Lost memory von abgemeldet (Try to remember...[Albus S. Potter ♥ Alice G. Longbottom]) ================================================================================ Prolog: one moment ------------------ one moment Ungeduldig trommelte Albus Severus Potter mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum und warf dabei einen Blick auf die Digitaluhr am Armaturenbrett. 8:25. „Na komm schon.“, brummte er und fixierte mit starrem Blick die rot leuchtende Ampel schräg über ihm, welche bereits seit geschlagenen zehn Minuten keine Anstalten machte, auf das von Al so sehnlich erwartete grün umzuspringen. Unruhig rutschte er auf dem Sitz hin und her und blickte dabei immer wieder abwechselnd auf die Uhr und zu der Ampel. Mit einem genervten Seufzen lehnte der Potter seine Stirn gegen das Lenkrad. Das durfte doch nicht wahr sein. Der erste Arbeitstag im neuen Jahr und er kam zu spät. Hervorragend! Dabei hatte er sich doch an Silvester vorgenommen, seinem Vorgesetzten Mr. Greenberg keinerlei Vorwände zu liefern, ihn für irgendwelche Kleinigkeiten zu rügen. „Al, konzentrier dich auf den Verkehr. Und bitte zappel nicht so rum, das macht mich nervös.“, erklang es leicht tadelnd vom Beifahrersitz. Er rollte mit den Augen, hob aber den Kopf und nahm wieder eine aufrechte Sitzposition ein. Er verstand nicht wie seine Freundin Alice neben ihm so ruhig da sitzen und in ihrem Buch lesen konnte. Störte sie dieses langsame Kriechen von roter Ampel zur roter Ampel denn gar nicht? „Die spinnen doch alle, die Muggel!“, schimpfte Albus, „Wer tut sich sowas schon freiwillig jeden Morgen an? Schrecklich ist das. Wir sind nur knapp einen Kilometer von der Uni entfernt und brauchen aber wahrscheinlich noch eine gute halbe Stunde, bis wir da sind. Das ist doch dämlich!“ „Halbe Stunde? Sehr gut, dann schaffe ich es ja genau pünktlich zur ersten Vorlesung.“, warf Alice gut gelaunt ein. „Ja, DU kommst pünktlich. Und was ist mit mir? Greenberg wird mich umbringen!“ „Wer hat denn heute Morgen ausdrücklich darauf bestanden, das Auto zu nehmen, anstatt zu apparieren, weil er unbedingt mit seinen Fahrkünsten angeben wollte?“, fragte Alice beiläufig, aber er sah aus den Augenwinkeln, wie sich ihre Mundwinkel zu einem leichten Lächeln hoben. „Tz.“, machte er nur und verzog beleidigt das Gesicht, „Niemand hat dich gezwungen, mitzufahren!“ Lachend klappte Alice ihr Buch zu und ließ es in ihrer Umhängetasche verschwinden, die auf ihrem Schoss ruhte. „Ach jetzt schmoll doch nicht. Das war doch kein Vorwurf! Ganz im Gegenteil, ich finde es toll, dass du dich für die Transportmittel der Muggel so begeistern kannst!“ „Du machst dich über mich lustig.“ „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Alice unschuldig, während sie in ihrer Tasche schon wieder nach einem Buch kramte. Albus brummte etwas Unverständliches und fuhr damit fort, die rote Ampel zu fixieren. Zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, dass James vielleicht doch nicht so selbstlos war, wie er gedacht hatte, als dieser Albus ohne Weiteres seinen alten roten Mini überlassen hatte. So wie er seinen Bruder kannte, hatte dieser auch nicht die nötige Geduld, den Londoner Straßenverkehr komplett ohne Zauberei durchzustehen. Albus hatte seinen Zauberstab hinten im Kofferraum und er würde sich eher den Rest seines Lebens das Bett mit einem ausgewachsenen Bergtroll teilen als Alice darum zu bitten, ihm den Weg frei zu zaubern. Außerdem war die Gefahr zu groß, von Muggeln dabei gesehen zu werden. Und das Letzte, was Albus jetzt noch gebrauchen konnte, war eine Anhörung weil er gegen das Abkommen zur Geheimhaltung der Magie verstoßen hatte. Er steckte gerade mitten im letzten Jahr seiner Ausbildung zum Fluchbrecher und hatte damit wirklich schon genug Stress am Hals. Zwischen der ganzen Lernerei für die Abschlussprüfung musste er zwischendurch auch weiterhin die Aufgaben erledigen, die ihm Mr. Greenberg auftrug. Wenn er dann abends völlig erledigt Heim kam, erwartete Alice ihn meistens bereits schon mit einer warmen Mahlzeit, nach welcher er sofort schlafen ging, damit er am nächsten Morgen wieder fit für den neuen Tag war. Alice nahm es klaglos hin, dass er momentan sehr wenig Zeit für sie hatte. Weihnachten und Silvester hatte er es zum Glück geschafft, sich Urlaub zu nehmen und hatte so ein bisschen was wieder gut gemacht, aber trotzdem wünschte er, dass er mehr Zeit mit ihr verbringen könnte. Alice sah das ganze sehr gelassen, sie war eh der Typ Mensch, der auch in einer Beziehung ab und an mal Zeit für sich brauchte, doch Albus war sich sicher, dass zu viel Zeit allein auch nicht gesund für eine Beziehung sein konnte. Er wusste es zu schätzen, was sie für ihn tat, und er war mehr als nur bereit dafür, in zwei, drei Jahren für sie dasselbe zu tun, wenn ihr Studium langsam, aber sicher, in die ernste Phase übergehen würde. Momentan lief es noch relativ locker. Die Vorlesungen sein zwar kompliziert, so hatte Alice erzählt, und man müsse für jede mindestens im Monat zwei Bücher durchackern, aber dies stellte für sie keine wirkliche Herausforderung dar. Sie war seit jeher ein Bücherwurm gewesen. Alice wehrte sich stets vehement gegen diese Bezeichnung. „Das klingt, als würde ich meine gesamte Freizeit mit Lesen verbringen!“ Nur zu gern erinnerte er sie dann daran, dass er sie schließlich auch genau so kennen gelernt hatte. Als tollpatschigen, verträumten Bücherwurm. Das erste Mal richtig wahrgenommen hatte er sie in der Bibliothek. Wo auch sonst? Es war kurz vor seinen ZAG-Prüfungen gewesen, und da er nun einmal nicht zu der Sorte Mensch gehörte, die sich langfristig auf bevorstehende Prüfungen vorbereiteten, musste er gezwungenermaßen die letzten zwei Wochen vor den Prüfungen Tag und Nacht in der Bibliothek verbringen, wenn er überhaupt noch irgendetwas in dieser kurzen Zeit lernen wollte. Sein gesamter Freundeskreis war vorrausschauender gewesen was die Prüfungsvorbereitung anging, weshalb er meist, umgeben von zwei Dutzend Büchern, bekritzelten Pergamentrollen und einer Box Schokofrösche als Nervennahrung, allein in einer Ecke saß und versuchte, sich den Stoff der letzten 5 Schuljahre einzuprägen. Albus war gerade dabei gewesen, die verschiedenen Zahlentabellen für Arythmantik durchzusehen, als er aus den Augenwinkeln bemerkte, wie sich jemand auf dem Platz ihm gegenüber niederließ. In der Erwartung, dass sich Scorpius seiner erbarmt hatte und, anstatt bei den sommerlichen Temperaturen, die draußen herrschten, am See zu entspannen, seinem besten Freund im Kampf gegen den Prüfungsstoff beistehen wollte, hob er den Kopf. Doch es war nicht Scorpius, der wie selbstverständlich an seinem Tisch Platz genommen hatte, sondern ein ihm unbekanntes Mädchen. Sie hatte langes, dunkelbraunes Haar, welches ihr in leichten Wellen über die Schultern fiel und trug eine große, schwarze Brille, von der er aber momentan nur die oberen Ränder sehen konnte, da sie ein Buch von beachtenswerter Größe in den Händen hielt, welches ihr Gesicht komplett verdeckte. Sie runzelte leicht die Stirn, während sie las. Erstaunt musterte Albus das fremde Mädchen. Das wuchtige Buch schien beinahe mehr zu wiegen als sie selbst. Er legte leicht den Kopf schräg, um den Titel, der in abgeblätterten Goldbuchstaben auf dem Buchrücken stand, lesen zu können. Anwendungen grundlegender Heilmethoden – Band 2 Interessant. Eine angehende Heilerin also. Er schüttelte belustig den Kopf, und wandte sich dann wieder seinen Aufzeichnungen zu. Er versuchte, sich wieder auf seine Unterlagen zu konzentrieren, doch immer wieder huschte sein Blick zu dem Mädchen, welches immer noch still da saß und lediglich ab und zu die rechte Hand hob, um eine Seite umzublättern. Im Gegensatz zu ihm schien sie keine Schwierigkeiten damit zu haben, ihre ganze Aufmerksamkeit ihrer Lektüre zu zuwenden. Er konnte sich selbst nicht erklären, warum, aber aus irgendeinem Grund wollte er dieses Mädchen kennen lernen. Dieses Gefühl, es war vollkommen abwegig, er wusste ja noch nicht einmal, wie sie aussah. Und trotzdem... Schließlich siegte seine Neugier. Er wusste nicht genau, warum, aber er musste sie ansprechen. Vorsichtig streckte er eine Hand aus und pochte mit dem Fingerknöchel gegen den monströsen Buchdeckel. Die Reaktion kam augenblicklich. Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen, stieß dabei ein überraschtes Keuchen aus und ließ das Buch los. Es kippte nach hinten und Albus konnte gerade noch seine Hände wegziehen, bevor es mit einem dumpfen Aufschlag auf der Tischplatte aufkam und die Packung Schokofrösche unter sich begrub. „Oh…ich…das tut mir echt leid!“, stammelte das Mädchen, nachdem sie sich von ihrem Schreck erholt hatte, und hob mit einem leisen Ächzen das Buch wieder an. Schuldbewusst betrachtete sie den zerquetschen Haufen aus Schokolade und Pappe, in den sich die Packung Schokofrösche unter dem Gewicht des Buches verwandelt hatte. „Ach, macht doch nichts.“, winkte der Potter ab, während er seinen Zauberstab zog und sich daran machte, mit einem einfachen Putzzauber die Überreste seiner Süßigkeiten zu entfernen, bevor der Bibliothekar Mr. Fields das Malheur entdecken konnte, „Besser die Schokofrösche als meine Hände!“ Er grinste sie an und sie lächelte unsicher zurück. „Tut mir wirklich leid.“, wiederholte sie trotzdem, „Ich habe irgendwie gar nicht mitbekommen, dass ich nicht alleine hier sitze.“ Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. „Na ja, vermutlich warst du einfach zu versunken in dein…Buch.“ Er bedachte das Monstrum mit einem unbehaglichen Blick und strich sich dabei geistesabwesend über die Hand. Er vermutete, dass diese nun ebenso eine Konsistenz wie die eben beseitigten Schokofrösche habe würde, wenn er nicht schnell genug reagiert hätte. Das Mädchen lachte, als sie seinen leicht panischen Blick bemerkte. Es war ein schönes Lachen. Ehrlich, herzlich, und dennoch leicht verhalten. Jetzt, wo ihm das Buch nicht mehr die Sicht auf ihr Gesicht versperrte, stellte er fest, dass sie sogar sehr hübsch war. Sie hatte sehr feine Gesichtszüge, strahlend blaue Augen und beim Lachen zeichneten sich auf ihren Wangen kleine Lachfältchen ab. Die große schwarze Brille, die sie trug, vervollständigte das Gesamtbild und verlieh ihrem Aussehen irgendwie etwas Besonderes. Albus entschied sich im Bruchteil einer Sekunde. Feierlich streckte er ihr die Hand hin. „Ich bin Albus…“ „…Potter, ja, ich weiß.“ Als sie seinen fragenden Blick bemerkte, zuckte sie mit den Schultern. „Nun ja, es ist schwer, dich nicht zu kennen.“ Er lachte und kratze sich ein wenig verlegen am Hinterkopf. „Mein Ruf eilt mir wohl voraus, was?“ Sie grinste. „Ein wenig, ja.“ Sie ergriff seine Hand und schüttelte sie. „Alice Longbottom.“ Er lächelte. „Freut mich, dich kennen zu lernen, Alice Longbottom.“ „Ach ja, es wäre lieb, wenn du Erik nachher vom Floport abholen könntest.“ Albus erwachte aus seinen Gedanken. Er brauchte einen Moment, um den Satz richtig einordnen zu können, dann wandte er sich empört seiner Freundin zu. „Was? Wieso ich?!“ „Weil meine Vorlesung bis 16 Uhr geht und ich danach noch ins St. Mungos muss, um mit der Oberheilerin über mein Praktikum zu sprechen.“, erklärte Alice geduldig. Sie verzichtete darauf, zu erwähnen, dass sie ihm davon bereits gestern Abend, kurz bevor sie schlafen gegangen waren, erzählt hatte und es heute Morgen noch einmal am Frühstückstisch angesprochen hatte. Der Dunkelhaarige verschränkte mürrisch die Arme vor der Brust. „Er kann doch apparieren. Oder mit dem Bus fahren. Oder mit der Muggel-Bahn.“ Alice verpasste ihm einen leichten Schlag gegen den Oberarm. „Jetzt stell dich nicht so an! Wir haben uns fast ein Jahr nicht gesehen und er kommt nur her, weil ich ihn inständig darum gebeten habe. Dann ist es auch unsere Aufgabe, ihn abzuholen, das gehört sich einfach so, Al. Außerdem war er noch nie bei uns zu Hause. Und du kennst doch Erik. Was die Muggelwelt angeht ist er immer etwas…hilflos.“ Albus stieß ein belustigtes Schnauben aus. Hilflos, ja, das traf es ganz gut. Obwohl Erik sonst jegliche Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben schien, war der Gute in der Muggelwelt vollkommen aufgeschmissen, so wie die meisten Zauberer, die ohne jeglichen Kontakt zu ‘reinen‘ Muggeln aufgewachsen waren. „Und ich weiß, dass er sich freuen würde, dich zu sehen.“, fügte Alice hinzu. Daran zweifelte Albus stark. Erik verabscheute ihn. Lediglich wenn Alice in der Nähe war, verhielt er sich, vermutlich ihr zuliebe, Albus gegenüber einigermaßen freundlich. Sobald sie aber den Raum verließ, durchbohrte er Albus förmlich mit bösen Blicken und stellte eine misstrauische Frage nach der Anderen. Doch dieser konnte es ihm nicht verübeln. Das war eben typisch für große Brüder. Er hatte sich auch bis heute nicht für den Langzeitfreund seiner kleinen Schwester Lily erwärmen können und James ging es da nicht anders. Es war eben Eriks Pflicht als großer Bruder, den Freund seiner kleinen Schwester nicht leiden zu können. Alice bemerkte seinen Widerwillen. Sie rutschte ein wenig näher an ihn heran, lehnte den Kopf gegen seine Schulter und schaute ihn mit ihren großen, blauen Augen bittend an. Albus seufzte. „Komm. Für mich, ja?“ Sie zog eine Schnute. Sie wusste ganz genau, dass er ihr so keinen Wunsch abschlagen konnte. Dieses kleine Biest! „Hmmmmm, naaaa gut.“, gab er sich schließlich geschlagen, „Ich hole ihn ab und bring ihn nach Hause, aber um Punkt 20 Uhr haue ich ab. Ich hab nämlich Scorp versprochen, heute Abend mal kurz bei ihm vorbei zu schauen. Wenn ich nicht komme, kündigt er mir die Freundschaft, hat er gesagt.“ Alice strahlte. „Mehr verlange ich auch gar nicht. Danke!“ Sie beugte sich vor und gab dem immer noch grimmig drein schauenden Albus einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich.“ „Jaja, ich mich auch.“ Lachend schüttelte sie den Kopf. „Du bist unmöglich.“ Dann kehrte wieder Stille ein und Albus nutzte die Zeit, um im Kopf schon einmal jegliche Ausreden durchzugehen, die er kannte. Denn ein simples ‘Entschuldigung, ich hab im Stau gesteckt‘ würde wohl nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, sprang die Ampel auf grün. Er atmete erleichtert aus. Vielleicht würden sie es doch noch pünktlich schaffen. Er ließ die Kupplung kommen und fuhr behutsam an. Während sie die Kreuzung überquerten, wandte Albus für einen kurzen Moment den Kopf nach links zu Alice. Sie hatte wieder ihr Buch hervorgezogen und blätterte, auf ihrer Unterlippe kauend, gerade eine Seite um. Ihre Stirn war leicht gerunzelt, wie immer, wenn sie sich voll und ganz in den Seiten der Bücher verlor, und in diesem kurzen, kleinen , unbedeutenden Moment wurde Albus wieder einmal bewusst, dass er wohl niemals wieder jemanden so lieben würde wie Alice. Er lächelte leicht bei dieser Erkenntnis, dann öffnete den Mund, um sie zu fragen, wann genau er denn ihren Bruder abholen sollte, als er rein zufällig durch das Beifahrerfenster den schwarzen Land Rover bemerkte, der, die rote Ampel einfach ignorierend, mit hoher Geschwindigkeit geradewegs auf sie zu raste. Er kam näher und näher und obwohl Albus ihn kommen sah, hatte er keine Chance, das Unvermeidbare zu verhindern. Noch bevor er auch nur reagieren oder einen Warnschrei ausstoßen konnte, krachte der Land Rover mit nahezu unverminderter Geschwindigkeit gegen die Beifahrertür seines roten Minis. Durch den heftigen Aufprall ruckte Albus‘ Kopf zur Seite und knallte mit voller Wucht gegen den Türrahmen. Lichter explodierten vor seinen Augen, in seinen Ohren dröhnte es und wie durch einen dichten Vorhang hörte er das Quitschen und Knarren von sich biegendem Metall, das Splittern von Glas und Alice‘ Aufschrei. Ob er selbst auch schrie, wusste er nicht. Das alles spielte sich innerhalb weniger Sekunden ab und bevor Albus auch nur begreifen konnte, was gerade passierte, war es auch schon wieder vorbei. Die urplötzliche Stille, die nach dem ganzen Krach um ihn herum herrschte, war fast noch unerträglicher als das Getöse davor. Von irgendwo her erklang leises Stimmengewirr, doch es schien unendlich weit weg zu sein. Vorsichtig öffnete Albus seine Augen, die er nach seinem Aufprall fest zugekniffen hatte. Er lehnte mit dem Kopf an der Fensterscheibe. Draußen konnte er Menschen hektisch herum laufen sehen. Vermutlich kamen daher die Stimmen. Sein Blick war ein wenig verschwommen und Übelkeit stieg in ihm hoch, als er vorsichtig und unter Schmerzen den Kopf drehte. „Ali?“, stöhnte er. Alice hing zusammen gesunken auf dem Beifahrersitz. Am Kopf hatte sie eine Platzwunde und ihre komplette linkte Gesichtshälfte war blutverschmiert. „Ali! Hey, wach auf!“, flüsterte Albus leise. Am liebsten hätte er es geschrien, doch im fehlte die Kraft dazu. Umso länger er den Kopf verdrehte, um Alice anschauen zu können, desto verschleiert wurde sein Blick. Er wehrte sich dagegen. Nein, er durfte nicht ohnmächtig werden, er musste sich erst versichern, ob mit ihr alles in Ordnung war, er musste ihre Stimme hören, jetzt! Doch so sehr er auch kämpfe, er driftete immer weiter ab bis der Schleier vor seinen Augen sich schließlich verdichtete und ihn unwiderruflich hinab in die Dunkelheit zog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)