Harvest Moon - The Distance Between Us von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 24: Abbitte ------------------- Kapitel 24 Abbitte „Wie kannst du es wagen, du widerwärtiges Insekt!“ Wütend, wollte Julia auf Denny losstürmen und ihm gehörig eine verpassen, sodass ihm Hören und Sehen vergehen würde. Allerdings, hatte Denny in diesem Augenblick mehr Glück auf seiner gehabt, als es ihm normalerweise zustehen würde. „Was ist denn hier los? Julia, würden Sie mir mal erklären, was dieser Aufstand hier soll?“ Herr Schwarz, der Klassenlehrer von Julia und den anderen Mädchen, trat auf die Gruppe zu und verlangte autoritär nach Auskunft. „Ja, Julia.“, sprach Denny in die anhaltende Stille, wobei Julia ihn ununterbrochen eiskalt im Visier hatte. „Was habe ich dir denn getan? Die letzten Wochen hatte ich eine schwere Krankheit auszukurieren und kaum bin ich wieder hier, stürmst du auf mich zu wie eine Furie. Sag, wie hätte ich dir etwas antun können, wenn ich doch gar nicht in der Schule gewesen bin?“ Selbstsicher, stand Denny vor den Mädchen und genoss diesen Moment, in dem er als Sieger hervorgehen würde. Die letzten Wochen, hatte er sich nur nicht in der Schule blicken lassen, weil er glaubte, dass Chelsea ihn verraten hätte, nach jenem Ereignis im Wald. Aber, da er keinen Brief oder dergleichen erhalten hatte, konnte er davon ausgehen, dass Chelsea niemandem etwas erzählt hatte, weswegen er wieder zur Schule gehen konnte. Natürlich, war ihm bewusst, dass Chelseas Freundinnen Bescheid wissen mussten, mehr jedoch nicht. Außerdem, war er auf Rache aus. Er wollte Chelsea eine Lektion erteilen, indem er seine begonnene Aktion zu Ende bringen würde und auch diesem Unbekannten würde er es noch zeigen, der ihn von seinem Vorhaben abgehalten hatte. Mit zusammengeballten Fäusten, sah Julia in Dennys arroganten Augen und wünschte, dass sie ihn verprügeln könnte. Lana ging es nicht anders, auch sie hätte ihm nur zu gerne eine Abreibung verpasst. Allerdings, war diese nicht möglich, solange deren Klassenlehrer neben ihnen stand und weitere Taten verhinderte. „Ich weiß nicht, was mit Ihnen los ist. Der Unterricht fängt jeden Moment an. Bitte, begebt euch in eure jeweiligen Klassen. Euch Mädchen ist doch noch bewusst, dass ein weiteres Schreiben an eure Eltern zu erfolgen hat, wenn ihr erneut auffällig werdet.“ Nur all zu gut, war es den Mädchen bewusst. Resigniert, nickten sie und nahmen Chelsea sicher in ihre Mitte, wobei sie Denny nicht aus den Augen ließen, der in die entgegengesetzte Richtung musste. Wortlos, schloss sich Nathalie ihren Freundinnen an. Nach wie vor, hielt sie sich ihre schmerzende Wange und versuchte zu begreifen, was sie soeben miterlebt hatte. +++++ Für jeden der vier Mädchen wurde es ein endlos langer Schultag. Keine von ihnen verließ in den Pausen das Klassenzimmer, es sei denn, sie mussten zur Toilette, und auch dann, gingen sie immer gemeinsam. Sogar Nathalie weilte auf ihrem Platz, ohne ein einziges Mal die Jungs in den höheren Klassen aufzusuchen. Aus dem Fenster, konnten die Mädchen beobachten, wie sich Denny unter seinen Klassenkameraden beliebt machte, und gerade die Schülerinnen, lechzten nach seiner Aufmerksamkeit. Nach acht qualvollen Schulstunden, ertönte die Schulglocke, die die Schüler von ihrem Leiden erlöste. Es regnete noch immer, als Chelsea, Julia und Lana das Gebäude verließen und sich gemeinsam auf dem Weg zu Mirabelles Tierpension machten. Auf dem Weg zum Schultor, lief ihnen Denny nicht über dem Weg, was Chelsea sehr gelegen kam, denn gerade in ihr, saß der Schock sehr tief, ihren Peiniger so unmittelbar gegenüber gestanden zu haben. Die letzten Stunden hatte sie sich extrem beherrschen müssen, um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren, weil ihr sämtliche Bilder an das schreckliche Ereignis wieder in den Sinn kamen. Eigentlich, dachte sie, würde sie nicht all zu geschockt darauf reagieren, falls ihr Denny wieder begegnen würde. Das, dem nicht so war, machte ihr nun gewaltig zu schaffen. Sie war heilfroh und einigermaßen erleichtert, dass ihre Freundinnen bei ihr waren und sie es nicht alleine mit Denny zu tun gehabt hatte. Dennoch, war die Angst und Panik erneut in ihr hochgekommen, wie an jenem Tag. Bleich und mit zitternden Knien erreichten Chelsea und die Mädchen Julias zu Hause. An der Eingangstür fiel ihnen auf, dass ihnen Nathalie heimlich gefolgt war. „Was willst du denn noch?“, fauchte Julia sie zugleich an, nachdem sie sie bemerkt hatte. „Findest du nicht, dass du schon genug Schaden angerichtet hast?“ Verlegen, aber auch trotzig erwiderte Nathalie Julias durchbohrenden Blick. „Ich würde gerne mit euch reden.“, gab Nathalie, zwar etwas leise, aber dennoch hörbar zu. Julia, Lana und Chelsea waren überrascht, nickten aber einstimmig, woraufhin ihnen Nathalie erleichtert folgte. Zu viert begaben sich die Mädchen schnurstracks in Julias Zimmer. Julia besorgte jedem ihrer Freundinnen ein Handtuch und setzte Wasser für Tee auf. Sobald der Tee fertig war, saßen die Mädchen schweigend zusammen und wärmten ihre Hände an ihren Tassen. Für Chelsea kam diese Wärme heilend und erlösend vor. Nach wenigen Minuten kehrte wieder Farbe in ihr Gesicht zurück, was die anderen zufrieden bemerkten. „Also, “, fing Nathalie zögerlich an, „es ist also wahr, was…was ihr mir erzählt habt?“ Julia und Lana nickten und warfen Chelsea einen kurzen Blick zu. Die Brünette sah gen Boden und nahm einen Schluck von dem wärmenden Tee. „Ja.“, antwortete sie schließlich, wobei sie langsam ihre Augen auf Nathalie richtete, die ihr gegenüber saß. „Wir waren den Freitag verabredet gewesen, das weißt du ja und dann…hatte er gegen Ende versucht…nun ja…er ist ziemlich aufdringlich geworden.“ „Darf ich fragen, wie du…wie du ihm entkommen bist?“ „Vaughn. Vaughn tauchte plötzlich auf und hatte ihn von mir gezogen.“ „Gott sei Dank. Dadurch konnte er Schlimmeres verhindern.“, sagte Lana und musste in diesem Moment niesen. „Warte Lana. Am Besten ziehst du trockene Sachen von mir an. Von uns allen, bist du am Meisten nass geworden.“ „Danke, Julia.“ Erst, nachdem sich Lana umgezogen hatte (die Kleider von Julia waren ihr natürlich zu groß), sprach Nathalie weiter. „Das tut mir Leid. Ich wusste davon nichts. Ich hatte Denny ganz anders eingeschätzt.“ „Das hatte jede von uns.“, stimmte Julia ihr zu und konnte sich einen bitteren Gesichtszug nicht verkneifen. „Wenn wir das geahnt hätten, hätten wir Chelsea niemals zu dieser Verabredung überredet, aber wer vermutet auch sowas.“ „Es ist nicht eure Schuld.“, antwortete Chelsea darauf und hatte wieder ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen. „Immerhin, war ich auch damit einverstanden gewesen. Solch eine böse Tat wäre mir auch niemals in den Sinn gekommen.“ „Trotzdem, tut es mir Leid.“ Nathalies Augen füllten sich mit Tränen, dennoch blickte sie ihre Freundinnen, vor allem Chelsea, weiterhin an. „Hätte ich das vorher gewusst, dann…dann…dann hätte ich doch niemals, wirklich nie im Leben mit ihm…mit ihm…geschlafen.“ Unaufhaltsam, liefen Nathalies Tränen ihr übers Gesicht. Sie machte keine Anstalten, diese wegzuwischen, geschweige denn zu trocknen. Julia und die anderen schauten die pinkhaarige entsetzt an. „Wie…? Wann hast du…?“, wollte Julia wissen, wobei sie zu verwirrt und geschockt war, um ihre Frage richtig zu formulieren. Doch, Nathalie hatte sie verstanden. „Gestern.“, antwortete Nathalie schluchzend. „Gestern, bin ich ihm zufällig im Park begegnet. Bei dieser Gelegenheit wollte ich natürlich wissen, warum er solange nicht in der Schule gewesen ist. Er erzählte, dass er krank gewesen war. Es hätte länger gedauert, sich von dieser Krankheit zu erholen. Und, nun ja…wir redeten eine ganze Weile. Ich muss zugeben, dass ich mich nicht unschuldig benommen habe. Ich wollte ihn verführen, weil ich mich so allein gefühlt habe. Außerdem, erwähnte Denny erstmal Chelsea mit keinem Wort. Wir…wir gingen zu ihm nach Hause und…ja, den Rest könnt ihr euch denken. Als, ich wieder gehen wollte, fragte ich ihn, wie seine Verabredung mit Chelsea gelaufen wäre. Da, hatte er nur gegrinst und gemeint, dass sich die Kleine, also Chelsea, an ihm rangeschmissen hätte, was er dir von vornherein nicht zugetraut hätte.“ Wieder, füllten sich Nathalies Augen mit Tränen, allerdings schluchzte sie nicht mehr ganz so heftig, wie zu Beginn. Chelsea, Julia und Lana erwiderten erstmal gar nichts darauf. Sie kannten Nathalie, und hatten bereits vermutet, dass sie sich hemmungslos ans andere Geschlecht heran macht. Demnach, war ihnen klar, dass sie keine Jungfrau mehr sein konnte, aber sie hatten es auch nie als schlimm empfunden, immerhin, kannten sie sich schon seit Jahren, und Nathalie war ihnen, trotz ihres frivolen Verhaltens, eine gute und treue Freundin gewesen. Auch jetzt, konnten die Mädchen ihr nicht böse sein. Nathalie war Denny, genauso wie Chelsea, in die Falle gegangen. Er spielte mit Frauen, wie es ihm gefiel. Jeder, wäre auf ihn hereingefallen, nicht nur sie. Chelsea, stand als erste von ihnen auf und legte Nathalie beruhigend eine Hand auf ihre Schulter. Daraufhin, hob Nathalie ihren Blick und sah Chelsea verwundert an. „Es ist nicht deine Schuld, Nathi. Wir sind ihm alle auf den Leim gegangen, weswegen keine von uns, dir einen Vorwurf macht.“ „Genau.“, stimmte zugleich Lana zu und fiel ihrer Freundin um den Hals. „Wir sind bloß froh, dass wir wieder miteinander reden und uns gemeinsam gegen Denny wehren können, wenn er wieder zu weit gehen würde.“ Das war das Stichwort, woraufhin jedes der Mädchen Nathalie stürmisch umarmte. Diese, war davon so gerührt und unendlich erleichtert, dass sie erst recht weitere Tränen vergießen musste, diesmal allerdings aus Freude. Es dauerte auch nicht lange, dass jedes der Mädchen ihren Gefühlen freien Lauf ließ. Die letzten Wochen waren ziemlich belastend für jede gewesen, weswegen sie nur all zu froh waren, dass es jetzt vorüber war und der Streit zwischen ihnen beigelegt wurde. „Es tut mir wirklich Leid, Nathalie, was bei mir zu Hause geschehen war. An dem Tag, war ich keine gute Freundin gewesen, aber ich hatte danach versucht, meinen Vater wieder umzustimmen, was mir leider nicht gelungen ist. Du hast meinen Vater erlebt, er kann schon ziemlich stur sein.“ „Lass uns das vergessen, Chelsea.“, erwiderte Nathalie darauf und nahm ihre Freundin erneut kurz in den Arm. „Im Grunde genommen, wusste ich die ganze Zeit über, dass du dich für mich eingesetzt hast, als ich bei dir auf dem Hof war. Aber, du kennst mich. Wenn ich mich in etwas verrannt habe, fällt es mir schwer, davon wieder loszukommen. Du hast es wahrlich nicht einfach auf dem Hof und ich muss zugeben, dass ich diese Zeit mit dir sehr genossen habe. Ich war bloß zu Stolz, das von vornherein zuzugeben.“ „So, kennen wir dich, Nathi.“, mischte sich Julia ein und zwinkerte ihr zu. „Aber, dafür lieben wir dich um zu sehr, wenn du einsiehst einen Fehler gemacht zu haben.“ „Danke, Julia. Ich werde mich bemühen, mich zu bessern. Ganz ehrlich.“ „Soviel musst du dich gar nicht verändern.“, sagte Lana und lächelte ihre Freundin an. „Wir mögen dich so, wie du bist. Du bist eben einmalig und eben einzigartig. Wir wollen dich gar nicht anders haben.“ „Auch wenn wir uns so oft streiten?“, hakte Nathalie nach, wobei sie ebenfalls ein Lachen nicht unterdrücken konnte. „Das macht uns eben aus.“, antwortete Julia und brachte Nathalies Haare durcheinander. „Wer sollte es sonst mit dir aushalten können, wenn nicht wir es wären?“ Die Mädchen lachten und alberten den gesamten Nachmittag miteinander. Jede von ihnen war heilfroh, dass der Streit zwischen ihnen vergessen war, und sie wieder zusammen rumhängen würden. Außerdem, überredeten die Mädchen, dass Nathalie auch in den Selbstverteidigungskurs eintreten sollte, damit sie noch öfter zusammen sein konnten. „Das werde ich tun.“, antwortete Nathalie und nickte zustimmend in die Runde. „Aber, wisst ihr, ich würde nur zu gerne wissen, wie es Sabrina geht. Es ist bereits eine Weile her, dass wir sie zuletzt gesehen haben.“ „Das stimmt.“, sagte Chelsea und blickte traurig aus dem Fenster. „Es sind ja bald Ferien, vielleicht haben wir dann eine Chance sie wieder zu sehen.“ „Wir sollten es auf jeden Fall versuchen.“, sprach Julia und legte sich erschöpft auf den Rücken. „Wisst ihr, ich hätte es nie gedacht, dass wir mal voneinander getrennt werden. Teilweise, kennen wir uns von klein auf. Haben alles gemeinsam erlebt und nun, scheint irgendwie alles anders geworden zu sein.“ „Nicht alles, Julia.“, erwiderte Lana und sah ihre Freundinnen freudestrahlend an. „Wir haben immer noch uns, und auch Sabrina gehört noch dazu. Egal was noch passieren wird, wohin unser Weg auch gehen wird, wir werden immer füreinander da sein. Wir haben doch, gerade heute wieder gemerkt, dass uns nichts so einfach trennen kann, was auch immer passieren wird.“ „Das hast du schön gesagt, Lana.“ Das stimmte. Die Freundinnen hatten in diesem Moment denselben Gedanken und schwuren sich insgeheim, immer für den jeweils anderen da zu sein, egal was auch in Zukunft noch geschehen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)