Love Candy von _Haruka-chan_ ================================================================================ Kapitel 2: I am L, and you? --------------------------- Endlich angekommen, steige ich immer noch leicht irritiert aus dem Bus und laufe über den großen Campus. Die ganze Fahrt über wurde ich das Gefühl nicht los, dass der Kerl mich beobachtet hat. Huhu gruselig. Eilig gehe ich durch die Eingangstür, denn ich will ja nicht (schon wieder) zu spät kommen. Den ganzen Tag kann ich mich nicht richtig konzentrieren, ich bin einfach zu aufgeregt wegen der Aussage die ich in knapp 3 Stunden machen muss. Endlich ist die letzte Stunde vorbei und ich haste aus dem Gebäude. Ich muss mich beeilen, damit ich rechtzeitig nach Hause komme, sonst macht sich Alice noch Sorgen. Daheim angekommen, muss ich feststellen, dass Alice gar nicht da ist. „Bin einkaufen“ ist das einzige, was auf dem Zettel steht, den sie auf dem Küchentisch zurückgelassen hat. //Egal, was solls// denke ich mir und schiebe mir eine Pizza in den Ofen. Es ist 14.30 Uhr und um 15.30 muss ich in der Zentrale sein. //Mist, das wars dann wohl mir Lernen und Hausaufgaben machen bevor ich gehe//. Genervt kicke ich meine Tasche quer durch den Raum, was meine Situation in keinster Weise verbessert. Dieser Tag ist echt das letzte. Nachdem ich etwas gegessen habe, haben sich meine Nerven wieder etwas beruhigt und ich bin nicht mehr so.. hm... agressiv? Keine Ahnung, jedenfalls ziehe ich mir etwas anderes an und überlege wie ich auftreten soll. Vielleicht das kleine, eingeschüchterte Mädchen? Oder die eingebildete Schlampe? Oder doch lieber die coole und starke? Ich entscheide mich für letzteres, denn das ist der beste Schutz. Seit meine Mutter gestorben ist, verstecke ich mein wahres ich vor fremden Leuten. Ich habe Angst verletzt zu werden, Angst hintergangen zu werden. Niemand außer Alice und mein Dad können hinter die Fassade schauen. Andere Leute sehen das, was ich ihnen vorspiele. So kennen sie meine Schwächen nicht, und können mich auch nicht verletzen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Alice meine einzige Freundin ist. Aber ich bin zufrieden damit. Eigentlich. Meistens. Ist ja auch egal. Ich will nicht als Zeugin aussagen und die Leute von dem bescheuerten Spezialteam will ich erst recht nicht kennenlernen. //Ich spiele ihnen einfach irgendetwas vor und erzähl ihnen was und schon bin ich wieder weg und hab es hinter mir// denke ich, als ich die Hupe eines Autos höre. Unten auf der Straße sitzt mein Vater im Auto und winkt mir zu. Ich nicke, zum Zeichen, dass ich ihn gesehen habe, schnappe mir die Schlüssel und meine schwarze, kurze Lederjacke und gehe aus dem Haus. Ich steige neben meinen Vater ins Auto. Während der Fahrt reden wir nicht viel. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust über irgendetwas zu reden und mein Vater sieht ziemlich erschöpft aus. Er hat dunkle Ringe unter den Augen und er hat sich schon seit längerem nicht mehr rasiert. Als er meinen Blick bemerkt, lächelt er mich kurz an, was so viel signalisieren soll, wie „Mir geht’s gut, keine Sorge“, aber ich weiß es besser. Er macht sich große Sorgen um mich und hat echt hart gearbeitet. Ich lächle nicht zurück, sondern starre einfach aus dem Fenster. Schließlich halten wir an. Ich steige aus und bin überrascht. Wir sind nicht an der Polizeistation, sondern vor dem großen Teito-Hotel. Fragend sehe ich meinen Vater an: „Ich dachte wir fahren zur Sonderkommission?“. „Das sind wir ja auch. Komm.“ Verwirrt folge ich ihm in den großen Wolkenkratzer. Ich war noch nie im Teito-Hotel und mein erster Eindruck ist WOW! Also wer hier absteigt, hat bestimmt keine Geldsorgen. Die Einrichtung ist sehr luxoriös und die Halle ist so groß, dass ich mir schon bedeutend kleiner vorkomme und ein bisschen den Kopf einziehe. In der Schule kann ich mich vielleicht verstellen, aber dashier ist eine ganz andere Liga. Während ich noch vor mich hin grüble, wie ich mich am besten verhalten sollte, geht mein Vater schon zielstrebig auf die Aufzüge zu. Hastig folge ich ihm und wiederhole meine Frage von vorhin: „Wir wollten doch zur Sonderkommission, oder? Warum sind wir dann im Teito-Hotel? Ich weiß das ja zu schätzen, aber ich hab eigentlich kein Lust und will wieder nach Hause und...“ „Wer hat den gesagt, das die Sonderkommission ihren Sitz in der Station hat?“ wendet sich mein Vater an mich und drückt die Aufzugtaste. Mit einem leisen „Bing“ springt die Tür auf und wir treten ein. Die Tür schließt sich wieder und ich frage: „Die haben ihren Sitz hier?! In einem Hotel?! Ohne Witz?“ „Ja genau. Warum werden dir die Ermittler noch erklären.“ //Suuper! Alle sind informiert nur ich nicht. Ich hasse sowas!!// Meine Laune hat jetzt ihren absoluten Tiefpunkt erreicht und ich wäre am liebsten einfach davongelaufen. Aber das kann ich meinem Dad nicht antun und so steige ich mit einem leisen Seufzer zusammen mit ihm im 19. Stock aus. Auch hier ist alles so... naja so pompöös. Ich fühle mich überhaupt nicht wohl. Mein Vater führt mich den Gang entlang und hält schließlich vor Zimmer 302 an und klopft leise gegen die Tür. Diese öffnet sich einen Spalt breit und ein alter Mann blickt uns an. „Ah sie müssen Mr. Duchanne sein. Kommen sie herein.“, sagt er mit einem lächeln und öffnet die Tür. Wie erwartet ist das Zimmer nicht weniger protzig als der Rest des Hotels. //Wo bin ich hier nur gelandet?// frage ich mich, als der alte Herr sich an mich wendet. „Und du musst Catheryne sein, nicht wahr? Nenn mich bitte Watari. Die Herren sind momentan noch in einer Besprechung, aber sie müssten gleich fertig sein. Wenn ich sie bitten dürfte, solange zu warten. Möchten sie etwas zu trinken?“ Ich schüttle nur den Kopf, während mein Vater um ein Glas Wasser bittet. Ich sehe mich im Zimmer um. Auf den ersten Blick fand ich es genau so abschrekcend wie das Hotel, aber jetzt wo ich es genauer betrachte, fällt mir auf das überall PCs und Laptops rumstehen und Akten rumliegen. //Irgendwie ein bisschen Chaotisch... Gefällt mir ^^// denke ich, woraufhin ich doch ein bisschen lächeln muss. Da geht die Tür am anderen Ende des Zimmers auf und drei Herren betreten den Raum. Der erste, ich schätze ihn um die 50, trägt eine Brille und einen Anzug und stellt sich als „Yagami“ vor. Der zweite, ein junger Mann mit schwarzen Haaren, grinst und und sagt: „Ich bin Matsuda.“ während der dritte, der mich an einen Schrank errinnert, nur mürrisch guckt und nur „Mogi“ sagt. //Tja, das läuft ja schon mal super -.-// denke ich mir, während ich mich ebenfalls vorstelle. „Wir freuen uns, das Sie sich bereit erklärt haben, uns in diesem Fall zu unterstüzen und eine Zeugenaussage zu machen.“ sagt Yagami. „Allerdings sind wir drei nicht die einzigen, die ermitteln. Was wir ihnen jetzt sagen, darf auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gelangen. Wir arbeiten mit L zusammen.“ //L?? Ist das nicht der berühmte Meisterdetektiv, der schon die schwierigsten Fälle gelöst haben soll? Okay auch gut. Bin ja mal gespannt wie der aussieht//. „Sie können reinkommen, werter Herr“, ruft Watari und die Tür öffnet sich erneut. Ein Junge mit schwarzen, verstrubelten Haaren, einem weißen Pulli und Jogginghose betritt den Raum. „Ich bin L.“ Ich kann ihn nur noch anstarren. Das ist der Typ von heute morgen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)