Wenn die Hölle den Himmel berührt von kuroyuzuyu ================================================================================ 8. Ein Arbeitstag mit Überraschungen ------------------------------------ Ein unendliches Gefühl des Glücks durchströmte beide Köper, während ihre Herzen nur noch in einem gemeinsamen Takt schlugen. Immer wieder suchten ihre Lippen die Lippen des Anderen. Obwohl beide wussten, dass ihr vorherbestimmtes Leben, diese Gefühle nicht für jemanden aus einer anderen Welt zuließen. So wollte keiner diesen Moment aufgeben. Dieser Moment sollte unendlich wie das Universum sein. Doch dieses Universum wollte ihnen anscheinend dieses Glück nicht schenken. Leise konnten sie die Melodie, für Elise, von Beethoven wahrnehmen. Es war als wollte diese Melodie den romantischen Augenblick hier am See unterstreichen. Jedoch wie vor Entsetzen riss Peri ihre Augen auf, als sie diese Melodie wahrnahm. Aber gleich darauf sah in Maros ozeanblaue Augen, welche sie fragend ansahen. Sachte strich sie ihm mit ihrer Hand über seine Wange und lächelte ihn überglücklich an. Endlich konnte sie verstehen, warum alle sagen, dass die Liebe das wunderbarste Gefühl auf der Welt ist. Zu guter Letzt hatte sie nun doch noch das gefunden, wonach sie sich am meisten gesehnt hatte und doch wurde sie am Ende wieder von der Realität eingeholt. Maro hingegen schaute Peri verwirrt an. Er hatte keine Ahnung, warum sie sich von ihm entfernte und sich sowohl von ihm als auch von Ischtar abwandte. Während alle immer noch diese Melodie hören konnten, wühlte Peri wie in Panik in ihrer Tasche und zog kurz darauf schon ihr Handy aus der Tasche, von welchem diese Melodie ausging. Wie Peri es sich schon gedacht hatte, konnte sie im Display erkennen, dass der Anrufer einer ihrer Eltern sein musste. So nahm sie den Anruf nur widerwillig an. „Was ist?“ „Komm sofort nach Hause. Dre ist hier und wartet auf dich. Wir konnten ihn die letzten zwei Wochen immer wieder vertrösten, aber er besteht darauf dich endlich wieder zusehen.“ Kam es von ihrem Vater. „Ich kann aber im Moment nicht. Ich habe noch so einiges zu erledigen.“ Versuchte Peri sich auszureden. „Ich glaube zwei Wochen waren jetzt genug Zeit um alles zu erledigen. Du bist in fünfzehn Minuten da, ansonsten schicke ich dir Dre persönlich vorbei, um dich bei Nicole abzuholen.“ Drohte ihr Vater. Peri war darüber fassungslos, wie konnte er sie nur damit erpressen. Schließlich wusste ihr Vater sehr gut, dass sie nichts mit der Dämonenwelt zu schaffen haben wollte, wenn sie bei Nicole war. Dort war ihr Rückzugsort, nur dort konnte sie sich all die Jahre frei fühlen und wie ein ganz normales Mädchen leben. Ein letztes Mal spähte sie über ihre Schulter rüber zu Maro, der versuchte irgendetwas von dem Telefonat zu verstehen. Ihr blieb wohl keine andere Wahl. „Ok, ich werde kommen.“ Gab sie ihren Vater zur Antwort. „Dann beeile dich!“ sagte ihr Vater nur kurz und knapp und beendete somit das Gespräch. Deprimiert steckte Peri ihr Handy wieder zurück in die Tasche. Sie blieb aber weiterhin mit dem Rücken zu den anderen stehen, damit vor allem Maro nicht sehen konnte wie schwer es ihr fiel, dass sie jetzt gehen musste. „Es tut mir sehr leid, aber ich muss ganz dringend weg.“ Raschen Schrittes wollte sie sich aufmachen, jedoch hielt sie etwas auf. Ihr war bewusst, was es war, da ihr Arm anfing zu kribbeln, welches sich von dort aus immer weiter ausbreitete. Maro hatte sie am Handgelenk gepackt, er wollte und konnte sie nicht gehen lassen. Zärtlich umschloss er sie von hinten mit seinen starken Armen. „Bitte geh nicht! Ich möchte gerne noch etwas wissen von dir?“ wisperte er in ihr Ohr. „Ich kann nicht!“ „Kann ich dich morgen noch mal sehen, bevor ich gehen muss?“ Kaum hatte er die Frage gestellt, drehte sie sich in seinen Armen um und schaute ihn direkt an. „Du musst schon gehen?“ „Weißt du es nicht mehr? Ich habe heute Morgen schon gesagt, dass ich wieder Heim will. Aber mir ist etwas dazwischen gekommen, deshalb werde ich erst morgen Abend gehen. Meinst du, ich könnte noch eine Nacht bei dir und Nicole bleiben?“ betrübt darüber, ließ Peri ihren Blick zum Boden gleiten. Sie hatte ja gewusst, dass er wieder gehen wird, jedoch das er schon morgen gehen wird, tat ihr im Herzen weh. „Keine Sorge! Du kannst bei Nicole auch weiterhin übernachten. Sie ist ein herzensguter Mensch.“ Während Peri weiter sprach drückte sie sich von Maro weg und schritt langsam auf Ischtar zu. „Ich werde hier um acht Uhr abends auf dich warten.“ Nun richtete sie ihr Wort zu Ischtar. „Ischtar, ich habe dir doch vorhin erzählt wo Nicole wohnt. Ich bitte dich bring Maro dorthin, er kennt sich hier nämlich nicht aus.“ Und ohne ein Wort des Abschieds verließ sie den Park, auf demselben Weg, wie sie gekommen waren. Maro schaute ihr noch so lange hinterher, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden war und verließ dann ebenfalls, mit Ischtar zusammen, den Park. „Maro, warum willst du gehen?“ wollte Ischtar, neugierig wie sie nun einmal war, von ihm wissen. „Es gibt da eine wichtige Aufgabe, die es mir nicht ermöglicht hier zu bleiben. Auch selbst wenn ich hier bleiben möchte, so ist es mir nicht erlaubt, hier zu verweilen.“ „Weißt du, was ich denke? Ich denke, dass du für das was dir wichtig ist, kämpfen würdest. Damit meine ich, wenn du wirklich hier bleiben möchtest, dann findest du auch einen Weg.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Maro war richtig erleichtert das ihn Nicole zum Prinz begleitete. Zwar war er gestern schon hier gewesen, da aber Frankfurt nicht gerade eine kleine Stadt war, hätte er den Weg hierhin zurück nicht so schnell wieder gefunden. Nicole verabschiedete sich auch dann sogleich, weil sie sich zur Uni begeben musste. Voller Nervosität stand Maro nun alleine vor dem Prinz. Aber er war sich sicher dieses bewältigen zu können, schließlich stand er auf dem Schlachtfeld schon vor schwierigeren Aufgaben und hier musste er keinen Krieg gewinnen, sondern nur das Inventar zählen und Kisten stapeln. Zielstrebig betrat er das Geschäft und wurde auch gleich von Marcel, der hinter der Theke stand und Tassen abtrocknete, freudestrahlend begrüßt. „Guten Morgen, schön, dass du pünktlich bist. Ich habe für dich hier eine Schürze, die kannst du gleich mal anziehen und dann zeige ich dir, was zu machen ist.“ Maro nahm die graue Schürze entgegen und band sich diese um. Ohne dass er noch etwas sagen konnte, führte der blonde Mann ihn auch schon nach hinten ins Lager. Dort lag alles kreuz und quer verteilt, dass man noch nicht einmal ein Fuß vor dem andren setzen konnte. Maro wunderte es nun überhaupt nicht mehr, dass keiner diesen Job machen wollte. „Also. Am besten sortierst du alles und räumst es anschließend in die Regale. Ich bringe dir gleich noch Papier und Stift. Da schreibst du dann drauf, wie viel wir von welchem Artikel noch da haben. Wenn du noch irgendwelche Fragen hast, dann kannst du jederzeit zu mir kommen.“ Erklärte Marcel ihm und verließ eilenden Schrittes das Lager, weil schon neue Kundschaft auf ihn wartete. Mittlerweile war es schon dreizehn Uhr und Maro hatte schon das ganze Lager in Ordnung gebracht. Wenn man bedenkt, wie es davor aussah, hätte man gut glauben können, dass man jetzt in einem ganz anderen Raum stand. Und wirklich, wie Marcel den Raum betrat, rieb er sich vor lauter Unglauben seine Augen. Nie hätte er gedacht, dass jemand dieses Chaos so schnell beseitigen konnte. „Maro!“ sprach er immer noch fassungslos, „Es hat eben jemand nach dir gefragt. Kommst du kurz mit nach vorne.“ „Wer hat nach mir gefragt?“ „Es ist eines von den Mädchen von gestern. Sie heißt Ischtar, wenn ich mich richtig erinnere.“ Verblüfft darüber was Ischtar jetzt von ihm wollte, ging er nach vorne an die Theke, wo sie auch schon auf ihn wartete. „Was machst du hier?“ fragte er sie. „Ich wollte dir unbedingt etwas geben.“ Und die Blondine reichte ihm ein Foto. Wie er sich das Foto besah, fing sein Herz wie wild an zu schlagen. Auf dem Bild war er mit Peri zu erkennen, wie sie sich gerade küssten. Erstaunt blicke er Ischtar an. „Wann hast du es gemacht?“ „Was für eine schwere Frage?“ spielte Ischtar ihm vor und tippte sich dabei mit dem Zeigefinger gegen die Lippen. „Ich glaube es war gestern.“ Und grinste ihn frech dabei an. „Du weißt, wie ich es gemeint habe!“ konterte ihr Maro und stecke das Bild in seine Gesäßtasche. „Gestern am See natürlich. Ihr habt überhaupt nichts mehr, was um euch herum passierte, mitbekommen. Selbst wenn ich in einen Affenkostüm Hula getanzt hätte, so wäre es euch auch noch nicht mal aufgefallen.“ Aber Maro hatte es überhaupt nicht mehr gehört, was Ischtar gesagt hatte, da seine Aufmerksamkeit der blonden Frau mit dem langem Pferdeschwanz galt, die gerade durch die Tür kam. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ganz egal was Peri auch gestern Abend versucht hatte, damit sie diesem hier entgehen konnte. Nichts half. Mal wieder musste sie sich ihrem Schicksal ergeben. Missmutig stampfte sie neben Dre her und hoffte, dass dieser Tag bald zu Ende ging. Ihre Eltern hatten leider darauf bestanden, dass sie mit ihm einen ganzen Tag verbringen sollte, damit sie ihn besser kennenlernen konnte. Aber was sollte sie an ihm noch besser kennenlernen. Auch wenn er heute mit der schwarzen Bermuda Shorts, dem blauen T-Shirt und den zusammengebundenen Haaren, die er unter der passenden blauen Kappe versteckte, besser aussah als bei den letzten Treffen. So hatte sie damals im Garten vollends schon gesehen, was für ein Mann er war. Dre schleppte sie von einem Geschäft zum nächsten und kaufte ihr die unterschiedlichsten Sachen und das obwohl sie es überhaupt nicht wollte. Jetzt stand sie im gleichen Kaufhaus, wie gestern und betrachtete wieder die kleine sternenförmige Spieluhr. Jedoch wurde sie sogleich von Dre dort weggezogen und zur Vitrine mit den Diamondringen rüber geführt. „Suche dir bitte einen Ring aus, den du für unsere Verlobung gerne haben möchtest.“ Forderte Dre sie auf. Peri hingegen reichte es. „Wenn ich schon einen Verlobungsring bekommen soll, dann bitte mit mehr Romantik. Auf diese Weise gewinnst du nicht gerade Pluspunkte bei mir.“ Pflaumte sie ihn an. Er aber nahm sie zärtlich in seine Arme. „Dann erzähl mir, wie ich Pluspunkte bei dir sammeln kann?“ säuselte er ihr zu, während sie damit beschäftigt war sich aus seiner Umklammerung zu befreien und schaffte es auch. „Wie wäre es mit Mittagessen, wir haben schon ein Uhr und mein Magen rebelliert schon. Hier in der Nähe ist ein nettes kleines Geschäft, dort könnten wir hingehen.“ Doch in Wirklichkeit wollte sie nur dorthin, weil sie hoffte, dass die Schokoshakes ihre misse Laune wenigstens etwas verbessern würden. „Wenn es dein Wunsch ist, dann werden wir auch dort hingehen.“ Und beide verließen das Kaufhaus und machten sich auf zum Prinz. Wie sie es betraten, erblickte sie einen jungen Kellner mit pechschwarzen Haaren. Bestürzt darüber, ausgerechnet Maro hier zu sehen, schnappte sie ihren Begleiter am Arm und zehrte ihn wieder nach draußen auf die Straße. Perplex, das Peri hier mit einem Mann aufgetaucht war und wie von der Tarantel gestochen mit dem Mann auch wieder verschwand, warf Maro seine Schürze auf einen Stuhl, während er Marcel zu rief. „Ich mache kurz eine Pause.“ Und eilte Peri hinterher. Aber als er auf den Bürgersteig stand und in alle Richtungen blickte, konnte er weder Peri noch ihre Begleitung entdecken. In dem Moment, wo er beschloss, Peri suchen zugehen, tippte ihn jemand auf den Rücken. Er drehte sich zu der Person um und sah eine zierliche Frau mit einem blauen Augenpaar. „Ischtar, wer war dieser Mann?“ und eine ungeahnte Traurigkeit drang durch ihn durch. Es war eine Traurigkeit, die sich in Ischtars Gesicht widerspiegelte. „Ich weiß es doch auch nicht, wer dieser Mann war. Aber du musst daran denken, dass du heute wieder nach Hause gehen willst und Peris Leben hier ohne dich weiter geht. Du hast mir gesagt, dass es dir nicht gestattet ist, hier zu bleiben. Jedoch wenn du es nicht ertragen kannst, Peri an der Seite eines anderen Mannes zu sehen, dann wird es Zeit, dass du dir überlegst, wie du doch noch hier bei ihr bleiben kannst.“ Bei dieser Vorstellung Peri an der Seite eines anderen Mannes zu wissen, hörte sein Herz schmerzhaft für den Bruchteil einer Sekunde auf Zuschlagen. Endlich hatte er verstanden, was in seinen Leben wichtiger war, es war nicht die Erfüllung von seinem Schicksal, nein es war Peri. Peri hatte sich derweilen mit Dre in die hinterste Ecke eines Restaurants, welches gut fünfzehn Minuten zu Fuß von Prinz entfernt lag, begeben. Immer wieder schaute sie sich vorsichtig um. In Gedanken fragte sie sich warum Maro ihr nicht erzählt hatte, dass er im Prinz arbeitet. Anderseits hatte sie ihm am Abend vorher auch nicht die Möglichkeit gegeben, ihr etwas zu sagen. „Würdest du mir bitte sagen, warum wir so eben fluchtartig aus dem Geschäft getürmt sind?“ wollte Dre von ihr wissen. „Mein Ex-Freund war dort und ich wollte ihm nur nicht über den Weg laufen. Das ist alles!“ freudlos und Trauer erfüllt kam es über ihre Lippen. Der Gedanke das Maro heute Abend wieder aus ihren Leben gehen sollte schmerzte sie. Sogar Dre merkte das ihr diese Worte und die Gedanken, in welche sie versunken war, schmerzen bereiteten. So erhob er sich von seinem Stuhl und setzte sich neben Peri auf die Bank. Tröstend nahm er sie in seine Arme und küsste zärtlich ihre Stirn. „Alles ist in Ordnung. Bitte sei nicht so traurig darüber, denn wenn du weinst, kann ich nicht in deine strahlenden Augen sehen.“ Wie sie nun Dres nähe spürte, fasste Peri sich schnell wieder und wischte sich die Tränen aus ihren Augenwinkeln, welche sie versucht hatte zu unterdrücken. „Danke, aber es geht schon. Ich wollte dich nur um etwas noch bitten. Ich bin schon seit Längerem für diesen Abend mit meiner Freundin fürs Kino verabredet. Ich hoffe es ist OK wenn ich dich ab sieben dann alleine lasse.“ „Wenn es mehr nicht ist. Diesen Abend können wir ein anderes Mal auch nachholen.“ Wisperte Dre ihr entgehen. Nachdem Dre sich, kurz vor sieben Uhr abends, von Peri charmant verabschiedet hatte und sie auch schon aus seinem Blickfeld verschwand, holte er auch schon sein iPhone hervor. „Ich habe einen Auftrag für dich! Du wirst Peri folgen und mir alles sofort berichten.“ Befahl er demjenigen, welchen er angerufen hatte. „Sehr wohl, wie ihr es wünscht.“ War nur die Antwort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)