Vampire in Konoha: Kakashi von Bimbe ================================================================================ Kapitel 2: Iruka Umino (Kind) ----------------------------- 02. Kapitel: - Iruka Umino (Kind) - Aber eines Tages bekam der Hatake ungewollten Besuch. Es war ein regnerischer Tag – doch selbst das schreckte Kakashi nicht davon ab, sitzen zu bleiben. Ein kleiner Junge aus einem der umliegenden Dörfer hatte im Wald Beeren, Kräuter und Pilze gesucht und sich zu tief hineingewagt. Zuerst schreckte er zusammen, als er einen silberhaarigen jungen Mann vor dem abgehackten Baum sitzen sah, doch da dieser sich nicht regte, sprach er ihn an. „Wer… bist du?“, fragte der Junge mit den braunen Haaren zaghaft. „Kommst du aus einem der anderen Dörfer?“ Doch der Hatake antwortete nicht, sondern starrte weiterhin auf den Baumstumpf vor sich. „Warum sitzt du wie angewurzelt da?“ „Verschwinde…“, murmelte Kakashi mürrisch. „Ah, du kannst ja doch sprechen!“, kam es fröhlich vom Braunhaarigen. „Ich dachte schon, du wärst stumm und taub!“ „Lass mich in Ruhe!“, kam es nun schon in einem knurrenden Tonfall vom Hatake. „Na hör mal! Es regnet und du kannst hier doch nicht so lange im Matsch hocken, während der Regen weiter-“ Mit einem lautstarken „HAU AB!“, drehte sich der Silberhaarige zum Jüngeren um und funkelte ihn dabei mit seinem linken roten Auge an. Dass der Unbekannte ein feuerrotes Auge hatte, aus dem regelrecht Funken zu sprühen schienen, erschreckte den Jungen so sehr, dass er mit einem Aufschrei davonrannte: „GYAAA~H!“ Vor Schreck warf er seinen Korb mit den eingesammelten Sachen in hohem Bogen von sich. Von oben bis unten sacknass und dreckig – da beim Rennen seine Kapuze von der Regenjacke verrutscht und er durch Pfützen, Matsch und Gestrüpp gerannt war, ohne hinzugucken – kam er zu Hause an. Doch anstatt ihm zu glauben, dass er ein ’Monster mit rotglühenden Augen’ gesehen hatte, bekam er von seinem Vater nur den Auftrag, den Korb, den er ’beim Spielen im Schlamm’ verloren hatte, wiederzubringen. Seine Mutter wandt glücklicherweise ein, dass das bei dem Regen jedoch keinen Sinn hätte, weshalb die Sache bis nach dem Regen aufgeschoben wurde. Zwar hoffte der Junge, dass die Sache bis dahin vergessen wurde… aber das wurde sie leider nicht! - - - - - - - - - - - Eine ganze Woche lang hatte es wie aus Eimern geschüttet – aber dann hatte sich das Wetter wieder beruhigt. Die Sonne schien, als wäre nie etwas gewesen – und schon musste der Junge wieder in den Wald, um den Korb zu suchen. „Vielleicht… habe ich mir das ja auch nur eingebildet… Immerhin war durch den Regen die Sicht getrübt…“, redete er sich ein, um sich Mut zu machen. „Ja, genau! So muss es gewesen sein! Etwas anderes ist ja auch völlig unmöglich!“ Festen Schrittes versuchte er sich an den Weg zu erinnern, den er vor einigen Tagen eingeschlagen hatte – und es gelang ihm auch zu der Stelle zurückzufinden! Jedoch saß noch immer der silberhaarige junge Mann vor dem Baumstumpf. Unwillkürlich versteckte sich der Junge hinter einem der Bäume und beobachtete ihn von dort aus. Länger als ein paar Minuten hielt der Braunhaarige die Warterei jedoch nicht aus! Er kam langsam hinter dem Baum hervor und begann zu stammeln: „Ähm… ich… will nur… meinen Korb suchen… den ich beim letzten Mal verloren habe…“ Es kam jedoch keine Reaktion vom Sitzenden. Weder sagte er etwas, noch rührte er auch nur einen Muskel. Zwar gab es keine positive Reaktion – aber auch keine negative, weshalb der Junge sich nach seinem Korb umsah. Er hatte das Gefühl den Fremden bei irgendwas zu stören – wusste jedoch nicht was es sein könnte. Trotzdem unterließ er es lieber, etwas zu sagen oder sonst einen Ton von sich zu geben. Als er endlich seinen Korb gefunden hatte, stieß er jedoch einen kleinen Freudenschrei aus. Doch schnell hielt er sich die Hand vor den Mund und sah in die Richtung des jungen Mannes, ob dieser etwas tun oder sagen würde. Aber nichts kam von diesem. Das wurde dem Braunhaarigen nun erst recht unheimlich! Ganz langsam und vorsichtig näherte er sich dem Fremden von hinten. „Ähm… ich will ja nicht… stören… Aber… ist alles in Ordnung?“, traute er sich schließlich zu fragen, da er absolut kein Lebenszeichen von dem Silberhaarigen vernommen hatte. Kein Wort, kein sonstiger Laut oder irgendein anderes Geräusch! „L… Lebst du noch?“, fragte er leise nach, als er nah genug war, dass dieser ihn hören konnte. Weil noch immer keine Reaktion von dem jungen Mann kam, lugte er um ihn herum – und traute seinen Augen nicht! Im Schneidersitz, wie der Silberhaarige dasaß, war er eingeschlafen! Ganz leicht hob und sank sein Brustkorb, während seine Arme schlaff nach vorne hingen. Sein Kopf war nach vorne abgesackt und die Augen waren geschlossen. Der Junge war nun nicht mehr ängstlich, sondern vielmehr neugierig geworden. Er ging ein Stück um den Fremden herum und setzte sich neben den abgehackten Baum, sodass er ihn nun gänzlich von vorne betrachten konnte. So schrecklich, wie er den jungen Mann im Gedächtnis hatte, wirkte er nun gar nicht! Zwar waren seine Sachen vollkommen verdreckt und sein kurzes silbernes Haar sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, aber ansonsten wirkte er eher sanftmütig – anstatt aufbrausend, so wie er ihn vor ein paar Tagen angebrüllt hatte. „Wer bist du?“, flüsterte der Junge, obwohl er wusste, dass der Schlafende ihn nicht hören würde. „Wo kommst du her?“, fragte er ebenso leise. „Ich würde gern… ein bisschen was über dich erfahren…“ Seinen Kopf lehnte der Braunhaarige gegen den Baumstumpf und seufzte. „Bitte schrei mich nicht noch mal so an, ja?“ Ein paar Minuten saß er so regungslos da und betrachtete den Fremden einfach nur, als wäre er ein faszinierendes Ausstellungsstück in einem Museum. Mit der Zeit döste der Junge jedoch ein. Es war friedlich… Die Vögel zwitscherten und der Wind säuselte leise in den Blättern der Bäume. Da war es doch kein Wunder, dass er bei so einer angenehmen Stimmung schläfrig wurde! Ein ruhiges „Geh endlich nach Hause“, ließ den Braunhaarigen aufschrecken. Mit großen Augen sah er den jungen Mann vor sich an, der sich noch immer nicht bewegt hatte – aber dennoch schien es dessen Stimme gewesen zu sein, die zu ihm gesprochen hatte. „Wa-Was?“, stammelte er. „Du sollst nach Hause gehen“, wiederholte der Silberhaarige. Seine Augen waren noch immer verschlossen, aber seine Lippen hatten sich eindeutig bewegt! „Sch… Störe ich dich?“ Er war nervös! Aber dennoch nicht so ängstlich wie beim ersten Mal, nachdem ihn der Fremde so angeschrieen hatte. „Nicht, wenn du ruhig bist.“ „Aber… das war ich doch bis jetzt… Warum soll ich da trotzdem gehen?“ „Weil sich deine Eltern sonst Sorgen machen, wenn du so lange weg bist.“ Gerade, als sich der Junge fragte, ob der Silberhaarige doch ein gutes Herz hatte, da er sich um ihn sorgte, machte dieser ihm mit folgendem Satz einen Strich durch die Rechnung: „Sie kommen dich sonst suchen und dann habe ich erst recht keine Ruhe. – Du bist schon seit 2 Stunden hier und der Rückweg zu deinem Dorf dürfte auch nicht gerade kurz sein.“ Das sah er ein! „Darf ich… dann morgen noch mal herkommen?“ „Wenn du ruhig bist…“ Obwohl der Fremde ihn bisher nicht ein einziges Mal angesehen hatte, verbeugte sich der Junge mit einem freudigen „Dann bis Morgen!“, vor diesem, bevor er nach Hause ging. „Na, haben dich wieder Monster attackiert?“, spottete der Vater des Jungen, als dieser wieder nach Hause kam. Beleidigt plusterte er seine Wangen auf und antwortete: „Nein! Ich habe einen neuen Freund gefunden!“ Zwar wollte sein Vater wieder etwas erwidern, aber schon meinte seine Mutter „Neue Freunde sind immer etwas Schönes“, während sie ihm den Korb abnahm. „Wie heißt er denn?“, wollte sein Vater wissen. „Weiß ich nicht. Ich frag ihn morgen“, antwortete er ihm – an seine Mutter gewandt, fragte er jedoch: „Ich kann doch morgen wieder zu ihm gehen?“ „Natürlich…“ - - - - - - - - - - - Mit einem kurzen, aber freundlichen „Hallo“, begrüßte der Junge den Silberhaarigen, als er am nächsten Tag wieder zu ihm kam. Der Fremde sagte jedoch nichts. „Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass ich ruhig bin… aber darf ich deinen Namen erfahren?“, fragte er zaghaft nach. „Davon war keine Rede“, kam als Antwort. „J-Ja… Entschuldigung“, meinte der Braunhaarige sofort, bevor er sich wieder an den Baum setzte. Es war ihm peinlich! Er wusste, dass er nur hier geduldet war, wenn er ruhig war – und er stellte einfach neugierige Fragen! „Du hast mich falsch verstanden. Ich habe nicht gesagt, dass du schweigen musst, sondern nur, dass du nicht wieder so nervig sein sollst, wie beim ersten Mal, als du hier warst.“ „Eh? Ah so! Tut mir leid.“ Kurz starrte er den Silberhaarigen ins Gesicht… fragte aber schließlich: „Warum siehst du mich nicht an?“ „Weil du sonst wieder schreiend davonrennst.“ „D-Das tut mir leid. Das war nur, weil… weil ich mich erschreckt habe.“ „Eben.“ „I-Ich hab mir in dem Regen eingebildet, dass deine Augen glühen. Nur deshalb war ich so… erschrocken…“, stammelte der Junge. „Das hast du dir nicht eingebildet.“ Erstaunt sah der Braunhaarige sein Gegenüber an. „Höh?“ „Mein linkes Auge ist anders… feuerrot…“ „Wie… Wie geht das denn?“, kam es irritiert von dem Jungen. „Es ist nicht mein eigenes. Ich habe mein linkes Auge verloren und bekam ein neues.“ „Einfach so? Geht das denn?“ Da der Angesprochene dazu schwieg, fragte der Junge: „Kann ich es trotzdem sehen? Ich verspreche auch, nicht zu schreien und nicht fortzulaufen!“ Langsam öffnete der Silberhaarige seine Augen – und sah direkt in die braunen seines Gegenüber. Fasziniert betrachtete der Junge jedes der verschiedenfarbigen Augen. „Es sieht… toll aus…“, brachte er schließlich hervor, noch während er das rote Auge anstarrte. „Ich hab so was noch nie zuvor gesehen…“ *Natürlich nicht*, dachte sich der Ältere der beiden. *Wir leben schließlich abgeschieden im Schloss und kein normaler Mensch bekommt unsere Herren mit den besonderen Augen zu Gesicht.* Sagen tat er aber nichts dazu. Schließlich wandte der Braunhaarige seine Augen wieder ab. „Also… also ich…“, fing er stammelnd an. Mit einer hochgezogenen Augenbraue kam ein „Hm?“, vom Silberhaarigen. „Ich heiße Iruka. Iruka Umino“, meinte er schließlich gefasst. „Kakashi Hatake“, schmunzelte der Mann mit den verschiedenfarbigen Augen. Ein breites Lächeln erstreckte sich über das Gesicht des Jüngeren. „Darf ich dich öfters besuchen? Bist du noch ein bisschen hier?“ „Ich werde noch eine ganze Weile hier sein – wenn mich niemand verjagt.“ „Na, ich bestimmt nicht!“, lachte Iruka auf. „Du bist doch schließlich mein Freund!“ Perplex blinzelte Kakashi mit den Augen. „Bin ich das?“ „Äh… j-ja… also… ich hätte dich gern als Freund… meine ich…“ „Was ist ein Freund?“ Nun war es der Umino, der perplex dreinschaute. „Na ja… das Gegenteil von Feind?“ „Also ist jeder, der nicht mein Feind ist, mein Freund?“ „Na ja… So genau kann man das nicht sagen… Mit einem Freund unterhält man sich über viele Dinge… man hilft sich gegenseitig… Ja… so in etwa ist man ein Freund.“ „Wobei soll ich dir denn helfen?“ „Bei gar nichts. Ich will DIR doch helfen!“ „Mir helfen? Bei was denn?“ „Damit du… nicht mehr so einsam bist…“ „Wenn ich aber lieber einsam sein will?“ „Das will doch niemand freiwillig!“, protestierte Iruka. „Doch. Ich habe es mir selbst als Strafe auferlegt“, kam es ruhig vom Hatake, der seine Augen wieder schloss. „Warum? Was hast du denn Böses getan, dass du dir selbst diese Strafe auferlegst?“, kam es neugierig von dem Jungen mit den braunen Kulleraugen. „Ich konnte meinen Herrn nicht beschützen. Deshalb habe ich mich von meiner Familie losgesagt.“ „Hast du was dagegen, dass ich hier, bei dir, bin?“ „Wäre das der Fall, hätte ich dich längst verjagt.“ Der Umino grinste. *Er will also doch nicht wirklich einsam sein.* „Na dann… komme ich ab jetzt jeden Tag hierher!“, beschloss er laut. „Warum?“ „Weil ich mehr über dich erfahren möchte!“ „Weshalb?“ „Weil du nett bist! Deswegen will ich dein Freund sein. Und Freunde erzählen dem anderen alles von sich.“ „Wie wäre es, wenn du dann erst einmal etwas über dich erzählst?“, kam es noch immer im ruhigen Tonfall vom Silberhaarigen. „Du fragst mich hier aus und selbst erzählst du gar nichts von dir.“ Mit einem strahlenden „Gerne doch!“, fing Iruka an, über sich und seine Familie zu erzählen… Einige Tage lang kam der junge Umino fast täglich, um sich mit Kakashi zu unterhalten. Zwar erzählte der Hatake auch so einiges von sich – was Iruka mit Sicherheit nicht verstand – aber er passte immer darauf auf, dass er nicht zu viel von den Vampiren und den Menschen, die dort wohnten, erzählte. Solch ein Wissen war in falschen Händen sehr gefährlich! Zwar glaubte er nicht, dass der Braunhaarige ein ’Feind’ war, aber er war jung. Jung und naiv! Eine gefährliche Kombination, wenn es um große Geheimnisse ging. Mit Sicherheit würde der Umino ihn und seine Artgenossen nicht wissentlich ans Messer liefern – schließlich waren sie ’befreundet’ – aber die Naivität des Jungen war schon ziemlich erschreckend… um nicht zu sagen: abschreckend! Als Iruka eines Tages nicht mehr kam, befürchtete Kakashi schon das Schlimmste – doch niemand kam, um ihn anzugreifen. Auch bei den Schlossbewohnern passierte nichts. Alles lief, wie gehabt… Aber der Umino kam einfach nicht mehr. Der Silberhaarige fühlte sich wieder einsam. Der kleine Junge mit den großen braunen Kulleraugen hatte ihn aus seiner Einsamkeit befreit, in die er nach dem Verlust von Obito geraten war. Doch jetzt war er nicht mehr da. Zuerst hatte sich der Hatake Sorgen gemacht, dass Iruka etwas passiert war… doch er rührte sich trotzdem nicht von der Stelle. Wenn… nein, FALLS der Braunhaarige wiederkam und Kakashi nicht da war, würde er ihn schließlich verpassen! Doch er kam nicht. Tagelang… wochenlang wartete der Hatake. Schließlich raffte er sich doch auf. Durch ihre Gespräche hatte er viel über den Umino erfahren und wusste auch, aus welchem Dorf er stammte. Also beschloss er, dort nachzusehen. Sein rotes Auge verdeckte er mit einer Augenklappe, die ihm Iruka mal geschenkt hatte, und forschte so nach, ohne dass er wegen dem Uchiha-Auge zur Zielscheibe wurde. Schnell fand er Arbeit und hörte sich nebenbei um – denn das war eine sicherere Methode um an Informationen zu kommen, als wenn er einfach nur so gefragt hätte. Auch nachdem er erfahren hatte, dass Irukas Eltern gestorben waren und er deswegen unerwartet schnell zu Verwandten musste, die sehr weit weg wohnten, blieb der Hatake im Dorf. Er hatte sich an die Arbeit gewöhnt und wusste sowieso nichts mit sich anzufangen, seit Obito gestorben war. Da er nicht nach Konoha zurück wollte, konnte er auch genauso gut eine Weile unter richtigen Menschen leben… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)