Teen Titans - Eine andere Geschichte von StarfireChan ================================================================================ Kapitel 140: Vertrauen ist gut? ------------------------------- Es war Nacht, die Stadt war komplett leer und natürlich war es dunkel. „ROUGE! Wo sind Sie?? Hier bin ich, jetzt lassen Sie Speed gehen!“, schrie Red X, er lief durch die Straßen. Er wartete, es kam keine Antwort. „Speed, wie soll ich dich nur finden…“, murmelte er. „R-Red X, oh, d-du lebst!“ Ein humpelnder Speedy kam aus einer Gasse auf ihn zu, als er näher kam machte Red X sich kampfbereit. „Wo ist er, Rouge? Wenn Sie ihn gegen lassen, ergebe ich mich Ihnen!“ „Das hast du schon öfter gesagt. Wenn du deinen kleinen Freund nicht tot sehen willst, bleibst du jetzt stehen. Und legst all deine Waffen ab.“ ‘Speedy‘ verwandelte sich zu Madame Rouge, Red X wich wirklich nicht zurück, er legte seine Waffen ab. „Ich will ihn sehen!“ „Das überlege ich mir noch. Erst mal nehm ich dich jetzt schön mit. Du kennst das Mittel ja noch. Ich musste es ein wenig erweitern, du bist beim letzten Mal ja viel zu schnell wieder fit gewesen. Könnte sein, dass es schmerzhaft ist. Hat mir zumindest dein Assistent so berichtet.“ Rouge kam mit einer Spritze in der Hand auf ihn zu. „Bitte, tut es in den Arm nicht auch?“ „Nein. So wirkt es besser, und schneller.“, erwiderte Rouge nur, dann stach sie Red X die Spritze in den Oberkörper. ******** „Darf ich dich mal etwas über Starfire fragen?“ Robin und Hugh saßen am Tisch, sie aßen gerade Frühstück, Robin sah zu ihm. „Sie ist kein gewöhnlicher Mensch, nicht wahr?“ Robin hielt einen Moment inne. Er wusste immer noch nicht, ob er dem Mann trauen konnte, daher wollte er nicht erwähnen, dass Star von einem anderen Planeten kommt. „Was? Wieso kein gewöhnlicher Mensch, natürlich ist sie normal!“ „Du weißt mehr, als du sagen willst. Sie hat diese Verletzungen sicherlich nicht durch einen simplen Sturz, ihr Körper ist erstaunlich robust. Selbst wenn sie aus so einer Höhe stürzt, erklärt das nicht ihre Verletzungen. Ihre Muskeln scheinen sehr stark, besonders für eine Frau, und ich habe auch irgendetwas an ihren Augen festgestellt, was ich allerdings noch nicht genauer identifizieren konnte.“ „Von was reden Sie da? Wie geht es ihr eigentlich, ich will zu ihr!“ „Bist du genau wie sie? Sag mir, was sie ist, oder wieso sie nicht normal ist! Dann kann ich ihr auch besser helfen!“ Hugh stand auf, Robin tat es ihm gleich. „Trägst du deswegen deine Maske? Ist irgendwas mit euren Augen?“ Hugh wollte nach Robins Maske greifen, Robin schlug ihn weg. „Hände weg! Wo ist Star?“ „Ich möchte euch doch nur helfen. Um richtig zu helfen, muss ich aber wissen, was für sie normal ist.“ „Danke, aber wir gehen; wo ist sie?“ Hugh seufzte. „Iss wenigstens noch zu Ende. Danach bringe ich dich zu ihr.“ Die beiden setzten sich also wieder, allerdings stand Hugh kurz danach wieder auf. „Ich hole uns noch mehr zu trinken.“ Er ging, und goss sich und Robin dann neu ein. „Tut mir wirklich leid, dass ich zu aufdringlich war, ich verstehe selbstverständlich, wenn ihr gehen wollt.“ ******** „Hoffentlich kommt Mia alleine zu Recht… ich hoffe, es war nicht falsch, sie gehen zu lassen.“ „Gehen lassen? Sie hat uns abgehängt, bevor wir sie überhaupt richtig verfolgen konnten.“ Da meldete sich bei den Titans der Communicator. „Ja?“ Cyborg ging ran. „Titans? Ich hab Red X’s Communicator, ich weiß nicht, wo ich bin, ich komm hier nicht weg, könnt ihr mich abholen?“ „Speed? Klar, wir sind unterwegs, keine Sorge!“ Sofort ortete Cyborg das Signal, und die Titas machten sich auf den Weg. ******** Starfire öffnete die Augen, sie war wie benebelt, benommen, sie fühlte sich ziemlich schwach. Erst mal sah sie nur grelles weißes Licht, bis sie sich etwas daran gewöhnt hatte und mehr sah. Sie befand sich auf einer Art Liege, oder Tisch, in einem steril weiß gehaltenen Raum, an den Wänden standen zahlreiche verschiedene Apparate. Ein Stück vor ihr stand Hugh, mit halb geöffneten Augen sah sie zu ihm. „Wo… wo bin ich hier?“, fragte sie, sie sprach sehr leise. „Ich habe dich gefunden. Du wärst vielleicht schon tot, wenn ich dich nicht mitgenommen hätte. Darf ich fragen, wie du heisst?“ „Starfire…“ Sie wollte sich aufrichten, da merkte sie, dass sie mit Metall-Klammern an den Tisch geschnallt war. „Was… was ist das, was, was soll das? Was ist mit mir, wieso fühle ich mich so komisch? Wieso bin ich fest gebunden, wo ist Robin?“ „Du bist vermutlich noch erschöpft. Fest gebunden bist du, weil du dich im Schlaf selber verletzt hättest. Ich kenne keinen Robin, tut mir leid. Was ist dir zugestoßen, Starfire?“ Sie versuchte wieder, sich aufzurichten. „Ich muss… Robin finden, Moonshot darf ihm… nichts getan haben…“ „Ich kann dich noch nicht losmachen. Wer hat dich so zugerichtet?“ „Ich… kann das nicht erklären, gewöhnliche Erdlinge verstehen es nicht… bitte… ich muss Robin finden…“ Starfires Benommenheitsgefühl hörte einfach nicht auf, so sehr sie auch versuchte, sich zusammenzureißen. „Erdlinge? Soll das heißen, du kommst von einem anderen Planeten? Deswegen ist dein Körper derart widerstandsfähig?“ „Bitte… machen Sie mich los, ich muss Robin suchen…“ „Wow, das ist ja unglaublich! Ich habe einen lebendigen, echten außerirdischen vor mir!“ Starfire bemerkte erst jetzt, dass sie ihre Klamotten nicht mehr trug, das einzige, was sie anhatte, war ein dünner, nur wenig zugeknöpfter, weißer Kittel. Hugh kam nun auf sie zu, er stach ihr eine Spritze in den rechten Unterarm, er entnahm ihr Blut. „Bitte… aufhören, ich… ich will das nicht…“ Als die Spritze voll genug war, legte er sie beiseite, er holte von einem anderen Tisch ein kleines Fläschchen, und kam damit wieder zu ihr. „Was… ist das, bitte… nicht… ich möchte nicht…“ Er antwortete ihr allerdings gar nicht, er zog den Inhalt des Fläschchens auf eine weitere Spritze und verpasste ihr diese. „Bitte… lassen Sie mich gehen…“, versuchte Starfire es wieder. „Ich muss ein paar Tests machen.“ Er entnahm ihr noch Speichel. „Schlaf am besten, Starfire. Wir haben noch einiges vor.“ Er ging aus dem Raum und machte die Lichter aus, wodurch es komplett dunkel war. ******** Robin öffnete die Augen, er merkte sofort, dass ihm die Hände hinter den Rücken gefesselt waren. Er saß auf dem Rücksitz eines Polizeiwagens, neben ihm ein Polizist und am Steuer noch einer, sie fuhren durch Straßen in einem Waldgebiet. „Verdammt, er hat was ins Trinken getan…“, grummelte Robin leise. „Was soll das hier?“, fragte er dann. „Das fragst du noch? Es war nicht sonderlich clever, erst einzubrechen, und sich dann statt abzuhauen in einem Zimmer hinzulegen und zu schlafen.“ „Was? Ich bin sicher nicht eingebrochen!“ „Wie bist du dann auf das Gelände gekommen? Mr. Danton hat dich nicht hereingelassen.“ „Ich, äh, ich war mit einer Freundin Fallschirmspringen, und wir sind früher gesprungen, als wir durften! Bei ihr ist etwas schief gegangen, sie war verletzt, da hab ich sie mitgenommen, und bin nach einer Weile auf sein Haus gestoßen! Ich muss zurück, er hält sie fest!“ „Wieso sollte er ein Mädchen festhalten? Wie werden das Grundstück absuchen, dann wird sich rausstellen, ob du die Wahrheit sagst. Denn wenn dem so ist, müssten irgendwo geöffnete Fallschirme liegen.“ Robin schluckte, natürlich würden sie die nicht finden. „Es, äh, geht schneller, wenn ich Ihnen den Ort zeige! Bringen Sie mich zurück zu dem Haus, und ich führe Sie zu den Schirmen! Ich lüge wirklich nicht!“ „Naja, du wirst uns nicht einfach wegrennen können, also einverstanden.“ Sie drehten also um, und Robin überlegte, wie er aus der ganzen Nummer noch rauskommen sollte. ******** „Speed? Wo bist du?“ Die Titans betraten eine dunkle Lagerhalle, Cyborg machte ihnen Licht. „Oh, Titans, danke!“ Aus einer Ecke des Raumes kam Speedy auf sie zu gehumpelt, er wirkte sehr angeschlagen. „Was hat sie dir angetan?“ „Titans, lauft, das ist eine Falle!“ Es klang wie Red X, Cyborg leuchtete durch den Raum, doch niemand war zu sehen. „Was war denn das?“ „Titans, hört ihr schlecht? Das da ist nicht Speed!“ Offenbar war die Halle in zwei Räume unterteilt, hinter einer Art Glasscheibe ging ein Licht an, dort waren Red X und Speedy, hinter ihnen lagen offene Fesseln mit denen sie wohl vorher an die Wand gefesselt waren, der Speedy bei den Titans verwandelte sich in Rouge. „Du hast es schon wieder geschafft, ReX… ich werde rausfinden, wie du das schaffst, und dann wirst du mir nicht mehr entkommen!“ Red X wurde von Speedy gestützt, er schien Schmerzen zu haben. Sofort griffen die Titans Rouge an, sie wich den Attacken aus und legte dann einen Arm an die Wand. „Ein Angriff, eine einzige Bewegung, und die andere Seite da drüben wird geflutet.“ Die Titans hörten auf, anzugreifen. „Was tut ihr da? Wir kommen schon klar, schnappt euch Rouge, na los!“, rief Red X, das Licht auf der anderen Seite ging wieder aus, Rouge griff die Titans an, diese erwiderten das natürlich. ******** Speedy und Red X hockten auf dem Dach der Lagerhalle, völlig durchnässt und beide am Keuchen. „Speed… du musst mir jetzt genau zuhören, das ist wichtig…“ Speedy sah Red X fragend an. „Ich werde untertauchen müssen, für eine Weile verschwinden; es ist einfach zu riskant für Red X, weiter in Aktion zu treten…“ „Aber Red X!“ „Nein, hör mir zu… ich möchte, dass du dich den Titans anschließt… du musst für mich auf sie aufpassen, so lange ich nicht kann…“ „Aber Red X, was wird mit dir, wohin gehst du? Woher soll ich wissen, ob es dir gut geht?“ Red X stand auf, Speedy dann auch. „Du kennst mich doch. Ich komm immer irgendwie durch. Und hey, ich verspreche dir, ich werde immer auf dich aufpassen.“ Red X zog einen schwarzen Bogen, und rote Pfeile mit Red X’s typischen X am Ende hervor. „Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Pass auf dich, und die Titans, auf, okay?“ Er drückte Speedy den Bogen und die Pfeile in die Hand. „Geh runter, die Titans dürften dir gleich über den Weg laufen.“ Speedy stieg also von der Lagerhalle und ging vor den Eingang. Er sah nochmal aufs Dach der Halle, dort war niemand mehr zu sehen. ******** Der Polizeiwagen kam an dem Haus an, die Polizisten holten Robin raus. „Dann zeig uns mal deinen Fallschirm. Und du bleibst schön hier, versuch gar nicht erst, wegzurennen, hast du verstanden?“ Robin nickte. Er ging ein paar Schritte mit den Polizisten, atmete tief durch, dann sprang er hoch, er trat den einen Polizisten zur Seite und landete so auf dem anderen, sofort stand er wieder auf und eilte auf das Haus zu. „Wenn das nicht funktioniert, bin ich geliefert…“, murmelte Robin, die Polizisten hatten natürlich sofort die Verfolgung angesetzt. „STAR? Wo bist du? Star, sag was!“, schrie Robin immer wieder, er lief um das Gebäude und suchte nach einem offenen Fenster. Da sah er eine offene Balkontür in der zweiten Etage, er wusste, dass ihm nicht viel übrig blieb, also lief er so schnell er konnte, er sprang auf den Fenstersims unten, von dort sprang er hoch und konnte sich gerade so eben mit den hinterm Rücken gefesselten Händen am höheren Sims festhalten, mit den Füßen sorgte er dafür, dass er nicht abrutschte, unten machte sich einer der Polizisten daran, ihm hinterher zu klettern. Robin stieß sich ab, er schlug mit dem Bauch gegen das niedrige Balkon-Geländer, er schaffte es, sich auf den Balkon zu ziehen, keuchend richtete er sich wieder auf. Ihm blieb nicht viel Zeit, also lief er gleich ins Haus hinein. Er schrie weiter nach Star, und lief durch alle Räume, bis er ans Treppenhaus kam. Unten kam gerade einer der Polizisten hoch, also eilte Robin nach oben. Der Polizist war nah an ihm dran, Robin hatte keine Zeit, viel zu überlegen, er lief in irgendeinen der Gänge und wollte die Tür am Ende einrennen. Das schaffte er auch, nur stand er dann in einem Zimmer ohne weitere Ausgänge, hinter ihm kam der Polizist in die Tür, Robin drehte sich zu ihm, der Polizist hatte die Waffe auf ihn gerichtet. „Das war’s, Junge, genug Sport für heute. Leg dich auf den Boden, oder willst du mich herausfordern?“ Robin sah sich nochmal um, er hatte keine wirklichen Alternativen. Also legte er sich auf den Boden, woraufhin er kurz danach vom Polizisten abgeführt wurde. ******** „Starfire, bleib doch bitte still liegen, ja? Dann kannst du da auch gleich wieder raus.“ Starfire war, immer noch festgeschnallt und zu betäubt, um sich zu befreien, in einer Art Röhre. Sie verstand nicht, was das sollte, und es gefiel ihr nicht, sie versuchte wieder und wieder, sich aufzurichten, oder sich von den Fesseln zu befreien. „Was soll das? … Ich möchte das nicht… bitte, ich möchte hier raus… ich muss Robin suchen…“ „Wie ich schon sagte. Bleib still liegen, und ich hole dich gleich raus.“ Sie hörte Hughs Stimme über irgendeinen Lautsprecher. Starfire liefen Tränen aus den Augen, aber sie gehorchte jetzt. „Siehst du? Es ist doch gar nicht schwer, und es tut auch nicht weh. Gleich sind wir fertig.“ Er fuhr Starfire aus dem Gerät heraus, sie sah ihn, leise schluchzend, und mit immer noch nur halb geöffneten Augen an. „Aber, aber… wieso weinst du denn?“ Er wischte ihr die Tränen weg. „Ich tue dir doch nichts. Ich möchte nur mehr über dich erfahren.“ „Aber ich mag es hier nicht… ich möchte hier weg, bitte…“ Er strich ihr übers Gesicht, ihre Augen leuchteten kurz schwach auf, sie hätte ihn gerne auf Abstand geschossen doch hatte zu wenig Kraft. „Verstehst du denn nicht? Ich kann dich nicht gehen lassen, solange ich deinen Körper nicht verstehe. Dass ich dich untersuchen kann, bringt der Forschung unglaubliche Fortschritte! Was war das gerade, mit deinen Augen?“ Star weinte immer noch, er machte ihr immer wieder die Tränen weg. „N-nichts…“ „Hör doch auf zu weinen, dir passiert nichts. Das war nicht nichts, sie haben kurz fast gestrahlt.“ Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Du kannst froh sein, dass du bei mir gelandet bist. Andere Forscher hätten sicher schon längst angefangen, dich aufzuschneiden, nur um schneller ihre Ergebnisse zu kriegen und dich besser zu verstehen.“ „W-was…? N-nein, nein, i-ich…“ Sie zwang sich nun aus Angst dazu, aufzuhören, zu weinen. „I-ich kann, wenn ich nicht so kraftlos bin… ich kann Laser… aus Augen und Händen schiessen…“ „Laser?“ „Ja… m-meine Laser sind grün,… a-aber, das ist von T-Tamaranier zu Tamaranier unterschiedlich…“ Sie schluchzte immer noch ein wenig, er nahm ihre Hand in seine und sah sie sich genauer an, Starfire zitterte. „Interessant. Ich werde mir deine Hände genauer ansehen müssen. Tamaranier? Ich kenne deine Planeten wohl nicht. Du zitterst, ist dir kalt?“ Er zog ihren Kittel zu Recht, und knöpfte wieder zu, was offen gewesen war. ******** Terra flog die Titans mit Speedy zum Tower. „Also hat Red X dich angewiesen, dich uns anzuschließen? Er hat echt Nerven. Spricht nicht mal vorher mit uns. Naja, wir sollten noch mit Robin reden, wenn wir ihn finden, aber natürlich nehmen wir dich auf. Bist du sicher, dass Red X klarkommt?“ „Mehr oder weniger, ja. Er wird untertauchen, wahrscheinlich würden wir ihn nicht mal erkennen, wenn er uns über den Weg läuft. Daher wird ihn auch niemand sonst erkennen.“ Die Titans kamen am Tower an, davor hockte Mia. „Mia, was machst du hier? Du wolltest doch Speedy suchen?“ „Hab ich. Ich hab euch gesehen, als ihr in die Halle seid. Da hab ich‘s mir gespart, auch noch rein zu gehen. Ich wollte Rouge erwischen, wenn sie flüchtet, sie war aber zu schnell weg.“ Mia sah Speedys Bogen, sie entriss ihm ihn gleich. „Wow, cool! Hast du den von Red X bekommen?“ „Gib den wieder her! Ja, und jetzt ist es meiner!“ Mia griff den Bogen mit beiden Händen und zerbrach ihn in der Mitte, Speedy schrie sie an: „WAS MACHST DU DA?!“ „Beruhig dich! Woow, das ist echt so was von Red X’s Stil!“ Sie hatte beide Hälften in den Händen, die Sehne des Bogens verband die beiden Stücke noch, und jede der Hälften hatte an der Bruchstelle eine spitze, transparent-rote Klinge, Mia zog die Sehne straff. „Hör auf! Mach‘s nicht noch mehr kaputt!“ Mia wich Speedy aus, er wollte ihr den Bogen wegnehmen. „Siehst du’s denn nicht? Da ist nichts kaputt. Du kannst den Bogen so zerteilen, und gleich als zwei Dolche nutzen! Und die Sehne hält die Teile zusammen, und ich glaub, so stabil wie die ist, kannst du damit sicher auch was anrichten!“ Sie drückte ihm den geteilten Bogen in die Hände, Speedy sah sich das ganze erstaunt an. „Na, wie wär’s, wir schlafen in eurem Tower, und morgen suchen wir euren Anführer?“ „Wie sollen wir ihn denn finden?“ „Gute Frage. Wie wär’s, alles nach ihm abzusuchen? Mehr bleibt euch doch nicht übrig. Und wenn er allein unterwegs ist, würd ich vielleicht nach Einbrüchen überprüfen, in der Umgebung. Irgendwo wird er schließlich übernachten wollen.“ „Du meinst, er bricht dafür ein?“ „Naja, ich kann mir nicht vorstellen dass er n Berg Geld mitgenommen hat. Also ja.“ ******** Es war Nacht, Robin saß im Gefängnis in einer Zelle auf einem der harten Betten, er trug orangene Gefängniskleidung, nur seine Maske hatte er noch, er sah zu dem vergitterten Fenster, durch das Mondlicht hinein schien. Es war völlig still, nur vor den Zellen hörte man ab und zu Geräusche von Wärter. Robin sah den Gang entlang, der Wärter war nicht zu sehen, also stand er auf. Er griff das Gitter vom Fenster und zog sich hoch, er sah sich das Gitter näher an. Er landete wieder und sich gleich nochmal nach dem Wächter um. Robin kniete sich hin, er drehte an einer Niete an seinem rechten Stiefel, da ging am Hacken eine kleine Klappe auf. Robin nahm den darin versteckten Schraubenzieher in die Hand, wieder zog er sich hoch und fummelte an dem Fenstergitter. „Ich weiß nicht, was er von dir will… oder was er dir tut… aber ich werde dich da rausholen…“, murmelte er, er landete wieder. Nach erneutem prüfenden Blick in Richtung des Wächters steckte Robin den Schraubenzieher wieder in sein Versteck, griff das Gitter und hob es aus dem Fenster. Schnell war er raus geklettert, er war erst ein paar Schritte entfernt, als der Alarm losging. Robin lief in das Wächterhäuschen am Ausgang des Gefängnisses, er hatte Glück, es war gerade niemand da. Nach wenigen Sekunden kam er in Wachmanns-Uniform raus, immer noch mit seiner Maske. Nachdem die Suche nach dem entflohenen erfolglos beendet wurde, verließ Robin das Gefängnisgelände. Draußen zog er unter dem Hemd die zerknüllte Gefängniskleidung vor und warf sie in den nächstbesten Graben. „Jetzt müsste ich nur noch wissen, wo ich lang muss“, seufzte er, und ging die Straße entlang. ******** Der Morgen begann, die Titans frühstückten. „Wollt ihr euch nicht mal ne gesündere Essensweise zulegen?“, fragte Mia. „Wozu? Es ist noch keiner von uns hierdurch irgendwie krank geworden.“, erwiderte Terra. „Hey, Leute. Ich glaub, ich hab hier was. Ist allerdings sehr weit weg.“ „Was denn, Cy?“ „Ein Einbrecher, er ist in ein riesiger Grundstück und das zugehörige Haus eingebrochen, aber statt zu flüchten hat er sich in ein Zimmer gelegt und geschlafen. Die Beschreibung könnte passen, meint ihr das kann er sein?“ Terra sah auf die Nachricht. „Aber wie soll er denn so schnell so weit gekommen sein?“ „Weiß ich auch nicht. Aber hier steht auch was zu dem erstaunlich auffälligen, weil bunten, Outfits des Einbrechers, und dass er eine Maske über den Augen trug. Das klingt doch sehr nach Robin, oder nicht?“ „Lass mich raten. Jener ‘Einbrecher ist bestimmt auch in der Nacht dann aus dem Gefängnis ausgebrochen?“ Cyborg sah Mia verwundert an. „Woher weißt du das? Ja, ist er, aber wurde danach auf der Straße wieder eingefangen, jetzt ist er unter Dauerbewachung und man hat ihm seine Maske abgenommen.“ „Das war nur ne Vermutung. Weil’s eben das wäre, was Robin tun würde.“ „Na dann los, ich flieg uns hin. Und dann klären wir, wieso er einfach weg ist.“ ******** Starfire wurde, natürlich wieder betäubt und festgeschnallt, wach, Hugh stand über sie gebeugt, er hatte ihren Kittel aufgeknöpft und hörte mit einem Stethoskop ihren Brustkörper ab, sofort versuchte sie, sich aufzurichten, wodurch er zurück trat. „Sehr schön, du bist wach. Möchtest du mir nicht noch ein wenig über deinen Körper erzählen? Über das, was dich von uns Erdlingen unterscheidet?“ Starfire hatte noch im Hinterkopf, dass er mehr oder weniger indirekt angedeutet hatte, dass er sie auch aufschneiden könnte um zu forschen, also erwiderte sie zitternd und mit ebenso schwankender Stimme: „K-können Sie bitte… m-mich… wieder a-anziehen?“ „Oh, natürlich. Entschuldigung.“ Er beugte sich also wieder über sie, und knöpfte den Mantel zu. Starfire war das zwar absolut unangenehm, aber sie zwang sich, nicht zu weinen und es zu ertragen. Als er wieder zurück trat murmelte er: „Du hast einen wirklich schönen Körper, Starfire…“ Starfire stiegen Tränen in die Augen, dann erklärte sie: „W-was mich anders macht… i-ich… ich kann deutlich stärker sein als j-jeder Erdling… K-Kälte und Hitze spüre ich kaum, beziehungsweise nicht so schnell…“ Sie hörte auf, zu erklären, sie wollte nicht noch mehr erzählen. „Interessant, das muss ich testen.“ Er strich ihr wieder durchs Gesicht. „Hör doch auf, solche Angst zu haben. Ich tue dir doch nichts.“ Starfire schloss die Augen und drehte ihren Kopf von ihm weg, Hugh ging aus dem Raum und machte das Licht aus. ******** Robin saß wieder auf dem harten Bett in seiner Zelle, er trug keine Maske mehr, lehnte an der Wand und hatte die Augen zu. Vor seiner Zelle saß ein Polizist, er sollte wohl auf ihn aufpassen. Es kam jemand in den Gang, Robin hörte Schritte, und dann eine Stimme. „Hey, du kannst jetzt gehen. Ich bin deine Ablösung.“ Robin erkannte die Stimme, es war Terra, was er mit geschlossenen Augen nicht sah, war, dass sie wie eine Polizistin gekleidet war. „Ich hab dich hier noch nie gesehen, bist du neu?“ „Kann man so sagen. Aber die Zelle anstarren und den verrückten da im Auge behalten krieg ich trotzdem hin.“ Wieder waren Schritte zu hören, nach einem Moment ging eine Tür. „Robin? Wie wär’s, wenn du mal die Augen aufmachst, und mir erklärst, was du hier verloren hast?“ „Dieser Typ… er hat Star.“, antwortete Robin, ohne die Augen zu öffnen. „Wie gut, dass ich schon mit deiner Sturheit gerechnet hab.“ Terra bog die Gitterstäbe auf und drückte ihm etwas in die Hand. „Bitte sehr, eine verspiegelte Sonnenbrille. Deine Maske weiß ich nicht, wo die ist.“ Robin setzte sich die Brille auf und sah zu Terra. „Danke.“ „Keine Ursache, wir haben uns Sorgen gemacht wo du steckt. Komm mit raus, und erklär uns, welchen Typ du meinst, und wieso er Star hat.“ Terra öffnete einen Tunnel, der sich hinter den beiden wieder schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)