Ich weiß, was du denkst von abgemeldet (Sanji x Zoro) ================================================================================ Kapitel 10: Eine Flucht mit Folgen ---------------------------------- Kälte und Feuchtigkeit, war das erste, was Sanji fühlte, als er langsam wieder zu Bewusstsein kam. Seine Lider wirkten schwer und sein ganzer Körper schien wie Blei, doch er schaffte es sich an den Händen ein wenig aufzustützen und seine Augen an das karge Licht zu gewöhnen. „Wo bin ich?“, fragte er leise in den Raum hinein. Als er aber Zoro vor sich liegen sah, konnte er sich wieder daran erinnern, was passiert war. Das Schlafkraut, der Fahrstuhl... Er war also tatsächlich eingeschlafen und hatte nicht mitbekommen, was mit ihm und Zoro danach passiert war oder ob die anderen Crewmitglieder das selbe Schicksal ereilt hatte. „Das gibt es doch nicht“, seufzte der Smutje. „Wo zum Geier sind wir?“ Sanji sah sich um. Der Raum war vielleicht 20 qm groß und wirkte wie ein Keller, wo man normalerweise Gemüse lagern würde. Da aus einigen kleinen Löchern in der Decke Wasser tropfte, war die Luft feucht und kalt. Es gab nirgends ein Fenster, nur eine Eisentür ruhte in einer Wand. Das schwache Licht im Raum wurde von einer kleine Lampe an der Decke gespendet, die ab und an flackerte. Es gab keine Chance herauszufinden wie lange sie schon in diesem Kerker waren. „Verdammt!“, fluchte Sanji und robbte zu Zoro. Er hatte im Moment einfach keine Kraft, um aufzustehen. „Marimo, hey!“ Sanji rüttelte fest an der Schulter des Schwertkämpfers, bekam jedoch nur ein Schnarchen als Antwort. Nach einigem Überlegen konnte er sich den Grund denken, warum Zoro noch wie ein Baby schlief. Schließlich hatte dieser locker für zwei gegessen, während Sanji zum Großteil nur die Suppe zu sich genommen hatte und einige Bissen der anderen Gerichte. „Na toll. Sicher pennen die anderen auch in irgendwelchen Räumen und haben keine Ahnung, was passiert ist.“ Kraftlos legte er sich neben Zoro auf den Boden und starrte die Decke an. Er erinnerte sich an Jeff's Worte von damals, die ihm gesagt haben, dass Schlafkraut einem nicht nur ins Land der Träume beförderte, sondern einem auch für einige Stunde die Kraft nahm. Es war also zwecklos die Tür eintreten zu wollen. 'Ok, ganz ruhig. Nachdenken, Sanji', dachte er und schloss seine Augen. 'Nur das Hotel hatte die Gelegenheit das Schlafkraut ins Essen zu mischen. Aber warum?' Entweder steckte die Marine dahinter, die ganze Insel oder dieses Hotel wimmelte nur so von Kopfgeldjägern. Egal wer es war, die Situation war zum Haare raufen. Der Strohhutkapitän war bekanntlich der Stärkste ihrer kleinen Crew, doch wie er ihn kannte, hatte Luffy nicht nur für zwei gegessen, sondern für zehn. Dieser war also am ehesten kampfunfähig. „Boha mein Schädel!“ „Marimo!“ Sofort hatte Sanji sich wieder aufgesetzt und sah auf Zoro herab, der sich seinen Kopf hielt und merklich Schwierigkeiten hatte seine Bewegungen zu koordinieren. „Sei mal ein bisschen leiser. Der Sake hat ganz schön rein gehauen!“ „Du... hast keinen Sake getrunken, Moosball“, sagte Sanji leise. „Was zum?“, fluchte Zoro, als er die Situation erkannte, in der sie sich befanden. „Was ist das für ein Rattenloch? Wo sind wir?“ „Ich habe keine Ahnung. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass wir im Fahrstuhl eingeschlafen sind und dann bin ich hier aufgewacht.“ Der Grünhaarige brauchte mehrere Versuche, um sich aufzurichten. „Das waren sicher die Hotelfutzis.“ „Das denke ich auch“, bestätigte Sanji nüchtern. „Die Tür ist aus Eisen, da kommen wir nicht durch und deine Schwerter sind auch weg.“ „WAS?!“ Zoro sah sich hektisch im Raum um und stöhnte dann auf. Schlimmer hätte es für ihn nicht kommen können. Irgendwo waren seine geliebten Katanas und mussten ohne ihn zurecht kommen. Womöglich wurden sie falsch gelagert und sogar verkauft! Zerstört, weggeschmissen! Es gab viele Möglichkeiten, die Zoro sich nicht ausmalen wollte. „Was machen wir jetzt?“, fragte der Schwertkämpfer in den Raum. Er bekam ein schnalzen mit der Zunge als Antwort. „Was bin ich? Das Notfallplan-Handbuch? Ich habe keine Ahnung, was wir jetzt machen sollen!“ „Da musst du mich doch nicht gleich anbrüllen, Küchenschabe.“ „Du...“, giftete Sanji und wollte dem Schwertkämpfer am liebsten alle Schimpfwörter, die er kannte entgegen werfen, doch er entschied sich anders. Jetzt war nicht der Moment einen Streit anzufangen. Sie steckten im Schlamassel und was noch furchtbarer war, dass sie unwissend in diese Situation hinein geschlittert waren. Sie hatten einfach viel zu lange kein Abenteuer gehabt und waren wohl unachtsam geworden. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe zu erfahren, wo sie waren oder was draußen passierte. Nervös kramte Sanji in seiner Tasche nach Zigaretten und wurde fündig, doch dann fiel ihm eine kleine, weiße Kugel aus der Tasche. Seine Augen weiteten sich, als die Beere geräuschlos über den Boden rollte. Schnell ergriff er sie und umschloss sie mit seiner Hand. In der anderen hielt er seine Zigarettenpackung und zog sich mit dem Mund eine heraus. Vorsichtig steckte er die Packung zurück in seine Tasche und zündete sich den Glimmstängel an. So was wie Schicksal gab es also doch. Es gab also einen Grund, warum er die Beeren gefunden hatte und warum sich einige in seinem Zimmer versteckt hatten. Wenn er die Beere nahm würde er mit viel Glück herausfinden, was hinter den Mauern vonstatten ging, aber nur mit viel Glück. Sie hatten ja bekanntlich nur eine Reichweite von zehn Metern. „Wie kannst du in so einer Situation rauchen?“, fragte Zoro mürrisch. „Glaub mir, jetzt ist wohl die beste Situation um zu rauchen.“ So war es auch. Wenn er je Grund hatte wegen Nervosität eine Kippe im Mund zu haben, war er jetzt. Schließlich war das Vorhaben nicht nur vom Glück abhängig, sondern auch von Gefahr beladen. Die Beeren hatten Ramjunis ganzes Leben verändert und vielleicht war es genau DIESE eine Beere, die das Fass oder besser gesagt sein Hirn zum überlaufen bringen würde. Vorsichtig schielte Sanji zu Zoro, der sich seine Schläfen rieb und versuchte wach zu werden. Schnell ließ Sanji die getrocknete Frucht in seinem Mund verschwinden und würgte sie hinunter. Jetzt war es zu spät. Es gab kein zurück mehr. „Du aschst auf deine Hose, Koch“, sagte Zoro monoton. „Was? Oh...“, Sanji fegte die lose Zigarettenasche von seiner Kleidung und nahm gleich daraufhin einen weiteren Zug. „Was ist los mit dir? Dein Gesicht sieht wie sieben Tage Regenwetter aus.“ „Das fragst du noch? Sieh dich mal um und dann weißt du, warum meine Laune den Tiefpunkt erreicht hat.“ Sanji hoffte einfach, dass ihn das Glück ein weiteres Mal küsste, ihn nicht im Stich ließ und die Wirkung nach zwei Stunden wieder aufhörte. Aufgeregt zog er an seiner Zigarette und dachte nach. Jetzt im Moment könnten sie so vieles machen. In den Vergnügungspark gehen oder in einem schicken Restaurant essen, aber nein... jetzt hockten sie in irgendeinem kalten Drecksloch und versuchten das beste aus ihrer Situation zu machen. Zoro und Sanji verbrachten die Minuten mit Schweigen. Sanji versuchte sich mit Tabak wach zu kriegen, während Zoro eine andere Variante, in Form von Dehnungsübungen, versuchte. „Wir sollten einfach drauf warten, dass jemand in die Zelle kommt und ihn dann überwältigen“, sagte Zoro dann auf einmal. „Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei, Säbelheini, denn ich wette mit dir, dass nicht mal du in deinem Zustand was gegen die ausrichten könntest.“ „War doch nur ein Vorschlag.“ „Ein super Vorschlag, wirklich.“ #Meine Güte ist der pampig. Wir sind doch bisher aus jedem Schlamassel raus gekommen...# 'Und schon bin ich wieder in seiner Gedankenwelt drin und diesmal kann ich nicht mal weglaufen.' Zwischen den beiden herrschte wieder Schweigen. Keiner sagte ein Wort, doch für Sanji machte das keinen Unterschied mehr. Während Sanji seine Zigarette rauchte, beobachtete er Zoro wie dieser sich nun hinstellte und versuchte seine Körperspannung und Kraft wieder zu erlangen. Er streckte sich und seufzte ab und an, weil er wohl merkte, dass er gerade mal genug Kraft hatte zu laufen. Probeweise schlug er mit der Faust gegen die Eisentür und fluchte daraufhin. #Der Koch hat recht gehabt. Aussichtslos in diesem Zustand hier raus zu kommen.# „Habe dir doch gesagt, dass das nichts bringt.“ Zoro grummelte. „Ja, ja.“ #Mist, wie kommen wir hier raus und wie finden wir die anderen?! Hach, und dann sitze ich mit dem Karottenschäler auch noch in einer Zelle. Einen besseren Urlaub kann ich mir eigentlich gar nicht wünschen.# 'Wir sitzen in der Scheiße und der denkt an mich?', fragte sich Sanji und merkte wie er rot wurde. 'Wir könnten hier noch Tage hocken und weiß Gott was wird mit uns passieren und er denkt an mich.' #Ich sollte mich glücklich schätzen etwas Zeit mit ihm verbringen zu können, aber das könnte doch in einer etwas angenehmeren Umgebung sein.# 'Und gleich kommt er mit irgendwelchen Date-Phantasien', dachte Sanji und verdrehte seine Augen. 'Wenn wir es so betrachten, können wir in nächster Zeit wohl nichts machen. Vielleicht sollte ich das beste daraus machen! Ich wollte doch mit ihm reden.' Sanji zündete sich eine neue Zigarette an und wand sich dann zu dem Grünhaarigen. „Marimo.“ „Was ist?“ „Du wolltest doch wissen, was ich hinter meinen Haaren verberge“, sagte Sanji. 'So eine Gelegenheit wird wohl nicht mehr kommen. Wer weiß, was in einigen Tagen sein wird, also kann ich ihm es auch zeigen.' „Wie kommst du darauf?“, fragte Zoro schnippisch. #Oh Gott, ja! Macht er es etwa freiwillig? Ich dachte schon, dass ich ewig drauf warten und ihm während einer unserer Kämpfe die Locke abschneiden müsste.# „Komm einfach her“, sagte Sanji und grinste ein wenig. Murrend kam der Grünhaarige in Sanjis Richtung und setzte sich mit einem Meter Abstand vor ihm hin. Uninteressiert musterte er Sanji, wie dieser mit seiner Hand zum Gesicht glitt und seine Haare berührte. #Er tut es wirklich! Er scheint wirklich zu denken, dass unsere Situation ausweglos ist, sonst würde er das wohl nie machen.# Sanjis Finger strichen durch seine blonden, weichen Haare und er zögerte. Sollte er es wirklich tun? Er hatte es noch niemanden gezeigt. #Macht er es nun oder nicht?# 'Man könnte meinen, dass der Muskelidiot beinahe hibbelig ist', dachte Sanji noch so bei sich, als er seinen Mut zusammen nahm und seine Haare komplett beiseite schob. #Eine... Narbe?# Sanjis Augenbraue zierte an der Seite eine kleine Narbe. Sie war nicht wirklich auffällig, aber wenn man wusste, wo man hinsehen sollte, bemerkte man sie. „Warum versteckst du die Narbe?“ „Ich habe dir doch von meiner Mutter erzählt, wie sie gestorben ist und ich dann mit Trümmern auf dem Meer gedriftet bin.“ „Ja...“ „Ich hatte mich damals genau hier verletzt und es ist eine Narbe zurück geblieben. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, werde ich daran erinnert. Also verstecke ich es einfach. Vor mir und vor den anderen.“ „Und warum erzählst du mir das alles?“ „Ja, warum wohl? Ich habe keine Ahnung“, lachte Sanji ein wenig. „Das habe ich mich auch schon gefragt.“ #Toll. Jetzt bilde ich mir wirklich was drauf ein, dass er gerade MIR so eine Story erzählt.# #Gott, habe ich Hunger...# Sanji blinzelte. Da war eine fremde Stimme in seinem Kopf und die gehörte eindeutig zu jemanden von außerhalb. #Warum müssen wir die Wache übernehmen? Das gibt es doch nicht.# 'Wachmänner. Ich habe es doch geahnt', dachte Sanji aufgeregt und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. #Nun, wenigstens haben wir diesmal eine fette Beute#, dachte eine zweite fremde Stimme. #Die Strohhutpiraten werden uns eine riesige Summe an Kopfgeld bringen.# 'Kopfgeldjäger...' #Vielleicht springt für uns ein Bonus heraus. Unser Bürgermeister ist ja bereits vor Freude halb wahnsinnig geworden. Ich kann mir regelrecht sein Telefonat mit der Marine vorstellen. Sicher ist er vor Stolz geplatzt.# #Hach, zum Glück war die Zelle hier noch frei. Ich hätte keine Lust gehabt die beiden letzten nach ganz unten zu bringen...# #Naja, lange muss ich wenigstens nicht mehr Hunger leiden. In einigen Stunden werden wir abgelöst und morgen kommt dann die Marine und nimmt das Piratenpack fest.# 'Was? Oh nein, morgen schon?! Nun wird es eng', dachte Sanji, während er seine Zigarette ausdrückte und sie in die Ecke warf. „Marimo?“ „Was ist?“, fragte Zoro überrumpelt. „Was ist, wenn die wirklich Kopfgeldjäger sind und die Marine schon unterwegs ist?“ „Wenn das so wäre, dann sieht es nicht gerade rosig für uns aus. Aber ich denke, dass unsere Kräfte bald zurück kommen. Ich fühle mich schon um einiges Stärker, seit ich aufgewacht ist. Aber was ist mit dir? Schiss?“ Sanji blieb für einige Augenblicke still, bis er antwortete. „Nein.“ „Was ist los mit dir? Du benimmst dich schon wieder so komisch“, sagte Zoro und musterte den Smutje, der gerade dabei war sich eine neue Zigarette anzuzünden. #Warum knickt der wegen so einer Lappalie ein? Warum tut der so, als ob er ein Weichei ist?# „Marimo, du-“ #Wachablösung? Jetzt schon?# #Na endlich kann ich nach Hau- Oh, verdammt! Das Skelett!# „Skelett?“, schrie Sanji und sah sofort zur Tür. „Hast du Hallus?“, fragte Zoro schräg grinsend. #Meine Waffe, oh verdammt, es bringt nichts!# #Hilfe! Fall doch tot um, du Monster!# „BROOK!“, schrie Sanji abermals und stolperte zur Eisentür. Wie wild schlug er dagegen und hoffte einfach nur, dass ihr Crewmitglied ihn hörte. „Was ist mit dem? Ist er da draußen? Ich habe nichts gehört.“ „Los, Moosschädel, mach dich nützlich!“ Sanji klopfte weiterhin gegen die Tür, während Zoro ihn mit einem skeptischen Gesichtsausdruck beobachtete. Dann auf einmal wurde die Tür aufgeschlossen. „Yohohoho, wen haben wir denn da?“ „Brook, ich habe es doch gewusst!“, rief Sanji. „Wie bist du den Kopfgeldjägern entkommen?“ #Er tut ja gerade so, als ob er sicher wäre, dass die Leute hier wirklich Kopfgeldjäger sind. Und woher wusste er, dass Brook vor der Tür ist?# Sanji versuchte die Gedanken von Zoro zu ignorieren. Jetzt im Moment konnte er wirklich nicht Rücksicht auf ihn und seine Skepsis nehmen. Die Priorität lag darin die anderen zu finden und so schnell es ging von der Insel abzuhauen. „Ich habe gestern nach dem Abendessen einen Spaziergang gemacht und als ich zurück ins Hotel bin, wurde ich von komischen Typen überfallen. Ich habe sie ausgeschaltet und mich dann rein geschlichen. Und dann habe ich gesehen, dass einige Angestellte euch in einen komischen Raum brachten. Ich habe etwas gewartet und den Zugang zu einem Untergrundbereich gefunden.“ „Aber das Schlafkraut! Hast du nichts gegessen?“ „Was für ein Schlafkraut?“ „In dem Abendessen... da war ein Schlafkraut. Die Kopfgeldjäger oder Hotelangestellte, egal, sind wohl dann in die Zimmer gegangen und haben unsere Freunde schlafend vorgefunden und in diesen Keller hier gebracht.“ „Oh, wirklich? Ich bin nicht eingeschlafen.“ „Das liegt wohl daran, weil du ein... Skelett bist“, sagte Sanji und grinste. „Wahrscheinlich konnte es bei dir gar nicht wirken.“ „Das mag wohl sein, yohoho~“ „Wie hast du uns gefunden, Brook?“, fragte nun Zoro, der bislang geschwiegen hatte. „Ich habe mich in einem verlassenen Zimmer versteckt und so lange gewartet, bis ich die beste Gelegenheit zum Angriff gesehen habe. Und dann habe ich dieses Klopfen gehört und euch gefunden.“ „Wie lange sind wir schon hier unten?“, fragte Sanji, als er den Raum verließ und in den Flur sah. Dort erkannte er zwei Männer in Uniform, die auf dem Boden lagen. „Du musst doch schon etwas von den anderen gehört haben.“ „Nein, ich bin zwar schon seit mehreren Stunden hier unten, aber ehrlich gesagt scheint es weiter nach unten zu gehen. Das hier ist erst das zweite Untergeschoss.“ „Das heißt also, dass die Crew weiter unten ist. Hier scheint es keine anderen Türen zu geben, sondern nur zwei Treppen“, stellte Zoro fest, als er sich ebenfalls umsah. „Das denke ich mir auch. Sollen wir weiter nach unten?“, fragte Brook und zog sein Schwert. „Wartet mal kurz“, sagte Sanji und ging zu einem der Männer. „Hey, aufwachen, hallo~!“ Sanji gab dem Mann einige Ohrfeigen, bis dieser seine Augen flatternd aufschlug. „Eine falsche Bewegung und mein Freund hier wird dir wieder eine Abreibung geben und diesmal mit seinem Schwert“, sagte Sanji und zeigte auf Brook, der ein Grinsen im Gesicht hatte. Der Mann nickte daraufhin schnell. „Nun gut, ihr seit also Kopfgeldjäger, habe ich recht?“ #Verflucht, der Boss wird durchdrehen.# „So was in der Art“, knurrte der Mann. „Was ist eure Masche?“ „Ich darf darüber nichts sagen“, nuschelte der Mann und sah trotzig zur Seite. #Shit, unser Bürgermeister wird uns killen, wenn er erfährt, dass uns einige durch die Lappen gegangen sind. Und der Marineoffizier wird auch nicht gerade begeistert sein.# „Nun gut, ich gehe davon aus, dass unsere Freunde ebenfalls hier unten sind. Wo genau?“ „Viertes Untergeschoss“, sagte der Mann zischend. #Als ob ich dir die Wahrheit sagen würde.# „Nicht das fünfte?“ „Nein.“ „Nicht das sechste?“, fragte Sanji prüfend. „Nein“, antwortete der Mann. #Fuck, hoffentlich kommen sie nicht bis dort hin.# „Aha, und wie kommen wir in die Zellen? Mein Freund hier scheint dir einige Schlüssel abgenommen zu haben. Sind die Schlüssel für die anderen Zellen dabei?“ Der Mann schüttelte seinen Kopf. #Ich habe doch gewusst, dass es bescheuert ist alle Zellenschlüssel an einen Bund zu hängen, aber auf mich hört ja keiner.# „Schau mich an, du kleiner Wurm“, sagte Sanji wütend. „Ist die ganze Insel involviert?“ „Nein, nur unser Hotel“, sagte der Mann widerwillig. #Von wegen, natürlich ist jedes Hotel auf dieser Insel involviert. Was denken die denn warum das hier so ein Paradies ist?! Weil der Bürgermeister das Kopfgeld für Sehenswürdigkeiten ausgibt und dann Gewinn dank der Touristen macht.# „Eine letzte Frage. Wo sind die drei Katanas und die anderen Waffen, die ihr womöglich meinen Freunden abgenommen habt.“ #Im dritten Untergeschoss, dort wo ich mein Mittagsschläfchen gehalten habe#, dachte der Mann lachend. „Nicht hier im Hotel. Dafür sind andere zuständig.“ 'Na, das ging ja einfacher als gedacht', grinste Sanji in sich hinein. „Brook, der Typ kann meinetwegen jetzt ein kleines Schläfchen halten.“ „Aber natürlich, das denke ich auch“, lachte Brook und schritt zu dem am Boden liegenden Mann. Sanji ließ von dessen Kragen los und wand sich zu Zoro. „Wie sieht es mit deiner Kraft aus?“ „Alles bestens“, sagte Zoro monoton. Hinter sich hörte Sanji verzweifelte Geräusche, die wohl bedeuteten, dass Brook den Mann wieder zum Schweigen gebracht hatten. Die ängstlichen Gedanken, die der Mann hatte, bestätigten nur seine Vermutung. „Lasst uns nach unten gehen“, sagte Sanji und ging auf die Treppe zu, die nach unten führte. Wortlos gingen seine zwei Kameraden hinter ihm her. „Brook, du hast doch gesagt, dass wir hier im zweiten Untergeschoss sind, nicht wahr?“, fragte Sanji nach, als sie im nächsten Stockwerk angekommen waren. „Ja, da bin ich mir sogar ziemlich sicher.“ „Dann werden wir hier die Waffen finden.“ „Wie kommst du darauf? Der Typ hat doch gesagt, dass er nicht weiß wo sie sind“, sagte Zoro verwirrt. „Lass mich einfach machen. Wir haben jetzt keine Zeit um zu diskutieren. Brook, gib mir die Schlüssel und ihr beide steht Wache.“ „Koch, du-!“ „Später, Muskelidiot, ich werde erst einmal deine Schwerter suchen gehen.“ Der Flur war nicht sonderlich groß. Es gab nur vier Türen. Doch leider gab es mehr als 20 Schlüssel an dem Bund, den Brook dem Wachmann abgenommen hatte. So schnell es ging klapperte Sanji alle Türen ab. Die erste Tür war leer, in der zweiten gab es Waffen, doch Sanji konnte keine erkennen, die zur Strohhutbande gehörte, erst in der dritten wurde er fündig. In einer Ecke des Raumes sah er die drei geliebten Schwerter von Zoro stehen, Namis Klima-Taktstock und Usopps Schleuder. Zufrieden steckte er sich die Waffen in die Hose und nahm Zoros Schwerter in die Hand. Mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht betrat er wieder den Flur und warf dem Grünhaarigen seine Katans zu. #Wie hat er das gemacht? Woher wusste er....# Verblüfft sah Zoro immer wieder von seinen Schwertern zu Sanji. Der Smutje wusste, dass er sein Zeitlimit erreicht hatte. Das Verbergen der Beeren war spätestens mit dieser Aktion verfallen. Es musste schnell gehen und, dass er die Hilfe der Beeren hatte, war im Moment das Beste, was ihm passieren konnte. „Lass uns schnell ins sechste Untergeschoss, dort sind die anderen.“ „Warum weißt du das? Der Mann hat doch-“ „Brook, denkst du wirklich, dass uns dieses Weichei die Wahrheit gesagt hat? Meinst du nicht, dass er uns direkt in die Arme seiner Kameraden laufen lassen wollte? Ich gehe also davon aus, dass das vierte Untergeschoss ein Platz ist, wo seine Freunde ihren Aufenthaltsraum oder so etwas in der Art haben. Und außerdem hat er auf meine Frage, ob unsere Freunde nicht doch irgendwo weiter unten sind, wie wild geblinzelt, als ich das sechste Stockwerk erwähnt habe. Das heißt also, dass er gelogen hat.“ #Der Mann hat nicht geblinzelt, ich habe es genau gesehen. Also warum erzählt der Koch so einen Dreck?# Sie rannten, bis sie endlich im sechsten Unterstockwerk angekommen waren. Am Vierten waren sie vorbei geschlichen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Völlig außer Atem sahen sie sich um. Sanji reichte Brook die Schlüssel, da er sich setzen musste. Ja, hier waren ihre Freunde. Er konnte sie hören. Nami, Franky, Usopp. Das hieße auch, dass die anderen bei ihnen waren und sie hoffentlich nur kraftlos waren und nicht verletzt. „Brook, beeile dich, bald werden sie merken, dass wir aus den Zellen verschwunden sind“, rief Sanji ihm entgegen. Endlich hatte Brook die erste der vier Türen geöffnet und Nami und Chopper kamen zum Vorschein. Aufgeregt umarmten sie das Skelett und stellten Fragen. Robin und Franky, die sich in der nächsten Zelle befanden, waren da schon etwas gediegener. In der dritten Zelle jedoch fanden sie wie erwartet Usopp und einen schlafenden Kapitän. Ihr Kapitän hatte von allen wohl am meisten gegessen und war sicher noch für einige Stunden ausgeknockt. „Was ist hier los?“, fragte Nami, als sie von Sanji ihre Klima-Taktstock entgegen nahm. Usopp umklammerte seine Schleuder, als ob er sie jeden Moment einsetzen wollte. „Das Hotel wird von Kopfgeldjägern geführt, sogar die ganze Insel“, sagte Sanji. „Wir müssen so schnell es geht aus diesem Keller raus und unser Schiff finden.“ #Zum Glück sind drei von uns den Kopfgeldjägern entwischt. Meine Colavorräte sind am Ende, alleine wären wir nicht aus der Zelle gekommen#, dachte Franky, als er Luffy über die Schulter schwang. „Dann zeig uns mal den Weg nach draußen, Koch-san“, sagte Robin, als ob es das Normalste der Welt wäre. „Das übernimmt lieber Brook, er hat uns zuerst gefunden“, sagte Sanji. 'Die Gedanken der anderen... sie sind aufgeregt, obwohl sie es versuchen zu verbergen. Hoffentlich treffen wir nicht auf eine Horde Hotelangestellte.' So leise wie möglich versuchte die Gruppe der Strohhutpiraten die Treppen nach oben zu gehen. Sie schafften es bis zum zweiten Stockwerk, doch als sie dann wieder die Treppe weiter nehmen wollten, standen sie vor vier Männern in Uniform. „Was- IHR!“, sagte einer der Männer und zog seine Pistole, doch Brook schaffte es sie ihm aus der Hand zu schlagen. #Sie sind entkommen. Wie haben sie das geschafft?# Einer der Männer holte eine Minischnecke hervor und alarmierte anscheinend seinen Vorgesetzten. Brook und Zoro schafften es die vier Männer nieder zu strecken, doch es dauerte nicht lange bis sie aus den Stockwerken unter ihnen Geschrei hörten. Das mussten die anderen Kopfgeldjäger sein, die geschlafen hatten und nun von dem Fluchtversuch unterrichtet wurden. So schnell sie konnten rannten sie weiter die Treppen nach oben und standen dann plötzlich in einem hell erleuchteten Raum. „Dort links geht es zur Küche“, sagte Brook. „Und wenn wir weiter nach rechts gehen, kommen wir zum Ausgang.“ Ja, hier waren sie eindeutig wieder in der Nähe von Menschen und der Oberwelt. Sanji konnte es in seinem Kopf hören. Dutzende Stimmen, die von allen Seiten auf ihn einschlugen. Er kniff seine Augen zusammen und rieb sich seine Schläfen. Lange würde er das nicht aushalten. „Da sind sie!“, rief ein Hotelkoch, der gerade in den Durchgangsraum trat. „Schnappt sie euch!“ #Der Gemüseputzer... er... hat schon wieder Kopfschmerzen. Sein Gesicht und die Gesten verraten ihn... aber bis vor einer Minute ging es ihm noch gut. Also warum jetzt?# 'Oh bitte hör doch auf zu denken, Schwertfutzi!', dachte Sanji, als er eine Masse an Gedanken hinter sich hörte. Hinter ihm konnte er hören wie die Treppen benutzt wurden. Es waren die Kopfgeldjäger, die sie aus dem Kerker verfolgten. #HA! Draußen warten mindestens zwanzig unserer Kameraden. Solange sie nicht den Ausgang durch die Küche nehmen, haben wir sie in Null Komma nichts wieder im Kerker#, dachte einer der Köche, der ein Messer in der Hand hielt. „DIE KÜCHE!“, schrie Sanji laut. „Durch die Küche, schnell!“ Alle Augen waren auf ihn gerichtet, als er mit seiner Hand in die Richtung der fünf Köche zeigte, die sich überrumpelt fühlten. Sofort stürmten Zoro und Brook los und kämpften mit den Köchen, die vor Überraschung gar nicht wussten, was sie tun sollten. Der Rest der Strohhutpiraten rannte durch die Tür und sah sich hektisch in der großen Küche um, bis Chopper auf die Tür zeigte, die nach draußen führte. „Los, beeilt euch, die Typen aus dem Keller sind jetzt auch hier oben!“, rief Nami ihnen zu, als sie sah, dass gut ein Dutzend Männer die Kochstätte betraten. Zoro kämpfte in seiner üblichen Manier, obwohl er schwächer war also sonst. Man konnte von Glück reden, dass die Gegner nicht sonderlich viel drauf hatten und sie somit ein Klacks für ihn waren. Robin stand der Tür als nächste und öffnete sie. Eine dreckige Hinterhofgasse kam zum Vorschein. Chopper, der Schwierigkeiten hatte hinterher zu kommen, wurde im laufen von Usopp gepackt. Sie erkannten, dass das Licht in der Gasse von der Morgensonne erhellt wurde. Sie waren also zum Glück wirklich nur eine Nacht in dem Kerker gewesen. „Die Sunny sollte noch im Hafen sein!“, rief Franky. „Mit den Sicherheitsvorkehrungen, die ich dort installiert habe, dürften sie es schwer gehabt haben sie innerhalb von 24 Stunden los zu kriegen.“ „Na wenigstens etwas“, grinste Robin. Sanji war das Schlusslicht der Truppe, als sie in der Gasse verschwanden und von den Kopfgeldjägern verfolgt wurden. Er wusste, dass sobald er im Hafen sein würde, er womöglich wieder ohnmächtig werden würde. Zu den Mitgliedern seiner Crew, kamen derzeit noch die Truppe, die sie verfolgte und bald auch die Stadtbewohner. Sein Blick war leicht verschleiert und er hatte das Gefühl, dass sich Messer in seine Schläfen bohrten. Er versuchte sich auf den wackeligen Beinen zu halten und so gut es ging zu rennen. #Die Gasse links, dann rechts, gerade aus.... ja dort geht es zum Hafen#, dachte Nami aufgeregt nach. #Der Koch sieht schon wieder so aus, als ob er gleich tot umfällt. Na ganz toll. Kommt das jetzt auch noch dazu? Selber Schuld sag ich da mal, wenn er so einen Scheiß macht.# 'Scheiß? Verdammt, ich kann kaum einen klaren Gedanken hören. Was meint der Marimo?' Auf einmal spürte Sanji eine Hand, die ihm am Arm packte. „Was tust du da, Muskelidiot?“ „Halt die Klappe!“, schrie Zoro ihm entgegen und stellte ihm im nächsten Moment ein Bein, doch anstatt den Boden zu küssen, landete er in Zoros Armen und wurde denn über die Schulter geworfen und getragen. „Bist du bekloppt? Lass mich los, du Hirni“, sagte Sanji und klopfte mit seinen Fäusten auf den breiten Rücken. „Ich hab gesagt, du sollst die Klappe halten!“, rief Zoro über seine Schulter. #Kann der nicht einmal das tun, was ich ihm sage?# Sanji kniff seine Augen zusammen. Gerade in dem Moment liefen sie durch den Hafenmarkt. Es war früh am Morgen, doch gerade jetzt hatten alle kleinen Läden geöffnet und die früh aufstehenden Bürger erledigten ihre Einkäufe. Ein Schmerzenslaut verließ Sanjis Mund und spätestens jetzt war er nicht mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen oder zu realisieren, was um ihn herum geschah. „Die Sunny, los!“, rief Franky und aktivierte durch Fernschaltung einen Knopf, der die Strickleiter von der Reling herunterfallen ließ. Brook, der im Moment der Stärkste von ihnen war, blieb vorerst unten und kämpfte gegen die ersten Ankömmlinge aus dem Hotel. Franky und Nami waren derweilen dabei das Schiff klar zu machen, während der Rest der Crew völlig außer Atem auf dem Deck lag oder saß und versuchte nach Luft zu schnappen. „Brook, komm nach oben“, rief Nami. „Mach schnell.“ Franky hatte den Anker eingeholt und die Blockaden des Ruders entschärft. Das Schiff war schon einen Meter vom Steg weg, als Brook über das Wasser sprang und sich an der Strickleiter festhielt. „Yohoho, tut mir leid, aber ihr müsst nun alleine spielen“, lachte das Skelett und kletterte die Leiter nach oben. „Geht es allen gut?“, fragte Chopper in die Runde. Er stand auf seinen wackeligen kleinen Beinen und schien überglücklich. „Sanji, alles in Ordnung?“ „Hm...“, nuschelte der Smutje leise am Boden liegend. Vor nicht einmal einer Minute hatten die Gedankenübertragungen endlich aufgehört. „Das hat Spaß gemacht, nicht wahr?“, sagte Robin, als sie ihre Kleidung zurecht rückte. Sanjis Kopf dröhnte immer noch, aber im Moment war ihm einfach nur nach Heulen zumute. Er war einfach überglücklich, dass er keine Gedanken mehr empfing. Die eine Beere war also nicht zu viel gewesen. Es hatte aufgehört. Er würde nicht damit leben müssen und am Ende verrückt werden. „Mir geht es gut, ich bin nur K.O.“, sagte Sanji mit Nachdruck. Er wusste, dass der kleine Schiffsarzt sonst keine Ruhe geben würde. „Das sind wir wohl alle“, bestätigte Chopper und setzte sich neben Robin. „Wie geht es unserem Kapitän?“, fragte Nami müde. „Der pennt. Was sollte er sonst machen?“, lachte Usopp und ließ sich nach hinten fallen. „Und das werde ich nun auch wieder tun.“ „Leute, wer passt auf, dass wir nicht weiter verfolgt werden?“, fragte die Navigatorin gähnend. „Ich will nur noch ins Bett und weiter schlafen.“ „Das übernehmen Brook und ich würde ich mal meinen“, antwortete Franky, der sowieso schon am Steuer stand. „Ich brauch nur eine Flasche Cola und schon bin ich wieder voll dabei.“ „Dann hätten wir das ja geklärt. Leute, alle Mann in die Kojen!“, rief Nami in die Runde. Sanji war gerade dabei sich aufzusetzen und ebenfalls in Richtung des Zimmerflurs zu gehen, als ihn eine Hand am Arm abermals zurück hielt. „Zoro, schon wieder? Das hatten wir doch erst“, stöhnte Sanji. „Ausguck, sofort!“, sagte er mit einer festen Stimme und begann die Leiter am Mast empor zu steigen. Der Schiffskoch hätte wissen müssen, dass dies früher oder später passieren würde. Mit einem immer noch dröhnenden Kopf, Beinen wie Blei und einem schlechten Gewissen, dass sich durch seine Eingeweide fraß, überwand er die ersten Sprossen der Leiter. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er endlich den Ausguck erreicht hatte. Zoro stand dort und hatte seine Arme verschränkt. Sobald der Koch das Zimmer betreten hatte, trat der Grünhaarige gegen die Luke und sie fiel mit einem lauten Knall zu. Sanji wühlte in seiner Tasche nach der Zigarettenpackung und zündete sich einen der Glimmstängel an. „Was ist los? Willst du reden? Hast du vielleicht Hunger oder soll ich dir einen Sake bringen?“, fragte Sanji so normal wie möglich. „Wie machst du das?“ Sanji schloss seine Augen. „Wie mache ich 'was'?“ „Wie schaffst du es Gedanken zu lesen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)