Neuer Gott von Hasenprinzessin (Wer hätte gedacht...?!) ================================================================================ Epilog: Neuer Mensch -------------------- Epilog: „Neuer Mensch“ Es waren jetzt zehn Jahre vergangen, seit sie damals Demon vernichtet hatten. Koji seufzte und tippte lustlos auf dem Handy herum. Eigentlich müsste er arbeiten - er war gerade in den letzten Zügen seiner Doktorarbeit im Fach Musik. Doch hatte er weiß-Gott-wie keine Motivation sie zu schreiben. Wer interessiert sich schon für alte, ausgestorbene Musiker, ihr Leben, ihr Leiden und ihr Schaffen? Koji zumindest nicht! Eine SMS erregte die Aufmerksam Kojis. Sie kam von Takeru und hatte einen recht einfachen Inhalt: Hast du Zeit? Falls Ja: Komm nach Uchidehama. Falls Nein: Komm nach Uchidehama. Koji schaute auf die Uhr seines Handys. Es war jetzt kurz vor fünf Uhr nachmittags. Eigentlich hatte er wenig Lust das Haus zu verlassen - doch war die SMS ein willkommener Grund sich nicht mit Beethoven, Bach und Kollegen auseinandersetzen zu müssen. Koji zog sich Schuhe an und nahm einen Schirm mit (die letzten Tage waren ziemlich regnerisch) und beeilte sich um noch die Straßenbahn zu erwischen, mit der er nur wenige Minuten brauchen würde. Er schätzte, dass er um spätesten halb sechs an der Station sein würde. Darum schrieb er noch eine Antwort an T.K. : Bin um 17.30 an der Station Ishiba. Hol mich ab! Er las sich die Nachricht noch einmal durch - ziemlich ruppig, aber das war Takeru ja auch! Zur genannten Uhrzeit verließ Koji die Straßenbahn und entdeckte den orangefarbenen Digimon-Partner Takerus, der sich freudig auf Kojis Kopf setzte. „T.K. wartet am Eingang auf uns! Er hat eine Überraschung für dich…“ Kicherte Patamon. Koji runzelte die Stirn. Normalerweise hatte er nicht gerade viel Kontakt zu Takeru (gar keinen, um genau zu sein!) und wunderte sich darum sehr, was der Blonde wohl von ihm wollte. Das Digimon selber wurde kaum beachtet - mittlerweile wurde die Existenz der Digiwelt offiziell bestätigt und auch die Anwesenheit von Digimon in der realen Welt als selbstverständlich hingenommen. Koji traf auf Takeru, der ihn breit grinsend begrüßte. Gefolgt wurde er von niemand anderem als Bokomon. Koji erinnerte sich daran, dass der Blonde mal erwähnt hatte, dass er gerne die Abenteuer der Digiritter aufschreiben wollte - und offensichtlich holte er sich dabei Hilfe von Bokomon. Der Dunkelhaarige versuchte nicht einmal so zu wirken, als sei er sonderlich daran interessiert was auch immer T.K. mit ihm vorhatte - und selbst wenn: Takeru schwieg sich über ihr weiteres Vorhaben aus, sodass jegliches Fragen ohnehin sinnlos gewesen wäre. So liefen sie schweigend nebeneinander her. Nach gut zehn Minuten laufen erreichten sie einen Bunker am Rande eines riesigen Sees. Vor einer der vielen, metallischen Türen blieb Takeru stehen und machte ein Gesicht, als würde er ein besonderes Ausstellungstück im Museum präsentieren. „Tada!“ Rief er. Seine Gestik wurde von Koji mit einem mehr als nur zweifelnden Blick quittiert. Bokomon öffnete die Tür und Koji wurde - ohne Vorwarnung - von Takeru in den Raum vor ihnen geschubst: Den Proberaum der Teenage Wolves. Koji betrachtete die Instrumente vor sich und ihre Besitzer, die ihn nun ebenso zweifelnd ansahen, wie Koji eben T.K. angestarrt hatte. „Was soll das?“ Fragte Koji und schaute Takeru hinter sich an. Dieser zuckte mit den Schultern. „Mein Bruder hat den bekloppten Traum Astronaut zu werden und hängt dafür die Musik an den Nagel. Da aber die Band hier zu gut ist um einfach in der Versenkung zu verschwinden, such ich nun Ersatz für Matt. Also liebe Leute: Hier ist der versprochene neue Sänger!“ Er wusste nicht wie, doch hatte es Takeru tatsächlich geschafft ihm eine Gitarre um den Hals zu hängen und weiter zu den anderen Jungs zu schubsen. „Nun zeig mal was du kannst!“ Lachte er und wurde von Bokomon und Patamon mit Jubelrufen unterstützt. Koji schaute T.K. kritisch an. Er hatte doch gesagt, dass er aus Prinzip nicht vor Menschen spielt. Was sollte er also hier? Er seufzte. Andererseits war dies doch genau das, was er jetzt brauchte. Richtige Musik und nicht das veraltete Zeug, mit dem er sich für sein Studium beschäftigte. Und er dachte an die anderen Digiritter. Jeder von ihnen hatte es geschafft seine Träume zu verwirklichen oder zumindest kurz davor zu stehen. Jeder bis auf ihn. Sein Bruder hatte Kari geheiratet (oder besser: Sie hatte ihn geheiratet, denn sie hat ihm den Antrag gemacht!) und war nun Mathelehrer. Auch wenn Koji noch immer nicht nachvollziehen konnte, wie jemand freiwillig Mathelehrer werden konnte - so ging sein Bruder völlig in dem Beruf auf. Kari selbst machte gerade eine Pause von ihrem Job als Kindergärtnerin, da sie selbst bald ein Kind in die Welt setzten würde. Takuya war Synchronsprecher geworden. Er hatte ein unglaubliches Talent seine Stimme zu verändern und immer neu zu verwandeln, sodass er schnell auch immer größere und wichtigere Sprechrollen abgreifen konnte. Außerdem blieb er seiner großen Fußball-Liebe treu und half freiwillig als Trainer in seinem alten Fußballverein aus. Geheiratet hatte er nicht - doch wusste Koji, dass er zu gerne mal mit ihrer gemeinsamen blonden Freundin ausgehen würde. Eben jene Freundin, die ausgerechnet mit Lanamon zusammen eine Segelschule in der Digiwelt eröffnet hatte. Obwohl sich Zoe und Lanamon oft stritten, welche Farbe ihre Segelschule haben sollte, oder welchen Schnitt die Uniform haben sollte, und so weiter und weiter, kamen sie nach kurzer Zeit immer auf einen Konsens, der beide milde stimmte. Junpei konnte man jeden Abend im Fernsehen sehen. Er war Meteorologe geworden und kündigte nun jeden Abend als „Wetterfee“ das Wetter in den Nachrichten an. Da er in der Sendung nach Mimis Koch Show auftrat und immer etwas eher kam, durfte er stets die dort zubereiteten Gerichte „vernichten“. Privat lief bei ihm auch alles glänzend. Er war mit einer Zuckerbäckerin namens „Keiko“ verheiratet, die wohl damals eines der Saat der Finsternis Kinder war (Koji hatte nur mit halbem Ohr zugehört, als sie sich vorgestellt hatte). Tommy ist mit seiner Frau Chiaki in die Digiwelt gezogen. Zusammen mit Chiaki und ihrem Mamemon haben sie in Hamburger-Village ein kleines Hamburger-Restaurant eröffnet, in dem scheinbar vor allem Petaldramon als Stammkunde ein-und ausging. Zudem wurde er Vater von Zwillingen (im Gegensatz zu Koichi und ihm jedoch zweieiige; ein Junge und ein Mädchen). Und dann waren da noch die anderen Digiritter. Yolei und Ken hatten erst vor kurzem geheiratet. Ken wurde Polizist und Yolei Hausfrau. Eigentlich wollte sie Lehrerin für Computer-Kurse werden - ihre Tochter hat ihr da jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht und nun blieb Yolei zuhause um sich um ihre Tochter zu kümmern. Von Ken wusste er, dass dieser lange am überlegen war, was er mit seinem Leben anfangen wollte - Yolei hatte ihm jedoch Mut gemacht, einen Berufsweg zu wählen, der allen zu Gute käme. Und seine Wahl fiel auf Polizist. Als dieser hat er auch Cody inspiriert für die Gerechtigkeit einzutreten. Jedoch nicht als Polizist sondern als Anwalt. Soweit Koji wusste, hatte Iori eine Klassenkameradin geheiratet. Zusammen bemühten sie sich wohl aktuell um eine Adoption (wegen Details, die Koji gar nicht wissen wollte, konnten die beiden keine eigenen Kinder bekommen). Und Davis? Der hat eine amerikanische Digiritterin geheiratet (Maria, oder so ähnlich). Und mit ihr baute er sich ein kleines Nudelsuppen-Unternehmen auf. Koji konnte nicht so ganz nachvollziehen, warum Davis ausgerechnet Nudelsuppenkoch werden wollte - aber wenn er damit glücklich war, sollte es Koji nicht weiter stören! Und ihn selbst? Was machte Koji glücklich? Eigentlich blieb doch nur die Musik. Und wenn er ehrlich war, so war es doch schon immer sein Traum, einmal als Musiker auf einer Bühne zu stehen. Und besser als langweilige Papierarbeit war das allemal! Er sollte diese Chance nutzen! Er seufzte. Rückte die Gitarre zurecht und hob die Stimme. Sein Gesang erfüllte den Raum und keiner der Jungs der Teenage Wolves wunderte sich mehr, dass Takeru den Dunkelhaarigen als einzigen würdigen Ersatz für Matt angeschleppt hatte. „Ich bin nur ein großer Träumer Doch ich weiß es kommt der Tag Und irgendwann werden dann Meine Träume wahr…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)