Hate and Love von yuura ================================================================================ Kapitel 1: The tiger and its prey --------------------------------- „Du elende Schlampe, dir wird das Grinsen noch vergehen.“ Ein junger Mann schätzungsweise 24 Jahre alt, ich kanns nicht genau sagen, hab ihn schließlich nie gefragt, läuft wie ein Tiger im Käfig auf und ab, nur dass er nicht im Käfig ist, sondern außerhalb davon. Warum er trotzdem wie von der Tarantel gestochen rum läuft? Ein Neuling ist schuld. Neulinge regen ihn immer auf, ihr dummes Grinsen, ihre übertriebene Art, ihr aufmüpfiges Verhalten, kurzum einfach alles an ihnen. Mein Name ist Tomo, ich bin 23 Jahre alt, sehe durchschnittlich aus, ist zumindest meine Meinung, bin eigentlich recht sportlich, zumindest gehe ich hin und wieder ins Fitnessstudio und bin Wärter in einem Gefängnis. Genauso wie der streunende Tiger neben mir. Das ist übrigens...“Glotz nicht so dämlich du Wichser...“..Ruki, wie er leibt und lebt. Bei ihm passt der Spruch, klein aber oho, wie die Faust aufs Auge. Ruki ist mindestens einen Kopf kleiner, als ich aber er geht eindeutig eher in die Luft, wenn ihm etwas nicht passt. „Sei endlich still du Miststück.“ Wie gesagt, sein Geduldsfaden ist nicht grad der längste, selbst so ein Weingummiwurm ist länger. Zum Leidwesen aller Häftlinge ist das nicht das einzige, was sie an Ruki erdulden müssten. Wie sage ich das jetzt am besten, nun ja der Kleine, sagen wir es so, hat gewisse Vorlieben und das in Verbindung mit seinem unendlich langen Geduldsfaden, man höre bitte den Sarkasmus, das ist auf jeden Fall keine gute Mischung. So eine Explosion bei einem Versuch im Chemielabor einer Schule ist ein Witz dagegen. Um welche Vorlieben es sich handelt, werdet ihr noch früh genug erfahren, wenn nicht sogar in den nächsten paar Minuten, denn so wie es scheint, hat er sein neuestes Opfer schon auserkoren. Ein resigniertes Seufzen entweicht mir unbewusst und erst wollte ich mich verfluchen, doch Ruki hatte Gott sei Dank nichts mit bekommen. Hätte mir jetzt echt noch gefehlt, dass er seinen Frust an mir auslässt, ja Halleluljah. „Ruki lass die arme Crackhure doch einfach...“ Jaja ich weiß, so was sagt man nicht, blah blah aber anders versteht der Kleine das nicht. Würde ich sagen: „Ruki lass doch die verwirrte Seele sich ausruhen..“ er würde mich ansehen, als hätte ich vorgeschlagen, dass wir zusammen mit den Häftlingen Plumpssack oder Reise nach Jerusalem spielen. Nein also bei Ruki muss man klare harte Worte sprechen, zumindest im Bezug auf Andere. Würde man ihm so was an den 'Kopf knallen, dann mutiert der zur rasenden Wildsau, springt einen an und kratzt die Augen aus. Ich hab es Gott sei Dank noch nicht am eigenem Leib erfahren, aber ich war Augenzeuge, glaubt mal, sah nicht schön aus. „Die kleine Made hat aber nichts anderes verdient.“ Diesmal muss ich schmunzeln, obwohl ich am liebsten lachend über den Boden rollen würde. Warum? Ganz einfach, Ruki ist selbst nicht gerade der Größte und jedes Mal, wenn er die Worte wie klein, winzig...etc. in den Mund nimmt, dann muss ich mich echt zusammen reißen, um nicht laut los zu lachen. „Und Ruki, was willst du jetzt machen?“ Anstatt mir zu antworten, klimpert er plötzlich mit seinem Schlüssel und ich weiß ganz genau, was das zu bedeuten hat. Ruki geht zu der Zelle des Neulings, schließt diese auf und schafft es trotz seiner Größe, die Nervensäge aus seinem Gitterzimmer zu zerren. „Tomo..“ mehr braucht er gar nicht zu sagen, denn ich weiß, was ich zu tun habe. Er will mich schließlich immer dabei haben. Ich gehe zu den beiden und packe Rukis selbst ernannten Störenfried am Kragen um ihn hinter mir her zu ziehen. Unser Gefängnis ist ein bisschen anders, als die Anderen, obwohl ich hier maßlos untertreibe, doch gerade für jemanden wie Ruki ist es perfekt. Er kann hier seine Neigung in vollen Zügen ausleben, sodass er nicht in einen dieser Clubs gehen muss, was ihm nicht gerade gefallen würde, denn dort gibt es im Gegensatz zu hier Grenzen und genau in diesem Bereich seines Lebens hasst er Grenzen. Wenn ich nicht jedes Mal mitkommen würde, gäbe es nicht mehr all zu viele Häftlinge, an denen er sich austoben könnte. Auf jeden Fall gibt es speziell für Ruki – naja nicht nur aber er benutzt ihn am meisten – einen Raum ausgestattet mit allem drum und ran, was das kleine Rukiherz begehrt und genau zu diesem machen wir auf den Weg. Ich muss mich nicht umdrehen und nach hinten sehen um zu wissen, dass sich Ruki in diesem Moment über die Lippen leckt und sein Blick mit einem diabolischem Grinsen auf das neue Opfer gerichtet ist. Durch die hin und wieder über meinen Rücken prasselnden Schauer, weiß ich ganz genau, dass sich sein Blick auch zwischendurch auf mich richtet. Leider sind diese Momente viel zu kurz, was Ruki nämlich nicht weiß, ist, dass ich mir insgeheim wünsche, dass er mich auch mal mit dieser Begierde und Verlangen mustert. Mich macht dieses seltene Betrachten meiner Rückansicht tierisch nervös, doch ich lasse mir natürlich nichts anmerken, sonst habe ich mir jegliche Chance vertan, je wieder an Ruksi Spielereien teil zu nehmen Wir kommen unserem Ziel langsam näher, die Tür zum Spielzimmer liegt vor mir und ich starre wie gebannt auf diese, da sie mir in diesen prickelnde Gänsehaut verursachenden Momenten irgendwie Halt gibt. Der Neuling neben mir protestiert lautstark, kann sich aber nicht viel wehren, dafür habe ich ihn zu gut im Griff und die Handschellen um seine Handgelenke unterstützen mich dabei. Die anderen Insassen, zumindest einige sehen voller Mitgefühl oder Schadenfreude zu Rukis neuester Eroberung, die Anderen kauern in der dunkelsten Ecke ihrer Zelle zitternd und wimmernd, sie hatten schon Bekanntschaft mit Ruki gemacht oder auch ,mit einem anderen Wärter. Ruki ist nämlich nicht der Einzige aber derjenige, der am unbarmherzigsten ist. „Halt endlich dein Maul, du billige Schlampe,“ brüllt Ruki hinter mir und ich merke schon am Klang seiner stimme, dass er es kaum noch aushält.m Der Zappelphillip denkt nicht mal ansatzweise daran auf den kleinen Giftzwerg zu hören, er wird gleich schon früh genug merken, dass das ein Fehler war und zwar ein schwerwiegender, der Beweis dafür, ist das dunkle Knurren hinter mir. Ich schließe die Tür auf und ziehe das sich wehrende Knäuel mit rein, hinter uns schließt Ruki die Tür. Obwohl ich nicht derjenige bin, der Rukis Laune gleich zu spüren bekommt, zieht sich alles in mir zusammen, so als wäre ich das Opfer und nicht Rukis Assistent. Das wahrscheinlich skurrilste ist, dass ich mit dem neuen Spielzeug tauschen möchte, denn das bekommt die Aufmerksamkeit, die ich mir von Ruki sehnlichst wünsche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)