Aufstieg des Drachenreiters von Sunschana ================================================================================ Kapitel 7: Fliegende Zeit ------------------------- Stöhnend wachte Hiccup durch die warmen Stahlen der Wintersonne auf, grummelte leise irgendetwas und drehte sich um, versuchte wieder einzuschlafen. Der gestrige Tag war zu anstrengend gewesen, als dass er jetzt schon wieder aufstehen wollte, vor allem da heute frei war. Nur weil gestern der letzte Tag gewesen war, hatten die Lehrer sie noch einmal richtig schuften lassen. Erst waren am morgen die normalen Unterrichtsstunden gewesen, worauf auch noch eine große Prüfung am Ende des Halbjahres stattfand. Dann mussten sie auch noch die Ställe aller Drachen ohne Besitzer sauber machen. Natürlich musste das auch jemand machen, doch normalerweise war es immer nur ein Stall die Woche. Doch jetzt, wo die Festtage so nah waren, musste alles perfekt aussehen. Nichts durfte dreckig sein, nirgendwo durfte etwas herumliegen. Daraus entstand auch die nächste Strafarbeit, die noch vor dem Abendessen erledigt werden musste; Das Kinderzimmer aufräumen. Und dann ist Chrystal auch noch zu klein, um selber groß dabei zu helfen. Okay, Naifu (manchmal nenne ich ihn auch im Stillen Dad, doch so richtig traue ich mich noch nicht) hatte uns (mir) geholfen, aber die meisten Sachen musste immer noch ich machen. Er wusste ja gar nicht, wohin was gehört. Und jetzt, am folgenden Tag, lag er hier, in der warmen Wintersonne und wusste nicht, wie er wieder einschlafen sollte. Er wollte einfach nicht aufstehen, dass Bett war so weich, hatte er hier doch eine richtige Matratze und nicht nur Holz wie früher bei Vater. vDie Wintersonnenwende war nur noch vier Tage entfernt und die Vorbereitungen für das Fest waren im vollen Gange, kein Lehrer hatte Zeit und Nerven sich jetzt auch noch um Schüler zu kümmern. Warte mal, vier Tage vor Wintersonnenwende? Plötzlich doch hell wach schlug Hiccup die Augen auf und war schneller auf den Beinen als jemals zuvor. Heute war sein Geburtstag, er wurde neun Jahre alt und war seit über einen halben Jahr in seiner neuen Heimat. Zu Hause war sein Geburtstag nichts besonderes gewesen. Der einzige, der bei den Wikingern von Berk gefeiert wurde, war der vierzehnte, denn an diesem Tag wurden sie zum Mann und erwachsenen Mitglied des Stammes erklärt. Doch hier hatten ihm Sina und Naifu versprochen, dass er mit ihnen feiern würde, so wie es jedes Jahr üblich war und mit ihm zu machen, was auch immer er wollte. Es war nicht besonders überraschend gewesen, dass er sich wünschte zu fliegen. Er durfte es noch nicht alleine. Es gab ein Verbot, zu groß war die Gefahr, dass sich eines der Kinder verletzte, doch zusammen mit seinen Eltern einmal durch den Himmel zu reiten, Toothless zwar nicht unter sich, aber in seiner Nähe, das war sein einziger richtiger Wunsch und diesen erfüllte man ihm nur zu gerne. Seine Eltern hätten bestimmt auch anderes mit ihm gemacht, schließlich hatte er es sich redlich verdient. In dem letzten halben Jahr war eine ganze Menge passiert, wenn es auch nicht wirklich wichtig war. Seine kleine Schwester Chystal war fünf geworden, sein Vater erst vor kurzem von einem wichtigen Auftrag heimgekehrt und in ein paar Monaten würde er noch ein kleines Geschwisterkind bekommen, denn Sina war schwanger. Wie gesagt, eigentlich Dinge, die kaum der Rede wert waren, da sie in anderen Familien genauso auftraten, und dennoch konnte Hiccup sein Glück trotz der vergangen Zeit immer noch nicht fassen. Er war einfach so aufgetaucht und wurde aufgenommen, als wäre er ihr Sohn, den sie vor langer Zeit verloren und gesucht hatten. Vielleicht war das auch so, und sie sagten es ihm nur nicht? Was wichtiger war, sein Leben hatte sich in den letzten Wochen zum besseren gewendet. Moritz hatte den Rückhalt seiner falschen Freunde verloren, die Kinder aus seinem Jahrgang hatten endlich angefangen ihn näher kennen zu lernen und fingen langsam an, ihn zu verstehen und ihn für seinen schnellen Verstand sogar zu bewundern, etwas was auf Berk niemals möglich gewesen wäre,. Glücklich verließ Hiccup das Zimmer, dass er sich mit seiner Schwester teilte und eilte durch die Wohnung, grüßte seine Mutter und dann raus durch die Tür. Noch vor dem Frühstück wollte er zu Toothless, etwas mit diesem spielen und ihm sagen, was für heute Mittag geplant war, damit dieser wusste, was er tun sollte. Mit Toothless zu sprechen machte ihm richtig Spaß, denn dieser versuchte immer, wenn er mit dem Jungen sprach auf die Dinge, von denen er sprach zu zeigen und dank ihm wusste Hiccup langsam immer eher, was die verschiedenen Laute, die die Reptilien ausstoßen konnten, bedeuteten. Er selber brachte kein einzigen selber zu stand, doch das war auch nicht nötig. Drachen waren keine dummen Biester, wie sein Vater immer gedacht hatte, sondern wirklich kluge und fürsorgliche Wesen. Sie verstanden alles, was die Menschen ihnen sagten, sie lebten ja selber schon lange genug mit diesen zusammen, doch waren auch sie nicht in der Lage mit ihren Stimmbändern die Laute der Menschen nachzumachen. Laut polternd rannte er in den Stall und blieb dort schockiert stehen. An Toothless Platz, um diesen herum standen mehrere Männer, und einer von ihnen hatte er schon mal getroffen. Er war hier im Stall gewesen, als ein alter Drache, schon fast 107 Jahre alt, sehr krank gewesen war. Als der Mann wieder gegangen war, hatte Hiccup den Drachen nie wieder gesehen, was er traurig fand. Er hatte gerne mit ihm gesprochen, er kannte immer so tolle Geschichten. Er hatte seinen Vater danach gefragt, doch dieser war ihm nur ausgewichen und gesagt, dass der Drache jetzt wieder bei seinem Reiter war. Hiccup verstand nicht, warum der Reiter nicht einfach hatte herkommen können und war hier geblieben. Tot konnte er ja nicht sein. Auf Berk waren nur Menschen gestorben, wenn sie verletzt gewesen waren, egal ob wegen den Drachen oder anderen Menschen. Ein Mensch starb nur, wenn er verletzt war, dass hatte ihm sein Vater oft genug gesagt. Mutter war gestorben, weil sie von von einem anderen Menschen wehgetan wurde. Sein Vater war nicht dabei gewesen, doch Hiccup erinnerte sich an das Lachen des Mannes. Ängstlich lief Hiccup zu seinem Drachen und schob sich an den Männern vorbei. Als er bei dem schwarzen Tier ankam atmete er erleichtert aus. Der Drache sah ihn neugierig an und nahm einen Fisch von dem Mann, der den anderen Drachen hatte verschwinden lassen. Dieser starrte überrascht auf seine Hände und fing dann an zu lachen. „So einer bist du also. Hattest Angst um deinen Kleinen, weil er später als sonst kam?“ Toothless leckte als Antwort nur einmal über Hiccups Gesicht und fragte diesen Brummend, ob es ihm gut ginge. Verwirrt nickte er nur, doch dann erinnerte er sich wieder daran, was heute war und erzählte es lautstark, worauf ihm einige der Männer gratulierten, etwas was zum ersten Mal in seinem Leben passierte. Seine Eltern hielten ihr Versprechen und entgegen Sinas Angst vom Boden aus, sie durfte gerade selbst nicht fliegen, wagte sein Dad sogar einige spektakuläre Kunststücke. Jauchzend drückte sich Hiccup an den Mann, bat immer wieder um eine neue Runde und schlief am Ende vor Erschöpfung neben Toothless in dessen Stall ein. Das Leben war wirklich besser geworden, und was sollte bei solchem Glück schon schiefgehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)