Neuer Gott von Hasenprinzessin (Wer hätte gedacht...?!) ================================================================================ Kapitel 11: Neuer Auftrag ------------------------- Kapitel 11 „Neuer Auftrag“ Das Feuer-Digimon, das an einen riesigen, wunderschönen Flammenvogel erinnerte, betrachtete jeden der Digiritter ausgiebig, bevor es weitersprach. „Wie ihr seht, hat ein finsterer Nebel unsere Welt in eine Welt des Dämmerlichts verwandelt.“ Takeru schaute zur Seite und ballte seine Hände zornig zu Fäusten. Natürlich, es ist wieder die Finsternis, wegen der wir in die Digiwelt gerufen wurden, dachte sich der Blonde bitter. „Das ist sicher Deemons Werk!“ Riefen Davis und Takuya gleichzeitig und wurden überrascht, dass Zhuquiaomon den Kopf schüttelte. „Deemon ist lediglich ein weiterer Faktor. Er benutzt die Finsternis nur. Ihr müsst verstehen, dass die Dunkelheit an sich ein Element wie jedes andere ist…“ Bei diesen Worten fixierte der Souverän besonders Takeru, fast als wüsste es, dass dieser die Finsternis als das Allerschrecklichste ansähe. „In diesem Fall wurde die Finsternis aktiv um unsere Digiwelt zu retten… Ihr müsst wissen, dass es seit einer gewissen Zeit ein Ungleichgewicht gibt, zwischen der Finsternis und dem Element des Lichts in unserer, und auch in eurer Welt…“ Es wollte weiterreden, doch wurde es von Ken unterbrochen. „Kein Wunder, dass die Welt im Ungleichgewicht ist, wenn die Finsternis sich so ausbreitet!“ Erneut schüttelte Zhuquiaomon den Kopf. „Ihr irrt euch. Nicht die Finsternis ist für diesen schrecklich Nebel verantwortlich, sondern allein das Element des Lichts. Es gibt zwei Krieger des Lichts. Es gibt zum Ausgleich jedoch nur einen Krieger der Finsternis. Es gibt zu viel Licht und zu wenig Finsternis. Darum verbreitet sich der Nebel in unserer Welt. Er ist der Versuch der Dunkelheit das Licht auszugleichen. Je mehr Licht, desto mehr Dunkelheit muss es auch geben. Doch wird die Finsternis das Licht nie ausgleichen können. Und deshalb werden die Schatten immer größer…“ „Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, müssen wir also einen Krieger des Lichts vernichten, oder was willst du uns hier sagen?!“ Rief Cody aufgebracht und stützte sich auf dem Geländer der Brücke ab. „Das können wir doch nicht machen!“ „Wenn es so leicht wäre, hätten wir das längst selbst getan. Nein, ihr müsst den zweiten Krieger der Finsternis erwecken. Und gleichzeitig müssen wir uns um Deemon kümmern und um die Finsternis, die er über die Digiwelt bringt.“ „Warum ist die Finsternis, die von Deemon verbreitet wird eine andere, als die, die vom Nebel verbreitet wird?“ Fragte Yolei. „Die, die von Deemon verbreitet wird ist eine grausame Finsternis, die Digimon quält und unterdrückt. Sie werden unter seinen Bann gestellt, können nur noch Digitieren wenn es ihm passt und müssen als seine Diener die schrecklichsten Dinge erdulden.“ Um was für schreckliche Dinge es sich handelt, sagte der Flammenvogel nicht - doch wollten sich die anwesenden Digimon und Digiritter lieber nicht ausmalen, als was das Digimon vor ihnen „schrecklich“ definieren würde. „Und wie sollen wir diesen anderen Krieger der Finsternis ausfindig machen und wiedererwecken?“ Fragte Zoe, die bisher schweigend zugehört hatte. „Warum sollten wir das überhaupt tun? Es ist doch Wahnsinn die Finsternis stoppen zu wollen, in dem wir sie vergrößern! Und außerdem - sind wir für euch nur Werkzeuge? Ihr Digimon haltet euch wohl für Götter, die uns nach Belieben rufen und wieder nach Hause schicken können?!“ Takeru wurde zum Ende seiner Ansprache hin immer lauter und musste durch Koichi zum Schweigen gebracht werden, der ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Du verstehst es nicht… Wir sind überhaupt der Grund für dieses Ungleichgewicht! Koji ist der erste Krieger des Lichts, Hikari der zweite und ich selbst bin der Krieger der Finsternis. Um uns unser gewohntes Leben zu lassen, leiden die Digimon! Da ist es doch nur gerecht, dass wir auch dafür sorgen, dass die Digiwelt wieder ihren verdienten Frieden erfährt.“ Sie alle schauten Koichi nach dessen Ansprache mit seltsam losgelöstem Blick an. Als würden sie die Situation erst jetzt aus einem anderen Blickwinkel betrachten. „Und Deemon will dieses Ungleichgewicht für sich nutzten, vergrößert es nur und will die Welten in die ewige Finsternis stürzen!“ Führte Koichi seine Ausführungen zu Ende und schaute danach zu Zhuquiaomon, als wollte er sicher gehen, dass er die Situation nicht falsch interpretierte. Das Digimon nickte und erwiderte den Blick. Dabei lag noch etwas Tieferes in seinem Blick - eine Sorge, die über das Wohl der Digiwelt hinausging. Es mache sich Sorgen um die Digiwelt, die reale Welt und ihm lag das Wohl jeden einzelnen Digiritters vor sich am Herzen. Takeru erkannte seinen Fehler. Sie waren keine Werkzeuge. Sie waren die letzte Hoffnung. „Es tut mir Leid. Wir haben zu lange gezögert, hatten gehofft, dass wir alleine das Schicksal unserer Welt ändern könnten. Wir haben uns abgeschottet und gebetet und gewartet. Und nun ist es fast zu spät. Uns rennt die Zeit davon. Ich hätte Upamon schon deutlich eher als Boten aussenden sollen. Verzeiht mir diese Nachlässigkeit…“ Sie alle mussten schwer schlucken als sich das Digimon, ein gottgleiches Mega-Level-Digimon, bei ihnen, bei Kindern entschuldigte. Takeru hatte das Gefühl ein wichtiges Detail zu übersehen. Einen Splitter in seinem Kopf. Einen flüchtigen Gedanke. Er konnte ihn nur nicht greifen. Und dann fiel es ihm plötzlich ein. „Der Leuchtturm! Er löst die schreckliche Finsternis aus. Deemon benutzt sie nur!“ Zhuquiaomon und die anderen Digiritter und Digimon starrten ihn mit verständnislosen Mienen an. „Im Leuchtturm befindet sich ein schwarzer Turm. Versteht ihr nicht? Pegasusmon hatte ihn seinerzeit zerstört, doch muss Deemon ihn wieder aufgebaut haben und nun benutzt er die Finsternis. Wir müssen also zuerst diesen Leuchtturm und danach Deemon vernichten!“ Der Souverän vor ihnen sah seltsam verwirrt aus. Und verärgert. Jedoch nicht über das Geschehen, die Digiritter oder die Aussage T.K.s. Er war ganz allein über sich selbst verärgert. „Der Leuchtturm. Warum habe ich das nicht schon eher gesehen…?“ Takuya kratzte sich am Kopf und schien ein gewisses Detail nicht zu verstehen. „Warum müssen wir überhaupt den Turm zerstören? Ich meine…wir sind doch stark genug um Deemon zu vernichten, nicht wahr? Wir sind zwölf Digiritter, und mit vereinten Kräften können wir Deemon sicher stoppen!“ Takeru rieb sich genervt die Schläfe. „Und wie sollen unsere Digimon digitieren? Es gibt zwar die Armordigitation, die ist jedoch zu schwach. Nur auf dem Ultra, möglicherweise sogar erst auf dem Mega-Level können wir Deemon schlagen! Du kannst es nicht wissen, aber wir sind einmal gegen ihn angetreten und haben haushoch verloren! Und ich möchte mir nicht ausmalen, wie schwach wir im Vergleich zu dem sein werden, was aus dem Digiei schlüpfen wird.“ „Ist das Digiei der Grund, warum die Zeit drängt?“ Fragte die Blonde, die ein ungutes Gefühl hatte, seit sie die Risse am Himmel ihrer Welt gesehen hatte - und auf ihre weibliche Intuition hatte sie sich bisher immer verlassen können. „Auch, aber hauptsächlich ist es das Wohl von einem von euch…“ Der Souverän fixierte Koichi mit einem Blick, dem der Dunkelhaarige auswich. „Meinst du die Schmerzen, die er in letzter Zeit immer öfters hat?“ fragte Koji, der ebenso um das Wohl von Koichi besorgt war. „Weißt du, was ihm so zusetzt?“ „Ich werde es euch zeigen…“ Es ließ eine der roten, schimmernden Kugeln von seinem Hals zu Koichi schweben; ungefähr einen Meter vor Koichi blieb sie in der Luft schweben und ließ einen feinen Strahl zur Brust erleuchten, der nach und nach immer größer wurde und durch Koichi hindurchleuchtete. Ihnen stockte der Atem. Das hatten sie alle nicht erwartet. In Koichis Leib blühten und gediehen dutzende, feine, rote Spinnenlilien, die das Herz fest umklammert hielten, einen Schatten auf die Lunge warfen und die Innereien verschlangen. „Versteht ihr… Durch die Finsternis ist auch die Blume der Finsternis im Krieger der Finsternis erblüht. Viel zu früh, sind doch sein Körper und seine Seele noch lange nicht reif genug für diese Last. Sie wird ihn langsam aber sicher töten, wenn das Gleichgewicht nicht schnell genug wieder hergestellt wird!“ Zoe riss ihren Blick von den Spinnenlilien weg. „Wie können wir den anderen Krieger erwecken?“ Koichi biss sich auf die Lippen und krallte sich in die Brust. „Duskmon…“ Flüsterte er. Doch war es laut genug, dass es sogar das über ihnen fliegende Zhuquiaomon hörte und nickte. „Aber seine Daten habe ich doch gescannt… Es ist doch…vernichtet?“ Koji war alles, aber nicht gerade wohl dabei Duskmon wieder sehen zu müssen - doch wenn es für das Wohl seines Bruders war… Ken schaute zur Seite. Devimon war auch vernichtet worden, dennoch konnte der Digimon Kaiser dessen Daten wiederherstellen. Er wusste was sie zu tun hatten. Er wusste, dass sie die Macht der Finsternis benutzten mussten. „In der Quelle der Dunkelheit werden die Daten gespeichert…“ Sein Wormmon schmiegte sich an sein Bein und wurde dann von Ken hochgehoben. „Mach dir keine Sorgen Ken. Ich werde dich vor der Finsternis beschützen!“ „Was passiert, wenn wir Duskmon wiederbelebt haben?“ Der Blick des flammenden Digimon war alles andere als ermutigend. „Das weiß ich leider nicht… Wenn ihr Glück habt, habt ihr mit ihm einen neuen Kämpfer an eurer Seite gewonnen…Und wenn nicht, kann es sein, dass wir ihn vernichten müssen und einen anderen Weg finden müssen…“ Ihnen allen war bewusst, was der andere Weg war, auch ohne, dass Zhuquiaomon es aussprach: sie müssten Koji oder Hikari opfern; und keiner wollte oder konnte diesen Preis zahlen. „Ich vertraue Duskmon! Er ist nicht böse…!“ Sagte Koichi, und die anderen Digiritter starrten ihn an - die einen bewundernd, dass er der Dunkelheit trotzte, der Rest schaute ihn eher zweifelnd an. Zu diesen gehörte auch Cody. „Woher willst du das wissen? Nur weil du angeblich der Krieger der Finsternis bist, kannst du beurteilen ob der andere Krieger der Finsternis auf unserer Seite steht?!“ Armadillomon zupfte an seinem Hosenbein. „Du Cody… Ich glaube, da hast du etwas Falsches gesagt…“ Cody wechselte seinen Blick verwundert von seinem Partner zu Koichi und schaute danach verlegen zu Boden. „Entschuldige bitte. Ich habe es nicht so gemeint. Ich habe keinen Grund dazu dir und deinem Urteil nicht zu vertrauen. Aber sagt mal, wie kommen wir von der Digiwelt zum Meer der Dunkelheit? Müssen wir mit einem Trailmon zuerst in unsere Welt und von da aus weiter zum Meer der Dunkelheit reisen?“ Fragte Iori weiter. Anstelle von Zhuquiaomon antwortete Gatomon: „Das Ungleichgewicht ist mittlerweile so groß, dass die Welten kollidiert sind. Es existiert ein Zugang zum Meer der Dunkelheit am Dunklen Kontinent…“ Das glühende Digimon vor ihnen nickte Gatomon zu. „Wie mir meine Boten berichteten, geht von dort die meiste, negative Finsternis aus. Außerdem sieht man dort scheinbar auch eure Welt als Abbilder am Himmel, obwohl man sie ansonsten in unserer Welt nicht sieht. Spätestens dort seid ihr auf die Spirits und Digiarmoreier angewiesen, da normale Digitationen nicht mehr möglich sein werden.“ Ken lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er besaß kein Digiarmorei. Wie sollte er seinen Freunden nur helfen? Er würde ihnen so nur im Weg stehen, behindern und sogar in Gefahr bringen, da sie nicht nur auf sich selbst sondern auch auf ihn und Wormmon achten müssten. Ein leisen „ping“ aus seiner Hosentasche riss ihn aus den Gedanken. Er bekam eine neue Nachricht auf dem Digi-Terminal. Als er den kleinen Bildschirm öffnete, riss er überrascht die Augen auf und begann zu stottern. Auf dem Display vor sich drehte sich eine räumliche Strukturanzeige eines Digieis. Davis grinste ihn an und zeigte das Victory-Zeichen mit der linken Hand und hielt mit der rechten sein eigenes Digi-Terminal hoch. „D...Das kann ich nicht annehmen…“ Davis seufzte, klappte seinen kleinen Computer zu und ging zu Ken. Er nahm dessen zitternden Hände, in denen sich weiterhin dessen Digi-Terminal befand, und lächelte Ken an. „Es ist das Digiarmorei des Mutes… Du bist viel mutiger als wir alle hier. Du hast wahnsinnige Angst vor der Dunkelheit und dem Meer. Und dennoch bist du mitgekommen. Du hast deine Angst besiegt und darum verdienst du das Digiarmorei des Mutes am allermeisten.“ Ken schaute weiterhin auf das Display. „Ich…Ich weiß...gar nicht…was man in so…einer Situation sagt…“ Davis grinste ihn weiter an. „Probiere es mal mit `Danke´.“ Ken nickte und schluckte schwer. „Danke.“ Sein Gegenüber nickte und drückte seine Hände noch ein Stück mehr zusammen. „Und jetzt sprich mir nach: Digiarmorei des Mutes erstrahle!“ „Digi…Armorei des…des Mutes…erstrahle…“ Aus seinem Digivice entfuhr ein Licht, das seinen Digimonpartner einhüllte und kaum, dass es verschwunden war, flog dort ein neues, ihnen allen unbekanntes Digimon, das eine gewisse Ähnlichkeit mit Flamedramon aufwies. „Ich bin Shadramon. Funkenstrahl des Mutes.“ Ken schaute überrascht zu der neuen Digitation seines Partners. „Das ist ja cool! Ich wusste gar nicht, dass wir die Armoreier tauschen können!“ Rief Cody freudig. „Wie hast du das gemacht, Davis?“ Angesprochener zuckte mit den Schultern und kratzte sich an der Wange. „Also ehrlichgesagt, wollte ich einfach nur Ken eines meiner Digiarmoreier schenken, damit er keine Angst hat im Weg zu stehen… Und da hab ich einfach irgendwelche Tasten gedrückt und auf einmal hab ich das Ei auch schon verschickt…“ Yolei hatte ihrerseits das Digi-Terminal aufgeklappt und ließ den Digi-Analyser von Izzy laufen. Angezeigt wurden die Daten von Shadramon: Shadramon Level: Armor Insektendigimon Typus: Virus 1. Attacke: Feuerregen 2. Attacke: Flammenkanone Zoe schaute über die Schulter von Yolei. „Das Teil ist ja cool. Wo hast du das her?“ Miyako schaute von Zoe zurück zu ihrem Digi-Terminal. „Das ist ein Digimon-Analyser; den hat mir ein Freund hier vor längerer Zeit mal draufgepackt, aber ich komm erst jetzt wirklich dazu ihn zu benutzen…“ „Digiritter!“ Rief Zhuquiaomon; seine Stimmer war nicht laut, doch war sein Ton so respekteinflößend, dass sie augenblicklich verstummten und ihm ihre volle Aufmerksamkeit zukommen ließ. „Ich bitte euch demütig… Rettet unsere schöne Digiwelt…“ Dabei breitete es seine Schwingen aus und senkte den Kopf gen Boden. „Das ist doch wohl Ehrensache!“ Rief Takuya und Davis stimmte ihm zu: „Wir werden das Kind schon schaukeln!“ Der Souverän vor ihnen schloss seine beiden Augenpaare und öffnete sie dann wieder. Sein Blick war konzentriert und ernst. „Ich bitte euch. Nehmt dieses Geschenk an…“ Aus der Kugel, die noch immer vor Koichi schwebte und einen Lichtstrahl entsendete, schossen weitere elf Lichtstrahlen zu jedem der Digiritter einer, wobei der elfte Strahl über ihre Köpfe hinweg zu der nicht weit entfernten Stadt der Flammen flog. Die rotglühende Kugel selber flog wieder zu dem Flammenvogel zurück. „Was ist das?“ Fragte Zoe, der auf eine andere Weise warm wurde, als es die Lava um sie herum verursachte. Eine angenehme Wärme. Sie fühlte sich augenblicklich geborgen. „Das ist das heilige Licht des Südens. Es wird euch das Mega-Level der Digimon möglich machen. Allerdings ist dieses sehr kraftraubend…Ich kann darum nicht einschätzen wie oft ihr es einsetzen könnt. Wählt Weise.“ Mit den letzten Worten schlang es die riesigen Schwingen um den Leib und sank wieder in die glühende Lava ein. Bevor es vollständig versank, waren die Digiritter sicher ein leises: „Viel Glück, Digiritter“ aus dem Lavastrom zu hören. „Ähhh..Und jetzt?“ Fragte Tommy, der bisher verträumt den Souverän angestarrt hatte. „Nun…Hikari wird noch von Wizardmon behandelt. Wir können erst losreisen, wenn sie wieder völlig gesund ist. Ansonsten wäre das Risiko zu groß, dass sie auf unserer Reise wieder zusammenbricht…“ Koichis Stimme war von nüchternem Realismus geprägt, den die anderen auf eine gewisse Weise bewunderten. Sie hätten erwartet, dass gerade er nach Zhuquiaomons Warnung bezüglich der Blume der Finsternis möglichst schnell ihre Mission erfüllen wollte. Gatomon lächelte sie an. „Jetzt genießt die Gastfreundschaft der Stadt der Flammen…“ Das katzenartige Digimon setzte den Rückweg an und die Digiritter folgten ihm. „Wir haben hier schöne heiße Quellen, einen Basar, ein super Hotel - ihr wohnt natürlich kostenlos, bis ihr eure Reise antretet. Ein Teil des angrenzenden Waldes ist auch noch ohne Nebel und ebenfalls immer eine Reise wert.“ Bokomon hatte den Zeigefinger erhoben und plapperte einem Reisführer ähnlich über die Sehenswürdigkeiten der Stadt. „Ihr könntet natürlich auch eine Führung durch den Heizkessel, dem Herzen der Stadt machen…“ Bokomon wurde von einem lauten Magenknurren unterbrochen. „Also eigentlich…würden wir am liebsten erst einmal was Essen.“ gestand Davis und die anderen Digiritter stimmten ihm zu. Kaum dass sie die Stadt erreicht hatten, waren Gatomon, Koji und Koichi zu Wizardmons Hütte geeilt um nach Hikari zu sehen und um sie von dem zu unterrichten, was sie bisher verpasst hatte. Der Rest wurde von Bokomon zu einem feurig-scharfen indischen Restaurant geführt, in dem sie sich alle, auf Kosten des Hauses, den Bauch vollschlugen. Der Küchenchef, ein Digitamamon, fuhr das Beste aus, was er auf der Karte zu bieten hatte; einerseits um sich für die Hilfe der Vergangenheit zu revanchieren, andererseits aber auch um seine Dankbarkeit für die zukünftige Hilfe zu zeigen. Für diejenigen, die nicht anwesend waren, ließen sie ein bisschen was einpacken, damit sie nicht verhungern würden. Zoe, Miyako und Hawkmon hatten sich danach Richtung heiße Quellen durchgefragt und wurden „unauffällig“ von Junpei verfolgte, der wohl auf eine Chance hoffte, seine Angebetete einmal nackt zu erwischen. Die beiden Mädchen und Hawkmon hatten ihren Spaß in der Quelle: Auf einem Erkundungsflug hatte Hawkmon ihren Verfolger auf einem Baum ausgemacht, und mit einem Federschlag den Ast abgetrennt, auf dem der dickliche Junge saß, der daraufhin mit einem lauten „Platsch“ ins Wasser auf der anderen Seite des Zauns fiel. Den Rest des Abends überlegten sich die Mädchen für das Spannen von Junpei verschiedene Strafen (eine alberner als die andere). Auf die Dauer wurden ihre Gespräche jedoch ernster und wandten sich dem zu, was sie von Zhuquiaomon erfahren hatten. Tommy, Armadillomon und Cody schauten sich auf dem Basar um und waren begeistert von dem Angebot. Nach einer Weile waren sie jedoch so müde und ihnen taten die Füße so weh, dass sie zum Hotel gingen, das Bokomon für sie gebucht hatte. Sie waren von der Größe begeistert und die anfängliche Müdigkeit war schnell verflogen, als sie Billard spielten, Tommys Spiele für den Nintendo DS durchzockten (auch wenn Cody nicht so aussah, so hatte er doch das Computer-Spiel-Talent seines Vaters geerbt) oder den Abend in der Therme verbrachten, die sich an das Hotel anschloss. Den Rest des Abends verbrachten sie in schlichten Baumwollkimonos auf der Terrasse, die von Heizkesseln gesäumt war und so auch in den kühleren Abendstunden Wärme spendeten. Der ganze Rest (Wormmon, Veemon, Ken, Daisuke, Bokomon, Neemon, Patamon, T.K. und Takuya) wollte sich zwar nach dem Essen direkt auf den Weg ins Hotel machen, wurden von Bokomon jedoch durch die Stadt geführt und Bokomon gab als Reiseführer einen Einblick in die Historie der Stadt. Beim Hotel schließlich angekommen hatten sich Ken und Wormmon auf die Terrasse zu Cody und Tommy gesetzt und unterhielt sich bis spät in die Nacht mit ihnen, über das was sie vom Souverän gehört hatten, rätselten über die Mega-Level und tauschten untereinander die Geschichten bezüglich ihrer Abenteuer in der Digiwelt aus. Nach einer Weile kamen auch Koji und Lopmon zurück, auf die Frage, wo denn der Rest abgeblieben war, antwortete dieser, dass Kari, Gatomon und Koichi noch in die heißen Quellen wollten. Koji selbst ging mit Lopmon ins Hotel, in dem er alles für Morgen vorbereiten wolle (und auch endlich einmal etwas essen wollte!). Kaum dass Koji die Tür hinter sich zugezogen hatte, musste Ken anfangen zu kichern. „Was ist denn auf einmal mit dir los?“ fragte Iori, der immer noch so von Kens seltenem Lachen eingenommen wurde, wie an ihrem ersten Weihnachtsfest. Der Tag an dem sie miteinander Frieden geschlossen hatten. „Ich stell mir nur gerade die Reaktion von Davis vor, wenn er erfährt, dass Koichi mit Kari und den heißen Quellen badet…“ Sie alle malten sich einem feuerspeienden Daisuke aus, der sich vor Wut die Haare vom Kopf riss und mit Farbe Morddrohungen Koichi gegenüber an Wände schmierte und nun mussten auch Wormmon, Cody, Armadillomon und Tommy lachen. Nach einer Weile kam auch der Rest, bestehend aus Miyako, Izumi, Hikari, Junpei, Koichi und den Digimonpartnern zum Hotel. Sie alle trugen, ebenso wie Iori und Tomoki, schlichte Baumwollkimonos. Die Alltagskleidung der Mädchen, ebenso wie die eigene, wurde von Junpei getragen, der auf der einen Seite geknickt aussah, auf der anderen Seite aber ein geistesabwesendes, seliges Lächeln nicht verbergen konnte. Lediglich Koichi trug seine Kleidung selber. Wofür ihn die Mädchen den ganzen Weg über neckten - Koichi rechtfertigte sich jedoch, dass Junpei ihn nicht bespannt hätte, und so von seiner Seite auch keine Bestrafung zu fürchten bräuchte. „Geht es dir wieder besser, Kari?“ Fragte Ken, der höflich aufgestanden war, als er die Gruppe auf sich zukommen sah. Angesprochene nickte fröhlich lächelnd. „Auf Wizardmon ist Verlass! Er hat sogar meine Brandwunde geheilt.“ Daraufhin schaute Koichi mit einem Schatten in den Augen zur Seite. Als Ken auf den Hals des Mädchen blickte, konnte er auch verstehen wieso: Eine Narbe zog sich quer über den Hals. Hikari folgte dem Blick und schirmte ihn mit einer Hand ab, die sie um den eigenen Hals legte. „Das macht nichts… Ich trag normalerweise ja sowieso immer Rollkragenpullis oder Halstücher oder so…“ Sie winkte ab. „Man sieht die Narbe also nicht.“ Koichi stand lange vor der Tür zu dem Zimmer, das er sich mit seinem Bruder teilte. Als Takeru vorbeikam, wunderte er sich sehr darüber, doch kaum, dass er den Mund aufmachen wollte, wurde ihm selbiger von Koichi zugehalten. Aus dem inneren hörten sie Musik. Vorsichtig öffneten sie einen Türspalt und linsten hinein. Auf dem einen Bett saß Koji, eine Gitarre in Händen haltend; dabei unterstützte er sein Gitarrenspiel mit Gesang und Lopmon war summend an ihn gelehnt. Die Augen hatte er, völlig in die Musik vertieft, geschlossen. Takeru stockte der Atem. Er hatte immer gedacht, dass sein Bruder der beste Musiker der Welt wäre - doch machte ihm Koji gerade ernsthafte Konkurrenz. Koji schaute zur Tür. „Koichi?“ fragte er. Verlegen lächelnd trat Koichi ein und wurde von Takeru verfolgt, der sich kaum halten konnten. „Du spielst genial! Du solltest später Musiker werden!“ Koji schaute zur Gitarre und nuschelte etwas, das wie „Danke…“ klang. Ihm war es immer recht unangenehm, wenn man ihm zuhörte. Lopmon akzeptierte er auch nur, weil das Digimon an ein Plüschtier erinnerte und nicht an einen Menschen. „Spiel doch bitte weiter.“ Flehte Takeru und setzte sich mit Koichi auf dessen Bett. Koji seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich spiel nicht gerne vor anderen…“ Lopmon hoppste auf dem Bett auf und ab. „Ach bitte, bitte spiel noch was. Sonst hoppse ich die ganze Nacht auf deinem Bett rum!“ Koji seufzte erneut, zog das kleine Lopmon auf seinen Kopf und begann das Musizieren wieder aufzunehmen. Lopmon legte sich nach einigen Minuten längst auf den Kopf und ließ die Ohren links und rechts von Kojis Kopf hängen. Koji selbst hörte auf zu spielen, als er den regelmäßigen Atem von Lopmon, Takeru und seinem Zwillingsbruder hörte. Koichi und T.K. lagen eng aneinander gemummelt schlafend in Koichis Bett. Koji war am überlegen, ob er den Blonden wecken sollte, sodass dieser auf sein eigenes Zimmer ging, besann sich jedoch eines Besseren und zog die Bettdecke über die beiden Jungen. Sie würden eine anstrengende Reise vor sich haben und sie sollten dankbar um jedes bisschen Schlaf sein, das sie bekämen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)