Vielleicht von Drakea (One Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 3: Davos, Stannis ------------------------- Titel: Vielleicht Autor: Drakea Serie: Das Lied von Eis und Feuer Genre: Fantasy Altersfreigabe: ab 16 Jahren Kapitel 3 von 8 Personen / Ort: Davos, Stannis / Drachenstein Wörter: 415 Disclaimer: Dies ist nur eine Fanfic, die zum Spaß geschrieben wurde. Alle Rechte an Figuren, Orten und sonstigem bleiben bei Georg R. R. Martin. Mit den Geschichten verdiene ich kein Geld. Ohne Vorwarnung schlug das Hackbeil das erste Mal auf das Holzbrett und entzweite den ersten Finger von Kapitän Davos. Drei weitere Male ließ Stannis Baratheon das Metzgerswerkzeug hinabsausen und bestrafte den Schmuggler für sein jahrelanges Treiben. Ohne Regung im Gesicht vollzog der Lord von Sturmkap seinen Urteilsspruch. Er verzog auch keine Miene, als Blut ihn bespritzte und die Knochen unter der scharfen Klinge brachen und splitterten. Nicht einmal der unterdrückte Schrei Davos', als er die vierte Fingerkuppe verlor, veränderte seinen Ausdruck. Erst als Stannis einen Schritt zurück trat und es schien, als ob er sein blutiges Werk betrachten würde, wich ein kleiner Teil des zur Schau gestellten Grimms. Der Seemann kauerte vor ihm und presste die blutigen Stümpfe seiner Finger an seinen Körper. Mit der anderen Hand sammelte er die abgeschlagenen Glieder ein, nahm sie in die Hand und seine gesunden Finger schlossen sich um sie. Mit aschfahlem Gesicht sah Davos auf und blickte seinen Richter abwartend an. "Kniet Euch vor mich, Schmuggler", befahl Stannis und hatte das Beil gegen sein Schwert getauscht. Zitternd kam Davos auf die Beine und kniete sich vor dem Lord auf den Boden. Stannis Baratheon hob sein Schwert und berührte mit der Schwertschneide die Schulter des Mannes. "Hiermit ernenne ich Euch zum Ritter. Erhebt Euch, Ser Davos. Ihr seid nun Herr über Seewert." "Mylord, ich danke Euch", sprach der eben ernannte Ritter und rappelte sich auf. Freude durchströmte ihn und für den Moment konnte er die Schmerzen in seiner verstümmelten Hand vergessen. Doch Stannis tat dies nicht. "Maester, kümmert Euch um Ser Davos' Hand. Er soll mir dienen und nicht an Wundbrand oder ähnlichem sterben." "Wie Ihr wünscht, mein Lord." Cressen schob sich an ein paar Mitgliedern von Stannis Hofstaat vorbei und eilte auf den immer noch blutenden Davos zu. Er umwickelte die verletzte Hand mit einem zuvor präparierten Tuch und führte den ehemaligen Schmuggler aus dem Saal. Auf dem Weg zu dem Turm des Maesters öffnete Davos seine unversehrte Hand und starrte die vier leblosen Glieder an. "Warum habt Ihr sie nicht zurück gelassen?", fragte Cressen, dem das Tuen seines Patienten nicht entgangen war. "Ich kann sie Euch nicht wieder annähen. Niemand kann das." "Sie waren ein geringer Preis", murmelte Davos, "für Ländereien, einen Titel und die Erlassung weiterer Strafen für meine Familie und mich. Diese Finger sind wahre Glücksbringer. Ich werde sie behalten. Maester, könnt Ihr sie konservieren?" Verdutzt starrte Cressen den Kapitän an. "Natürlich. Ich hätte niemals gedachte, dass jemand seinen abgeschlagenen Fingern so viel Bedeutung beimisst." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)