Die Verlobung von Nane05 ================================================================================ Kapitel 20: Special: "Die Geschichte von Rica und Lauri" -------------------------------------------------------- Die Verlobung Special Die Geschichte von Rica und Lauri Als Rica 10 Jahre alt war, kam ein neuer Stallbursche an den Königlichen Hof. Sein Name war Lauri. Anfangs war er nur selten zusehen, da er immer auf irgendwelchen Heuböden die Futtervorräte sortieren und zählen sollte oder in den Boxen der Tiere war um diese auszumisten. Zu dieser Zeit beachtete ihn niemand so richtig, sodass er Pausen einlegen konnte, wann immer er wollte. Solange nichts fehlte und am Abend alles fertig war, störte es niemanden, was der Junge trieb. Sein Leben war monoton. Jeden Tag fand er einen Zettel, auf dem ihn sein "Ausbilder" dinge aufgeschrieben hatte, die er bis zum Abend erledigt haben musste. Oft waren es die selben wie am Vortag. Zu seinem Leidwesen, kontrollierte der Alte die erledigte Arbeit jedoch jeden Tag kurz nach Sonnenuntergang. Egal, ob es Sommer oder Winter war. Eines Tages im Hochsommer, als er schon am frühen Nachmittag mit seinen Aufgaben fertig war, fasste er einen Endschluss. Er brauchte dringen jemanden, mit dem er reden und vor allem rumtoben konnte. Ein 12 jähriger Junge der nicht tobt konnte einfach nicht in Ordnung sein. Zwar sprach er regelmäßig mit den Tieren im Stall, aber das war auch nicht wirklich das richtige für ihn. Mit diesem Gedanken, machte er sich auf, um ein paar Kinder zu finden, die annähernd in seinem Alter wahren. An einem kleinen See am Rande des Schlossparks blieb er stehen. Hier war er noch nie gewesen. Eigentlich war er in den gesamten 3 Monaten, die er bereits hier war noch nie weiter vom Stall weg gewesen, als bis zu dem Haus, in dem er schlafen durfte. Nicht weit hörte er Gelächter. Es schien, als würde jemand auf ihn zu kommen und dabei laut Lachen. Doch es war niemand zu sehen. Langsam wurde es ihm zu unheimlich. Er verkroch sich hinter einem nahe gelegenem Busch und wartete auf diese lachende Person. Er behielt den Weg genaustens im Auge und konzentrierte alle seine Sinne darauf. Rica war mit ihrem Kindermädchen Emmelie im Schlossgarten unterwegs und spielte mit ihr Verstecken. Sie liebte dieses Spiel. Jedoch war es mit der Zeit langweilig, da sie Emmelie immer so leicht fand. Bei diesem Gedanken musste sie lachen. Heute würde sie es Emmelie nicht so leicht machen sie zu finden, damit Emmelie nicht schon wieder in die peinliche Lage kam, sich ein Versteck suchen zu müssen. Das war meist nämlich echt leicht zu finden, da Emmelie einfach zu dick war um sich zu verstecken. Man sah sie einfach überall. Also lief sie durch den kleinen Wald, der auch zum Garten gehörte. Ihr Ziel war der kleine See am äußerstem Rand. Jedoch wurde ihre Aufmerksamkeit von etwas anderem abgelenkt. Da saß doch tatsächlich jemand hinter einem der Büsche und hatte den schmalen Weg genau im Blickfeld. Leise schlich sie sich an den Jungen heran und tippte ihm von hinten auf die Schulter. Lauri erschrak fast zu Tode. Quiekend sprang er auf und drehte sich mit weit aufgerissenen Augen zu Rica um. Sein Atem ging schnell. Zu schnell für seinen Geschmack. "Hast du dich erschreckt?" fragte Rica mit einem breiten Grinsen auf ihrem Gesicht. "Wonach sieht es denn aus? Musst du blöde Kuh mich denn von hinten antippen? Mir ist fast das Herz stehen geblieben vor Schreck!!!!" schrie er sie an. Rica sah in mit weit aufgerissenen Augen an. Noch nie hatte sie ein Untergebener so angeschrieen. Und dieser hier schien einer aus der untersten Schicht zu sein. Ein Laufbursche oder Stalljunge oder so was in der Art. "Was fällt dir ein mich so anzuschreien!?!?" ,brüllte sie zurück, "Weist du nicht, wer vor dir steht? Ich gehöre zur königlichen Familie und du hast nicht das Recht so mit mir umzugehen!!!!!!" Sie war außer sich. Wie konnte er es wagen? Doch seine Reaktion verdutze sie. Insgeheim hatte sie erwartet, dass er sie zurück anbrüllte. Dies tat er jedoch nicht. Er ging auf die Knie und hockte nun vor ihr auf dem Waldboden. "Das wusste ich nicht Prinzessin. Es tut mir aufrichtig leid, ich hatte nicht damit gerechnet Euch hier im Wald anzutreffen. Vergebt mir." Sein Ausbilder hatte ihm mehrfach davor gewarnt, die Königsfamilie nicht höflich genug zu behandeln. Und wenn er ganz ehrlich war, graute ihm jetzt schon vor der Strafe, die er spätestens dann bekommen würde, wenn sein Lehrmeister davon erfuhr. So grausam konnte dieses Mädchen gar nicht sein. Sie sah verdutz auf ihn hinab. Hatte sie sich verhört? Er hatte sich bei ihr entschuldigt. Ihr wurde unwohl. Bisher hatte noch nie jemand so vor ihr gekniet. Alle hatten bisher nur versucht, sich bei ihr einzuschleimen, um ein besseres Verhältnis zu ihren Eltern zu bekommen. Nie hatte einer von denen einen wahren und vor allem ernst gemeinten Satz von sich gegeben. Aber dieser Junge hatte sich ernsthaft bei ihr entschuldigt. Er meinte es ernst! Ihm tat es wirklich Leid! Das war zu viel. So konnte sie es nicht belassen. "So sagt doch was Prinzessin." Riss er sie aus ihren Gedanken. "Was?" sie sah im in die Augen. Wie schön grün sie wahren. So grün wie der Wald. "Ach so. Steh auf. Ich mag es nicht, wenn man vor mir kniet." Sagte sie im freundlichem Ton. Lauri schluckte. Tat aber wie ihm geheißen. Innerlich machte er sich auf das Schlimmst gefasst. "Wie heißt du?" fragte sie ihn. "Und was machst du hier? Soweit ich weis, kann dieser Garten nur durch das Schloss betreten werden." "Ich heiße Lauri Scott und bin seit zwei Monaten der Stallbursche bei Euch am Hofe." "Sei doch bitte nicht so förmlich. Ich bin Rica." Sie reicht ihm die Hand. "A.... Aber Prinzessin..... ich kann Sie doch nicht einfach..... duzen." Stotterte er. "Klar kannst du das. Solange wir allein sind geht das in Ordnung." Sie nahm seine Hand und schüttelte diese, wie zur Begrüßung. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile und planschten währenddessen mit den Füßen im Wasser des Sees. Nach fast drei Stunden kam dann Emmelie. Sie sah gerade noch, wie Lauri Rica unter Wasser stuckte und diese prustend wieder auftauchte. "PRINZESSIN RICARDA!!!!" schrie sie aufgebracht und rannte ins Wasser, um ihre Prinzessin zu retten. Lauri sah Emmelie nur mit großen Augen an. Er hatte sich doch nur gewehrt. Rica hatte damit angefangen. "Wie kannst du kleiner Stallbursche es wagen so mit unserer Prinzessin umzugehen? Das wird ein böses Nachspiel für dich haben. Davon kannst du ausgehen!" fauchte Emmelie ihn an. Doch Rica ging dazwischen. "Er hat mir nichts getan Emmelie. Mir geht es gut. Ich bin nur ein wenig nass geworden, das ist alles. Dafür muss er nicht bestraft werden, zumal ich angefangen habe." "Das kann ja alles sein, aber er hat sich Ihnen gegenüber mit dem gehörigen Respekt zu verhalten, Ricarda." "Das hat er doch auch, doch ich hab es ihm verboten. Ich hatte seit langem nicht mehr so viel Spaß wie heute, bitte lass ihn nicht bestrafen. Er ist mein Freund." Sowohl Lauri als auch Emmelie glaubten in diesem Moment sich verhört zu haben. Zwar war Lauri begeistert von dem Gedanken eine Prinzessin zur Freundin zu haben, aber richtig daran glauben konnte er nicht. Emmelie hingegen war empört. "Bitte Emmelie sage meinen Eltern nichts davon. Ich hab ihnen ja auch nicht erzählt, dass du war mit dem Küchenhelfer hast." Sagte Rica und sah Ihr Kindermädchen hinterlistig an. "Gut ich sage ihnen nichts, aber von zukünftlichen Treffen, möchte ich erfahren, immerhin muss ich berichten, was wir den ganzen Tag lang gemacht haben." "SUPER!!!!" freute sich Rica und sprang Emmelie um den Hals. Nach diesem Tag, verbrachten die beiden fast jeden Nachmittag zusammen und es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Bis Rica eines Tages ein völlig neues Gefühl in ihrem Bauch entdeckte. Immer, wenn sie an Lauri dachte, oder ihn sah kribbelte es so angenehm in ihrem Bauch. Und wenn er sie berührte lief es ihr eiskalt den Rücken runter. War sie etwa in ihren besten Kumpel verliebt? Noch in der selben Nacht beschloss sie ihn zu besuchen um es ihm zu sagen. An der kleinen Hütte angekommen, in der er seit einem Jahr lebte klopfte sie zaghaft an. Eigentlich hatte sie nicht vermutet, dass er es hören würde, aber sie irrte sich. Er öffnete ihr mit halb geschlossenen Augen die Tür und lies sie rein. "Ich muss unbedingt mit dir reden Lauri." sagte sie sofort, als sie seinen Wohn-Schlaf-Raum betrat. "Dann sollten wir aber auf den Heuboden gehen. Hier hören die Alten im Nebenhaus alles." Sagte er und zog sich ein T-Shirt über. Erst jetzt hatte Rica bemerkt, dass er nur eine Hose an hatte. Sofort lief sie rot an. Am Heuboden angekommen, half er ihr hoch und machte die Petroleumlampe an. "Also was ist so wichtig, dass du es mir mitten in der Nacht erzählen musst?" fragte er und sah sie eindringlich an. Dabei stellte er nicht zum ersten mal fest, wie schön sie doch in den letzten 6 Jahren geworden war. "Ich .... ich.... hab.... ich meine... ich bin...." irgendwie fand sie nicht die richtigen Worte um es ihm zu sagen und ihre völlig rotes Gesicht konnte sie nun auch nicht mehr verbergen. "Was? Also Rica ehrlich. Erst schmeißt du mich um diese Uhrzeit aus dem Bett und dann sagst du nichts." Er wollte gerade aufstehen, um zu gehen, da brachte sie doch noch einen geraden Satz raus: "Könntest du die Augen kurz schließen, bitte?" Sagte sie und wurde noch verlegener, als sie es eh schon war. "Klar. Ich weis nur nicht, was mir das jetzt bringen soll." Sagte er und zuckte mit den Schultern. "Das wirst du schon sehen. Machst du es bitte?" Er seufzte und schloss die Augen. Beim besten Willen verstand er nicht, was das nun bringen sollte. Was konnte so schwer sein zu sagen. Es sei denn sie versuchte gerade ihm zu sagen ,dass sie.... Doch er konnte seinen Gedanken nicht zuende führen, denn er spürte ihre warmen Lippen auf seinen. Nur ganz zart und eher flüchtig. Doch er spürte es. Ohne, dass er es wirklich wollte, riss er die Augen auf und starrte seine beste Freundin an. Sie hatte ihn gerade geküsst. "Rica du bist doch nicht etwa in..... mich..... ver..... ver...." er schluckte das währe zu schön um war zu sein. "Doch." Sie senkte ihren Kopf. "Ich hoffe, dass ich unsere Freundschaft nicht zerstört habe. Es tut mir Leid." Sie stand auf und rannte aus der Scheune. Lauri blieb wie angewurzelt sitzen. Rica hatte ihn soeben geküsst. Sie war in ihn verliebt. Das hatte sie gerade zugegeben. Wie sollte er sich jetzt ihr gegenüber verhalten? So wie immer? Das ging nicht, denn immerhin war er schon seit geraumer Zeit auch in sie verliebt. Das konnte er nicht ignorieren. Am nächsten Tag ging er ins Schloss, um dem König zu melden, dass die Kutsche bereit stehe. Nachdem das Königspaar eingestiegen wahren, sah er Rica am Eingang des Schlosses stehen und ihren Eltern hinterher sehen. Er fasste all seinen Mut zusammen und ging auf sie zu. Erst als er kurz vor ihr stand und sich verbeugte, wie es sich in der Öffentlichkeit gehört, bemerkte sie ihn. "Was willst du?" sprach sie mit heiserer Stimme. Sie hatte geweint, das hörte er an der Tonlage ihrer Stimme. Sie schien sogar ziemlich lange geweint zu haben. "Kann ich mal kurz mit dir unter vier Augen sprechen?" sagte er so leise, dass nur sie es hörte. "Von mir aus." sagte sie so gelassen wie möglich und deutete ihm, ihr zu folgen. Dies bemerkte einer der Berater des Königs und folgte den beiden unauffällig. An einer nicht einzusehenden Stelle an der Palastmauer machte Rica halt. "Also was willst du?" Doch er gab ihr keine Antwort. Er schloss lediglich die Augen und legte seine Lippen auf ihre. Im ersten Moment war sie erschrocken. Doch als sie realisierte, was er tat, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss. So hatte sie sich das immer vorgestellt. Der Mann ihrer Träume küsste innig an einem von Blumen und anderen Gewächsen umgebenen Ort. Jedoch wurde die beiden durch einen entsetzten Aufschrei gestört. Der Berater hatte die beiden zwischenzeitlich aus den Augen verloren und war gerade an der Mauer angekommen. "Das wirst du noch bitter bereuen Stallbursche!!" Sagte dieser zornig und entriss Rica aus Lauris Armen. Noch in der selben Nacht floh Lauri aus dem Schloss und versteckte sich in der Stadt. Durch Emmelie lies er Rica eine Nachricht überbringen, in der stand, wo er sich aufhielt, damit sie sich keine Sorgen machen brauchte. Nachdem ihr Vater von der Sache erfahren hatte, beschloss er sie mit dem König von Fanelia zu vermählen. ENDE So wie es ab da weiter geht, wisst ihr ja. Da ich bemerkt habe, dass die Geschichte auch noch jetzt (Februar 2005) sich großer Belietheit erfreut, würde es mich freuen, wenn auch jetzt noch Kommis kommen. Danke Bis bald Eure Nane *wink* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)