Unter tausend anderen von Horizon92 (Die Geschichte vom härtesten aller Kämpfe) ================================================================================ Kapitel 8: Französisch für Anfänger ----------------------------------- Französisch für Anfänger Kiba begrüßte mich regelrecht überschwänglich, als ich mich ihm und Sai anschloss, die gerade aus dem Wasser kamen. „Hast du deinen Sasuke verlassen?“, wollte er grinsend wissen und hob mich kurz hoch. Ich schrie erschrocken auf und stand sofort wieder auf dem Boden. Wenigstens hörte Kiba auf mich, im Gegensatz zu gewissen anderen männlichen Personen! „Er ist nicht mein Sasuke!“ „So verhält er sich aber. Bist du das nicht langsam leid? Ich könnte das für dich erledigen.“ „Und wie?“, fragte ich widerwillig, doch er überging meinen Tonfall. „Hm. Du könntest meine Freundin werden“, meinte Kiba, als sei das das Normalste der Welt. Sai lachte auf: „Also, ich hab zwar auch nicht so die Ahnung von Frauen, aber…das war wirklich ziemlich direkt!“ Ich funkelte die beiden wütend an und stemmte die Hände in die Hüften: „Na toll, macht ihr euch jetzt auch noch lustig über mich? Kann ich denn wirklich mit niemandem normal reden?“ Kiba setzte sofort ein schuldbewusstes Lächeln auf: „Verzeih, war nur ein…äh…Vorschlag.“ „Komm mit, wir spendieren dir ein Eis. Zitrone, wenn ich mich richtig erinnere?“, bot Sai großzügig an und zog mich in Richtung ihrer Decke. Sie hatten sogar eine Kühlbox dabei, aus der der Franzose nun ein Eis für mich zog. „Hm…danke“, meinte ich etwas verlegen wegen meines Ausbruchs und nahm es entgegen. Kiba klopfte einladend auf die Decke neben sich und ich setzte mich zu ihm. Sofort begannen wir, uns wieder zu unterhalten. Er hatte wirklich unwahrscheinlich schnell gelernt und anscheinend auch noch sehr viel selbst geübt, um mit der Sprache fertig zu werden. Zwar war seine Aussprache zum Teil noch sehr holprig, doch verstehen konnte man ihn bereits ganz gut. Und wenn er ein Wort nicht wusste, erklärte er es mir auf Französisch.   Wir lachten viel und hatten wirklich unseren Spaß, besonders, als Kiba auf Shikamarus Bitte hin begann, französisch zu fluchen. Es klang so ungewohnt, dass wir uns vor Lachen auf der Decke kugelten. „Sakura, hast du noch mal Lust, eine Runde zu schwimmen?“, fragte Kiba plötzlich und ich grinste: „Klar!“  Schwimmen wollte ich immer. Es gab doch nichts Schöneres! Außer Sasuke…AUFHÖREN! STOPP! Sofortige Gedankensperre! Ich ließ mich von Kiba hochziehen und wir entfernten uns Richtung Becken immer weiter von Sai. „Weißt du, Sakura…das vorhin war im Prinzip nicht ganz ernst gemeint. Du weißt schon…das mit der Freundin“, begann er plötzlich und kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf. „Ja, nein, ist schon okay. Ich meine, sowas macht mir nichts aus!“, lachte ich gekünstelt und schalt mich innerlich noch mehr für meinen unnötigen Ausbruch vorhin. Kiba war wirklich nett – und viel weniger aufdringlich als gewisse andere Personen...die unglücklicherweise gerade am Beckenrand saßen. Ino planschte vor Sasuke im Wasser herum und kicherte wie eine Irre, während ich kurz stehen blieb und sie anstarrte. „Sasuke, komm doch auch ins Wasser! Ich will sehen, wie du tauchst!“, quiekte Ino. Was zum Teufel machte sie da? Flirtete sie etwa mit ihm? Ich knirschte hörbar mit den Zähnen, doch Kiba zog mich wortlos weiter und wir sprangen gemeinsam in einiger Entfernung zu den anderen ins Wasser. Der Franzose hatte offenbar meinen Gesichtsausdruck bemerkt, denn allzu fröhlich sah er auch nicht mehr aus. „Ich hab schon Gerüchte gehört, dass der Uchiha ein Aufreißer ist.“ „Jaaa…hm. Nur, dass ausgerechnet Ino sich so aufführt…dabei hat sie einen Freund!“, antwortete ich leise. „Vergiss die beiden mal. Sonst kannst du dich gar nicht aufs Tauchen konzentrieren, und dann schlag ich dich allemal!“, grinste er triumphierend und ich nahm die Herausforderung (oder besser Ablenkung) an. „Okay, fertig? Dann mal los!“, schrie er und wir stürzten uns in die Fluten. Nach der Hälfte der festgelegten Strecke tauchte Kiba hoch und ich kam ihm hinterher und schrie vergnügt: „Schummler! Du hast geschummelt, auftauchen gilt nicht!“ Er zuckte die Achseln: „Tja, im Tauchen bin ich ehrlich gesagt ne ziemliche Niete!“ Ich fing an zu lachen und er zog eine Schnute. „Findest du das etwa lustig?“ „J…ja…irgendwie schon!“, antwortete ich und grinste ihn an. Auch Kibas Mundwinkel verzogen sich gefährlich und er kam langsam auf mich zu. „Weißt du, was ich lustig finde?“ „Ähm…nein?“, entgegnete ich vorsichtig und quietschte erschrocken auf, als er mich plötzlich an der Hüfte packte und hoch hob: „Das!“ Schon  warf er mich zwei Meter rückwärts ins Wasser, während ich laut schrie. Dann tauchte ich wieder auf und stimmte in seinen Lachanfall mit ein.   Was wir beiden nicht bemerkten, waren die kühlen Blicke Sasukes, der, von Ino genervt, die anderen Schwimmer beobachtet hatte. Er hatte die Augen zu Schlitzen verengt, doch ansonsten ließ er keine Regung erkennen. Ino indessen hatte sich zu Naruto und Hinata gesellt und mit ihnen eine Wasserschlacht gestartet. Sasuke blickte weiterhin das Paar an, das im Wasser anscheinend sehr viel Spaß zusammen hatte. Und obwohl Kiba Sakura nicht unbedingt übermäßig oft berührte oder ihr gierige Blicke zuwarf, gefiel dem Uchiha überhaupt nicht, was er sah. Denn seine kleine Kirschblüte schien riesigen Spaß mit diesem Franzosen zu haben. Seine Stimmung hellte sich auch nicht unbedingt auf, als plötzlich eine bekannte Gestalt durch die Drehvorrichtung ins Schwimmbad stolzierte und lässig die gerade erstandene Eintrittskarte in den Müll fliegen ließ. Der Neuankömmling entdeckte ihn, runzelte die Stirn und hatte im nächsten Augenblick Sakura im Visier.  Auch das noch, dachte der Uchiha innerlich stöhnend und sprang auf, um seine Sachen zu packen. Was Sakura jetzt tat, war ihm herzlich egal – zumindest redete er sich das ein.   Ich strampelte mich gerade wieder von Kiba los und lachte, weil er mich kitzelte, als plötzlich ein Schatten vom Beckenrand her auf uns fiel: „Sakura, kommst du dann? Ich möchte dich nur ungern da rausholen, sonst müsste ich mir den Anzug ruinieren. Nässe verträgt der nicht so gut.“ Erschrocken drehte ich mich um und sah Itachi Uchiha ins Gesicht, der in seinen maßgeschneiderten Klamotten hier völlig overdressed wirkte. „Ähm…ja, klar. Ich…ich zieh mich schnell um und hol Sasuke…“ „Den hab ich schon gesehen, er ist schon fertig“, erwiderte der Ältere nur ruhig, während ich aus dem Wasser stieg. „Oh, gut. Äh…also, wir sehen uns dann in der Schule, Kiba!“, verabschiedete ich mich rasch und trollte mich in Richtung unseres Platzes, wo mein Zeug noch lag. Itachi kam mir hinterher, was mich etwas nervös machte, denn sein Kommentar ließ nur zu deutlich werden, wo er mir die ganze Zeit hinstarrte: „Hübscher Bikini, übrigens. Hat Stil und zeigt doch nicht zu viel Haut.“ „Äh…danke“, stotterte ich und lief wieder rot an, als uns eine sehr gereizte Stimme unterbrach: „Itachi, halt sie nicht noch mehr auf. Ich will nach Hause, was essen.“ Ich drehte mich um und sah in die funkelnden Augen Sasukes. Seine Haare waren wieder trocken und standen ihm vom Kopf ab – offensichtlich taten sie das auch ohne jedes Haarspray. „Was ist? Gehst du dich mal langsam umziehen oder willst du hierbleiben?“, raunzte er mich an und lief einfach an mir vorbei. Was hab ich dem denn getan? Okay, im Prinzip weiß ich es schon. Na und? Er hat mir halt weh getan, Kiba war freundlich! Da kann Herr Uchiha motzen, so viel er will. Das hat er sich selbst zuzuschreiben! Wütend marschierte ich Richtung Umkleide und war innerhalb einer Viertelstunde fertig. „Stell dir vor, jetzt habe ich es auch geschafft. Können wir dann fahren?“, zischte ich dem überraschten Sasuke entgegen, als ich herauskam, und stolzierte an ihm vorbei zu Itachis Wagen. Der Besitzer saß bereits am Steuer und telefonierte. „Ja, ich bin damit einverstanden. Nein, nein, mach dir keine Gedanken, ich regel das schon. Moment!“ Und er sah zu seinem Bruder hinüber, der Anstalten machte, die Beifahrertür zu öffnen: „Sasuke, da liegt meine Tasche, steig  bitte hinten ein.“ Dann wandte er sich wieder dem Telefonat zu und hatte aufgelegt, als Sasuke sich mit sehr schlechter Laune neben mich fallen ließ. Die Tür zog er mit absichtlicher Wucht hinter sich zu, sodass ich zusammenzuckte. „Hey, wenn du die kaputt schlägst, bezahlst du mir das! Das Auto war nicht billig!“, mahnte Itachi scharf, ehe er losfuhr. Die Stille, die auf der Rückbank herrschte, war erdrückend. Sasuke schwieg mich an, ich schwieg Sasuke an und starrte aus dem Fenster, um mich abzulenken. Verdammt, kann mal irgendjemand was sagen? Das wird langsam echt peinlich hier! Itachi erlöste mich schließlich… „Und, wie war’s so?“ Als Sasuke keine Anstalten machte, zu antworten, sah ich mich dazu gezwungen: „Na ja, es war…ganz lustig. Und nass, wie du ja schon selbst bemerkt hast, Itachi-sama.“ Er lachte: „Sakura, dein Humor gefällt mir. Und ihr beide habt euch wohl gestritten, was?“ -„Hn!“, kam es sehr informativ von Sasuke. „War das ein bestätigendes Hn oder ein verneinendes?“,, hakte Itachi in höflichem Ton nach, während ich mehr schwer zusammenreißen musste, um diesem arroganten Uchiha (also Sasuke) mal die Meinung zu sagen. „Es gab Streitereien zwischen ihm und einem Neuling, aber nichts Ernstes oder so!“, antwortete ich schnell. „Der Neuling, mit dem du dich so gut verstanden hast?“ „Äh…ja...“ Er schnalzte mit der Zunge, sagte aber nichts mehr. Ich sah wieder aus dem Fenster, bis mir auffiel, das Sasuke mich beobachtete. Daraufhin wandte ich mich ihm zu und fragte schärfer als beabsichtigt: „Was?“ Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als ich ihn so anfauchte. „Du magst diesen Kiba, oder?“, knurrte er dunkel. „Er ist nett und hat an seinem ersten Tag einfach einen dummen Fehler gemacht.“ „Er hat dich geküsst!“ „Na und? War ja nicht so, als hätte ich mich dagegen gewehrt!“, verteidigte ich den Franzosen und wollte mir im nächsten Moment am liebsten die Lippe abbeißen. Jetzt dachte garantiert jeder in diesem Auto, dass ich in Kiba verknallt war! Dabei war etwas ganz anderes der Fall… Warum musste das Leben immer so kompliziert sein? Sasukes Gesichtsausdruck sprach Bände. Auf jeden Fall war er nicht sonderlich begeistert, sondern meinte nur: „Hn.“ Ich platzte heraus: „Oh man, Sasuke! Ich will absolut nichts von Kiba, in Ordnung? Ich hab mich nicht gewehrt, weil er es offensichtlich nicht böse gemeint hat! Ich hätte jederzeit zurückziehen können, und das hätte ich garantiert auch getan, wenn du ihn nicht vorher hättest schlagen müssen!“ Just in dem Moment bremste Itachi vor meiner Haustür scharf ab, drehte sich in seinem Sitz herum und funkelte seinen kleinen Bruder an: „Du hast WAS?“ Ups. Sasukes Blick, den er mir hinterher warf, als ich ausstieg, hätte mich ins nächste Leben befördert...wenn Blicke töten könnten. Aber was war mit Orochimarus Drohung? Hatte er Sasukes Eltern nicht einen Brief schreiben wollen? „Darüber reden wir später!“, zischte Itachi nun und stieg mit aus, um meine Sachen gentlemanlike aus dem Auto zu holen. „Danke, dass du mir das gesagt hast, Sakura. Ich weiß, es war nach deinem entsetzten Gesicht zu schließen keine Absicht, aber…Sasuke kann nicht immer mit allem durchkommen.“ Ich ließ immer noch den Kopf hängen, denn jetzt hatte ich den jungen Uchiha wirklich soweit: er war garantiert stinkwütend auf mich! Plötzlich spürte ich, wie eine große Hand mein Kinn berührte und es sanft nach oben drückte. Itachis schwarze Augen kamen mir in diesem Moment so viel wärmer vor als Sasukes es je gewesen waren… „Mach dir bitte keine Gedanken mehr, ja? Du bist viel süßer, wenn du lächelst.“  !!! Träumte ich oder hatte Itachi Uchiha mir grade ein ziemliches Kompliment gemacht? Ich lief prompt ziemlich rot an, als seine Hand an meinem Kinn mir kurz über eine Wange strich und er sich wieder abwandte und ins Auto stieg. „Ciao…!“, rief ich ihm noch schwach hinterher und er winkte kurz, ehe er den Motor anließ und mit seinem vermutlich schmollenden Bruder davonraste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)