Die 7 heiligen Spirits von Ithildin (Pairing Bulma und Vegeta) ================================================================================ Kapitel 2: ELIAN ---------------- ....etwa vier Jahre später.... „Tenat...nun mach schon es wird gleich dunkel, wir werden heute noch ein heftiges Hitzegewitter bekommen!“ Meine Stimme klingt drängend und legt sich bitter in die langsam aufkeimende Dunkelheit hinein. „Junge Herrin....warum bist du so ungeduldig?“ Entgegnet mir Tenat sanft lächelnd, als sie zur Türe herein kommt. Der große Korb voller Äpfel ist gut gefüllt und duftet verführerisch, sie hat ihn aus unserem Obstgarten. Die Alte sieht mich tadelnd an. „Elian....so wirst du niemals die allerheiligsten Geheimnisse ergründen, vergiss nicht, was ich dich die letzten vier Jahre gelehrt habe....was ist die oberste Tugend?“ "GEDULD....!“ Antworte ich der alten Frau, die gleichzeitig meine Lehrerin und Vertraute ist, leise seufzend und nicht sehr überzeugt. Sie hebt argwöhnisch eine Augenbraue. „Ja das ist sie in der Tat und du wirst noch viel davon brauchen um endlich Erwachsen zu werden!“ Ihre Stimme klingt sehr nach einer Feststellung. Doch plötzlich lächelt sie nachsichtig, bevor sie weiterspricht. „Komm her liebes Kind...du musst einer alten Frau verzeihen. Ich will doch nur das Beste für dich.“ Ich sehe die alte Tenat bittend an. „Warum muss ich hier sein? In dieser toten Gräberstätte? Hier gibt es doch längst nicht s mehr...die alten Götter sind..tot und längst begraben! Sie sind fort und werden nicht wieder kommen!“ Meine eigene Stimme klingt klein und verzweifelt. Tenat lächelt abermals, dann legt sie ihre Arme um mich, ich spüre wie ihre alten zittrigen Hände beruhigend und zugleich gedankenverloren durch mein helles langes blau schimmerndes Haar gleiten, eine zärtliche Geste, die mich an meine Anfangszeit erinnert in der ich sehr viel Heimweh hatte und ständig weinen musste. „Hör mal Elian...es gibt einen Grund wieso du hier bist. DU bist nicht wie ich. DU bist etwas besonderes. DU bist die Herrin von Angar und eines schönen Tages wirst du das Geheimnis der Gräber ergründen, das ist dein Schicksal! Ich spüre es.“ Ich sehe die alte Frau zweifelnd an. Bisher ist mein Leben nicht sehr glanzvoll verlaufen, wieso sollte sich daran je etwas ändern? Die einzigen lebenden Wesen um mich herum sind die Zehn vergessenen Priesterinnen und die mit mir insgesamt fünf jungen Novizinnen, die ihr Gelübde noch nicht oder nur zum Teil abgelegt haben. Mehr ist vom alten Glauben an die mächtigen Götter unserer Ahnen nicht mehr übrig geblieben. Halt einen hab ich vergessen....Annetan...natürlich! Annetan ist mein Beschützer, der alte Eunuch passt auf mich auf. Er ist dafür zuständig, dass mir kein Leid geschieht. Kein Mann darf die Gemächer der Hohen Priesterin betreten, ja es gar wagen sie zu berühren. Ich bin die jungfräuliche Priesterin von Angar. Ausnamslos jeder Mann der es dennoch wagen sollte die Gesetze zu missachten, wäre unweigerlich dem Tode geweiht. So ist es Brauch in der Welt in der ich lebe. Richtige Männer habe ich noch nie gesehen, ich gehöre wenn nur dem einen, dem mächtigsten aller Götter, dem Gott der Dunkelheit....Oouzaru dem Affengott und nur ihm! Seine überdimensionale Statue steht halb verfallen im Innenhof unserer Mauern. Ich hab ihn mir schon so oft angesehen, meist mit einem unbehaglichen Schaudern. Wenn ich mir vorstelle, dass ER der einzige ist, der mich berühren dürfte, dem ich ohne zu zögern gehorchen müsste was immer er fordert....erzeugt das tief in meinem Innersten Angst. Eine Angst die ich mir nicht erklären kann und so hoffe ich, dass ER nicht mehr als eine alte Legende ist, doch ganz sicher bin ich mir längst nicht. So kenne ich nur Annetan meinen Wächter, meinen Beschützer, den ich liebe wie einen Vater. Glücklicherweise musste er seiner Aufgabe jeden Mann zu töten der mir zu nahe kommt, bisher noch nie Folge leisten. ..Zehn Tage später.... „….du musst dich beeilen Elian? Das Ritual beginnt wenn der Mond voll am Himmel steht und das ist in genau zwei Stunden!“ Ich sehe Yala wie in Trance entgegen, weiß nicht was sie mir gegeben haben....mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass ich die letzten vier Tage wie von mir verlangt gehorsam gefastet habe, um meinen Geist, meinen inneren Spirit zu reinigen. Dann kam Tenat mit diesem schrecklichen Gebräu von dem ich mich beinahe sofort übergeben musste kaum, dass ich es zu mir genommen hatte. Das was davon drin geblieben ist, verursacht diese üblen Wahnvorstellungen. Yala meine persönliche Leibdienerin hat mich gebadet, bis meine Haut rosig und so hell wie Schnee in der Nacht glänzt, ein höchst seltener Anblick in der Wüste, denn da befinden wir uns alle ohne Zweifel. In einer Wüste...groß und unüberwindlich....irgendwo tief im Herzen von Tsufurion meiner Heimat. Fliehen ist zwecklos, man würde verdursten noch ehe man die Hälfte durchquert hätte. Meine helle Haut hat die Wüstensonne noch nicht viel gesehen....meist lässt mich Tenat nur abends hinaus. Sie sagen ich bin die erste wiedergeborene Herrin die nicht zu ihrem eigenen Volk gehört. Ich bin eine Fremde, meine blasse weiße Haut ist daher etwas außergewöhnliches. Yala hilft mir zurück in das weite fließende dunkelrote Priesterinnengewand, das meinen Körper wie ein zärtlicher Liebhaber umschmeichelt. Darunter bin ich wie üblich vollkommen nackt. Das ist Tradition, es gehört seit Jahrhunderten zum Ritus, unter Frauen stört das nicht weiter...zudem soll es die Reinheit des Geistes und der Seele betonen. Daher darf mich kein Mann berühren, ich wäre sonst nicht mehr jungfräulich rein und das wäre somit vermutlich mein Todesurteil. Bisher ist es jedoch noch niemals zuvor vorgekommen, denn meine Vorgängerinnen sahen alle Männer als Sklaven an, die man nur mit Verachtung straft. Oft genug hat mir Tenat erzählt was mit Abtrünnigen passiert, die es wagen sich zu widersetzen. Sie dienen als Opfer für die Herren der Dunkelheit, die Geister von Saiyangar und werden auf nimmer wieder sehen ins Labyrinth geschickt, das tiefe dunkle riesige Labyrinh das sich weit unter uns ersteckt und nur die hohe Priesterin allein in vollem Ausmaß kennt. Ich hatte lange genug Zeit es zu erkunden. Tenat hat so oft davon gesprochen, dass ich es ihr beinahe glaube, außer mir kommt niemand dort je wieder lebend heraus. Heute Nacht ist das Geben der Opfergaben meine Aufgabe. Ich werde geweiht und zum ersten Mal entscheide ich daher über das Schicksal von anderen Lebewesen. Es ist heiß und stickig in der großen Halle ….ich habe Probleme einen klaren Kopf zu behalten. Die Droge wirkt noch stark nach. Dort steht der Thron der alten Götter....niemand darf ihn betreten oder gar darauf sitzen. Alles ist so alt....so uralt und wirkt wie aus einer anderen Zeit. Fremde Riten....längst vergessene Bräuche, doch hier lebt alles fort...wie in einem winzigen geschlossenen Kosmos für sich. Annetan der an der Türe gewissenhaft Wache hält brummt leise als er mich sieht. „Kleine Herrin du bist viel zu früh...geh schon, sie kommen erst noch....geh!“ Ich schüttle energisch den Kopf. „Nein! Ich will sie sehen! Ich will sehen, was Tenat mit ihnen macht.“ Der alte Eunuch sieht mich traurig an. „Das ist ab heute deine Aufgabe Elian, du bist erwachsen, dein Platz ist hier, du bist ab jetzt die jungfräuliche Priesterin der Grabstätte! Es unterliegt nicht mehr Tenat s Verantwortung!“ „Du wirkst darüber nicht gerade sehr erfreut!“ Entgegne ich dem Eunuchen kühl. Annetans Blick liegt zweifelnd auf meinem Gesicht, dann seufzt er leise und sagt seltsam belegt. „Ach Elian...meine Liebe...kleine Prinzessin...die armen Teufel...was haben sie so schlimmes verbrochen, einen solchen Tod zu erleiden?“ Mein Blick wird kalt. „SIE...haben das schlimmste getan das es gibt, sie haben den Versuch gewagt das heiligste dieser Gräber zu stehlen...das verdient allemal den Tod!“ Antworte ich ihm trotzig. Dann kommen sie gefolgt von allen Priesterinnen herein, wir sind nicht länger allein, das Zeremoniell kann beginnen. Drei Wachen des alten Kaisers begleiten das häuflein Elend, das die Männer bieten, als sie vor den großen dunklen Altar treten. Ich richte mich hoch auf, die Schultern gestrafft, meine kühle unnahbare Schönheit dient mir dabei als Schutzschild. Das ist das erste mal, dass ich diese Männer zum Tode verurteilen werde. Ich sehe sie aufmerksam an. Sie sind entkräftet wirken völlig zerlumpt und strotzen nur so vor Ungeziefer. Das ist so ziemlich der größte Abschaum den es gibt, die haben den Tod wirklich verdient. „Wo habt ihr diese erbarmungswürdigen Gestalten her?“ Zische ich die Wächter an, die allesamt weiblich sind. „Herrin wir....wir haben sie ….“ Antwortet mir die Älteste der drei Frauen, deren langer schwarzer Zopf sich geschmeidig wie eine Schlange über ihre Schultern windet. „...ach ich will gar nicht wissen wo ihr sie her habt!“ Unterbreche ich sie unwirsch. Mir wird schlecht, irgendwie tun mir die armen Teufel doch leid. Mein Blick bleibt abermals an ihnen hängen, es sind vier. Unter ihren langen verfilzten Bärten und Haaren ist nur schwer zu erkennen wie alt sie sein mögen. Mein schlechtes Gewissen plagt mich, so versuche ich mich krampfhaft von ihnen ab zu lenken. „Bringt sie ins Labyrinth hinunter, ich will sie nie wieder sehen. Sollen sie dort unten doch verrotten. Kettet sie in der großen Kammer an, die Götter verlangen es!“ Mein Befehl klingt unmissverständlich durch die Dunkelheit, der sinne raubenden Hitze in der großen Halle. Ich kann nichts mehr für sie tun, ich habe getan was man von mir verlangt hat....ein Opfer zu bringen. Ein Opfer für die Götter der Dunkelheit tief unter uns im Labyrinth. Niemand außer mir weiß, dass ich beinahe alle Geheimnisse des Labyrinths kenne, das unter der Grabstätte verborgen liegt. Einst war es Versteck für vielerlei Dinge, heute versteckt es höchstens noch die Dunkelheit vorm Licht. Doch ich weiß auch, dass man von dort aus mühelos in alle Winkel von Angar vordringen kann. Nichts bleibt einem verborgen und ich bin die Hüterin dieses Geheimnisses. Was Tenat auch nicht weiß ist, die Tatsache, dass ich von Außen ins Labyrinth blicken kann, so zu sagen heimlich, wie durch einen Schlitz oder ein Guckloch. Das geht nicht überall, aber an manchen Stellen ist es möglich, von da aus kann ich prüfen ob sich heimlich ein Dieb einschleichen will, der den heiligsten der sieben Spirits erbeuten möchte. Bisher war es immer dunkel...aber heute Nacht habe ich dort etwas gesehen...etwas erschreckendes. Als ich nachsehen wollte ob Ariana meinem Befehl nachgekommen ist und die Gefangenen angekettet hat, wie ich es ihr befohlen habe, habe ich eines der Löcher geöffnet und mich dabei zu Tode erschrocken...dort unten war Licht. Ja....Licht wo eigentlich tiefste Dunkelheit sein müsste und ich habe dort jemanden gesehen...ohne Zweifel. Dieser JEMAND....war keiner der erbarmungswürdigen Gestalten in der Kammer. NEIN! ER...war dunkelhaarig, jung und stark, wirkte kräftig und gesund. Ich sah seine Muskelstränge schwach im Licht einer künstlichen Lichtquelle unter seiner leicht gebräunten Haut schimmern. Ein freier Mann ist im Labyrinth, ins aller Heiligste eingedrungen, dorthin wo außer der Hüterin niemand darf. Er ist zweifellos ein Krieger....oder ein DIEB! Was für ein Frevel, das wird ihm teuer zu stehen kommen, er wird es mit seinem Leben bezahlen. Die alten Götter werden ihn dafür bestrafen. DER DIEB IN DER DUNKELHEIT - ER MUSS STERBEN! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)