Wenn die Hölle den Himmel berührt von kuroyuzuyu ================================================================================ 1.Verlobung ----------- Es gibt noch zwei andere Welten, welche die Menschen weder sehen noch wahrnehmen können. Diese Welten sind seit Anbeginn der Zeit verfeindet. Krieg ist alltäglich und ihre Kinder werden schon von klein auf darauf getrimmt, dem Gegner nicht zu vertrauen und ihn zu töten. Aber dennoch Leben einige von ihnen, aus diesen Welten, unter den Menschen und leben auf den ersten Anschein ein ganz normales Leben. „NICOLE BEEILE DICH, WIR KOMMEN ZU SPÄT IN DIE VORLESUNG!“ rief die blonde junge Frau ihrer Freundin zu, als sie an ihr vorbeiraste. Diese schüttelte nur den Kopf und fing an mit den Fingern zuzählen. „Eins, zwei, drei, vier, fünf und jetzt!“ „AUA, nicht schon wieder. Wieso immer ich.“ Die blonde Frau war hart auf den Boden geknallt und weil sie nur einen blauen knielangen Rock trug, war ihr linkes Knie aufgeschürft. Schwer schluckte sie alle Flüche, die sie ausstoßen wollte, hinunter. Wie sie wieder auf den Beinen stand, merkte sie, wie etwas Warmes an ihrem Bein herunterlief. Mit einem Aufgesetzten lächeln wandte sie sich zu Nicole um. Diese schüttelte immer noch ihren Kopf mit dem braunen lockigen Haar. „Peri, heute ist dein zwanzigster Geburtstag und du bist immer noch so tollpatschig wie im Kindergarten. Wenn du mal früher aufstehen würdest, dann müsstest du nicht immer rennen. In dir steckt einfach zu viel Energie, da kommen deine Füße einfach nicht hinter.“ Liebevoll lachte sie Peri an. „Aber eines wundert mich, jeden Morgen verarzte ich deine Schrammen und spätestens zur ersten Pause sind sie immer verschwunden. Wie machst du das? So eine gute Wundheilung hat keiner außer dir!“ Oft hatte Nicole sich das schon gedanklich gefragt, aber fand dafür nie eine Antwort. Verlegen kratzte sich Peri am Hinterkopf und fing an zu lachen. „Hahaha … Ach das ist doch überhaupt nichts, in meiner Familie haben alle eine sehr gute Wundheilung. Bei uns ist das ganz normal.“ In der zwischen Zeit hatte ihre Freundin schon ein Pflaster aus der Tasche gezogen. Sie wischte das Blut ab und klebte das Pflaster über die Wunde. Anschließend eilten die beiden zu ihrer Uni und schafften es gerade noch vor dem Professor durch die Tür zum Hörsaal zu schlüpfen. Erleichtert ließen sie sich auf ihre Plätze sinken. Die Vorlesung fand erst nach geschlagenen 90 Minuten ein Ende. Manchmal fragte sich die Blondine, mit den endlos langen Haaren, welche sie zu einem Zopf geflochten hatte, warum sie bloß Geschichte studieren wollte. Damals hatte sie sich gedacht, dass es für ihre zukünftige Aufgabe von Vorteil sein wird, die Geschichte der Menschheit zu kennen. Aber mittlerweile war sie nicht mehr sicher, ob es wirklich so eine gute Idee war. Vielleicht sollte sie das Studium hinschmeißen und das eine Jahr, was ihr noch blieb, noch so richtig auskosten. Es gab noch so vieles, was sie machen wollte. Doch durch ein lautes Rufen wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. „Peri bitte warte auf mich.“ Ein gut aussehender blonder Mann kam direkt auf sie zu. Sie kannte ihn nur zu gut. Schließlich war sie seit 2 Jahren seine Freundin. Sie konnte ihn gut leiden, doch so ein Gefühl wie Liebe hatte sich bei ihr nie eingestellt. Selbst wenn sie miteinander schliefen, fühlte sie nur ein körperliches Verlangen und nicht mehr. Wie sehr hatte sie sich immer gewünscht sich so zu verlieben, wie andere Mädchen. „Mike… was machst du hier? Normalerweise arbeitest du um diese Uhrzeit.“ Erschrocken wich sie nach hinten aus. Seit gut einer Woche ging sie ihm aus dem Weg, deshalb war es auch keine wirkliche Überraschung, dass er hier in der Uni auftauchte. „Na hör mal, seit einer Woche versuche ich dich zu erreichen. Aber du gehst nicht an dein Handy und da ich bis heute immer noch nicht weiß, wo du wohnst, blieb mir nur noch die Uni übrig, um dich zu finden.“ Dass er nicht wusste, wo sie wohnte, hatte einen guten Grund, welchen sie ihm aber nicht nennen konnte. Noch nicht mal ihre beste Freundin wusste, wo sie wohnte. Schuldbewusst ließ sie ihren Kopf hängen. Sie hatte jetzt jedoch keine andere Wahl, das wusste sie. Jetzt war wohl der Zeitpunkt gekommen, ihren Freund reinen Wein einzuschenken. Darum erhob sie ihren Kopf wieder und schaute in aus ihren blauen Augen an. „Was ich dir nun sage, fällt mir nicht leicht. Du bist ein wirklich guter Mensch, aber wir können nicht mehr zusammen sein. Bitte verstehe es nicht falsch es liegt nicht an dir. Es liegt an mir. Ich kann dir nicht die Gefühle entgegen bringen die du verdient hast.“ „Warum sagst du so was? Wir waren doch immer glücklich zusammen und nun sagst du einfach, dass du mir keine Gefühle entgegen bringen kannst. Waren die letzten 2 Jahre dann nur ein Spiel für dich. Ich liebe dich. Das weißt du doch.“ Große Zweifel konnte man in seinen Augen lesen. Diese Frau, die vor ihm stand, hatte ihm die Welt bedeutet in den letzten Jahren und jetzt sollte alles auf einmal vorbei sein. Er erkannte sie nicht wieder, so einen gefühlskalten Ausdruck hatte er noch nie bei ihr gesehen, selbst ihre Stimme war nun wie Eis und hatte nicht mehr diesen freudigen und warmen Klang wie sonst. „Es tut mir leid, ich habe dich gern, aber so sehr, wie ich es auch versucht habe, geliebt habe ich dich nie.“ „Also hast du doch nur mit mir gespielt, das hatte ich nicht gedacht. Das ist wirklich das aller Letzte.“ Er drehte sich um und ging, da er den Schmerz nicht aushalten konnte, den er im Moment verspürte. Doch was war das für ein Schmerz im Herzen von Peri, noch nie hatte sie so etwas gefühlt. Sie dachte ihr Herz würde in diesem Moment zerbrechen und ihre Tränen wollten einfach nicht aufhören aus ihren Augen zu fließen. Von den ganzen ihr unbekannten Emotionen, die jetzt ihren Körper durchfluteten, wurde ihr schwarz vor Augen und sie brach mitten auf dem Gang zusammen. Erst nach etwa einer Stunde kam sie langsam wieder zu sich. Verwirrt schaute sie sich um. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ins Krankenzimmer der Uni gekommen war. Aber dann erblickte sie ein vertrautes Augenpaar. Nicole stand neben dem Bett und hielt ihre Hand. „Schon das du wieder wach bist. Aber bitte sag mir, warum hast du mit Mike Schluss gemacht? Ihr Wart das ideale Paar gewesen.“ „Ich habe ihn aber nicht geliebt! Er war nett, aber mehr auch nicht!“ wieder liefen ihr die Tränen über ihre Wangen. Sie verstand ihren eigenen Körper nicht mehr. Was war bloß los mit ihr. Jedoch wusste Nicole was mit ihr los war. Kurzerhand nahm sie auch im Bett platz und legte den Kopf ihrer Freundin auf ihren Schoß. Immer wieder strich sie über die blonden Haare ihrer Freundin, um sie besser beruhigen zu können. „Das stimmt nicht, was du sagst. Was du nun fühlst, nennt man Liebeskummer und wenn du wirklich nichts für Mike empfunden hättest, dann würdest du nun nicht darunter leiden. Wie du ihn damals kennengelernt hast, war ich richtig glücklich für dich. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass du nun endlich dein Herz öffnest für andere Menschen. Bitte werde nicht mehr so wie früher, wo du niemanden an dich ran gelassen hast.“ Wieder überkam Peri, bei den Worten ihrer Freundin, ein schmerzhafter Weinkrampf. Am späten Nachmittag erst kam Peri zu Hause an. Im Flur zog sie sich die Schuhe aus und wunderte sich das noch ein ihr unbekanntes Paar im Flur stand. Reichte es ihren Eltern nicht, das sie ihr verboten hatten ihren Geburtstag zu feiern, nein jetzt waren wieder einmal irgendwelche Freunde von ihren Eltern da. Das bedeutete wieder, dass sie bei diesen langweiligen Gesprächen dabei sein musste und dass alles nur, weil sie nächstes Jahr zu ihrem Geburtstag, die Aufgabe ihrer Eltern übernahm, ob sie wollte oder nicht. Leise schlich sie zur Tür, die zum Wohnzimmer führte und späte vorsichtig hinein. Dort auf der Couch saß ein Mann Anfang 30 in einem weißen Anzug. Jedoch fand sie, dass seine kinnlangen weißen Haare überhaupt nicht zu ihm passten. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit. Allmählich betrat sie nun den Raum und ging auf ihre Eltern zu die dem Fremden, auf der anderen Couch im Raum, gegenübersaßen. „Ich bin wieder daheim.“ sprach sie zu ihren Eltern. „Schon das du kommst, wir haben was sehr Wichtiges mit dir zu bereden. Aber als Erstes möchten wir dir Dre vorstellen. Er ist extra gekommen, um dich kennenzulernen.“ Meinte ihr Vater, zu ihr gewandt. Doch warum kam ein ihr fremder Mann hierher, um sie jetzt schon kennenzulernen. „Es freut mich sehr sie kennenzulernen.“ Lächelte sie im entgegen. „Nein, die Freude ist ganz meinerseits. Ich habe schon viel über dich und deine Schönheit gehört, dass ich dich jetzt schon einfach kennenlernen musste.“ schmeichelte er ihr, während er ihre Hand nahm und küsste. Erschrocken und angewidert zog sie ihre Hand zurück. „Peri, bitte setzte dich, wie gesagt wir haben was Wichtiges mit dir zu bereden.“ kam es jetzt von ihrer Mutter, welche ihr deutete sich zu ihr hinzusetzten. Kaum das sie saß, ergriff ihr Vater wieder das Wort. „Wie du weißt, bist du nächstes Jahr volljährig, du weißt auch, dass du dann deine vollständigen Fähigkeiten erhältst und somit meine Aufgabe übernimmst. Als Torwächterin hast du auch einen Platz im Ältestenrat inne. Doch da du in dieser Welt aufgewachsen bist, dachten wir das es besser für dich ist, dass du Dre heiratest. Schließlich kennt er sich in unserer Welt besser aus als du! Er wird dir ein guter Berater sein und zudem ist er ein sehr mächtiger Großführst mit einer großen Legion!“ am liebsten wäre Peri einfach aufgesprungen und hätte ihnen die Meinung gegeigt, vor allem nachdem sie das selbstüberhebliche Grinsen von diesem Dre sah. Jedoch als zukünftige Torwächterin durfte sie ihren Gefühlen keinen freien Lauf lassen. So erhob sie sich von der Couch und verneigte sich vor ihren Eltern und vor Dre. Ihr kam in diesem Moment ein Einfall, wie sie die Hochzeit hinauszögern könnte. „Ich fühle mich geehrt, doch habe ich eine Bitte! Da ich eine wichtige Aufgabe in der Zukunft zu erfüllen habe, muss ich ganz sicher gehen, dass er zu mir passt. Darum möchte ich Dre erst besser kennenlernen. Wenn er mir wirklich eine große Stütze ist bei meiner Aufgabe, dann werde ich ihn 1 Monat nach meinen einundzwanzigsten Geburtstag heiraten.“ „Mmh, eigentlich hatten wir uns schon geeinigt, dass ihr in 2 Monaten heiratet. Doch wenn es dein Wunsch ist, werden wir es tolerieren.“ Gab ihr Vater von sich, während ihre Mutter nur zu stimmend nickte. „Ich danke euch sehr dafür. Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich gerne etwas Sparzieren gehen. Etwas frische Luft wird mir gut tun.“ Bedanke sie sich bei ihren Eltern und verschwand durch die Haustür nach draußen. Sie stand jetzt im Garten und versuchte zu verstehen, wie ihre Eltern ihr das nur antun konnten. Heiraten ohne denjenigen zu lieben wollte sie nicht aber was blieb ihr noch anderes übrig. Der Hochzeit mit Dre hatte sie schließlich zugestimmt. Was Peri aber nicht mitbekam, war das Dre ihr heimlich nach draußen gefolgt war. Er legte seine Hände um ihre schmalen Hüften und zog sie bestimmend zu sich. Geschockt darüber drehte sie sich in seinen Armen zu ihm um. Böse funkelte sie ihn an. Doch ihm schien es zu gefallen. „Diese Augen, wunderschöne zukünftige Wächterin zu unserer Welt. Du wirst mir alleine gehören. Mit dir als Wächterin und Mitglied im Ältestenrat und ich als Großführst mit einer der größten Legionen. Weißt du, was das bedeutet?“ „Was willst du mir damit sagen!“ ging sie ihn scharf an. Aber umso mehr sie versuchte, ihn wieder von sich wegzudrängen, umso größer wurde sein verlangen nach dieser Frau. „Das heißt das wir nach unserem Herrscher, die zweitmächtigsten sind und nichts und niemand kann uns was wollen.“ Mit einer Hand hob er ihr Gesicht an, sodass sie ihm direkt in seine Augen sehen konnte. Jedoch was sie in seinen Augen sah, konnte sie nicht erkennen und plötzlich presste er seine Lippen auf die ihren und küsste sie. Mit jeder Berührung, die sie von ihm bekam, wuchs ihr Ekel für diesen Mann. Am liebsten hätte sie sich direkt übergeben. Aber er wollte mehr von ihr, was sie auch anhand seiner immer mehr fordernden Küssen bemerkte. Dieses ließ sie aber nicht zu. Weit holte sie mit ihrer Hand aus, und dass einzige was man nun im Garten hörte, war ein lauter Knall. Während sich Dre über seine Backe mit dem Handabdruck von Peri rieb, drehte diese sich einfach nur um und rannte aus dem Garten. Dre stand weiterhin noch an derselben Stelle und eins war ihm klar. Diese Frau würde ihm gehören, ob sie wollte oder nicht. Peri hingegen konnte den Drang immer weiter zu rennen nicht stoppen. Am liebsten würde sie vor ihrem Schicksal, mit dem sie geboren wurde, wegrennen. Warum musste ausgerechnet sie als Dämon und als Wächter zum Tor der Unterwelt geboren worden sein. In derselben Zeit in einer anderen nicht weit entfernten Welt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)