Tales of Chrismas von _Genis_ ================================================================================ Kapitel 1: Ich hasse Weihnachten! --------------------------------- Tales of Christmas Ich hasse Weihnachten! Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Freude. Doch ich habe heute weder das Eine, noch das Andere. Ich sitze hier alleine in Flanoir, dieser malerischen Stadt, die das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt ist. Zumindest Schnee wollte ich heute haben. Den leider hat es in Isold noch nie geschneit und zu Weihnachten gehört nun mal Schnee. Überhaupt schneit es eigentlich nur in Flanoir. Es ist eben eine besondere Welt. In einer Region schneit es nur und in einer Anderen besteht alles aus Wüstensand. Aber hier ist das nun mal normal. Auch die Welterneuerung und die Vereinigung unserer Welt Sylverlant, mit Tethe´alla hat nichts daran geändert. Obwohl! Etwas hat sich durch die Vereinigung beider Welten zu einer doch geändert. In unserer Welt gab es kein Flanoir. Das Schneegebiet bestand lediglich aus schneebedeckten Steinen, die im Meer lagen. Nicht gerade einladend. Wären die Welten also nicht eins, könnten wir Weihnachten im Schnee vergessen. Zumindest der Teil, der in Syverlant aufwuchs. Doch eigentlich, kann man dieses Jahr Weihnachten eh vergessen, zumindest ich. Denn Weihnachten feiert man, üblicherweise mit den Liebsten. Es ist harmonisch, riecht nach selbstgemachten Keksen, ein bunt geschmückter Weihnachtsbaum und fröhliches Lachen erhellt den festlich geschmückten Raum. Das tut er auch. Ich höre ihr lachen und man spürt selbst hier draußen, die Wärme und die Liebe, die diesen Raum erfüllt. Nur ich, ich sitze nicht bei meinen fröhlichen Freunden und habe auch irgendwie das Gefühl, ich gehöre nicht dazu. Ich gehöre nicht zu diesen sich liebenden Menschen. Nicht, weil ich ein kleiner Halbelf bin. Nein! Diskriminierung bin ich eh gewohnt. Aber das ist nicht der Grund, schließlich sitz meine Halbelfenschwester auch dort drinnen. Nur der Unterschied ist, sie sitz dort zusammen mit ihrem neuem Freund, ebenso wie meine restlichen Freunde. Mein bester Freund Lloyd hat die liebe Colette. Kratos hat seinen Mithos und selbst Presea hat seit kurzem wohl jemanden, und das bin nicht ich. Eigentlich sollte ich wohl traurig darüber sein. Den es ist noch nicht allzu lange her, da dachte ich, ich wäre in sie verliebt. Ich dachte es, trifft es aber wohl am Besten. Es war keine Liebe. Nicht diese Art von Liebe, die Colette für Lloyd empfindet und umgekehrt. Ich war gar nicht traurig, als sie uns verkündete, dass sie nun mit unserem Freund Regal zusammen ist. Im Gegenteil, ich freute mich für die Beiden. Es kam zwar etwas überraschend und im ersten Moment war ich wohl auch etwas geschockt, doch vielmehr über die Tatsache, dass es Regal war, in den sie sich verliebt hatte, als über alles Andere. Schließlich war er vor ihr, mit ihrer verstorbenen Schwester Alicia zusammen. Lange hasste sie ihn, weil Presea ihm die Schuld für ihren Tod gab, aber nun. Doch liebe kennt wohl keine Grenzen und kann selbst den Hass besiegen. Sie kennt keine Regeln und, was wohl am Wichtigsten ist, kein Erbarmen. Auch nicht mit mir! Sie schlich sich langsam in mein Herz und versetze mir einen heftigen Stoß. Weiß ich doch genau, dass meine Liebe niemals erwidert wird. Den der Mensch in den ich mich verliebt habe, sitz dort im Haus, zwischen all den kichernden Menschen. Sicherlich hat er grade seinen Arm um Sheena geschlungen. Ich mag Sheena wirklich, sie ist eine liebe Freundin und passt auch gut zu diesem Cassanova. Trotzdem, die Beiden nur zusammen zu sehen, macht mich unglaublich traurig. Es schmerzt einfach unglaublich. So sehr, dass es mir nur beim bloßen Gedanken, erneut die Tränen in die Augen treibt. Sicher zum zigsten Mal, seit ich nach draußen, vor die Tür geflohen bin. Dass meine Träne auf dem Weg über meine Wange nicht gefror, zeigte nur, wie oft ich an diesem Abend schon geweint hatte. Denn jeder weiß schließlich, fließende Gewässer frieren nicht so schnell ein. Meine Tränen machen da keine Ausnahme, auch bei dieser Kälte nicht. Das Wetter sorgt aber nicht allein für diese Kälte in mir, meine Gedanken und mein einsames Herz leisten hervorragenden Beitrag. Am liebsten würde ich mich gerade in Luft auflösen, merken würde es wohl eh niemand. Der beste Beweis dafür sitz hier schließlich schon seit einer ganzen Stunde alleine auf dieser Holzbank vor dem Haus. Mein Haupt ist zum wiederholten Male mit Schnee bedeckt. Es ist wirklich eiskalt! Ich hätte wohl meine Jacke mitnehmen sollen, damit ich in dieser kurzen hellblauen Hose und dem Oberteil nicht fror, aber ich wollte da einfach nur raus. Es schmerzte einfach nur sehr, diese Idylle zu sehen, in der sie saßen und vor allem aber, ihn zu sehen. Was wohl passieren würde, wenn ich mich nun einfach auf diese schneebedeckte Bank lege und einfach die Augen schließe? Würde noch jemand merken, dass ich nicht da bin? Oder würde ich in dieser Einsamkeit einfach erfrieren und sterben? Würde ich jemandem fehlen? Langsam lege ich mich auf die Holzbank und schließe die Augen, glaube ich doch nicht, dass es jemand tun würde. Ich hasse dieses, mir unliebsame Fest der Liebe. Eine letzte Träne kullert an diesem Abend über meine Wangen und sucht sich ihren Weg in den kalten Schnee. Kapitel 2: Warum ist egal! -------------------------- Mein Körper fühlte sich an als würde er schweben und wohlige Wärme durchströmte ihn. So war es also wenn man starb. Ich hörte schon die Engel singen. Doch es war ein komischer Gesang. Er hörte sich vielmehr an wie Getuschel, als wie Gesang. Langsam öffnete ich meine schweren Lieder. Grelles Licht verschleierte meine Sicht. Ich erblickte wage eine Silhouette. Immer klarer wurde das Bild, und das Bild welches ich vor mir sah war wunderschön. Das oder besser der, den meine Augen erblickten war Zelos. War ich im Himmel? Aber Wieso? Hatte ich es doch meiner Meinung nach gar nicht verdient, in ihn aufzusteigen. Und doch sehe ich ihn, meinen Engel. Er blickte mit sorgenvollem Gesicht auf mich hinab. Doch warum? Warum schaute er mich so an, er, der sonst immer so eine gelassene Stimmung an den Tag legte und auch sonst, mich lieber zu necken schien als nett zu mir zu sein. Meine kleine Hand suchte sich langsam ihren Weg zu seine Wange. Sie war warm. Wundervoll aber auch seltsam warm. Er sah einfach ungewohnt seltsam aus. Aber anders als sonst, war ich diesmal irgendwie froh ihn zu sehen, auch so. Ein kleines, aber auch müdes lächeln legte sich auf meine Lippen. Erleichterung schien sich dagegen auf Zelos Gesicht breitzumachen. Langsam näherte sich sein Antlitz dem Meinem, bis sich seine Stirn an meine legte. Ein leises: Was machst du nur für Sachen, du kleiner Derp, drang an meine Ohren. Ich mochte es normal nicht wenn er mich so nannte, aber momentan war ich viel zu verwirrt und k.o um ihm darauf, wie sonst Parolie zu bieten. Warum fragte mich mein personifizierter Engel nur so etwas? Okay, dass er mich einen Derp nannte, war nichts neues und passte zum echten Zelos, aber das war doch nicht der Echte! Das konnte er einfach nicht sein, ich war doch Tod. Ich war im Himmel, oder? Immer mehr fragen taten sich mir auf und die Realität rückte immer näher an mich heran. Fragende Augen spiegelten sich in denen meines Gegenüber wieder. Warum war er nur so lieb zu mir? Sollte ich dem Engel antworten? Doch mehr als ein "Ich.." bekam ich eh nicht über die Lippen, wurden meine Worte doch just unterbrochen. Gemecker drang an meine Ohren und es war nicht irgendeine Stimme, sondern die von Sheena. Sie schimpfte erneut mit Zelos. Scheinbar hatte er es versäumt, den Anderen von meinem erwachen zu berichte, soviel bekam in noch mit. Auch meine anderen Freunde bahnten sich nun ihren Weg, in das kleine helle Zimmer in dem ich lag. Draußen war es mittlerweile wieder hell geworden. Alle waren da. Meine bester Freund Lloyd, meine Schwester Raine und all die Anderen schauten mich ebenso sorgenvoll und gleichzeitig erleichtert an, wie Zelos zuvor auch. Doch mein Blick galt nur ihm. Er versuchte gerade wohl Sheena zu beschwichtigen. Genau das war meine, die Realität und alles andere als der Himmel. Mehr noch, es war die Hölle auf Erden, die Zwei wieder zu sehen. Wieder trieb es mir, bei ihrem Anblick die Tränen in die Augen, ich wollte das einfach nicht sehen. Plötzlich vernahm ich Lloyds Stimme, er murmelte mit besorgter Stimme meinen Namen. Lloyd war noch nie ein besonders helles Köpfchen, aber auch ihm entgingen nun meine Tränen nicht. Selbst er merke nun wohl was los war. Oder hatte er es schon unlängst bemerkt? Meine tränenverschwommen Augen folgten seinen Schritten. Doch kamen sie zu meinem verwundern nicht auf mich zu, sondern sie näherten sich augenscheinlich Zelos. Was hatte er nur vor? Im nächsten Moment wurde mir jedoch schon die Antwort auf meine Frage gewahr. Lloyd drehte Zelos zu mir und deutete den Übrigen anschließend das Zimmer zu verlassen. Er schob die Verwirrten Gesichter regelrecht nach draußen und nachdem mein bester Freund mir ein letztes kleines Lächeln geschenkt hatte, blieben nur noch Zelos und ich im Zimmer zurück. Leicht schüttelte er den Kopf und kam wieder auf mich zu. "Du bist wirklich ein kleiner, dummer Derp.." rauschte erneut über Zelos Lippen. So dumm.., waren die letzten Worte, die ich von seinen Lippen vernahm, ehe sie sich auf die Meinen legten. Er küsste mich. Zelos Wilder küsste MICH! Das konnte einfach nicht wahr sein. Meine Augen weiteten sich bei der Berührung schlagartig. Irgendwas konnte hier einfach nicht stimmen. Das war einfach unglaublich. So unglaublich, aber gleichzeitig auch so unglaublich schön. In dem Moment wurde mir egal, ob es sich hier um die Realität handelte oder nicht. Ich wollte diesen Augenblick einfach nur genießen. Ich schloss meine Augen und lehnte mich in diesen sanften und zarten Kuss. Zwischen unseren Lippen formte sich nur noch ein süß gehauchtes: "Ich hab dich doch auch lieb, mein kleiner, süßer Derp". Allein diese Worte genügten, um mir alle Fragen die bisher in meinem Kopf schwirrten zu beantworten. Zumindest die Wichtigste. All meine Sorgen schienen sich in einem Moment in Luft aufzulösen. "B..Bin kein.. Derp.." haspelte ich mit einem süßen Lächeln auf den Lippen. Er durfte mich so nennen, aber auch nur er. Mach das ja nie wieder! hörte ich noch und ich schüttelte nur leicht den Kopf. Ich hatte keinen Grund mehr dazu. Die Tränen, die ich nun vergaß, waren keine Tränen der Trauer, sondern Tränen der Freude. Mir war egal wieso und weshalb das alles gerade geschah, ich war einfach unbeschreiblich glücklich. Zögerlich legte ich meine Arme um meinen wahrhaftigen Engel und erwiderte zaghaft den liebevollen Kuss. Dieses Jahr Weihnachten würde ich wohl niemals vergessen. Ich liebe Weihnachten einfach, besonders solche. Und ich liebe diesen liebevollen und charmanten Casanova. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)