Harvest Moon - The Distance Between Us von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 45: Gefangen -------------------- Kapitel 45 Gefangen     Angst. Bisher hatte Chelsea geglaubt zu wissen, was dieses Gefühl ist und was es bedeutet, wenn man es empfindet. Doch, wenn man diesem Gefühl in einer Situation ausgesetzt ist, in der man sich nicht in der Lage sieht, sich daraus jemals wieder zu befreien, dann weiß man, was Angst eigentlich ist. Wenn in den Medien über Entführungen berichtet wurden war, hatte Chelsea Mitleid mit den Opfern gehabt und gehofft, es niemals selber erleben zu müssen. Denn dieses Gefühl der Machtlosigkeit, was neben der Angst einhergeht, machte das Ganze noch hoffnungsloser.   Wie lange sich Chelsea schon in dem dunklen Raum befand, wusste sie nicht. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, und hoffte einzig darauf, unbeschadet aus dieser Lage wieder herauszukommen. Zumindest so gut wie unbeschadet. Denny würde gewiss nicht sanft mit ihr verfahren, davon war sie felsenfest überzeugt. Dass er sie gefesselt hat, sprach schon für seinen bösen Charakter. Ihre Handgelenke taten entsetzlich weh. Langsam glaubte sie, dass Gefühl in ihren Händen zu verlieren. Es wurde auch nicht besser, da sie auf einem Bett gefesselt lag. Ihre Hände waren am Bettgestell am Kopfende festgebunden. Außerdem trug sie nur noch ihre Unterwäsche und ihr weißes Unterhemd. Warum Denny sie nicht gleich komplett entkleidet hatte, wusste sie nicht. Chelsea vermutete, dass es zu seinem perversen Spiel gehörte, und das ganze somit noch aufregender gestaltete.   Des Weiteren zitterte sie am gesamten Körper. Egal, wo sie sich momentan befand, der Raum wurde definitiv nicht geheizt. Zudem hatte Denny sie vorübergehend alleine gelassen, um sich über die anderen Spielfiguren zu amüsieren. Dies waren seine letzten Worte gewesen, kurz bevor er gegangen war. Für Chelsea war die Tortur eine Qual. Garantiert meinte er mit den Spielfiguren Vaughn und ihren Vater, wen auch sonst. Inzwischen war ihnen sicher aufgefallen, dass sie sich nicht mehr auf dem Hof bei ihrem zu Hause aufhielt.   Je länger Chelsea über die bisherige Entwicklung nachdachte, desto wütender wurde sie. Sie hatte es in keiner Weise vorausgesehen, geschweige denn geahnt, dass so etwas passieren würde. Es machte überhaupt keinen Sinn. Wie krank, bzw. gestört musste Denny sein, das er zu so einer Tat in der Lage war? Auch wenn Chelsea am Anfang, sich nicht sicher gewesen war, was sie von Denny halten sollte, hätte sie ihm diese Entführung bestimmt nicht zugetraut. Eigentlich niemanden, den sie kannte oder mit dem sie indirekt zu tun hatte. Das zeigte mal wieder, wie wenig man seine Mitmenschen überhaupt kannte oder glaubte sie wirklich zu kennen.   Verzweifelt versuchte Chelsea sich aus ihren Fesseln zu befreien. Dadurch, dass ihre Beine nicht gefesselt waren, konnte sie sich zumindest aufrichten und auf ihre Knie hocken. Leider, konnte sie im Dunkeln nicht all zu viel erkennen. Zwar schien der Mond, doch hauptsächlich wurde er von Wolken bedeckt. Von Zeit zu Zeit sogar vollständig, sodass Chelsea für einige Minuten komplett im Dunkeln lag. So groß ihre Angst von Minute zu Minute wurde, desto größer wurde auch ihr Zorn auf Denny, der sich einen Spaß daraus dachte, andere Leute zu quälen. Hatte er das schon häufiger getan, fragte sich Chelsea in diesem Moment und versuchte mit ihren Zähnen das Seil an ihren Händen zu durchbeißen…   +++++   Denny liebte es, wenn seine Vorhaben nach Plan verliefen. Für seine überlegene Intelligenz, die er glaubte zu besitzen, und seinem übergroßen Ego waren es Bestätigungen, der besonderen Art. Bis vor kurzem hätte er niemals damit gerechnet jemanden zu entführen, aber diese Chelsea und ihr Volltrottel von einem Freund hatten es quasi darauf angelegt. Hätte Vaughn seine Chance im Wald mit Chelsea nicht vereitelt, könnten jetzt alle zufrieden leben. Er hätte sich weiterhin als harmloser, freundlicher Schüler ausgegeben und sich mit zahlreichen jungen Mädchen vergnügt. Bisher hatte er es immer geschafft Mädchen oder Frauen rumzukriegen, sie zu verführen, obwohl sie teilweise auch in festen Händen waren. Manchmal hatte es mehr Überredungskunst bedurft, wenn sich einige von ihnen anfangs geweigert hatten, aber am Ende war er immer der Sieger gewesen und hatte bekommen, was er wollte. Es wäre auch noch schöner gewesen, wenn eine Frau der Meinung war, dass sie sich ihm so einfach entziehen und verwehren konnte.   Wie lange er Chelsea noch zappeln lassen würde, wusste er nicht. Auf seinem spontanen Abstecher zurück in die Stadt hatte er Vaughn in einem vorbeifahrenden Auto entdeckt und sich köstlich über das angespannte Gesicht dieses Idioten amüsiert. Jetzt saß er in einer Kneipe, trank sein zweites Glas Bier und grinste diabolisch. Wohl wahr, niemand konnte es mit ihm aufnehmen. Sollte dieser Vaughn weiter nach seiner kleinen Freundin suchen, finden würde er sie garantiert nicht. Und was ihn betraf, er würde auch in Zukunft der unangefochtene Sieger bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)