann! Mach die Lichter aus. Die Wahrheit ist grausam, drum schenk' mir einen Traum! Sandmann, Sandmann! Komm zu mir nach Haus'! Streu mir Sand in meine Augen. Und weck' mich nie wieder auf! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)